Nr. 227. Donnerstag. 4. Oktober 1906. 125. Jahrgang. Mbacher Zeitung VrsnumeratlonSPrelS: Mit Vostversenduua: ganzjährig 30 K, halbjährig 15 «. Im Konlur: ganzjährig Ls li, halbjährig 11 K. Mr die Zustellung ins Haus ganzjährig 2 X, — Insertionsaebühr: ssür tleine Inlerate bis zu 4 Zeilen 5« li, größere Per Zeile 12 d; bei öfteren Wiederholungen per Zeile » li. Dir «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mit Unsnahnie der Son,^ und Feiertage. Die Ndminiftration besindrl sich Nongreßplap Nr. 2, die Medaltlou Dalmatingasse Nr. 1U, Lprechstunden der Redaktion vun 8 biö 1l> Uhr »»r. mittags. Unfranlierle Brirfe werben nicht angexonimen, Manullripte nicht zurückgestellt Amtlicher Teil. Der Minister des Innern hat den Landes-rcgierungssekretär Ernst Freiherri^ von Schön-berger zunl Bezirksyaliptmaillle in Krain ernannt. Der k. k. Landespräsident im Herzogtums Krain hat dem Johann Mandelc, Mesner an der Inselkirche im Veldcser See, die mit Allerhöchsten, Handschreiben vom <>!. August 1898 gestiftete Ehrenmedaille für vierzigjährige trene Dienste zuerkannt. Den 2. Oktober 1906 wurde itt der l. l. Hof. und Staats-bruckerei das I.XXXVIII. Stück des NeichsgeselMattes in deut' jcher Ausgabe ausgegeben und versendet. Ven 2. Oltober 1806 wurde in der l. f. Hof» und Staats-druckerei das I^XXXI. Stück der rumänischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung> vom 2. Oktober 1906 (Nr. 225) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß-«zeugnisse verboten: Nr 10 «Der Freidenler> vom 1. Oktober 1906. Nichtamtlicher Teil. Die Landwehr-Artillerie. Im Abgcordnctenhause beantwortete am 2. d. der Landesverteidiguligsmilüster Schönaich eine Anfrage bezüglich der nen zn errichtenden Landwehr-Artillerie. Der Minister erklärte, es sei dem Hanse wohl bekannt, daß unser 30 Jahre altes Geschützmaterial durch moderne Geschütze ersetzt werden müsse. Er glaube sagen zu können, daft die neuerprobten Geschütze, sowohl das Flachbahngeschütz als auch das Steilbahngeschütz (Haubitze) die Hoffnung gestatten, daß wir für längere Zeit vor der Wiederholung einer so kostspieligen Neuerung sicher sein werden. Mit der Einführung eines neuen Geschützes allein könne man aber den heutigen Anforderungen an die Feldartillerie nicht genügen. Die Feldartillerie muß auch eine ihrer Aufgabe entsprechend starke und neue Organisation erhalten. Diese Organisation ist so gedacht, daß an der Dotieruug der bcstehendeu Infanterietruppendivisionen mit je einem Feldartillerie-Regiment festgehalten, den Korpskommandanten aber eine größere Artilleriekraft zur Dotierung einzelner Kolonnen oder Gefechtsgrnppen mit stärkeren Artilleriekräften zugewiesen werden sollen. Jeder Korpskommandant soll künftig über zwei Kanonen-regimenter und ein Haubitzenregiment verfügen, wodurch die Vermehrung der Artillerieregimenter um 15 Kanonen- und 1<4 Haubitzenregimenter notwendig wird. Von diesen 15 Kmlonenregimentern, welche für die Landwehrtruppendivisionen bestimmt sind und daher naturgemäß als Bestandteil der Landwehr aufzustellen wären, entfallen acht auf die österreichische lind siebeu auf die ungarische Landwehr. Die Aufstellung der acht für die diesseitige Landwehr bestimmten Regimenter hätte, um eine sprunghafte Erhöhung des Budgets zn vermeiden, in vier aufeinanderfolgenden Jahren zu erfolgen, wobei an der zweijährigen Dienstzeit für die Landwehrartillerie selbstverständlich festgehalten wird, bis auf einen geringen Teil der Mannschaft, der int Interesse der Sicherung eines festen Gefüges der Unterabteilungen die dreijährige Dienstzeit wird angetragen werden müssen. Der Minister fügt ausdrücklich bei, daß die Aufstellung von 2!) neuen Artillerieregimmtern ohne Erhöhung des Rekrutenkontingents undurchführbar wäre. Lediglich als vorbereitende Maßnahme und um ein weiteres Jahr nicht zu verliereu, ordnete der Minister an, daß, da eine Rekrutenbewilligung für die Errichtung von Landwehrarlilleriercgimeutern noch nicht vorliegt, heuer die Zuteilung voll Landwehrrekruten betreffs Ausbildung für den Artilleriedieust zum Heere auf Kosten der Stände der Landwehrfuß-truppeu erfolgen soll. Von den für die Neubewaffnung und Reuorganisation der Artillerie prälimi- nierten Kosten insgesamt l«4 Mill, entfallen für die Errichtung der österreichischen Landwehrartillerie ltt-li Millionen, für diejenige der ungarischen Laudwehrartillerie 10'2 Millionen. Infolange nicht ill Österreich und in Ungarn die Errichtung der Laudwehrartillerie sowohl budgetär als auch hinsichtlich der notwendigen Nekrutenkontingents-Erhöhuug verfassungsmäßig sichergestellt ist. kann die quotenmäßig von beiden Reichshälften zn bedeckende Gesamtsumme des Erfordernisses von 184 Millionen nicht nm zirka 5 Millionen jährlich herabgemindert werdeil, welche Österreich ersparen würde, wenn es für den quoteumäßigen Veitrag für die Errichtnng von 7 Honvedartillerieregimen-tern entlastet würde. Insolange diese Frage nicht vollständig geklärt ist, kann die Unterbreitnug wegen Bestreitung der Auslagen für die Errichtung der Landwehrartillerie im Hause nicht erfolgen. Die Wahlrcform. In Erörteruug der Frageil, die jetzt den Wahlreformausschuß des österreichischen Abgeordneten-Hanfes beschäftigeil, spricht sich die „Neue Freie Presse" sehr entschieden gegen den die Einführung des Pluralitätswahlrechles bezweckenden Alltrag des Abgeordneteil Dr. Tollinger ans. Mit demselben werde nicht bloß eine Modifikation des allgemeinen Stimmrechted vorgeschlagen, sondern, da der Besitz einer Liegeilschaft und die Leistung einer bestimmten Steuer die Berechtigung zur Abgabe zweier ^timmen verleihen foll, auch das Zensus-Wahlrecht wieder eingeführt. Der Antrag zeige überdies die Tendenz, fast ausschließlich den Kleingrundbesitz lind das Kleingewerbe zu begünstigen, er lvill bewirken, daß die kurzsichtige, den Nationalwohlstand schädigende Mittelstandgesetzgebung des Kurienparlaments möglichst ill das Parlament des allgemeinen Wahlrechtes verpflanzt werde. Um diesen Zweck zu erreichen, dürfe das Abgeordnetenhalls den Uilinllt der Massen nicht herausfordern. Alich gegell die Bestimmung des Autrages, daß den LeuMeton. Regen. Novelle von AlricH Iwank. (Schluß.) Befriedigt blickte sie um sich. Ja, dieses Heim war schöli. Wert, daß Wissenschaft, Kunst und Literatur sich iil die weichen Fantenils einnisteten, die die Technik errichtet hatte. Die Technik, wie nüchtern! — Weiter nichts! Praktisch alles, so überaus praktisch. Der gllte Assing! Tann blickte sie in den Regen hinaus. Sie wurde unruhig uud nervös. Wo ^ans nnr blieb? Dr. Hans Sehring. In diesem Augenblick brachte das Mädchen einen Brief. Ihr Herz klopfte. Sie hatte seine Handschrift erkannt. Wohl ein Gedicht, wie er es ihr von Zeit zu Zeit gewidmet hatte . . . Langsam entfaltete sie das Schreiben. Flammende Glut überzog ihr Antlitz, während sie las. Unmut, Zorn, Enttäuschung malten sich darauf. Tann lachte sie lallt auf uud warf den Brief auf deu Bodeu. Er enthielt nur wenige Zeilen: „Verzeihe, Teuerste, daß ich, bevor ich dich heute aufsuche, dich bitte, die stillen, vertraulichen Stunden unseres Regennachmittages dazu benutzen zn dürfen, mit dir über die materielle Ordnung unserer Verhältnisse zu sprecheil! Das wird in deinem und meinem Interesse notwendig, jetzt, wo wir so unmittelbar von unserer Verbindung stehen. Man muß von deil geistigen Ioeenhöheu der Varn- hagens auch mal hinabsteigen in die Niederungen der praktischen Assings — auf Wiedersehen, Lud-inilla! Dein Hans." Ihr Stolz bäumte sich auf. Das war unerhört. Da war ihr braver^ Assing ja ein sentimentaler Schwärmer neben diesem — Literarhistoriker! Eine grenzenlose Aufregung bemächtigte sich ihrer. Beschämt, gedemütigt, entweiht schien ihr alles, was in den letzten Monaten ill ihrem Herzen zu keimen und zu sprießen begonuen hatte. Sie fieberte vor Erregung. Mit Spott und Nichtachtung hatte er wohl innerlich stets an den gedacht, der ihr Lebeil so reich und schön lind frei gemacht, frei für ihn! Sie schluchzte laut auf: „Armer, armer Assing!" Tann riß sie die Tür zur Terrasse auf, eilte über die Treppe hinab in den Garten und rannte in dein strömenden Regen umher, wie von Gewissensquallen gefoltert. Verletzt ill der innersten Seele, gekränkt, gereizt, empört. Sie war mir im leichten Hausgcwand und mit bloßem Kopfe, während sie innerlich voll glühenden Flammen durchloht war, und als nach mehrstündigem Suchen ihre Dienerin sie wiederfand mit triefenden Gewändern und aufgelösten Haaren, aus denen Wasser herabfloß, brach sie fieberschaudernd, halb erstarrt, ohnmächtig zusammen. Wochenlang hatte