Zeitung. Nr. 124. Plä » u melati o » sp, eie: 3m Lomploit ganzj. si. !!, !>,n>,'!, N. 5,.5>o. Für die ^ustel!»>i^ i»ö H.nii« haldj. 5>n l>, Mit der Pofi ga»,i. fl, N'>, yaldj. fi. ?,5>», Tolluerstag, l. Juni Iüsertionsgebühr bi« i« Zeilen: >mal«<»lr., üün.»«) lr., Ijui. i st.; sl>»s! pl. Zeile Im. l». ». s. w. ^useltioiisstempcl jedesm. »<1 lr. l87l. Aintlicher Theil. Der Minister und Leiter des Ackerbauministeriums I»at dcn D»'. Heinrich Verson zum Adjlim'lcu a» dcr Seidenbau-Versuchsstation iu Görz ernannt. Der Präsident des k. s. Obersten Gerichtshofes hat d>e bei demselben erledigte Hilfsämtcr-Directionsadjunc-tmstelle dcm Olficialcn an dem t. k. Obersten Gerichls-l)ofe Joseph Je nil verliehen. Nichtamtlicher Theil. Wicn, 27. Mai. Alchrcre Journale veröffentlichten iu den letzten Tagen Betrachluugcu, aus welchen hervorgehen soll, daß a»lch die hiesige l. t. Telcgraphen-Eentralslation an einem lN'olicn Ntißbrauchc mit Depesche» bclhciligt sei, der bei bcr Hanptstalion Prag vorgekommen sein soll nnd über selchen die nähere Untcrsnchung bereits eingeleitet ist. Zu diesen Journal Notizen wird bcincrkl, daß die hiesige Hauptstation allerdings Anfllärungcn über daö ^ichtcinlangeu der angeblich nntcrschlagcneu Telegramme Negeben hat. Diese Ä^itthcilnngen waren jedoch voll l"»,mcn dienstlicher Natnr und wurden schriftlich an die als Adressaten jener Telegramme bezeichneten Personen ^richtet. Von einer sträflichen Betheiligung der hiesigen Zentralstation au dem oben erwähnten Vorfalle la>m ^>e»ach in kcincr Weise die Rede sein. Wien, am 27. Mai l871. K. t. Telegraphen Direction. Mien, 28. Mai. Wie divergircnd auch die verschiedenen Versionen ^l'cr das Schicksal der vom Abgeordnetenhaus beschlossen Adresse laulcu mögen, so stimmen doch alle ^»dcutlmnll, darin übcrcin. daß die Adresse eine Aenderung der bestehenden politischen Verhältnisse nicht herbei-führen werde. Eine solche Conclusion, zu der selbst Organe dcr verschiedensten Pavtcirichtung gelangen, entspricht vollkommen der thatsächlichen Lage, welche zu ändern tanm dcr Zweck der Adresse gewesen sein kann, da sie sonst aus dcr bloßen Negation hcrauslrctcn und sich Üll positiven Gedanken aufraffen mußte. Dieser Mangel lvar selbst von Organen anerkannt worden, die von der Adresse die größten Erwartungen gehegt haben, nnd die Nachträgliche Hoffnnng, die Adrcßdcbaltc werde die für ^cden erkennbaren Lücken dcx Adresse entsprechend crgän» ^>'. hat sich nicht erfüllt, da auch nicht eine dcr für die Adresse gehaltenen Ncdcn über die Paraphrafirung dcs ^«twurfcs hiuaustam. Die Wirkung dcr Hohcnwart'schcn ^>>dc, welche mit ihrem trockenen Tone eine Reihe bit- terer Wahrheiten dcr Linken sagte, war und ist daher noch immer eine nachhaltige und blieben alle Bemühn»' gen, sie abzuschwächen, vergebende. Selbst der sonst so gewandte nnd schlagfertige Berichterstatter Dr. Herbst stand unter dcm Eindrucke dieser vom Graf Hohenwart mit großer Ruhe hingestellten Thatsachen und fiel seine Replik matter aus, als seine Gesinnungsgenossen erwar ten konnten. Es war aber anch nicht leicht, über die Thatsache hinwe lU' zu Jahr die Ausgaben mit den Einnahmcu nicht ^'' Gleichgewicht standen, aber sie setzte ein grenzenloses ^trauen iu ihren Gatten und war fest überzeugt, daß 'k'"c Verdienste, nnd er halte deren wirklich, ihm " Vgl. Nr. 12^ d. Vl. bald einen einträglicheren Posten verschaffen wiirdcn; dann würde man die Lücken ausfüllen und seine Angelegenheiten in Ordnuug bringen. Aber dieses so innig vcrbundcuc, so wohlwollende, so glückliche Paar sollte wie durch einen Blitz von heilerem Himmel getrennt werden. Herr Dubourg wurde auf e»ner Inspections-ruudreifc in Genua von der damals dort herrschenden Eholera ergriffen uud er erlag derselbeu. Als sciue Frau sich von dcm Schrecken uud den Gemülhsbewcguugcn dieses Verlustes etwas erholt hatte, übertrug sie alle ihre Hoffnungen a»f das geliebte Haup! ihres Sohnes; er hatte gut gcnug, wenn auch nicht mit glänzendem Erfolge studirt. Sein träumerischer nnd ungleicher Eharallcr mochte sich den regelmäßigen und streng vorgeschriebenen Aufgaben nicht leicht beugen. Er erhielt jedoch eine kleine Stelle in den Bureaus des Ministeriums und die Protection einer hochgestellten Persönlichkeit, cincö Frenndcs seines Vaters, verhieß ihm ein schnelles Avancement, da erinnerte daö Schicksal sich noch einmal dieser bescheidenen Häuslichkeit, um sie mit einem neuen schlage zu vernichten. Dieser Beschützer starb, uud nachdem Michel drei. vier Jahre als Ucber-zühliger gedient und das geringe Vcrmögcu seiner Mutter fast aufgcwcudct hatte, tonnte er sich noch glücklich schätzen, seine gegenwärtige Stelle mit tausend Francs Einkommen zu erhalten. Madame Dubourg halte von ihrer Mitgift eine Rente von fünfzehnhundert Francs behalten. Mit diesen beiden Einlommcnsaucllcn lebte sie und ihr Sohn ohne materielle Enlbehruugen uud sogar besser, als dcr größte Theil ihrer Umgebung, aber mit Rückerinncrunacu und Wünschen, welche diese nicht kannten. Die Traurigkeit und der Kummer der Madame Dubourg hatten ihren Ursprung also nicht in einem egoistischen Bedauern, sich fern von der Welt und in einer relativ untergeordneten Stellung zu sehen; nein, sie hätte die Langeweile, das Beschwerliche, den Mangel an Gesellschaft, Allcö. was