Nr. 1. Pranum«iatil>n«pltl«: Im «omptoir «an,!. fi, 1l, halbj. st. 5'l(>. yt!l die Zustellung in» Hou» halbj. k« li. Vlit blr Pofi «anzj. fi. !5, halbj. 7 «>, Freitag, 8. Jänner. In<«ltlon»gtb«l: Fsl Nein« 3»<«»t« hl» z« » Zeilen « li.. gllßere p« Ze.' Ur^st erhob sich "ud verabschiedete sich weil er die Ermudu,,^ Matrone bemerkte. Er ver'svrach !""",wÄ ? n ^l" Tacle zu^wiederhole .^ ^ .. 3 2"^" HMam ließ Mss Wl.chani un- mittelbar "ach . ^stück ^,„ Anwalt, der auch .Zhr "M ^sta, ^,, Händen hatte, wissen, dass er . A ua>. al5 ^ kam. mit dem Arzte, Sir William Gray, zusagn. Miss Winham stellte die bei- den Herren einander vor, besprach mit ihnen ihr Vorhaben und bat den Arzt zu bleiben und ihre Unterschrift zu bestätigen. Dann verbrannte sie das erste Testament und fagte in befehlendem Tone: «Schreiben Sie nun meinen letzten Willen nieder! Es wird leine großen Umstände machen, denn ich habe nicht viel zu sagen, aber das Testament muss derart abgefasst sein, dass cs nicht angetastet werden kann. Beginnen Sic mit der nöthigen Einleitung, ich werde dann das Weitere dictieren!" Der Anwalt that, wie ihm bedeutet worden, und nach kaum einer Stunde war sein Werk vollbracht. Nachdem noch mehrere Zeugen zur Bestätigung der Unterschrift von Miss Winham herbeigerufen worden warcn. nahm der Sachwalter das Schriftstück mit sich fort. „Von dieser Sorge wäre ich jetzt befreit." seufzte die Greisin erleichtert. „Ich fürchtete immer, dass ich daran verhindert werden könnte. Nun ist alles geordnet." Sie rief Valerie und Gertrude und sprach so heiter mit ihnen, wie sie cs seit ihrer Erkrankung nicht qethan hatte. Dessenungeachtet verabschiedete sich der Arzt nach seinem zweiten Besuche mit sehr ernster Miene. Sein geübter Blick erkannte in dein unnatürlichen Glanz der Augen Miss Winhams, in der fieberhaften Nöthe ihres Antlitzes und in den hohlen Gesichtszügen das Herannahen des Todes. Nachdem er fortgegangen war, blieb Miss Win« hanl mit ihrer alten Dienerin und der jungen Gesell- schafterin allein. Valerie sehte sich wieder auf em Kiffen zu ihren Füßen und fchaute liebevoll zu chrer Herrin empor. ,, . Das junge Mädchen war der Matrone auftlchtlg zugethan; sie war immer gütig und theilnehmend geyen sie grwescn. und ein junges Hrrz schließt sich leuht einen» andern Herzen an, das ihm Liebe und Vertrauen entgegenbringt. „Ich glaube, dass Sie mich lieben, Valer«." begann nach einer Pause die alte Dame. „und S« sollen auch einen Beweis meiner Zuneigung erhalten. Ich wollte, ich wäre Ihnen früher im Leben begegnet, und sie seufzte. „Doch nun, Valerie, sagen Sie nur. wie Ihnen mein alter Freund, der Graf von St. Berry, gefällt?" fügte sie fragend hinzn. ..Ich halte ihn für einen der edelsten Manner, welchen ich jemals gesehen," erwiderte die Gefragte, mit aufrichtiger Bewnnderung. „Cs freut mich. das von Ihnen zu hören," versetzte die Matrone. „Graf St. Berry wird Ihnen stets rathend und helfend zur Seite stehen, mein Kind. Vertrauen Sie ihm, er verdient Ihr Vertrauen!" Sie plauderte noch eine kurze Weile mit Valer« und der alten Dienerin, dann aber ließ sie sich in ihr Zimmer führen, um sich zur Ruhe zu begeben. Ihrem Geheiß wurde sogleich Folqc geleistet. Dann sehte ftch Valerie an ihr Lager und sm,a mit ihrer melodtschen Stimme alte schottische Chorale, welche MisS Wm-ham so gern hörte. Die Kranke schlummerte bald ein. 2 alt, gilt bekanntlich als der tüchtigste Ingenieur Frankreichs, als der beste unter den jetzt lebenden Zöglingen seiner berühmten polytechnischen Schule, welche er 1848 absolvierte. Anfangs Bergingenieur, trat er später zum Eisenbahnfache über, erwarb sich als Betriebschef und als Schriftsteller in seinem Fache einen Namen, wurde von 1802 bis 1869 als Staats« Ingenieur mit verschiedenen wissenschaftlichen Missionen im In- und Auslande betraut und schrieb damals zwei beachtenswerte Bücher über „Industrielle Assanierung" und die „Grundsätze der Städte-Assanierung". Seine Schrift übcr Kinder« und Frauenarbeit in den englischen Fabriken wurde von der Akademie preisgekrönt. Freycinet nahm als Kriegsdelegierter in Tours und Bordeaux sehr regen Antheil an dem Werke der nationalen Vertheidigung; er war die rechte Hand Gambettas, mit dem er gleichzeitig wieder von der Regierung zurücktrat. In seinem Buche: „Der Krieg in der Provinz während der Belagerung von Paris" gibt Freycinet einen Rechenschaftsbericht über seine Thätigkeit in Tours und Bourdeaux. Vom Seine-Departement in den Senat gewählt, nahm er seinen Platz auf der republikanischen Linken. Im Cabinete Waddington hatte er das Portefeuille der öffentlichen Arbeiten. Charles Lepure, der bisherige Minister des Innern und Cultus, behält dieses Departement; er gilt ebenfalls als ein Freund Gambettas und saß in der Assemblee Nationale auf der äußersten Linken. Er war, bevor er in das Cabinet trat. Vicepräsident der Kammer und Obmann der Union Republicaine. Ihm und dem neuen Iuftizminister Theodor Jules Cazot wird im neuen Cabinete vorzüglich die Auf« aabe der Purification des Aeamtenstandes zufallen. Cazot, Senator auf Lebenszeit, erwies sich in Tours und Bordeaux als Generalsecretär der Delegation als ein eifriger Gehilfe Gambettas. Man rühmt dem radicalen provemMschen Advocate« ein großes Redner-talent und Gesinuuugstüchtigkeit nach. weniger aber politischen Scharfblick. Magnin, der neue Finanz« minister, gehörte schon im Corps Legislatif zur Opposition und machte