Nr. 107. Plänumeral!oll«pl«l«: Im Vomploli ganzj. fl. 11, halbl. N. b'50. Für die ZnfteNung ins H«u«> halbj. 50 lr. Mit ber P-fi <,««n «, 'K, hnlbj. «. ?'5N, Freitag, 9. Mai. Inse,tlon«g«»s«: yll, Nelne Insnal« »!» zu 4 geilen »5 tr., große« p« Zelle « ll., l>«! öste»<«!!< » ll. 1884. Amtlicher Theil. y Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Feldmarschall« ^«tenant des Ruhestandes Emanuel Salomon von ^iedberg als Ritter des Ordens der eisernen Krone Miter Classe in Gemähheit der Ordensstatuten den "leihnrnstand allergnädigst zu verleihen geruht. y,„ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit ^»höchster Entschließung vom 3. Mai d. I. dem ^"ksclirator der ersten österreichischen Sparcasse in ^'kn, Fabriksbesitzer Nikolaus Dumba, in Anerken« ^l'l! seines fortgesetzten verdienstlichen Wirkens den "lden der eisernen Krone zweiter Classe mit Nach» ^t der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. «,„ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^UerhiMer Entschließung vom 3. Mai d. I. in "Erkennung ihres vieljährigen ersprießlichen Wirkens n nachbenannten Functionären der ersten österreichi« ^en Sparcasse in Wien, und zwar dem Referenten ^-Jakob War ton den Adel mit Nachsicht der ^ken. dann dem Oberbuchhalter Anton Weinhäusel Achilles Alex-.«der das Ritterkreuz des Franz.Joseph«Ordens ""gnädigst zu verleihm geruht. s, Der Minister und Leiter des Justizministeriums ^ der, Beziltsrichter Anton Schubert auf sein den N " "°" Oberuellach nach Fliesach versetzt und a<,„f.^"ZN2adjuncten bei dem Landesgerichte in Kla-in ^ ^ph Lotte rsp erger zum Bezirksrichter "vervellach ernannt. l, , Der Minister und Leiter des Justizministeriums 3/, ^n Nezilksgerichtsadjuncten Joseph Senöar von "tllng »ach Senosetsch verseht. h, Der Minister und Leiter des Justizministeriums h„l 5" Nezirksaerichtsadjuncten Joseph Hiti auf sein "'Uchen von Senosetsch nach Krainburg versetzt. h.j Der Minister und Leiter des Justizministeriums ^., be», Bezirksgezichtsadjuncten in Wildon Julius l>li .^nn von Ankershofen zum Gerichtsatjuncten ^..°km Landesgerichte in Graz und den Auscullanten ^n ^"sl zum Bezirksgerichtsadjuncten in Wildon h^ Der Minister und Leiter des Justizministeriums "> ihr Ansuchen die Beziiksgerichstadjuncten Anton Fraß von Windisch.Feistritz nach Vleiburll und Anton Morocutti von Oberburg nach Windisch'Feistrih versetzt und den Auskultanten Max Bouvier zum Bezirksgerichtsadjuncten in Overbuy ernannt. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Auscultanten Joseph Potrato zum Bezirks« gerichtsadjuncten in Mottling ernannt. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Auscultanten Anton Tecilaziö zum Be-zirtsgerichtsadjunclen in Curzola ernannt. Nichtamtlicher Theil. Reichsrath. 93. (außerordentliche) Sitzung deS Herrenhauses. Wien, ?. Mai. Se. Excellenz der Herr Präsident Graf Trautt» mansdorff eröffnet um 11 Uhr 10 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Mini' steriums des Innern Graf Taäffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemiat« kowfki, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prajäk. Dr. Freiherr v. Con rad-Eybesfeld, Graf Welsersheimb, Dr. Ritter von Duna-jewski und Freiherr von Pino. Präsident (sich erhebend): Meine Herren! (Das Haus erhebt sich.) Gs war meine traurige Pflicht, Sie heule hier zu versammeln aus Anlass des Trauerfalles, welcher die erlauchte Kaiserfamilie betroffen hat. Ihre Majestät die verwitwete Kaiserin Maria Anna ist nach kurzem Krankenlager in hohem Alter verschieden. Die treue Lebens« gefährtin eines erhabenen Trägers der Kaiserkrone, mit welchem sie den Glanz des Thrones wie die Sorgen für des Reiches Wohl gelheilt, eine hoch. herzige Fürstin, ausgezeichnet durch die schönsten Eigen, schaften eines edlen, starken Charakters, eines würdevollen Sinnes, hat die hohe Frau die Jahre der stillen Zurückgezogenheit ganz ihrem edlen Wohlthätig« keilKsinne gewidmet, und zahllos find die guten Werke, die sie gestiftet, das Gute, das sie geschaffen, und die Thränen, die sie getrocknet. Jeder treue Oesterreicher wird ihr Andenken in hohen Ehren halten und mit Dankbarkeit pflegen. Sie, meine Herren, gewiss bemüht und beflissen, jederzeit Ihre Anhänglichkeit an die Allerhöchste Dynastie kundzugeben und zu bethätigen, wie nahe Sie alles berührt, was an freudigen wie an traurigen Ereignissen die erlauchte Dynastie betrifft, werden gewiss meinem Alitrage zustimmen, welchen ich mir hier zu stellen erlaube: „Das Präsidium wird beauftragt, aus Anlass des Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna die Gefühle der Trauer und der loyalen Theilnahme des Hauses bei Sr. Majestät dem Kaiser aller-unterthäuigft zum Ausdrucke zu bringen." Ich nehme an, dass mein Antrag ohne Abstimmung als angenommen zu erklären ist, und werde es demgemäß für meine werte Pflicht erachten, das daraus Folgende in Ausführung zu bringen und dem Hause darüber Bericht zn erstatten. Ich erkläre die heutige, dieser Kundgebung ausschließlich gewidmete Sitzung für geschlossen und behalte mir vor. zur nächsten Sitzung im schriftlichen Wege einzuladen. Schluss der Sitzung 11 Uhr 15 Minute». Zeitungsschau. In der Presse dauern die Trauerkundgebungen anlässlich des Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna fort. In tief empfundenen Worten gaben die Blätter Prags der Trauer über das Hinscheiden der hochherzigen Kaiserin, welche so lange Jahre hindurch als die Wohlthäterin unzähliger Armen auf dem Hradschin gelebt und gewirkt, Ausdruck. — Die Politik erschien mit Trauerrand und schreibt: «Das böhmische Volk wird seiner verblichenen Kaiserin und Königin, die in so hehrer Milde und Majestät so lange Zeit in seiner Mitte geweilt, für alle Zeiten ein treues und dankbares Andenken bewahren." — Auch die össicä. roiiUka erschien mit Trauerrand und sagt: „Hellglänzend wird stets Ihr Andenken im Herzen des böhmischen Volles bleiben, das Zeuge war Ihrer guten Werke und Ihres frommen Sinnes. Tausende werden die nun erkaltete segenspendende Hand beweinen, die gewöhnt war, unzählige Wohlthaten auszustreuen. Von dieser hohen Todten lässt sich wirklich sagen, dass Ihre Linke nicht wusste, was die Rechte that." — Das Prager Tagblatt bemerkt: «Ein großes, edles Herz voll Liebe zur Menschheit, voll Großmuth für die Armen und Bedrängten hat zu schlagen aufgehört. Kaiserin Maria Auna hat sich in den Herzen der Armen ein Denkmal geseht, welches ewig währt." — Die Bohemia schreibt: „Welch reiche Innerlichkeit diesem in seinen biographischen Momenten so bald skizzierten Dasein eigen war, das ist bekannt, wenn auch die große Oeffentlichkeit von dem vollen Umfange des hochsin- Feuilleton Ner Aerztemangel in Kram. Besprochen von Dr. Friedrich Keesbacher. ,^ (Fortsetzung.) 