sie dann mit schwerer Krankheit gekämpft. Ohne Bewußtsein, ohne Erinnerung der Vorgänge vor ihrer Erkrankung. Erst seit kurzem war sie genesen nnd fing an, rückwärts schanend, die Ereignisse zn betrachteil. Völlig still war's in ihrer Seele. Aber hellte, jetzt iil dieser Regenstimmung, da war alles wieder lebendig geworden, was so bedeutungsvoll in ihr Lebeil getreten war, lind was ein einziger Regen- nachmittag ausgelöscht hatte für immer! Dieser Regen — unermüdlich, nncrschöpflich, atemlos! Die Sintflut. Ein Lächeln hnschte um ihre Lippen. Spöttisch. Hochmütig. Das Mädchen trat ein und öffnete die Tür der Veranda. „Die Luft ist ganz warm und weich nach dem Regen. Das wird der gnädigen Frau gut tun", sagte sie. Ein tiefer Atemzug hob die Brust der Genesenden. „Ah! Das tut wohl; ich danke dir, Anna!" ^ie wurde sich ihrer wiederkehrenden Kraft bewußt. Der Papagei war hinaus geflogen uud hatte sich alls einen der Lorbeerbäume niedergesetzt, die zu beiden Seiten die Treppe flankierten. Aber die herabfallenden Tropfen verscheuchten ihn. Er riß nlit dem Schnabel ein Blatt ab und kehrte zu seiner Herrin zurück. Alls ihrem Arm ließ er sich nieder. „O, bringst du das Ölblatt, alle Lotte?" lachte, sie fröhlich. „Wahrhaftig!" Wie Jauchzen tlang's. Das Anfjanchzen frischen, starken Mntes, der dem wiedergewonnenen Leben sich zuwendet. „Wahrhaftig, Lottchen!" Übermütiger Spott blitzte aus ihren Angen. „Das Dichten der Menschen ist böse von Jugend auf, sogar das der — Literarhistoriker. Besonders, wenn sie cine gute Partie machen wollen." „Etsch!" rief der Papagei. „Etsch!" Laibacher Zeitung Nr. 227. 2122 4. Oktober 1906. Landtagen die Festsetzung des Zensus für, das Mehrstimmenwahlrecht überlassen werde, müsse protestiert werden. Die „Zeit" wendet sich gegen die Anträge ans Statuiernng der Wahlpflicht. Die freiheitlichen Parteien werden trachten müssen, die falsche nnd künstliche Methode einer Belebung des öffentlichen (Geistes durch eine richtige und natürliche Methode wettzumachen: durch Erweiterung der bürgerlichen Freiheiten, namentlich durch Befreiung der Presse sowie insbesondere durch frische, volkstümliche Arbeit in der Organisation und im Wahlkampfe. Die „österreichische Volkszeitung" hält die Einführung der Wahlpflicht wohl für möglich; sie würde aber eine solche Menge technischer Schwierigkeiten im Gefolge haben, das; sie sich durchaus nicht, als zweckmäßig erweisen, würde. Auch könnte sich der unerwünschte Erfolg einstellen, daß man dnrch die Wahlpflicht mehr, Radikale als Gemäßigte auf Staatskosten zur Urne treibt. Die „Arbeiterzeitung" bekämpft sehr energisch den Antrag Tolliugers, dessen bewußter nud eingestandener Zweck kein anderer sei, als den besitzlosen Klassen die bescheidenste Möglichkeit einer Vel> tretuug im Parlament zu rauben. Eine Wahlreform, welche das unerträgliche Unrecht der Kurien in der Form der Pluralität noch steigert, ist gänzlich unmöglich. Das Blatt nimmt an, daß das mit schweren Mühen so weit gebrachte Werk durch diesen Antrag in die Luft gesprengt werden soll. Politische Uebersicht. Laib ach, 3. Oktober. Ans Petersburg wird gemeldet: Der Petersburger Berichterstatter des Londoner „Daily Telegraf" hat seinem Blatte gemeldet, daß das Projekt eines englis ch - russis ch en Übcrein -k o m m e n s dem Kaiser Nikolaus bereits zur Begutachtung unterbreitet worden sei, und hat diese Versicherung durch Auführung einzelner Punkte des angeblichen Übereinkommens glaubwürdig zu machen gesncht. Seine Meldung steht nichtsdestoweniger mit den Tatsachen n i ch t in Übereinstim-inuug. ' Die freundschaftlichen Verhandlungen, welche seit einiger Zeit zwischen dem russischen und dem englischen Kabinette zum Zwecke der Erzielung einer Verständigung beider Mächte über einzelne Fragen der Orientpolitik geführt werden, nehmen ihren normalen Verlauf; es ist aber dem Zaren keinerlei Projekt eines englisch-russischen Abkommens überreicht worden. Unter den Reformen, mit deren Durchführung oder Vorbereitung die russische Regierung gegenwärtig beschäftigt ist, nimmt die N eorganisa -t io n d er r u ssisch en Po li z ei einen hervorragenden Platz ein. Ohne die außerordentlichen Schwierigkeiten zu verkennen, mit denen die russische Polizei gegenwärtig zn kämpfen hat nnd ohne ihre Leistungen zu unterschätzen, wird an ihrer Tätigkeit an den leitenden Stellen insbesondere bemängelt, daß in allzu zahlreichen Mord- und Raubsälleu die Urheber sich iu Sicherheit zu briugen vermögen und namentlich, daß es der Polizei bisher nicht recht geglückt ist, die Verbinduugsfäden zwischen den einzelnen Anschlägen zu entdecken. Wie verlautet, beabsichtigt die Regierung, für den Polizeidienst hervorragende ausländische Polizisten, namentlich auZ Deutschland, England und Belgien heranzliziehen. Schon Minister Plehwe hatte sich, als er im April 1902 nach Ermordung des Ministers Sipjagin, dessen Nachfolger in der Leitung des Miuisteriums des Innern wurde, angelegentlich mit der von ihm als dringend erkannten Reorganisation der russischen Polizei beschäftigt. Die von ihm eingeleiteten Arbeiten, welche stecken blieben, als auch er vom Schicksale seines Vorgängers ereilt wurde, werden nunmehr mit Energie fortgesetzt. Der Petersburger Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt" berichtet über eine Unterredung mit dem russischen Finanzmiuister, Herrn von K o -kovcev, in welcher dieser die über die russische Staatsbank in Umlauf gesetzten Gerüchte nochmals entschieden dementiert. Er gibt zu, daß die Staatsbank in manchen Punkteu reformbedürftig sei. Das Reformwerk werde auch in Angriff geuommen werden, und wird sich voraussichtlich iir der Richtung bewegen, die bei der Schaffung, respektive Umgestaltung der Deutschen Reichsbank ^ mindestens, hinsichtlich der scharfen und übersichtlichen Controlle der gesamten Geld-gcbarung — maßgebend sind. An die Schaffung einer Aktienbank aber denkt in Nußlaud keine in Betracht kommende Instanz. Finanzminister Ko-kovcev selbst ist ein prinzipieller Gegner des Projektes. Am 17. Oktober 1905 wurde in ^>i)pingai von den Vertretern der Oberkommandierenden der russischen und der japanis ch e n Truppen ill der M ands ch n r e i der Beschluß gefaßt, nur den Bewohnern der Gegend den Übertritt aus dem Rayon der einen Armee in den der anderen zu gestatten. Auf einen Vorschlag der japanischen Regierung, den Vertrag von Sypingai abzuändern, hat nliil die russische Regierung am 27. August 1906 bestimmt, daß die japanischen Staatsangehörigen in den von den russischen Truppen okkupierten nördlichen Provinzen der Mandschurei das gleiche Recht der Exterritorialität wie die anderen Auöläuder genießeu uud weder in ziviler noch in krimineller Hinsicht den russischen Behörden nnterstehen, ferner daß der japanische Staatsallgehörige, der ein Verbrechen begeht, der japanischeil Regiernng auszuliefern ist. Der neue Vertrag ist mit dem 15. September d. I. in Kraft getreten. Aus London wird gemeldet: Kriegsminister HaIdane erklärte gelegentlich der Verteilung der Schießpreise an die Freiwilligen in Eastlington (Haddingtonshire), die M a r i n e genüge nicht für Großbritanniens Verteidigung, da sie einen Schlag nicht zurückzugeben vermöchte. Die nötige Allsdehnungskraft für die Armee könne auf der Grundlage des bezahlteil Dienstes nicht gewonnen werden, ohne das Volk zugruude zu richten. Deswegen lenke die Regierung ihre Blicke auf die Freiwilligen und empfehle das Studium des amerikanischen Bürgerkrieges denjenigen, die an den Wert der Freiwilligen zur Unterstützung der Erweiterung der Armee zweifeln. Tagesneuigleiten. - (E in Waggon Z a h n st o che r.) Ein als Original bekannter, sehr reicher Hotelbesitzer iu einer ostprcnßischen Stadt ist gegenwärtig in der Lage, Zaliustocher billig abzugeben. Vci ihm kehrte ein Rei-sender ein, der für eine Zahnstocherfabrik reiste. Der Hotelier amüsierte sich sehr über die Branche seines Gastes und iu übermütiger Laune rief er ihm in seinem breiten, ostpreußischcn Dialekt zu: „Schicken Sie mir auch ciu Waggonchc Zahnstocher!" Der Reisende vorsprach es, und zur Überraschung uud zum Leid-Wesen des Bestellers hielt er Wort. Eines schönen Tages kam der Waggon an, und öem Hotelier blieb nach einigem Hin und Her nichts übrig, als die Ware abzunehmen. So gut er konnte, brachte er sie bei Kollegen unter, wurde aber uicht wenig gehänselt. Auch eill Reisender, der für ein Wollwarenhaus tätig war uud bei ihm einkehrte, fragte ihn sogleich beim Eintritt: „Sie sind doch der Mann, dcr sich einen ganzen Waggon Zahnstocher kommen ließ?" In einem gewissen Trotz fügte der Wirt seiner