mr. »I' >«>»»0. «in 20.1»«- 1VSS »ä». ZV7M »«Wt« V«iM>lwag un6 VvedöfuekskOi I«t>n»G»i» ^e. 2024): «KMS0N. «1.4, I« »«0«»ck0.0oMj«v >«- « iGt. LSDG«. /^I,ik»a«i» ?^0ekp«^ hGNOglK II. kdomwMDnK-AlMHftM» I« ^eiöW,« u». 4 iVsr^-Nvfig) 0««9»ps«I««: /!^ n'nrcn. '.?abotagciikt^ .zuschulden fvinlnen lnssLu. Gleichzeitig ,nit ihl:en wur-d.?n zal?lre!ch<' 'Bussen h'nte:- ^chloh und .^ieiel fs'el'rncht. In >.'r -owsetpresse w>ir ^uniiM iilier die trflisiten Veis)nk^ttna?n nil^it.? .^u li'sc'n. Erst ncisl^'tr^.lsich ivu^ic-e ein^^e!e'.zcnl)ei« tl'n ii^irjprach, wl,rdc ssim mitqct^ilt. diis; man dort nicht? über die er'^>lstten '^^erhas-tun^en n' sser Ver^'istnn'^«'« erfüll,, ^''äter N'urde ibn? di''btn. die ^.ierl'-cistcten sx'iii^s'^'n i»nd sich mit il)n?n .'u unterl'l^'»,"n. all'.''rd'n>i.5 untc.".- Nc-n?rich!ma. ?'i<»se Vegesinnnq f^ind u'.n 11 ill)r nb?nd,^ swlt. ?li'.' nächsten ^p-ovlien nnn'iden von t'en nerüifiefi'n ^nn^nicnren kr<'ial'sli'"^n un ter der '.rei^rr in MeHkau ^u bleiben T'afiir wurden i?nder''n?1ianse. dc'r 'N Nustlnnd cisl,'.?!ii^i ?rns<'ben qenief?t> er^'öhlle, das', er c^u! ttnterqebrlichf und bi^Mch beli^indelt "worden sei. Bon den stunden, di«« er im t^ebän^e oerbrachte, wurd«« cr beinahe 1t> stunden rernominen, davei, nnnnterbro^ chen die (»rsten stunden nach der Cin-lieserunsi Verhi^r wurde von drei Perion^^n ;^eful?rt. von d<'nen Mi stiilldiji nnwesond warrn. Monfhouk? n>,l?m sc'ne Mas)!^^eiten zn^ainmen mit den BerliAren« den ein. Da-.' Vorqel)en der rnssischen Veholdeu fteiienliber den flibrenden enc^lisch^^n ?lnqr-stesltcn in Nufiland hat in London nnlie-lieure? Aufsehen erreqt. Und ivenn die eng-s'sche >)?e(iierunq im Unterbau-? im 15. Mär^ erklärte, das^ sie die Laste als überau? ernst betrachte, ül'ertr'eb sie damit l?estimmt nicht. ;^^n Nus^land wurden in der l?hten Zeit ilberans zahlreiche Perhaftnnqen vor^ienvu: men Am verbeelendstvn hatte die ^GPN in den vols^wirtschaftli^'-en ^ von 18 bis 1'.1.30 im Palc^zzo (5bistqi und am ^onntaen Premierminister M ac d o nald und Ansäenniin'ster ?ir 7^ohn ^ i lu o n. Nach un!s>inareicheu und tiefgründi^^eiu lleda''lenatt''tau'ch übei die allgemeine Lage vrüfien die ^tiuitöiininner den Tntwuif eii'.cs ?lbkiiiii! eii-5, M'lch^'>? die Zusaulmcuarbeit d<'r vier (^ros^in i^b^e zu ;iarant'ercn hätte zu dein ,1wclk, l5uropa und der gl^u.;eu Äclt einen ianszcir frieden der sranzöfischeu Regierung zusannnentrcs-fen. Nach Privatmeldungen soll iu delt Oeipre chungen zwischen Mussolini nnd Macdonald eine Einigung in folstendeu Punkten znftan^ de gekouumu sein: 1. Tcutsch-fraiizösische Einigilng unt Vermittlung Ciiglauds nnd Italiens als d^'r Signatar- und Garantieinächte des Loclirno-Ber träges. 2. Revision der ^Friedensverträge ini Nuh--uien des Völkerbundes, uin Gewaltakt.: zu vermeiden. 'j. Einladung an die !»ileillcn Staaten, sich dcr .Hierarchie dieser Mäckitc nnd dein be ziiglichen Pcrsahren iluterziiordneii. Macdonald wird aui Montag vornlittag der Weltpresse eine läniere Erklärung iilier iin ^inue d'.'s ^kess''>i>i-Pii?teH ^>l aoriiniieren., til«,, Erfolg seiner röniisetic» Beiprechungeu Der enaliiil'e '.'.i^'inilte' l'räsl^eilt- ivird ain i^^^'bcn. Tie '.eitliche Läuge der Besprechlln-^en Montag nus Roiu nach >.>e>oeist, dns^ diec-iiuil die schivebenden Tirageu abreisen und dortselbsl ni't den Miiai''.'dern!-.ingeliendsl geprüft weri^eii. Ner..Taa von Vo^Sdrm" Berlin, 1i>. Mkirz. Pro'-ag.ind^n^'unter Dr. G ö t b e l wird die Eröffnung des NeichetageS ain 21. d. zn einer gestalten und Iiat alle ^^eitnn^en '/eranlafit, seinen Ausruf znin „Tag liou Vote^dam" dreilual, am 1'1. ilnd lX)., ab.^udriulen. In die^cnl Aukrnf heis',t e^i, i'nler anderein: Auf dein lfehe ustten Beden von Potsdaiu, wo das unsterbliche Prens^en^uin d'e l^irnnd läge zur späteren der deutschen Ni^- tion gelegt hat, f'.-itt der neue ^liei'iistlig .'»u-ia'lnnlen. Die innere .'