„/nihtit, str All».' Ntr. AS. Sonntag, R V. MSrz tSSV. vi. Jahrgang / Die ^Marburger Zeitung" erscheint jede» Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise — flir Marburg: gamjahrig 6 fl., halbjährig » fl.. vierteljahrig 1 fl. 50 kr; für Zustellung ins Haus monatlich 10 tr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, beizwe»«al»ger mit 15, bei dreimaliger mit 20 tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung Sl^tr. 2nseraten-S«empelgcbal»r kommen. Zur Geschichte dks Tages. Ueber die staatliche Gliederung Oesterreichs bringt die „Gaz. Narodolva" einen Artikel, in welchem sie die Forderung der polnischen BundesftaatSpaltei auSeinandergesctzt: „Die Polen", schreibt dieses Blatt, „ivunschen es sel^nlilbst, daß den Nationen in Ungarn Gc« rechligteit werde, doch sie sehen in einer Zertrümmerung der ungarischen Krone auch eine ihnen drohende Gefahr, denn, die ungarischen Natio-nen sind sür sich gestellt zu schwach, um an Stelle der nngarischen Krone etwas Starkes zu sepen. Eine Eidgenossenschaft der Nationen in den Ländern der uttgarischen Krone, eine ztveite Eidgenossenschaft der Nutio« nen in der andern Hälfte des Reiches, eine Zweitheilung dcs Reiches und bundesstaatliche Gliederung diesscits und jenfrits der Ltilha. daS ist unter den gegebenen Verhältnissen das Programm, daS man für daS einzig mögliche hält und iu welchem sich die Polen von den Czechen. Kroaten und Slovenen unterscheiden." gürp Hohenlohe hat in eiiter Sitzung deS von der zweiten baieriMN Kammet zur Prüfung der Gesetzvorlage über die Heeresord« «ung eingesetzten Ausschusses die Erklärung abgegeben, „die Stuttgar-ter Beschlüsse seiiin ztyar in Form von Protokollen gefaßt, hätten aber die Bedeutung eines Staatsvertrages. Hiebci hätten zwar Baden und Hessen gewisse Borbehalte gemacht, dieselben alterirten aber die Abma. chungen im Ganzen nicht. Nttd die Ratifikationen seien allseits ohne Borbehalt erfolgt; Baiern und Würtembcrg hätten sich überdies durch besondere Uebereinkunft zum Bollzuge der Konferenzbtschlüsse verpflichtet." Wenn dem so ist, haben tvohl auch die Vereinbarungen, welche von den süddeutschen Staaten mit Preußen als dem Oberhaupt des norddeutschen Bundes getroffen wurden, die bindende Kraft eines SkaatSvertrages, und ist jene Allianz, lvelche Deutschland „von den Alpen bis zum Meere" unter die Fithrung der hohenzollern'schen HauSmacht stellt, schon heute, so weit es sich um den Grundsatz handelt, eine vollendete Thatsache. Zum Samariter. «on I. /rey 3m Herbste des Jahres 1799 stand oberhalb des Dörfchens Hofpen« thal. da wo sich die Gotthardtsstraße um einen zerklüftet.n gelfenvor« fprung nach der Ebene in s Ursernthal hinabtvendet, eine Gruppe Lkmaner Scharfschützen, die zur helvetischen Legion bcim französischen Heere ge. hörten. Der Tag begann kaum zu dämmern und ein kalter, brauner Nebel rollte, von der scharfen Höhenluft bewegt, sein iveitflatterndes Geivand um die Aelsenspitzcn, tvährend er tiefer abwärts unbeiveglich wie rin graues Meer über dem Thale lagerte. — Die Schittzen standen still im Kreise he»um au die Stutzen gelehnt. Kein fröhliches, lautes Gepltiuder, wie es sonst dem Bölklein am Genferfee eigen ist. wollte die peinliche Stille unterbrechen. Alle blickten ernst und theilnelimend auf ein junges Mädchen, das mit heftigem Schlucken auf einem fchwarzen Mantel faß. der, a« Boden ausgebreitet, den Gegenstand ihrer Klage zu verhüllen schien. Nebenan auf der Straße lag ein todtes Pferd, das von den Strängen eines bedeckten zweiräverigen Wägelchens losgefchnitten war. „Es lväre, glaub' ich", fagte endlich der Sergeant, „indem er sich «ach der Straße abwandt?, „genug gewefen am Pferde . . . meiner Treu." „Du brauchst dich nicht abzukehren, um deine nafsen Augen zu ver-berge»!- entgegnete der Schühe. lier etwas rückwärts auf eiitem Fels-stücke faß; „noch wenigkr aber verdiene ich deinen Borwuef. Ich erkläre nochmals . . . p»role ä'kovveur ... daß der Schuß am Wagen fiel, bevor ich angerufen, nnd erst als das Pferd auf mein ..Halt" noch im-«er fortrannte. Hab' ich's niedergeschossen. Mir war's, als ob eine Ge-stalt durch den Nebel duvon eile ... ich jilaubte. es sei Einer von euch. A«f Ehre, so ist's gegangen", bekrästigte der Sprecher nochmals. „Ich meinte nicht so —begütigte der Sert,eant. „ich wollte dir kei>en Vorwurf machen, aber das arme Sind! das können wir doch nicht hter liegen lassen." „Noch viel weniger über die Berge mitnehmen", fagte ein Anderer. Der fe Nische Aufstand ist nach allen Nachrichten auö Irland, die irgendwie auf Glaubenswürdigkeit Anspruch machen dürfen, zu Ende. Was gelegentlich sich noch von Aufständischen, stets in sicherer En.tfernung von Truppen und Polizei, sehen läßt und in der keineSlvegS einladenden Witterung im Gebirge