XIV. Laibacher Zeitung. M^ den 7 April '"H ^^^ Haag. ^s ist zum Erstaunen / daß selbst unsere Gravenhagcr Zeltung dle Achtung gegen fürstl. und kömgl-^erso^en so weit hat vergessen wi-nen, um ebenfalls von der angeblich entvekten Verrätherel zn Mast-ticht zu sprechen. Um dlescr Ver-läumdung einen Schem von Wahr« schemlichkcit zu geben, versichert sie, gleich andern innländlschen Zeltungen , das Gerücht habe semen Ursprung von dem Grafen von Salm, der es während seines Aufenthalts M Berlin gekört, daher denn auch die geheime Comittee Ihrer Hoch. wögenden ermeldten Grafen ersucht, vongen Sonnabend vor chnen zu erscheinen , und auf die Fragen, so 'hm würden vorgelegt werden, zu antworten; und nach dleser ersten und Montags darauf gehabten zwe,-ten Konferenz mit dem Hrn- Gra-fcn werde nun der Fiskal der Ge« veralität, Hr. Tulling von Olden-barneveld sich nach MaMcht beZe-den. Wer sollte nun nicht wenigstens irgend einen Anlaß dieses Gerüchts vermuthen? Indessen betheuert die Mastrichter Zeitung heute wiederholt, daß alles auf gräuliche Lügen und boshafte Erdichtungen ^schändlicher Verläumder hinauslau-lfe. N ir würden (sagt dieses Blat) !Se. Durchs. zu entehren glauben, wenn wir diese Lästerung auch nur zu widerlegen versuchen wollten. Die Erzehlung , daß ein von Mastricht nach Epaa gehender Bauee daselbst auf Befehl des Fürstbi^ fchofts arretirt und bei demselben die bemeldten Briefe find gefunden worden, ist ein bloßes Mährchen von gewöhnlicher Erfindung. Ui-berhaupt sind die Holländischen Zeitungen größtentheils nichts als eine ungereimte Sammlung lauter Infamien übeldenkcnder Verfasser, die die wahre Ursache allcs Unglüks des Vaterlands sind, auf dessen ganzlichen Untergang sie ausgehen. Im Haag hat man wieder ein" beschmutztes Plakat angeschlagen ge-, funden, auf welchem mit großen Buchstaben zu lesen war: Viele Ofsiciers und wenig Soldaten ,! Ein weiser Fürst und sieben närrische! Staaten. Paris. Am Freitage Abends ist der Vergleich zwischen Holland und dem Kaiser in dem Kabinet des Herrn von Vergennes unterzeichnet worden. So heist es überall. Raiserswerth. »7 So eben beim Schluße dieses » Briefes gehet das Gerücht, daß die ^ k. Truppen sich Mastricht nahen, welches nur 18 Stunden von hier liegt; es wird also halb blutige Auf» tritte geben in unserer Nachbarschaft. H) Ob diese oder die Pariser Nachricht wahr sei, wird die nach' sie Pariser Post lehren. Noch ist aber der zu Stande gekommen sein sollende Vergleich nicht wahrscheinlich. Gewiß ist, daß keine Holländische Dcputirte nach Wien gehen. Wenigstens ist im Haag wic> der alles stille davon. Haarburg. Am 8. dieses kam hier eine Staf-fttte aus Hannover mit dem Befehle an, daß die hiesigen Officie- ^re sich in Bereitschaft setzen, und die Truppen vollzählig>gemacht wer/ dm sollen. Zugleich ist auch die Bestattigung oer Nachricht, daß unsere Truppen mit 10,000 Mann vermehret werden sollen / eingelaufen. Hannover. Der den 4- März von London gekommene Kourier l>at den Befehl von Sr. Majestät dem Könige überbracht, nicht nur die hiesigen Truppen vollzählig zu machen, son< dern auch noch 10,200 Mann zu werben, und alles, was dazu