^err ssenheit unter der dl,s deutsche Volt Iahrhuttderte Inndurcki leiden ninszte. sels von nun ab en'^^ii'illi^^ l'e-se'tigi sein. Iin ganzen Reich n'erden uati:^'-llale 7^ei.'rn zu,n 'Zn'auinientritt des 'lieichs-tage'.' staltiinden un,) die Vevötkernng lnird aufgesordert. die .^^kiu'er unt den .stolzen sch>oarz-iw"is^-rote'l nnd .'?^atenkreuzs(?lnien" zu beflaggen, nnd dainit ein Bekenntnis sl'.r d e Wiederg'eliurt der deuts^1?en Nation" al> 'illegen. selgj d'.'inn ein ^?'n>granim der ?^^eie'' lich'eüen, die nli^ eineni ^-aclelzug der d.'/ .,5l.ib'l?eün" iln!> der !^tl>deiNf'.is'i^'>j! enden wird. Der Neichsloil'inisi^li sür die ^^'uslfalin '?at für den Tag der ('rrgebiete erklärt, nn» Ttörilngen iedn".'',e' Art lvi der Zveler .u, l)andelte 'ich vorne-'^iulich ilm si'll)ri'nde Be-anlte der riesigen Staats'iiter, de?' i^'gcnann ten „l^etr-'i^esabrilen". Nun 'ind ieizt die ?lngejteslten des d-leitrotrnsts und der gre»-ßeu neilen »trastiueNe an der 'Xei-)e. 'fielen von ihnen droht Crsch'eszung. Niemal,d kani, Nus'.land an der Auö-llbung dieser ?lftlon verhindern, soweit die daron Belvosfenen russische Vlirger sind. Viel komplizierter liegen d'e Din.^e, wenn es sich NM fremde StaatöangehSre handl-lt, und so ist es kegreiflich, daß in ^Nsiland ;ur Zeit liros;e Erregung und Erbitterung l>errfcht. Die Riickwirknngen der russischen Aktion gegen engli^6>e Ingenieure dkirften flir Nüst land allein schon auö dem einfachen Grunde unangenehm sein, weil die ausländischen vernieiden. Die Durck'siihriln.V'u de>^ Ueber-slugverbote.^ wir?> ersorderlicherMis? init Wafs^'n^ewalt sickiergestellt werden. ^i">r den p!>n,nöszigen ^.'llstverkebr wird eine ^'in^li.-^ zoue zunl ?>li,ghafcn Tei,i;''t'lbi''f oi-'en gehalteii. Indien wird Staaten-bund? V o ii d o n, 1!«. März. Ui^lu'r die gevlan te ^'l'rstissungsreforin ii» Indi.'u ist ei,' !^^>eis', !'uc1> veri^issentlicht niordeil. Danach jvll ein ^ta^itenbund aN'^ den antoiiemeu Provinzen von Vutiscti'Indien geschaiseu werden^ Be^ reit-? n^'rher soll eine unabhängige :^ieserve-bai!s il)re Tätigkeit ansi»ehnien. Die gesell. ^>ebende !>ki.^rperschast soll sich auö eineiu Ober Iian'>, dessen Mitglieder teilweise vou den iu-disriien Fürsten eruannt, teilweii«' von deli 't^^roviiizialverlretuugen gewählt merdeil, iiiid einein Uilterhaw^ zusanluleusekeu. (s-iit Driitel der Mitglieder des UnterliailseS iotl i'eslensalts von den indischen pursten ernannt werden, 'pvei Drittel werden von r^cin Wäh« lertieis gewäl>ll, der etwa bis Prozent dei Benölteruug uinsas^t. Bei den '^^'uhlen in die 'l>rovinzialvertret»ligeii sind eln'a 1 l Pro zenl stiinnllierechtigt. '','Uich "vl'aiien nnrd das recht zuertanilt »lnd e-^ nnrd ibnen ein Teil der Mandate vorbeballen werden. Die l^nsübende (^iewalt liegt ili dei, .'^>änden des '-LiizetönigS, dein ein den beiden .^>cil!sern ver- ailtwortlicher Ministerrat zilr Teite steht Dem Bizekönig werden weitgehcude Pl)ll^ inachteu ui'd iil besouderen Fällen ein Not' vSMirdnungsrecht verliehen. Der Herzog der Abruzzen gestorben. M o ga d ' schn sIt'ilienisch-?oinali' land), 18. März. Der >.)erzog der ?l b r n zen ist hier gestorben. » Luigi Ainadeo .>)erzog der Abruzzeii, dee eiil ^Alter von W Ialireu erreichte, war als söhn deö.<.)erzvgö Äluadeus von Aosta, der vou 1<>?7 lnachte er eiile Weltreise. 3väter rüstete er eine Expedition nach ,'^'railz Ilijefs.Z^'and alls, die von groi;ein (.^rsolg begleiten mar. Im Iaiire 19t>U war das .^tarateruln-^^^ebirgc das ^l'ld seiner ^orschertätigkeit. Iin Welt-I'rieg wurtie er zlini ^'berliefelilslialier der ita lkenischen Ivtotte eriiaiint, legte aber 1s»l7 daS .^^oinulnndo iveget» Difserenzen «»ieder nnd !fal)i» deii Abset)ied. 'Zpäter beteiligte l.r sich an der ^Ausarbeituilg eines wichtigen (5nt-, uurfes zur .Vr'lenisatll.>n voii Italienisch. Zoulalitniid. Der .^>erzcg, der init Prin-zessin .''Helene voii ,'vrnntreich nerliei ratet lvar. !)al auct» eiiie Re!t)e voi'. Bi'ichcrn ver-sasit. _ _ Vei StMoerftopsiulg, Berd^nlun'iSitiZilinqi.'.r, Äageiidrenncn, Wallun^^cii. ^^ovss6)N'crzcil. all« gemciiiem Unbelitigeu neinlic iiim, ni'l^iiern »in (ZsaZ nalnrllcs^'ü „!