sie selbst berührte, ruhig auf sich aenommen, aber worein sie sich nicht ergeben konnte, daö war, ihren Sohn, den einzigen Gegenstand all' ihrer Träume und all' ihrer Hoffnungen, zu diesem monotonen und geisttödtenden Leben vcrmlhcilt zu sehen, ohne eine andere Hoffnung, als eines Tages aus dieser kleinen Stadt in eine andere kleine Stadt versetzt zu werdeu, mit einigen hundert Francs mehr vielleicht, aber ohne eine Aussicht, die Talente, welche ihm der Himmel wirtlich verliehen und deren Bedeutung eine Mutter natürlich noch übertrieb, zu Tage fördern zu können. Während ihre religiösen Gefühle Madame Dubourg nur schwer mit dcr Bitterkeit diesem Aussichten versöhu-tcn, empfand Michel mehr eine Art von uubcstimmter Entmuthigung, als wirklichen faßbaren Kummers. In seinem Alter ist mau mehr ehrgeizig mit dcm Herzen als mit dcm Geiste. Es gab wohl Tage, wo dcr junge Beamte zerstreut und träumend vor seinen Ziffern saß und dachte, daß er wohl eine schwierigere und rühmlichere Aufgabe hätte crfüllcu löuucn; es gav auch Zci« ten, wo er, wenn er mit dem Landnotar oder mit dem einfachen Pfarrgcistlichcn sprach, den Wunsch in sich auf< steigen fühlte, mit unterrichteten Männern seine Gedanken über die neuen und erhabenen Ideen auszutauschen; was er aber am bitlersttn empfand, das war 904 politischen Betrachtungen und verlangte angesichts der Feinde der italienischen Einheit die Vornahme von Rüstungen. Er erinnerte an die einstigen Anschauungen dcS gegenwärtige" Oberhauptes der französischen Regie-rung. Sella entgeguete, es sei nicht opportun, an die früheren Ideen Thiers' über Italien zu erinnern, überhaupt in dem Augenblicke, wo die französische Regierung Italien die günstigsten Gesinnungen bezeugt. Alle großen Männer wissen dcn vollendeten Thatsachen Rechnung zu tragen. (Beifall) Italien ist in dem Gefühle der Bewunderung für Thiers cinmüthig, welcher Paris der Civilisation soeben zurückgab. Mit diesen Auslassungen steht folgende Berliner Nachricht der „Presse", die angeblich anf diplomatischen Mittheilungen beruht, in fast directem Gegensatze. Die Rüstungen Italiens gelten diesen Nachrichten zufolge nämlich Frankreich, gegen welches in Bezug auf die rö< mische Frage die italienische Regierung alle Ursache zu Mißtrauen haben will. Man will in Florenz erfahren haben, daß die von sämmtlichen katholischen und uichtla-lholischen Souveränen Europas (mit Ausnahme Englands) dcm Papste anläßlich seines fünfundzwanzigjäh-rigen RegicrungsjubiläumS zugedachten Hnldigungsma-nifeslationcn von Thiers angeregt und betrieben worden seien. Die italienische Regierung hat alle Vorkehrungen getroffen, den päpstlicherseitS für diesen Tag vorbereiteten Unruhen zu steuern und wird sie unabänderlich am 1. Juli uach Rom übersiedeln, wohin ihr die Gesandten sämmtlicher auswärtigen Mächte mit Ausnahme des französischen folgen werden. In Andalusien und Catalonien herrscht große Aufregung. Man besorgt eine carlistische Bewegung. Es bestätigt sich, daß Don Carlos sich in Gayonnc befindet. Zahlreiche Verhaftungen werden vorgenommen. An die Pyrcnäcngrenze, wo verschiedene Legitimists versammelt sind, wurden Verstärkungen geschickt. Der Bürgerkrieg in Frankreich. Wie der Telegraph meldet, ist der Kampf beendet, der Aufstand besiegt. Von den grauenhaften Scenen, die sich in Paris abspielten, entwerfen die nachfolgenden Berichte ein Bild, das ergreifender nicht gedacht werden kann. Der Vrand in Paris. „Paris ist zum größten Theile erobert," schreibt der „Times"-Correspondent. „und ich verbrachte den ganzen Tag mit der Durchwanderuna. der verschiedenen Stadtlheile. Bei der Porta de la Muette eintretend, wandte ich mich links gegen den Are dc Triomphe. Auf dem ganzen Wege waren Bäume, Gascandelaber und Häuserfa^adeu von Bomben zerschmettert. In der Rue de Morny konnte ich nnr langsam vorwärts kommen, da in Zwischenräumen von wenigen Schritten riesige Bäume lagen, durch welche die Insurgenten das Vordringen der Truppen hatten verhindern wollen. Die Nationalgarden hatten dort die Häuser besetzt und sich mit glänzender Bravour vertheidigt. Die Fronten der palastartigen Bauten waren von Flintenkugcln durchsiebt, die Corridore zerschmettert, große Maucrstücke neben den verrammelten Hausthoren herausgerissen. An dem Ende der Rue Royale drang aus den zwei riesigen Eckhäusern noch dichter Rauch hervor, die Pompiers arbeiteten dort wie an allen Brandstätten mit größter An-strengung. „Während ich in der Stadl war, wurden mehrere aus diesen Pompiercorps erschossen. Man halte nämlich entdeckt, daß sie, anstatt Wasser in die Feueröbrünstc zu schleudern, zu deren Dämpfung man sie berufen halte, Petroleum in die Flammen pumpten und fo die Wuth derselben vermehrten. Als dies entdeckt ward, wurden die schuldigen Lösckmämicr von der Cavallerie ^ umringt, uach dem Part von ^imiceau gefühlt und dort erschossen. ^ „Während deS Kampfes fürchteten die unglücklichen ^ Einwohner weniger die Bomben, die wie ein Regen aus ^ die jammervolle Stadt herabfiele», alö Petroleum und Pulver-Ej'plosionen. Alle Keller- und Luftlöcher, die Lichtöffnungen der Souterrains und jede Lücke, wo man ^ Petroleum in die Häuser hätte schütten können, waren durch Sand, Mörtel odcr Cisenstückc verstopft. Diese ^ Vorsicht hatte man darum genommen, weil