'k bisherigen Versuche einer Sanitäts- ^ Organisation, ^lzten l. ber Uebelstand, dass in Kram Mangel an !»Kttk harsch,, sich schon seit länger fühlbar macht und , llen ?, b'e Pflege der öffentlichen Gefundheil in ?Nesi Uk" sich noch auf tiefer Slufe der Entwick» ^ÜG t. ^ haben verfchiedene hiezu berufene Kreise '°0tg'. genommen, das Sanitätswesen in Krain zu T) ren. jedoch bisher stets mit negativem Erfolge. ? i^ Anstoß zu solchen Oraan'sationse,'twürfen »«:«V das Reichsgesetz vom 30. April 1870, Mili^l. Nr. 68, betreffend die Organisation des !b" s,"' .zu bestimmen, aus welche Weise jede Ge< ^det/j Uch oder in Gemeinschaft mit anderen Ge< ^/ ^np Einrichtungen zu treffen hat, welche nach ^^bl ""d Ausdehnung des Gebietes sowie nach ^q d ^ Beschäftigung der Einwohner zur Hand« ^T>iel^ ^sundheitspolizei nothwendig sind. ^<5e 3 Neichsgesetz setzt also voraus, dass die , ^ etsiMvung den Bau weiter fortführe, zu wel-""ez den Grund gelegt. Schon im Jahre 1871 nun hat der krainische Landessanitätsrath einen Gesetzentwurf zur Organi» fation der Sanitätsverwaltung der Gemeinden in Krain ausgearbeitet. Dieser Gesehentwurf erstreckt sich über alle Agenden des Sanitätsdienstes und regelt Stellung und Bezüge der Aerzte und Hebammen, Todtenbeschau, Vieh« und Fleischbeschau, Humanitätsanstalten und vor allem die Aufgaben der Gemeinden in Ausübung ihrer Pflicht der öffentlichen Gesundheitspflege. Es wivde zu weit führen, den ganzen Gesetz« entwurf auch nur in feinen Hauptzügen des näheren zu erörtern, zunächst interessiert uns für heute nur die Frage, wie er dem Aerztemangel abhelfen und vorbeugen will. Der Gesetzentwurf verlangt für jede Ge< meindt einen Arzt zur Verfügung gestellt, doch kann ein Arzt mehreren Gemeinden zugetheilt werden, so dass für je 10000 Einwohner ein Gemeindearzt, alfo in Krain 48 Gemeindeärzte vorhanden sein müssten. Jene Gemeinden, welche einen Arzt für sich allein haben, zahlen und ernennen ihn selbst, für jene Ge« meinden, welche gemeinschaftlich einen Arzt bezahlen, hat der Landesaus'schuss das Ernennungsrecht. Die Aerzte erhalten eine Remuneration von mindestens 400 fl., die vom LandeLausschusse ernannten noch zwei Quinquennalzulagen k 50 fl. Die vom Landesausschusse ernannten Gemeinde-ärzte find auf Lebensdauer ernannt und unterstehen in disciplinarer Beziehung dem Landesausfchusse. Die Gemeindeärzte sind mit Vertrag und gegenseitigem Kündigungsrecht angestellt. Eine Pensionierung tritt nur ein bei infolge von Dienstesverrichtung dienstunfähig gewordenen Aerzten, bei den infolge ihrer Dienstleistung bei Epidemien dienstunfähig gewordenen oder gestorbenen Aerzten erhalten sie, resp. ihre Familien, die Pension im Sinne der Allerh. Entsch. vom 3. Februar 1856 und 9. März 1857 aus dem Staatsschatze. Dieser Gesetzentwurf des Landes'Sanitälsrathes wurde vom hohen Landespräsidium unterm 21. August 1872. Z. 819/rr.. dem Landesausfchusfe zur Begutachtung übermittelt, welcher nun über denselben in der 7. Landtagssitzung am 29. November 1872 referierte. Das Urtheil des Landesausschusses war ein abfälliges, er erkennt zwar die Nothwendigkeit einer Reform des Sanit ätswesens in Krain unbedingt an, doch beantragt er unter eingehender Motivierung die Ablehnung dieses Gesetzentwurfes. Und fomit war der erste Versuch gescheitert. Schon das Jahr darauf, im Jahre 1873, und zwar in der 4. Sitzung des kram. Landtages am 13ten Dezember 1873, brachte die h. Regierung einen Gesetz, entwurf zur Organisierung des Sanitätsdienstes in den Gemeinden ein, und zwar that sie dies in sämmtlichen Landtagen der im Reichsralhe vertretenen Länder. Dieser Entwurf verlangt ebenfalls für jede Gemeinde für sich allein oder im Vereine mit anderen Gemeinden einen Gemeindearzt. Gemeinden mit eigenen Statuten und Gemeinden mit 6000 Einwohnern haben einen Gemeindearzt zu bestellen. Laibacher Zeitung Nr. 107 908 9. Mai 1884. nigen Wirkens dieser hohen Frau keine Kenntnis zu erlangen Pflegte. So häufig die Blätter in der Lage waren, über die Veitragsleistungen der Kaiserin zu kirchlichen, wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken zu berichten, so bildeten doch alle jene Widmungen nur einen geringen Bruchtheil des Liebeswerkes, das die äußerlich weltferne Frau mit einer stattlichen Menge unsichtbarer Fäden als nimmermüde Helferin geknüpft hat an die von öffentlicher und heimlicher Noth erfüllte Welt." Von Wiener Blättern ist das Fremden blatt mit Trauerrand erfchienen. Dasselbe schreibt: „Es war ein Leben der Andacht. des Wohlthuns, der Mildthätigkeit, der Güte und Gnade, das gestern zu Prag geendet, ein edles. frommes Herz, das zu schlagen aufgehört. Maria Anna Pia wurde sie genannt, und als «Pia", die „Fromme", wird sie der Mund des Volkes preisen — auch nach ihrem Tode — fromm nicht allein in den Uebungen der Andacht, als treue Tochter der katholischen Kirche, fromm auch in der Ausübung der edelsten Meiischcntugenden, fromm in milden, menfchenfreundlichen Werken!" — Die Presse sagt: „Die verewigte Kaiserin, welche ihrem Gemahle in langer, glücklicher Ehe zur Seite gestanden, führte seit dem vor neun Jahren erfolgten Hinscheiden des Kaisers Ferdinand in Prag ein still zurückgezogenes, vorzüglich der Bethätigung eines regen Wohlthätig-leitssinnes und einer welkthätigen Menschenliebe ge« widmetes Leben. Die Völker der Monarchie, welche stets in Leid und Freud mit innigster Theilnahme dem Allerhöchsten Kaiserhause zur Seite stehen, nehmen ehrfurchtsvollen Antheil an der Trauer der kaiserlichen Familie." — Die Neue freie Presse hebt in warmen Worten den hohen Wohlthätigkeitssinn der Verblichenen hervor und bemerkt, dass „die Bevöl» kerung Wiens mit Theilnahme und Mitgefühl die Kunde von dem Ableben der hohen Frau vernehmen wird." — Das Extrablatt äußert sich folgendermaßen: „Die Völker der Habsburg'schen Monarchie trauern mit ihrem erhabenen Herrscherhause am Todten« bette der sanft Entfchlafenen, welche ihr langes Leben hindurch und bis zum letzten Augenblicke ihres Dafeins im Geiste ihres ihr vorangegangenen Gemahls, Ferdinand des Gütigen, im stillen Wohlthun ihre Lebensaufgabe fand." — Die Deutsche Zeitung schreibt: „Die Trauertunde von dem Ableben der Kaiserin Maria Anna wird überall das aufrichtigste Beileid erregen, denn die verblichene Fürstin übte im ganzen Reiche nur Werke der Wohlthätigkeit. Sie war eine Mutter der Armen und fand ihren Beruf darin, die Thränen des Unglückes zu trocknen." — Die Wiener allgemeine Zeitung betont, dass die Armen in der Kaiserin Maria Anna die großherzigste