nöthig, anzuschaffen. a s H Als heuer die Beurlaubten von den Regimentern der Berliner I^ spektion, nicht wie sonst, mit Anfang des Februar, zur Revue ein-beruffen wurden, sehten sogleich verschiedene Zeitungen die Posaune an, und tönten: Das bedeutet Krieg! Als darauf die Ordres wirklich erlassen worden, daß dts Beurlaubten zur vorstehenden M" vue sich einfinden, und einige der allzeit dazu kommenden fremden M' gimmter einige Tage früher einmarschieren sollten, spitzten dls Staatsqrüblcr wieder die Ohren und riefen: Das bedeutet Krieg: Schon sehen sie 30000 Preussen mit 12000 Sachsen re' Königstcin, 80000 bei SchwetdlM, und dageaen 30000 Mann Kal llch ausgezeichnet hat- 5) Der Herr von Sprengporten/ welcher aus Schwedischen m Holländischen Dienst geht, ist bereits in Haag angekommen, und am 3. März im Haag auf der Parade gewesen. Modena. Während daß der aus dem In-quisitions Gefängniß zu Bologna gefiüchtete Marchese Davia allhier ganz sicher lebt, vernehmen wn leider, daß seine Flucht jenes heil. Tribunal immer mehr erbittert, und heftiger macht, sogar gegen die Un-schuld,wie folgenderBorfal beweiset. Auf erhaltene Nachricht von obge-dachter Flucht, begab sich der Inquisitor Faenza sogleich nach Bologna, und ein gewisser Ludwig Favalli, ein ^ junger Mann von zoIahren, welches bei dem heil. Offizio als Cameriere^ angestelt war, wurde das Opfer der^ Strenge des Tribunals, weil er un-^ glüklicher Weist an Ort und Stelle war. als der Marchese sich die einigt Zeit her erhaltene Freiheit zu Nutze! machte und davon gieng. Favalli wurde in der Nacht vow 27. v. M. in seinem eignen Hause von vielen Schergen angehalten , in Feßeln ge< legt, und noch in derselben Nacht nach Faenza geführt, und in die hiesigen gräulichen Kerker gesetzt. Nach einem der allerschärfesten zwei ' monatlichen Verhör kam endlich die Unschuld des Gefangenen an ' HTag: er hatte das Glük wieder losgelassen zu werden, und ist vorigen Sonnabend nach Bologna wieder zurukgekommen, trägt aber noch an seinem Gesicht, und an seiner ganzen Person die entsetztli-chen Mahle der unrecht erlittenen Qualen und Peinigung. Es st> het nun zu erwarten, was diese so viel Aufsehen machende Sache für einen Ausgang nehmen wird, wen man sie anders nicht liegen laßt, un< nicht die wahren Komplicen ersag^ ter Flucht zu entdeken, indem.jezo alle Anzeigen auf cmen Laienbruder fallen, der bloß durch Eigennutz verführt, das heil. Officium hin-tergangen hat. Todtenverzeichniß« Nro. 72. m Krakan, den 3a. die Maria Tschinka alt 75 Jahr. Nro. 257. hinter der Mauer, den 31. die Agnes Premkin alt 29 3- Nro. 274. auf dem Plaz, de« 31. der Michael Händler att 86 3 Nro. 15. in Tyrnau, den r AM die Agnes Uschemkin alt 50 Jahr. Nro. 18.6. auf dem Platz, den l. dem Mathias Schamberger s. S< alt 3 Monat. Nro. 19. nächst den Discaltiaten, den 2. dem Ig.Tremel s. T> alt 4 ^' Nro. 74« m Krakau, den 2. dem Bartholome Malk f. S. alt 22 M- Nro. 250. hinter derMauer, den2« dem Hrn. Karl Graf s. T- alt 6 Äv- Gedruckt in der Kleinmayrischen I. Oe. Gubernial - und landschaftl^ Vuchdruckerey, im Gersonischen Hause ^l. ic>. in der Kapu<> zinergasse/ wo die Zeitung alle Donevstag zu haben ist.