umherzieht, scheint mehr eine Neckerei der Regierung zu beabsichtigen, als ernstlich auf eine erfolgreiche Schild-eiHebung hinzulvirken. Dieses fast spurlose Verschwinden ist überhaupt ein besonders hervortretender Zug in dem Verlaufe der letzten Ruhestö« rungen aus der grünen Insel und scheint darauf hinzudeuten, daß die Rädelsfübrer zum »venigsten sich keiner Täuschung über das Gelingen dieser iioffnunglosen Unternehmungen hingeben, und daß iljr Hauptziel bei der ganzen Bewegung weniger eine Befreiung Irlands, als Verlegen-heilen für die englische Regierung sind, was, zusammengehalten mit Person und Charakter der Anstifter, auf amerikanische Quellen zurück-schließen läßt. Bwt nnd Gtfen Marburg, 16. März. Rücksichtsloser hat Bismarck lvobl kaum noch je gesprochen, als im norddeutschen ReichStaae »vider Münchhausen. Die giftigsten Pfeile des Hohnes schoß der Vieger auf den Besiegten ab — dem Hasse gegen Oesterreich lieh er Worte, von denen jedes klang, ivie eine That. DaS scharfe Urthcil über die Vertreter, die bisher nicht nur ein großes, die auch ein freies Vaterland gewollt — die Verurtheilung all der Männer, die jetzt mit Bismarck gehen, vermag nur unsere Entrüstung zu bekunden; allein sie frommt unS gar wenig: eS handelt sich nur um die Macht— ist diese geschaffen, dann soll die Freiheit an die Reihe kommen. Zur Lösung der Machtfrage wird der norddeutsche Reichstag den lchten Mann, den letzten Groschen belvilligen. Wie es mit der preußischen Wehrkraft bestellt ist. wie mit jenem „Und drunten", fuhr der Sergeant fort, „leben die Leute selbst wie verhungerte Wölfe in den Schluchten herum. Der Russe hat den letzten Knochen aufgefressen." Derjenige, der auf dem geldsteine saß. duckte den Kopf, und blieb eine Weile vorwärts gebeugt, um unter dem Nebel durchfchauen zu kön-nen. — „Dort kommt Jemand", rief er sichtlich erleichtert, „vielleicht lft'S ein balmherziger Samariter." Die Schützen ivendeten sich, mit scharfen Blicken nach den Ankömmling hinschauend. — „Halt! Werda". rief der Unteroffizier, den Stutzen zum Anfchlage in die Höhe haltend. „Gut Freund!" ivar die Antivort. „Ach. ich kenn ihn", sagte der Sergeant, die Waffe wieder auf den Bodsu stellend, „es ist der Gemsen Konrad. Heda, Waidmann ! Hier gibt's edle Birsch!" Ein noch junger, kräftiger Mann, mit Berqstutzen und Waidmesser beivehrt. trat h.ran, den Schützen einen guten Morgen bietend. — „Ei. ivas habt Jlir da sür eine niedliche Gefangene?"" rief er. auf das Mädchen blickend. „Die ist für Euch, Konrad", antwortete der Sergearit. ..meiner Treu ... Ihr müßt das Kind mit nach Hause nehmen; wir können's nicht mit über die Berge schleppen. Willst du mit dem Manne da liehen?" wendete er sich freundlich an das noch immer still »veinende Mädchen. Das Kind fchaute auf und wie eine freundliche Erinnerung glitt es über fein thränenvolles Gesicht, als es den GemSbart am Hute des Jägers erblickte. — „Ach", sagte eS rasch aufstehend und Konrad das feine Händchen reichend; „sie haben den Franz erschossen und jetzt zveiß ich nicht, wo der Vater ist." „Arme Kleine k" versetzte der Jäger, sich gerührt zu dem Mädchen niederbeugend; —' „ivie soll ich dir deinen Bater suchen helfen . . . oder wie soll ich ihr Brod gebenfuhr er gegen die Schützen fort. „Weib und Kind baben zu Hause selbst keinen Bissen wenn mir nicht etwa ei» Murmeltbicrchen anläuft. Dle Russen haben uns die letzte Ziege geschlachtet." ») V,i« Ueberganß« euwckrows »ber d«« Gotthardt i« Eeptember I79i». » Mittel. wescheS ein btnlhmter Feldherr alS dreimal zum Kriege nötklig beztichiiete. habt» wir crsuhren. Preußen l)at nicht den Fehler so mancher Schlachtcnj^elvinner liegansikn. liat nicht die Hände in den Schoos gslegt: die Ktisstn dcS Sttiatcö sind mit fremdem und eiMem Gclde lvicder l^efilltt — die L.^ückett, welche der mörderische Kamps inS Heer gerissen, sind crj^anzt — die Rüstungen werden vollendet. 3a! deS Schicksals Tncke will eS. daß Ocstcrrcicher zu dilseu Rüstunj^rn cinen naml)asten S^eitraq an Pserdcu. Metall nnd Holz lieferu — daß Preußen auö dem j^cschastlichcn Btrkehr politisches Kapital schlagt. DeS norddt'utschen Bundes ist Bismarck zur Verlvirklichung seiner Pläne sicher — die Hilfe der süddeutschen Staaten ist nuttmcl)r auch l^cwiß — auf Nußlauds Beistand kann er zählen — Numantn, Serben und Griechen l)arren nur eines WinktS. und der Südosteu Europas s!cl)t in Flammru, welche nicht allein die Türkei, sondern auch Oesterreich bcdrol)eu; Aus die stutcn Beziehungen, wclchc Florenz mit Wien anbahnen zu wollen scheint, legen wir kein Gewicht — würden selbst dann keines d.irans legen, wenn sie nicht eine von Bismarck ersonnene Falle waren, um Oesterreich in trügerische Sicherlieit zu iviegen. Die Verschwägerung und Verlvandschast der Häuser Habsburg und