Bejahung die Worte hinzu: „Sie können mir auch ein Wagguuche senden." Aber wer beschreibt sein Erstaunen, als nach einigen Wochen wieder ein Transport wie der erste ankam. Der Wollwarenrciscndo hatte den Auftrag oer Fabrik überschrieben. Diesmal wachte der Hotelier keine gute Miene zum bösen Spiel, sondern verweigerte die Annahme; es kam zur Klage, und das Ende vom Lico war, daß ihn das Gericht der-urteilte. Nun ist sein Bedarf gedeckt. — (Wie internationale Diebe ar. bei ton.) Ein amerikanischer Schriftsteller, H. Hon-oini, hat jüugst ein Buch veröffentlicht, in dein er iibor die Kniffe und über die Diebcstunststückc der internationalen Spitzbuben, das heißt der Spitz, bnbcn, die in den Seebädern, in den Luftknrorten, auf Eisenbahnstationen nsw. arbeiten, interessante Mitteilnngen nmcht. Hauptsächlich sind es drei Tricks, die von den Schwindlern mit Vorliebe praktiziert werden: Der falsche Ann, die Vrnstmaschine und der Koffer ohne Vodcn. Wo sich vicl Volk zu versammeln pflegt, auf Eisenbahnstationen, auf veckhrsreichen Straßen, in Wareuhäuseru „arbeitet" der Dieb mit dem falschen Arm, iibcr welchen er nachlässig den Überzieher geworfen hat. In Wirklichkeit arbeitet der Dieb nicht mit dein falschen, sondern mit dem rich? tigcn Arm: der falsche dient nur zur Täuschnng des Dienst zweier Herren. Roman von A. L. Lindner. (26. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ihr sollten übrigens derartige Ansichten in nächster Zeit noch oft begegnen. Die Damen Zernikows, und nicht allein die ältere Generation, waren alle mehr oder minder auf den Ton der Bürgermeisterin gestimmt. Vermutlich hatte die Eigenart der liebenswürdigen, alten Dame Schule gemacht. Echte Repräsentantinnen des „Hausfrauentums" ältester Observanz, waren sie frenndlich, warmherzig, pflichtgetreu, aber von einem Gesichtskreis, dessen Grenzen mit ihrer Familie und der Zernikower Feld« mark so ungefähr zusnnimenfielcn. Von klein auf für Ehe und Hauswirtschaft erzogen, war ihnen — Gottlob — „das verfehlte Dasein einer alten Inngfer" erspart geblieben, nun ruhten sie auf den Lorbeeren erfülltei: Lebenszweckes und ließen Welt Welt sein. Alles Neue, Fremde unö ^ Geistige wurde freundlich lächelnd abgelehnt, als nicht zum Hausfrauenressort gehörig. So etwas ging sie nichts an, war so wenig Frauensache wie Militärdienst oder Reichstags-Wahlen. Immer wieder, auch bei Menschen, die ihr sonst in vielen Stücken sympathisch waren, hatte Ilse das dentlicM' Gcsühl, daß man die Tätigkeit einer San-gerin halb niit mißtrauischer Scheu, halb mit Mitleid betrachte, als etwas Deklassierendes. Immer wieder begegnete sie der verblümten Meinung, daß sie überaus klllg daran getan, sich aus den Wirrsalen einer etwas fragwürdigen Stellung auf den Felsen einer gesellschaftlich und pekuniär gesicherten Existenz zu retten. Das geschah mit einer naiven Selbstverständ>° lichkeit, die es Ilse ganz nnmöglich machte, sich darüber zu ärgern; die Leutchen meinten es ja so aufrichV tig gut uud wohlwollend. Ader wnnöer nahm sie es doch. Für Seehof hatte sich so etwas von selbst vei'standen, aber Zernikow war doch immerhin eine Stadt, besaß akademisch ge» bildete Einwohner, denen man schon ein etwas billigeres Urteil hätte zutrauen dürfen. „Am Ende werdeil sie mir noch gar den Ge° oanken suggeriereu, daß sie tatsächlich im Recht sind", dachte sie mitunter belustigt.------------- Woche reihte sich an Woche. Wenn Ilse später an diese Zeit zurückdachte, hatte sie immer das Gefühl von etwas Unwirtlichem, Traumhaftem. Der Hochzeitstag bildet freilich für jedc Frau die Grenzscheide zwischen zwei sehr, sehr verschiedenen Lebensabschnitten, aber iu diesem Fall war doch das Neue dem Alten allzu gewaltsam aufgepfropft wor» den. Man konnte sich oes einen nur erfreuen, indem man das andere möglichst zu vergessen strebte. Dcr momentan überstarken Stimme der Natur war Ilse gefolgt, dafür mnßte mm alles, was früher ihres Lelx'no treibende Kraft gcux'sen war, niedergehalten werden, wie ein Störenfried und gefährlicher Feind. Das gab dem gegenwärtige» Glück etwas Gewolltcs, Gemachtes: die verläßliche Grundlage fohlte. Wer Zeiten und Einflüsse, denen er das für seine Entwicklung und Charakterbildung Wichtigste verdankt, unter allen Umständen vcrlcngncn muß, wird dafür früher oder später mit der Gegenwart in Konflikt geraten. Einstweilen werkte Ilse davon freilich noch nichts, allzn groß war der Reiz dcs Neuen in ihrer jnngcn Ehe. Ihres Mannes heiße Neigung äußerte sich so vielgestaltig, daß sie nicht einmal dazu kam, das gute Teil Tyrannei zu bemerken, niit dem diese Neigung dnrchsetzt war. Er glich einem Mannc, dcr mit einem ihm zugefallenen reichen Besitz sich das Lcbcn auf das Be» haglichste einzurichten sucht. Daß cr im Gruude dar» auf ausging, ihr ganzes Sinnen uud Denken um. zumodeln, damit es sich dcm seinen möglichst bequem anschmiege, war ihm wohl selbst nicht klar. Er mochte ihre Gesellschaft zu keiner Stunde ent-oehren. Nur für ihn sollte sie da sein. Er las ihr vor, cr nmchw mit ihr lange Spaziergänge, von mancher halben.Stunde, die rein vertändelt wurde, gar nicht erst zu reden. Direkt oder indirekt beschäftigte er sie den ganzen Tag. Daneben nahm auch noch das kleine Hauswesen Gedanken und Hände in Anspruch; auf diesem Gcbict gab es für Ilse, die sich früher nie um Wirtschaftliches gekümmert hatte, noch viel zu lernen. Unter diesen Umständen verging die Zeit wie im Nu. Ilse bclu'clt einfach leine Muße, sich die ge° fährliche Frage vorzulegen: „Was wird aus meiner Kunst?" Ihr ehrgeiziges Wollen und Wüuschcn schien in Schlaf gesunken. Mochte es doch. Sein Wieder-erwachen würde ja unr den Beginn neuer Kämpfe bedcutct haben. ------------ Dcr Dezember kam und schüttelte Schncemasscn übcr Stadt und Land. Zernikow lag im Winterschlaf, ücsscn freundliche Träume emsige Weihnachtsvorberei. tungcn bildeten. Sie hatte am Fliigel gescsscn und leise phantasiert. Wie von selbst war sic dann in die Melodie eines Vrahmsschen Licdcs vcrsallcn, und hatte zn singen begonneil, ohne darauf zu achten, daß Vrekenfeld hinter ihr ins Zimmer getreten nx»r. „Wie bist du, meine Königin durch sanfte Giite wonnevoll —" Kmvacher Zeitung Nr. 227. 2123 4. Oktober 1906. Publitums. Don richtig!« Arm und die nchtige Hand stockt or mit wunderbarer Geschicklichkeit in die Taschen 0er Leute, die das Unglück Haben, mit ihm in Berührung zu kommen. Die Brustmaschine tritt hauptsächlich in Spielsälen in Aktion: es ist ein Apparat, der im Rockärmel sitzt uud mittelst eines uiu die Brust laufenden Bandes befestigt ist. Wenn man nun tief atmet, setzt sich der Apparat in Bewegung und die mechanischen Finger oder Greifer gelangen dadurch bis zu den Pulsen der Hand. Hört man dann zu atmen auf, so kehren die mechanischen Finger in den Ärmel zurück und nehmen die.Karte oder die Karden oder auch das Geld, das man verschwinden lassen will, mit. Dieselbe Operation läßt die Karten wieder in die Hand zurückkehren. Das geht alles so rasch von statten, daß selbst das geübteste Ange die Gaunerei nicht entdecken könnte. Der Schwindel mit dem Koffer ohne Boden ist einfach wie die Geschichte vom Ei des Kolumbus. Ein feingekleideter Herr mit einem Koff^- in der Hand geht auf dem Bahnsteig ans und ab. Der Koffer hat keinen Boden. Wenn nun irgend ein Reisender feinen Koffer auf die Erde gestellt hat und ihn einen Angcnbliä unbeobachtet läßt, fetzt der fein gekleidete Herr seinen eigenen „Koffer" über den fremoen Koffer und geht in der größten Ruhe mit dein letzteren davon. — (Warum foil die Zahl 13 eine UnglückZzahl sein?) Eines Tages faßen in Walhalla die zwölf großen Götter des Nordens beim Göttermahle! Loki, der Gott der Zwietracht, der nicht eingeladen worden war, tam nnd heischte gebieterisch einen Platz. Der dreizehn!.' Gast fing bald Streit mit Valour, dein Gott des Friedens, an nnd durchbohrte ihm das Herz mit einem Pfeile. Das ist, nach „Chambers Journal", der wahre Ursprung des alten Aberglaubens, der die Zahl 1:'> als eine Unglückszahl fürchtet. Die erzählte Sage war nnter den Völkern des Nordens fchon mehrere Jahrhunderte vor ihrer Bekehrung zum Christentum allgemein bekannt; sie hatten damals noch keine Ahnung von dem Evan,-gelinm, wo von dem Abendmahl Christi nnd der Apostel und von dem Verrat des Apostels Indas die Rede ist. — (A u Z H c i m w e h i n s M e e r g e s p r u n ° gen.) Als jüngst ein Auswandererschiff nach Amerika segelte, trug sich, wie mau dein „N. P. I." schreibt, eine traurige Szene zu. Unter deu Auswanderern befand sich der nach dein Zipser Komitate zuständige Landwirt Anton Novotny, der, von