MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES m-m iBd «.«. Ab IS Okr S - ^ ^ < iii Morg^imUBiig. fiacoflamli (Im twi aakÜMV) um«»«»!»** im X.10 ■tniiiiHtfllkti Äf t '®*j2^«n«i»jrrtOhr. B«< UsfAnmc Im ^«Ü^d MuteUeh Porto, b«i At>hol«n In dar OMehAftMivU» durah Pom BaoaatU«h RM MO (aiaMhUaAlteh l».l Rpf PoatMtt«aganhahr) «nd M Bpf ZaaUU-f»MUu. HnMlnumaMrn vm^ nar g«««!! VorcteMadon« dm ltas«ipr«lMa nnd dar Parto«MÜc«a a^cMmd««. Nr. 334 — 84. Jahrgang Marburg-Drau» Samstag, 2. Dezember 1944 Wehrmacht und Polizei räumen auf Mtit SchUgc gtgtn dit Koniniunisitnbondfii in Unltrslcrar — Auch Bondcnh^Htr HD Marburg, 1. Dczamber Mit einer in daa Gebiet des Bachern ein-gttogenen stärkeren Bandengruppe kam es im Räume des Großkogel zu Kämpfen deutscher Wehrmachtseloheiten mit dieser Banden-frupp«. Durch Artilleriebeschuß und im Waldkampf erlitten die einzelnen Bandeneinheiten schwerste blutige Verluste. In der Zeit vom 17. bis 28. November wurden 75 Tote und 16 Gefangene gezählt. Der tatsächliche Ausfall ist wesentlich höher. Bei dieser Aktion waren außerdem eine Anzahl Überläufer festzustellen. 82 Personen, welche die Bandengruppe aktiv unterstützten, wurden festgenommen. Im Rahmen dieser Kämpfe wurde auch ein versuchter Uberfall auf den Ort Hagau abgewiesen. Durch Kräfte der Wehrmacht und der Polizei wurde vom 23. bis 25. November im Gebiet Kailgraben—Reschitzgraben, Kreis Trifail, tine Aktion gegen dort vorhandene kommunistische Banditen geführt. Im Zuge der Kämpfe wurden 30 Banditen, darunter ein Flintenweib, erschossen und 30 Banditen, darunter vier Flintenweiber, gefangengenommen. Im Zuge dieser Aktion konnten weiterhin 27 aktive Bandenunterstützer festgenommen werden, Drei Techniken der Banditen sowie zwei Bunker wurden ausgehoben. Zahlreiche Beute an WafTen und Schriftenmaterial wurde eingebracht und zahlreiches von den Banditen geraubtes Vieh sichergestellt. Am 13. November konnten durch Kräfte der Polizei im Räume Ternowitz—Unterlosnitz und Teschno vier Banditen, darunter zwei Flintenweiber, zwei entwichene Häftlinge und acht aktive Bandenunterstützer festgenommen und Waffen und Gerät sichergestellt werden. Am selben Tage wurden Im Gebiet der Gemeinde Eichtal fünf Banditen und sieben Bandenunterstützer festgenommen. Bei einem Kampf von Kräften der Wehrmacht und der Polizei im Räume St. Lamprecht —Edlingen, Kreis Trifail, am 14. November wurden 16 Banditen erschossen, sechs Gefan- gene eingebracht und zahlreiches geraubtes Vieh sowie Molkereigeräte sichergestellt. Bei einem Zusammenstoß von Kräften der Wehrmacht mit einer kommunistischen Bandengruppe Im Gebiet Renke—Edlingen am 14. November wurden sechs Banditen erschossen. Durch eine Streife der Wehrmacht und Gendarmerie wurden am 18. November im Raum bei Eichwaig, Kreis Trifail, zwei Banditen gefangengenommen. Gendarmerie nahm am 20. November in der Gemeinde Negau zwei Banditen gefangen. Am 22. November wurden im Gebiet der Gemeinde Bad Radein durch Gendarmerie zwei Banditen verletzt und gefangengenommen. Durch eine Wehrmachtsstreife konnten bei Sawersche, Gemeinde Trifail, am 23, November acht Banditen gefangengenommen und zahlreiche Waffen erbeutet werden. Der Kampf gegen die kommunistischen Banditen geht mit unerbittlicher Härte weiter. Heftige Kämpfe im Vorfeld des Westwalls Zerschlagene Durchbruchsversuche bei Aachen — Neue Stellungen in Südungarn — Sowjetkräfte im Matragebirge vernichtet Führerhauptquartier, 1. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Im Raum von Aachen setzte der Feind seine starken Angriffe vor allem nordöstlich Geilenkirchen und im Gebiet von Hürtgen fort. Gegen den entschlossenen Widerstand unserer Truppen kam er wiederum nur wenig über seine Ausgangstellungen hinaus und verlor neuerdings 23 Panzer. In der nun seit 17. November tobenden Schlacht haben unsere Verbände den fortgesetzten Großangriffen der 9. und 1. amerikanischen Armee unerschütterlich standgehalten imd in wuchtigen Gegenstößen alle ihre Durchbruchsversuche zerschlagen. Der örtliche Geländegewinn des Gegners, der an der tiefsten Stelle östlich Würselen etwa 15 km beträgt, hat die nordamerikanischen Angriftstruppen ein Mehrfaches unserer eigenen Verluste und bisher den Ausfall von über 500 Panzerfahrzeugen gekostet. An der lothringischen Grenze östlich Sierck und östlich Busendorf kam es im Vorfeld des Westwalls zu weiteren heftigen Kämpfen. Stärkere Vorstöße bei Saarunion scheiterten vor unseren Stellungen. Im Elsaß stehen unsere Truppen weiter in schwerem Abwehrkampf gegen die feindlichen Verbände, die Ihren Einbruchsraum beiderseits von .Straßburg auszuweiten suchen, östlich Markirch ist dem Gegner ein tieferer Einbruch gelungen. Heftige feindliche Angriffe gegen die südlichen Eckpfeiler unserer Gebirgsstellungen an der französisch-elsässlschen Grenze wurden abgeschlagen oder aufgefangen. In Elsaß-Lothringen vernichteten unsere Truppen gestern 32 feindliche Panzerfahrzeuge, viele davon mit der Panzerfaust. Vor unseren Festungen am Kanal und Atlantik lebte das Artilleriefeuer in den letzten Tagen auf. Das Gebiet von London, Antwerpen und Lüttich lag weiterhin unter unserem Fern-beschufi. Die 8. britische Armee in Mittelitalien griff gestern erneut mit stärkeren Kräften unsere Stellungen in der Romagna östlich Faenza an. Der Ansturm wurde jedoch schon in unserem Hauptkampffeld aufgefangen. In Südungarn haben wir neue Stellungen zwischen der Drau und den Bergen nordwestlich Fünfkirchen bezogen, vor denen starke sowjetische Panzerangriffe scheiterten. Auf dem Raum von Mohacs ist der Feind nach Eichenlaub für Klaus von Bismarck Führerhauptquartier, 1. Dezember Der Führer verlieh am 26. November das Eichenlaub »um Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Klaus von Bismarck, Kommandeur des Grenadierregiments 4, als 669. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Zu Beginn der zweiten Abwehrschlacht in Kurland wurde das Kolberger Grenadierregiment von mehreren sowjetischen Divisionen angegriffen. Der Kommandeur, Major von Bismarck, organi-sierted urch dauerndes persönliches Eingreifen an allen Brennpunkten mu.«;tergültig den Widerstand seiner Truppe und führte dabei im schwersten Feuer der Bolschewisten drei erfolgreiche Gegenstöße mit der Regiments-reservc. Durch die Standhaftigkeit des Regiment« wurden die Voraussetzungen ftlr die Wiederherstellung der Lage geschaffen. Am 14. November wurden das Regiment und sein Kommandeur im Nachtrag zum Wehrmachtsbericht genannt. Major von Bismarck, am 6. März 1912 in Jarchlln In Pommern geboren, hat im Dezember 1941 für die Kämpf# bei Demjansk das Ritterkreuz erhalten. Norden und Nordwesten eingedreht und im Vorgehen gegen die Linie Fünfkirchen—Szek-szaro, Gegenmaßnahmen sind eingeleitet. Im liehen Verbände nach geringem Geländegewinn zum Stehen. Zahlreiche Vorstöße der Bolschewisten am Bodrog und im Grenzgebiet der Ostalowakei blieben ohne Erfolg. Von der übrigen Ostfront werden keine Kämpfe von Bedeutung gemeldet. Mitteldeutschland, der rheinisch-weatfällsche Raum sowie das frontnahe Gebiet im Westen waren am gestrigen Tage Angriffsziele anglo-amerikanischer Terrorflieger. Duisburg wurde Südwestteil des Matragebirges warfen unsere ; Tag und Nacht mit Bomben belegt, Luft-------------------------Verteidigungskräfte schössen 30 feindliche Grenadiere den Gegner zurück und brachten ihm in harten Waldkämpfen erhebliche Verluste bei. Eine auf engem Raum zusammengedrängte bolschewistische Kräftegruppe wurde Flugzeuge, darunter 24 viermotorige Bomber, ab. Die Kriegsmarine versenkte im Monat November 1944 7 Handelsschiffe mit 35.500 brt., vernichtet. Nordwestlich Erlau wurde der Feind j 8 Zerstörer, 1 Unterseeboot, 6 Schnellboote vor neuen Stellungen abgewiesen; erneute 14 Bewacher und 17 Landungsboote. 8 weitere sowjetische Angriffe im Raum von Miskolcz Dampfer und 5 Schnellboote wurden bescheiterten. Nordöstlich davon kamen die feind- 1 schädigt." Nur Meter um Meter Yorwdrts Ein Geständnis des Feindes über die deutsche Abwehr Berlin, 1. Dezember. In einer amerikanischen Meldung im „Svenska Dagbladet" wird aus dem Hauptquartier der Anglo-Amerikaner über die Kämpfe östlich des Hürtgen-Waldes gesagt, daß die Nordamerikaner nur Meter um Meter vorwärtskommen, obwohl neue USA.-Sturmgruppen in den Kampf geworfen worden seien, um den deutschen Widerstand zu brechen. Es würden unerhört erbitterte Kämpfe aus-gefochten. Wie groß die Verluste des Feindes und wie gering seine Erfolge sind, geht aus dem heutigen deutschen Wehrmachtbericht hervor, nachdem der Geländegewinn der Angreifer im Raum von Aachen an der Stelle, wo er am tiefsten vorgedrungen ist, nur etwa 15 km beträgt. Mit diesem Erfolg der deutschen Kriegführung befaßt sich auch die schwedische Zeitung „Upsala". Obgleich es seinerzeit nach den anglo-ame-rikanischen Siegesnachrichten aus Nordfrankreich und Belgien ausgesehen habe, als stehe ein rascher deutscher Zusammenbruch bevor, — so schreibt das Blatt, habe die deutsche Kriegführung ruhig und beherrscht die Verbände zur Grenze zurückgezogen und in Erwartung von Verstärkungen eine Verteidigung organisiert, die sich als eine Abwehr hervorragendster Güte gezeigt habe. Als vor einem Jahr Reichsminister Speer von der Notwendigkeit einer Umrüstung sprach, hätten die Feinde Deutschlands das zunächst als Propaganda be- zeichnet. Doch hätten anschließend die Sowjets die ersten bösen Erfahrungen mit dem neuen deutschen Kriegsmaterial, der Panzerfaust und dem Panzerschreck gemacht, die eine vernichtende Wirkung auf ihre Panzerwaffen hatten. Trotz der alliierten Überlegenheit an Luftwaffe, Artillerie und Truppenmassen sei es nicht gelungen, den deutschen Widerstand zu zerschlagen. Die Engländer und Amerikaner seien zu verlustbringenden Infanteriekämpfen gezwungen worden. Es sei eine unwiderlegbare Tatsache, betont da.