Savoyen liat die Kriege Italiens gegen Oesterreich nicht verlnndert — sie wird auch küufüg die Regierung nlcht abliallen. mit dem Strome des Bvltsgeistes zu schwimmen, wenn anders die Wogen stark geung. um den letzten Damm zu durch-brechen. Ein Bündniß mit Frankreich würde unS nicht schuhen. Die politische Gkstaltnug des Landes verspricht keine Dauer: der Kampf um den Allein würde aber cinen deutschen Volkskrieg gegen Frankreich ent-zÜttden — uud welchen Frieden der deutsctze Herbann s^tili^ßt. dürste wohl der Reffe anS der Geschichte seines OlieitnS wissen. Der detitsch-nationale Gedanken war nach einem solchen Ereignip die gefährlichste Waffe gegen Oesterreich. Während Bismarck ganz Blut und Eisen ist. hat bei unS lnnge schon die Roth daö CislN gebrochenund daS Blnt abgekühlt. Nnr jenseitS der Leitlia wallt eS senrig nnd tönt der lanteste Jubel. Am linken User horchen lvir uud harren still aber gebt unS Volksrechte; gebt uns nur so viel Rechte, als die tvidererrungeue Verftissung den Uitgarn gewährleistet nnd es werden die Herzen l'icht minder lieiß schlagen, alS jene nnserer Nachbarn — und Blut-BiSmarck soll inne lverden. daß in unseren Bergen daS Eisen nicht vergebens g'wachsen. Vermischte Nachrichte»l. () m portugiesischen Hcrrenhanse) scheint man eS mit den Ersparnissen im Haushalt ernstlich zu nehmen. Wie die „Correspon-denzia" von Mc,drid erfährt, hat zu Lissabon Megnel O'Lorio s.inen hohen Kollegen einem zum Mindesten sehr originellen Vorschlag gemacht. „In diesen» Jahrhundert der Eisenbahnen und Telegraphen bedarf eS weder eines diplomatischen Korps, noch der Botschafter und Gesandten mehr an auswärtigen Höfen. Der Minister deS Auswärtigen kann stäi peisönlich nach den Ländern begeben, wo seine Gegenwart zur Lösung völkerrechtlicher Angelegenheiten nützlich sein wird". — Der„Constltutionnrl" selbst gibt zu. daß dieS eine Art von Ersparniß sei. an welche noch keine Opposition bis jetzt gedacht habe. „Ei lvaS". meinte der Sergeant, „tvo zwei satt tverden. mag auch der Kleinen noch EtwaS abfallen ... 'S ist ein Werk der Barmher-zigkcit!" „)a, nehmt mich mit, guter Mann", bat daSKind. sich au Konrad schmiegend. „Wer weiß, ol) mein eigen Weib nnd Kind nicht bald selbst sroh sein werden, ein nnileidig Herz zn finden", stigte dieser sinnend wie im Selbstgespräche. DaS Ltben ist ein nnstcher Ding in dieser gefährlichen Zeit, wo die blauen Bohnen an allen Stauden wachsen. Komm Kiud, ich lvill dicl) mitluhlN'N." Ein lau!er Jubel bejr.nsUe diese Worte, indctN die Schlttzen heran drängte«, dem wacku.n Waidmann die Hand zu drücken. Konrad nahm das sri.rende Mädchea auf den Arm nnd wollte gehen. — „Halt. Lt.ndSmann !" rief dlr Sergeant, „nehmt dieS noch mitder aune Innge kann'S doch nicht melir gebranchen." ;!)iit diesen Worten rollte er den Mantel, der am Boden an^^ge-breitet lag, zus.mmten; darunter lag eine Leiche im Priesterklei^'^e. aber daS noch im Tode troj^ige Vestcht und die über der Brastlvunde. wie zur Abwehr, zusammengeballte Faust zeigte nur zu deutlich an. daß der Todte das Gtivand des Friedens nicht imtner getragen haben mochte. DaS Mädchen verbarg daS Gesicht an der Brust seines mitleidigen Pfl'gevciterS und fing ans'S Nene bilterlich zu tveinen an. „Ich denke fast", sagte der Sergeant, den Todten ansmerksim be-trachtend, „der Vater deS KindeS könnte tieim russischen Heere sein uud dieser Mann wollte mit der Kleinen hier nachreisen ... 'S ist ein tvacker Soldatengesicht." „Dann ist sie wohl eine Waise", erlviderte Konrad, den Mautel UNI daS zitternde Kind schlagend. — „uud dies da vielleicht ihr einzig Erbe Die Kngeln der Franzosen nnd die Wasser der Reuß und des S Hachen haben schlimm gehaust; bis n.,ch Altdors hinunter soll die Straße von Todten bedeckt sein und vom Glarnerland herülier hört man lvelter abwärts Tag und Nacht die Kanonen krachen . . . ArmeS Klnd!" Mit Viesen Worten kehrte er sich von dem unheimlichen Anblicke ab und schlug mit seinem kleinen Gaste den Rückweg nach seiner Hütte tin. Die Scharsschützen gruben mit ihren Waidmessern neben der Straße ein dürftig Grab, in das sie die Leiche deS Unbekannten einsenkten. Statt deS LeichengebetcS feuerten sie eine Salve über die Stätte, die in l^un-dertfachem Echo durch die Felsen rauschte; dann zogen sie »it frisch- (Elf Lebensjahre alS HeiratSgut.) Der fchottifche Statistiker Dr. Stark hat den Nachweis geliefert, daß selbst daS ärmste Mädchen ein HeiratSgut mitbringe. Eö sind dies nämlich elf LebenS« jähre, welche ein Jnnggeselle von 25 Iahren opfert» wenn er unverhei» ratet bleibt. Nach Starts Aufzeichnungen starben von 100 Junggesellen im Alter von 20 bis 25 Jahren gerade doppelt so viel, als von Ber-heirateten gleichen Alters. Im Alter von 25 biS 30 Jahren rafft der Tod von 1000 Unverheirateten 