Heimweh übermannt, in einem unbewachten Momente den. Todesfpruug ins Meer machte. Alsbald wnrde ein Rettungsboot zur Hilfe des Auswanderers losgemacht; die Wellen schlugen aber über seinem Haupte zusammen uud er verschwand spurlos in der Untiefe. — (A ch t m a lver h eiratet.) Aus Newyork wird berichtet: Eiuc Frau Le Page hat foeben zum achtenmal geheiratet. Fünf von ihren früheren Ehe-gemahlen leben noch nnd haben dem neuen, Glücklichen ermutigende Telegramme gesandt. Im Alter von vierzehn Jahren entlief Fran Le Page mit einem siebzehnjährigen Handlungsgehilfen nnd heiratete Die lange nicht gehörten Töne ergriffen sie start, und nugewollt ließ fie ihrer Stimme freien Lauf. Wie es sie fortriß, und ihr gauzes Empfinden aufwühlte, als ob eiue lauge vcrfchüttete Quelle plötzlich zutage sprudelte: „Laß mich vergeh'u iu deinem Ann, es ist in ihm ja selbst der Tod, ob anch die herbste Todesqual die Brust durchwüte, wonnevoll." Dem unbemerkten Zuhörer war es seltsam ums Herz. Die herbe Schönheit der Melodie ging an seinem unmusikalischen Sinn verloren, aber um so stärker ergriffen ihn die Worte. Leife kam er näher, fo daß er das Profil seiner Fran sehen konnte. Das Zimmer war nur durch eine Ampel und das verglimmende Feuer erhellt. In dieser Beleuchtung schienen Ilses Züge doppelt zart. Nie hatte er sie so schön gefunden oder ihren Ausdruck so durchgeistigt. Heiß wallte es iu ihm auf. ..Ilse." Und da kniete er schon neben ihr, umklammerte sie und wühlte das Gesicht in ihren Schoß. „O du — du — meine Königin," flüsterte er. Sie fühlte das Pulsieren einer gewaltigen Lei° denschaft und ^ erschrak. Derartige Gefühlsausbrüche waren ia auch sonst wohl einmal bei ihm vorgekommen, aber heute ängstigte es sie zum erstenmal. Sie hätte selbst nicht zu sagen gewußt, woher ihr der Gedaule kam. So stürmisch ist er noch, so gärend ^ wie, — wenn diese Leidenschaft sich auch eiumal gegen mich kehren sollte? ihn. Die glückliche Ehe dauerte drei Tage, dann wnrde die junge Frau von ihrer Familie abgeholt und die Ehe annulliert. Zwei Jahre später machte die junge ,,^l-u««vvi(i<»v" in. einem Eisenbahnzuge die Bekanntschaft eines Haudluugsreifendcu. Sie hieß jetzt Frau Henry Iohnson-WalemaN'Saunders. Nach dreijähriger glücklicher Ehe wurde ihr ihr Mann durch dcu Tod eutrisseu. Kurz darauf heiratete sie eineu Eisonbahnaugestellten Poloers und führte den Namen Frau Josef Iohnson-Wntemau-Saunders-Powers. Auch dieser Gemahl ging bald mit dem Tode ab. Sie heiratete dann nacheinander einen Kaufmann, eiuen Hotelier, einen UhrmaclM und einen Privatier; natürlich fiel zwischen je zwei aufeinanderfolgende Männer eine Entscheidung des Ehescheidungsgerichts. So war ihr Name schließlich zu der beträchtlichen Dimension angewachsen: Frau William Iohnson-Wateman - Sau,udcrs - Powcrs-Goofrey-Lidley-Crow-ter. Ihr neuester Mann, Le Page, ist ein Engländer, und die jetzt W Jahre alte Frau ist vorderhand so zufrieden mit ihm, daß sie alle anderen Namen aufgegeben, hat und sich turzweg Frau Le Page nennt. Lotal- und Provinzial-Nachrichten. Ein wichtiges Fleischnahlungsmittel. Seit zwei Jahren nimmt die Fleischteuerung derart zu, daß dem Minderbemittelten die Fleisch-Versorgung nur schwer möglich ist. Dabei häufen sich die klagen der Landbevölkerung, daß ihr nnr Kuhoder zähes Ochsenfleisch geboten wird, daß das Halten von Schweinen wegen der teueren Preise der Ferkel nnd Anftreten von Senchcn sich als wenig rentabel erweist und daß der Genuß von Pferdefleisch und Würsten vielen nicht zuträglich ist. Es wäre daher dringend geboten, eine Fleischgattung zu erwägen, die wohl seit langer Zeit von vielen Seiten, insbesondere vom Schreiber dieser Zeilen, empfohlen wnrde, jedoch leider nicht die ge> nügende Bcachtuug von feiteu des Publikums ge-fuudeu hat: Das ist nämlich K aninchenfleif ch. Einzig und allein Kaninchenfleifch würde fich zu einem zuverlässigen, nahrhaften, wohlschmeckenden nnd leicht verdaulichen Volksernährungsmittel eignen, zumal es dem Züchter auf höchstens 80 1l per Kilogramm zu stehen kommt. Es ist wegen dieser Eigenschaften seit Jahrzehnten iu Frankreich, Spanien, England nnd Belgien bei allen Ständen beliebt und wird in Holland, Deutschland und iu der Schweiz gleichfalls viel konfnmiett. Die in diefen Ländern jährlich verbrauchte Menge fchätzt man auf einhundert-undfünfzig Millionen Kaninchen im Werte von vierhundert Millionen Kronen. In Paris allein werden täglich nahezn «0.000 Kaninchen auf den Markt ge-bracht. Nach dicfen bedeutenden Erfolgen in den genannten wirtschaftlich fo hoch stehenden Kulturstaaten ist es kanm begreiflich, daß die eminent wirtschaftliche Bedeutung der Kaninchenzucht in Österreich von der Landbevölkerung noch immer nicht recht gewürdigt wird. Die rationelle Kaninchenzucht, das ist die Zucht französifcher und belgischer Kaninchen iu verschlosseneu hölzernen Einzelställchen, ist erwiesenermaßen die einfachste und lohnendste Hanstierzucht und dabei angenehm, weil das reinliche und muntere Kaninchen bei groß und klein Freude und Interesse erweckt. Selbe ist seit Jahresfrist in Niederösterreich, Steier-mark, Tirol, Vorarlberg, Böhmen, Mähren und Ga-lizien wohl in beträchtlichem Aufschwünge begriffen; aber die Fortschritte der Kaninchenzucht sollten bei uus im Interesse des Volkswohles nnd der Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung mindestens denen des deut-fchen Nachbarreiches gleichkommen. Hoffentlich wird nnn die Kaniucheuzucht in ganz Osterreich raschere Verbreitung fiudeu als bisher. Allerdings müßten Staat, Land und Gemeinden dnrch reiche finanzielle Unterstützung die Möglichkeit bieten, die von der Sektion zur Hebung der Kaninchenzucht unternommene Aktion energisch fortsehen zu können. Es könnten alsdann Arbeitern auf dem Lande und in den Gebirgsgegenden gratis Zuchtkaninch.'n beigestellt, Belehrnngen über diese neue Zucht verteilt, Wandervorträge abgehalten nnd Mnfterzuchterewi errichtet lverden. Sonst kann die Kaninchenzucht bei uus, wo darüber totale Unkenntnis herrscht, daher Vornrteile und Abneigung zu bekämpfen sind, trotz bewähckr Mithilfe der Lehrerschaft nicht leicht Boden fassen. Parlament nnd Landtag sollten sich mit dieser ernsten Frage befassen handelt es fich doch darum, den breiteren Schichten der Bevölkerung eine drin gend notwendige neue Nährqnclle zu erschließen. Die berkulose, Blutarmut und Kretinismus) würden in nicht ferner Zeit gewiß weniger traurig lauten, wenn die Fleischnot, welche zur drückenden Kalamität für die wenig bemittelten Klassen geworden ist, nach Tun^ lichkeit gemildert würde. Die Sektiou für Kaninchenzucht der k. k. Land»-wirtfchaftsgcsellschaft in Wien, I. Schanflergasse (i, dereu Vorstand Schreiber dieser Zeileu ist, erteilt bereitwilligst Auskünfte uud Ratschläge und verfchickt gegen Vorausfendung von 1 X 30 n das ausführliche illustrierte Buch über Kaninchenzncht samt Preisliste, Adressen von Bezugsquellen für Zuchtmaterial nnd Fachzeitungen, ebenso eine kurze Anleitung um 25 II. Zum Schlusfc ergeht au die Kanincheuzüchter die Bitte, von der Sektion für Kaninchenzucht Fragebogen zu verlangen und sie ausgefüllt zu retournieren; sie dienen zur Anlage einer Statistik für die Behörden, Portoanslagen werden vergütet. Alfred Russo. ^ (Vom politischen Dienste.) Der Herr Landespräsidcnt hat den k. k. Landesregierungs-Konzeptsprattikanten Heinrich S test a von der t, k. Bezirkshauptmanufchaft in Laibach zu jener iu Radinannsdorf, nnd den Praktikanten Eugen Marquis Gozani von der Landesregierung zur Bezirkshauptmannschast in Laibach versetzt. — (Lebensrettun gstag lia.) Dein Ignaz Tacar in St. Jakob an der Save, politischer Bezirk Laibach Umgebnng, wurde für die Nettuug des Michael Terkovc und seiner Gattin vom Tod.' des Ertrinkens die gesetzliche Lebensretwngstaglia im doppelteu Betrage per 105 15 zuerkannt. -— (Das jährliche Abfindungs pauschale der V er z e h r uu g sst eu er er° h ö h t.) Das mit der Kundmachung der t. t. Fnmuz» direktion in Laibach vom 17. v. M. bekannt gegebene Abfindungspauschale in betreff der Verzehrungsfteuer von Wein, Weinmost, Obstmost und Fleisch für das Jahr IM)?, eventuell auch für die Jahre 1908 uud 190!), wird infolge eingelangter Pachtofferte für den Bezirk Großlaschitz von 11.000 X auf 12.800 K, für den Bezirk Krouau von 17.500 1v auf 21.200 X, für den Bezirk Radmannsdorf von 2N.5lX) X auf 3-l.lD0 X, und für den Bezirk Nudolfswert von 41.000 ic auf 53.M0 l< erhöht. Der betreffende Offerent ist selbstverständlich über den Wert der Abfindungssumme recht gut informiert, da er ja fönst, wie beispielsweise für öen