sich durch seine einschneidende Kritik der Finanzpolitik des Kaiserreiches bemerkbar. Nach dem 4. September zum Handelsminister ernannt, besorgte er die staunenerregend!: Verproviantierung von Paris; unter Thiers bekleidete Magnin bereits das Amt eines Finanzministers, trat nach dessen Stnrz zurück ulld wurde später zum Senator auf Lebenszeit gewühlt. Magnin gehört zu den reichsten Grund- und Bergwerksbesitzern seiner burgundischen Heimat. Der neue Kriegsminister Farre, Divisionsgeneral und Militärcommandant von Lyon, gilt als tüchtiger Genie-Officier und wurde von seinem Frennde Gam-betta wiederholt für das ihm nun übertragene Portefeuille vorgeschlagen. Der Marineminister Iaure-guiberry sticht als Moderado unter seinen College« hervor. Er hat sich als Commandant eines Armee« corps im ann66 teriMo ausgezeichnet, jüngsthin aber wegen Ernennung des nunmehrigen Deputierten Gent zum Gouverneur von Martinique mancherlei Häkeleien mit der Linken der Kammer gehabt. Auch Adolph Cochery, der ebenfalls sein bisheriges Porte« feuille als Minister für Post- und Telegraphenwesen behalten hat. gilt als Moderado, aber als tüchtiger Fachmann. Dafür können der Unterrichtsminister Jules Ferry, der Minister der öffentlichen Arbeiten Franz August Varroy und der Handels- und Ackerbauminister Pierre Emanuel Tirard als entschiedene Radicale angesehen werden. Varroy, der Nachfolger Freycinets in dessen bisherigem Departement, war bis zum deutschen Kriege Betriebsdirector der Ostbahnen in Straßburg, gehörte 1871 der Nationalversammlung an und wurde später von Meurthe- und Mosel-Departement in den Senat gewählt. In seinem Wahlprogramm erklärte er sich für „die Republik der Ordnung, die Gegnerin jeder Ausschreitung, für die progressive Republik." Varroy ist eine Autorität im Fache der Vicinal« und Localbahnen, deren Anlage er mit glücklichem Erfolge in Lothringen betrieben. Im Senate hat er sich als Berichterstatter der Budgetcommission ausgezeichnet. Ministerpräsident Freycinet kann, wie aus Vorstehendem ersichtlich ist, in entschieden progressistischen Fragen auf die sechs Stimmen von Lepöre, Cazot, Farre, Jules Ferry, Varroy und Tirard sicher zählen; eine' halbwegs conservative Opposition werden ihm Iaureguiberry und Cochery, in manchen Fragen auch Magnin machen. Dass die sechs Radicalen aber auch mit ihm gehen würden, falls er Stellung gegen Gam° betta nehmen, falls er die bevormundende Protection diefes Dictators abschütteln wollte, ist schwerlich anzunehmen. Polnische Strömungen. Eine jüngst erschienene Aroschüre „I^u. ?ru8«o ou Ia Ru83l6", die unverkennbar russischen Ursprungs war, suchte die Polen zu überzeugen, dass es in ihrem Interesse gelegen sei, wenn sie sich innig an Rusöland anschlössen, vor allem auch, um der Vernichtung durch Preußen, das als der schlimmste Feind der Polen geschildert wurde, zu entgehen. Die Schrift wurde in polnischen Kreisen viel besprochen. Als Antwort darauf ist soeben im Verlag von C. Macquardt in Brüssel unter dem Titel „I.» Iwäsie ou I'^utrielis" eine Gegenschrift erschienen, die nicht geringere Aufmrrk' samkeit verdient. Einem vom „Fremdenblatt" hieraus veröffentlichten Auszuge entnehmen wir nachstehende interessante Details: Der Verfasser der Schrift setzt zunächst auseinander, dass die Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich, welche Russland zwinge, Alliierte zu snchen, die polnische Frage wieder auf die Tagesordnung ge> bracht habe. Diese Frage stellt sich heute unter'zwei ganz bestimmten Formen dar: 1.) Vereinigung Polens, mit Russland auf Grundlage eines Compromisses oder unbedingter Unterwerfung unter die panslavistische Politik; 2.) das Aufrechthalten des «tktu« <,uo seiner Beziehungen zu Russland mit der moralischen Unterstützung seiner Sympathien für Oesterreich-Ungarn. Die Theilung Polens, heißt es in der Schrift, habe die Mächte, die daran theilgenommen, in eine falsche Position gebracht. So oft ihre Interessen sie zwängen, sich von der engen Allianz der Theilung zu trennen, werde Polen für sie zu einer Verlegenheit und einer Gefahr. „Die Versuche, die polnische Nationalität zu vernichten, waren vergeblich. Sie ist siegreich aus allen Prüfungen hervorgegangen, und die Theilungsmächte müssen nun nach ihren eigenen In» t-ressen die so verwickelte polnische Frage lösen. Sie fangen an, zu erkennen, dass das polnische Elemmt eine Kraft sei, die man, statt zu zerstören, nutzbar machen müsse, und wenn man den in gewissen diplomatischen Kreisen Deutschlands verbreiteten Gerüchten Glauben schenken darf, so beschäftigt man sich in diesem Augenblicke sehr lebhaft mit einer Combinatlon, welche die geheimen Hoffnungen Polens befriedigen und ihm eine höchst ehrenwerte politische Laufbahn eröffnen würde. Früher oder fpäter wird Polen zwischen Rufs-land und den beiden deutschen Kaisermächten wählen müssen, es möge sich daher über dir Vln^'l. die es von der emen Seite hoffen darf. und d,- ^n dle es von der anderen bedrohen, Kchensä .!! ^ " Der Verfasser wendet sich sodam qeg«. ^' I., hauptung, dass Preußen nach den Weichselprobinzen Erlangen trage. Das sei nicht enthaft zn nehmen Die Weichselprovinzen seien von dieser Gmhr nicht V' und wenn Deutschland Rusland V^.'."isse emflose. so se.en dieselben politischer und viel ^'.^ver Natur. Preußen fühle sich in seum' friedlich... 'Entwicklung durch die Haltung des panflavistisch >n »?M, and das nach seiner Demnthiguna ,m Oriente lwch seme Eroberungspläne nicht aufgegeben habe. uedrnht und die Sorge um seine Sicherheit habe es ,nr A?