Wohlthäterin verlieren. — Das Neue Wiener Tagblatt sagt: „Kaiser Ferdinand und Kaiserin Maria Anna lebten in Prag ihrem ungehinderten Hange nach frommen und nach guten Werken, und als Kaiser Ferdinand am 29. Juni 1875 nach 44jähriger Ehe von seiner Lebensa/nossin schied, verdoppelte diese die fromme Werkthätigkeit, als müsste sie darin nicht nur ihr Theil leisten, sondern auch den dahingegangenen Gemahl ersetzen." — Die MorgenPost nennt die Hingeschiedene Kaiserin eine „wahre Mutter der Armen und ein unerreichtes Vorbild christlicher Demuth und Frömmigkeit." — Die Vorstadt-Zeitung bemerkt: „Sie war edel, hilfreich und gut — diese Worte möge man auf den Sarkophag der verblichenen Kaiserin schreiben!" — Einen befonders warmen Nach- ruf widmet dasVaterland der verstorbenen Kaiferin Maria Anna. Es hebt die Klarheit des Urtheils, die Entschlossenheit ihres großartigen Charakters und den selbstlosen Adel der Gesinnung hervor, den die verstorbene Kaiserin in stürmischen wie in ruhigen Tagen bewiesen habe. So ist denn unsere edle, herrliche Kaiserin Maria Anna in die selige Ewigkeit eingegangen, und alle Thränen, die über ihren Verlust so reichlich stießen, mögen Dankcsthränen sein dafür, dass sie aus dem Erdenleben scheiden durfte, um es mit dem Himmel, für den sie reif war, zu vertaufchen. Wie reich an guten Werken ist sie hinübergegangen — wahrhaft beneidenswert! Böhmen speciell hat Unersetzliches an ihr verloren; möge sie dem Lande als Fürbitterin stets Wohlthäterin bleiben! In der Burg, auch gestern abends in der Mai-Andacht, ist alles in Thränen gewesen. Diese Thränen haben die Engel vor Gottes Thron getragen!" Inland. (Zur Orientreise des durchlauchtigsten Kronprinzen Paares.) Wie die „Politische Correspondenz" mittheilt, hat Se. Majestät Kaiser Franz Josef an den Sultan ein Telegramm gerichtet, welches die bei vollem Wohlsein erfolgte Ankunft des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares in Wien anzeigt und aus diesem Anlasse lebhaftem Danke für den glänzenden Empfang Ihrer k. und k. Hoheiten in Constantinopel erneuten Ausdruck gibt. Der Sultan beantwortete das Telegramm sofort durch ein anderes, worin Se. Majestät die lebhafteste Befriedigung da» rüber, dafs seine hohen.Gäste bei voller Gesundheit in Wien eingetroffen sind, und zugleich die Zuversicht ausspricht, dass der Besuch Ihrer k. und k. Hoheiten in Constantinopel die zwischen der Türkei und Oester-reich-Ungarn bestehenden freundschaftlichen Beziehungen nur noch befestigen wird. (Aus dem ungarischen Parlament.) In beiden Häusern des ungarischen Reichstages fanden vorgestern anlässlich der Kunde von dem Ableben Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna solenne Trauerkundgebungen statt; auch werden beide Häuser bei der Leichenfeier durch Deputationen vertreten sein. Das Oberhaus nahm sodann den Entwurf des Ge-werbegesetzes in Angriff und erledigte denselben bis zum § 122, der von den Gewerbegenossenschaften handelt, gegen dessen Fassung vorgestern eine Petition der Vudapester Gewerbegenossenschaften eingereicht wurde. Die Petition, die sich auf die Einstussnahme der an die Qualification gebundener Industriezweige betreibenden Industriellen auf die Bildung der Genossenschaften bezieht, wurde fammt einem Amendement des Grafen Ferdinand Zichy, der bekanntlich das sichtliche Haupt der jungen Oberhaus-Opposition ist, an den Dreier-Ausschuss zur sofortigen Aeußerung gewiefen. Ausland. (Aus dem deutfchen Reichstage.) Das Gefetz gegen den verbrecherischen, gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen bestimmt im wesentlichen Folgendes: Die Herstellung, der Vertrieb und Besitz von Sprengstoffen sowie die Einführung derselben aus dem Auslande ist nur mit polizeilicher Genehmigung zulässig. Ueber die Menge der hergestellten odei angeschafften Sprengstoffe, deren Bezugsquellen und Verbleib ist ein Register zu führen und der Behörde jederzeit vorzulegen. Wer vorsätzlich durch Sprengstoffe eine Gefahr für Eigenthum, Gesundheit und Lew' anderer herbeiführt und in diefer Absicht oder unlel Umständen, welche nicht erweisen, dass dies zu erlaubten Zwecken geschieht, Sprengstoffe herstellt, an-schafft, bestellt, in Besitz hat oder öffentlich vor einer Menschenmenge oder durch öffentlichen Anschlag oder ii, Schriften zur Begehung einer solchen strafbare» Handlung auffordert, wird mit Zuchthans bestraf Ist durch die Handlung der Tod herbeigeführt uno hat der Thäter diesen Erfolg Vorausfehen können, !" tritt die Todesstrafe ein. Die übrigen Bestimmungen betreffen die Theilnahme an den aufgezählten Ver/ brechen, die Bestrafung derjenigen, die ohne pobz^ liche Erlaubnis Sprengstoffe herstellen, einführen,^ sitzen oder feilhalten, die Gesuche um polizeiliche E^ laubnis und andere Details. ^ (D i e P r o p a g a n d a - A n g e l e g e n h e i t.) Ai' der „Momteur de Rome" meldet, hat der Cardin? Iacobini vor zwei Tagen eine zweite Note über l» Propaganda-Angelegenheit an die Nuntien abgeseno"' Der Vatican beharrt in derselben auf dem Sta'^ punkte, dass die Rechte des heil. Stuhles verletzt ftle". Diese Verletzung werde vom Episkopate der gaA Welt in seinen Protesten und Adressen constatiert. ^! Note weist jede Combination, jedes Abkommen zul" ' welches die Würde und die Interessen der PropagaM antasten würd?. .. (Aus Ost - Rumelien.) Die Chancen des bl^ herigen Aoministraliv-Directors in Philippopel, K^ stovic. für den Posten eines General-GouverriH von Ost'Rnmelien scheinen sehr gut zu stehen. ^ Pforte hat, wie wir schon vor einigen Tagen zu irM in der Lag,? waren, diese Candidatur aufgenoM^' und es soll sich bereits das Cabinet von Sl. 3^ mit dieser einverstanden erklärt haben. Das Olc^ dürfte seitens der anderen Mächte der Fall sein, ". außer Rusöland und der Pforte niemand ein direcl Engagement in ostrumelischen Angelegenheiten ^ Uebrigens läuft in wenigen Tagen das Mandat Ale Paschas ab und die Wahl des Nachfolgers muss <">" schon in der allernächsten Zeit erfolgen. > (Auswanderung der Muhamedane^ Nach Meldungen aus Volo und Larissa ist die w' Wanderung der Muhamedaner aus den an Gueck land cedierten, ehemals türkischen Gebietslheilen ^ endet. Mit geringen Ausnahmen haben fast ?<,, muhamedanischen Familien die betreffenden LanM^ verlassen, um sich zumeist in Klein«Asien anzusied^ (Englisch - franzöfische Differenz^ Zu diesem Capitel schreibt man der „Pol. Corr.""" Paris: ..Der Vorschlag einer Conferenz fiir .