^rattz.Ioscs"^'<^itterwTs' ter. '.'lt ch den cin deil Ulinikeil für inner? hcitetk i^i^salüincNeu Cr'.^hri>n;i?n i't daö !^ran.^' ?!osel-^?.^isst!r eitt ^>is;crst wchlttieiii^es '.'lbfiiko mittel. „^5an.^-^escs"-ip!tlc'Nl'»i^>.'r ist i« allen beten. Drogericli und Sp^zereisimd» ltNigeii crhaltllä). Kl^bsbesämpsnng mit 5chlanaena iL Dk»>bsf^^rscher '^^voiessot o s s e t l)al in >.i>!cni .'»lreise von '5' ''en" schaftlern die Mitte'tiing geinacht. das', '^^er, suche der ^trebst^tänipfiing durch Cins'^'r't-zungen iilit dem l^üft '>er Eobra Erfolg^' ^ z^'itisit lzaben sollen. '!>ros. (Messet beineikte aber, das; er dieser iieueii Meiiiode selbst noch »iit gros',er Ztepsis gegenüber ite'ie. so« lange ilire '^>oslto^iii>inenheit nicln völlig er« N'!esellgen föuile»l, das? in einige,? 'fällen nx'nn oncli nicht nlnni.ieil'ar «'ine .>.>ei' lnng, so dl'ri? eine B«'seitiaiina eer ^chiner-« ',en erhielt word^'n sei. De.^ t'elailnte s'.an» zösische Tulx'rlnlose ?>orichee Pros. a l-ul et te liat sicn onch schon mit dieicr Neuerung lieschästigt. Er inein!. dar. dnrcl' d,e i^elüiischnng des ^chlangengiNeS nlit dem Phosnljat der,^ellen eine.^viln^irsiiiig ml^g-Iich sei. Es würde al'er noch langer Uitter» suetnln^ien bedürfen, bi«? inan "? i einen, ent».-gültigen Ergebnis rechnen ' 'ine. Fachleute, die im Eo-wietrus^land heute tät'g sind, auf die Verhaftnngen 'brer englischen .^iellegen schinerzlich eragiert haben. Diese -ituation kann für die Entwieklung der Zowsetwirtschaft keuieswegs stüilstlg 'ein. Aber vielleir alnt. Daber die besonders energische Znelze nach den Schul-d'gen". Vielleicht ds«rste eS aber zweckiuäf^ig sein, zu den .s'^auptschädlingen vor allen Dingen die sperren au? der WU liinzu. rechnen, die durch die ^^^erbaftungcn engli, scher Ingenieure die innere Verwirrung iln^ d'e aus,en;>ol!tifchen Schwierigkeiten Rußlands noä) erheblich gesteigert l>aben .MnHhlWer ?iummer 77. Montag, den ZV. MSrz l93I. Jeder emmai im Kmo —0— Die staatliche Uilmgentrale hat eil«? Aufsv'lkllng über die TÄigkeit des ersten Inhres ihres Bestehens herausgebracht und danlit auch gieichz«^ über die Entwicklung des Filmes in Jugoslawien. Die Aufstellung ist für unsere heimischen Theater wtastrophal Es zeigt sich nämlich, daß der .^invbesuch im Jahre 1932 gegenüber dem Ilihrc fast gar nicht abgenommen hat. Bedenkt man den Nückgang im Besuche unserer vi.'rschiedeni.'n Theater, so kommt man zu einer interessanten Tatsache. Die Kinos sini> nach wie vor gleich gut besucht, obwohl ilue Preise zwischen 5 und 25 Dinar für einen 5il^platz variieren. Die Theater, deren Preise zwischen 3 und 40 Dinar schwan-tcir, sind aber sehr oft leer. Sollte da nicht auch ein wenig die Proc^rammpolitik unserer Theater Ursache am Rückgang des ^^esllches sein? Dabei ist die Zahl der Mnotheater in Aiiqoslawien qar nicht so groß. Zusammen Imbeu wir KiuoS, davon find nur 184 Tlnikinos. Auf das Draubanat entfallen von der (^iesanttzahl -^7 stinos, die l)öchste Zahl weist dn^Z Tonaubanat mit 1L1, die geringste Zalü das 'Zetabanat mit 8 Kinos auf. Tokio allein hat niehr als doppelt soviel Kinos als ganz Jugoslawien. Die nieisten Kinos hat Beograd: 11, nach her tvnnnt Zagreb mit 9, Sarajevo und Lsijet niit "l.siinos. In Ljubljana, Novisad, Ctl.ivlje, ?vlit, VrSac, PanLevo und Ruma sind ie stinos. ''Aber die Kinos arbeiten nicht täglich. Es ^lbt in c?anz Jugoslawien nur 64 Kinos, die ieden Tag wenigstens eine Vorstellung halben, W7 Ltinos bringen wöchentlich nur eine i'tellunli berans^ Im Laufe des vergangenen Jahres sind N,8.?4.Z00 Kinokarten verkauft worden. Das heij^t sonnt, daß fast jeder Ciinvakiner Jugoslawiens wenigstens einuial im Jahr im Kino war^ Leider haben wir keine Uebersicht darüber, wieviel Leute iin gleichen Jahr das Theater besnckt haben. Icd^nfall? diirstc da ein reri)t beschämender 'llnterschied heranskommen. Man bat in erster Linie deutsche Groß-fil>!ie gesehen. 