„ naherung an Oesterreich bestimmt, das e" ebenso W u ttck ^' dem russischen Ehrgche ein Preußen habe kein Interesse, sich in Polm aus-zubreltel^ dle Verhandlungen in Men häti >t diese delicate Frage berührt. Diese Macht habe eine h>!»' ische 7? 5^" s" "füllen, die sie auf einen anderen ,....<-Platz der Thätigkeit hinweise. Dle Fahne des Panslavismus. die Russland er-m",e°' W eme unheilbringende, RMand zwmge die "vl — we stch mit ihm vereinigen wollen, du, ck das caudlnlsche Joch des Panslavismus zu schreite,., der N°tt- "^ w °p" sei. aber eine Ulopie. welche zwei Millionen BaMnete zur Wirklichkeit machen konnttn wenn^man sich nicht vorsehe. Das Grundqest s Slavlsmus unter dem Scepter des Zaren sei: ,..ine ^oncesjlon. keine Freiheit, sondern stumme Untenoer-ung unter ein eisernes Joch, vollständige, unwide, nf< UHe Ausopferung der Vergangenheit und der Indw,.-du°"at,. und Verzicht auf jeden Fortschritt, auf jede ideale Richtung. Wenn Russland der Koloss mit thö-nernen Füßen sei. als welchen man cs zu bezeichnen pflege, so könnte es geschehen, dass diese Füße ihm ^''"?1" ^ .^ "uf Europa stürze. Eine russisch-Pulmsche Verewigung würde das herbeiführen; weit entfernt, das europäische Gleichgewicht herzustellen, wurde e,n wlches Ereignis das elb< für immer zer-stören. Der russische Volksgeist habe n't dem polnischen » cht nur nichts gemein, cr stehe il'n sogar feindlich gegenüber. Polens Civilisation staune aus Europa. 'Midland habe sich unter dem Einfluss eines asiatischen Despotismus entwickelt, dessen politische Formen und dessen Charakter es beibehalten habe. Rnssland Yave stch im Innern nicht entwickelt, seine Neaiernna habe wen.l intelligente und gewissen!«fte Patrioten sie aus dieses Gelmt drängen wollten, immer das Volk ^.'r^^.^^ 3'"°"- ablenkt, «» den «taw« qua der absoluten Machl aufrrchtzuerhaltsi. Das russische Volk habe eine rin neaative Eut< Wicklung, es habe niemals die Wohlt.aten de? Freiheit noch die Leuchte einer edlen Civilisaion gekannt In 7d^^mf5'"!?^' ^trachte es )en zawoUsmus anderer Volker als em Verbrechen, nenn derselbe nicht vom Zaren autorisiert sei. Daher die Inconse uen/sich zum Ritter der Slaven s!'^ Slaven, wie Polen, mit Erbitterung zu ver-fHen. Welche Verschiedenheit zwisHen der russischen S te" "'^^^llschaft tMt/utae! Auf der"emm dchen Grundlage,. 2e s^ ?. "^' loclale Krankhit angefressen sind, ^"? '!? ."ber einen FlachenraMl verzwe at der "Was d^ Hälfte Cu?opäs sel, und soeben einen Nlrchtbaren Beweiz ihrer Existenz durch das letzte S^e d /Ä ^" s""' gegtbm h°!e. auf der anderen 5-eite die wundervolle Eintracht einer Nation, die in Es war gegen Abend, als sie erwachte; sie wünschte jedoch im Bette zu bleiben. Als sie auch am nächsten Morgen nicht aufzustehen verlangte, wurde Gertrude besorgt. Ihre Herrin war oft aufgestauden,, auch wenn es ihr vom Arzt untersagt worden war; aber heute fühlte sie sich entsetzlich matt, so dass sie das Bett zu hüten gezwungen war. Sie war sehr milde und zärtlich gegen Valerie, konnte nicht müde werden, die von dem jungen Mädchen vorgetragenen schottischen Gesänge anzuhören, und auf ihrem Antlitz lag ein überaus friedlicher Ausdruck. Als der Arzt kam, constatierte er eine bedeutende Verschlimmerung des Armes und rieth, die Freunde der Kranken von dem Befinden derselben benachrichtigen zu lassen. „Meine Freunde sind hier," sagte Miss Winham, indem sie lächelnd von Gerlrude auf Valerie deutete, ..es sind diejenigen, die ich bei mir zu sehen wünfche, da bald, wie ich weiß, mein Ende naht." Clifford hatte sie nicht aufgefucht, wohl aber nochmals der Graf. Doch auch dieser hatte, da er ihr rafch eintretendes Ende nicht ahnte, die Stadt verlassen. Miss Winham gestattete nicht, dass man den schottischen Geistlichen, noch ihre übrige Dienerschaft rufe, ordnete aber alles mit der größten Bestimmtheit an. Nur Mr. Peason ließ sie rufen, und dieser kam noch zeitig genug in dcm Sterbezimmer an. um die letzten Wünsche seiner langjährigen Freundin zu ver- nehmen. Am Abend schon kehrte er wieder nach Nor.! Wood zurück. Die nun folgende Nacht war schwer und kummervoll, denn eine Menschenseelc kämpfte den letzten Kampf, um einer ewigen, lichten Heimat entgegenzueilen. Als der Tag anbrach, beleuchteten die ersten Licht» strahlen die leblose Gestalt einer ruhig Entschlafenen, die mit friedlich geschlossenen Augen und lächelndem Munde dalag. Miss Winham war zu einem besseren Leben ein-gegangen. Valerie war zum zweitenmal? verwaist. 26. Capitel. Gatte und Gattin. Als Lord Romondale das Empfangszimmer betrat, um feine Gemahlin zu begrüßen, war er sichtlich überrascht, Clifford daselbst vorzufinden. Er war zwar nie näher mit demselben bekannt gewesen, hatte ihn aber öfter in Gesellschaften angetroffen und immer von der besten Seite kennen gelernt. Auch wusste er, dass sein verehrter Freund, der Graf St. Berry, häufig mit ihm verkehre, und dies war in seinen Augen die beste Empfehlung. Weil er jedoch die Stimme seiner Gemahlin gehört zu haben glaubte, schritt er auf ihr Boudoir zu, um sich zu überzeugen, ob er sich getäuscht habe oder nicht. Nur wenige Augenblicke verharrte die Lady in ihrer Stellung, dann schritt sie hastig aus dem Zim-mer, als habe sie das Herannahen ihres Gemahls nicht bemerkt. ..Ich musz um Entschuldigung bitten, dass ich es ^' ^b" Ihnen einzudringen/ ertönte die Stimme f^'^ds huiter ihm, so dass der Lord sich genöthigt !"h, sich seinem Gaste zuzuwendei,. „Ich war zuMa m ^nsscx und konnte der Versuchung nicht wider« 3s ' ?" kichere Bekanntschaft M erneuern und ' ? -"V"ld. nochmals zu Ihier Verheiratung und zu ^hrer Rückkehr nach England meine Glückwünsche «Sie sind herzlich willkominen, Mr. Clifford " ""7"te der Lord, die ihm entgegengestreckte Hand herzlich druckend, „aber nun Sie hier sind. werden wir S,e auch nicht so rasch wieler fortlassen. Haben Sie Lady Romondale bereits begrüßt?