au vielen Stellen Weiber und Kinder ertappt worden waren, welche verstohlen mit Petroleum getränkte Slrohlrüuze in solche Ocffnungen steckten oder klciuc Pctrolcumlrüge hineinwarfen. In anderen Stadtvierteln gingen diese Manipulationen öffentlich vor sich. Ganze Bataillone zogen bnrch die der Zerstörung geweihten Straßen und führten Wagen mit riesigen Pelroleumfässeru mit sich, auS denen mittelst langer Kaulschulschläuchc die Häuser bespritzt und ganze Eimer der gefährlichen Flüssigkeit in die Keller geschüttet wurden. Den Jammer der Bewohner solcher Häuser kann man nicht beschreiben. Hände ringend warfen sie sich auf die Knie vor den Ausstänoi-schcn, die sie mit Kolbenstößen zurückwiesen." ! Vom Palais Royal stehen nur uoch die vier Mauern. Die Tuilericn und die Noroscite des Louvre sind gänzlich zerstört. Das Finanzministerium stehe noch lichterloh in Flammen. Die Place dc la Concorde ist schrecklich mitgenommen. Fast in jeder Straße wüthet eine Feuersbrunst. Im Boulevard Hausmann und dem Faubourg Honore kam es zu sehr heftigem Kampfe. Viele Häuser sind mit Todten und Verwundeten beider Seiten angefüllt. Inzwischen hat das Treibjagen auf die Mitglieder der Commune begonnen. Die Polizei stellt von Haus zu Haus Nachsuchungcn an und durchsucht AllcS vom Keller bis zum Söller. Paris ist iu eiue dichte Rauchwolke eingehüllt. Seine Straßen sind ^ mit Blut besudelt und mit „<,Mritt" aller Art angefüllt. ^ Der „Inbcftendance" wird aus Paris vom 25ten Mai gemeldet, daß man die Nettnng der Sammlungen des Louvre dem Umstaude verdankt, daß ein fehr solid aus Eisen und Stein ausgeführter Neubau der Tuile-rien den Flammen einen Damm setzte. Vom Palais Royal soll nur der vom Prinzen Napoleon bewohnt gewesene Theil und dann der an die Rue dc Valois stoßende Flügel abgebrannt sein. ! Die Vrmurdung der vicrundsechzi^ Geiseln, i Es gibt innerhalb deS KriegsrcchtcS keinen abscheulicheren Gebrauch, als den der Wcgfühnmg von Geißeln. Man setzt die angesehensten Bürger eines OtteS oder Landes gefangen und droht mit deren Erschießung, wenn die Einwohner sich nicht bestimmten Weisungen fügen, Iu den Kriegen neuerer Zeit, auch im deutsch-frauzösi-schen Kriege, ist jedoch eine solche Drohung nie zur Ausführung gekommen. Man wollte nur ein Pressionsmittel haben, aber man scheute sich doch im entscheidenden Momente, den Schuldlosen zu ermorden, weil man die Schuldigen nicht strafen konnte. Die Commune jedoch hat ihre Drohungen wirklich zur Ausführung gebracht. Sie wollte, da sie nicht siegen konnte, ihre ganze Wuth an den Lebenden auslasseu. Wäre cS in ihrer Macht gelegen gewesen, sie hätte den Erdball in Brand gesteckt und das ganze Menschengeschlecht vernichtet. Die Commune führte ja auch den Krieg gegen die ganze Gesellschaft; der Besitz war in ihren Augeu ein lodes-würdiges Verbrechen und Jeder wurde von ihrem Hasse getroffen, der die bestehenden politischen oder socialen Verhältnisse zu schützen suchte. Die Priester, gleichviel ^wclchcr kirchlichen NiNu»g sie aufhörte», wurdü in dci> Augen der Commune als die grüßten Verbrecher befrachtet; denn dic Commuuistcn behmiplc», daß die Rc-'ligion am meisten dazu beitrage, die Ungleichheit ln ^ Staat und Gesellschaft aufrecht zu erhalte». ^ Der crmordcte Crzuischof vo.i Paris, Darl-oy, ist durch die Mäßigung blkaunl, mit der er dcu Conflict ! zniischcu Kirche und Staat auffaßte. Bekanntlich iutrr-vemrte Fürst Bismarck zu seine« Gunsten bei der Com-umne; der deutsche Reichskanzler begnügte sich mit der Zusicherung, daß dem Crzbischof lein Leid geschehen werde. Die Protection Bismarck's erwies sich jedoch erfolglos. Der Crzbischof wuldc in Folge eines sum« malischen Urtheils der Commune erschossen. Iu diesem Jahrhunderte ist noch tciu europäischer Bischof einem ähnlichen Schicksale zum Opfer gefallen. Neben dem Erzbischof ist auch der Pfarrer von St. Madeleine, Dcquerry, erschossen worden. Er war ein Greis von 74 Iahreu. Endlich meldet der Telegraph, daß uuter den l>4 Geißeln mich der Präsident des KassalionShoscs, Vc>»-jcan, erschossen worden ist. Er war im Jahre 1«04 gc' bor^l'. ! Die Hinrichtung der C>4 Geißeln hat uumittclbar vor der völligeu Niederlage der Commuuc stallgcfundci'. Freitag NachtS haben sich die Truppe» der letzten Positionen der Insurgenten bemächtigt u»5 haben diese a»S Paris hinausgedrängt. Zwischen den Wällen der Stadt mid den Preußen sind die Schaarc» der Socialisten in eiucm engen Raum eingeschlossen und haben nur die Wahl zwischen dem Tod im Kamp,»,' und der Capitula-tiou auf Gnade u»d Ungnade. So hat deuu das com-muuistischc Experiment die tranrlgstc» uu'' schrecklichsten Folgen gchabt. Die Commune hat nur Verderben ausgesäet, hat Frankreich ein Brandmal der Schmach ausgedrückt uud hat das sociale Elend um ein Bedeutendes vermehrt. Die Urheber und Tlieilnchmer der rotheu Hn 'volution aber wcrdeu mit Eifer verfugt; wie Ausgesto !