7^3 snlme sind überhaupt gezeigt worden, davon waren 440 auslandische nnd vvn diesen I'l!) deutsche Filme. Amerika hat uiohl 220 Fillne in Jugoslawien vla-fiert, das waren aber zumeist Kurzfilme, tvie sie di^ Wochenschau darstellt. Frankreich hat nur s! s^ilme beigestellt. Der 5!kest wurde von Oesterreich, Polen, der Tschcchosloivakei, v?ugland und Japan geliefert. Die (Entwicklung der heimischen Film-iudnstrie ist recht interessant. Im Laufe des Jahres sind verschiedene Filme in einer Länge von Kl.720 Meter vorgeführt worden. Davon waren IVK Kulturfilme, 75 Wochenschauen, 4 Unterhaltungsfilme, 4 Kurzfilme und 9.? Reklamefilme. Die Filme waren znuieist stumm. Es sind nur 17 Ton-filnie in einer Länge von 6175 Meter gedreht worden. Ans'.erdem aber hat das Zagreber hligienische Institut noch 39 hygienische Lehrfilme, wovon 10 Tonfilme waren, hergestellt. Dabei haben wir in Jugoslawien bereits eine ziemliche Anzahl von Filmfabriken. An erster Stelle steht der „Jugoslawische Kul-tursilni", der allein 89 Filme produziert hat, diinn kon,n,en noch „Svetloton" in Zagreb mit .'il Filmen, Novakoviö-Film in Beograd nlit .'i0 Filmen, sowie die Unternehmen „Savafilm", Ljilbljana, „Panftlm". Zagreb, „MAP-Film", Beograd „Adria-National-Film", Beograd, „Jlltiriafilm", Ljubljana, nnd „Marfilm", Zagreb. Unternehmungen haben wir also genügend. Auch das Ausland hat genügend in Jugoslawien gearbeitet. Ausgegeben wurden N Bewilligungen zur Aufnahme von Fil-n,en und bekannt ist, daß bisher die Filme „Prinz von Arkadien", „Das (V)espcnst der seiben Fremdling, ob er gewillt sei, ein Tuaregmädchen z» heiraten. Dieses Vergnügen würde ihn die . Och'en nnd 10 Kainei'.'n losten. Der KarawanensüKrer Nütngss flüsterte denl Amerikaner zu, daß dieser Preis ..glatter Wucher" sei; dmn 3 Kamele seien der Durch slhnittspreis für eine Frau in diesem Lande. Durch einen Dolmetscher versuchte der Ame. rikaner den Tuaregdamen zu erklären, daß in Ländern, die von Weihen Aow?hnt wären, Männer Gesetze erließen und den Staat regierten. Diese Eröffnung wurde mit einer donnernden Lachsalve quittiert. Während der Mahlzeit der Frauen durfte der F^mdling, was sonst Männern streng verboten ist, zugegen sein. Geröstetes Ziegen fleisch — eine große Delikatesse — ivurde serviert. Als der Amerikaner den Versuch machte, sich ein Stück zu nehmen, wurde er mit zornigen Blicken zurückgewiesen. Der Dolmetscher gab dem Weißen den wohlgemeinten Rat, sich sofort zurückzuziehen. ES stellte sich heraus, daß der Fremde gegen die Etikette verstoßen hatte. Es gilt nämlich geradezu als ein Verbrechen, wenn ein Mann im Beisein einer Frau den Versuch macht, zu es^n! Einige Tage nach diesem unliebsan'en Zwischenfall fand eine wichtige Versammlung im Tuareglager statt. Es wurde eifrig über ein scheinbar wichtiges Thema diskutiert. Ein ^kannter Wüstenräuber aus der spanischen Provinz Rio de Oro, nanienZ OulÄ» lSerir, war in das Gebier des Stain-mes eingedrungen und man befürchtete seinen Angriff auf Kamelherden. Tie Tuarcg-männcr brannten vor Eifer, in d<'n Kanipf zu ziehen. Die Frauen aiber erwiesen sich als besonnener und beschlossen, den Kriegshandlungen Oules Gerirs auszuweichen, und Dwar, weil der Rüubvr stark bewaffnet war. Außerordentlich interessant ist die Werbung junger TuaregmÄnner. Genau wie mittelalterliche Damen verlangen die arabii-schen Amazonen Dienste von ihren Rittern. Ein Mädchen z. B. hat dem Freier die Bedingung gestellt, zwei Tage bei -iner Hitze von 60 Grad kein Wasser zu trinken, uin ihr seine Liebe zu beweisen! Einem anderen „Ritter" ivurde eine Hungerkur auferlegt, die sich auf viele Tage erstreckte. Die grausame Schöne pflegte dabei vor den Augen des Hungrigen zu essen, während er ihr zu Ehren LiebeSiieder sang. Statt den Namen der Geliebtm, wie es in anderen Ländern üblich ist, in einen Baum einzuritzen. Pflegt der Tuareg seine Liebeserklärungen in nassen Lehm hineinzuschreiben und auf demselben Lehm Fußspuren der Angebeteten festzuhalten. Man weiß nicht, wie diese sonderbare soziale Ordnung entstanden ist. Die Erkiärttng des Gelehrten lautet: Die Tuaregs, ein Stamm berberischer .Herkunft, jühren seit grauer Urzeit Kriege mit ihren Nachban. Monatelang waren sich die Frauen selbst überlasse und haken sich in dieser Zeit lv?