« egyptische Frage ist seitens der Mächte im P/H angenommen. Auch Frankreich hat eine freundscY^ liche Antwort ertheilt, gleichzeitig aber ein von j^. der Foreign Office abweichendes Programm enttvoN^ Inzwischen hat der wieder auf feinen Posten zlir , gekehrte Botschafter, Waddington, Lord Granville ^, lange Note übergeben, in welcher auseinandelg ^ wird, aus welchen Gründen auch die Erörterung^ mit der Finanzfrage in Zufammenhang stehende" ^ gel^enheiten auf der Conferenz erforderlich e^ .^ Fcanüeich wünscht, dass die Conferenz die 3v! der politischen Verwaltung prüfe. Das innere V",^ Egyptens war ohne Deficit geregelt, und das "^l Bürgschaften der auswärtigen Gläubiger verm» Anderen Gemeinden ist die Bestellung eines Gemeindearztes freigestellt. Im übrigen wird das Land in Sanitätssprengel eingetheilt, ein solcher soll sich auf höchstens 7000 Einwohner und bei minder dichter Bevölkerung auf zwei Quadratmeilen ausdehnen. Die Gemeinden ernennen, und zwar einzelne Gemeinden ihren Arzt selbst, in den Sanitätssprengeln werden die Aerzte von einer Delegiertenversammlung des Sprengels ernannt. Die Anstellung geschieht mit Vertrag und gegenseitiger Kündigung. Die Höhe der Bezüge darf nicht unter 400 fl. jährlich betragen. Der Landesvertretung bleibt vorbehalten, Gemeinden, welchen die Mittel zur entfprechenden Besoldung von Vemeindeärzten fehlen, angemessene Beiträge aus den Landesmitteln zu bewilligen. Dieser Gesetzentwurf hatte das Schicksal des frühern. 59 Gemeinden wurden über diefen Entwurf einvernommen, sie anerkannten das Bedürfnisnach Vermehrung von Aerzten, verhielten sich aber gegen die chnen zugemutheten Opfer ablehnend (diefe Orgamsatwn setzt 70 Gemeindeärzte voraus) und meinten, dass entweder der Staat oder das Land die Kosten tragen oder es beim Alten bleiben soll (Veim Alten bleiben konnte man im Jahre 1873 noch sagen, da ja damals alle Stellen besetzt waren, was heute nicht mehr der Fall ist.) Der letztere Wunsch der Gemeinden wurde übrigens erfüllt, es ist bis heute beim Alten geblieben. (Fortsetzung folgt.) Jean Eoup, der Irrsinnige von Mareille. Roman nach Emile Richebourg von Max von Weißcuthurn. (29. Fortsetzung.) 13. Capitel, We Zean <-Soup erzählt. Clemence erwartete nichts anderes, als dass Jean Loup sich im nächsten Moment auf sie stürzen werde, und bereitete sich zur energischen Vertheidigung vor. Anstatt dessen aber sank er Plötzlich vor dem jungen Mädchen auf die Knie und sah flehend zu ihr empor. Halb beruhigt sah Clemence ihn voll Erstaunen an, da streckte er ihr die Brieftasche und den Ring entgegen, welche Gegenstände er in Johanna's Zimmer gefunden hatte. Die Ueberraschung des jungen Mädchens verwandelte sich jählings in höchstes Erstannen. Wie kam der Irrsinnige in den Besitz dieser Gegenstände? Jean Loup richtete sich langsam empor und tranrig das junge Mädchen anblickend, sprach er deutlich: „Bruder, Johanna, Jean Loup, Wasstr." und durch gewandte Mimik trachtete er, Clemence begreiflich zu machen, was sich zugetragen, dass Johanna geschlafen habe, dafs ein Mann vermittelst einer Leiter in das Zimmer des jungen Mädchens gedrungen sei, dass ein Kampf entstanden, dass er, Jean Loup, Böses ahnend, sich ebenfalls der Leiter bedient und es ihm gelungen sei. Johanna aus der Gewalt ihres Angreifers zu befreien. Nthemlos folgte Clemence jeder seiner Pantos ' sie fitng an, den Zusammenhang zu begreifen- ^' ..Johanna, Wasser," wiederHolle er mey"^e» Clemence aber glaubte aus seinen Geberden eiM ^ch, zu müssen, dass er sich dem jungen Mädchen ^. gestürzt, dass es seinen Anstrengungen aber "M,^l lungen sei, dasselbe zu retten. Sie wurde ^^»e" Annahme umsomehr bestärkt, als Jean Loup ^" ^ in den Augen hatte, die, wie Clemence "", j^ Tode Johanna's galten. Endlich reichte er d"'',^>>e Mädchen die Gegenstände, welche Raoul von ^ ge' gehörten, und gieng langsam und traurig, lv kommen, auf die Thür zu. .- velO Nicht länger hielt Clemence an sich; 5 stie^ alle Zurückhaltung; sie eilte auf ihm mit thräuenvollen Augen beide Ha'w^ rief' „Jean Loup, mein braver Jean Loup. voll Wärme. ..<.,«..,ilsch< Der Irrsinnige begriff, dafs ein Gefühls""^ ,f zu feinen Gunsten in dem Herzen des Mg" ^hia ""I vorgegangen sein müsse, und es leuchtete 1"^ On in seinen Augen; doch, als schäme s"/A ri, und Prag Anhänger sür die Mormonensecte warb. wurde vor einigen Tagen vom Präger Erkenntnissenate iu einnwnatlichem Arreste verurtheilt. Biesinger hatte ''' Wien mit einem zweiten Missionär, Namens Paul vauser, eifrig für das Mornwnenthum gewirkt, und es Lelang auch beiden, einen gewissen Olia und eine Iosefa Ielinel im Douaucaual zn taufen. Elfterem war jedoch °as Wasser zu kalt — die Taufe gefchah nämlich im "nvember — weshalb er davonlief; die Ielinek wurde "ach überstandener Taufe ohnmächtig. Als der Aus» "ahmZzustand erklärt wurde, reiste Biesinger nach Prag. ^ er nach kurzem Wirken verhaftet wurde. Bei Bie-l^'ger wurde ein Beglaubigungsschreiben der Mormonen-Gemeinde Lehi in Utah vorgefunden, worin er speciell wtt der Mission in Oesterreich betraut wird. Der An« plagte ist au» Württemberg gebürtig, war früher Schneider. ist jetzt Bergwerks.Auffeher und nach Lehi 'N Utah zuständig. . — (Wegen unglücklicher Liebe.) Die 21-lahrige Handarbeiterin Henriette Z. in Ottokring unter« ein n^ ""'^" Monaten mit dem Techniker Hans N. ' "ebesverhältniS. das oiesettage gelöst wurde. Vor, Ollern nachmittags besuchte das Mädchen den Techniker, "l M zu bewegen, das Verhältnis wieder fortzusetzen, -^' blieb seinem Vorsatze getreu und bat die Handarbci- . in, fortzugehen. Diese griff nun in die Tasche, zog ^u Fläschchen mit Chloroform hervor und trank die Msigkeit rasch aus. Die Unglückliche wurde in bewusst- °>kln Zustande in das Wiedener Spital übertragen, und ^ ärztlichen Hilfe gelang es, sie außer Gefahr zu klugen. H ^ (Ein gräfSlicher Raubmord.) Aus "°ab ^z^ unter dem 5 d, M, geschrieben: „Ein sen« '"'oneller und betreffs der Motive wahrhaft räthsel. ^iter Mord versetzt unsere Stadt in nicht geringe Auf-hMng. H^^ um 5 Uhr morgens fanden einige, dem ^stationierenden 11. Feldjäger-Bataillon angehörende ^"ldaten. als sie sich zu der in der Kaserne wohnhaften ontinenwirtin begaben, diefe fowie deren 24jährigen ^"hn blutüberströmt leblos auf dem Fußboden liegen. Hallen uud Bestandtheile einer Sodawasserflasche lagen ?^le wieder öffnete, war die Thür geschlossen und ^ Loup ve,schwunden. h: Elemence eilte ans Fenster, öffnete es und blickte n,,.^' Nirgend« war eine Spur von dem Wald« '''An zu sehen. Wel<5. "6^ni kehrte sie nach dem Sessel zurück, in die N ' ^ vorhin gesessen. Da sah sie den Ring und w»,^"lestasch?, die beidin Gegenstände ihres Bruders, ^ He der Irrsinnige zurückgelafsen. Sie erbebte, kalter blln^^ durchvlkselte ihren Km per, ihre fieberzilternde lasck ^'^ "^ ^^ beiden anklagenden Dingen, und sie^' "^ fürchtete sie, überrascht zu werden, Velbarg °'eWbeu in der Tasche ihres Kleides, sie "Wem, die Mutter die Wahrheit wusste," murmelte !yy', "Uch, sie würde daran sterben! Sie darf es nie-n^ "sahreu. Dieses entfetzlich? Geheimnis muss mit 5" Grade gehen!" 