ßenc behandelt, haben sie leine Anssicht, irgendwo ciu Asyl zu finden. „Heute (2l>.) wurde Belleville gleich nach Tagesanbruch (i»gegriffen," sagt ein späterer Bericht der „Tlmc?," „Clinchanl's uud Bruat'" Divisionen mar« schirteu ^egm die Insnrgcnten. »Die Truppen hatten sieben Barricaden nacheinander zu crstUrmen. Als sie, fchou eiuigc Erfolge errungeu haltc», botcu die Insurgenten, welche ihre uuvermcidliche Nicdcrlagc voraussahen, den Truppen uuter der Ocdingnug, daß man ihnen das Leben schenke, die (5,c,el'l,Nii cm. Dies wurde zurückgewiesen und der Kampf tin-oie fort. bis die Truppen siegreich waren. Eine gioßc Anzahl Infurgen-ten wurde erschossen. „Gestern Nacht versuchte eine Gruppe der iu dcn Docks von Satory eingcspcrlen Insurgenten einen Aufstand ; das wachthabende Bataillon feuerte unter die Menge, von welcher Viele anf dcm Platze blieben. Vom Palais Royal ist nur der früher vom Prinzen Napoleon bewohnte Theil zerstört. Die Bibliothek dcS Louvre ist verbrannt. Die Gendarmerie rettete den Rest des Gebäudes. Das obere Stockwerk der britischen Gesandlschaft wurde durch Bomben zerstört. Eine Marketer derin vergiftete durch Wein zehn Soldaten. Sie wurde auf der Stelle nicdergesäbclt. Auch andere Personen wurden summarisch hingerichtet. In der Nue Oudiuot liegen 5>^ Körper solcher Exccutirter. Bei einem derselben iu Nalioualgarde-Uniform fand man 150.000 FrancS in Gold, „Courbct, ein berühmter Künstlcr und Mitglied der der Maugel an Glück und an Emotionen iu seinem Leben, das Bedürfuiß, ein heftiges und ab^orbircndes Gefühl zu empfinden, wenn es auch schmerzlich wäre! Seit einiger Zeit schien Michel jedoch mit seiner untergeordneten Stellung uud mit seinen monotonen Pflichten mehr ausgesöhnt. Diese nahmen einen großen Theil seiner Zeit in Anspruch; den Rest verwendete er zur Lecture irgend welcher Bücher, die er von Nachbarn geliehen oder bei seinen seltenen Besuchen in Chambery getauft hatte; oder er kämpfte in dem kleinen Garten, der ihre Wohnuug umgab, mit der eigeuthümlichen Ungleichheit deS Klima's. In diefer Weise verging ein Tag nach dem andern, aus diesen trüben Tagen wurden Monate, aus den Monaten Jahre. Von Zeit zu Zeit. eS ist wahr, brach seine Jugend hervor, wie ein Krater, der nur mit Asche bedeckt, aber nicht erkaltet ist. Bei der Lecture eines leidenschaftliche» Buches, bei der Erzählung irgend einer energischen Existenz, eines edel mit dem Schicksal aufgenommenen Kampfes rief es in seinem Innern: „Und ich, werde ich denn niemals leben, wäre es auch nur einen Tag!" Dann blieb er träumerisch uud in sich versunken vor dem Feuer von Lärchenholz, das den kleinen Salon beleuchtete, sitzen und malte sich ein so lebhaftes Gemälde einer audcren Existenz, ihrer Kämpfe, ihrer Siege, daß sein Bedauern, dieselben in Wirklichkeit niemals kennen zu lernen, sich bis zum Schmerz steigerte und er erst nach langen schlaflosen Stunden der Eulmuthignng, müde uud blasirt, nicht von Genüssen, sondern von Wünschen, einschlief! An diesem heißen Nachmittage, an welchem die Mutter ihn gezwungen hatte, auszugehen und etwas Bewegung zu machen, verfolgte Michel unterwegs dcn Lauf seiner gewohnten Gedanken, die durch die Einwirkung seiner ganzen Umgebuna, noch einschneidender wurden. Man war im Monate Juni. Das ist die Zeit, wo in diesen Gebirgen die Natur in einer brüsken und heftigen Weife wieder erwacht, die Nebel des Winters mit einem Schlage von sich werfend, anstatt sich langsam derselben zu entkleiden. Die harzigen Bäume, die ihr Laub wieder erneuern, treibe« junge blaßgrünc oder rothe K»os< pen ; Veilchen, Windröschen, Potentillas bedecken die Felsen und Berglehnen, vermischt mit den zarten und wohlriechenden Blättern deS Quendels. Eine frische und doch milde Luft belebt die ganze Schöpfung uud die Atmosphäre ist von starken und aromatischen Wohlgerüchen erfüllt. Nur ein Blödsinniger mit unvollständigen Organen kann im Alter von fünfundzwanzig Jahren gegen diese Einflüsse unempfindlich bleiben. Michel fühlte sie in diesem Augenblicke mit Macht ans sich eindringen Diese Frühlingsausströmungen, dieses Wicdcrcrncueru aller Dinge bewegte, entflammte ihn und machte das glühende Verlangen in ihm rege, zu fühlen, zu leben, zu lieben! Cr hätte irgend einen außerordeutlichcn Eindruck herbeiwünschen mögen, um die Gluth, die ihn erfüllte, zu löschen, eine große Reise, ein großes Unternehmen, oder, ohne daß er eS sich einzugesteheu wagte, ciuc große Leidenschaft. Aber die Ohnmacht dieser Träume hinderte ihn, dieselben in Ruhe zu verfolgen, denn selbst die am meisten schöpferische Einbildungskraft bedarf einer Möglichkeit, so unbestimmt sie auch sein mag. an welche die Phantasie ihre Luftspiegelungen anknüpfen kann, und es gab in der Zukunft Michels leine Stelle, wo man den Anker, auch der entferntesten Hoffnung hätte sicher bct< ten können. Während diese Welt von Ideen sich in seinem Kopfe drängte, fühlte Michel doch, daß die Hitze a»f der, der Bäume entbehrenden uud an die Felsen sich an-lehnenden Straße nach und nach unerträglich wurde. I" einiger Entfernung von der letzten Rampe des WegcS, der in die Befcstigungeu mündet, befand sich zur Rech' ten der Eingang zu einem andern damals verlassene» Wcg, dessen Boden, da cr nur von einigen Karre» durchschnitten wurde, sich mit GraS und einem feinem glänzenden Moose bedeckt halte. Michel schlug diese" Weg ein, der, obschon er steiler war, doch mehr Frischt bot, da cr durch ciucn Tannenwald führte, von dcssc» Schatten uud Schönheit er eine lebhafte Erinnerung l'c-wahrt hatte. Da nun seine Gedanken von der Hitze wc niger abgelenkt wurden, so nahmen sie wieder ihre ursprüngliche Richtung, uud zu dcu uämlichcn Träumen und Empfindungen zurückkehrend, verwünschte cr in eine»' Moment gottlosen Schmerzes seine Fähigkeit, zu denken und zu fühlen, und rief dcu Blödsinn herbei, um d>c Leere dieser MolluSkcueMenz nicht länger ertragen z" müssen. Ach, großer Gott! rief cr in einem Anfall unbeschreiblicher'Qual fast laut auS, wenn das doch wahr würde! und das letzte Wort dcS Glückes für mich wärc, uicht mchr zu dculcn und nichts mehr zu bedauern! (Forlschmiii folgt.) W5 Commune, hat sich in Satory als Gefangener selbst vergiftet und starb unter häßlichen Zuckungen. Bo» ihm war die Idee, die Vendomesäule zu zcrstölen. Oaillard, der Parifer Barricadendirector, war unier den rebellischen Gefangenen in Satory und wurde erschossen. Balles fiel im Gefe!