Mittheilungen des historischen Vereins für Jivain int August I860. Redigirt von dem Secretär und Geschciftöleiter, k. k. Finanz-Loncipiflen flti(]u|! Dimitz. Haupttabelle üüer Öen Zustand öer UnterricOts = flnftasten im Herzog-thume Srnin. nter vorstehendem Titel findet sich in den Acten des hiesigen Gymnasiums von dem k. k. Professor und ersten Bibliothekar in Laibach, Franz Wilde, ein interessanter Beitrag zur Kulturgeschichte Krain's, dessen Mittheilung wir dem Herrn gymnasial-Director Necasck verdanken und den wir in Folgendem getreu wiedergeben: 1. Das Jahr und der Tag bcr Errichtung des Lyceums, Gymnasiums, der Normalschulc und Hauptschule. Woher die jährliche Unterhaltung, wie hoch sich solche beläuft? Literatur und Cultur, die beiden trauten Schwestern, stehen mit dem Betriebe der Wissenschaften in der engsten Verwandtschaft. Beider Schicksale sind, zum Theil vollständig, zum Theil in Bruchstücken isolirt, den Zeit-Annalen angeeignet. Eine Skizze hievon ist nachstehender Umriß. Dem Liebhaber immer genug, wenn einiges Licht den düstern Schatten durchwölkt. Krain's Litcrärgeschichte bezeuget, daß die erste öffentliche Schule für die studirende Jugend int I. 1418 eröffnet wurde. Eüt vom Erzherzog Ernst dem Laibachcr Stadt-magistrate darüber ertheiltes Privilegium sichert derselben Gründung. Aus Mangel belehrender Urkunden kann man jedoch nicht angeben, ob diese Lehranstalt ein Trivium oder Ouadrivium nach der schulmäßigen Sprache jener Zeitperiode gewesen sei; ebenso wenig ist derselben Unterhaltungsfond bekannt. — So unvollkommen dieses Unterrichts-Institut gewesen sein mag, so hat cs doch sicher zu der Bildung brauchbarer Köpfe beigetragen. Das 16. Jahrhundert sah einen Primus Trüber 2 *), einen Adam Bohoritsch 2), ') Er war Domherr zu Laibach, nachher Pfarrer in verschiedenen Gegenden Krain's und Württemberg'«; lehrte die krainische Sprache mit lateinischen Buchstaben der erste schreiben, und brachte im I. 1575 den ersten Buchdrucker in's Land. 2) Schulrector in Laibach. Bon ihm ist das seltene Werk: Adami Bo-horizh arclicae horulae succisivae de latino-carniolana literatura, ad latinae linguae analogiam accommodata. Witcnbergae 5851. einen Georg D alm ata s). Der erste gab seinem Vaterlande, statt der glagolitischen Hieroglyphen, ein Alphabet; der zweite eine Grammatik ' und der dritte eine Bibel. Martin P e g e u s 4) erwarb sich in der Rechtsgelehrsamkcit, David und Alexander V e r b c z 5 *) in der Arznciwisscnschaft einen Namen. Würdige Männer, die in Staatsdiensten sich auszeichneten, waren (tun nur einige anzuführen): Vitus Kisle8), Johann Dorn 7) :c. Hebt man die literarischen Data aus der Reformations-Geschichte in der alleinigen Beziehung auf Unterrichts-Anstalten heraus, so ivird der Literator mit einer zweiten Schulaustalt bekannt, die hinreichende Beweise gibt, daß unsere Vorfahren ernsten Bedacht nahmen, das Schulwesen auf gute Füße zu stellen. Einige Erinnerungen führen uns auf diese merkwürdige Epoche. Im I. 1530 entführte Mathias Klobner, der erste Reformations-Prediger hier zu Lande, viele Familien dem Muttcrschooßc der katbol. römischen Kirche. Ihre Anzahl mehrte sich erstaunend. Sie faßten gegen das I. 1578 den Schluß, ihr Kirchcnsystem dauerhaft zu machen. Die protestantischen Stände, Herren, Verordnete und Juspectores int Lande Sram, der windischen Mark, Möttling, Jsterreich und Karst traten zusammen und vereinten sich int I. 1582, eine öffentliche Schule für die Jugend ihrer Ncligions-Genosscn zu eröffnen. Sie ernannten zwei Glieder vom Hcrrenstaud zu Juspectores, denen sie noch einige Deputirte zuordnctcn. Der erste Rector dieser Schule war D. Nicode-mus Frischlinus, poeta laureatus et comes palalinus caesa-reus. Der Herzog Ludwig von Württemberg bewilligte auf Ansuchen der krainischen. bcr Augsburg'schen Confession zugethanen Landstände, daß dieser gelehrte Mann, der als Professor an der Universität zu Tübingen Achtung und Ruhm a) Truber'S Mitarbeiter. Von ihm ist die bekannte stain. Bibel, die ihrer Seltenheit halber sehr gesucht wird. 4) Erzbischöfl. salzburgischcr Rath, ein Krainer, schrieb unter Andern! ein Werk: de Servitutibus, et jure emphitevtico. s) Vater und Sohn, beide Aerzte. Verschiedene mcdicinische Abhand- lungen sind ihr Werk. •) und 7) Beide Bürgermeister in Laibach und Mitverordnete. erworben hatte, das Dircctorium oder Nectorat über die Laibacher Schule zu übernehmen befugt sein könne. Nach Inhalt des mit ihm auf drei Jahre geschlossenen Vertrags versprach Frischlin das Rcctorat zu bekleiden und täglich zwei Stunden über die Classikcr zu lesen. Die übrige Zeit aber verpflichtete er sich, seine ihm zugetheilten Mitlehrer und Mitarbeiter zu bilden, und mit ihnen das festgesetzte Lehrsystem gründlich und nützlich zu entwickeln. Für die>e zu leistenden Dienste versicherten die Herren Stände, ihm (Frischlinus) von allen Schülern ans allen Classen das halbe Schulgeld nebst einem bestimmten Jahrcsgehalte von 350 fl. und freier Wohnung. Das schätzbare Manuscript, betitelt: Landschaft — S ch u c l l - J n s p e c t o r e n - J n st r u