«; schwedische Blatt, daß die Schlacht uin Aachen ein deutscher Erfolg geworden sei. Auch die englische Öffentlichkeit erfährt langsam, daß ihre Hoffnungen übereilt waren. Sie bringt Erklärungen des englischen Kriegsberichterstatters Hastings, der im Londoner Nachrichtendienst ausführt, er sei erstaunt gewesen, als er von der Front nach London zurückkam und den Ton der Meldungen über die Kämpfe an der Front gehört habe. Überschriften von einem angeblichen „Durchbruch am Westwall" usw. erweckten den Eindruck, als ob die große Sache jetzt im Gange sei, „Bedenken Sie", so sagte Hastings, „daß ich soeben aus der Kampfzone komme. Die Ereignisse in den letzten Wochen sind nicht der große Sprung oder etwas ähnliches. Ich bin nicht der Ansicht, daß wir schon auf den harten Kern des deutschen Widerstandes gestoßen sind und bisher konnten wir noch keine großen Schläge führen." — Sie werden ihnen auch weiter unmöglich gemacht werden! Wer befreit ihn von den „Befreiern?" Der Negus hat seine Sorgen — England stellt Ansprüche Einzelpreis 10 Rpf Der alte Hund P. D. Marburg, l, Dezember. „Alte Hunde lernen keine neuen Kunststücke." Das ist, auf einen Menschen angewandt, keine höflictie Feststellung. Wenn sie am Schluß einer Geburtstagswürdigung steht, ist es eher das Gegenteil. Churchill, der nun 70 Jahre alt geworden Ist, hat als Geburtstagsgruß diese Kennzeichnung erfahren, und zwar durch Bevan, den Oppositionsführer der Labour-Party, der sich in einem schwedischen Blatte also ausließ. Um im Bilde des Briten zu bleiben; „Der alte Hund Churchill" hat wieder einmal gebellt. Es klang ein wenig heiser, was er vor einer verängstigton Metitt im Unterhaus von sich gab. Es sollte einmal em fröhliches Jagen der Deutschen werden und das große Halali war schon im vorigen Jahre an^jekündlgt worden. „Wenn die Biätttj fielen", sollte das Edelwild erlegt sein. Abfr Deutschland war nicht weidwund, ist es heute nicht und wird es nicht »ein. Das hat auch Churchill einf^ehen müssen, denn er stellte fest: „Wir müssen daran denken, daß auch der Feind zu Höchstleistungen angespornt wird. Angesichts dieser für ihn achmerzhchen Tatsache blieb dem britischen Greis nur das Eingeständnis: Im Grunde wisse keiner, wann der Krieg endet. Fast alle Rennen würden auf der letzten Strecke entschieden aber auf dieser Streck» sei man immer am müdesten und überdrüssigsten. „Alte Hunde lernen keine neuen Kungt-stücke". Das ist eine bissige Wahrheit und sia kennzeichnet nicht nur den Lenker der englischen Politik, sie kennzeichnet die englische Politik als Gesamtes, die von Erinnerungen lebt. Churchills Informationsminister Brendan Bracken lieferte dafür den Beweis, als er das Weißbuch über die Opfer Großbritanniens in Churchills Krieg erläuterte: „Wir haben den größten Teil der Erbschaft aus dem Zeitalter der Königin Viktoria opfern müssen. Was für unsere Großväter noch einen Schatz bedeutete, das ist jetzt dahin". Aus dem Denken an die GroßvSter7elt kommen die Briten nicht heraus. Sie konnten es nicht verbinden, daß nicht sie mehr allein die Besitzenden sein sollten und daß die „Habenichtse" audh ihr Anrecht am Leben anmeldeten. Ihr Herz hing an den alten Schätzen, an ihrer hochkapitalistischcn Wirtschaftsordnung, und sie sahen sie durch das nationalsozialistische Deutschland gefährdet; sie fürchteten für Ihr Plutokratenparadies, wenn ihre ausgesperrten Massen das Beispiel eines sozialbefriedeten Deutsctfiland ihnen vorhalten würden, und so griffen sie zu Ihrem alten Kunststück, die Völker aufeinander zu hetzen, brachen den Krieg, des deutschen Danzigs wegen, vom Zaun und verbündeten Bich mit dem Todfeind de.«» Abendlandes, mit der Sowjetunion, in der Hoffnung, die lachenden Dritten zu sein, wenn Tränen und Blut über Europa kämen. Tränen und Blut sind über Europa und die ganze Welt gekommen, denn der Aderlaß machte nicht vor der Insel halt! Wenn die Briten selbst die MenschenverluÄte Großbritanniens mit 563.000 bei den t)ewaffneten StreilJträften und mit 136.000 bei der Zivilbevölkerung angeben, wenn die Schiffsverluste nach britischer Darstellung mit 11.5 Millionen Bruttoregistertonnen angegeben werden (die Gesamtverliiste des Feindes dürften dreimal so hoch liegen), wenn von den 13 Millionen Häusern auf der englischen Insel rund 4,5 Millionen als zerstört oder beschädigt bezeichnet werden, dann ist es nichi nur zerstörtes Erbe, sondern »erstörte Zukunft „Alte Hunde lernen keine neuen Kunststücke", Das ist zugleidh ein Satz voller Hoffnungslosigkeit. Die alten Kunststücke Chtir-chills haben es zwar fertig gebracht, die Welt in Brand zu setzen, aber was aus diesem Bro schlendernd und äußerlich teilnahmslos wie früher, erscheint er in der grünen Pollzeluni-form, aber irgend etwas an Ihm oder in ihm ist anders geworden. War es seine Tat, die Ihm zweifellos in eine neue Sphäre des Daseins gehoben hatte, war es die Bewunderung, die seine Kameraden und Mitmenschen ihm zollten? Es läßt sich schwerlich sagen. Am meisten war e« wohl seine mutige Tat, als er vor drei Tagen auf dem Stützpunkt in C. allein von einem Dutzend Banditen angegriffen wurde. Ei« war frühmorgens um 5 Uhr. Der Stützpunkt am Rande der Ortschaft C. hatte eine Bcsatamg pieben Mann. Zwei von Ihnen waren auf Streife unterwegs, zwei auf Unterkunftsposten, zwei Mann schliefen, während Alois G. als Wachthabender seinen Dienst versah. Von diesen sieben Männern der Gendarmerie hing die Sicherung einer wichtigen Verkehrsstraße, einer Fabrik und darüber hinaus die Orts.sicherung ab, Ihre gewissenhafte Pflichterfüllung war daher von weittragender Bedeutung. Alois G. war sich dessen voll bewußt. Deshalb trennte er sich auch keinen Augenblick von seiner Waffe, die immer griffbereit am Schreibtisch lehnte. Banditen pflegen zu kommen wie die Diebe In der Nacht. Jeden Augenblick konnte die Tür aufgerissen werden und Irgend ein hei-gelaufener Nichtstuer seine Maschinenpistole auf ihn abfeuern.De.shalb ließ Rottwachtmeister G. auch den spannenden Kriminalroman beiseite, weckte seinen Stellvertreter, schnallte um und machte außer der Reihe noch einen