Gerichtsbezirk Rndolfs-wert, nicht 12.M0 lv an Abfindungspauschale mehr geboten hätte. Die Erhöhung kommt nur dem Lanoes-fäckel zugute. - (Todesfall.) In Graz starb gestern früh .Herr taif. Nat Dr. Adolf Eis 1, k. k. Sanitätsrat, Ritter des Franz Iofef-Ordeus, im hohen Alter von 85 Iahreu. Herr kais. Nat Dr. Eisl hatte am 24. März 1901' seinen 80. Geburtstag gefeiert, bei welcher Gc-legenheit ihm feitens der Laibacher Mitbürger fowie des Vereines der Ärzte in Krain, dessen Ehrenmitglied er war, herzlickfe Ehrungen zuteil wurden. Ter Verblichene, der über 50 Jahre in Laibach lebte, war hier eine der populärsten Persönlichkeiten. Er gehörte verschiedenen Vereinen an und war u. a. das älteste Mitglied der Kasinogefellschaft. Er erfreute sich bis zum Beginn feiner Krankheit einer eisernen, für sein Alter ungewöhnlichen Konstitution und unternahm alljährlich allein ausgedehnte Reisen. Auch heuer liatte er eine dreimonatliche Reise ausgeführt uud sich dann zu Besuch seines Bruders, oes Herrn Eisenbahn-Generaldirektors a. D. Reinhold Eisl, nach Graz begeben. Hier erkrankte er plötzlich uud starb uach kaum fünftägigem, schwerem Leiden. Die Leiche wird bis zur Vollendung der Familiengruft auf dem neuen Friedhofe in Laibach in der Familiengruft in Graz beigesetzt werden. ^ Möge dein hochverdienten Mauue, der sich durch seine gewinnenden Charaktereigenschaften die Achtnng uud die Sympathien feiner Mitbürger erworben, ein dauerndes Angedenken be wahrt bleiben! - (Aus dem Gerichtsfaale.) Vor dem hiesigen Laudesgericht fand gestern die Verhandlung gegen den Pfarrer in Vrunnüorf, Dr. Johann M a u ^ r i » g , statt, der wegen fcüfcher Zengenaussage an geklagt war. Als Vorsitzender fungierte Vizepräsident Pajk, Votanteu waren die Landesgerichtsräte Potrato und Travner fowie Landes-gerichtssekretär Dr. v. K o 5 e v a r. Die Anklage vertrat Staatsauwaltssubstitut Dr. Nogiua, die Verteidiguug des Augeklagteu führte Advokat V .' n < cajz. Pfarrer Dr. Mauring, der sich aeaenwärtig in einem Sanatorium befindet, wurde zu Zw.'i Mo naten schweren Kerkers und zur Traguug der Ge Laibacher Zeiwng Nr. 227. 2124 ____________________ ______________4. Oktober 1906. — (Achtzigjähriges Ge bu r ts f eft.) Aus Littai wird uns geschrieben: Bekanntlich feiert der hiesige k. k. Notar, Herr Lutas Svetec, aiu 8. d. M. sein achtzigstes Geburtsfest. Wio loir vernehmen, gedankt der Jubilar dieses seltene Fest im engsten Familienkreise zu begehen und sich jeglichen Veranstaltungen fernzuhalten; doch dürfte dies die Mitbürgerschaft von Littai, in deren Mitte der In-bilar seil Dezennien weilt, kaum abHallen, diesen Tag festlich zu begehen und wiirdig zu beschließen. — Die Qrtsgemeinde St. Martin bei Littai veranstaltet gemeinschaftlich mit den daselbst bestehenden Vereinen aus Anlaß des achtzigsten Geburtsfestcs des Herrn Notars Svetec, welcher Ehrenmitglied der genannten Genuünde, bezw. unterstützendes Mitglied der Vereine van St. Martin ist, Sonntag den 7. o. M. abends in den Gasthanslokalitäten des Herrn Johann Robavs einen Ehrenabend mit gewähltem Programme. —i1<, — (Ausgestelltes Ölbildnis.) Iin Schaufenster der hiesigen Buchhandlung Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg ist seit einigen Tagen ein Ölbildnis ausgestellt, das nicht nnr um seines Gegenstandes willen pietätvolles Interesse erweckt, sondern vor allem auch iu künstlerischer Beziehung volle Bmchtnng verdient, und dies um so mehr, als es uns den Beweis erbringt, daß auch Dilettantentum in dem Juligerkreise der Kunst einen vollwertigen Rang erringen kann, wenn sich sein Streben mit Talent verbindet. Fräulein Elsa v. Kastl hat allerdiugs bisher nicht allzuhäufig die Öffentlichkeit zu einen« Urteile über ihr Können aufgefordert und in diesen: vereinzelten Fällen fast ausschließlich auf dem Gebiete der Klein-Plastit Arbeiten ausgestellt, die, wenn auch in Vorwurf und Technik etwas stark an Altvätersitte sich haltend, immerhin dnrch die Bekundung eines feinen, echt weiblichen Empfindens und die liebevolle Behandlung des Sujets wohltuend anmuteten. Daß der Künstlerin Hauptstärke in der Farbe liegt, ist jedoch der Öffentlichkeit mehr oder weniger geheim geblieben, wodurch diese zwar nm die interessante Möglichkeit gekommen, die Entwicklung von Stufe zu Stufe verfolgen zu können, um so angeneh mer jedoch die Überraschung empfinden kann, die. sich ihr in dem nnn ausgestellten Bilde bietet. Daß das Bild, ein Porträt des verstorbenen Präsidenten der Krainischen Sparkasse, Herrn Josef L uckmann, als gegenständlich wohlgetroffcn bezeichnet würden kann, ist an und für sich ein beachtenswerter Vorzug, der jedoch durch die gute Koloristik und vor allem dnrch die sichere, fast kräftige Modellierung des charakteristischen Kopfes einen Wert gewinnt, mit welclMi die junge Künstlerin die Grenze des Dilettantismus überschritten und einen Boden betreten hat, dessen erfolgreiche Befruchtung ihrem Talente bei weiterer ernster Schulung sicher ist. — (Zum Fremdenverkehr in Lai« bach.) Im Monate September sind in Laibach 4743 Fremde abgestiegen (um 253 weniger als im Vormonate und um 543 mehr als im gleichen Monate des Vorjahres). Hievon entfallen auf die Hotels: „Elefant" 900, „Union" 651, „Stadt Wien" 545, „Lloyd" 464, „Ilirija" 268, „Südbahnhof" 257, „Kaiser von Österreich" 255, „Bayrischer Hof" 212, „Ktrutelj" 207, „Grajzer" 153, auf die übrigen Gasthö'fe und Übernachtungsstätten WH. x. — (Verhaftung eines Banknoten-fälschers.) Am 1. d. M. nachmittags tam ein Italicner namens Josef Siber aus Puzzole in Istrien ins Gasthaus des Gastwirtes Ioh. Hyle in St. Veit bei Laibach und schaffte Wein an. Nach einiger Weile kam auch die Köchin Johanna Prevc ans Krainbnrg, unsteten Anfenthaltcs, hinzu unk gesellte sich zum Siber. Dieser ersuchte nm ein Nachtquartier für sich und die Prevc, was aber der Gastwirt, da er kein Recht zur Beherbergung von Fremden hat, ablehnte. Im Vorhanfe sagte Sibcr zum Gastwirte, er könne ein gutes Geschäft machen und ein reicher Mann werden, wobei er in die Rocktasche griff und aus einem Vüchel cine Fünfzig- und drei Zwanzigkronen-Noten entnahm nnd bemerkte: „Das ist echtes Geld. Ich gehöre einer geheimen Falschmünzergesellschaft an; früher haben wir in Italien Gelo nachgemacht, jetzt tun wir dies in der Schweiz." Falls der Wirt solche Noten haben wolle, müsse er für jeden Gulden je 40 Heller, bezw. für IM Gulden 40 Kronen zahlen, so daß er nach Verausgabung der Falsifikate 160 Kronen gewinnen würde. Sibcr bat noch den Gastwirt, ihn nicht zn verraten: letzterer aber verständigte hievon das Ge-meindeamt in St. Veit, worauf von der eben dort patrouillierenden Gendarmerie Sibe^sowie die Prevc verhaftet wnrde. ^! — (Tierärztliche Wandervorträge.) Wic seit etlichen Jahren wnrden auch heuer im Ve^ zirke Littai von dem der k. k. Vczirkshanptmannschaft Littai znr Dienstleistung zugewiesenen k. k. Amtstierarzte, Herrn Johann Rajar, tierärztliche Wander- vorträge abgehalten. Sie fanden in Viderga der Orts-gemeinde Kandersch, in Preöganje der Ortsgemeinde Trebeleu und in der Ortschaft Großgaber der gleichnamigen Ortsgemeinde statt. Die Vorträge umsaßten verschiedene Themen, betreffend die Viehzucht im allgemeinen, deren Hebung, die Bekämpfung der verschiedenen Viehkrankhciten sowie die Hygiene bei der Vielianfzncht. Auch wnrden die bezüglichen Maßregeln bei Einschleppung von Tierseuchen eingehend erörtert. Die Anzahl der Zuhörer an den einzelnen Vortragsorten variierte zwischen fünfzig bis sechzig Personen. —ik. — (Wasserst and des S a ve f l n s se s.) Die im Lanfe des Monates September am Pegel der Littaier Savebrücke täglich um 8 Uhr morgens vorgenommenen Beobachtungen des Wasserstandes der Save ergaben den höchsten Wasserstand am 17. September mit -^ 147 Zentimeter ober Null und den nie!