c t i o n und Ordnung 1584, beweiset, daß dieses Schul-Institut nicht das Werk eines Tages, sondern die Frucht einer reisen Uebcrlcgnng war. Die Herren Stände ließen sich's viel kosten, aber sie hatten auch dafür die Ehre, die Wohlthäter ihrer Rcligionsgcnossen zn sein. Ihren Eifer und ihre eigene Sachkcnntniß verehrt der Literator. Was die Form dieser Schule betrifft, so gehört sie mit Recht unter die Quadrivien vom höhern Range. Sie bestand aus 5 Classen; die Lehr- und Lerngegenständc waren: a) die krainische, deutsche, lateinische und griechische Sprache; b) die Religionslehre, c) das Recht - und Schönschreiben; d) Briefe, Aufsätze. Ucbcrsctzungen, Nachahmungen; e) klassische latcin. und griechische Literatur; f) Poetik, Rhetorik, Dialcctik, Musik und Rechenkunst. Man hatte bereits für Lehrer, Unterhaltungskosten und für das Schulsystem gesorgt. Die Reihe traf nun die Schüler selbst. Die getroffenen Verfügungen in Beziehung ans diese bestanden darin, daß der Verstand und Wille.gebildet werde, um aus ihnen gute Menschen und fromme Christen zn machen. Sprachunterricht und Rcligionslchrc schienen die tauglichsten Mittel zu sein. Besondere Gründe enthält die Einleitung zn der obenerwähnten Schuell-Ordnung selbst: a) damit das reine Wort Gottes stattlich und getreuer befördert; b) die Glory, Ehre und der allein seligmachcnde reine Wille Gottes ausgebreitet werde; c) dann Pflanzung guter Zucht, Sitten und der löbl. freien Künste, und Wohlfart Aufnahm; d) dieweilen ohne den Schnellen, sonderlich der lateinischen, keine Polizei und Regiment bestehen kann, noch mag; e) weil Gott sein hciligmachcndcs Wort in hebräischer und griechischer Sprach uns zugetragen, und dann die heiligen Lehrer und Prediger in lateinischer und griechischer Zunge die besten Bücher geschrieben haben. Wie dann auch die gemeinen kaiserl. Rechte und Satzungen, alles gleichen, was zu der heilsamen Arznei dienstlich, alles in obgcmcldten Sprachen begriffen ist. Und aber ohne Kirchenlehrer und Seelsorger, auch rechtserfarne Leut und gute Leibarzt kein Regiment seyn oder bleiben kann. So ist leichtlich abzunehmen, wie hochnothwcndig cs sey, daß man die Sprachen in den Schulen recht fasse. Dann je der heilige Geist keinen sichtbarlichcn augenscheinlichen Pfingsttag mehr hält. Das ganze System, nach welchem man die Unterrichts-Anstalten zu verbessern sich so kostbare Mühe gab, macht dem Patriotismus entschiedene Ehre. Man ließ es jedoch nicht dabei bewenden. Der Mangel an gebildeten Seelsorgern, die in der Volkssprache ihren Gemeinden den christlichen Unterricht zu geben haben, war auffallend; keine hohe Schule befand sich in den Erbländeru von ihrer Kirche, auf entfernte Universitäten theologische kandidaten anweisen, hieß eben soviel als den Zweck ohne Mittel erreicht wissen. Die Versammlung faßte demnach in der nämlichen Sitzung den Schluß, drei Stipendien, jedes ä 50 fl. für Landskinder, nämlich das eine an der Universität zu Heidelberg, das andere zu Tübingen, das dritte zu Straßburg zu stiften. Die drei würdigsten Quintaner der Laibacher Schule erhoben in der ständischen Casse das Stipendium gegen Revers, daß sie sich dem thcolog. Studium widmen, und der Seelsorge rmtcrwindcn wollen. Die Schulfrüchte entsprachen der Erwartung. Die protestantischen Stände wagten nun den ziveiten Schritt zur festen Gründung ihres kirchl. Systems. Dieser bestand darin, daß sie eine Deputation nach Wien sandten mit der Bitte: ihnen die Bcfugniß zu ertheilen, ihren kirchlichen Gottesdienst frei auszuüben. Dieser gewagte Schritt hatte für das Wissenschaftliche in Krain unerwartete Folgen; bevor das Detail davon hier skizzirt wird, erheischt cs die Zeit-ordnung, daß man auch die lobcnswürdigcn Bemühungen der katholischen Gläubigen einschalte, ans denen sich ihr Wetteifer ergibt, die Schulanstältcn zu verbessern. Die Parthei der Katholiken fühlte die Nothwendigkeit in der besonderen Lage der Zeitumstände, die Schulen zu verbessern. Der Fürstbischof Conrad Gluschitz, das Dom-capitel, die kathol. Stände und die Glieder des Magistrats berathschlagten. Der Erfolg des gefaßten Schlusses beförderte die Aufnahme der Gesellschaft Jesu zu Laibach, die auch im I. 1595 feierlich eingeführt wurde. Ergiebige Uutcrftützungsqncllcn wurden ihr zugedacht, aus deren reichhaltigem Ertrag gar bald ein Collegium erbaut, und ein Gymnasium gegründet wurde. Vom I. 1600—1612 wuchs der Unterhallungsfond des Collegiums beträchtlich, wozu der Erzherzog Ferdinand II., nachmal. Kaiser, ausgezeichnete Beiträge herschoß. Der religiöse Eifer deS Oberhirten Th. Chrön, eines Mannes von seltenen Verdiensten, wandte alles an: der kathol. Kirche und ihren Glaubensgenossen ihre Besitzrcchte zu erhalten, und nach Thunlichkeit der Zeit-nmstände zu erweitern. Diese allseitige Stimmung in Hinsicht auf Bildung und Unterricht, ließ alles Ersprießliche erwarten; aber der 30jährige Krieg und sondcrheitlich die ihm vorangehenden Ereignisse in Krain vereitelten die Hoffnung. Die Literatur, welche nur im sanften Schooß des Friedens gedeiht, gericth in's Stocken. Die Zeiten und mit ihnen