Kontrollgang um den Stützpunkt, obgleich der in der Wachvorschrift nicht verzeichnet war. Aber etwas mehr tun als die Pflicht es vorschreibt, konnte ja nie schaden. Rottwachtmeister G. hatte seinen "Rundgang durch die den Stützpunkt umgebenden Gärten der Nachbarschaft gerade beendet, als er durch ein verdächtlg£s Geräusch aus einem nahen Strohschober aufmerksam gemacht wurde Zu erkennen war nicht viel in dem Ungewissen Dämmerlicht. Als auf seinen Anruf alles still blieb, schoß er blitzschnell in den Strohschober hinein und ein gellender Schrei folgte seinen Schüssen. Im gleichen Augenblick aber blitzte es aus etwa zehn Meter Entfernung hinter dem Schober aus vielen Mündungen zugleich auf. Ein Hagel von Geschosaen um-Bchwirrte G., der sich geistesgegenwärtig auf die Erde warf und sich bis an den Schober vorai^beitete. Dort lag der getroffene Bandit, dem nicht mehr zu helfen war, dessen Matichi-nenpistole G. aber sofort gegen seinen Karabiner eintauschte. G. wußte, was in dieser Situation zu einem Erfolg führen konnte und .stellte sich tot. Er rührte sich nicht und gab keinen Schuß mehr ab. Und damit verblüffte er die feigen Heckenschützen. In der Meinung, ihn getroffen zu haben, kamen sie aus ihrem Hinterhalt hervor. Rottwachtmeister G. sah deutlich ihre Schatten huschen, bis sie zu einem dichten Knäuel zusammen kamen und berieten. Doch Rottwachtmeister G. ersparte ihnen jedes Kopfzerbrechen, Indem er aus der Maschinenpistole des gefallenen Banditen plötzlich vernichtendes Feuer In den wüsten Haufen schlagen ließ und dann mitten unter die verdutzten Mordgesellen sprang und nicht eher ruhte, bis er den letzten erledigt hatte. Der ganze Kampf mit den Banditen hatte sich In wenigen Minuten abgespielt, es war die erste Feindberührung des Rottwachtmelsters G. und seine erste Bewährung. Als er später vor seinem Vorgesetzten stand und Ihm Bericht erstattete, war er schon nicht mehr der alte Alois G. Vielleicht Ist für manche Menschen, die aus der Enge des bürgerlichen Lebins zu Waffenträgern der Nation werdr i, erst die Gefahr das Tor zu ihrem wahrhaften Wesen, zum Wesen des Kämpfers, der mit jeder Waffentat männlicher und freier wird... Aber wie es auch sein mag: wenn das Wort wahr ist, „daß mit der Gefahr der Mut und auch die Kraft wachsen", Alois G. und die, die ihn kennen, werden es bestätigen. Wenn er mit seinem Äußeren auch nicht beweisen kann, daß er ein Held Ist, mit seiner Tat hat er bewiesen, daß Mut ein Erbteil des Blutes ist. ff-Kriegsberichter Paul Fulbrecht Zwei Anekdofen Immer zu spät gekommen Als Cherublnl Direktor des Pariser Koi. servatoriums war, wirkte der Komponist Ber-ton als Professor am Konservatorium. Berton war bekannt dafür, daß er ständig zu spät zu den Stunden kam. Eines Tages starb Berton. Cherublnl und Auber standen nebeneinander unter den Leidtragenden bei der Kirche. Als der Leichenzug mit einiger Verspätung eintraf, konnte Cherubini es nicht lassen, seinem Nachbarn ungeduldig zuzumurmeln: „Dieser Teufelskerl von Berton — immer muß er zu spät kommen!" Lessing, der Nichtraucher Lessing war kein Tabakfreund, er schnupfte nie und rauchte nur, um seinen Gästen die Freude am Rauchen nicht zu verderben. Und auch dann nur „kalt". AI« sich einst Lessing seinem Freunde Gleim zuliebe wieder als „Kaltraucher'* betätigte und sich einige Anwesende darüber belustigten, sagte er: Während meine' ''annrsjnhre habe ich niemals gf'-raucht, mtüi Herrschalten, nur emige Mal* auf der Schule — und auch da nur deshalb, weil es streng verboten war." MARBURGER ZEITUNG Smmstag, 2. Dezember 1944 ♦ Nr. 334 ♦ Seite 3 150 Milliarden LebensmiHelmärlcJien im Jahr D., tinzftlliänclltr mu^ sit ordnen, kleben und abliefern Zwischen 150 bis 180 Milliarden Lebena-mitteimäikohen gibt es im Jahr, etwa 12 bis 15 Milliarden in jeder vierwüchentlichen Kartenperiode. Soviel Marken verschiedenster Eigenart werden zusätzlich von den Kräften der Einzelhandelsgeschäile entgegengenommen, sortiert, geordnet, auigeklebt, abgerechnet und weitergegeben. Dieser Aufwand an Arbeitsleistung muli außerhalb der normalen Ge-•cnäftszelt erledigt werdea Kürzlich berichtete ein Lebensmittelbetrieb mit 175 Filialen über seine Erfahrungen auf dem Gebiete der Markenabrechnung. Es handelt sich um ein Geschäft mit verschiedenartiger und überwiegend markenbewirtschafteter Ware. Dieser Betrieb hat in 5 Kriegsjahren 316 Mill. Marken abgerechnet, also wöchentlich 1,2 Mill. Stück. Dazu muß man noch 107 Mill. Reisemarken und rund 600 000 Berechtigungsscheine zählen. Es bleiben dann immer noch die Abschnitte der Bezugsausweise für örtliche Zuteilungen und für Sonderzuteilungen unberücksichtigt. Diese 175 Lebensmittelgeschäfte haben in 5 Kriegsjahren 3 Mill. Arbeitsstunden zusätzlich aufgewendet, um die Verrechnungsarbeit der Marken zu erledigen. Man kommt dabei durchschnittlich auf mindestens 20 Stunden in der Woche zusätzlich für jeden einzelnen Betrieb. In Wirklichkeit aber ist der Arbeitsaufwand noch größer, je nachdem sich das Warensortiment eines Einzelhandelsgeschäftes zusammensetzt Es Ist bemerkenswert, daß diese Mehrarbeit Uni versalstuhl für Beinbeschädigte In diesen Tagen wurde ein von dem Arbeitsschutzwalter eines bedeutenden Industriewerkes in langjähriger Entwicklungsarbelt konstruierter Universalstuhl für Beinbeschädigte