Nutzen nnt> VerMÜc^en. Freytaa, den 5< April 1822. östliche Kirche auf Otaheiti, Taufe des dort«, gen Königes. (Aus dem Morgenblatt.) ^^ ^lilNg Pomare von Otaheili, der flch, nun zum )'l!lenchum bekennt, hat zu Papoa eine Kirche er «Uen I^ssen^ dieselbe bar 712 Schuh Lange und 5o ^chuh B:,'ite, »33 Fenster ,md 27 Thüre.,. Die U!>veih'.i,!g derselben geschah den lc>. May 18,9 auf >°>2el,de ftyerllche W.tse. Das ganze Lolk war bey Paooa, lä^igö des Meer« !k»i, auf einer U'!>;,"cir ein lnid eine halb« Stunde ""üen Strecke versammelt. N^ch der La.noeS;Silte war ^ w,lß gekleidet. Als der König erschien, drängte ^ ^ederman um ihn, ihm die gewöhnliche Aämings /ingung zu machen: alsbald begaben slch bi« Mis» '^"°" in di« Kirche. ' ^. Des Königs Kleidung bestand in einem weißen "^d, einem zierlichen Sno^getiechl in Form einer Hlir^ h^K s^»e Hüften bedeckte, und in einer Mantel, der mit rothen und gelben Zierrathen ^chüuickt war. Die Königinn u„d die sie begleiten- «N'auen waren nach der Lanbe'ssitte gekleidet, un>d "^'^ el>,e ?lrt Halsträgen. Nachdf^ ^-^^ ^^ Missionare, der Bruder Dar r'«,^ ^'"^^ Verse abgesungen, und ein Gebeth ver. sl !^ ^"^ sing der Komg die Handlung an. Zuerst ,^'^ " se^en Nahmen, dann dai G.schenl, welches ück ^^ellschafc ^r Mifsionäve Müchte, und das in U>u! ?^"^nen bestand: dann schrieb er die Nahmen ^Henl'ungen alter Mlssonare u»i> Gouverneurs seines Landes. Der Bruder Cook, ein andrer Missionär, hielt hiernach eine Predigt. Den folgenden und nächstfolgenden Tag wurd?n diese Versammlungen wiederhohlt, die Zahl der Anwesenden stieg an fünf bis sechs Tausend. Es wurde gebe« thet, gepredigt und gesungen. Der folgende Donnerstag ward zur Bekanntmachung der neuen Oesetze bestimmt. Nach tem gewöhnlichen Gebeth erhub sich der Kö> nig von seinem Sitz, und indem er sich gegen Faii, dein Gouverneur der Insel, wandte, sagte er zu ihm: Fan, was verlangst du? Fati antwortete hierauf: was wir verlangen sind die Papiere, die ihr eben i» Han» den babt; gebr sie uns, damit wir sie lesen, und nach ihrem Inhalt Gerechtigkeit handhaben. Sofort wandte sich der König an Utami, den Fürsten von Teoropoa, mit der Frage' was wünschest du "nwort. Alsdann fing er an, diese Gesetz«, die in 18 Artikeln von dem Diebstahl, Mord, Aufruhr, der Ehe und dem Ehedruch u. s. w. handelten, zu lesen imd zu erklären, frug hierauf diese Fürsten, ob sie alle diese Artikel gut hießen, welche ihm mir „Ja von ßanze.n Herzen" antworteten. Sofort sich gegen das versammelte Volk wendend, geboth er, daßaNe, welche di« uor. gelesenen Oesetze billigten, die rechte Hand empor hatte» sollten, was sodann von allen Anwesenden geschah. Den darauf folgenden Sylnuag hatte diefeyellichv Taufe des Klnigs Pomar« Gtott. Nach eine? schönen, »on einem Missionar gehaltenen Predigt, begab sich d,r Brnder Beiknele zu dem König« hin, nahm Wasser aus tem Taufbecken, und goß es ihm auf dai Haupt, indem er ihn im Nahmen Gottes, deS SohneS und des heiligen Geistes in den Bund der Christen aufnahm. Eine laute Ermahnung an das versammelte Volk, sich auf gleiche Weis« taufen zu lassen, beschloß diese merkwürdige Feyer. Die Sporen. (Beschluß.) Nach drey Monathen verstand ich vollkommen den Dienst und erwarb mir das Lob eines brauen Meilers. Doch nun nahte die Zeit harter Prüfung. Das Reg». we«n erhielt Ocdr» zum plötzlichen Abmarsch, den wir auch d«n zweyten Tag, Anfangs März, bey äußerst ungünstiger Win«rl,ng «ntvaten. Bald strömten Flu, then/ bald sanken Berge Schnee auf uns, und bald macht« eine Kälte uns erstarren, die dem Jänner Ehre gemacht haben würde. Ich war bey der ersten Division, »on meinem On« kel und folglich von allen Bequemlichkeiten, die mir meine Lage erleichtern tonnten, getrennt. Taglich ver, wünschte ich Weichling des Valers Entschluß, und glaubte mich nahmenlos elend, wenn ich Abends durchnäßrund erstarrt oft in einem Stalle, in einer Scheune oder ungeheitzten Stube auf Strohlager mich mit einer knap» pen Mahlzeit erquicken mußte, ohne zu bedenken, daß viele Tausende dieß herbe Los mit mir theilten. Nun faßte ich sogar den tollen Entschluß, mich, um