die Verhältnisse änderten sich. Die im I. 1584 gegründete stäub. Schule sah ihre Zuflüsse vertrocknen, die Lehrer auswandern; sie hörte mithin selbst auf, sic starb an der moralischen Auszehrung. Ein weit günstigeres Schicksal bcschied das Loos der Zeiten dem 1595 errichteten Gymnasium. Hinreichende Fonds beförderten die Errichtung eines Semina-riuniö oder weltlichen Alumnats, das durch Stiftungen zum Unterhalt der ftndircndcn Alumnen ansehnlich wurde. Man muß dem Eifer der Gesellschaft Jesu Gerechtigkeit wicdcrfahrcn lassen, daß sie in diesem Jahrhunderte ihren ganzen Eifer aufgeboten hat, den Wünschen Krain's zu entsprechen. Der politische und kirchliche Zustand unseres Hcrzogthnms war einer der vorzüglichsten Ermunterungs-gründc. Nur Schade, daß die sanfte Duldung verkannt wurde, und die bescheidene Wissenschaft des Socrates, noch nicht systcmisirt war. Der Litcrator grämt sich gewaltig, daß dieses Jahrhundert so manches 'Denkmal, so manche Freiherr v. Valvasor l0), der Freiherr o. Pelzhofcr "), Joh. Gregor Thalbcrg 12) rc. Sic lebten im 9. und 10. Jahrzehcnt des 17. Jahrh., und Einige sahen daö achtzehnte. Diese edlen Männer vereinigten sich mit vielen andern Beförderern der Wissenschaften, und ihr Bündniß gebar die Akademie der Operoscn in Laibach im I. 1693. Ihre Entstehung muß auch noch aus einem besondern Gesichtspunkte betrachtet werden. In der letzten Hälfte des 17. Jahrh, herrschte in Italien der Geschmack, daß sich die Gelehrten der größern Städte zum Betriebe der wissenschaftlichen Cultur unter symbolischen Namen in gesellschaftliche Bündnisse, in Akademien vereinigten. Nach ihrem Beispiele wurde in Laibach, daö seine Wissenschaften und Künste ans Italien zu holen gewohnt war, die Akademie der Operoscn im italienischen Geschmack wichtige Urkunde vertilgte, und der Nachkommenschaft ihr errichtet. Die ersten acht Jabre begnügten sich die Glieder Erbe vom litcrärischcn Fache so übereilt verminderte. Das Gymnasium gewann indessen viel. Die Zweige des Unterrichtes wurden vervielfältiget, die philosophischen Wissenschaften als dialectische Logik, aristotelische Körpcr-und Geistcrlehre erhielten das Bürgerrecht; man hat keine Ursache, dieß dürre System zu beflügeln. Die Literatur dieses Jahrhunderts glich noch größtenthcils dem Winter, auf den der fruchtansctzende Frühling zu erwarten war. dieser Gesellschaft, nur im Stillen zu wirken ; dann aber traten sie hervor, hielten im I. 1701 im Landhansc ihre erste feierliche Versammlung unter dem Vorsitze des Dom-probftes Johann Preschcrn, und machten ihre Gesetze, ihren Endzweck, ihren Namen, ihre Symbolen öffentlich bekannt,s). Sie haben für ihre Zeiten manches Gute geleistet. Marcus Gerbctz gab zwei Bände seiner Erfahrungen in der Arzneiknnde heraus. Johann Gregor Thalberg sein Menschliche Einrichtungen stehen ja in so manchen Wgte»|Epitome chronologies, und setzte den Faden der Geschichte Hungen mit der Natur im Verhältniß der Aehnlichkeit. i vom Tode Valvasor's bis zum I. 1714 fort. Andr. Gladich Künste des Geschmacks, freie Künste und schöne Wissen-! bearbeitete die Kirchengcschichte des Landes. Sein hiiiter-schaften sind keine Erstlinge. Ihre Existenz in diesem Zeit-Offenes Manuscript: Vetus et nova Carnioliae ecclesiastics raume in Krain suchen, verriethe Unkundc in der Geschichte ^ memoria, wird im Archiv des Domcapitcls aufbewahrt, der Literatur. Noch einen Zuwachs erhielt das ggceum! 3m achten ihrer Gesetze übernahmen die Glieder die durch die Lehrkanzel der Casuistik und Decrctalen, die man ^ Pflicht - eine öffentliche Bibliothek zu errichten und aus gegen das Ende des 16. Jahrhunderts zum Behuf theolo- Eigenen Kräften zu dotiren, um Wohlthäter ihrer Nach-gischcr Candidaten eröffnete. Man ist jedoch nicht im Stande,j kommen zu sein. Daß sie es wurden, ist die Bibliothek ein gegründetes Urtheil über deren innern Werth nach dem ; im erzbischöfi. Aluinnathausc ein redender Beweis, die, wie Bedürfniß jenes Zeitalters zu fällen; schiefe oder klügelnde! es der Stiftbrief von, 30. Mai 1701 darthut, nebst dem Meinungen hinwerfen, hieße litcrärische Anstalten mit halb-; damaligen würdigen Fürstbischof Eignn Grafen v. Herbcr-offenen Augen ansehen. j stein, der Domprobst Joh. Prcschcrn und der Domdechant Unbefangene Zeitgenossen beachteten Lücken in dem 3°*)- ülnton v. Thalbcrg, mit Hinzufügung eines Capitals Schulsystem, die Bildung reifender Jünglinge zu werdenden Männern für alle Classen des Staats schien ihnen mit der Erfahrung im Mißvcrhältniß zu stehen. Allein einzelne Männer können selten auf allgemein angenommene Einrichtungen mit Nachdruck wirken. Wenn ihre Bemühungen auf die öffentliche Stimmung, auf den Geist der Nation wirken sollen, so ist eine Vereinigung Derjenigen, die den edlen Zweck haben, das Reich der Wissenschaften zu erweitern, nöthig. Unter die geschickten Köpfe, die ihre Namen in die Annalen der Literatur einzeichneten, gehören vorzüglich Martin Bautscher * *), Ludwig Schönlcbcn ®), der ') Ein Jesuit. Er hat ein sehr brauchbare» Werk im Manuscript hinterlassen: Hisloria rerum norica rum, et forojuliensium. *) Carniolia