vorgeführt. Vier Modelle dieses Stuhls wurden geschaffen, je eines für stehende und für sitzende Arbeit und für einseitig und für doppelt Beinamputierte Die Vorrichtungen an den einzelnen Stühlen können jeder Verletzung angepaßt werden. Arbelten, die bisher stehend verrichtet werden mußten, z. B. an der Maschine oder am Zeichenbrett, können nun von Amputierten sitzend geleistet werden. Mit den vier Modellen des Universalstuhles werden den Beingeschädigten alle nur erdenklichen Bequemlichkeiten und Erleichterungen geboten. Beinbeschädigte, die das für sie geeignete Modell in der Praxis versuchten, waren mit der Konstruktion durchaus einverstanden. Auch Vertreter der Berufsgenossenschaften anerkannten die gefundene Lösung für den Wiedereinsatz von Schwerbeschädigten In der Industrie. iDle serienweise Herstellung des Univer-salstuhles ist in die Wege geleitet. bei ständig abnehmenden Personalbeständen bewältig werden muß. Außerdem konzentriert sie sich im Zuge der weiteren Verschärfung des Krieges auf eine verringerte Anzahl von Elnzelhandelsgeschäften. Und schließlich sind die in den Geschäften noch tätigen Kräfte heute ungleich stärker angespannt, als zu Beginn des Krieges, weil allgemein die Warenbeschaffung transportmäßig die schwersten Anforderungen an den Einzelhandel stellt. Sie müssen zum Teil mit den primitivsten Hilfsmitteln selbst herangeschafft werden. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, welch ein Menschenapparat nötig wäre, wenn man alle diese Nebenarbeit einem behördenmäßig organisierten Apparat übertragen hätte, statt sie in den Einzelhandelsgeschäften zu belassen. Die Einsparungen an Arbeitskräften, die auf diese Weise erzielt wurden sind das Ergebnis kaufmännischen Leistungswillens und kaufmännischer Orrjarjsationsbegabung, die als ein Beitrag zu den Kricpsleistungen der deutschen Wirtschaft gelten können. Wohin mit den GartenabfJUlenT In unseren Gärten wird jetzt aufgeräumt. Hin und wieder sieht man Flammen auflodern, die den Abraum (Unkräuter oder dergleichen) aus dem Garten zur Vernichtung bringen. Das ist nicht richtig. Alle pflanzüchen Abfälle des Gartens gehören auf den Kompost. Sie werden mit anderen Abfällen tierischer Herkunft, Asche, Ruß, Küchenabfällen aller Art, Laub usw. verarbeitet. Dieser Kompost wird im Jahr zweimal umgesetzt und gleichzeitig werden Kalk und etwas Thomasmehl hinzugefügt. Auch Gcflügeldünger, Kaninchenmist und dergleichen verbessern den Kompost bedeutend. Wir haben somit in zwei bis drei Jahren einen Kompost, den man im Garten überall gebrauchen kann. Ganz besonders aber Ist er sehr begehrt für Gurken, Erdbeeren und für Rasenflächen, Für den oft fehlenden Stallmist haben wir hier einen guten Ersatz. Und nun noch etwas zur Beachtung! Abfälle, die mit Krankheiten behaftet sind, soll man vom Kompost fernhalten. Kohlstrünke, die zum Beispiel von der gefährlichen Kohlhernle befallen sind, überhaupt Abfälle, die pilzliche Verseuchung aufweisen, soll man am besten verbrennen. Die Ausbreitung der Gemüse- und Obstkrankheiten wird dadurch verhindert Vom Ideinsten Buch bis zur gröljfen Hochzeit Der Rundfunk am Samstag. ll«lchiprogramm: 7.30 bis 7.43; Die Oper; 11.30 bis 12: Die bunte Welt; 12.39 bis 12.49: Zur Lage; 14.19 bis 19: Allerlei; IS bis 15.30: Unterhaltung mit Hans Busch; 19.30 bis IS: Frontberichte; 16 bis 17: Musikalische Kurzwell; 17.15 bis 18: Moderne Unterhaltungsmusik, 18 bis 18.30: „Unsterbliches Wort deutscher Meister". Schelnnenstreiche. Sprecher; Bertha Drews, Gustav Knuth, Erich Panto; IB bis 19.30: Zeltspiegcl; 19.30 bis 19.45; Frontberlohte; 20.19 bis 22: „Farbenspiel der Kliinge", mit dem Hamburger Rundfunkorchester und Solisten. — Deutschlandsender: 17.15 bis 18: Musik zur Dämmerstunde: Brandenburgisches Konzert Nr. 4 von Bach. Sinfonie Es-dur von Haydn. Dirigent Hans Rosbnud. IB bis 18.30: „Mit vergnügten Sinnen". Heiteres um Tiere in Musik und Wort. 20.19 bis 21: Melodien aus Opern von Weber, Wagner und Richard Strauß; 21 bis 22: Abendkonzert des Leipziger Gewandhausorchesters unter Leitung von Hermann Abendroth: Sinfonie A-dur von Mozart, Cello-konzert von d'Albert. Das kleinste Buch, das je gedruckt wurde, erschien Im Jahre 1897. Es umfaßt 208 Seiten und enthält unter anderem einen Brief Galileis. Die Höhe dieses Buches beträgt 9'i, die Breite 6 Millimeter. — Aus dem Jahre 1826 stammt ein Karlsruher Almanach, der 2 mal 1% Zentimeter groß Ist und ein Gewicht von nur einem Gramm hat. Dieses „Buch" enthält einen Kalender, 22 Holzschnitte, 5 Bildnisse und einen alten Stadtplan. Die längsten Pfeifen werden von einigen afrikanischen Eingeborenenstämmen bei feierlichen Kulthandlungen geraucht; sie messen vom Kopf bis zur Spitze etwa zwei Meter. Praktische Versuche haben gezeigt, daß ein schneller Redner in der Stunde bis zu 8000 Worte sprechen kann. Durch die Augen kann man allerdings In der gleichen Zelt noch viel mehr Wörter aufnehmen; ein schneller Leser bringt es In der Stunde auf etwa 20.000. Das lauteste Geräusch, das man nachweislich je hörte, soll die Explosion des Krakatau im Jahre 1883 gewesen sein, die man noch auf der dreitausend englische Meilen entfernten Insel Rodriguez vernehmen konnte. — Die Geräusche des gegenwärtigen Krieges dürften allerdings an Gewalt und Tragwelte hinter diesem Rekord kaum