« »Ich hatte das Vergnügen. Lady Romondale wurde, wie ich glaube, durch die Bonne abgerufen und ich erwartete ihre Rückkehr, als Sie eintraten! c? '"^' dass ich zu lange hier verweilt habe" fuhr Clifford fort, auf die kostbare Wanduhr blickend, ..ich werde den Nachtzug kaum wehr erreichen." "Um so besser für uns, Mr. Clifford. Wir erwarten verschiedene Gäste aus London, auch unseren beiderseitigen Freund, Graf St. Äerry. und wenn Sie meine Einladung annehmen wollen, so möchte ich Sie bitten h,er zu bleiben und mir zu gestatten, dass ich Ihr Gepäck hierher befördern lasse. Sie würden mich dadurch s.hr verbinden," sagte der Lord mit Freundlichkeit. (Fortsetzung folgt) 3 drei Theile Missen ist. ohne politische Führer, in> ihrer friedlichen Entwicklung auf mehr als zwei Dritt-theilen ihres Territoriums gehemmt, in ihrer Religion, ihrer Sprache, ihrer Nationalität verfolgt und bedroht, Polen hat in der Schnle des Unglücks gelernt. Auf das berühmte Wort „Keine Träumereien", antwortet es mit dem Spruche: „Keine Unbesonnenheit mehr!" Der Verfasser richtet zum Schluss folgenden warmen Appell an die Polen, ihre Hoffnungen auf Oesterreich zu sehen: „Seitdem Preußen sich zum deutschen Reiche entwickelt hat, verfolgt Oesterreich eine Politik, die es unmerklich gegen den Orient hinzieht. Zwischen den Panslavismus und den Panger-manismus gestellt, ist seine Rolle eine natürlich vorgezeichnete. Ohne Eroberungspolitik zu treiben, wird Oesterreich die natürliche Zufluchtsstätte aller gefähr-deten Nationalitäten. Man möge es nicht vergessen, von allen Provinzen des einstig«',! Polen ist Valizien die einzige, in welcher die polnische Sprache nicht aus den Schulen und aus der Administration verbannt ist, die einzige, in welcher die religiöse Freiheit nicht angetastet wird, die einzige endlich, in welcher die Menschenwürde sowohl im Privatleben als im Leben der Nation wirklich geachtet wird. Diese wohlthätige Sen« dung Oesterreichs ist nicht, wie man vielleicht glauben könnte, das Resultat der gegenwärtigen Verhältnisse, die Geschichte beweist, dass die Ursache seiner gegen« wärtigen Haltung tiefe Wurzeln in der Vergangen-heit habe. Diese Provinzen Ober- und Niederösterreich, welche sich zu einer mächtigen und glorreichen Mon< archie entwickelten, verdanken ihr Gedeihen zwei Um-ständen: der Anziehungskraft, welche sie auf alle Staaten, welche dieses Reich bilden, ausübten und dadurch um sich gruppierten, und der sympathischen Dynnastie Hübsburg. Diese Annexionen gleichen nicht denen anderer Staaten, denn ungeachtet der Einheit der österreichischen Monarchie bewahrte jedes Volk seine Individualität, selbst zu einer Zeit. als es so leicht war, dieselbe zu verlieren. Oesterreich verlangt von seinen Völkern nur die Solidarität der gemein« samen Interesse, und weit entfernt, ihre politische und nationale Entwicklung zu hemmen, beschützt es vielmehr dieselbe. Indem Oesterreich heute die Grundlage der autonomen Freiheit seiner Völker erweitert, folgt es dem geschichtlichen Gesche und hundertjähriger Tradition, und statt sich durch diese Concessionen zu schwächen, stärkt es sich durch dieselben, da es das Glück aller seiner Völker an sein eiaenes Schicksal knüpft. Ungeachtet semer Friedensliebe kann Oesterreich nicht gleichgiltll gegenüber der panslavistischen Bewegung blelben, welche die Sicherheit und Wohlfahrt seiner Völker lxdroht. Deshalb suchte es die Allianz mit Preußen. Oesterreich hat ein größeres Interesse, als irgend ein anderer europäischer Staat, Russland in Schach zu halten, denn es kann nicht vergessen, dass zwei Fünftel semer Bevölkerung Slaven sind und dass es verpflichtet ,st, sich für dieselben zu er. halten. Die slavischen Völker unter dem Scepter Habs. burgs haben jetzt wie für die Zukunft die Aufgabe, ihre Stellung nicht zu compromittieren, sondern die constitutionellen Freiheiten, dlc politischen Rechte zu gebrauchen, die ihnen der gegenwärtig regierende Mon« arch so großmüthig ertheilt hat. Davon hängt die Entwicklung und das Wohl dieser jüngsten Mitglieder der europäischer Völlerfamllic ab. Mögen sie sich nicht durch die trügcnschen Versprechungen Nusslands blenden lassen, welche jede derselben durch trügerische Hoffnungen anlockt, aber nur den einen Zweck ver-folgt, überall die slavische Nationalität und Unabhän. gigkeit zu vernichten. Die Wahl scheint uns nicht zweifelhaft zwischen Preußen, das der slavischen Frage tern steht, zwischen Russland, das derselben feindlich ,st, und zwischen Oesterreich, das dieselbe beschützt. Mögen daher die Polen Galiziens und die anderen slavischen Völker der österreichischen Fahne und dem Monarchen treu bleiben, der ihnen die Wohlthaten constitutioneller Freiheiten zusichert. Hier allein werden sie eine Bürgschaft ihrer Rechte und einer glücklichen Zukunft finden, wenn sie, statt unter der Aegide des Panslavisiiuis eine Drohung für