antiqua et nova. Autore Joanne Schönleben. Tomi II. Labaci 1674. von 2000 fl. für den Bibliothekar, dem öffentlichen Gebrauche ihrer Nachkommen widmeten. Maximilian Rasp vermehrte sie mit dem Vermächtniß seiner Privatbibliothek. Ucbcrhaupt ist cs eine auffallende Bemerkung, daß der Geschmack an Wissenschaften und Künsten gerade um jene Zeit, als die Akadenüe blühte, einen Schwung nahm, den man in Laibach weder bevor noch hernach wahrgc- 10) „Ehre des Hcrzogthums Krain" von Joh. Wcikhard Valvasor. Fol. 4 Bände. Laybach 1689. Außerdem lieferte er eine topographische Beschreibung aller Schlösser rc. von Krain mit Kupfern, in Klein-Ouerfolio. “) Arcanorum Status libri X. Labaci 1709. ”) Epitome chronologica rerum mernorab. ab orbe cond, ad annum Christi 1704. Labaci 1714. **) Apes academicae Operosorum Labac. sive Institutum, leges etc. Labaci 1701. nominen. Me wenigen Schriften, welche ans dieser Periode I weitert. Die Philosophie trat in den Genuß ihrer Rechte übrig sind, strotzen von classischen Eruditionen. Die römischen Denkmäler aus dem alten Aemona, welche uns diese Periode erhalten hat, beweisen die Hochschätzung dieser ehrwürdigen Ueberrcstc des Alterthums. Was an Architektur, an Bild-chauerknnft und Malerei die Aufmerksamkeit des Kenners verdient, ist aus dieser Periode. Sogar die Musik, welche mit der Cultur einer Nation immer im gleichen Grade steht, hatte in Laibach damals ihre schönste Epoche. Eine philharmonische Akademie 14), welche Bcrthold v. Höffcrn errichtete, schloß sich an jene der Opcroscn und verherrlichte jede merkwürdige Begebenheit. Mit diesem Eifer begann die Akadcniie und war die Ehre Krain's ungefähr bis zum I. 1723. Darauf folgte ein leerer Zwischenraum von mehr als 50 Jahren. Man kann die Ursache ihres Verfalls aus mehreren zusammentreffenden und auf einander folgenden Ursachen erklären. Die Regierung Maria Thercsien's, welche unvergeßliche Fürstin alle Zweige des Unterrichtes mütterlich ausgebreitet wissen wollte, belehrt uns, daß die Chirurgie, welche so unsystematisch gepflegt wurde, besonders in entfernten Provinzen, nun au die Reihe kam, verbessert zu werden. Ungefähr um das I. 1762 ward auch hier eine Lehrkanzel über diesen gemeinnützigen Gegenstand eröffnet, und darüber belehrende Vorschriften kund gemacht. In den letzten Jahren der Regierung dieser erhabenen Fürstin ward auch Fürsorge für die Vieharzneikunde getroffen und ein Lehrstuhl errichtet, von dessen Betriebsamkeit viel unverkennbares Gute für die Landleutc erwirkt werden kann. DaS Lyceum gewann demnach bis auf's I. 1773 beträchtliche Nebenzweige; wenn alle in einen gemeinschaftlichen Zusammenhang gereiht worden wären, wenn., jede Lehranstalt der andern in die Hände gearbeitet hätte, so würde das Lchrinstitut einen vorzüglichen Grad innerer Vollkommenheit erreicht haben. Man wünschte cs und legte auch thätige Hände an's. Werk. Nach der Aufhebung der Gesellschaft Jesu begann man damit, das Lehrsystem der Theologie umzugießen und der Philosophie Ergänzungen zu gewähren, an denen ihr cs gebrach. Statt der Casuistik rückte die Moral, und statt der Decrctalen das Kirchenrccht und Kirchcngeschichrc ein. Die Dogmatik und Schriftkuude erhielten eigene Lehrer. Die Ethik ward der Philosophie zugetheilt. Wechsel der Zeit-nmständc wechselte auch die Geschicke dieser verbesserten und wohlthätigen Anstalt. Im I. 1784 wanderte der ganze theologische Lehrkörper mit dem Institut nach Innsbruck. Im I. 1785 verlor auch die Philosophie ihr Bcsitzrccht, und so verblieb allein das Gymnasiuni mit den isolirtcu Nebcn-zwcigen oben erwähnter Unterrichts-Anstalten. Diese Lehrbeschränkungcn wurden jedoch im I. 1788 und 1791 mit Gewinn für die vaterländische Literatur cr- **) Epitome chronol. ad ann. 1702. zurück und die weise Verfügung ward getroffen, daß diese Grundwissenschaft nach Feder's System in der deutschen Sprache entwickelt werde. Die Theologie ward in 7 Untcr-richtsäste verbreitet, deren jeder seinen besondern Lehrer erhielt. Das chirurgisch -medicinische Lchrinstitut bedarf noch einiger Mirhilfe und dann mag das hiesige Lyceum sich rühmen, daß es in naher Verwandtschaft mit Universitäten stehe. Es ist ausgemacht, daß gelehrte Gesellschaften zur Ausnahme der Wissenschaften viel beitragen. Patriotischer Eifer beseelte die Opcroscn; ein ebenso starker vaterländischer Antrieb feuerte spätere Zeitgenossen an, das Ihrige zum allgemeinen Besten beizutragen. Im I. 1767 war es, als die Kaiserin Maria Theresia, nach dem Vorschlage des Commerzienraths Frerant, zur Aufnahme des Ackerbaues und der nützlichen Künste in den Erbländern die damals lebenden Gelehrten und praktischen Oekonomen aufforderte, sich in Gesellschaften zu vereinigen und mit vereinter Kraft nach einem Ziele zu wirken. Damals, als die Akademie der Opcroscn aus dem Gedächtniß der Menschen entschwunden war, erhielt die Gesellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste ihr Dasein in Krain. Ani 26. October, noch ini nämlichen Jahre, hielt sic in Laibach ihre erste Versammlung; unter ihre vorzüglichen Verfügungen gehören