13. von 1000 Ehemännern nur 8 fort. Ferner starben von 1000 verheiratheten Männern im Alter von 30 bis 35 Jahren nur 9, ivahrend von 1000 JunggefeKen 14 ins Gras beißen müssen. Anch im hohen Alter macht sich diefelbe Erscheinung geltend, denn von 1000 Ehemännern im Alter von 60 bis 65 Juhren starben nur 33, von 1000 Hagestolzen im gleichen Alter dagegen 48. Eine ungefähre Berechnung ergibt daher, daß die verheirateten jungen Männer von 25 Jahren die AnSsicht haben, durchschnittlich elf Jahre länger zu leben, als die unverheirateten nnd man kann deshalb wohl mit Recht lagen, selbst das ärmste Mädchen bringt dem Manne ein Heiratsgvt, nämlich els Lebensjahre, mit. (Bergsturz.) Aus Bern. 4. März, tvird gemeldet: Auch das Berner Oberland hat jetzt sein FelSberg. Am 27. Februar Morgens NM 5 Uhr löste sich von der sogenannten Krachenfluh bei Jseltwald eine große FelSmasse ab nnd stürzte unter fürchterlichem Gepolter. AlleS vor sich ttieoeiwerfend, durch den darnnler liegenden Ruchetitvald hindurch dem Dörflein Eis zu. Einzelne Steinblöcke von 5000 bis 6000 Kubikfuß kamen den höchst gelegenen Häusern deS Dörfchens bis auf 200 Fuß nal)e. Der verursachte Schaden ist sehr groß. Es sind min-destenS bis 600 Klaster Holz zu Grunde gerichtet und 20 Joch Waldboden von der Steinmasse begraben und für immer zur Kultur unfähig gemacht. (Die sächsische Regieruug) trifft bereits Borkehrungen wegen eines leicht möglichen Wiederausbruches der Cliolera. Da dieselbe bekanntlich mit dem Stande der Grnndlvässer in Verbindung steht, so ist eine fortlaufende Beobachtung dieses Standes angeordnet tvorden. ?er Rath in Leipzig hat in Folge dessen bekanntgemacht, daß. wenn in den öffentlichen Brunnen erhebliche Schivankungen des Wafferspl^els sich zeigen, auch in einer größeren Anzahl von Privatbrunnen Mes. snugen deS Wasserstandes Vorgenommen tverden sollen. Die Besitzer der Grnndstücke. auf denen hiezu geeignete Brunnen sich befinden, wer» den daher ersucht, den mit den fraglichen Beobachtungen und Mes-sungen beauftragten Beamten nicht nur den Zutritt in ihre Grund-stücke und nöthigeufalls die Herstellung verschließbarer Oeffnnngen iu den Deckplatten der zur Beobachtung geeigneten Brunnen m ge« statten, sondern auch im öffentlichen Interesse sich gefallen zu lassen, daß zu der ihnen TagS vorher mitzutheilenden Beobachtungszeit ihre Brunnen ans höchstens vierundzivanzig Stunden der Benützung entzogen werden. (Aus dem Zoltiewer Kreise.) Die dortigen Bauern hiel-ten die neuen Einguldennoten, die erst vor Kurzem in ihre Hände ge-langtln, für russisches b^eld. Der Czar sollte nämlich dem Kaiser von Oesterreich viel Geld geborgt haben; da letzterer kein Geld hat. wird sich der Czar Galizien an Zahlungsstatt nehmen. Obendrein sind die Staatsnotrn in grüner Farbe gedruckt, der darauf befindliche Adler ist seiner Gestalt nach dem russischen ähnlich pfiffige Leute schlugen daraus selbstverständlich Kapital für ihre Zwecke. geladenen Stntzen den Weg aufwärts dem Gebirge zu. Die Nebel rollten dichter und feuchter zufammeu uud bald ivar es auf der Stelle so still, als ob seit Langem kein Menschensuß die Einsamkeit durchwandelt hätte. Die Armuth ist immer eine bittere Plage und der Hunger aller» wärts ein schlitnmer Hausgenosse; am drückendsten aber ist er wohl einem Mutterherzen, das seinen kleinen Liebling darben sieht. Ist die Noth noch gar eiue ungewohnte, plötzlich hereingebrochene, dann ist sie dsppelt schtver zn ertragen. — Da» hatte Martha, dem jilngen Weibe Ko«radS. vor drei Jahreu Niemand prophezeit, als sie. die alten Eltern und die Heimat verlassend, dem schönen GemSjäger von Dissentis her ül.'er die Oberalp nach Nrsern folt;t.'. Die kleine Heerde auf der Alp und das sichre Äagdrolir des ManneS brachten zur Genüge, tvas die einfachen Bedürfnisse verlangten und mit redlichem Fleiße war ein leid« licher Wohlstand zu eriverbeu. Aber jetzt tvar's plötzlich anders gewor-den. Der gierige, AlleS verschliugeude Krieg, der seine ausgehungerten Htkrschaaren ivie zerstörende Lawinen durch die Gebirge wälzte, hatte die letzte Nothdurst d(s Lebens ausgezehrt, und Martha saß kummerbleich au dem Lager ihreS KnäbleinS, ohne ^u wissen, mit was sie beim Er» lvachen seinen Hnuger stillen sollte. Um das Häuschen herum sah es trüb und traurig aus, wie im Herzen der armen Mutter. Die kleine Scheune, die vor Kurzem noch eine muntere Ziegenheerde beherbergt hatte, war niedergerissen und die schwarzen Brandstellen auf dem Rasen be« zeugten, daß das Holzivert den Soldaten zu Wachtfeuern gedient hatte. Halbverbrannte Knochen, die zwischen der Asche und den verkohlten Bal-ken herumliegen, lvaren der einzige traurige Rest, der von der nährenden Heerde zurückgeblieben ivar. Die HauSthtire selbst war verschwunden und der Eingang nur durch