> rigsten am 9. und 10. September mit ^ 12 Zentimeter ober Null. Der durchschnittliche mittlere Wasserstand betrng 38-7 Zentimeter. — Die höchste Temperatur hatte der Saveflnß am 7., 8. und 9. September mit ^ 17 Grad Celsins, die niedrigste am 27. und 29. September mit ^ 10 Grad Celsius nach den täglich um 8 Uhr morgens gepflogenen Beobachtungen, ik- — (Lebensgefährlich beschädigt.) Am 30. v. M. nachts kamen die Burschen Josef Smrajec, Ant. Dobravec und Paul Koderman, alle aus Tschn-nutsch, in die Wohnung des Josef Smrajec, wo zwischen Kooerman nnd Dobravec ein Ranfhandel entstand, in desser Verlauf Tobravec dem koderman die Krawatte vom Halse riß. Nachdem Smrajec die beioen aus der Wohnung hinausgeschafft, begab sich Do-bravec sofort nach Hause, wohingegen Koocrman oen Smrajec mit verschiedenen Worten beschimpfte. Smrajec, darüber aufgebracht, ergriff eine Hacke und führte gegen den Kopf des Koderman einen Hieb, wodurch er ihm eine große Schnittwunde an der Stirnseite beibrachte, und ihn lebensgefährlich beschädigte. Der Täter hat sich dem Gerichte selbst angezeigt. —1. — (K rankenbcwegung.) Im Kaiser Franz Iosef-Spitale der barmherzigen Brüder in Kcmdia bei Nndolfswert wurden im Laufe des Monates September 222 Kranke behandelt. Hievon waren 103 vom Monate August in Spitalpflege verblieben, während 119 im abgelaufenen Monate zuwuchsen. Entlassen wnrden l»7 geheilt, 41 gebessert und 11 un-geheilt. Gestorben sind 5. Die Summe sämtlicher Vcrpflcgstage beläuft sich auf 2706, die durchschnittliche Verpflegsdauer für einen Kranken auf 12:14 Tage. — (Öffentliche Vereinsverfam m-lung.) Die Ortsgruppe Laibach des allgemeinen Rechtsschutz- und Gcwerkschafts-Vereines für Österreich wird heute abend 8 Uhr im Gasthause des Herrn Anton Lnjovic in Grazdorf bei Littai eine öffentliche Vereinsversammlung abhalten. —i^. " (Zwei diebische Brüd e r.) In Laibach hatten sich zwei Brüder aus Steiermarl niedergelassen, die es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nahnien. Der 23jährige Stephan Sen5ar war einige Zeit als Ladenknecht bedienstet: als solcher bestahl er verschiedene Dienstgeber und errichtete schließlich an der Martinsstrnßc einen Stand mit Znckerwaren. Der 27jährige Matthäus Senöar diente in Gasthäusern als Schnntbnrsche. Er hatte eine große Freude zum Gastwirtgewerbe, und so geschah es, daß er als verrechnender Kellner in ein Gasthaus in der Floriansgasse kam. Er hatte sich für dieses Geschäft bereits vorgcsorgt und an verschiedenen Dienststellen Eßbestecke. Tischtücher, Servietten, Wäschestücke :c. cnt° wendet. Da er nicht allein alles beschaffen konnte, mußte auch der Bruder seine Dienstgeber bestehlen. Gestern vormittag wurden die beiden Bruder durch Detektive überrascht, die bei ihnen Hausdurchsuchungen vornahmen. Es wurden außer den genannten Objekten Flaschen, Odol, Leintücher, ein Kruzlflr, ein Operngucker, ein silbern« Stock, der einem hiesigen Handelsmann entwendet worden war, konfis^ ziert. Das sanbcre Paar wird heute dem Landesgerichte eingeliefert werden. * (Unfal l.) AIs sich gestern vormittag in einem Hanse an der Petersstraße ein Hafnerlehrlmg am Ttiegengeländer herabgleiten ließ, verlor er das Gleichgewicht und stürzte kopfüber vom ersten Stockwerke ins Parterre, wobei er sich eineil Beinbruch sowie mehrere Verletzungen am Kopfe zuzog. Er wurde mit dem Rettungswagen ins Spital überführt. — (Vo m B a h u z u g e überfa h r c n.) In der Station Rosenbach wurde am Montag der Sta-tionsarbeiter Matthias Orasch, welcher eben erst aus Villnch nach Noscnbach versetzt worden war, von dem aus Klagenfurt um 7 Uhr 43 Minnten früh dort eintreffenden Schnellzuge erfaßt und auf der Stelle ge- tötet. Wen an dem Unglückssalle ein Verschulden trifft, darüber sind die Erhcbnngen noch nicht abgeschlossen. — (Die Schauspielerin in Essegg.) Es wurde bereits gemeldet, daß der Opernsänger Stephany auf die Schauspielerin Emmy Walden in Essegg ein Nevolverattentat verübt nnd sie schwer verletzt hat. Nnn wird bekannt, daß nicht ein Attentat wegen unerwiderter Liebe vorliegt, sondern daß sich oie Schanspielerin, wie polizeilich erhoben wurde, nach vorausgegangenem Streite mit Stephany, mit dem sie verlobt war, in ihrer Wohnung selbst angeschossen hat. Stephany scheint angesichts seiner schwerverletzten Braut den Entschluß gefaßt zu haben, ebenfalls seinem Leben ein Ende zu machen, denn er fchoß sich aus derselben Waffe eine Kugel in die rechte Schläfe. — (Von der Agram er Universität.) Aus Agram wird berichtet: Wie „Hrvntsla" meldet, beabsichtigt die kroatische Landesregierung, an der Agramer Universität eine Lehrkanzel für österreichisches Staatsrecht, nnd Zivilprozeßrecht zu errichten, um auf diese Weise die Absolventen der Agramer Universität den Absolventen der übrigen österreichischen Universitäten gleichzustellen. Aus demselben Grnnde ist auch die Errichtnng einer medizinischen Fakultät geplant. ^ — (Die Laibacher Vcrei n ska p elle) veranstaltet heute abend ein Mitgliederkonzert im Hotel „Ilirija". Anfang M Uhr; Eintritt für Mitglieder frei, für Nichtmitglieder 40 l>. — (Fahrraddiebstahl.) Am 25. v. M. abends wnrde dem Maurermeister Jakob ^trukelj ans St. Martin unter dem Großtahlenbergc aus dem Vorhanse des Gastwirtes Anton ktrukclj in Trata ein Fahrrad entwendet. —1. (A ll f der Straß e Überfall e n.) Zu dieser gestrigen Notiz sei über Wunsch des Herrn Nikolaus öiömiö konstatiert, daß er nicht Regenschirm flicker, sondern Negenfchirmmacher-Gehilfe ist. Theater, Kunst und Meratur. ** (Deutsche Bühne.) Zur Vorfeier des Allerhöchsten Namcnsfestes Seiner Majestät des Kaiser 5 fand gestern bei glänzender Beleuchtung des äußeren Schauplatzes eine Festvorstellnng statt, der ein zahlreiches, distinguiertes Pnblitnm anwohnte. Die Vorstellung beehrten mit ihrem Besuche oie Herren: Landespräsident Theodor Schwarz, Landesausschuß Gras Varbo, Divisionskommandant Generalmajor Dillma n n von D i llmont, die Frigadekommandanten Generalmajor b. Von -je an nnd Seibt, Bürgermeister Hribar und viele andere Honoratioren aus Zivil-' und Militär-kreisen. Teil Abend eröffnete in erhebender Weise die vom Militärorcliester unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Theodor Christoph eindrucksvoll vorgetragene Festouvertüre von Westermeyer, die mit rau» sehendem Beifalle aufgenommen wurde. Sinnig leitete sodann ein den Anlaß der Feier würdigender Prolog, den Fräulein Rauscher mit warmer Empfindung zum Ausdrucke brächet, zu einer Huldigung des Herrschers über, indem auf der Bühne die lorbeerbekränzte Büste des .Herrschers, von Vertretern des Wehr- und Nährstandes umgeben, postiert war und die Vollshymne vom gesamten Künstlerpersonale gesungen wurde. Das Publikum hörte die weihevollen Klänge stehend an und nahm die Hul-oigiing mit Begeisterung auf. Zur Erstaufführung gelangte sodann das Lustspiel „Klein Dorrit", bearbeitet nach dem gleichnamigen Dickensschen Roman von Schönthan. Der köstliche Hnmor und die satyrischen Allgriffe auf das Sybaritentum und die Hen-chelei gewisser englischer Gesellschaftskreise, die seinerzeit so großes Aufsehen erregten, und so viele Be-wnndernng fanden, sie kommen allerdings in der Schönthanschen Verarbeitung recht stiefmütterlich zur Geltung, Als Dickens seinen Roman schrieb, hat er sicher nicht daran gedacht, daß derselbe dereinst für die Bühne bearbeitet würde, deun in epifcher Breite fließt der Strom seiner Schilderungen hin und nirgends tritt die Sncht nach dramatischen Steigerungen hervor. Darnni erscheinen auch die Schwierigkeiten, diese großangelegte, aus hundert Kanälen zusammenfließende Handlung in dramatische Form zu gießen, nnüberwindlich. So ist aus dem bedeutenden Roman zwar ein amüsantes Lustspiel, aber ein schlechtes Theaterstück, voll klaffender Lücken ohne innere Motivierung, geworden. Nur in den Gestalten des alkn Dorrit und seiner Tochter Emma finden sich einzelne vom Romanschriftsteller glücklich erfnndene und deshalb so lebensvolle Züge und die sichern auch dem Stücke, das eine sehr frenndliche Aufnahme erlebte, den Erfolg. Die Vorstellung war glatt und abgerundet und befriedigte das Publikum sichtlich, das auch seiner Anerkennung warmen Ausdruck verlieh. In Laibacher Zeitung Nr. 227. 