« fenbar Rechte angeeignet, die sie nicht nlebr verlieren wollm. En Kapttel der ungleiAen Ehen Unbekannte MSnner Bon Euge Der indische Fürst A g a K h a n, Multimillionär und Besitzer eines der größten Rennställe Europas, erhielt in diesen Tagen Familienzuwachs. T^m sechzigjährigen Mann hat seine blutjunge Fwu, früher eine bescheidene, aber ungewöhnlich hilbsche Ber-täuserin in einem Pariser Modesalon, einen Sohn geschenkt. Da Fürst Aga Khan zu den reichsten Männern der Welt und zu den mächtigsten Potentaten Indiens gehört, so beeilten sich natürlich die französiMn illustrierten Blätter — das freudige Ereignis trat nämiich in Nizza ein ^ das glückliche Ehepaar ihren Lesern im Bild zu präventieren. Sie versäumten bei dieser Gelegenheit nicht, die alte Beobachtung zum Ansdnlck zu bringen, daß Ehen, die durch große Altersunterschiede gekennzeichnet sind, des öfteren sehr harmonisch verlausen. Besonders die Künstler, die den Zenith ihres Lebens bereits überschritten haben, s<^inen ans dem jugendlichen Gemüt ihrer Lebensgefährtinnen die besten Inspirationen zu erhalten. Der bekannte Mrigent Felix W e i n-g a r t n e r, der heute im Alter von 70 Jahren steht, ging vor kurzem die Ehe mit einer 18jährigen Dame, Fräulein Carmen Studer, ein. Ein anderer berühmter Mnsik-virtuose, der vor kurzem verstorbene Eugen d ' A l b e r t, war sechsmal verheiratet. Kurz ror seinem Tode machte er in Riga den Versuch, sich von seiner sechsten Frau zu scheiden und eine Zwanzigjcchrige zu heiraten. Otto T r e tz i e r, einer der Populärsten Ehara-kterdarsteller des Mener Burg-theaters, verlor vor kurzem sein ^rz und fiührte die blutjunge Schauspielerin Hilde Wagener zum Altar. Freunde warnten den Künstler vor einem soi^n Schritt und Gegner witterten die unausbleibliche Schadenfreude. Zur allgemeinen Ueberraschung leben die Neuvermählten in vorbildlicher Ein« tracht. Die Boltsweisheit ist der Ansicht» daß dieses Glück nur jenen Ehen beschieden sei, in denen der Mann als älterer Partner auftritt. Das ist jedoch nicht unbedingt wahr Auch das Gegenteil kann der Fall sein. In den Treffpunkten der eleganten europäischen Welt, an der Riviera, in den Spielsälen von Monte Carlo, in den Ruinen von Pompeji, in den schweizerischen Luxushotels sind.Herr und Frau Tetrazinni Stammgäste. Signora Tetrazinni. der weltberühmte Sän geM, ist heute nicht mehr jung, sie ist klein, k^irpulent und häßlich, während ihr l>;cmshl luie 5-n Bil.d ans ddr Tii-eNci'c ei.ier nwndänen Mod^Aeit^'chrP aussW, gro^ berühmter Frcmen n E w a l d. schlank, mit olivenistlrbenem Teint uttd sc^arzen verträumten Augen. Den jungen Damen, die ihn umschmeicheln, schenkt er keine Aufmerksamkeit. Er weicht nicht von der Seite seiner Gattin, die schlechthin seine Mutter sein könnte. Daß exzentrische, amerikanische Milllo-närswitwen sich häufig zum zweiten Male mit jugendlic!^ .^rren verheiraten, ist eine bekannte Tatsache. In solchen Ehen tritt auf der einen Seite der Dollarreichtuin der Frau, auf der anderen die Eleganz nild womöglich der Titel oder die aristokratische .H<'r kunft des Gatten in Erscheinung. Bor kurzem wurde in Amerika ein Klub gegründet, dessen Name allein für sich spricht, der „Ver-ein der unbekannten Männer berühniter Frauen". An der Spitze dieses Klubs steht Mr. P u t n a m. Seine Gattin ist zwar keine Millionärin, aber nichtsdestowenicier eine in Amerika allgemein bekannte und bewunderte Frau, die Atlantik-Fliegerin Aine. lia E r h a r t. Bei der feierlichen Einweihung des Klubs hielt Mr. Putnam eine er-greismde Rede. Er führte u. a aus: „Die Gattinnen berühmter Männer werden in der Regel von der Mitwelt in der nobelsten Weise ^handelt. Man mnnt sie den guten Geist, die Quelle der Inspiration, die lebendige Triebkraft im Leben ihrer Gatten. Ist der Mann Graf, so wird die Gattin eo ipso Gräfin, ist er Staatsinann, so wird sie eine der vornehmsten Damen des Landes. Wie kläglich ist im Gegensatz dazu das Los eines Mannes, der