Europa zu werden, demselben im Gegentheile die Stütze ihrer jungen und großmüthigen Civilisation gewähren." tzagesneuigkeiten. ---(Attentat auf das spanische Königs-paar.) Madr.d war am Sylvestertage der Schauplatz eines ruchlosen, au das Leben des jugendlichen Königs, paares verübten Mentales, das jedoch aliicklickerweise vollkommen missglückt ist. Es liegt lurze telegraphische Meldung aus Madrid "i^M vor: ,.Em I'.dw.dun.n Namens Otew Gonzalus schoss heute morgens bei dem Thore des lünigliche» Va altes ^.f den Könlg m,d d.e Königin. Niemand' ist verfo et Der Urheber des Attentates wnrde verhaftet; er ist aus Gallicia (Spamen geburtig «„d 20 Jahre alt; man glaubt, er habe Mltschuld.ge. Drei Personen wurden verhaftet. Der Kömgsmorder w«h.ue erst seit kurzem in Madrid. Die zweite Kugel flog s^ „^ an dem Gesichte der Königin vorbei. Die angewendete Waffe war eine doppelläufige Pistole. Das Attentat rief all< s gemeinen Unwillen hervor. Abends bei Ankunft Ihrer Majestäten in der Oper und bei deren Abfahrt wurden ihnen enthusiastische Ovationen dargebracht. Eine große Volksmenge begleitete den König und die Königin mit Fackeln bis zum Palaste. Das diplomatische Corps beglückwünschte die Majestäten zur Entrinnung aus oer Gefahr. Die Senatoren und Deputierten werden heute empfangen." — Eine weitere Meldung besagt, dass die drei vermeintlichen Mitschuldigen aus der Haft bereits entlassen wurden. Der Attentäter brachte die erste Nacht im Gefängnisse ruhig schlafend zu. Es soll erwiesen sein, dass sein 44jähriger Bruder von dem Verbrechen nichts wusste. — (In dem diplomatischen Eorps Oesterreich-Ungarns) haben, wie die „Wiener Zeitung" mittheilt, seit September v. I. nachstehende Versehungen stattgefunden: Constantin Freiherr v. Traut« tenberg, Lcgationsrath zweiter Kategorie, von Rom (Quirinal) nach Petersburg; Schmit Nitter v. Tavera, Legationsrath zweiter Kategorie, von Washington nach Rom (Quirinal); Ludwig Graf Hunyady, Honorar-Legationssecretär, von Cunstantinopel nach Rum (Quiri-nal); Alexander v. Ololitsauyi, Legationsrath zweiter Kategorie, von Madrid nach Haag ; Maximilian Graf Seilern, Legationssecrctär, oon Berlin nach Madrid; Theodor Graf Üatour, Legationssecretär. von Stuttgart nach Berlin; Carl Heidler Ritter v. Egercgg. Honorar« Legationsjecretär, von Stuttgart nach Nom (Vatican), Otto Grus Branois, Honorar - Legatiunssccrrtär. von Nom (Vatican) nach Stuttgart; Dr. Sigmunb Blum, Honorar'Legatioussecretär, von Madrid nach Stuttgart; Rüdiger Freiherr v. Biegeleben, wirklicher LegationS-secretär, von Dresden nach London; Josef Graf Wodzicki. Honorar-Legatiunssecretär. von Paris nach Dresden; Adolf Graf Beust, Honurar-Legationssecretär, uun London nach Paris; Dr. Üadislaus v. Heugelmüllcr, Honorar-Lcgationsrath, von Paris nach London; Rudolf Graf Montgelas, Honorar-Legationsrath. von London nach Eonstautinopel, endlich Sigmund v. Nosty, Legations» rath, vuu Cmlslantinopel nach Madrid. — (Trieft er Hafenbau.) Ueber den Hafenbau in Trieft im Jahre 1879 fchreibt die „Triester gtg ": „Das Jahr 1879 war für die Hafenbauten nach zwei Nichtnngen hin vou Bedeutung. Einmal bewährte sich die Solidität des gewählten Bausystemes während der heftigen Südweststürme des verflossenen Winters, und konnte da» erste Bassin nnch Ablauf der dreijährigen Haftzeit Von der Regierung definitiv übernommen werden, dann wurden die restlichen Arbeiten des zweiten Bassins, Dank der fortwährend günstigen Wittcrungsverhältnisse der Summer» und Herbstmonate. so wesentlich gefördert, dass das genannte Bassin als vollendet betrachtet und vom nächsten Jahre an die ganze Thätigkeit auf den Bau des Petroleumbassin» conccntriert werden kann." — (NeunKinoerinErfrierungsgefahr.) Man schreibt der ..N. fr. Pr." aus Winterberg (Böhmen) vom 28. V. M.: ..haben die starke Kälte und Schneefälle in allen Theilen der Monarchie Menschenopfer gefordert, so blieb speciell unsere Gegend davon nicht verschont, und sind ans den Pöhmerwaldgegenoen mehrfache Unglücksfälle zu melden. So wurden an einem Tage der vorigen Woche in Kaltenbach während des heftigsten Schneesturmes die Kinder aus der Schule entlassen, Als neun von ihnen auf halbem Wege nach dem eine Stunde weit entfernten Dorfe Possalen einen tiefen Graben passieren wollten, verfehlten sie den total verschneiten Fußsteig und geriethcn in den sogenannten „Königsfilz", eine tiefe Schlucht. Vergebens war die Mühe, sich herauszuarbeiten, ihre Kräfte waren zu fchwach. Ganz« lich erfchöpft scharten sich die armen sechs- bis neunjährigen Kleinen zusammen, um sich zu erwärmen, und wurde» so in späterer Abendstunde nach mühseligem Suchen der ihnen inzwischen entgcgcngegangencn Angehörigen vom Frost erstarrt aufgcfundcu. Ihrer sieben hatten das Bewusstsein bereits verloren, doch wurden sie wieder durch ärztliche Hilfe ins Leben zurückgerufen. Fünf Kindern sind die Hände und Füße total erfroren." — (Eine originelle Schachpartie,) In einer Stadt Oberungarns improvisierten — lvie ein ungarisches Blatt erzählt — vier junge Herren ein wohl kaum noch dagewesenes Schachspiel. Sie theilten einen Billardtisch in 64 Felder und stellten die Partie statt mit Figuren mit — Weinflaschen auf. Eine Cham-pagnerbouteille der König, eine Flasche Bordeaux die Königin, die Officierc je eine andere Sorte, landläufiger Bratcnwein die Pions. Wer einen Zng that, musste immer auch die gezogene Flasche leeren. Das Spiel gedieh übrigens