Länderbereisungen. Drei Mitglieder: Balthasar Hacquet, Lehrer der Chirurgie, Botanik und Entbindungskunst; Abbe Giel und Mühlbacher, beide Jesuiten, waren in der Sitzung vom 20. Juni 1774 bestimmt worden. Reisen im Lande zu unternehmen in der dreifachen Absicht: Zu durchforschen, was das Land in den drei Naturreichen an Schätzen und nützlichen Vorräthen enthalte. Vorzuschlagen, wie die Gaben der Natur am besten zu benützen, und wie sie fortzupflanzen, zu erhalten und zu verbessern wären Endlich um Materialien für die politische Geschichte zu sammeln. Diese Gesellschaft hat ihr Andenken durch Fleißproducte dauerhaft gemacht. Die Literatur verdankt ihrem Bemühen die Werke des Scopoli. Er war Arzt zu Jdria, hernach Bergrath zu Schemnitz, und zuletzt Professor der Naturgeschichte auf der Universität zn Pavia; die Gesellschaft verehrte in ihm eines der eifrigsten Mitglieder. Hier schrieb er seine Flora Carniolica. Hier pflanzte er die Erstlinge seines Ruhmes, die Schemnitz und Pavia reifen sahen. Ans Jdria trat unmittelbar nach Scopoli Hacqnct, nun Lehrer der Naturgeschichte in Lemberg, nach Laibach. Er begann seine literarische Laufbahn in Krain als Mitglied der Gesellschaft. Seine Oriclograpliia Carniol., von der wir 4 Bände in Händen haben, ist ein bleibendes Denkmal seiner rastlosen Bcniühungen. Joseph Schemers, dirigirendcr Landes-Jngenicur, Nachfolger des berühmten Fremaut und Gabriel Gruber, welche die Gesellschaft stolz ihre Mitglieder nannte, haben das Gebiet der hydraulischen Kenntnisse mit zwei Abhandlungen über die vorzüglichste Art, art Flüssen und Strömen zn bauen, ■ und über die Schiffbarmachung der Flüsse erweitert. Anton Linhart, k. k. Secretär der Landcshauptmann-schaft in Kram , auch Mitglied dieser Gesellschaft, lieferte einen Versuch der Geschichte von Krain und der übrigen Lander der südlichen Slaven Oesterrcich's. Laybach 1788 bis 1791, Bände II. Dieser Versuch unterscheidet sich von ältern Werken aus dem Fache der Geschichte Krain's darin, daß der Hr. Verfasser Gründlichkeit lind Reichhaltigkeit mit einer geschmackvollen Schreibart zu vereinigen wußte. Dieses schätzbare Product seiner Art ist nicht gewidmet Geschichts-lescrn, sondern eigentlich Kennern, mithin desto brauchbarer und lehrreicher. Unter die nützlichsten Einrichtungen, die das Werk dieser Gesellschaft waren, gehörte unter andern: 1) eine öffentliche Schule des Ackerbaues. Der Lehrer war Johann Giel, ein Jesuit. Die Schüler der Philosophie und der Theologie waren bestimmt, sich diesen Vorlesungen zu widmen. Schade, daß diese gemeinnützige Anstalt schon mit dem I. 1780 in's Stocken gerietst. 2) Ein öffentlicher Lehrstuhl der Mechanik f ü r K ü n st l e r und Handwerker. Der berühmte Jesuit Gabriel Gruber, Lehrer dieses Zweiges, verdient allen Dank der-Nation. Er lehrte den hicrländigcn Gcwerbsmann, seine Arbeit nach mechanischen Grundsätzen berechnen und ausführen. Noch jetzt ist Alles, was Krain in der Architektur und Zimmcr-mannsknnst Erträgliches leistet, eine Frucht arts seiner Pflanzschule. Dieser Lehrstuhl, mit dem die Zcichnenkundc, die Geometrie, die Hydraulik und das Gcnicwcscn verbunden ward, dauerte, obschon am Ende mit ungleichem Eifer, bis auf's I. 1784. 3) Mit der theoretischen Physik am Lyceum ward die Naturgeschichte und Experimental-Lehre vereiniget. Für dieses Fach war der Jesuit Franz Mühlbacher berufen. Die Aufhebung der Jesuiten erheischte nun die Bestimmung eines besondern Gehaltes, und dieß zog die Hebung des Lehrstuhls nach sich. 4) Der Landes - Ingenieur Joseph Schemer! eröffnete ungefähr um die nämliche Zeit eine Zeichnenschule für Künstler und Handwerker. Sic erhielt sich jedoch nur 2 Jahre; sic fand mit der Hebung der Gesellschaft auch ihr Ende. An die Reihe aller erwähnten Lehranstalten und Unter-richtözwcigc schließt sich endlich der im I. 1791 erlassene .Studienplan, der zur- Grundlage dient, ein literarisches Gebäude zu errichten. Der den 17. Juli 1792 tu die Wirklichkeit getretene Studien > Conseß, das Organ des Lehrstandes, wird- das Vergangene mit dem Gegenwärtigen und dieses mit der Znktinft verbinden, nach den Verhältnissen wirken und das allgemeine Beste zw befördern, alle seine Kräfte aufbieten. Der Unterhaltungsfond dc-s Lyceums und G y m nasku m s. Dieser wird aus dem hicrländigcn ergiebigen Exjesuitcn-Fond bestritten, und erfordert jährlich einen Betrag von 8380 fl. Der stäub. Fond trägt zur Besoldung verschie- dener, am Lyceum bestehender Untcrrichtszwcige noch filter» dieß bei: jährlich 1625 fl. Das G y m na s i u m zu Neustadt! oder Rudo l p h s w c r t h. Diese Unterrichts-Anstalt wurde den 16. April 1746 errichtet, dem dortigen Franziskaner-Convent anvertraut. In Folge h. Hofdecrcts vom I. 1792 ward Hr. Sterben;, Canonicus an der Collegiatkirche allborten, zum Normal-Schuldirector und Präfect des Gymnasiums ernannt. Der bestimmte Untcrhaltungsfond dieser Lehranstalt beträgt jährlich 255 fl. 51 kr. Normalschule in Laibach. Maria Theresia errichtete sich ein dem Wechsel der Zeiten trotzendes Denkmal durch die Einführung der Normalschule in ihren Erbstaaten. Im