zurückstehen. Die größte Massenhochzeit der Weltgeschichte wurde vor zweihundertfünfzig Jahren von dem marokkanischen Sultan Mulai Ismail ausgerichtet. Um sich eine aus kräftii^en, auserwählten Männern bestehende Garde heranzuziehen, ließ der Sultan in den Urwäldern am Senegal zehntausend wohlgebaute junge Neger rinfangen sowie ebenso viele gesunde und stattliche Negerjungfrauen. Am 29. März 1690, als die Karawane in Meknes, der südlichen Hauptstadt des Sultanats, angelangt war, wurde Hochzelt gemacht, und Mulai Ismall sollte es auch noch erleben, aus der Schar der Kinder jener elngefanpenen Schwarzen die schönsten und kräftigsten Burschen In seine Leibgarde einstellen zu können. Heute haben die 10.000 Neger von 1690 rund eine Million Nachkommen. Fiaker wegen Prelsfiberschreltung bestraft. Der Polizeipräsident In Graz hat den Lohnwagenunternehmer Albin Turiak in Graz wegen fortgesetzter grober Fahrpreisübcr-schreitungen Im Lohnwagengewarbe im Ord-nungstrafverfahren mit 1000 RM bestraft und die Einziehung des unzulässig erzielten Mehrerlöses zugunsten des Reiches verfügt. Der Relchsstatthalter In der Steiermark, Prels-überwachungsstelle, hat Im Beschwerdeverfahren die Strafe auf 2000 RM erhöht Turiak ist ein unbelehrbarer Preissünder, der trotz dreier Vorstrafen wegen Zuwiderhandlungen gegen die Preisvorschriften immer wieder den kriegsbedingten Mangel an Beförderungsmitteln durch Überschreitung der den gegenwärtigen Verhältnissen ohnehin weitestgehend Rechnung tragenden Tarifpreisen, wie etwa bei Hochzeltsfahrten, um durchschnittlich 100 v. H. gewinnsüchtig ausnutzte. Zuchthaus für verantwortungsluse Brief-schreiberln. In einem Brief an einen an der Front stehenden Verwandten machte die 42 Jahre alte verheiratete Joseflne Jost aus Graz Meinungsäußerungen, die geeignet waren, ein falsches Bild von der Haltung der Heimat zu vermitteln und beunruhigend zu wirken. Die Verhandlung vor dem vor kurzem beim Ober-landesgericht Graz errichteten Senat für Hoch-und Landesverratverfahren zeigte vor der Öffentlichkeit, wie schwer verantwortungslose — selbst unüberlegte — Äußerungen gewertet werden müssen, welche sich gegen den Widerstandswillen des deutschen Volkes richten. Die Angeklagte wurde zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren verurteilt. Tod einer 106Jäbrigen. Im Alter von nahezu 106 Jahren ist Schwedens älteste Frau, die Witwe Maria Olsson, in einem Dorf an der schwedischen Westküste gestorben. Vor kurzem erst hat der älteste Mann Schwedens, der Schuhmacher Nilson, im Alter von 105 Jahren das Zeitliche gesegnet. Ein weißer Fuchs, Im Kreise Hadersleben (Jütland) wurde auf der Treibjagd ein weißer Fuchs geschossen. Eine solche Abart ist eine große Seltenheit. Alte Jäger in Nordschleswig erinnern sich, daß im Jahre 1898 auch ein Fuchs-Albino im Kreise Tondem erlegt wurde. Sport und Turnen Kriegsmeiaterschaft im Gau Steiermark Nun liegen lür den Gau Steiermark die endgültigen Ergebnisse der verschiedenen Durchgänge zur Deutschen Kriegsmeisterschaft In der Leichtathletik vor. Von den Vereinen steht in der Männerklasse lA die Sportgemeinschaft Graz mit 8809,90 Punkten vor der Postsport-gemelnschaft Graz (83G8,02) In den Altersklassen 2 und 3 führt der ADTV. Graz mit 4740,04 und 3570,08 Punkten. Die Spitze in der Frauenklasse B 1 hält die Postsportgemeinschaft mit 8047,11, in der Klasse B 2 der Deutsche Turnerbund Graz mit 6236,80, in Klasse C 2 sind die Post-Handbailerinnen voran. Leutnant Franz Schall, der vom Führer mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, ist Mitglied des Allgemeinen Deutschen Turnvereines Graz. Sporli^cmcinschaft Graz trägt am Sonntag In Wetzelsdorf ein Freundschaftsspiel im Fußball gegen Schwarz-Weiß aus. Der Fern-Sohlenwetfkampf der Hitler-Jugend und des Dsutschen Jungvolkes ist abgeschlossen. Bei der HJ. siegte das Gebiet Niederschlesien, beim Jungvolk das Gebiet Bayreuth. Beim Wiener Scbwimmfest belegte der veranstaltende EWASC. die Mehrzahl der ersten Plätze. Eine gute Leistung bot im lOO-Metex-Kraulschwimmen der Mädel Jana Plume mit l : 20,5. Karl Göhrlein und Alma Pascha überragten im Kunstfiprinsjen. Die Wiener Gewichtheber schlössen am Sonntag ihren großen Mannschaftswettbewerb ab. Sieger wurde, wie erwartet, die erste Staffel des Ersten Mcldlinger AK. In der Europameisterschaft im Schwergewicht im Berufsboxen haben in den letzten 15 Jahren in Ludwit; Mavmann, Franz Diener, Hein Müller, Vinzenz Hower, Arno Kölhl-in, Heinz Lazek. Walter Neusei, Ado'f Heuser und Max Schmelin« neun Vertreter der deutschen Spitzenklasse gekSmnft. Fünf von ihnen — Hein Müller, Kölblin, Larek, Heuser und Schmeling — haben die Meisterkrone erringen können. Aerztlicher Sonn'agsdienst Marburg Diensthabende Arzte: Prim. Dr. Fritz v. Radlcs, Melllngberg 2 (Tel. 22-46), für das linke Drauufer, Dr. Hermann Worintz, Friedrich-Ludwig-Jahn-Platz 9 (Tel. 27-90), für das rechte Drauufer; für Zahnkranke: Dentist Ren^ Schwab, Schillerstraße 14; Dienstdauer; Samstag von 14—16 Uhr, Sonnlag von 8—10 Uhr. Diensthabende Apotheke; Mag. Vidmar, Adolf-Hitler-Platz 20. WAFFEN GEGEN KOHLENKLAUt Mit ihm tchlieOen wir Kohlen< klau von unteram kostbaren Kohtenvorrat oui. immer, wenn wir den Kelleridilüitel In dia Hond nehmen, denlien wir dor-ont der Kohlenlielerant kommt •ril im nödisien