14. Capitel. c^ine entsetzliche Erkenntnis. Thl^mence sank nieder in den Fauteuil, heiße band " Zuströmten ihren Augen. Dai^ Antlitz in den blech/" ""bergend, weinte sie, als wollte ihr das Herz ^chn^" ^°"p' welchen der Brief Johanna's als den '?!bn s'M hinstellte, den alle Welt anklagte, den sie ^5 n "I schuldig gehalten, Jean Loup stand da, ohne Der ß^ nur em Athom des Unrechts an ihm haftete. ^ 3 ,Ä^ war ihr Bruder. Er hatte Johanna ^"dstmord a/trieben, und sie, sie, Clemence, umher, sonst befand sich das Zimmer in bester Ordnung. Die Kaserne wurde sofort gesperrt, die Mannschaft einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Waffen und Kleider visitiert, doch ohne Erfolg. Die gerichtliche Commission, die sofort auf dem Thatorte erfchien, constatierte das Vorhandensein von 21k si, und eiuiger Wertsachen. Der Gerichtsarzt gibt als Angriffswaffen ein 40 Centimeter langes Messer, eine kleine Hacke und die Sodawasser« flasche an, Merkwürdig ist es. dass aus dem Corridor, welcher passiert werden muss. um von den Mannschafts-zimmern in die Cantine zu gelangen, ein Posten auf° gestellt ist. Das Auskomme» der schwer verwuudeten Wirtin ist möglich, während beim Sohne, einem stämmigen Bursche» und Honved-Rejervistcn, alle Wieder« bclebungsversuche fruchtlos blieben. Die Frau heißt Anna Ierzabek. der Sohn Johann. — Wie dem „P. N." gemeldet wird, konnte die Frau verhört werde». Sie gab Folgendes an: Des Nachts seien zwei Soldaten des Jägerregiments eingetreten und haben Num verlangt, Der Sohn gieng mit der Lampe hinaus und wollte welchen holen. In diesem Augenblick bekam er einen Hieb ans den Kopf und siel zu Boden. Als die Frau dies hörte, rief sie um Hilfe, worauf die Soldaten hineingiengen, über sie herfielen und sie so lange schlugen und stachen, bis sie sie für todt hielten. Dann suchten sie ihr Geld. fanden jedoch nur 14 fl. vor, da ihre übrige Barschaft wohl verwahrt war. — (Eine haarsträubende Schauergeschichte) mit zahlreichen Varianten uud Versionen, aus denen Eines als positiv hervorgeht, dass nämlich zwei Menschen, ein Mann und seine Frau, in schauber« hafter Weise ums Leben gekommen sind, wird aus Gyoma im Beleser Comitat gemeldet. Der dortige In« sasse Ladislaus Perrei lebte mit seiner Frau, gebornen Esther Krucso, einer hübschen Hebamme, auf sehr schlechtem Fuße. weil die Frau sich durchaus nicht seinem Willen fügen wollte. So war sie nicht dazu zu bringen, anläsölich des Todes seiner Schwester ihr schwarzes Kleid anzulegen, während sie gleichzeitig dem Leichenbegängnisse einer Fremden in Trauergala bei» wohnte. Am 30. v. M. — er hatte vielleicht etwas über Geblir getrunken — ergriff Perrei eiu Küchenmesser und stach es sich in den Leib in Gegenwart seiner Gattin und seines Schwagers. Letzterer ergriff Perrei am Arm, um ihn an der Ausführung seiner That zu verhindern; hiebei kam das Messer in eine solche Lage. dass angeblich die bestürzt auf Perrei zueilende Frau in das Messer rannte und sofort todt zu Boden sank. Als Perrei dies sah, zog er sein Taschenmesser und versetzte sich noch zwei Stiche. Zwei Tage später erlag er seinen Wuuden. — (Ein Wink für unsere Schulden« macher,) Aus Erlau wird der „Banaler Post" geschrieben : Ein Urtheil des hiesigen Bezirksgerichtes hat hier allgemeines Aufsehen hervorgerufen uud zu zahl-reicheu Glossen Anlass gegeben. Der Fall ist folgender: Ein hiesiger Bürger begab sich in einen Selcherladen, um Würste zu kaufen, und wollte sich mit der Ware entfernen, ohne den entfallenden Betrag — 1 fl. 20 kr. — zu entrichten. Der Selcher erklärte, er fei nicht geneigt, ihm zu borgen; er möge bezahlen oder die Würste dort lassen. Der Bürger lieh die Würste zurück, begab sich aber stracks zum Bezillsrichter, um ihm den Fall anzu« zeigeu. Der Bezirksrichter fällte nun die salomonische Entscheidung: „Das Nichtborgen drückt einen Zweifel an dem Charakter des Entlehners aus, ist daher eine Ehrenbeleidigung." Und er bestrafte den Selcher mit 20 fl. „wegen Ehrenbeleidigung". konnte ihm nicht laut die Anklage ins Antlitz schleudern; sie war verurtheilt, zu schweigen, denn sie musste um der Mutter willen den Bruder schonen. Deshalb also hatte er die Seinen so rasch verlassen, um nach Paris zurückzukehren. Feige Furcht hatte ihn dazu veranlasst, und er ahnte noch nicht die traurigen Folgen seines Verbrechens. Jetzt ward es Clemrnce klar, weshalb, sobald ihr Bruder in Vaucourt war, er stets nach der Seite von Mareille hin spazieren geritten war. Jetzt auch wusste sie, weshalb im Augenblicke der Abreise fahle Blässe seine Wangen bedeckt hatte. Sie hatte eine Hautabschürfung in seinem Gesicht bemerkt und ihn gefragt, woher dieselbe stamme. Sie entsann sich seiner Antwort: „Gestern aliens im Park hat ein Dornenzweig mein Gesicht gestreift!" Jetzt wusste sie die Wahrheit, die bittere, herbe Wahrheit. „Wl,s geht mit mir vor?" rief Clemence plötzlich voll Schrecken. Weshalb war sie so aufgeregt? Weshalb empfand sie Freude, sie, die doch gramgebeugt hätte sein sollen über die schmachvolle Handlungsweise ihres Bruders? Sie wollte sich Rechenschaft ablegen über ihr Empfinden, sie versuchte, sich desselben klar zu werden, doch statt jeder Antwort tönte nur immer der Ruf: „Jean Loup ist schuldlos!" in ihrem Herzen wieder. Und da wurde es plötzlich klar vor ihrem geisti« gen Auge und — sie brach in einen heißen Thränen-ström aus. (Fortsetzung folgt.) — (Strafe mufs sein.) Das „Kasseler TaM." erzählt die folgende drollige Geschichte: In der Nähe von Eschwege begegnete ein patrouillierender Gendarm einem Gefährte, das einem benachbarten Oberförster gehörte und leer nach der nächsten Stadt fuhr. Der Gendarm fragte den Kutscher, ob er mitfahren könne, was dieser dem anscheinend Ermüdeten freundlichst zugestand. Der Gendarm nahm Platz, machte es sich bequem, holte, als sie eine Strecke zurückgelegt hatten, seine Cigarren» tasche hervor und fragte wie von ungefähr den Fahrenden, ob er ihm nicht mit einem Streichholz aushelfen könne, er habe die feinen vergessen oder verloren. Willfährig griff diefer in feine Westentafche und brachte daraus etliche lose Streichhölzer hervor, von denen er eines dem Gendarmen hinreichte. Nach einiger Zeit erschien ein Gerichtsbote in der Försterei und händigte dem Knechte eiu Strafmandat ein — das wegen losen Mitsichführens von Streichhölzern iu der Tafche auf 6 Mark lautete. Der Ober-förster. welcher von feinem