I. 1775 ward dieses heilsame und gemeinnützige Institut in Laibach eingeführt. Jährliche Unterhaltung derselbe n. Ein eigener Fond, unter der Benennung Normalschul f o n d, der nach seinen verschiedenen Zuflüssen jähr!. 4998 fl. 17 kr. beträgt, ist die Bedeckung für die Erfordernisse dieser Anstalt. Das nützliche Normal - Institut beschränkte sich jedoch nicht auf die Hauptstadt, im Jahre 1776 wurde dasselbe auch in den landcsfürstliehen Städten Stein und Ncnstadtl eingeführt und in beiden Orten eine Hauptschule gegründet. Die Franziskaner erhielten die Aufsicht darüber. Der Unterhaltungsfond wird erst bei vorzunehmender Repartition der Bruderschafts-Realitäten seine eigene arithmetische Bestimmung erhalten. IS. Die im gegenwärtigen Schusiahr am Lyceum, Gymnasium, Normalschule, Hauptschule und jeder Trivialschule bestehende Zahl sämmtlich Studirender, und überhaupt von jeder Facultät insbesondere. Schüler 1. Am Lyceum zu Laibach: a) Inder theolog. Facultät 28 b) „ Philosoph.-chirurg. 78 c) in den Gymnasialclasscn 201 d) „ „ Normalclassen . 434 2. Hauptschulen: o) „ Neustadt!. . . . 107 f) „ Stein . . . . 144 g) „ Jdria..... 271 3. Trivialschulen: h) „ den Laib. Vorstädten 91 4. Landschulen: i) „ allen drei Kreisen . 1190 5. Mädchenschulen: k) bei den Ursulinerinncn in Laibach u. Bischoflack 252 6. Arbeitsschulen: 1) in Laibach, Bischoflack, Adelsberg, Jdria, Stein 267 Hauptbetrag 3083 Dieser Tarif bezeugt, daß die Zahl der lernenden Jugend noch lange nicht mit der Volksmenge des Hcrzog-thums im Verhältniß steht. SEE. Die Doctorcn, welche in jeder Facnltät im Jahre 1791 pro-movirt worden, mit Anzeige des vollständigen Titels der Inaugural-Dissertation, welche jeder Promovirte drucken ließ. IV. Das akademische Consistoriirm mit seinen Beisitzern, Syndicns, Caffier, AmtSschrciber, Pedell. — Woher der Unterhaltungssond? Wie groß die jährlichen Auslagen? Wie groß die Einkünfte? Das akademische Konsistorium besteht im Studien-eonseß. Dieser trat in seine Wirksamkeit den 16. Julius l. I. Das gewählte Gremium zählt: a) einen Rector in der Person des Franz Thomas Pogatschnig. Lehrer der Kirchcngcschichte; b) in ö Beisitzern, als: 1. von der thcolog. Facultät: Martin Koben, Lehrer der orientalischen Sprachen und der jüdischen Alterthümer; 2. von der philosoph,-chirurgischen Facultät: Freih. v. Apfaltcrcr, Exjcsuit, ehemaliger Lehrer der Mathematik; 3. von dem Gymnasium: Vacat (seit 21. December 1792). Florian Thanbauscr, Gymnasial - Präfect, weltlich; 4. vom Normalinstitut: Ant. Mulitsch, Normalschul-Director; 5. der Bibliothekar und zugleich Lehrer der Philosophie, Franz Wilde. c) in einem Actuarius; der das Erhibitcn- als auch Erpcditprotocoll zugleich führt. Der thätige Lehrer der Rhetorik, Florian Thanhanser, hat diese Geschäfte aus Liebe zur Sache übernommen und besorgt sic mit Zufriedenheit unentgeltlich; d) das übrige unentgeltliche Personal hat seine Anstellung erst zu erwarten. Die Ausnicssung des Fonds zur Bestreitung der Erfordernisse ist noch zu rcguliren. Die Glieder des Confesses vertheilen unter sich bisher die zu besorgenden Geschäfte. Sind die Lehrcrver-sammlungen gänzlich organisirt, wie man in Bälde erwarten darf, so wird in der Zcitfolge der Geschäftsgang es von selbst erheischen, dem Consist einige Individuen zuzutheilen, denen die Kanzlciarbeiten zugewiesen werden müssen. Ohne dieselben würden die Expcdicnda verzögert und die Arbeitskraft des Kon-sessis müßte wegen Bertheilung ihrer Betriebsamkeit nach dem Maßstabe der Zeit sich dahin beschränken, weniger thätig zu wirken. V. Die Beisitzer der Collegial-Versammlungen in Laibach. 1. Die theologische Lehrerversammlung besteht aus dem a) Lehrer der Dogmatik: Johann Trcttcr, Augustiner Ordens; b) Lehrer der Moraltheologie: Jos. Hännlc, Weltpriestcr; c) Lehrer der Pastoraltheologie: Cajetan Graf, Weltpriester; d) Lehrer der Hermeneutik des neuen Testaments: Peter Tcrler, Weltpriestcr; e) Lehrer des Kirchcnrcchtes: Georg Grossaucr, weltlich. 2. Die philosophisch - chirurgische Versammlung besteht aus dem a) Lehrer der Mathematik: Anton Gruber, Erjesuit; b) Lehrer der Physik: Barthelniä Schalter, Erjesult; O Lehrer der Chirurgie und Hcbammenkunst: Jacob Kachelmayer; d) Lehrer der Thierarzneikunde: Vacat; e) außerordentlicher Lehrer der Hcbammenkunst in der krainischen Sprache: Anton Markovitz. 3. Die G y m n a s i a l l c h r e r - V e r s a m m l u n g besteht aus dem a) Präfecten: Vacat. Florian Thanhanser, weltlich; b) Lehrer der Poetik: Jacob v. Knauer, Exjesuit; c) Lehrer der Rhetorik: Florian Thanhausir, weltlich; d) Lehrer der dritten Gymnasialclasse: Carl Rosman, Erjesuit; e) Lehrer der zweiten Gymnasialclasse: Josef Mercher, Weltpriestcr; f) Lehrer der ersten Gymnasialclasse: Josef Helzel, Weltpriestcr; g) Lehrer der griechischen Sprache: Johann Morak, Exjesuit; h) Lehrer der französ. Sprache: Joh. Chorag, weltlich; i) Supplent, unentgeltl., Franz Zunipe, Excistcrciensir. 