>t bci dem Chateau d'eau. Er erhielt cincn Säbelhieb üb^'s Gesicht und mehrere Schüsse u»d fiel hart an dem Thurme St. IaqucS nieder. Beim Lou^cmbonrg-Palais wurden viele Weiber und Kinder erschossen, weil sie auf die Truppen gefeuert hatten. Das Kriegsgericht beginnt Montag scinc fürchterliche Wirksamkeit. Bcrqcret war cs, dcr dcn Bcfchl gegeben, die Tuilcricn niedcv>»drcnncn. Dclcscluzc und Pyat sollen als Bettler verkleidet, in der Nue Carreau erkannt und erschossen worden sein. Soeben >r>i:d.'n anf dein Vcndomcplatzc !.'» Weiber füsilirt. In Versailles wurden auch ;wci Preußen als Varricadentämpfer eingebracht. Al'dcrc Communistcll deutscher Abkunft wollten ihr Heil bei dcr deutschen Ariuec in St. Denis slichcu, wurden aber gerade so wie die sranzösischm Mchllmgc von der Postcnkctlc llut Ocwchr-flncr znrückgcwics^n. In der drcitägiqcn Pariser Straf.00<) Insur^cntcn gcsallcn. Rochcfort wurde, wie sich jctzt herausstellt, mit Handcisen „ach Versailles eingebracht. Ein Corespondent der „Daily NcwS," dcr dic Einbringung dcr Tanscndc von Gefangenen nach Versailles angcschcn hat, gibt einige Beispiele von der Erbitterung dcr Soldaten. Mehrere schwache und ermüdete Gefangene hatten sich ans eine Bank gesetzt. Auf, wenn Ihr nicht erschossn sein wollt! rief ihnen ein Capitän zu. ^- Schießt uns nur todt! antwortete einer dcr Gefangenen. — Ich nehme Euch bciin Wort, erwiderte dcr Capilän, und Alk. die nlcht sofort aufslelicn, betrachte ich, als ob sie dic gleiche Gesinnung hätten. Niemand erhob sich; flugs war das ßommando Fcncr ! gegeben, und vier Lcichcn lagen da. In ciner Gruppe von Offi-ciercn sprach ciucr dcn Wnnsch aus, daß dic ^cfangc' ncu allc dcu Proscssorcu dcr Medicin ',ur Vivisection, dcr anatomischen Zerlegung bci lebendigen! Lcibc, über-antwortet wcrdcn nwchlcn, nno seine Kameraden zollten ihm lantcn Beifall. Mgesnemgkeiten. — (Kronprinz Rudolf aus Lebensgefahr errettet.) Wenige Tage sind erst verflossen, seit Ee. Majestät dcr Kaiser einer großen Gefahr entrann, und jchon melden Wiener Blätter wieder von einer Gefahr, in welcher Se. lais. Hoheit dcr Kronprinz Nudolf schwebte. Als Sc. Majestät der Kaiser Samstag Nachmittags in Be< gleitung des Kronprinzen zum Mai-Ncnnen in den Prater s"hr, hörte er unter dem Viaducte beim Kaiscrgartcn plötzlich in unmittelbarer Nähc das Schnauben von Pfer-bcn. Sich umwenden nnd den Kronprinzen, von dessen Haupt eine Wagenstange nur einige Zoll weit entfernt war, an sich reißen, 'war das Wert eines Augenblicks. Ein Fiater hatte dem kaiserlichen Wagen vorfahren wollen; eines der Pferde bäumte sich auf und die Wagenstange ward so direct gegen den Kopf des Kronprinzen dirigirt. Se. Majestät der Kaiser wandle durch seine Geistesgegenwart die Gefahr ab. Sicherheilöwachmänner und mehrere Pasfan-ten fielen den Pferden des Fiaters fofort in die Zügel. Der Kutscher wird sich vor dem Strafgerichte zu verantworten haben. — (Störung einer Schulprüfung.) Zu Et. Georgen in Atlergau wurde, wie die ..Linzer Ztg." berichtet, kürzlich die ron dem Vorsitzenden des Ortsschul-lalhcö abgehaltene Cchulprüfung dadurch gestört, daß die Eltern mehrerer Kinder währmd dcr Prüfung der dritten Klaffe in das Schulzimmer eindrangeu und ihre Kindcr aus demselben fonuahmeu. Die strafgenchlliche Unter, suchung über diesen Vorfall ist bereits eingeleitet. — (Seidencultur in Süd-Tirol.) Nach einem Berichte der slidtirolischen Landwirthschaflsgescllschaft über den Stand der Seidenwürmer berechtigt derselbe zu den schönsten Erwartungen. In Trient und der nächsten Umgebung von Trient unterziehen sich die Seidenwürmer be< reits der vierten Häutung (Schlaf), in den anderen Theileu Sud-Tirols der dritten und in clwas höher gelegenen Orten der zweiten. Die Seidemvürmer aus dem inländischen Samen stehen nicht schlechter als jene auS dem vom Orieut import irteu. — (Fürst Vismarck) war bei seinem letzten Frankfurter Vesuch im Civilanzuge. Der Oberkellner im „Schwanen", an dcu gelben Kragen der Cürassierinterims-uniform gewöhnt, tonnte es nicht lassen, seiner Verwunde« rung Ausdruck zu gcbeu. „Beinahe hallen wir Durchlaucht nicht erkannt." — „Da wäre es Ihnen wie den Franzosen ergangen," antwortete der Kanzler lachend -- „die er^ kannten nns auch uicht eher, als bis wir die Uniform an gelegt hatten." — (Aus Nio-Ianciro) wird der „Ocstcrr. Eorr." berichtet, daß die Dispositionen bezüglich der Reise Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Brasilien nach Europa, speciell bezüglich deS beabsichtigten längereu Aufenthaltes in Wien, keine Aenderung erfahren haben. Die nächste brasilische Post wird wahrscheinlich das detail-lirte Reiscprogramm nach Europa bringen. Locales. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des l. l. Landesschulrat hes sür Kram in Laidach am 4. Mai 1871 unter dem Vorsitze des l. k. Lcmoespräsidentcn Sigmund Eourad Freiherr» v. Eybesseld in Anwesenheit von 8 Mitgliedern. Nach Eröffnung dcr Sitzung läßt der Vorsitzende die seit der letzten Sitzung erledigten Gcschäftsstückc durch den Schriftführer vortragen. Anläßlich des Berichtes eines Aezirkssclnilrathes über die Anstä'nde wegen Constituirung eines Orlsschulralhcs, weil fast alle Gemcindevertreter im Winter auf Hausierhandel abwesend sind, wird beschlossen, den Bczirlsschulralh unter Beziehung auf dcu § 23, Z. 11, des Schulaufsichts-gesetzes und im Hinblick auf tz 5 Schluß-Alinea idiäoiu, wornach die Gemeindevertretung zu Vertretern der Gemeinde im Orlsfchulrathe zwei Ersatzmänner zu wählen hat, anzuweisen, durch entsprechende Belehrung dahin zu wirken, daß wenigstens die Ersatzmänner aus solchen nach 8 6 des Schulaufsichlsgcsetzes wählbaren Mitglieder» der Gemeinde gewählt werden, welche den größcrn Theil des Jahres zu Hanse sind. Ueber die zufolge hohen Ministerialerlasses vom Listen Februar 1671 gepflogenen Erhebungen wegen Bestellung eines eigenen Dieners für die k. k. Lehrerbildungsanstalt wird beschlossen, unter Vorlage derselben beim hohen Ministerium für Cultus und Unterricht die Systemisirung einer solchen Diencrsstelle mit 300 fl. Gehalt und 50 fl. Quartiergeld zu beantragen. Nach Entscheidung in Betreff der Bestreitung der aus Anlaß eines Schulhausbaues aufgelaufenen Eommissions-kosten, dann mehrerer Gesucke um Befreiung von der Entrichtung des Unterrichtögeldes, fowie um Bclassung dieser Befreiung wird über das vorgelegte Confercnzprotokoll einer Mittelschule, betreffend die tägliche Schulmesse, beschlossen, daß wegen der in dieser Beziehung gewünschten Aenderungen die Direction nach Vernehmung des Lehrkörpers noch vor dem Beginne des nächsten Schuljahres den begründeten Bericht zu erstatten habe. Die nach Anordnung des Herrn Ministers flir Cultus und Unterricht der Ueberprüfung durch den Laudesschulrath zu unterziehenden Gesetzentwürfe, belrcffcnd die Errichtung und Erhaltung der öffenllichen Voltsschulen, dann die Rechts-Verhältnisse des Lchrerstandeö an Volksschulen in Kram, werden einem Eomit0 ans 4 Mitgliedern zur Vorbcrachung zugewiesen, in welches Regicrungsralh Hozheoar, Landes-aueschuß Dr. Bleiweis, Domprobst Dr. Pogacar und Lehrer Praprotuik gewählt werden. Ein erledigtes halbes Staatsstipendium für Lehramts-candidaten wird dem in Vorschlag gebrachten Bewerber verliehen. Aus Anlaß des von eiuem Bczirksschulrathe vorgelegten Ansuchens eines Ortsschulrathes um Diöpcnsirung der sechsjährigen Kindel vom Schulbesuche, wird beschlossen, demselben zu bedeuten, daß eine Ausnahme von der im § 2l des Reichsvoltsschulgesetzes vom 14. Mai 1869 normirten Schulpflicht, die Fälle des tz 2!i idiäom ausgenommen, gesetzlich uicht statthaft ist, daß es übrigens dein Ermessen des l. t. BezirlsschulratheS, beziehungsweise des Ortsschul-ralhes überlasse» werden müsse, den obwaltenden Schwierigkeiten hinsichtlich des Schulbesuches sechsjähriger, entfernt wohnender Kinder in einer Art und Weise zu begegnen, wie solche in Hinblick aus den H 8, Z. 9, des Schulaus-sichtsgesetzes und § 45 der Schul« und Unlerrichlsordnung vom 20. August 1870 durchführbar erscheint. Den Lehrern der Vollsfchulen in Vodice und Velcsovo (Michelsletten) wird der erbetene Diensttausch bewilligt, dann das Ansuchen um Wiederaufnahme eines local excludirlen Gymnasialschülers abgewiesen, und hierauf die Sitzung geschloffen. Korrespondenz. -4- Veldeö, 27. Mai." Trotzdem der Mai seinem ihm von Dichtern früherer und auch neuester Zeit beigelegten Epitheton heuer wenig Ehre machte, und nach der im Eursalon des Hotel Mallner in clüplo aufgehäxgten Hausordnung die Saison in Veldes erst mit 1. Juni beginnt, so ist der reizende Eurort doch schon ziemlich start oon Touristen besucht worden, und auch einige, einen längeren Aufenthalt vorhabende Gäste sind schon eingetroffen. Sonntag den 14. Mai lam die Tarviser Liedertafel und eine ziemliche Anzahl von Gästen aus Kärntcn nnd Krain; vergangenen Sonntag waren abermals über 20l) Fremde hier und für die Pfingstfeierlage ist eine noch größere Anzahl zu gewärtigen. Auch für stabile Gäste sind bereits alle Zimmer sowohl im Louisenbad, als auch im Hotel Mallner und Erzherzog Sigismund für die eigentliche Saisonzeil vergeben, und müssen daher die anderen Gäste, die noch vorhaben, längere Zeit in Veldeö zu wol> uen, sich frühzeitig genug um geeignete Wohnungen um« sehen. Den großen Bemühungen der Veldeser, an der Spitze Baron Nlfous Zois, ist es gelungen, im Wege dcr Subscription eine Summe zu sammeln, die es möglich machte, die projectirtc Ringstraße um den See vom Dorfe VcldeS auS bis zur Seitnern'schen Spinnerei auszuführen, und da zu beiden Seilen der Straße Bäume angepflanzt sind, sc> hat das Bad dadurch einen reizenden Spaziergang mehr. Auch durch den Ausbau des neuen Pfarrhofes, gerade dem Hotel Mallncr gegenüber auf der anderen Seite des See's, wird der Uferlrauz eine schöne Blume mehr bekommen. Die schönste Zierde der