Burfchen den Zufammenhang erfuhr, war erst entrüstet, besann sich aber kurz und übersandte dem Gendarmen noch am selben Tage eine Nota: „Für Benützung eines Gefährtes Vom Höllenthale bis zur Stadt Summa Summarum 10 Mark u. f. w." Vor dem „u. s, w.' muss jener einen besonderen Respect gehabt haben, denn schon nach einigen Tagen liefen mit« telst Posteinzahlung die 10 Mark ein. Der Oberförster aber rief seinen Knecht und sagte: „Hier sind 6 Mark. damit bezahlst du die Strafe. diese weiteren 4 Mark nimm als Trinkgelb, und wenn du wieder zur Stadt fährst, sprichst du bei dem Gendarmen vor und bedankst dich schön, hörst du, und führe keine Schwefelhölzer mehr lose in der Tasche!" Locales. — (Trauerkundgebungen.) Beim Herrn Landespräsidenten erschien gestern eine Deputation der krainischen Notariatskammer unter Führung des Herrn Dr. Barthelmä Suppauz mit der Bitte, aus Anlass des Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna den Ausdruck innigster Theilnahme an der Trauer des Allerhöchsten Kaiserhauses an den Stufen des Thro« nes niederlegen zu wollen. — Aus dem gleichen Anlasse hat die Stadtvertretung von Rudolfswert auf telegraphischem Wege ihr tiefstes Beileid ausgedrückt. — (Der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht) hat — wie man uns mittheilt — zu Gunsten der Herz-Iesu-Kirche in Laibach den Betrag von 100 Gulden gespendet. — (Standeserhöhung.) Se. Majestät der Kaiser haben dem Adoocaten Dr. Josef Tonkli in Görz als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Classe in Gemaßheit der Ordensstatuten den Ritterstand allergnädigst zu verleihen geruht. — (Ernennungen undVersetzungen) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Be« zirksgerichts-Adjuncten Josef Hiti auf seiu Ansuchen von Senosetsch nach Krainburg und den Bezirksgerichts« Adjuncten Josef Sen car von Mottling nach Senosetsch versetzt und den Auscultanten Josef Potrato zum Be-zirksgerichts-Adjuncten in Mottling ernannt. — (Todesfall.) In Klagenfurt ist gestern Herr Oberlandesgerichtsrath Otto Ritter v. Luschan, ein Bruder des hiesigen l. l. Finanzrathes Herrn Albert Ritter v, Luschan, nach langwierigen, schweren Leiden gestorben. — (Gemeinderathswahl,) Die zufolge Ge« meinderathsbeschlusses vorzunehmende Neuwahl im ersten Wahlkörper für den zurückgetretenen Herrn Fortuna wird Dienstag. den 13. d. M,, vormittags von 8 bis 12 Uhr stattfinden. —6r— — (Ziehung) Morgen findet die Ziehung der vom Herz-Iesu'Kirchenbauvereine veranstalteten. reich dotierten Effectenlotterie statt. Lose sind heute in allen von uns letzthin bezeichneten Localen noch zu haben, -sr- — (Gemeinerathssitzuug) ^Fortsetzung und Schluss,) GR. Herr Hribar referiert im Namen der Stadverschünerungssection über das Gesuch der Frau Maria Voltmann um die Bewilligung, einen Erfrischnngs« Pavillon in der Lattermannsallee, und zwar auf der neben dem Rondeau gegen Leopoldsruhe zu gelegenen Wiese aufstellen zu dürfen. In der Generaldebatte erklärt sich GR, Herr Dr. Ritter von Blei weis gegen den Bau eiues solchen Pavillons, welcher nichts zur Velschöuerung der Lattermannsallee beitragen, wohl aber den stets großen Verkehr im Rondeau wie auch die schöne Aussicht auf die Alpen und die ganze Umgebung behindern würde, Redner beantragt daher Uebergang zur Tagesordnung, GR. Herr Palic unterstützt den Antrag des Vor-redners. und würde er. wenn schon das Bedürfnis „ach folch einem Pavillon besteht, denselben lieber im linken Winkel ober den bestehenden Villen aufgeführt wissen. Der Berichterstatter GR Herr Hribar vertheidigt den Sectionsantrag und hält dafür, dass der nach dem anerkannt feinen Geschmacke des Herrn Stadt» ingenieurs Duffc ausaefilhrte Pavillon sicherlich zur Verschönerung des Platzes beitragen würde. Laibacher Zeitung Nr. 107____ _______91» 9. Mai 1884. Der Gemeinderath schreitet hierauf zur Abstimmung. Der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung fällt, und wird zur Speclaloebatte übergegangen, welche sich sehr lebhaft gestaltet. Es betheiligten sich an derselben wiederholt der Herr Berichterstatter GR. Hribar und die Herren Gemeinderäthe Dr. Ritter v. Bleiweis, Peterca. Petriciö, Dr. Dolenec, Kusch a r, Horal, und werden schließlich mit einigen Amendments folgende sechs Sectiunsanträge und der vom GR, Herrn Horak gestellte siebente Antrag zum Beschlusse erhoben: 1.) Der Frau Maria Voltmann wird die Aufstellung eines Pavillons zum Verkaufe von Zuckerbäckereien und Erfrischungsgetränken auf der städtischen Wiese neben dem Rondeau der Lattermannsallee, und zwar zwischen dem Theile der Allee, welcher nach Tivoli, und jenem, welcher nach Schischka führt, bewilligt. 2) Zu diesem Zwecke werden der Frau Maria Voltmann 200 Quadratmeter städtischen Wiesengrundes, und zwar die ersten zwei Jahre unentgeltlich, weiterhin aber gegen einjährige Kündigung und einen jährlichen Pacht» zins von 10 fl. abgetreten. 3.) Der Pavillon muss genau nach den Plänen des städtischen AauamteS, und zwar so, dass Tische und Stühle auf beiden Seiten desselben aufgestellt werden können, aufgeführt werden. 4.) Den Platz um den Pavillon herum hat Frau Voltmann auf eigene Kosten mit Sand zu bestreuen. 5.) Den neben dem aufzuführenden Pavillon längs der nach Schischka führenden Allee gelegenen Graben hat Frau Voltmann zu überdecken, mit Sand zu bestreuen und für die gute Instandhaltung dieser Ueberdeckung während der ganzen Pachtdauer Sorge zu tragen. 6.) Den abgetretenen Wiesengrund hat Frau Voltmann gegen den oberen Theil der Wiese zu, zwischen der Haufttallee und der „Schischka"-Allee, mit einer ein Meter hohen Einfriedung zu versehen. 7.) Die Bewilligung, den Pavillon errichten und benutzen zu dürfen, hat nur für Frau Maria Voltmann Geltung. Sollte Frau Voltmann den Pavillon verkaufen wollen, so müsste der Käufer erst um die Bewilligung des Gemeinderathes ansuchen. GR. Herr Hribar stellt ferner den Dringlichkeits, antrag, dass aus dem zur Stadtverschönerung bewilligten Credite pr. 3000 fl. für die Restaurierung des Brunnens neben dem Tivolischlosse 250 st. passiert werden mögen. Die Gemeinderäthe Herr Dr. Dero und Herr Dr. Ritter von Bleiweis bekämpfen die Dringlichkeit dieses Antrages, und möchte Dr. Derc denselben von der Finanzsection berathen wissen. Nach einer Reptil des GR. Herrn Hribar wird sein Antrag mit Stimmen» mehrheit angenommen. GR. Herr Tomek stellt den Dringlichkeitsantrag, dass die Errichtung der hölzernen Barrieren auf dem Viehmarktplatze sofort eingestellt und diefelben aus Eisen hergestellt werden sollen. GR. Herr Hribar unterstützt diesen Antrag, während GR. Herr Peterca sich gegen denselben erklärt, da die Arbeit der hölzernen