nicht weit, kaum bis über das Avancieren der Pious hinaus — dann lagen die Spieler unter dem Tische. — (Ein Blutbad zur See.) Der in Newyorl am 24. v. M. mit seinem Schiffe „Francisco Pano« varo" eingetroffene Capitän berichtete, dass am I5ten Dezember zwei seiner Matrosen den Koch und den Hoch« bootsmann getödtet »nd den Steuermann sowie einen Seemann verwundet haben. Er selbst, der Capita», hat darauf die beiden Meuterer getödtet. — (Das Telcgraphenwesen Frankreichs.) Die Erfolge der seit einem Jahre vorgenommenen Vereinigung des französischen Post- und Tele-graphendienstcs übertreffen alle Erwartung. Die Länge deS Tllegraphennehes wird Ende dieses Jahres 171,500 Kilometer erreichen. Beim Sturze des Kaiserreiches hatte das Netz nur eine Länge von 117,000 Kilometer. Sett acht Jahren wurden 57.500 neue Kilometer geschaffen. Vor 1878 war der jährliche Zuwachs 5000 Kilometer, in den Jahren 1878 und 1879 13.000 Kilometer. Roch sind nicht alle Hauptstädte der Departements direct mit Paris verbunden; bis zum 1. Jänner 1880 werden aber nur noch 26 dieser Städte leine directe Verbindung mit Paris haben. Die Verwaltung Will das Netz im Jahre 1330 beenden, um dadurch eine Sicherheit und Schnelligkeit der Verbindung herzustellen, die derjenigen der beftaus-gerüsteten Staaten nichts nachgeben wird. Die Anzahl der direct mit Paris in Verbindung stehenden französischen Städte ist gegenmärtig 113; für einige derselben bestehen doppelte und mehrfache Leistungen, so mit Lyon 3, mit Marseille 4. mit Versailles 39. Die Anzahl der Telegraphenbureaul beträgt gegenwärtig 4821, die in Paris nicht mitgerechnet. Die Ermäßigung der Gebür steigerte den Verkehr um 20 pLt,; es wurden im borigen Jahre in Frankreich 11.046,218 Telegramme abgesendet. Für die Post war die gleiche Maßregel von noch glänzenderem Erfolge. Vom 1. Mai 1878 bis 1. Mai 1879, das heißt für das erste Jahr nach Ermäßigung des Porto, befördert die Post 1,000.982.000 Gegenstände, 255.85)1,000 mehr als im Jahre vorher. Im Jahre 1876 nahm Frankreich den fünften Rang im Postverkehrc ein; jetzt behauptet es nach Deutschland den zweiten Rang. Locales. — (Erlöschen der Rinderpest.) Nachdem die Rinderpest am 31. Dezember auch in der letzten noch verseucht gewesenen Ortschaft Dole im Tfchernembler Bezirke erloschen ist, steht ganz Krain nunmehr vollkommen feuchenfrei da. Es ist dies ein für unser Land fehr wertvolles Geschenk, welches das scheidende Jahr dem neu angebrochenen an der Schwelle desselben entgegenbringt. Hoffentlich bleibt der unheimliche Gast, der durch nahezu 3'/, Monate in Krain gehaust hat. uun» mehr dauernd von unserem Gebiete ausgeschlossen. — (Casino, Unterhaltung.) Ueber Veranlassung des hier garnisonierenden dritten Bataillon» kommt die Kapelle des Infanterieregiments König der Belgier Nr. 27 am 12. d.M. von Klagenfurt zu einem viertägigen Besuche nach Lalbach. Von dem freundlichen Anerbieten des Herrn Bataillonscommandanten Gebrauch machend, hat die Direetiun des Casinovereins beschlossen, die ursprünglich für Samstag, den 17. d. M.. bestimmte erste Gesellschaftsnnterhaltung auf Mittwoch, den 14. d. N., auznberaumen, und wird die Taiizmusil hiebei von der genannten Regimentslaftelle besorgt werden. — (Militärisches.) Wie dem soeben pro 1880 erschienenen Militärschematismu« zu entnehmen ist, find die beiden Regimenter, welche gegenwärtig in der österreichischen Armee die meisten Lapferkeitsmedaillen besitzen, daS hiesige Nrtillerieregiment Freiherr v. Hofmann Nr. 12 und das vaterländische Infanterieregiment Frei» Herr v. Kühn Nr. 17. Ersteres zählt 75. letzteres 72 Decorierte. Ohne jede Tapferkeitsmedaille find in diese» Augenblicke die folgenden Truppcnlvrper: die Infanterieregimente! Hoch- und Deutschmeister, Alexander I. von Russland. Huyn, Pürcker. Nenedel. Auersperg. Wilhelm 111. König der Niederlande, Ielaciö, Erzherzog Carl Saloator, die Iägerbataillonc 5, 6, 13, 14, 15, 16. 20 und 29, das Dragonrrregiment Albert von Sachsen, die Husareuregimenter Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Prinz Friedrich zu Liechtenstein und Clam-Gallas, die Uhlcmenregimenter 1. 3, 6. 7, 6 und 11, das Artillerieregimcnt Graf Bylandt-Rheidt und die Fcstungs-Artillcriebataillone 2 und 6. — (Spende.) Für den „verarmten Gewerbs-mann" sind uns ferner zugegangen: vom Herrn Han-dclskammerpräsidenten Alexander Dreo 5 st. — (G e m e i n d c w a H l.) Bei der am 27. v. Vt zu Et. Anna ober Neumarktl stattgehabten neuen Ge-memoevorstandöwcchl sind die Grundbesitzer Anton An-kele zum Bürgermeister. Vartholomäus Doujal zum ersten und Franz Kaueic zum zweiten Gemeinderathe ncugewählt worden. — (Nacht-Schnellzug zwischen Trieft-Wien.) Der mit morgigem Tage ins Leben tretende Nacht-Schnellzug zwischen Trieft und Wien (Nr. 15) verlässt dem Fahrplane zufolge Trieft um 6 Uhr abends, trifft in St. Peter um 8 li. 7 m., in Laibach um 10 d. 2 m.. in Steinbrück 11 b. 32 m., in Marburg 1 k. 50 m, in Graz 3 u. 20 m., Brück an der Mur 4 d. 41 m. und in Wien um 9 n. 40 m. vornnttagK ein. Dieser Zug Nr. 15 hat mit dem gemischten Zug Nr. 814, welcher St. Peter um 8 u 15 m. abends verlassen und um 11 d. 13 m. in Fiume eintreffen wird, directcn Anschluss. Ebenso sind die Anschlüsse m Steinbrück nach Karlstadt, wo man um 3 II. 40 m. morgen», und nach Sissek. wo man um 4 ti. 15 m. morgens eintrifft, vorhanden. — Der Nackt-Schnellzug von Wien nach Trieft (Nr. 16) verlässt Wien um 6 l». 