ganzen Gegend ist jedoch die nun fertige Villa Zois geworden. Selbe liegt ober dem Mall-ner'schen Wirtschaftsgebäude auf einer Anhöhe, von dcr man nicht nur den ganzen See und seine Umgebung überblicken kann, sondern auch die gan^e Oberlrainer Ebene liegt vor den Augen, eine Fernsicht, der nur die vom Fcl« senschlossc aus gleichkommt. Durch die liebenswürdige * Durch Zufall verspätet Das Louvre und die Tuilerien. Es dürfte vielleicht manchem unferer Leser nicht Unwillkommen sein, etwas Näheres zu erfahren über die großartigen, durch geschichtliche Thatsachen, wie durch lhrcn iunercn Kunstwnth zur Wcltocrilhmlhcit gcwor-bcncn architektonischen Monnmcntc in Paris, welche nun blttch die unerhörte Barbarei dcr Pariser commulnsti-schm Mordbrenncr dcr Vernichtung preisgegeben wnrdm. Das Louvre ist nrsftiiiuglich eine Festung gc-wcsen. deren Un.wandlnng in einen großartigen Palast lchoa 1528 begonnen nnd nntcr Katharina von Medici sottgesctzt wurde. Noch cifngcr gcschah das unter Hem-lich IV. und Cardinal Richelieu. Doch wurde dcr Valasl nach anderem Plane erbaut, als ursprünglich beabsichtigt war. u»d vicrmil so groß gcitaltct, als er "ach dcm ersten Pla»e hätte wcrdcn sollen. Die Vollcn-b""8 nfolgtc schr langsam. Die Hauptfa^de im O,tcn Wit dcr l'einhmten Colonnade wn>de nach den Plänen verault's M)5> begonnen, abcr erst ein Jahrhundert 'pülcr vollendet. Diese luftige Säulenreihe auf einem schmucklosen Erdgeschoß machlc einen großartigen Em. brnck. Unter Napoleon I wnrdc an dis eigentliche ^ouvrc die lctztc Nand gelegt und eine zwcitc Vertm,-^'"g mit den Tnilcrim (die erste mit der von den Kulmen anslanfcndcn Galeric entstand unter Hennich !^) Wgchclli indcm man die Galerie dcr Nivolistraßc "'s zur Verlängerung dc, Wcstfa.adc des alten Lonvrc fortsetzte und mit dieser vereinigte, anderntheils aber die Nord- und Südfail!c ökianl heilen, die der Medicin widerstchcn; nämlich Massen, Nerven , Vnis! , Vungcn-, Leber-, Drüsen-, Echleimbau!', Allein. Bl.isc» und Nierenleiden, Tubcrculose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asll»nc>, Hosten, Unuerranlichleil, Perstopsung, Fiebers Schwindel, Blut.niistei.ieli, Ol'renbrausen, Ucbelleit und Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abnia gerung, Nbeumatiemus, Gicht, Bleichsucht. — Änszuq ans 7ii.!X)U Certificate» i!l>er GenesniM», die aller Medicin sset,oht: Certisicat Nr. 08471. Prunetto (bei Mondovi). den iiü. October I8l!ii. Mein Herr! Ich lann Sie vc>sichen>, das! seil ich po» der wundervollen iluvkIsüüiKru ,!>! Nilr^ Gebranil, machte, daö l'eißt seit zwei Jahren, fühle ich die Bcschwerlichreileil meine» Allcrö nicht mehr, noch die Vast inei ner «>l Nahrc. Meine Veinc sind wieder schlanl geworden; mein Gesicht ist !» gut, baß ich leiner Brille bedarf; mcin Magen ist starl, als wäre ich 30 Hayrc alt. Kurz, ich suhle mich verjüng!; ich Predige, ich höre Beichte, ich besuche ziranle, ich mache ziemlich lange Menen zu Fus, , ich siihle meinen Verstand llar und mein Gedächtnis, erfrisch!. Ich ersuche Sie, dicsc (irllärung zn veröffentlichen, wo und wie Tie c<< wiiuschcn. Ibr ganz ergebcuer Abb>/ Peter Castelll, lj»ül»,-«8-Mel>l. nnd Pfarrer zu Pnmetto, Kreis Mondvui. Nahrhafter als ssleiscl», erspart die lisvl»!«^,«!-!! bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihre» Preis in Ärzncie». In Blechbüchsen von '., P,nnr fl. 1.5», 1 Pfund fl. 2.50. 2 Pfund fl. 4.5U, 5 Pfund sl. u», 12 Pfund fl. 20, 2-l Pfund fl. !!6. - Nevu,1«»c!tzre ^lwoalat^ in Pulver uud in Tabletten für l^ Tassen fl. 1.50, 21 Tassen fl. 2.5,0, 48 Tassen fl. 4.5><>. in Pulver für >20 Tassen fl. 10, filr !N8 Taf fen fl. 2<>, siir 5?ü Tassen sl. Alcl> luit Min^ und Nourmber-Zillsci! 5>l>,M — 5>pnx-, NlUimialrAlilshm <)!>,!<>, I«»!»«- Stauts-Aiilchcu 10'ü- Ä^t!.!l 2^.70 - - London 124.15», Sü^.l l^,25», - K, t Mi!,,.^ Ducaleu 5,8«. -- Naftolcoud'or i».88. Kandel und 'Volkswirtljschastlichcc'. Vaidach, 3l. Mni. Nnf dem heiili^'ü Marlle sind >-schielleii: 5» Wcilirn mit Grtrcidr, 7 Wa^ll! »üt Hni und ?!>, I) (Hril 5>5> 6tr., 'Stroh 33 Ctr.), ^7 Wagen imd 7 Schiffe (>') Maflcr) uilt Holz D nrchschn ills-greise. ————_ _____^...- fl. lr. fl. lr. st. lr. st. Wcizl^l! pr, Mchrn 5> l!U! . Psnut, 40 - - Korn-Saat,, 3 80 4 7 (5iei >n Sülck — 1i Gerste „ 2 90^ 3 30 Milch pr. Mafj ^ U> Hafer .. 2— 2 39 iliindsleifchpr. Pfd, - 22 - Haldjroch! „ -------4 72 ^Ut'Ilrisch „"22.,. Heiden „ 3— 3 46 Schwcuieslcisch,, 2« Hilfe „ 3 20 340 Schöpfl'ülk'isch „ —17,, Klilnrny „ 3 60 4 Hähnde! pr. Stilck — 25»'. - Erdäpfel „ 2 -^------- Tcndei! „ 17?.....- linsen „ 5 5,0------- Hcu sir,/^'»«»n 14«! Erbsen „ 5i------- Sn^l, „ 1^0', . Fisolel, .. 5----------- Ho!.,,l!l',;t.,pr Klsl, . - ^<0 Ninde'chül l!, Pfd. .. 49------- - weiche. 22" -— 5,^ Schwe>:,^sch!lialz „ — 4l»------- Wem, i! iher, Pr Speck, srifch, „ -34— Eimer ^3 — ^crülichelt „ — 40.------- - ^'ei^.': „ ... _ ^s, ..- Anssekommeuc Frclude. Am 30. Mai. >5l«>«»,,«. Die Herren: Milossick, Klagenfnrt — Berc,cr. Fillme Peric, Privat, Istricu, Pwec, Prluat, Istt'ien, — Alioieii, Venedig. — Vilhar, Pr^sid. Iermann, Fining - Prixurr, Kanfin., Cilli. — Uvelic, Commis, Prllan. Ätorn>, Äanfm, Villach. - - Frail Ända, Privale, Hörderg, «<»«««, NVl»',,. Dic Herren: Schüssel, itanfin', ssnrth. Stare, Ingenieur, Äßlinc,. Sc.npa, Cilli, — Walan.