Einfriedung beinahe schon vollendet sei. Nachdem sich auch der Herr Bürgermeister aufklärend gegen diesen Antrag ausgesprochen hatte, wurde derselbe bei der Abstimmung abgelehnt. Zum Schluss geheime Sitzung. —vr— — (Humoristische Vorlesung.) Die von uns bereits angekündigte humoristische Vorlesung des Komikers Herrn Karl Groß vom Carltheater in Wien findet Samstag, den 10. Mai, im hiesigen Ne« doutensaale statt. Wie wir vernehmen, hat Herr Groß einen Theil des Reinerträgnisses zu Gunsten des Kai-serin-ElisabethMnderspitales gewidmet. Die Preise der Plätze sind nicht hoch gestellt. Cercle zu 1 fi,. Sitze zu 70 kr., Entree 40 kr., Studentenbillets zu 20 kr. Es dürfte diesem amüsanten Vortragsabend jedenfalls ein gün» stiges materielles Erträgnis in Aussicht zu stellen sein. — (Auf flüchtigen Sohlen.) Gestern früh sind drei Militärsträflinge aus dem hiesigen Milltärspi-tale entsprungen. —or— Ure Majestät Kaiserin Maria Anna f. (Schluss.) Freitag den 9. Mai um 8 Uhr früh beginnt nach vorausgegangener Einsegnung der Einlass des Publicnms zu der auf dem Schaubette im geschlossenen Sarge ausgestellten Leiche weiland Ihrer Majestät. Die Kirche und die Oratorien sind schwarz spa> liert. die Netstühle schwarz ilverzogm, die Altäre mit schwarzen Kreuztüchern behängt, aufweichen die Wappen weiland Ihrer Majestät angebracht sind. Da« ringsum beleuchtete Trauergerüste ist mit schwarzem Tuche und die Stelle, wo der Sarg steht, mit Goldstoff dedeckt, oberhalb ist ein schwebender schwarzer Sammtvaldachm aufgezogen Auf dem Schaubette sind die Kaiser- und Königskrone, der Erzherzogshut, die Insiamen des Strrnkreuz-Ordens tt. nebst einem Paar weißer Handschuhe und dem Fächer, auf schwarzen, goldbordienen Sammtpolstern ausgelegt. .-».». ^ Während der Exposition stnd die Ehrenposten am Schaubelte von den Leibgarden besetzt und wer-den von Geistlichen, Kammerdienern, Thürhütern und Leiblakeien im Schiffe der Kirche, von l, f. Kam merern im Geheimenraths. Oratorium Betstunden gehalten. Nachmittags um 5 Uhr wird der Einlass geschlossen. Samstag, den 10. Mai, findet nach abermaliger Einsegnung, von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags wieder der Einlass des Publicums statt. An beiden Tagen werden von 8 bis 12 Uhr an allen Altären Seelenmessen gelesen, und wird an beiden Tagen um 10 Uhr vormittags, am 9. Mai auch um 5 Uhr nachmittags, nich Beendigung des Einlasses, von der Hofmusikkapelle das Miserere abgesungen. Von 12 bis 1 Uhi werden die Kirchthurmglocken der Stadt geläutet. Samstag, den 10. Mai, findet um 5 Uhr nachmittags das feierliche Leichenbegängnis statt. Der Sarg wird durch Kammerdiener und Leib-lalaien vom Schauliette gehoben und nach nochmaliger Einsegnung zu dem Leichenwagen in del» Schweizerhof hinabgetcagen. Nachdem der Sarg in den Wagen gehoben und nochmals eingesegnet worden ist, setzt sich der Leichen zug unter dem Geläute der Kirchthurmglockcn in Bewegung. Der Zug nimmt den Weg über drn Burgplatz, Michaeler- und Iosefs'Platz, durch die Augustiner' und Tegelthoff.Straße zu dcn Kapuzinern auf dem neuen Markte. Schon früher haben sich die Spitäler, die Cleri-seien, der Magistrat, der Landesausschuss, dann die Räthe der Ministerien und Centralstellen sowie Hof-beamte aller vier Hofstäbe in der Augustiner.Hoftirche versammelt, von wo sie dem L,ichenzuge ohne Beobachtung eines Ranges vortreten. Auf die Meldung, dass die Allerhöchste Leiche herannahe, verfügen Sich die bereits incognito angekommenen Allerhöchsten und höchsten Herrschaften in die K,rche auf die bestimmten Plätze. Der k. k. Hofstaat und die sonst berufenen Personen haben sich daselbst schon vorher eingefunden. Das Innere der Kapuzinerkirche ist schwarz aus< geschlagen, die Kniebänke sind schwarz überzogen, dcr Fußboden ist schwarz belegt. Sobald der Leichenwagen an der Hauptpfurte de^ Kapuzinerlirche angelangt ist, wird der Sarg herab-gehoben, von dem Pontificanten an der Spitze der Geistlichkeit empfangen, unter deren Vortritte in die Kirche getragen und auf die in der Mitte derselben aufgestellte, rings mit brennenden Lichtern umgebene Trauerbahre niedergelassen. Der Obersthofmeister weiland Ihrer Majestät, di? beiden k. k. Kämmerer sowie die Obersthofmeisterm-Stellvertreterin und die beiden Palastdamen folgen bis zur Bahre und begeben sich dann zu den für sie vorgerichteten Plätzen. Nun erfolgt die feierliche Einfegnung, worauf von den Sängern der Hofmusikülpelle das Libera abgesungen wird. Der Sarg wird sodann von den Kammerdienern und Leiblakaien gehoben und unter Trauergebeten und Fackelbegleitung seitens der k. ?- Kapuziner in die Gruft hinabgetragen. Unten in der Gruft geht die nochmalige Einfegnung vor sich. Nach Beendigung der Gebete übergibt der k. l. Erste Obersthofmeister dem Guardian der ?. ?. Kapu-zmer den Schlüssel zum Sarge der Allerhöchsten Leiche und empfiehlt dieselbe seiner Obhut, worauf die Begleitung aus der Gruft in die Kirche zurück« kchrt. Wahrend dieses in der Gruft vor sich geht, verlässt der Allerhöchste Hof d'.e Kirche, aus welchcr sich dann auch alle übrigen Anwesenden entfernen. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Maria Anna die Hostrauer von Samstag, den 10. Mai 1834, angefangen durch drei Monate mit folgender Abwechslung getragen werden: Im ersten Monate, d. i. vom 10. Mai bis ein« schließlich 9. Juni, die tiefste, im folgenden Monate, d. l. vom 10, Ium b's einschließlich' 9. Juli, die tiefe und im letzten Monate, d. i. vom 10. Juli bls ein-schließlich 9. August, die mindere Trauer. Auf Allerhöchsten Befehl werden für weiland Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Maria Anna die Vigilien Sonntag den 11. Mai 1884 um 5 Uhr nachmittags, die drei Seelenämter an den darauf folgenden Tagen, und zwar Montag, den 12. Mai 1884 um 10 Uhr. Dienstag den 13ten, und Mittwoch den 14. Mai aber jedesmal um 11 Uhr vormittags in der Hofburg-Pfarrkirche abgehalten werden. , ^. ^ «,- Der k. k. Hofstaat erscheint sowohl zu den Vlg,-lien wie auch zu den drei Seelenämtern zur Begleitung in der bestehenden Hoftrauer. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib.Zeitung. Prag, 8. Mai. Die Leiche der Kaiserin Maria Anna wurde heute ceremonielmähig unter Theil« nähme aller Civil-, Militär« und Communalbehörden und Corporationen sowie einer ungeheueren Menschenmenge zum Bahnhöfe überführt. Wien, 8. Mai. Um 10 Uhr abends lraf der Separatzug mit der Leiche der Kaiserin Maria Anna hier ein. Auf dem Bahnhöfe waren die Generalität, das Officierscorps, der Kriegsminister, die Hofwürdenträger und der Polizeipräsident versammelt und eine Ehrencompagnie aufgestellt. Die Ueberführung in die Hofbnrg fand gemäß dem Ceremonie! statt. Eine ungeheure Menschenmenge erfüllte die Straßen, Trauerfahnen wehten von zahlreichen Häufern. Um 11'/4 Uhr langte der Zug in der Hofburg an, woselbst die Einsegnung durch den Vurgpfarrer stattfand. Rom, 8. Mai. „Agenzia Stefani" meldet: Ueber fämultliche die Fifcherei an den dalmatinischen Küsten betreffende Fragen wurde ein Einvernehmen erzielt. Die Redaction des betreffenden Protokolles erfolgt in einigen Tagen. Constantinopel, 8. Mai. (Officiell.) Der Admi-nistrativdirector Krestooic wurde anstatt Nleko Pascha's zum General-Gouverneur von Ost-Rumelien ernannt. Shanghai, 8. Mai. Die Präliminarverhandlungen wegen Tonkin haben in Tientsin begonnen. Kairo, 8. Mai. Es verbreitet sich das Gerücht, dass im Laufe des Monats Juni eine größere britische Expedition ausgerüstet wird, um dem bedrängten General Gordon Hilfe zu bringen. 'Angekommene Fremde. Am 8, Mai. Hotel Stadt Wien. Volain, Privat; Polzer, Fabrikant, und - Reich, Kfm,, Wien. — Chenery, Privat, s. Frau, Italien. — Ritter v. Regnard, Privat, Trieft. — Friedman», Reisender, Dombovar. — Pollular, Cooperator, Idria. — Kcrmeg, Fleischer, St. Benedict. Hotel Elefant. Kempny, Privat; Reiner, Wolf und Lilles, Reisende. Wien. — Stangorsli, Reisender, Ungarn.—hicber, Reisender, und Valduga, k. k. Oberintendant, Graz. — Hih, Pfarrer, Zara. — Schauta, Obcrfvrster, Hammerstiel. — Dcbeljak. Pfarrer, Höflcin. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7 UM, 742,02 4-11,6 !NÖ. schwach bewölkt' 8. 2 „ N. 741,69 4-17.2 NO. schwach thcilw.hciter 0,00 » . Ab. 743.48 4-11.8 j O. schwach theilw.heiter Angenehmer, sonniger Tag. Das Tagcsmittcl der Wärme 4> 13,5°. um 0,9° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur : I. Nagli 3. Danksagung. W Für die so innige und warme Theilnahme so- M wohl während der Krankheit als anlässlich des Ab» ^ lebens unseres unvergesslichcn, theuren Bruders, W beziehungsweise Onkels, Sr. hochwürdeu des Hcrru W Mann Oogala ^ Canonicus des Laibachcr Domcapitels, Doctor der ^ Theologie, Director des Priester-Seminars, Ritter M des eisernen Kronenordens III. Classe :c. lc., W für das letzte, überaus ehrende zahlreiche Geleitc W des edlen, allzu früh Verstorbenen zur letzten Ruhe» ^ statte, insbesondere dem hochwohlgeborncn Herrn W Landcsfträsidcntcn und dessen Fran Gemahlin, den W Landes-, Stadt" und Schulbchörden, dem hochwür» W digen Domcapitel, den geistlichen College» vom W Lande, Corporation««, Instituten, Vereinen, sowohl W geistlichen wie weltlichen, und den edlen Kranzspen- W dern sowie allen übrige» Leidtragenden sagen tief- W gerührt den innigsten Dank W die trauernden Anverwandten. « Laib ach. 7. Mai 1884. W > Innigste Danklagung. > M Für das an den Tag gelegte Mitgefühl beim W M Begräbnisse meiner unvergcfölichen Gattin, respective M M unserer Mutter, der Frau M ! Katharina Lilleg > ^ sagen wir allen Leidtragenden, insbesondere für die « W schönen Kranzspenden, als auch den Herren Sängen« ^ M für den herzergreifenden Gesang unseren tiefgefühlten ^ W Dank. W W Die trauernden Hinterbliebenen. W W Sittich, den 6. Mai 1884. W 911 ÜmkMll zur LMacher Zeitung Rr.M. Imtag. den 9. Mai 1884. ____ (1927-2) Toneur»«u«sH«ibunu. Nr. 1088. Nei der politischen Verwaltung für Krain 'st die Stelle eines Vaurathes mit den system-mäßigen Bezügen der VII. Nangsclassc zu bcsehcn. Bewerber um diesen Dicnstftosten haben 'hre mit den Studienzcugnissen, dann dem Zeugnisse über die abgelegte Staatsbauprüsuna. und mir sonstigen Documcnten belegten Gesuche un Wege ihrer vorgesetzten Vehörde bis zum 31. Ma, 1884 bei dem gefertigten Landespräsidium zu über» reichen. Laibach am 6. Mai 1884, Vom l. l. Lllndespriisidium für Krain. ^(1739-3) "" Nr. 5150. Die bezirkswunäurztenftelle w Gurtfeld ist zu besehen. Bewerber «m diesen Posten, mit dem eine >M)resrenmncration von 400 st, auS der Vezirls. cajse auf die Dauer des Bestandes derselben verbunden ist, wollen ihre Gesuche unter Nach» Weis der Kenntnis beider Landessprachen bis 25. Mai 1884 hicramts überreichen. K. t. Vezirlshauptmannschaft Gurkfeld, am N. April 1884. (1859—3) Leürerftelle. Nr. 215. An der vierclassigen Volksschule in Seifen» berg ist dic vierte Lehrerstclle mit dem Jahres» gehaltc von 400 ft. in definitiver Eigenschaft zu besehen, Bewerber um diese Dienstesstelle haben ihre documentierten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 20. Mai l. I. Hieramts zu überreichen. K, l, Vezirlsschnlrath Rudolfswert, am 26. Vlpril 1884. Der l. t. Vezirkshauptmantt als Vorsitzender: ____________ Elel m. p. (1853-2) Ollictul-Kussoräerun». Nr. 5716. Johann Lampe, Rauchfangkehrer in Unterschischla. nun wohnhaft in Laibach, Karo» Imengruud Nr. 1, wird hiemit aufgefordert, die von seinem Gewerbe sud Post »Nr. 33 der Steuergemeinde Unterschischla rückständige Personalsteuer im Gesammtbetraae von 28 fl. 5!» kr. binnen 14 Taaen kom Tage der ersten Kundmachung an nni so gewisser einzuzahlen, als sonst sein Gewerbe von Amtswcgcn gelöscht wird. K, l. Bezirkshauptmannschast Laibach, am 28. April 1884.________________________ (1636-2) 3anäo«rpan Kenntnis gesetzt werden, dafs die Licitations-bedingnisse hicramts eingesehen werden lö'nnen. K. l. Bezirlshauptmannschaft Laibach, am 23. April 1884. (1804-3) KunämaHnnL. Nr. 2716. Vom l. k. Bezirksgerichte in Gottfchee wird bekannt gemacht, dass die Localerhebungen zum Behufe der Anlegung des neuen Grundbuches der Steuergemeinde Ncinthal am 12. Mai 1684 in dieser Gerichtslanzlei beginnen. An diesem und den folgenden Tagen kö'n« nen daher alle jene Personen, welche an der Ermittlung der Besi ^Verhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Auf»! klärung sowie zur Wahrung ihrer Rechte Ge» eignete vorbringen, K. l. Bezirksgericht Gottschee. am 29. April 1884. (1834-3) Hunämackua«. Nr. 8554. Vom k. k, städt.'dcleg. Bezirksgerichte Lai« bach wird besannt aegebe». dass behufs Anlegung des neuen Grundbuches für die Catastralgemcinde Sela (bei St. Marein) gemäß § 15 des Gesetzes vom 25, März 1874, Nr. 12 L, G. Bl.. die Localerhebungen auf den 14. Mai 1884 und die folgenden Tage, jedesmal halb 9 Uhr vormittags, in der Gerichtslanzlel mit dem Beifügen angeordnet werden, dass zu denselben alle jene Personen, welche an der Ermittlung der Nesitzverhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vor» bringen können. K. k. städt.-delea. Bezirksgericht Laibach, am 30. April 1384. (1840—3) UlNkMlll». stov. 2232. naprav« novili xemMkik kiyig r»vuill il^äov mari, l!» »u ^oiLvoäü z)0go8ttio raxmsr« in äa, povs<1ä, Iclir ^c> iniz>lävnc> L» ^o^nouio in varovlln^v n^ili ^lävio. 0. kr. o^lr^nH noäu^n, v Vistiioi,