30 m. abends und trifft in Brück an der Mur um li u. 25 m., in Graz 12 ll. 40 ">., m Marburg 2 u. 19 ru.. in Steinbrück 4 1). 36 m., in Laib ach 6 b. 7 W., in St. Peter 8 ü. 20 m. und in Trieft um 10 b. 10 m. vormittags ein. Dieser Zug Nr. 16 hat mit dem 4 gemischten Zuge Nr, 811. welcher Fiume um 5 d. 20 m. früh verlassen und in St. Peter um 8 d. 10 m. eintreffen wird, directen Anschluss. Ebenso sind die Anschlüsse in Steinbrück nach Sissek, wo man um 11 d. 3 m., und nach Karlstadt, wo man um 11 d. 50 m vormittags eintrifft, vorhanden. Die bisherigen Morgen-Schnellzüge Triest-Wien und retour werden, wie bereits mitgetheilt, nur mehr heute verkehren ; von morgen angefangen werden dieselben bloß die Linie Wien-Marburg und retour befahren. In allen Stationen, in welchen die beiden Nacht»Eilzüge anhalten, werden zu den bestehenden Eilzugsftreisen Karten ausgegeben; diese Stationen sind folgende: Trieft. Nabresina, Sessana, St. Peter, Adelsberg. Rakel, Loitsch. Lai-bach, Steinbrück. Cilli. Mtschach. Marburg. Spielfeld. Graz, Vrucl en der Mur. Mürzzuschlag, Semmering, Klamm. Payerbach. Glogguitz, Neuntirchen, Wiener-Neustadt, Vöslau. Baden. Mödling. Meidling und Wien. Hie Nacht-Eilzüge Nr. 15 und 16 führen Waggons I. und II. Klasse und auf den Strecken Triest-Laibach und Wien'Payerbach auch solche III. Klasse. — (Vom Wetter.) Die allgemeine Situation in den Wetterverhältnissen hat sich seit den letzten 48 Stunden nur wenig geändert, die Abnahme des Luftdruckes über der Nordsee und im Süden der Ostsee dauert fort, während im Südwesten nur hohe Barometerstände herrschen; die starte Bewegung in der Atmosphäre hält daher uugeschwächt an, und bringt der Westwind die über dem Atlantik in südlichen Breiten erwärmten Luft« schichten über Mitteleuropa. Die Temperatur bleibt in unseren Gegenden allgemein 2 bis 10 Grad über dem Nullpunkt und hat sich das Thauwetter seit 1. Jänner auch bereits über Ungarn erstreckt. So meldet Budapest um 7 Uhr früh bereits -l> 1. Szegedin -4- 2 Grad Celsius; in Deutschland und Westüsterreich dauernd stürmischer Nest-, in den Alpen Föhnwinde bei schwachem Regen noch an. und ist milde Witterung bei westlicher Luftströmung noch weiter voraussichtlich. — (Journalistisches.) Die in einer Auflage von über 4000 Exemplaren in A. Hartlebens Verlag in Wien erscheinende gememuühige illustrierte Zeitschrift „Neueste Erfindungen und Erfahrungen" auf den Gee bieten der praktischen Technil, der Gewerbe, Industrie, Chemie, der Land- und Hauswirtschaft", unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben und redigiert von Dr. Theodor Koller, beginnt mit Anfang des Jahres 1880 den siebenten Jahrgang. Hat das beliebte Journal bisher in allen besseren gewerblichen und industriellen Kreisen gute Aufnahme gefunden und fich auch unter den Angehörigen der Land» und Hauswirt» schaft zahlreiche Freuude gesichert, so wird sich der Leserlreis mit dem neuen Jahrgang wohl noch bedeutend weiter ausdehnen, denn bei einer Zeitschrift, die nur praktische Zwecke verfolgt, stets Neues und Interessantes bringt, wie es eben die Errungenschaften dee Zeitgeistes bieten, und als leichtverständliches Hand- und Nachschlagebuch für Werlstätte und Familientisch ein gleich nützliches Werl bildet, kann eS an Lesern nicht fehlen. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung". Petersburg, 1. Jänner. Der „Golos" meldet: Ein Gesetzentwurf beabsichtigt die Bestrebungen auf Verbreitung nihilistischer Ideen unter dm Truppen mit speciellen Strafen zu belegen. London, 1. Jänner. Die „Agence Reuter" meldet aus Constantinopel vom 31. u.M.: Der englische Botschafter Layard erhielt noch keine Antwort auf seine Note. Derselbe setzt seine officiösen Beziehungen zu der Pforte fort. Deutschland und Oesterreich» Ungarn machen sowohl bei Layard als auch bei der Pforte dringende Vorstellungen wegen eines Com« promisses. l Wien, 31. Dezember. Die „Politische Corre-spondenz" meldet, dass heute in Berlin von Seite der Bevollmächtigten der österreichisch-ungarischen und deutschen Regierung eine Erklärung unterzeichnet werden wird, durch welche ein Meistbegünstigungsvertrag mit Deutschland unter Hinweglassung von Bestimmungen über das Appreturverfahren und über die Ausfuhr von Rohleinen, uuter Publication des Verbotes von Refactien und der Beschlagnahme von Fährbetriebs' mitteln, endlich unter gewissen Vorbehalten hinsichtlich des Zollcartells bis zum 30. Juni 1880 verlängert wird. Das morgen erscheinende Reichsgeseholatt publi-ciert die Verordnung des Gesammtministeriums betreffs des Veredlungsverkehres. Wien, 31. Dezember. Eine vom Wiener Lloyd einberufene Versammlung von Kaufleuten beschloss, in Anbetracht der drohenden oder mindestens nicht ausgeschlossenen Überschwemmungsgefahr alle Vorteh-rungen für die Sicherheit der im Communal«Lager-hause eingelagerten Waren zu treffen. Sie wählt? ein Siebenercomitc, welches mit der Durchführung dieses Beschlusses betraut wurde. Paris, 31. Dezember. Das neue Ministerium will ein allgemein principielles und kein Detailprogramm vorlegen. Die republikanische Partei verlangt ein energisches Handeln. St. Valliers Demission in Berlin wurde nicht angenommen. Paris, 31. Dezember. Der „Agence Havas" geht folgendes Telegramm aus Hendaye vom Heutigen zu: Nachrichten aus Madrid lassen die politische Situation als sehr gespannt erscheinen. General Martinez Campos hatte mehrere Unterredungen mit Sa« gasta, um die constitutionelle Partei durch neue Allianzen zu befestigen. Trotz der Vorstellungen der Senatoren nnd Deputierten aus Navarra lehnt es die Regierung ab, die constitutionellen Garantien dieser Provinz wiederherzustellen. London, 31. Dezember. Nach einer Depesche Roberts von Kabul, 27. d., marschiert Baker mit 1700 Mann Infanterie und Cavallerie und 4 Kanonen in der Richtung nach Kohistan. In der Umgebung Kabuls werben Ruhe und Ordnung schnell wiederhergestellt. Petersburg, 31. Dezember. Aus Cannes vom 29. Dezember wird gemeldet: Die Besserung im Gesundheitszustände der Kaiserin schreitet fort. Nisch, 31. Dezember. Die Skupschtina nahm beide Conventionen mit Italien an. Die Negierung legte ein Gesetz über die Colonisierung in Serbien vor. Athen. 