^, ^iaufm., Wien,— Maf Pückler, Oberlrain, - Panßer, jlansm, Uieifniz. - 5kraivfsly, ilanfm., Wien, - Wendel, Berlin. Oswald H>«>»>'«». Die Herren: Pulocnil, Obcrtrain. ^ Heinwer.!. Wien, »«««»,»«»>!«'>,«»,' »»«»«'. Die Herren: ^iizzota, Venedig. Nenner, Schneider, Scsfana, .Nlet^llilli^ische 3äeol)achlil!llN'!l i,l LMach. ff !^.Z-^ 3. ! '^"^ 3^ . ^«^ !ß?Zi N : ! :? s^ ^ ^ .2 Z " ^ ! e>" l- l; ll H)i«, 324"« ^ 10V öiW. schwach Iiallihciter"., 3l, 2 „ N. Z23,H, >I9,4 SW. stark halbheilcr ^'" 10 Äb. ^4.!.! z.13, SW. mDig größlh. bew. ^>" Tagilbrr sehr windig, Mendrolh, Mondhof, nach l» Uhr elloaö Nlgen. Das TageSmittel der Wäime -j- 14-3". um 0',^' üder dem vlormale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz u. K l c i n m a t, r. Mzjenbmcht. 2«,e,l, 60 Ma,. Dlc Äo sc wa ehr anlmil ud gllnst.c, gchm.mt. Wahrend dle me.stcn Anla^pap.cre Preiöhaltcnt. blieben oder Vchermilm, uon mehr oder weniaer Ä^ ^ . .^ . , dcutnl.g anfwe.seu tonuen stiegen ^.o,e aller Gattungen, deren s.ch d.e Tpocnlal.ou nenerdixg^ bemächtigt hat. schr beträchtlich nnd war n ''lo bah S äat7baln ni,. ,' lebhaftester Nachfrage Die Aclicu der ästerr. deutsche,, Baut iu Franlfurt dcbut,cten uui c.nem Aglo uou beiläufig 25 ft. ' ^ ^ .^uumi», Viaai^ahu. unlou „> ^. Allgemeine Staatsschuld. Fltr 100 si. Geld Waarr ^lnhüitlichc Staatsschuld zl: 5 pEt.: iu Violen verzins!. Äiai-^iovrmbcr 5»9,40 59.55 ., ., „ Februar-August 5,945 59.55 „ Silber „ Iäuuer-Iuli . «9 40 69.50 „ „ „ Aprll-Octobcr . 69.15 «9.25 '^le Y,I 1839..... —.— 264.— ., „ «854 (4 «/„) zu 25>0 fl. h.^ - 95.25 ., ., 1860 zu 500 st. . . 102.— 102,20 .. „ 1860 zu 100 fl. . . 114- 115,-„ „ 1864 zu 100 si. . 129 75. 130.-sllllllö-Domaneu'Psandbriese zu l20 ft. o,W. i>l Silber . . 127.50 128.— ». Orundentlasiulll,S-Oblittatiollel!. Filr 100 si. Gell, Waare itMmeu .... zn5plit 96.- 9?.- Olllizie,'.......5„ 7490 7530 Nieder-Oesterreich. . „ 5 ,. 97.f»0 98.50 Ober-Oesterreich . . „ b „ 94,50 95 50 Siebenbürgen ... „ 5 „ 75 75 76,25 Stctermar' ... „ 5. ^ 93—94 — Ungarn .... „5 „ 7975 80.— ^'. Andere öffentliche Alllehe««. Dunauregnlirnugiülosc zn 5 pCt. 99. 99.5,0 llug. Ciseubahuanlehen zu 120 st. ö. W, Silber 5.".. pr. Stück 107 40 107.60 Uilg Plälniruanlehru zn N)0 si. ü. W. (?l»st. iiinznhl.) pr. Slilll 95.— 95 25 Wiener Communalanleheu, rücl- Geld Waare zahlbar 5 pEt. fUr 100 si. . . 87.30 87.50 «. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Nuglo-ösierr. Banl.....251 25 251.75 Baulvercin.......252. - 254.— Voden-Ereditanstalt . . , . —— —.— Eredilaustalt f Handel u. Gew . 282 70 282 90 Crcditanstalt, allgem. nngar. . 107 50 107 75 Escomple-Gesellschaft, u, ü. . . 895. 898, -Franco-üsterr. «aul . . , . 117.25 N7.50 Generalbaul.......—.— —>- Handelsbank.......353.— 15'5.— Nationalbanl......792.— 794,— Uuioubllnl.......877 25 277.50 Vereiusbaul......111.25 111.75 Verlehrsbanl.......172.50 173.- »5. Actie» von TrauSportunterneli- NlUNsten. Geld Waare Nlfüld-Fiumllner, Vahn . . . 177.25 177.55 Vöhm. Westbahu.....—.— —.— Carl-Ludwig-Vahn.....260.50 260.75 Douau.Dampffchifff. Gesellsch. . 610.— 612, - Elifabeth-Westbahu.....222.— 222.t>0 Elisabcth-Westbahll (i?inz-Vud- weiser Strecke).....197.50 198.- sterdiuands-Nurddllhu . . . 2297 2302.--Filllfl,lch.,u-Burchr«Vahu . . 176.^ 177.— Oeld Wa-'l ^r<,n''Ioset!^'iftllb'! . . . 201 25 201 75 ^.'embtrg-C,lrn.lIllssyer-Vahn . 172.75 173 25 ^,'lovt,, üsserr........ 396.— 397^ - Ocsterr. Nordwestbahn . . . 211 50 212 — Rndolfö-Bahn...... 164 25 164 75 Sicbenbilrgcr Bahn . , . . 171 — 179 .^. staatübahn....... 423— 421 Slldbllhn....... 173 30 173 50 Sild-nordb, Verbind. Bahn , . 180.50 180.75 Theiß-Bahn ,...... 247.— 247.5» Ungarische Norbostbahn . . . 162.75 163.25 Ungarische Ostbahu .... 86.- 86.25 Tramway........ 220.50 221.— «?. Pfandbriefe (flir 100 ft.) Mg. »st, Bobm-Ereoit-'Anfiall Geld Waare verloSbar zu 5 pEt. in Silber 106 25 106 50 dtll.in33I.r>lckz.zn5pCt.inij.W. 8^.80 87. - Nallonalb. zu 5 l,Ct ü, W. . . 92.50 92,70 Unq. Äod.-Cred.-Aust. zu 5'/, pEt. 89 50 89.75 «. ^prioritätSoblissationeu. Geld Waare Elis.-Westb. iu S. verz. (l. Etniss.) 95 - 95.50 Feroinaubs'Nordb. in Silb vcrz. 105 50 105.75 Franz-IosephS V"lhn .... 96.90 97.10 A.Larl-i'udw. V. i. G. v?rz.l Hm. 104 5»0 104 75 Otsterr. Nurdwritdllhll .... 9625 96.50 ^. . „. , Gel> Wa.in' ^lebeub. Bahn in Silber verz. . 88 90 89 ><> StaatSb. G. 3"/„ .^ 5.00Fr. „I, Em. 139 - 139.5" Slldb.G. 3",„ i. 500 Frc. pr. Stück 110 75 111 - Sildb.-G. i. 200 fl.z. 5", filr 100 ft. 90 - 90.2i» Gildb.-Bons 6°.« ^187<»—74) » 500 Frc« pr. Stück , . . 240 50 241.5»!' Ung. Ostbahn si!r 100 si. . . 84.75 85,- »«. Privatlose lper Sliict.) Ercditanstalt f. Handel u. Oel». Geld Waaie zu 100 si ö,W......17350 174." Rudolf-Stiftung zu 10 si. . . 15.. ^ 15),5><> «Mechsel (3 Aim:) Gelt, Wa°" Augsburg fllr 100 si, fildd. M. 103 30 103.^> Frauifurt a.M. 100 fl. dctto 103.45 ll>3.6" Hamburg, für 100 Marl Banco 91 30 9I.^> i!ondon, für 10 Pfund Sterling 124.25 124,4«) Parie, lür 100 Franc« . . .' —.-- -. " «. Milnz-Ducutel , 5> si. 88 lr. 5,1. "> " !V!apolec,n<'d'llr . . 9 „ 89 „ 9 „ 8^! " Prenß. Casscuschriuc. 1 „ 83 « 1 « ^'. „ wilder . . 122 „ 30 ,. 122 „ 60 " Krainische Oruudent'nstnugS - Obligationen, P» ' katuotiruug. d<>. -