einige angelehnte Bretter Verivehrt. Der feuchte Nebel drang, vom Ostwinde getrieben, durch die gelvaltsa« zerbrochenen Fenster und die arme Mutter mußte, selbst vor Frost zitternd, über de« Kinde zusammenkauern, uin ihm vor der Kälte Schutz zu gewähren. Nu« austialtsam rannen ihre Thränen auf das Bettlein, während die Lippen in leisem, inbrünstigem Gebete zu Gott um Hilfe flehte». Arme Mutter, ist der Himmel taub für deine Bitten? — (Fortfetzung folgt.) (Verpfändung.) Obgleich die erste Meldung eineS Wiener Berichterstatters de< Grazer „Telegraf" von einer beabsichtigten Berpfän-dung der Kirchengüter in Oesterreich halbamtlich als „vollständig unbegründet" bezeichnet wurde, schrcibt derselbe Berichterstatter neuer» dings: „Herr v. Neust sucht Anl)änger für seinen Plan, die Kircheiigüter ^ verpfänden, und die annehmbarsten Anerbictungen, die ihm für diesrn Fall gemacht wurden. Offerten, durch welche weder die Stellung, noch die Rechte der Kirche beeinträchtigt werden, kommen von cntllischen Kapitalisten ersten Ranges." —- Nach einer unverbürgten Meldung der „Presse" hat das Ministerium Andrassy bereitS Unterhandlungen wegen des Verkaufes der ungarischen Kirchengüter begonnen. Marburger Berichte. (Parteilebe n.) DaS Schriftstück, in welchem Herr Dr. Do-minkusch als Mitglied des Vemeindeausschufses seinen Austritt erklärt, lautet folgendermaßen: „Löbl. Gemeindeausschuß. Die Entwicklung eines Volkes zum geistigen und materiellen Kulturleben ist nur auf nationaler Grundlage möglich. Die Richtigkeit ditseS SapeS ist längst von der gebildeten Welt anerkannt; nur Unverstand und masklrte Herrschsucht bestreiten denselben. Könnte über die Nichtigkeit dieses Axioms noch ein Ztveifel bestehen, so müßte ein Blick in die Geschichte der Vergangenheit und unserer Tage solchen beseitigen. Die Slovencn befinden stch diesfalls in keiner AusnahmSlage gegenüber den anderen Völkern. Es würde mich zu weit führen, alle Anwürfe, die man il)rem Streben macht, »u widerlegen, dieselben sind meist zn hohl, als daß eS dessen noch besonders bedürfte. Die ungehemmte Entwicklung der N.Uionalität ist als Grundbedingung jedes sreiheitlichen Fortschrittes, als das vitalste Interesse der slovenischeu Nation zum mindesten von einem groß » Tlieile der unabhängigen Intelligenz anerkannt. DaS ist eben der G.uig der betvegenden Ideen im Völkerleben. Wer sül eine solche berichtigte Idee kein Verstündniß hat. sich derselben entgegenstellt und die Puls ädern der heiligsten Interessen einer Nation zu unterbinden trachtet, der ist gewiß kem yreund dieser Nation und nimmermehr bernfen. auch nur einen Theil derselben zu leiten. Gestützt auf diese Grundsätze konnte ich es nicht im wohlverstandenen Interesse der Stadtgemeinde gelegen erachten, daß die Repräsentanz, ungeachtet dem Einfluße der Stadt st^on durch das Gesetz die Wahl von eirka 30 Mitgliedern in die BezirkSver-tretung geilchert erschien, sich veranlaßt sah. noch überdies zur Beeinflu-ßuag der Wahlen der zehn Vertreter aus den Landgetneinden ein Komite zu Folge Gemeindebefchlusses (!) zu bestellen, zu dem einzigen Zwecke, das nationale Element aus der Bezirksvertretung ju verdrängen. Nach meiner Auffassung wäre eS vielmehr im Interesse des friedlichen Bei-sammenwohnens beider Nationalitäten gewist ohne Gefälle einer Schädigung des deutschen, bereits durch 30 Mitglieder vertretenen Elementes gelegen gewesen, bei der Wahl der 10 Vertreter auS den Landgemeinden das slovenische Element geradezu zu begünstigen. Aus dicsen Motiven »echtfertigt flch das in der BezirksvertretungSangelegeliheit in meinem Namen vor meiner Abreise nach Graz nur in den Grundsätzen besprochene Wahlschreiben von selbst. Daß der Zrrthnm. die Sttidt zahle keine Bezirkskosten, in gutem Glauben in selbes aufgenommen tvurde. bedarf wohl keines Beweises, denn kein vernünftiger Mensch wirs sich im öffentlichen Leben einem so gewisse» Desaveu aussetzen. Da mir jedoch in der letzten S'tzuug von Seite deS Herrn Bürgermeisters der Borwurf gemacht wurde, daß ich durch mein Gorgehen die Interessen der Stadtjttmeinde schädigte; da ich auS der Haltung der weit über wiegenden Majorität des geehrten Ausschusses den Schluß ziehen muß. daß meine Anschauungen mit den gegenwärtig bei meinen städtischen Wählern herrschenden nicht im Einklänge sind. sül)le ich mich verpflichtet, aus dieser geehrten Körptrschaft, der anzUt^ehören ich mir stctS zur Ehre gerechnet habe, auszuscheiden und mein Mandat als (Semcint'eausschuß zurückzulegen. Ich kann hiebei die Hoffnung nicht nnterdrücken. daß wenn die Stürme, die jetzt unser theuercS Baterland durchtobcn. sich gelegt haben lverden. und wenn die gegenwärtige unnatürliche Erbitterung der Gemüther einer ruhigen Auffassung gewichen sein wird, nuch ineinc heutigen Gegner dem