30. Dezember. (Pol. Korr.) Der Ministerpräsident ist unmittelbar nachdem die Cabinets-frage zu seinen Gunsten entschieden war, über den Stand der Grenzfrage interpelliert worden. Knmun-duros «klärte, dass Griechenland Vertrauen in das Wohlwollen der Mächte setze. Sollte jedoch auch ihre eventuelle Vermittlung fruchtlos bleiben, dann werde Griechenland vorwärtsgehe»'. Telegraphisch« Wechselcurs vom 31. Dezember. Papier-Rente 6910. — Silber - Nentc 70 70. — Gold-Rente 81 :'.5. - 1860er Staats.Anlchcn 130 —. - Vantactien 837. — Creditacticn 291 50. — London 11« 80. — Silber —. — tt, l. Münz-Ducaten 553. — 20-Frankcn«Stücke 9 31. -. lOO.Reichsmarl 57 80. ___________ Wien. 31.Dezember, 2'/,Uhr nachmittags. (Schlusscursc.) Crebitactien 291 50. I860« Lose 130 25. 1864er Lose 16850. österreichische Rente in Papier 69 15. Staatsbahn 274 75, Nordbahn 252 75, 20.ssrankenstücke 9 31, türkische Lose 16-—, ungarische Eleftitactien 270 50. Lluvdactien 629 —, österreichische Anqlobmik 144 30. Lombarden 82 50, Unionbank 99 40. Tom« munalanlehrn 119 -. EaM'tischc—. Voldrente 81 35. ungarische Goldrcnte 976!>. Sehr fest. Angekommene Fremde. Am 31. Dezember. Hotel Elephant. Geyer. Kfm., Creseld. — Rosenbelsser, Wien. Sonnenschein. Director, Graz. — KlcmenNc', Kramburg. Vaierischer Hof. Haas, Arzt, PsaffMten. — Franii, Van» Unternehmer, Sclce. Mohren. Vcrderbcr. Gotischer. Kaiser von Oesterreich Troger. Villach. Handel und Volkswirtschaftliches. Ualbach, 31. Dezember. Auf dem heuligen Markte sind erschienen: 5 Wagen mit Getreide. 2 Wagn mit Hm und Stroh. 12 Wagen mit holz. ___________ Durchschnitts »Preise u«ic. «eg,.. ^^t.« ^lg,.. «ill, ss.ll, "n.jlr. n.jlr" Nelzen pr. Heltolit. 10,40 U!?4 Butter pr. Kil. . - 70 ^>^ Korn „ 6 50 6j4Mier pr, Stück . - 4-!-Gerste (neu) ., 4!8? 4 9^Milch pr. Lite, . - Z .-! > Hafer .. Z, 9 3!tt7i!3tindsleisch pr. kilo — 58 -! -Halbsrucht ., -i.. 8^!'. Kalbfleisch „ -50------- Helden „ 54 ü87,2chweinesleisch„ —46------ 8'^ " 4 87 Ü27l3chöpsenfleisch „ -36------- Kukuruz ., 6 60 8 69 lhähndel pr, Suck — 65 - -Erdäpfel 100 Kilo 3 5-------,Tauben „ - 20____ Lmsen pr. Hektollt 8-----------Heu 100 Kilu. . 1 94____ Erbsen „ 3 50--Stroh ., . . 1 78 - -Flsolen ^ 9-------Holz. hart., proier «mdsschmalz Kilo-90-------. Q..Mer -------8-Schweineschmalz „ - 70------------ weiches. „------5 — Speck, frisch „ -50-------Wein, roth., 10 Lit_____20 — -- geräuchert „ — 60------— weißer «-------16 - Verstorbene. ...Den 3 0. Dezembe r. Johann ßadez t. t. Postassistent, A A 3l°nanSgasse Nr, 4. BlutzerseYung. ^ Ursula Dimnil, Hlelschhaclers. und Hauöbesitzeröaattin. 4«I.. Petersstraße Ar. 8i>, Gehirnschlag. — Johann Kovi?, Holsmeisler. 79 I.. SeUergang Nr. 3. Lungenemphysem, Den 31. Dezem0 er. Florian Lon»r. Verzehrunas« steuer Aufseher, 60 I.. Iloriansgasse Nr. 32. «ungenlähmung. Den 1. Jänner. Helena Pogaiar, Maurerstochter 3 I. 8 M., Polanastraße Nr. 58. Brightische trankheit. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. l lZ « N i il D W. schwach bewölkt '" 3"A ^?t ^»ü SW. schwäch heiter 000 " -_^b^39 57 - 32 NO. schwach! mondhell . «"'«^ 73? <3, ^ 2 2 SSW. mäfz.!' 'ewijlit '' 3 " A ! 3^l ^ ^'^ SSW. schw.'thilw.heiter 0 00 9 „ Ab.! 7400»! ^. 1« TW,sch,^chj "bewölkt Den 31. Dezember 1879 morgens trübe, nachmittags Nus hetterllng. hcrrl.cher Abend, .nondhellc Nach Den I. Jänner abwechselnd SonnIchcm, Nbendro h ^ ^. ?^"d. P^ ,orgeftrige Dgesmittel ^. 01° dem VoNe ' beziehungsweise um 3«° und 4 5" über ^Verantwortlicher I^a^uVI^OItVn^ VW^ Beilage. "W, Der heittigen .,Laibacher Zeitung" ist ftr die Stadtabo». nenlen ein Prospect der Gartenlaube beigelegt ^ Pränumcrationcn übernimmt u»d besorgt pünktlich Jg. v. Klemmayr «. Fed. Nambergs Buchhandlung in Lalbach. Für die meinem verstorbenen Gemahl, dein Herrn Johann Èadež, l. l. Postassistcnten. während seines lauaen Krankenlagers so vielseitig bewiesene herzlich«. Anthcilnahme. füc die vielen ,chonen Kranlspenden zu seinem Leichenbegängnisse, den Herren Postbeamten für das zalMche Gefolge und den Herren Sängern von der Liedertafel skr tiofgZhl^Dani"^'^^ '°^ ''^ ^""' '"""" " aibach am 2. Jänner 1880. ^loisi». ^»d V«, Ducaten .... 5 fl. 53 kr. 5 st. 54 lr. Napoleonsd'or . 9 , «0'/, ^ 9 . ,1'/, . Dentscht Reichs. Noten .... 57 . «5 . 57 ^ 05 . Tilbergllloen .. — ^^,-,— , Krainilche Grundentlastungö'Oliligationell: s»eld 96 50, Gare 9? üy. »iachtra«: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente «9 05 bi« 69 15 Silberrente 70 60 bis 70 70. »sldrente «120 bi» 8130 lredi» ?<,, «0 ki« «91 8l) Analo 143 aa ^i« »4380. London N635 bi« 1170b «apoleyn« 9ll0'/. bis 0,1'/.. Gilw - - tzls - -. »reoil/viov «» i„i0 ^Llo l^vv»,«