Herbil wladerl Seid ouf dar Hut und trefft Ihn guti Lichtsplel-Theater luri-Klne. „Ein tchttner Tag" mit Qer> trud Meyen, Carsta Löck. Sahtne Pe> ters Volker von Coilande, Günther Lüders. FQr Jugendliche nicht zuge-lassen. Itplanadt-Llditiplfllhuur. Bis 12. Dezember „Die Degenhardts", Ein Tubis-OroBlÜm mit Heinrich Oeorge. Ren« Stobrawa, Iis« Petri und WoI[(;ang Lukschi. Für Jugendliche unter U Jahren nicht ^u^eiaiisen. RIno Irunndorl. Bis Sonntag, 3. Dez., „Frauen sind keine Engel". Für Jugendliche unter 14 Jahren nicht zugelassen. _____ _ ■urgllchtipiele Cllli. Bis II. Dezember „Dar Virtaidlger hat dai Wart". FUr Juscndiicbe nicht zugelassen. Metropol-Kine, Cllll. Bis 4. Dezember; „Abenteuer im Grand Hoter*. Für Jusendüche nicht zugelassen. Tonlichtipiele Doultches Haus, Peltau. Bis 3. Dezember „Seine beste Rolle". Für Jugendliche unter 14 Jahren nicht zugelassen. Tonllchitplele Stadttheater, Pettau. Bis 4. Dezember. „Das Lied dar Nachtl* gall". Für Jugendliche zugelassen. Samstag und Montag. tUgiich um 14.30 Uhr ,lu?endTor*tellung; zu allen flbrigen Vorstellungen haben Jugendliche unter 14 Jahren keinen Zutritt. Tonlichlsplele Sterntal. Samstag um 19..10, Sonntag um 14.30. 17, 1».30 Uhr „Wlenerblut". Volksbildung Heuta Samstag, 2. Dezemb, uta 20 Uhr, im Saal der Volksbildungsstltte, Domplatz 17, Farblichtbildervortrag „Mit Fahrrad und Farbkamara In dauticha Urlandtchaften". Es spricht Frau 0«r* trude Bretfcli Hamburi;. Eintrittskarten im Amt Volksbildung, Tegettholl-struBe lOA, und an der Abendkasse. Mit HOrerkarte RM 1.—, ohne HOrer karte RM 1.40. 4171 AM I LiCHt: ANZEIGEN Dar Oberbürgermeister der Itadt Mar-burg'Drau, Wohtuinaaamt tJm vorsorglich leslnislellen, wietlel Wohnraum im Sladtgeblet für die Unterbringung von Bombenges^iidigten sichergestellt werden kann, müssen alle Wohnungen Im Sladterblc* lasicUet tuid aulBtiioounen werden. Dabal muS natürlich, wenn diese Aktion ihren Zweck eriüllen soll, die Erfassung vom Gesichtspunkte des ärssten Nollalles aus geschehen, damit ein Uberblick gewonnen werden kann, ob und wieviel der hier am Ort notwendig» Kräfte, die durd) «in BombardemgM wohnungslos werden, noch untergebraat werden können. In einem solchen Falle lOflBte natfir-lieh Jeder Volksgenosse, sei er nun selbst bombengescatdigt oder nidit, mit dem größtmttglicbslen Zusammenrücken in den noch vorhandenen Wohnungen rechnen. Diese für den Irgstea Notfall beredinete Erfassung ist Jedoch nur eine vorsorgliche und wir wollen hoffen, dafi dieser Notiall nidit eintrifft. Ich ersuche daher die Bevölkerung, dieser Aktion Verständnis entgegenzubringen und si« bestmöglichst una tot-gicgenkonmiend zu unterstützen. Wenn also In einzelnen WohnunseB auch Räume sichergestellt werden, die der Wohnungsinliaber derzeit nicht entbehren zu können glaubt, so kann zti seiner Beruhipn« gesagt werden. daB die Sicherstelfvng noch lange nicht bedeutet, daB damit auch schon in Kürze oder überhaupt eine Besetarun^ erfolgen rauB. Die einzelnen Wohnun^sbe^tandtelle werden nämlich, je oachdeni sie mehr od. minder leicht entbehrt werden können, in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die Vergebung der Räume an Bom-benxesdiädigte erlolgt dann je nadi OrOfie des Schadentlalles so. daB immer nur — u. zw. im ganzen Stadtfebiet — dl« zunächst lelcfatest entbehrlichen RÄume besetzt werden, wobei Immer beachtet wird, daB Härten um) besondere Lasten so lange als möglich vermieden werden. Erst zum SchI«B, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, soll es beispielsweise daiu kommen, dafi Durchgangszimmer belegt werden, oder andi Unte'mieter zusammenrilcfcen mllssen. Ich bitte also nochmals um grüBIcs Verständnis u. Entgegenkommen, Wollen wir hoffen, daB die volle Inansprudi-nähme nicht einzutreten braucht, andererseits gebe idi auch zu bedenken, daB jeder von uns von einem Schadensfall betroffen werden kann und dann froh sein wird, wenn er mit einer Wohnge-legenhelt beteilt werden kann. 4175 _I- V. Dr, Irudi, Stadtrat. AufQobot von Wertpapieren. Aul Antrag dei Heinrich Voümaier, beauftragter Wirtschafter in Hoh'enstein, wird das angeblich In Verlust geratene Kontokorrenteiniagebuch der Raiffeisen-kasse Oonobitz, laufende Rechnung Nr. 8 Stammbetriet) IV, lauteod auf den Namen Heinrich Vollmaler, Hohlenstein, mit der Einlage von 3000 RM. am 37. Oktober 1944 aufgeboten. Der Inhaber wird aufgelordert, dasselbe binnen secbt Monaten vom Tajce der Ktind-machunt d«i Auf^^hotes bei Oerlcht v-luweliaa, auch ander« Beteiligte haben ihre Einwendungen gegen den Antrag zu erheben. Sonst würde das Kon-tokorrenteiniagebudi nach Ablauf dieser Frist Über neuerlichen Antrai; des Heinrich Voütnaier für kraftlos erklärt werden. 4174 •erldit Marburg Drau, Abt. 5, am 28. November 1944. Vermischtes 2—3 Büroräume, ev. Laden oder auch möbliert, sofort gesucht. Moeschk & Co., Kdt.-Oes., Beriln-Niederschün-_hausen._ 4173 Ata spart Seilet Nach jeder Hausarbeit genügt ein wenifi Ata — allein oder mit etwas Seife — um selbst die schmutzigsten Hinde tadellos zu säubern. Hergestellt in den Fersil-Werken. 60 Xrzte wissen, warum sie in so vielen Fällen die YSATE BUEROER verordnen; Weil diese Arzneimittel, aus frischen Heilpflanzen unter Schonung wichtiger Inhaltsstoffe durch Dialyse — daher Diaiysate, abgek.,,YSATE" — gewonnen. Wirkungswerte von ungebrochener Stärke in sich bergen und dementsprechende Heilerfolge zu er-zielen vermögen. Ysattabrik. 