redlichen Wollen und der zu jedivedem Opf r be-reiten Ueberzeugstreue die jetzt durch Berliumdung getrübte Achtung nicht werden versagen können. ES «vird sich die Ueberzeugun., Bahn brechen, daß die Ittteresscn der Stadtgemeinde sich ganz gut mit dem persönlichen Streben für die möglichste Entwicklung der slovenischen Nationalität vereinen lassen. — Bis dahin hosfe ich wieder in die Lage zu kommen, meine geringen Kräfte mit der bisherigen Freudigkeit dem Dienste der Gemeinde, an deren Wohl ich stetS den innigsten Antheil nehmen werde, zu widmen." (Die F a st e n pre d i g t) in der evangelischen Kirche witd heute ausnahmsweise Nachmittag um 5 Uhr stattfinden. (Die Rekrutirung) beginnt hier morgen und lvird am 20., 21., 22.. 23. und 26. d. M. fortgesetzt. (Schaubüh ne.) Am 20. März lvird zum Bortheile deS Frl. Nord MofeuthalS Schauspiel: „Dübecke, die KünigStanbe von Norwegen" aufgeführt. Frl. Nord hat die Titelrolle übernomm n. (Berichtigung.) Jener Herr Bezirk-vertreter. welcher aus der Gruppe der Landgemeinden in den Ausschuß gewählt worden, heißi nicht Forstner. sondern Förster. Letzte Post. Zur Ausstellung eines Hecres an den südöstlichen Grenzen des Reiches find Borbereitungen getroffen wolden. Die Komitatsbeamten in Kroatien, die ihre Mitwirkung zum Boll- zug der Heeresverordnung ableljnen. werden von den königlichen Kommissären ihres Dienstes entlassen. Die Türken haben 900 nusstäiidische Thessalier geschlagen. Napoleon beabsichtigt den Sturz der Bourbotien in Spanien zu Gunsten des Königs von Portugal. Zwischen dem Kaiser Marimilian und den Republikanern soll es zur Entscheidungsschlacht kommen. Eingesandt. den neuen echten Hartberger Propheten! Um keinen Preis gestehe Du Der Mittelmäßigkeit waS zu. Hast Du Dich erst mit ihr vertrage». So wird Dir'S bald bei ihr behage«. Bis Du zuletzt. Du tveißt nicht wie, Geworden bist sa flach wie sie. (Aus einem falschen Propheten.) Damit es in ernster Zeit nicht an Erheiterndem felile. hat eS ein Liberaler auf der tvahren Batin für nöthig schalten, uns ül»er die Wechselbeziehungen zwischen Stadt und Land aufzuklären, und lvir wünschen mit ilim, daß der Drang nach Freiheit sich vorläufig in der Statt recht bald geltend machen möge. Gegenwärtig dslrflen aber die iveni^Nten Landgemeinden Sehnsucht nach der Freiheit ivie in Marburg, nach Befreiung vom Despotismus durch eine städtische Partei haben, die eS sür parlamentarischen Takt und geschästso'dnunt^s-mäßig hält, wenn der Borsitzende einem Mitgliede für Handlungen anßer der Bersammlnng in derselben geharnischte Rügen ertheilt und Männer, lvie Löschnigg. gemaßregelt werden, weil sie es mit den Landgemeinden lialten. — Wir bedauern den echten Propheten aufrichtig, daß es ihm nicht gegönnt ist. Sprechminister Napoleons zu snn. und der Opposition im gssktzgebeuden Körper seine Philippika ziidonnern zu könnrn. (Wie wir glaulien. donnert er gerne in öffentlichen Versammlungen.) Ja. auch in Paris gibt eS ein solches kleines Häuflein lluzufriedenrr. die stets Mißtrauen. Zivi st und Hader gegen die wohlwollenden Absichten S e i n e r Regierung stiste«, obivohl dieselben eine mehr als zehnfache llebermacht stets ülierstitnint; ans einen ZnlcS Favre. Thiers oder dergleichen müßte diese Warnung vor falschen Proplieten eine vernichtende Wirkung machen; jedenfalls ziehen sie aber sein VcrdainmungSurtheil der Ehre vor, echte Propheten seiner Gattnng zu sein, und ertragen geduldig den Vorwurf der Selbstüberschl'^tzung. Eigenliebe und deS fillfchen Ehrgeizes, welche Verwerfliche Eigenschaften es nicht zulassen, sich vor dem Götzen: Erfolg, zu beugen. Wie in Paris, mußte auch hier daS Werk erst gekrönt werden, und wie es sckeint, ivar die Wahl deS Bezirksausschusses dazu bestimmt, den BeivkiS zu liefern. ivaS man vermag, ivenn man das Erröthen verlernt hat. Es fehlte nicht mehr an erläuternden Beispielen, wie eine Partei haßt — dicsmal tvollte man aber auch zeigen, wie man lieben kann, und der letzte Kandidat, der aus der litho^^raphischen Anstalt des Ge-meiltdeaniteS hervort,ing, tviderlegt den letzten Zweifel an der Dankbarkeit gewisser Persönlichkeiten für lv5nn auch kurze, aber um so eifrig mit Selbstverachtung geleistete Dienste im Gebiete dcr Jntrigue und B^rdäch-tigung gegen gemeiuschastlich gehaßte unerschrockene Freunde der Wahrheit. Welche Beleidigungen dem gesuitden Sinne, der tvahren. unabl?ättgigen öffentlichen Meinung durch solche Resultate zug fügt ivcrdeii, davon können eben Jene keine Alinuug haben, die Selb st ü b (rs chä tz uu g. Eigenliebe und falscher Ehrgeiz so sehr verblenden, daß sie die Aeußeiungen der Werkzeuge ihrer gegeilwärtigen Stellung für den Ausdruck tiller freien Ueberzeu.