4. Die Normallehrcr -Versammlung besteht alls dem a) Lehrer der Pädagogik: Ant. Mulitsch, zugleich Schnl-director und Repräsentant; b) Lehrer der vierten Classe: Georg Oblak, Weltpriester; c) Lehrer der Katechetik: Mathias Mcditz, Weltpriestcr; d) / drei Lehrern der i Josef Gollob, 1 e) c deutschen Sprache ^ Math. Strohmaycr, /weltlich. f) ( und Schreibkunde s Josef Winscheg, f g) Gehilfen Anton Pascher; h) Lehrer der Zeichncnkunde: Andreas Hcrlein. 5. D i e Gymnasiallehrer-Versammlung in Neustadtl besteht aus dem a) Präfecten Josef Sterben;, Canonicus an der dortigen Collegiatkirche; b) Lehrer der gricch. Sprache: P. Castulus WeiblJ c) Lehrer d. Poet. u. Rhetorik: P. Augustin Herforth,f L d) Lehrer der Syntax und Gramm.: P. Callift. Weibhl L c) Lehrer der ersten Classe: P. Bernard Terlitz, /"5’ f) Elementar - Lehrer der griechischen Sprache: P.VS Ezechiel Sullak, / VI. Die Mädchenschulen, a) weltliche, b) Nonncnmädchenschulen. — Die Lehrerinnen, deren jeder Tauf- und Zuname, Geburtsort, Eintritt in den Orden, Ablegung der Ordensgelübde und Antritt des Lehramtes, dann die gegenwärtige Anzahl der in jeder Schule vorhandenen Mädchen. Errichtungszcit jeder Schule, jährliche Ausgaben und Einkilnste dieser Unterrichtsaustalten. 1. Weltliche Schulen: Schülerinnen a) Stadt Stein. Lehrerin: Agnes Agatschin 19 b) Vorstadt St. Peter in Laibach Lehrerin: Frančiška Suppan 11 c) Bergstadt Jdria. Lehrerin: Frančiška v. Haaß 33 Diese Mädchenschule besteht seit 1779 und verdient eigentlich den Namen Industrie-Schule. Zur jährlichen Unterhaltung dieser Anstalt, sowie der Hauptschulen und der drei bestehenden lateinischen Classen, wird sowohl ab Aerario von der Brudcrlade und vom Weinansschank eine Abgabe als ein Beitrag verwendet, wozu noch der Bergknappe den Verdienst zweier Schichten zu diesem Unterhalte zurückläßt. Ein nachahmungswürdiges Beispiel einer Schuldotirung. • 2. N o n n en - Mäd ch e n s ch ulen: A. Laibach. Im Jahre 1702 gründete Herr Jacob v. Schcllenburg zum Besten der weiblichen Erziehung das hiesige Ursnliuerinnen-Kloster, dessen Einkünfte und Ausgaben für den Schulunterricht nachträglich erst ausgewiesen werden, zu welcher Zeit auch die biographischen Lücken werden ausgefüllt werden. Der Stifter legirte 47.500 fl. Das Unterrichtspcrsonal besteht in einer Präfcctin und sieben Lehrerinnen: a) Präfcctin: M. Anna Aloisia Umnik; b) Lehrerin: M. Michaela Klaudin; Schülerinnen-Zahl c) „ M. Katharina v. Mail; in der innern d) „ M. Barb. v. Mühlbach; j Schule . 28 e) „ LI. Johanna Stockingcr; sin d. äußern f) „ M. Aug. Schnidcrschitz; | Schule . 138 g) „ M. Ursula Malneritz; '1 166 h) „ M. Rosal. Abramsbcrg. B. Stadt Bischoflack. Nach Aufhebung des dortigen Clarisscrinncn - Klosters wurden Ursulincrinnen eingeführt und jeder aus dem Religionsfond eine porlio congnia ausgewiesen. Die Erziehung und der Unterricht der Mädchen wurde der Zweck ihres Seins. Das Lchrpersonal besteht aus einer Präfeciin und sechs Lehrerinnen: a) Präfectin: M. Katharina Amon; b) Lehrerin: M. Antonia Marius; s Schülerinnen-Zahl c) » LI. Nep. Schnidcrschitz; , in der innern d) „ M. Vinc. u. Schildenfels;! Schule . 24 «■) „ M. Ursula v. Eversberg; sin d. äußern f) „ M. Maria Freiin von Schule . 62 g) Räuber; ' „ M. Aloisia Drobnitz. \ zusam. 86 VIII. Anzeige der Orte, wo Trivialschulcn sind, wovon sie unterhalten werden, gegenwärtige Zahl der Kinder in jeder Schule nach den Classen. 1. Im Laib ach er Kreise: Zahl der Schüler a) in den Laibacher Vorstädten St. Peter und Tyrnau..................................... 91 b) in Neumarktl, Lack, Selzach, Pölland, Kraxen, Secbach bei Veldes, Sairach und Kronau bestehen zwar Schulen, aber die Berichte über den Zustand derselben sind noch nicht eingereicht worden. — Es sollen in diesem Kreise 26 Schulen sein, bestehen aber erst wirkliche sieben. Die Zahl der Schüler läßt sich ungefähr ans älteren Berichten angeben auf . . 519 2; Im Adelsberg er Kreise bestehen vier Trivialschnlen, als: a) in der Krcisstation Adelsberg b) im Markte Wippach c) in Mittcrbnrg d) in der Pfarre Laas 3. Im Neustadtler Kreise: In Gottschee, Gutenfcld, Gurkfeld, Landstraß, Laschitz, Laserbach, Obcrgurk, Ratschach, Reifnitz, St. Mareiil, St. Martin bei Littai, St. Ruprecht bei Kroiscnbach, St. Veit bei Sittich, Seiscnberg, Semitsch, Treffen, Wcixclbcrg, Mottling, St. Gregor bei Ortencg, Tscher-nembl. — Ihr Anfang gehört in das Jahr 1784— 1791. Hauptsummc der Schüler . 507 In allen drei Kreisen . . 1281 IX. Judenschulen, Errichtungszeit, jährliche Einkünfte und Ausgaben. Anzahl der Schüler nach den Geschlechtern, Keine. X. Protestantische Schulen, und zwar die evangelisch-lntherischcn und die gemischten rcformirtcn Schulen, deren Errichtungszeit, jährliche Einkünfte und Ausgaben, die Anzahl der Schüler nach den Geschlechtern. Gegenwärtig keine. zusanimen 164 VII. Hauptschulen, wer vorsteht. 1. Der Normalschnle in Laibach steht vor Anton Mulitsch, weltlich. 2. Der Hauptschule in Stein steht vor P. Zachäus Rapp, Francikaner. 3. Der Hauptschule in Neustadtl steht vor P. Regalat Maschitz, Franciskaner. 4. Der Hauptschule in Jdria steht vor Johann Kautschitsch, Weltpriester. 5. Der Mädchenschule bei den Ursiilinerinnen in Laibach : M. Anna Umnik. 