einer berühmten Gattin als Lebensgefährte zur Seite steht. Er läuft dauernd Gefahr, in der Gesellschaft mit vep. borgenem Lä^ln, wenn nicht mit Achselzucken empfangen zu werden. Me ^>einlich es ist, nur als Mann seiner Frau zn gelten." Solche Gedanken macht sich nicht nur Mr. Putnam, der Gatte der weltberühinten Fliegerin, und seine Kollegen im Klub. Auf der anderen Seite des Atlantik finden wir ein ähnliches Beispiel in der Gestalt des Lord A st o r. Er hatte das zweifelhafte Glück, eine Frau geheiratet zu haben, die im gesellschaftlichen und politischen Lebl'n Englands eine führende Rolle zu spielen vermach. Lady Astor war das erste weibliche Mit glied des englischen Unterhauses. Sie g'.lt als eine der klügs^ten, geistreichsten nnd begabtesten Vertreterinnen der Londoner High Society. Während Lady Astor ihre 'nelbeai^ teten Reden im Parlament hält, i'ivt ihr Gatte, der allgem-ein Lady Astvrs Mann ;ie-nannt wird, ans der Tribüne und empfängt Grcltulati-llnm, Montag, dm ZV. Mkz lSSZ^ »Mariborer Zeitung" Numnicr 77. Port vom Sonntag Der Etftnbabner-Luv ,^elezni>ear" überrumpelt „Hermes" (Lj«blja«a) mit 9Ä Die väst« enttä«jche». M ar ib or, 19. März. Schon die erste Runde der heurigen Eisen-bahncr-Staatsnveisterschasten brachte „^lez-niöar" einen Sieg ein. Me Mannschaft kehr te zwar noch nicht alle ihre bekannten Borzüge hervor, aber immer war ihr Tpiel vnd der ziffernmäßig hohe Sieg doch so überzeugend, daß man mit der gebotenen Leistung zufrieden sein muß. Allerdings stießen die Blauwcißen an einen minderwertigen Gegner, den „Hermes" spielte die ganzen W Minuten hindurch eilte untergeordnete Rotte und konnte nur selten, und auch dann nur wLgen der Fehler der Hintermannschaft, in die Gefahrenzone vorrücken. Auch in technischen Belangen blieb die Güstemannschaft um eine gute Klasse zurück. „SelezniÄir" führte dagegen recht oft schöne Attraktionen durch, ^nelligkeit und Aufopferung sind nach wie vor die Haupt-vorzi'dge der einzelnen Spieler, die aber dies gegen Schluß des einseitigen Gefechtes nicht einttial benöti.gten, denn die Gegner Ovaren schon ziemlich lange vor ^ielschluß am Ende ihrer Kräfte. Das Ergebnis von 9:2 ist so hoch, daß man „i^lezniöar" sch'': als den Repräsentanten Sloweniens bei dfmMÄit5verAN8ta1tunL ks-niä k«u-ts sin I^reunaebI«I de! »lek. T. IW«. ». W» » » »v^ rsxenä vsr v^iväer ilur l'orküter. xen konnte »IV1ariix>r8« al!?u dunt 7.u5lini. menxestellts ^^annZOkaft nickt öen ncini' sen Lckv^une entkaiten. LroH-Eountrv 193Z AermovSek (Marathon) fiegt über 7.5 Kilo meter in 27.58 Minuten. — Straub Zweite» vor Podpeöan. — „Zelezniöar" fiegt im Mannschaftswettbewerb. Kleiner /^meizer /^nifAgsn Sind 2 in öfiei- macksn dei^uisgvn, «ja snsonstvn (Iis /^Vministfätion nioiit in cjer i.3gv ist, c!3S 6ov/l!nsoktv ?u vfisciicivn. Es reicht nirgend aus! Des- hlilb nl-'.ä't Fctonic'i^'r kür bis 18 Din. « verschiedene Photos. Sonntags geöffnet. AÜ57 Einlagtbiicher von der Ljub- ijanstn und Prciötediona werden gekauft und belehn:. Antr. unter „Bargeld" an d'e Berw. 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GcmÄtsverstnnm^nci bewirkt das natürliche „Z^ranz-Iosei" Bitterwalser ausin».i>c V. sreaiii/^KK Siei»« copzsrlellt dv ^ ^euektv»!««?. N>U« mal schien es ihr doch zu schwer und .l'lviel, was »nan sich vorgenommen. Der Karlshof, seit bald einem Iahrhun-^rt im Besitz ihrer Familie, war ein reicher Hcrvenhof gewesen. Leni Vindermann wnr als ältestes '.en Verhältn'ssc der In« flat'on und der Nachkriegszeit (atten auch vor dem Karlsl^of nicht haltgemacht. Ter schuldenfreie Besitz hlitte schwer und schwerer ,^u 1'ämpfen, unl sich zu erhalten. Die st!«' treidepreise sanken, und wenn der .goldene Erntesegen unter Miilien nnd Arbeit herein» Nebrncht worden, wußte nmn nicht, ob der (5rlös dnsiir die ^tosten des ?lnbaues. der bestellung und der Ernteli>hnc einbringen würde. Stiic? nm Eti'lck voi dem ehe-inalH so stolzen Besitz ivar abgestl'ksen wor» i'ien, aber imnier noch wollten die Einkiinfte ,rcht ausreichen, nm den Nnter'^alt der Faniilie zu sicliern und darftber hinonS die wirkliche (5'rhaltung deS verbliebenen v'rbes. Wcir doch 'I^crr Bint^ermann ein viel zu guter Limj^wirt und .