^mg halten. — Ja es würde uns sogar nicht überraschen, ivenn zur Erinnerun^^ an diesen Sieg des Hasfts über das liessere Ich eine Denkschrift mit dcr Devise: „Hoch der Erfolg". „Hand in Hand mit Dir fordere ich mcin Iahrhnndert in die Schran» ken". alls der lithographischen Anstalt ljcrvorgin^^e. Wenn es nicht aus line Bergewaltiuln.^ der Landgemeinden abgesehen, waruin iliurde die Kandidctenliste des Änöschusses nicht in einer aUge-meineii Besprechung vereinbart? Wozn auch solche» Geflunker, wenn man schon einm al des Erfol.^eS sicher ist? Warum soll sich der ganze Bezirk nicht unter einem Systeme «ilücklich sithlen. daö mit ttrast und Ausdauer schon lange an der Pflanzstätte der Freiheit uud Iulelligenz erprobt tvurde, und hilbsche Resultate auszuweisen hat? Weil der echie Propliet so freundlich ist, vor Jeiien »varnen. ivelche auf falsche Bahn gerathen. weil zu wenig gründliche Kenntnisse und Erfahlung auf dein Gebiete der tAeschichte, der Politik und Nationalökonomie sie die Wahrheit verkennen licstlN. so wird er unS ivohl die Arage verzeihen, ob diese Sentenz ironisch aus;usasscn ist. und von ihm vielleicht gegen jene Partei gemünzt ist. ivelche vergißr. daß jede uoch so gelungene Bergeivaltung dcr öff.'ntlichen Meinung, des Recht:.S und der ivahren Freiheit, zum Sturz der Urheber deS SysteM's geführt h^t. und daß die grüßten Feinde solcher DeSpote» iinmer die Politiker des „Nur so fort* waren, daß Intoleranz Uild Mißbrauch der Gewalt uud des Vertrauens auf dem Gebiete der Politik, sotvie der Religion ein Beweis des Mangels wahrer Bildung sind, daß endlich fortgeschrittene Nalio-nalökonomen ihre Freunde und Stufen nie in der Geidmacht dcr Speku-lation gej^en lvas öffentliche Wohl suchten, und am allerwenigsten ein solches «ystem protegirten oder selbst durchlührtrn. Mit einem Worte, diele Phrasen wärcn ein recht schätzbares Material für eine Faliel (vielleicht unter dem Titel': Wenn daß Herz voll ist. geht der Mund über), in ivelcher der Verfasser seine Warnung Vor falschen Propheten einem Wolf in den Mund letit, dem ein wachsamer Schäferhund bei der An-näherung an die Heerde etwas unliequem wird. Die Landgemeinde» unftres Bezirkes sind im Berein mit ihren wirklichen Freunden ohne Katzenpfoten wohl fortgeschritteu. wohlhabend und intelligent genug, um ihre Gönner nicht in einer Partei suchen zu müssen, die zu warme Ber. treter der Interessen der Landgtmeinden aus der Bezirksvertretung vtr-drciNj^t; und nur gegcn diese Partei und nie ge^en die Mehrheit der Stadt waren jene nothwendigen Warnungen gerichtet, welche unzweifel-Haft den echtkn Propheten zu seiner Epistel veranlaßsen. Tliaten. nicht nur Worte, verlangen wir von echten Propheten, und einer That, welche das innigste Zusammenwirken der Stadt und des Landes bedurfte — der Ausstellung — stand der echte Prophet vereint mit den bekannten Gtwallhalicrn entgcgen. weil sie nach ihrer Ansicht unzeitgemäß war. Hlit der Clfolg diese Partei uoch nicht überzeugt, daß Irren mensch-lich ist? Daß Einiiikeit stulk macht, hat keiner neuen Versicherung durch den wahren Propheten bednrst. daß aber die Einigkeit dieser Partei zur haltbaren Freiheit führen soll, ktinn er selbst unmöglich glauben; denn wer die Krcihcit will, muß eine Opposition vertragen, muß männliches Fkstlialten am Recht und an der l^eberzeugung ehren, darf Gegner nicht durch perfide Mittel unl» Personen brkämpsen, deren Haß nicht ans lauterer Quelle kommt. DaS System dieser Partei müßte in'S Verderben sül)rc». lvenn eben die Lehrmeisterin Geschichte nicht schon lange bewiesen hätte. eS sei dastr gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen Daß selbftüberschähe»»de, ehrgeizige und eigenliebige Propheten statt des schmalen dornigen PfadeS der Wahrheit, der Ueberzeuguag. den breit-getretenen Weg deS ServilismuS, der Gesinnungslosigkeit wandeln, hat der einzig wahre Hartberger Prophet sicher schon erfahren; und nur bös« willige Entstellung der Wahrheit könnte ihn veranlassen, dieser Behaup-tung zu widersprechen, und als Ziel der Bestrebungen deS falschen Pro-pheten ein anderes zu erklären, als die Wahrung der Achtung vor dem Recht und der Wahrheit, der echten Freiheit und deS Wohlstandes, denn: „ivaS nüpte es mir. ivenn ich einen Sitz im ReichSrath, im Landtage und allen Ausschüssen gewänne, aber an meiner Ehre Schaden litte"? JtNe, die selbst unter aussichtslosen Verhältnissen so denken, können sich vielleicht in den Augen alltäglicher OpportunitätSmenschen lächerlich machen, aber wer Recht behält, erweist erst die Erfahrung. —- Soviel über die wahren Wechselbeziehungen zivischen Stadt und Land, für welche die Wahl der Vertreter ouö der Gruppe der Landge« meinden sicher ein richtiges Berständnib ihrer Interessen bewies; ein Resultat, »vie theilweise die Wahl deS Ausschusses, wurde wohl aber nur durch Dinge möglich, für welche der Lohn wenigstens Einem schnell nach der That folgte. — Möge Eckel und Abscheu gegen solches Treiben ein aUsälligeS ferneres Schlveigen rechtfertigen. Einer der falschen Propheten. Telettmphischer Wiener ColirS voin 16. März. 5°/, Metalliqne» . . 