2125 4. Oktober 190ft «rstt'i- ^iril>' «.'rodc'l'tt' sich Iläul^in Jessie Hold durch ilM Alniiut und lcbciisvottc.' Natürlichkeit, mit der sie Mein Dorrit darstellte, rasch die Sympathion der Zuschauer. Das iiberhask'te Sprechen, wodurch dic jlincio Dainc oft unverständlich wird, ist wohl der Vefmia,c'nhLit >.'im'5 «.»rsten AuftrctcnZ uor einem neuen Pnblituni Zuzuschreiben. Die Zweite Hauptrolle des Etiickes, den alten Dorrit, gab Herr Hölzer mit sä)arf umrissener Charakteristik uin> gesundem Humor. Er erfreute sich ebenfalls warmen Beifalles. Über die anderen Mitwirkenden des Abends behalten wir uns dao Urteil bei anspruchsvolleren Aufgaben vor, doch sei gerne anerkannt, daß sich besonders die Herren Wen rich, Monger, Mahr und Va stars sowie Fräulein Rauscher um das Gelingen des Abends verdient machten. ^. — (Franz Nadal.) Aus Küustlerkreiftn geht der „Neuen Freien Presse" dic Nachricl>t zu, daß der Tenorist Franz Naval wieoer an das Hofoperntheater engagiert werden soll. Der Künstler wiro im Laufe der nächsten Woche in der >Op?r gastieren. — (Eine Sammlung der zibilrecht-lichtn Gesetze) in slovenischer Sprache, rodigiel-t von Herrn Landesgerichtsrat Dr. Eduard Volöiö, wird im laufenden Monate in der Druckerei I. Vlasniks Nachfolger erscheinen. Die Sammlung wird nebst der Gerichwinstruttion und der Zivilprozeß, ordnnng auch alle damit im Zusammenhange stehen-, den gesetzlichen Bestimmungen umfassen und mit einschlägigen Beantwortungen des Justizministeriums sowie mit allen späteren Verordnungen und Erlässen, serner mit vielen Erkenntnissen de5 Obersten Gerichtshofes versehen sein. Auch wurden in die Sammlung die Gesetze, betreffend das Reichsgericht und den Ver-Waltungsg?richt5hof, sowie die Bestimmungen über die Konsulargerichtsbarteit, die wichtigsten Punkte iiber das Scheckgesetz und über die Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgenommen. Doerdies haben darin die Ubersiedlungsordnnngen des ganzen slavischen Südens der diesseitigen Reichbbälfte Ausnahme gefunden. Das Buch enthält am Schlüsse ein umfangreiches Sachverzeichnis, worin in alphabetischer Ordnung auch die juridischen Bezeichnungen der kroatischen offiziellen Übersetzung, insofern sie von der slovenischen wesentlich abweichen, enthalten sind. Die Sammlung wird über 5l> Bogen im gewöhnlichen Ottavformat umfassen und broschiert um 7 X, in Leinwand gebnnden um 8 X erhältlich sein: für das Porto werden anßerdem 50 l> berechnet. Für Abon^ nenten stellt sich oer Preis mit 5:5)0 l<, bezw. 6:50 X. ^ Im gleichen Formate wird zur gleiclien Zeit eine Sammlung, enthaltend den Advokatentarif und die gerichtlichen Gebühren sowie die geltenden sprachlichen Verordnungen für die Sprengel der Ober-lande^gerichte Graz, Trieft uud Zara, erscheinen und um l I< 80 I> (per Post um 2 I<) zu beziehen sein. Für Abonnenten kostet ein Exemplar 1 X 40 n. per Post 1 X «0 l,, — (Ein Denkmal für Livi u g sto ue.) In England hat sich ein Komitee gebildet, nm Livingstone im Herzen von Afrika ein Denkmal zu setzen, zu Chitambo am Vangweolo-See, gerade da, wo der große Erforscher Afrikas fein Ende fand und wo ztz Füßen eine5 hohen Baumes, wie erzählt wird, fein Herz eine Ruhestätte gefunden hat. Telegramme jles l. l. TelMphen-MrlsMilenz'MtM. Die englischen Gäste in Ungarn. London, 3. Oktober. Die „Morningpost" schreibt: Der Besuch des Eig.hty-Klubs in Ungarn hat eine solche Bedeutung gewonnen, wie sie von einem Besuch kaum erwartet werden tonnte, als die Einladung seitens der Unabhängigkeitspartei angenommen wurde. Wenn die Ungarn die wahre Stellung oeo Eighty-itlubs in der heimischen Politik in England gekannt hätten, hätten sie sich nicht so in Bewegung gesetzt^ wenn anderseits der Eighty-5llub gewußt hätte, wie man seinen Bestich zunutze machen wollte und wenn er den lvahren Charakter der Un° abhängigteitspartei gekannt hätte, wiiröe er vielleicht Bedenken getragen haben, die Einladungen zweier Personen anzunehmen, welchen die politischen Verhältnisse auf beiden Seiten genall bekannt sind. Graf Apponyi uud Franz ilossuth sind für diesen Vesnch verantwortlich, welcher nichts anderes als ein geschickler Coup ist, in der Absicht vorbereitet, um die angebliche Sympathie der englischen Liberalen sür oie Unabhängigteitspartei zu demonstrieren. Es ist lebhaft zu bedauern, daß sich ein englischer Verein, welcher immer es sei, an Kundgebungen anschließt, die der Toppelmonm'chie und d.'m Kaiser und König von Schaden sind. Dieser Besuch wird nichts anderes al» eine Verlegenheit für Sir Edward Grey ergeben. Rußland. Poti, 3. Oktober. In der Nacht auf den 2. d. wurde auf dem von Suchum nach Otschimtscheri gehenden Dampfer „Cesarevie, Georgi" von fünfundzwanzig ans verschiedeilen Punkten von Novo^ Nossijsk in Suchum eingestiegenen Personen ein Raub verübt. Die mit Revolvern und Gewehren bewaffneten Räuber trieben mit Schlissen und unter den Nnfen: „Nicht vom Fleck!" die Passagiere dritter Klasse nnd die Mannschaft des Dampfers in den Nanm dritter Klasse, besetzten sämtliche Eingänge und raubteu 12.W0 Rubel. Die Passagiere erster Klasse versuchten Widerstand zu leisten und begannen zn schießen. Die Räuber forderten mm den Kapitän auf, dafür zn sorgen, daß man sofort zu fchießeu aufhöre, widrigenfalls sie die in ihren Händen befindlichen Geiseln, nämlich die beiden Gehilfen des Kapitäns und vier Matrosen, erschießen würdeil. Dann verlangten sie ^,'ne Schaluppe, die von den Geiseln gelenkt werden mußte. Die Räuber boten oen Matrosen für die Landung zehn Rubel. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 1. und 2. Oktober. Titz, l. l. Marineingenieur. s. Familie, Pola, — Vaccarcich, Private, Abbazia, — Breitner. Fabrikant, Monfalcone. — Sever, Äfm, Neichenberg. — Mi« rabeau, Ksm., Hamburg. — Nropcic, Pfarrer, Velovo. — baasner, Ksm., Vielitz. — Neumann, Vabic, Figenwa'd, Stoeger, ttflte, Agram. — Dr. Ritscher. Advotatensgattin; Neumann, Privat, Muraszombat. — Stubel. Kfm., Völlabruck. — Schwarz, Nfm, Szegüd. — Nautic, l. l. Nreisgerichtspiäsideutcns Gattin, s, Tochter; Germ, Gulsbesitzersgattin, s, Tochter, Nudvlfswert. — Tisch. k. t. Hanptmann, s. Fran. Magensurt. — «topp, ltupferschmidt, Vrod. — ttrevar, Ingenieur; Glagan. Nfm., Trieft. — Noubilschet, Kfm., Prag. — Kaldor, Puchleitner, Nflte.. Graz. - Betlelhcim, Löwe, Kflte,, Budapest. — Pav» loviö, Handelsschüler. Lolo. — Schmieger, Nfm., Prag. — Langer, Geiringer, Ita, Fabrikanten; Herlich, Gutmann. Neu« mann, Rutter, Grünhut. Nardos. Semen, Medat, Tschepper, Erhard, Kollmaun, Epstein, Tallinn, Dariöel, Lazus, Braun, j. Sohn, Burghard, Salzer, Schmip, Szimitz, Drab, Mayer, s. Sohn, Glaser, Iockl. Berunuer. ttslte.. Wien. Verstorbene. Am 2. Oktober. Franz Kos, Inwohner, 78 I., Ra» detzlystrahe 11, ^»rcinolnil. Am 3. Oktober. Franz Slanovc, Schneiderssohn, 12 Stunden, Kialauelgasse 9, Lebensschwäche. Im ^ ivi lspitale: Am 2. Oktober. Maria Slapar, Besitzeisgattin, 46 I., Alloholismus, Lottoziehung am 3. Oktober 1906. Prag! 43 35 44 90 73 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 r». Mittl. Luftdruck 736 0 mm. « 2 U. N. 734 3 ' 14 1 > W7schwach l»ew»llt "- 9 . Ab. 734 1 ! 14 b SW, schwach » 4l 7 U.F. >735 5^ 9 0, NO. schwach ! heiter i"0-2 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 12 0', Nor» male 12 b«. Verantwortlicher Nedakteur: Anton Funtel. Keine Muhe oder flusgobe scheuen wir beim Einkauf der Rohmaterialien zur Herstellung von Scotts Emulsion, um »ins nur dia wirklich ersten und besten Qualitäten dos Lebertrans sowie der Kalk- und Natron-hypophosphite zu sichern. DieHO ausschließlich erstklassigen Materiale werden alsdann durch das eigenartige Scottscho Verfahren, das technische Fertigkeit und peinlichste Sauberkeit in sich schließ'., verarbeitet und das Produkt ist nicht nur schmackhaft und durchaus leicht verdaulich, sondern auch außerordentlich wirksam, bei weitem wirksamer, als der gewohnliche Lebertran. In allen Fällen von .Schwäche, sei sie körperlich oder die Folge von Krankheit, sei der Patient erwachsen oder ein Kind. ist Scotts Emulsion stets ein unübertreffliches Stärkungsmittel. (4205) 4—1 fDer Fischer mit dem großen Dorsch ist das Garantiezeichen für das echte Scottsche Verfahren. lit»; Hezugnahme auf dinse Zeitung und pegen Einsendung von 75 Hellern in Briefmarken werden Probeflascheii franko versandt von Franz Steinschneider, Apotheker, Wien, IV., Margaretlienstraße 31/94. Preis der Original-Flasche 2 K 50 h. In allen Apotheken käuflioh. Eine österreichische Spezialität. Maa.c>nlcidmden empfiehlt sich der Gebrauch der echien »Molls Scidlitz-Pulver» als eines altdewähtteu Hllusmiüels von drn Magen träftigruder und die Veidauungstäligleit nachhaliig steigeruder Wirtlilig. Eine Lchachtrl X '^- ^ Tässlicher Vrisaud negen Post-Nachnahme durch Apotheker A, Moll, t n, t, Hoflieferant, Wien, !,. Tuchlauben 9, I» den Apo,heken der Proviuz ver> lauge man ausdrücklich Mulls Präparat mit dessen Schu^ marke uud Uulerjchrift. M^>7) 5—1 »ls fruhztuck ^f^.^^„ tllU8enäl»on üriltlidi «lnnsolilsu, ^vsil er 8i«l» »>8 Iibrvurr»^suä«» l(riistiss!in^nrnittsl liuwälirt n. 6«n duroll 8tu<1i«n »n^sutren^tsn Külnsr 2U ^rüll«l0l ^VlclsrstilUllglUui^Ilsit lüurt. Nur «llilt in dl»u«n Karton» k X 1 60 unü II —'80, nivm»I« lose. (1243) 3-2 !»H«lttIlbwo8viüb z M nkn« varkor voill un>l s.-lll,!^ vnrl^nz! ?.u M W d»bon. — »pcxilllitüt: l3«la«n«ltols« Ms Nr»,nt», »»!!-, W W ruttsr «t«. von K i'l,^> l,<« l» — l>l!