^^au^vater, alö dasz er .^^aus und ^^of durch falsche Sparsamkeit od^ erlinlten und lebendig bleibt." Ties^' ^^ebensnnffassuug hatte e: seiuer yauzeu Familie e'Nlieimpft. Und solange seine ,'^'rnu als seine trctt<'ste Avbeit'^qefahr-tln il^in zur !?eite gestanden, war es bei crus^<'rster (5inse'eu, deu verkleinerten Besitz so zn bewahren, dasi der ittarlöliof als ein Mustergut in der ganzen t^esieud bekannt war. Seit nder ^rau Marie Bindcrinann von einenl s6?<^'uendcn Pferde auf dem Karlöhos ge-^en ^ie steinerne Wnndunq de-Z alten Brunnens geschleudert und schwer rerletzt inurdi', U'ar d e soust imuier tätic;e Frau an .'dauo iiNl-'i Rolsstttbl gefesselt. Seitdem ilire >^änd< und ihre Augen nicht inehr iiberall ivareu, war die Last siir Klans Bindermann zlt schn>er geuwrden. Iulmer mehr.HWothe« fen zu dri'ickenden Zinsen uius;tcn auf deu Karlshof ausgenommen iverdcn; die Zinsen frafzen n,chr und mehr von den Ein« fünften lveg. Und soviel Klaus Bindermann in sorgenvollen Nächten auch rechnete und grübelte — er konnte den Zeitpunkt voraussehen, zu dem das Erbe der Väter, der geliebte KarlShof, in fremde Hände übersehen mußte. Leni Bindermann, die Aelteste unter den fünf Gefchwifbern, hatte die heiml che Zorge des Vaters wohl gesehen. Wenn sie zu den Ferien aus der Frauenschule in Thüringen zurückkehrte ins Elternhaus, merkte sie wohl, wie der Vater des Abends in seinem Zimmer die halbe Nacht bei Licht saß; einmal hatte sie sich heimlich von ihrem Mädchenzimmer hinabgeschlii^n und durch das Ve-randafenster zum Bater hineingespAht. Da hatte sie gese^n, wie der Vater mit einer verzweifelten Gebärde über seinem Wirtschaftsbuch die Hände gefaltet una mit starrem Gesichtsausdruck vor sich h ngesehen hatte. Da wuhte Leni genug. Am nächsten Tage war si« vor den Vater hin getreten und hatte ihm einen Borschlag qemach, der zunächst auf die leidenschaftliche Atwehr des Baters gestoßen war. „Niemals, niemals", hatte er gesagt, „werde ich das zugeben. Unser alter ichi^ner Äarlshof! Begre'fst du nicht, dafz er damit an Namen, an Wert verliert — hier, wo Vir die eigenen Herren seit Jahrhunderten waren, sollen wir uns zu Bediensteten frem-^r Leute machen, die für ihre paar Pfennige, die sie uns zahlen, glauben, alles verlangen zu kl^nnen?^' Und da hatte Leni Binderniann mit fester Stimme gesagt: ^EZ ist ja nur ein Uebergang. lieber Vater. Die Zeiten lverden ja auch einmal besser werden, dann können w'r wieder so leben wie zuvor. Bis dahin aber gilt e?, gerade weil wir alle den .äarlshof lieben, ihn zu erhalten. Wenn mein Vorschlag zum Ziele führt, dann ist doch alles andere dagegen unwesentlich. Es geht doch nm unseren G^und und Boden, Vater." Da hatte KlauS Binderniann mit einem schmerzlichen und stolzen Blick zugleich in das (^sicht seiner Aeltesten gesehen- „Du bist e'n gutes Kind. Leni. Laß mir nur Zeit — daS alles ist schwer, viel schwerer als du dentst. Die Bekannten drinnen in der Stadt, was würden sie sagen? ^./lber du hast recht: Ausschlaggebend darf nur sein, 'ch wir den ffarlshof halten ki^nnen oder nicht. Ich wll mit Mutter sprechen." Da hatte Leni innerlich gejubelt. Wenn der Vater erst mit Mutter sprach, dann hatte fie gewonnen. Sie wußte, wie die Mutter dachte und fühlte. Schon oft hatte sie mit ihrer Aeltesten darüber gesprochen, wa» man tmi könnte, um dem Vater d'e Borgen um die Familie und den Äarlshof zu erleichtern. Und immer wieder hatte die Mutter gesagt: „Ja, wenn ich ncht so ein Wrack geworden wäre, dann würde 'ch schon irgend etwas anfangen, um Vaters ^acie zu erleichtern. Aber was kann ich tun. hier von meinem Rollstuhl auS?" Und dabei waren ihr die Tränen über die schmalen bleichen Wangen geflossen. D'e Gorgen des Vaters und die stummer« känen der Mutter hatten Leni nicht ruhen lafsen. Und so war sie mit dem vorschl<»g tum Vater gekommen, den er mit der Mutter besprechen wollte. Zum