3500 Wichtlget Schriftgut var Zerstörung schllttenl Die Erfahrung hat gezeigt, daß Schriftstücke, die In Stahlschränken der Einwirkung von Wasser oder Hitze ausgesetzt waren, gut lesbar geblieben sind, soweit sie mit Kopierstift ancefertigt waren. Verwenden Sie für wichtige Eintragungen den „Tradition" Kopierstift. J. S. Staedtler Mars-Bleistiltfabrlk. 3^20 Diwan, tadellos, geg. ebensolchen Rundfunkempfänger. Johann, Marburg'Dr., Burggassc 16 I. 8577-14 i'Chöner. schwarzer Damenwintermantei gegen Damenfahrrad und warmen Lederrock gegen Mädchenfahrrad wird ge-tau''cht. Draugass^ l/f, 8572-14 Tiefer Kinderwagen gegen modernen Damenregenmantel oder Sonstiges zu tauschen gesucht. Heller, Marburg/Dr., Bismarckstr. 16'III/05. 8443-14 SImlschschuha, schwarz, und Puppenwagen sowie Puppenstube samt Einrichtung gegen WäsdiestOcke. Leintücher od. Tischtücher und Servietten. Carneri-straBe 18 III. 8585-14 Oolscrer Nr. 38 gegen Nr. 40. Adresse in der M. Z. .14 Tausche OoldtUtlteder gegen eine garantiert gut gehende Herrenarmbanduhr od. Taschenahr ev. auch gegen Photo-apparat, Rollfilm. 6Xfi. Adresse in der M. Z. -u rferrenetlefei Nr 39 od. 2tUrigen Kleiderkasten event. Herrenfahrrad gegen gute Damenstiefel. Adresse in der M. 7.. Cilli, 4170-14 Zu kaufen gesucht Xltere Frau wird für kleine Oasthaus-kilche am Lande für 3 Monate zu selbständigem Arbeiten gesucht. Zuschriften unter „3 Monate" an die M. Z. 8578-6 Xiteres Ehepaar oder Frau. ev. auch mit Kind, wird als Wirtschafterin bei älterem Besitzer am Lande sofort aufgenommen Josef Oungl, jahringtai 28, Jahring bei Marburg. 8569-6 Familien-Anzeigen Zu vermieten Zwei kleine Ineinander gehende Mansar-danzlmmer abzugeben, am liebsten an 2 od. 3 Herren mit eigener Bettwäsche. Zuschriften unter „Rechtes Drauuier" an PostschlieBfach 28, Marburg Drau. 8579-7 Wohnungstausch TOfter Cllll. Tausche sofort grtlBere Wohnung mit Garten gegen Zimmer und Küche in Cilli. Auskunft: Tüffer «1. 8f>6«-9 Heirat Kleln-Auto von Ant dringend gesucht. Angebote an Dr. Weydowsky, Frauheim bei Marburg/Dr, 8271-4 Kleine Anzeigen Zu verkaufen Flügel, schwarz, sehr gut erhalten, Ist zu verkaufen, Preis 1100 RM. Zu besichtigen Samstag. 2. 12.. 16—17 Uhr, Marburg, BlsmarckstraBe 10, 1. 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Z. 8580-5 Xlterer Landarbeiter, nüchtern, sucht Stella als Hilfjkraft in e'ner Landwirt-'chaft. Anrufragen bei Josef Malzek. Lo'enzen !>m Bachern 8574-5 .^uche Vertrauenspoiten als Diener oder Anflicht. Rudolf Wistan bei üsser, 47er-Platz Nr. 8. 8573-5 Pensionist, Handwerker, 65 Jahre, mit Wohnung und Haushalt, suchi alleinstehende Frau gleichen Alters zwecks baldiger Che, Zuschriften unter „Weihnachten" an die M. Z. Marburg'Drau. 8570.12 Verloren Harranraganscttirm, alt, rötlicher Holz-grifl n. weiBem Gummiband, wurde tn einem Geschäft vergessen Auskunft an Johann Wabsctaek. Finanramt Marburg an der Drau. 8575-13 OröBorer Beldbetrag wurde in der Mol-kereikasse, Marburg, Tegetthoffstr. 51, liegen gelassen. Der Besitzer möge denselben während der Kassenstundcn beheben. 8571-13 Lichtgrauer Lederhandschuh am 16. 11. von Thesen bis Marburg verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen Belohnunc bei der Fa. Jos. Mar-tinz, Herrengasse 18, abzugeben. 8429-13 Offene Stellen Pfarr^m' Gen'gen Im Stainital nimmt sofort Küchln und WUtsctiaftcrla auf. im Frühzuge von Pragerhof—Kärntnerbahnhof am 39 11. tadeüo'en Handschuh verloren. Abzugeben gegen Belohnung Marburg/Dr., Perkostf, 19. 8576-13 Oeldtasehe mit 80 RM, Sdiuhbezug*cftein Nr. IbM 087.482, zwei Raucherkaitcii u. Personalausweis, alles lautend auf Helmut Porchar. Marburg-Brunndorf. Klelst- Jaste 18, ^ttohien. Es wird gebeten, le Papiere lurüctxuscndca. 8588-13 Unsere lieben Bltera, unser alles, Herr Johann Weber und Frau Rosa Weber hiben wir durch einen Luftanfrltf verloren. Das Leichenbegängnis findet am 2 Dezember 1944 am Vormittag in Frauhe m statt. Um stilles Beileid wird ecbeten. 8590 Marburg, Hannover-Moringen, Frankre ch, Laibech und Windisdi-Feistritz, im Dezember 1944. In tiefer Trauer. Die Kinder Johanna und Gottfried und <(ämtliche Verwandte. In tiefstem Schmerze geben wir die traurige Nachricht. daB unser geliebter, herzensguter Sohn. Bruder, Schwager und Onkel Martin Podtsdiedenidieli Grenadier in blühenden Alter von 38 Jahren, aul seinem Geburtstag, am 10. November 1944, in Ostpreußen gelal-len ist. 4109 Pontgl, Cilli, Marburg, Agram, am 23. November 1944. In tiefer Trauer; Martin u. Agnis ArsensCiek. Eltern; lohann, )at(ab, lauf. Brüder; Theresia, Ludmilla, lolsl, Franilska, Sc* western: An-tonln, Agnti, QroIimutUr; Djuro, Schwacrr, Marie, Schwägerin; Milan, Marian. Mllenklca, N'eflen nnd Nichten u. alle Uhrigen Verwandten. Unser lieber Vater, Bruder und Onkel Pg. Auguit Stolnschegg Träger de« Krligsvirdlenstkreuzes u. mihrer, Wellkrlegsauiielchnungen hat uns am 29, November 1944 im 72. Lebensjahr nach kutzem Leiden unerwartet ve::a.- v:i. wir verab-rch'eden uns von dem teuren Teten ?m Sam tar 2 Dez. 1944, 14 Uhr, in der Feu?'hal:e m Graz. Marburg'Drau, Graz. Leoben Ro-hlt'ch-Saue'b'unn, Iw Felde im Dezember 19t 1. Oustav, Hans, Wilhelm, als Böhne; Laura Stoin