6. Der Mädchenschule bei den Ursulinerinnen in Bischoflack: M. Katharina Amon. 7. Die Vorsteherinnen der weltl. Jnditstrial-Schulen sind in Nr. VI. namentlich angeführt. XI. Summarische Anzeige: 1) aller schulbesuchenden Kinder, 2) aller Kinder, welche zu Hause den vorschriftmäßigen Unterricht erhalten. a) Nach Ausweis Nr. II besuchen offents. Schulen................................ 3083 Schüler b) den vorschriftsmäß. Unterricht zu Hause erhalten...............................23 * Zusammen . . . 3106 Schüler XII. Bücher - Revisionsamt, Jahr und Tag der Errichtung desselben , Unterhaltungsfoud und jährliche Ausgaben. Das Bücher - Revisionsamt ist ein Geschäftszweig der Landesstelle, diese besorgt dasselbe. XIII. Studien - und Censur-Referent in Krain. Die hochlöbliche Landeshauptmannschaft ist allein tut Stande hierüber die belehrende Auskunft zu geben. S SV. Die akadcm. Bibliothek, Nnterhallungsfond, jährt. Ausgaben. Die hiesige Lyceums-Bibliothek ist die jüngste Tochter ihrer, Familie in den Erbstaatcm Sie verdankt ihre Existenz einem Zusammenfluß günstiger Geschicke. Die ebemals bestandene Ackerbaugesellschaft sammelte einen brauch- und kostbaren Büchcrvorrath in der Absicht, den Grund zu einer öffentlichen Bibliothek zu legen. Allein ihr unerwartetes Ende machte auch die schon vorhandene beträchtliche Büchcr-fammlung zur Waise. Die Bibliotheken aufgehobener Klöster vermehrten die Anzahl der schon vorhandenen Bücher, aber in Ermanglung eines Gusto3 verblieben sie bis 1789 in dem kläglichsten Zustande. Im Monat April genannten Jahres übernahm, nach vorausgegangenem Auftrag vom innerösterr. Landesgubcrnium, der Lehrer der Philosophie Franz Wilde die Interims-Custodie, und dieser bemühte sich, nach den erlassenen Vorschriften die Bibliothek gehörig zu ordnen. In Hinsicht seiner aufgewandten Mühewaltung geruhte Se. Majestät Leopold II. unter dem 29. December 1791, in Folge erlassenen Hofdccrctcs zu verordnen, daß die Büchersammlung zu einer öffentlichen Bibliothek eingerichtet, die Custodie dem oberwähnten Lehrer der Philofophie, Franz Wilde, anvertraut und ihm eine jährliche Zulage von 200 fl. zu seinem Gehalt angewiesen werde. Der Unterhaltungsfond beträgt jährlich 300 fl., die Ausgaben müssen demnach mit der Einnahme in's Verhältniß gesetzt werden. Laibach den 31. October 1792. Franz Wilde. Verzeichn iß der von dem historischen Vereine für Srnin im 1.1860 erworbenen Gegenstände: (Fortsetzung.) LX1I. Von der fürstbischöflichen Ordinariats-Kanzlei in Laibach: 227. Festgedichte bei Gelegenheit des Antrittes des Laibacher Bisthums durch Seine sürstl. Gnaden den hochw. Herrn Dr. Bartholomäus Widm er, in lateinischer, slovenischcr und deutscher Sprache. 228. Dessen Hirtenbriefe an den Säcular- und Regular-Clerus seiner Diöccse, in lateinischer und an die Gläubigen seiner Diöccse in slovenischcr und deutscher Sprache. LXI1I. Von der oberlausitz'schcn Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz: 229. Neues Lausitz'schcs Magazin. Im Auftrage der Gesellschaft herausgegeben von Gottlob Traugott Lebc-rccht Kirche, Ehrenmitglied und Sccretär der Gesell- schaft. Sieben und dreißigster Band. Erstes Doppelheft. Görlitz I860. 8. Enthält die Säcularfcicr des Geburtstages Friedrich v. Schillers, wie sie in Görlitz und anderwärts in der Lausitz begangen worden ist. LX1V. Vom Herrn Ottokar Kl err, Buchhandlungs-Practikanten in Laibach: 230. Lebcnsbeschrcihung der heiligen Jungfrau Maria Magdalena sie Pazzis, aus dein Karmeliter - Orden. München 1669. 231. Ein Wiener Stadt-Banco-Zettel vom I. 1806. LXV. Vom germanischen Museum in Nürnberg: 232. Sechster Jahresbericht desselben, vom 1. Jänner bis 31. December 1859. 4. 233. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge. Siebenter Jahrgang. Organ des german. Museums. Nr. 1 — 6, Januar bis Juni I860. 4. LXV1. Vom Alterthums - Vereine in Wien: 234. Protocol! der sechsten General-Versammlung des Alterthums - Vereins zu Wien. Abgehalten am 18. Mai 1860 int Vcrcinslocale, unter dem Vorsitze des Präsidenten Herrn k. k. Untcrstaats - Sccretärs Josef Alexander Freiherrn v. Helfe«. 4. 235. Berichte und Mittheilungen des Alterthunis-Vcreines zu Wien. Band III. Abthcil. II. Wien MDCCCLX. 4. 236. dto. Band IV. Wien MDCCCLX. 4. LXVII. Vom Herrn Heinr. Liker, Verwalter der Rcichs-Domaine Adelsberg: 237. Ockonomische Beschreibung der Bankalfonds-Herrschaft Adelsbcrg in Krain, über ihre Beschaffenheit, Bestandtheile, Hoheiten und Gerechtsame, Nutzungö-zweige und Lasten. LXVI1I. Angekauft: 238. Die europäische Fama. welche den gegenwärtigen Zustand der vornehmsten Höfe enthält. 219. Theil. 1718. 239. Handbuch dcö in Oesterreich geltenden Ehcrcchtes, vom Dr. Thomas Dollincr. Wien und Triest 1818. 2 Bände. 8. 240. Darstellung des Rechtes geistlicher Personen, vom Dr. Thomas Dollincr. Wien. 241. Deutschland und Rom, oder das Verhältniß der deutschen Nation zum römischen Stuhle, historisch und rechtlich entwickelt von Josef Hildebrand, Professor zu Heidelberg. Frankfurt 1818. 8. (Fortsetzung folgt.) Druck von Ignaz v. Kleinmayr SS Fedor Bamberg in Laibach.