5«/^ Nationat-Anlehen. 1S60er StaatS-Anlehen Bantaktien . . . . 60.10 öS.80 70.70 7S7.— Kreditaktie« ... London .... Silber..... K. K. Mttnz.Dutaten lSü.So 1SS.S0 126.— e.oe Amt» »I> Mmpsttzliiii. (»SS Geschäftsberichte. Marburg. IL. März. (Vochenmarkt»bericht.) «eizen fl. 0.10. Korn fl. 4.S0. Gerste fl. 0.—, Hafer fl. 1.S0, Knkurutz fl. 3.15, Heiden fl 8.20, Hirsebrei» fl. 2 10. Erdäpfel fl. 1.70 pr. Mepen. Rindfleisch 21 tr., Kalbtleisch 25 tr., Schwei«, fleisch luna 24 tr. pr. Pfund. Holz, hart SV- «. 8.-. 18" p. 4.—. detto weich 80« fl. 5.—, 18- fl. 2.30 pr. Klafter. Holzkohle» hart fl. 0.50, weich fl. 0.40 pr. Metze«. Heu fl. 1.40, Stroh, Lager^ fl. 1.10, Streu- fl. 0.80 pr. Tentner. Pettau, 1ö. März. (W o che« markt» b er i cht.) Weizen fl. 5.50. Korn fl.4.—. Gerste fl. 0.—, Hafer fl. 1.80, Knkurutz fl. S.—. Heiven fl. 2.80, Hirsebrein fl. 4.80. Erdäpfel fl. 1.S0 pr.Mehen. Rindfleisch 20, Kalbfleisch ohne guwage 2S, Schweinfleisch juna 22 kr. pr. Pf. Hol, 30" Hort fl. 8.—, detto weich fl. ü.— pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.50. detto weich fl. 0.40 pr. Metze«. Heu fl. 1.15, Stroh, Lager, fl. 1.—, Stre«. fl. 0.90 pr. Centner. « WaraSdi«, 14. März. (WochenmarktSber»cht.) Weizen fl. 5.50, Korn fl' 3.80. Gerste fl. 3.-. Hafer fl. 1.70, «uknrntz fl. 2.90, Erdäpfel fl. 0.- pr. Metze«. Dankend für das mir bisher geschenkte Vertrauen mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich das Südfrüchten' und KurztVaaren - Geschäft von der Grazergasse ins X»uüoUQj»od« L»u» »r. 8S »m verlegt habe. Es tvird meine eifrij^ste Sorge sein, die ?. ?. Kunde« mit 2uok»r» Ltlätttodtsu, vs!» zc. sowie auch «it verschiedenen Xunv»»rs», Vsi«- und Str!ok»vir» und allen in dieses Fach schlagenden Artikeln prompt »ad zu den billigsten Preisen zu bedienen. Ilm zahlreichen Zuspruch bittet Hochachtuttgsvoll Kr. «. »schtritsch. Angekommene in Marburg. Vom L. bis 14. März. ..Srzherz. Johann" Die Herren: Baron Kalkenhausen, kk. Oberst, v. Graz, v. Hrvetic»» kk. Hauptmann. Harzler, gabrikSgesellsch., v. Wien. Hunelberger, Kanfm., v. München. „Stadt Wien." Die Herren: Ehrlich. Medic..Dr., v. Trofaiach. v. Neuftein, v. Greifenburg. Pichler. v. Billach. v. Hranilovie, ABE., v. Rgram. tirschitz, Nltbes., v. W.Sraz. yinzi, Kfm.. v. Trieft. Ableitner, v. Klagenfurt. Eaminoli, kt. Lieut., v.Prag. Tscheliai, Comptoirist. v. Billach. Schilei», Ksm.. v. Aschaffenburg. Elrbacher, Kfm., v. Tüffer. Pautin, Landeßhanpttasse-Kont. Kraigher, Kfm.. v. Kindberg. Doruhofer, Kfm., p. Nürnberg, l^eiman, Geschäftsreis, v. Wien. EhiwalowSky, kk, Mil.'Berpfl.'Akzefftst, v. Klagenfnrt. Beltheim, Hdl»m., v. Agram. ^ «» «Traube." Die Herren: Schubert, Pnvat, v. Graz. Grögl, Stud.» v. Wa-ra»din. D. u. I. Koblenzer, Hdlsl., v. Oi»nitz. Hofbauer. Schloffermst., v. W^tenstem. Wedl, Veinhändler, v. Steifling. A^esch, KommiS, v. Marburg. Wagner, GeschäftSreis.., v. Karbitz. Koch, Geschaftsreis., v. Wolde. Qnaglia, Diurnist, v. »raz.— Frau Cagran, SchuUehrertwitwe, v. Pettau. Montag den 18. März 1867 um 8 Uhr Abends in Kartin'S RestaurationS-Lokalitäten de« Zlariiurgtr Mümergesaags - Vtreiaes. I. Abtheilung. II. Abtheilung. 5. Die verlorne ?«>chlig «rsiegelt. ^«r^tliodvr k»tdK«ber in »Ilan zksaodleoktUed«» »»weatlivd «. voi» I^»ur«vtiu> ia >t»rk«r V»oä vor» 282 öeitvQ wlt Lrankkoitsu, ». Hf. 28. XuSazx«' 60 »vatomiivbsa ^ddilÄuvssvn i» kt»U«tiod. Visse, Vuok, d«o»ck«?» k»r t»»A» H>N n u « r, ttt tortWädrsack ia »U«» v»MQ»tt«u vuokkaaÄwvjsva vorrktdi^, »aok >a ^iau d«i lZ. Vvrolä»Sokv, St«pk»r»ipl»t» I?r.624» iv ?r»ss lt»«i I^. Xodvr. 131) «»HS» 28. .^vAaxo. — ver persvoliods Sodut» vov l^ursvtiui. Ktdlr. l'/« 2.24 kr. — v» nouerätoei Pfivä«!' uvtsr iUtvIiol» 1»«-tvQilon litslll feblord»fts uvä 6i«»«>VuodaV ^ckiv üdri^vll» all ibrvm gsvrivssvrvn »odoi» »u «rlrsnasl» »iwck), ill ötivvtllvkvu llliittsrn »oxvboton veräso» »o Mo1Io 6er Ktuker, um »iob vor lällsvbull >V«rIc destvUvn u» äruo^tem Ltvmpel veraeii» »o lk -a vimrell. ä»» vo» ker»u»^osvb»oe u bei 6»r»uk ledei», ä»»» e» mit dei^s» versiegelt i>t; »«»»t t»t »» il» reedt« bee^»'t «einen ?. Patienten anz««tAen, lia« e»» ^eute tien /7. ^ie»' eint»'«^» «mtk d» /)onn«'»taA «/e« 2/. t'livtnxrsp ii» M Zu der Filiale der apln« parisieunv von 8. Vvlltmsnn in Marburg (Klichss Zarten-Saton) finden die Aufnahmen jeden (474 »o« Friih bi< Abend« bei teder Mitternmg ftott. IVlv »a» eivo voll öv äer delielitsstell Openuv«1o<1i«Q »« ». 2mua«r> m»llll, LrllRlli, Leti»»r, I^uoi» v. I^awmeriaoor, M»rt^», Kegiillel^t»toekter, priv» Lu^ev, 1.a