>- ^«l«,-, W W Wir vorkllxsun ütr«llt »i» ?rlv»t» iinä sonäon M > Lov?i»kll«l> 8eillo port«,- n. xoUlrnl in 3ol,W9i26s H Oo., l.u29rn O 16 > » (i«lt,^>V<3l^> (471)7 i» M Isiclsngtog'-Nxport - Xänigi. NotUsl. M T>ie Pharmazie hat in den letzten Jahrzehnten un» glaubliche Fortschritte gemacht, so haben wir heutzutage z. V. das altbewährte Mittel, Leberiran, in einer neuen Form, die den Lebcrtran nicht nur von seinen Nachteilen, seinem wider« lichen Geruch und Geschmack, befreit, sondern ihn in durchaus leicht verdaulicher Form bietet, was seine Wirkungskraft erhöht. Das ist «Scotts Emulsio n», die in allen Apotheken jetzt läuflich ist. (4217) 2—1 P. T. Für empfindliche Füsse sind die weltberühmten warmen Schuhe mit Wollfutter, für Erwachsene und Kinder, aus der k. k. priv. Münchengrätzer Schuhwaren - Niederlage nicht genug zu empfehlen. Münchengrätzer Schuhe sind wasserdicht, tadellos in Fasson und die Fabrik garantiert für jedes Paar. 4277)io-i Heinrich Kenda Niederlage der Münchengrätzer Schuhfabrik. Vom tiefsten schmerze gebeugt geben die Unter» zeichneten im eigenen, sowie im Namen aller übrigen Verwandten die erschütternde Nachricht von dem Hin» I scheiden ihres innigstgeliebtcn Vaters, beziehungsweise ! Schwiegcr» und Großvaters, VruderS und Schwagers, des Herrn Dr. Adolf Gisl l. l. Sanitätsrates, Ritters des Franz Josef-Ordens, Besitzers des Goldenen Verdienstlreuzcs mit der Krone, der Elireumedaille für 40jährige treue Dienstzeit und der Ilibiläums-Erilluerungs Medaille, Ehremnitglie» des des Vereines der Ärzte von Kram zc. welcher Mittwoch den 3. Oktober um halb 9 Uhr morgens nach kurzem, sehr schwerem Leiden, ver< sehen mit den heiligen Sterbesakramenten, ruhig im Herr» entschlief. Die irdische Hülle des teuren Dahingeschiedenen wird Freitag den 5 Oktober um 4 Uhr uachmmags iu der Leicheuhalle vor dem Paulustore, wohin die> selbe behufs Ausbahrung überbracht wurde, feierlichst eingesegnet und hierauf zur provisorischen Beisetzung in der Familiengruft nach dem St. Peter-Friedhofe überführt. Die heiligen Seelemmsse» werden in Graz am Samstag den 6, d M, um 9 Uhr vormitmas in der Hof uud Domlirche, in Laibach und Lauostraß ge^ lesen werden, Graz, am 3. Oktober IW6. Hermine del Vott, geb. EiSl, Tochter. — Gustav del Colt, t, l. VrMshauplmaun a. D., Schwiegersohn Hcdy del Cott, Herbert del Lott, l. u. k. Kadel!vff!zi.ls.S>sllvertre /<„^, >.^------1^^------------------------------------4. Olwber ^eld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: lonu. steuerfrei, K^ouei (Mai-Nov.) per Kasse . . 9885 9905 betlo (IÜn,.Iuli) per Nasse !>«-85 99 ub 4-8 «'2"/»0, W. Silber (Apnl'Ott,) per Kasse . . , , , . illo 15 ion-8b 18» l 8S4er ,, 5U fl. . . 274 50 276 5« Tom.-Pfanbbr. K l»0 fl. 5"/« 289-50 2!>i-50 Staatsschuld d. i. Neichs. rate vertretene« König« reiche und Länder. Öftc-rr. Goldrente, stfr., Gold per Kasse . . , , 4"/„ n« ?', H695 Oftrrr. Rente in Krouenw. stfr., Kr, per Kasse . . . 4°/„ K9 10 9!»'»«, bclto per Ultimo . . 4°/„ 99 10 9980 <7N. InoestitiuiiK. Nenle, stfr.. Kr. per Kasse , 3'/,"/« 89- 89 2<^ l!senbllhn.Swn»«sch«lt>. «ttschttlbungl«. l ilabechbahii in G.. steiersrei, zu 10.00,» fl. . . . 4/<"/« 123'80 124-80 z^al. Karl Ludwin il ahn , 99 15 1N015 l>orarll>erncr Vahu, steuerfrei, ^«>> Kronen . . . 4"/„ 93-40 10040 Zu Htna<«schull!ulischl»itnng«n »iglsteniPtllt ssislnbalin.AkiitN. ClisabeihÄ, 20U fl. KM 5^"/« von 4lX> Kronen .... ^«3 — 4. 1895, 4W jlrollrn 4«/„ , . . . 99''/5 100 ?f Clifabelbbahn «0U und 30N0 M. 4 ab l«"/„......11t, 70 N7 ?!' Vlisabethbal)!! 4oo und L«U« M. Franz Josef-Bahn Cm. 1884 ldiv. Et.) Eilb, 4°/u . . 99-50 l0l> ^O (iwlizischc Karl Ludwig^Vahn idiv. Et) Eilb. 4"/„ . . 9S'4i^ l(!0-4l> Unss.-naliz. Hjahi, !lno fl. S. 5°/° ^-?ü N2'?5 Vorarlberger Bahn Em. l884 sdiv. St.) Silb. 4°/, . . 99'4« l0N'^ Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/„ ung. Golbrenie per Kasse . I12'5b N27N 4"/^ »iig. Meute in Kronen- »ähr. Nirei per Na»e . . «4«,'> 9ü-05 4"/„ detto per Ultimo 94 «0 95j0 3 >/,"/,, detto per Kasse. 84-35 84'bt> Ung, Prämien.«»!, tl 10a fl. , LN?-50 LOü i><> Thc<ß-»>en-Lose 4«/„ . . , , l5ii «5 lb4'85 ,"/« »»nar. Onliibeutl.'Obliü >!4-?« 95-70 4"/„ lroat. u. flau. Grnubentl.^ Olilig........ !,«.- l>? li<, Andere öffentliche Anlehen. Vokl!. llü!ibe«.Anl, (biv.) 4°/u . Sj-— 95--Bos». ° herceg, Eifenb, - Landes» ü",» Tonn» Reg,-Anleihe 1878 1»5 ?ü 10<>?,°> Wiener Verlehr««Anleilie 4°/« 98'85 99'8ü betto 19UU 4°/^ 99— is« - »lnlehen der Stadt Wien . . iUl-9> 10^ >><> bctto (S. ob. G.) . . . 121 40 122 4<> brtto (1894) .... 9»>«0 97 !><» dctlo (189«) .... 88'85 99'8ü detto (19Ü0) .... 99-ll> 1U0 10 bclto Ilw.-N.) 1902 . »9-0Ü 1W-- .'ürsebau-Anlehrn verlosb. 5°/„ 89-50 10U'5H Vüln.. Stalltse,senb.-H>,p..Ll!ll. 1889 Gold .... 6<>/l, 118-10 119- Aul«. Staats > Hypothelar Änl. 1898......6"/ 1I8U 1I9'^ö Geld Wa« Pfandbriefe :c. Äodcnlr.,al!n,öst,!ii5oI^l,4°/„ 98-SO 934>' Völi»>, Hupothelenbanl verl, 4"/« 9S ü0 :«0 -Zentral Vod.Kred.-U!., östrrr., 4ü I. verl. 4V2°/« - - - 1»l'-b 102 25 Hentral'Vob.-Krcd.-Bl., österr.. ßi I. Verl. 4«/., .... 99-8« 1«0'S<1 Nieb.-I!ist.,österi.,f.Uerl..U!it. U.öffcntl.«rl,.Kllt.^Vl.4"/<) 9855 995.i Landrsb. d. Köii. Galizie» und Lodom. I,?'/, I. ruckz. 4°/., 9i<- 99'- Miihr, Hl,p«Il,clcub. verl. 4°/» 8» — »9 30 N.'ös!en'.i,'ll!ibrs.Hup..Anst.4"/u «9.i0 in»ü( betto inll. 2"/„Pr. verl. 3'/,°/o «2-50 9850 bctto K.'Schnldsch. verl. 3'/z°/o 9L-- 93- detto uerl. 4«/« 9940 10N-40 Osterr.>unnar. Van! 50 jähr, verl. 4°/u 0. W..... 9!»'4ü i«0'4l' detlo 4°/„ Kr..... 9965 iuu-6l, 3parl. I.öst., 6UI. Verl. 4"/„ 10065 —- Eifenbahn.Prioritäts-Oliligationen. sserdiuaubs.Nordlillhn Ei». 188U 99 90 10090 detto Em, I9('4 10»'10 10l'i0 Öslerr. Nordwesib. Ä0!i fl. S. , 105 85 1W65 Lüdbahn tl 2"/« Jänner »Juli 500 Fr. -— 294 >°,0 5"/u Dona». ReanUeruiigs. llose 100 fl. ö. W.....259— 2«6-b<> Zerb. Präm..Aul. u. 100 Fr, 2°/„ 97— 105-- Zlnverzlnzttchl ^se. llwdap,.Basilika (Vomdan) 5 fl. 2170 23 ?l> Nreditlosr 100 fl...... 458- 464-- Clary.Luse 40 fl. K. M, , . 138- 148-^ Ofeurr Lusc 40 fl..... 1«8— 175-— Pa!ffl,Bnternehmungtn. «ussig-Tepl. iiiseul'. 5U0 fl. . 2480-— 2485'-Whm. Nordualiu 150 sl, . . 3S»-— Zu9-Äuschtiehrader Eisb. 500 fl. KM, 2995 — go«5-delto (lit. IH.) Lft« fl, per Ult, 1142 - 1145 -Toliau . Dampfschiffahrts. Ges., 1., l, t. prio,, 5<>a fl. KM, 104« - 1050-Dux.Uodenbacher Eisb, 400 Kr, 5>63— 5^4--sscrdinaiids.Nordb.iona fl.KM, 5L10 — 5640 — Len!b.>l3zeril..Iass!» > Eisenbahn-Gesellschaft, 200 fl. S . K80-- 580-5« L!ol)b,österr.,Trieft.,500fl.KM. 775-. ?80-Astcrr. Nord>uestl>ahn ^00 fl. S, 453 5„ 455 — detto (lit, u.) 200 fl.S,p. Ult, 455 50 4bß'-PraN'Tnxer Eifei! b. 100 fl. abgst. 234- - 224'5Graz) L0l> fl. S.......40?-- 409 — Wr. LolaIb,.?litleu.Ges. 20« fl. 190— ------- Vanlcn. Anglu.Österr. Banl, 120 fl, . . 8I!i 1» 314'iü Vauluerein, Wiener, per Kasse 554'5a 5.°>5-,?0 dcttu per Ultimo . . . 555-25 55!i 25 Uudenlr.'Anst, öslerr., 200 fl.S, 1N81-— 1U6>!~ Zrntr..Vod..Kredu. ösl., 200 fl. 558— 56«-» Kreditanstalt für Handel nno Gewerbe, il>o fl., per Kasse - -— —-. detto per Ultimo «73 - s?»- Kreditbaul allg. nnn,, 2«<> fl. . 81« 50 811-5» Depusitenbcmt, allg., 2!!0 fl. . 453-— 455'-Wlompte > Grsellschafl, nieder« österr., ^00 Klonen . . , 589 — 591 50 Giro» nnd jlasienverein, Wiener, 200 fl........ 454'— 4t>?-— Hhpothelcnbanl, österreichische, 2U0 fl. 3N«/u E..... 29«-— i!98- Ländcrbanl, östcrr,, L00 sl, per Nasse....... —-- - _ detto per Ultimo , . . . 444 75 445'?,'> ,,Merl»r". Wechselst.. Nltien. Gesellschaft, 2NN fl. . . 680— s>88- ! Oeld Va" österr .»na. Aant 14«o Kronen 17«« - l?^"' UüMlibanl 2U0 fl 5Ü8 50 5«»^ Verleliröbanl, allg., 140 fl.' .' 339 - 3^" ^ Zndufilie.Inttlnelimuuzln. Vannef.. all«, österr,. ia„ fl, . 14»- <"'^ An.ierKoI,lmberl,b.-We>.100fl. 715- ?>«^ C "b^»H>"te", Tiegclgullstahl. ...,^ ., F.'A.'G. W0 fl. ... 5^5— b«s^ brager Eisen. Ind.. Ges. . , . 578- 5?^ ^alsso.Tarj, Sleinlohlen I00fl. 620- e2«— „Hchlöglmühl", Papiers., 2Ul)fl. »4/— l»?' ..Schobnica". Ä..G. i. Petrol,- ^,,.« Ind.. 5«« Kr, . 827 640'»» „Eteyrermühl", Paplerfabril und A..G. . . 479-.- 474" Tnfailer Kohleuni..O. ?u sl. . 290 - »"''" Tinl. Tllblllressie.Ges, 2»0 Fr. . .. per Kasse - '^- "7^ ^.^U° per Ultimo 414 - "5 Naffenf..Ges., österr., in Wien luo fl. . . . . 579— n^" WalMn.Aelhanstalt, allaem.^ iii Pest, 40n Kr. . . -'- ^'^ Wr. Vanaesellschast lau fl. . ' ,«0- »««"" Wienerberger ZiegcIf..«lt,.Gef. 838- «"" Devisen. Kulll Sichten „no Zcheckü. Amsterdam . . I9«-5U i!»s^ Teutsche P'ätze . . . ' ' 1,7 47' '^!, ^.Marl-Ltücke. ^ ' ^ 2348 '"' Deutsche Neichsbauluoten .' ^ II7-.5 ll?^ ^taüemsche Vantnoten . . . 9545 »^ liubeLNoten . , , ' ^'53 ^^ von lt«kiileu, 1'laiullirlvioii, rrlurllAleu Aklleu, 6 Los-Versicherung. «F« €3m Mlayei* Ban.3i:- -u-aid. "T\^7"ecli.slexgrescIb.Ä,ft - IiHlbuoh, Spital^a.sHp. ----------y^MMWi BarelHlaBan in, Kont,-KOrrHnt- „d a«f Mw-HiiH. _