ersten Male an jenem Abend war Leni Bindermann wieder einmal mit fröb-lichem Herzen zu Nett gegangen. E'n heißes Gebet hatte sich aus ihrer Seele gerungen, daß es ihr vergönnt sein mi^ge, mit ihrer jungen Kraft i^n Eltern etwas von den Sorgen abzunehmen, die fie doch um der Kinder willen vor allem trugen. Am ersten April war Leni mit dem besten Reifezeugnis aus der Frauenschule in Thüringen entlassen worden. Sie hatte in ern» ster, froher Arbeit sich dort zu einem Menschen herangebildet, der in allen Zweigen eines Hauswesens erfahren war. Und nun war Lenis Plan in die Wirklichkeit umgesetzt worden. Zweites Kapitel. Es war e!n wundervoller Borf:ühlingS' tag gewesen, als Leni Bindermann auf d^ kleinen Jagdwagen vom KarlShof her nach Bad Kissingen fuhr, das eine Stunde Fußweg vom ^rlShof gelegen war. Sie saß auf dem ÄutschVock des »leinen Jagdwagens. Während sie die braune Stute Lise in gemächlichem Trab auf dem weichen Z^uhrweg dahingehen lies^, schweiften ihre Augen entzückt und dank^r iiber die herrliche Landschaft, die sich ihren Augen darbot. Sie kannte jede B'egung deS Wege?, der sich in anmutigen Windungen vom Äarlshof her das Tal hinunter nach Bad .Lissingen schlängelte. Aber immer wieder empfand Ke mit he'ßem Entzücken die S6)önheit ihre? Heimat. Jetzt besonders, wo die Buchen und Virken sich mit dem ersten zartgrünen Sckim uler des Frühlinas kleideten, wo die ?»nsten Tannenwälder lichte grüne Spitzchen »n den sedig-blauen BorfrühlingShimme! hinauS stteckten — wo unter dem Brann der nvl-ken Blätter auf dem moofigen Waldboden die grünen FächerblSttchen der Waldanemonen mit ihren rosig-weißen Kövfchen her-vorlugten — wo die ersten Spechte im dunklen Waldesgrund hämmerten und im lsastadental der Bach die dünne tar beschritten; hof^ntlich würde alle? so werden, wie sie in ihrem jugendlichen (Enthusiasmus es hoffte. Am ersten April hatte die Einwohnerschaft dcs fränkischen Badeortes e'ne Sensation: In der Stadtzeitnng, aber znch in anderen großen Zeitungen des deutschen Landes, befand sich unter den Werbenach-riMen, mit denen sich die Bädevaerwaltung und die Hotels, Pensionen, Sanatorien nnd so »ve'ter in empfehlende (krinnernng brach, ten, auch folgende Annonce: Der Kariöhof, eine Stunde zu Fuß von Bad Kiff ngen, auf schattigen Waldwegen zu erreichen, beste Fahrverbindung, emp-fiehlt sich als angenehmer Aufenthalt (NepNegte Küche, schattiger Garten. Son« nenbäder auf Liegewiese mitten im Walde, geöffnet den ganzen Tag. Gutsbesitzer Bindermann. „Du. haben!" Alles ist relqtiv. ich luö6>te noch inal so jung sein wie du, und dann schon meine Erfahrung f„Le Rire".) mindestens ein Jahr. Man hofft noch immer auf eine Einigung, aber der !. April ist nahe und der Herr Botschafter wird sich wohl dazu bequenien müssen, dem Hausbesitzer einige Zugeständnisie zu machen. ^ ««strafte Taktlosigkeit. Der bekannte Schlachtenmaler Kaulbach fuhr einmal mit der Bahn von Berlin in den .Harz. In dem Abteil, in dem er fuhr, fassen zwei Damen, die er nie gesehen hatte, die ihn aber zu kennen schienen. Sie prüften ihn sehr genau und sprachen ganz freimütig über ihn, über sein kriegerisches Aussehen, sein frisches Alter usw. Die Damen sprachen zwar nichts Schlechtes über den Maler, aber die Taktlosigkeit verdroß ihn doch, und er beschloß die Zudringlichen zu strafen. Ein Zufall kam ihm bald zu Hilfe. Der Zug fuhr plötzlich durch einen der Tunnels mit denen der Harz reich gesegnet ist. Die drei Reisenden waren in tiefes Dunkel gehüllt. Schnell hatte Kaulbach seinen Plan gefaßt. Er küßte laut und vernehmlich den Rücken seiner ei--genen Hand. AlS der Zug wieder den Tunnel verließ, konnte Kaulbauch mit Befriedigung feststellen, daß die Damen ihm ihre Aufmerksamkeit entzogen hatten. Jede beschuldigte die andere, daß sie sich habe von dem Maler küßen lassen. Als Kaulbach dann endl'ch ausstieg, sagte er zu seinen Reisegefährtinnen: „Meine Damen ich Werde mir noch lange den Kopf darüber zerbrechen, welche von ihnen mich geküßt hat". «» kmäD i» lRsnda» LAU ^ SomiiG«!»»» S«»