auszu« ruhin, krAnk zu melden ; doch auch dieß Mahl siegte mein Ehrgefühl über den unbesonnenen Sybariten. Endlich langten wir nach ei„em Marsche von vier Wochen, begleitet von jeder Beschwerlichkeit, am Orte unserer Bestimmung an, und bezogen als Vortruppen in der Näh« des Feindes ein Lager. Des folgenden Mor. gens hörten wir auf den Vorposten feuern, worauf man bald mehrere verwundete und verstümmelte Reiter ins Lager brachte; «in Anblick, der mein Taudenherz mitEntsetzen und Abscheu erfüllte. Plötzlich ertönt die Trompete, der der allgemeine Nuf folgt«: „Aufsitzen! Schnell ausrücken!" Ich hatte mich von der letzten Schauerscene noch nicht «rhohlt, warb von meinem Diener aufs Pferd gehoben und folgte den Vorgängern maschinenmäßig nach. Schon stand das N.giment aufmarschirt; ein an ! wirkte so mächtig auf mich, daß ich zusammenfuhr Ulld durch diese unwiUkührliche Bswegimg mit den Spore« mein wohldressirres Dienstpfer» berührte, welches wi« ein Pfeil mit nnr aus dem ersten Gliede herausflog un» vor der Fronte still hielt. Mein würdiger Onkel sprengte sogleich mit »e^ verhängtem Zügel zu mir und rief'. ^Wie? Sie, Hott Cadet? Der jüngste Streiter deS Regiments wagt sich der Erst? auf die gefahrvolle Bahn b^r Ehre? — Bey Gott, sehr brav! Sie verdienen, mein Neffe zu seyn." Er umarmte mit värerlicher Rührung den vermeiü' ten Helden, Thränen quollen uncer feinen grauenA^ gen hervor, sielen glühend auf meine von Scham g" färbten Wangen, und entstammten zu Thaton meine» gesunkenen Muth. In diesem Augenblick hätte ich n>it einem ganzen feindlichen Regimente kämpfen mögen. Als nun die versuchten Graubarte, durch das Bey" ftiel eines Milchbarts ermuntert, scharenweise herbey« strömten, schwur ich es mir heilig zu, di« LobsprÜ^ meines OnkeK zu verdienen. Dieser nahm jedoch nur eine Division, bey t>^ e? mich zwislyen zwey gedienten Husaren eintheilte, u»'b uns selbst zum Kampfe führte. Das Glück krön» de"^ selben; ich thar brav, erhielt zwar eine leicht« Wund«, aberauch «rmunlernbes Lod meines edlen Cheft. Da O in der Folge mehrere Gelegenheit hatte, mich nicht tt!^ rühmlich auszuzeichnen, ward ich nach einigen Mon" then auf dem Schlachtfeld« zum Ofßcier ernannt/ schritt, streng beobachtend meine Dienstossicht, mitM»" um Nmsicht auf meiner Bahn fort, ohne die zartes Pflichten der Menschheit zu verletzen, und commandllt nun l«lbst «in Regiment. — Sie sehen, mein« Herren, daß ein unbedeutender 6p»rn erst zufällig mein Pferd zum Vorrücken und bann mich -zum Krieger spornen mußte. S--------s. Die verunglückte Carsvane. Nir hören so oft von den Gefahren der Wüste, "Nb von unglücklichen, in dem Sande und der Gluth bnselben umgekommenen Reisenden, ohne daß uns b" Erzähler bestimmt« Beyspiele solcher Unfälle an-»"führen vermöchten. Folgend« Erzählung von dem Mißgeschick, welches eine kleine Caravan« in der gro, bm nubischen Wüste getrossen, trägt alle Spuren der Glaubwürdigkeit in sich. Ein« kleine Caravane, welche aus 5 Kaufleuten U"d etw» 5o Sclaven nebst einer verhältnißmäßigen ^«iahl von Kamehlen bestand, wollte von Berber (am Ni!) durch die Wüste nach Dara»n (in Ober, Wypten) reisen. Aus Besorgnis; vor einem Räuber, ber mit seiner Bande die gewöhnliche Straße unsicher dachte, beschlossen sie, einen mehr ostlichen Weg über ^N Brunnen Owareyk einzuschlagen. Sie hatten ei. "len vernommen. Am 6ie» Tage, nachdem die 5loch Lebenden Owa« ^t verlasse« hatten, bekamen sie die Gebirge von Shigre zu Gesicht, die sie sogleich erkanate«; allei» ihre Kräfte waren gänzlich erschöpft, und weder Men« schen noch Vieh im Stande, weiter zu reisen. Sie legten sich unter »inen Felsen, und schickten » von ihren Dienern mit den 2 stärksten, nsch vorhandenen Kamehlen nach Wasser. Ehe diese das Gebirge erreich, ten, siel einer von ihnen von dem Kamehl. Nnfahig zu sprechen, bewegte er bloß die Hand, dem Gefahr« ten zum Zeichen, ihn seinem Schicksale zu überlasse«. Dieser setzte seine Reise fort; aber auch auf ihn wirkte bald die Macht des Durstes so gewaltig, daß seine Augen dunkel wurden, und er den Weg verlor, obgleich er ihn schon öfter gemacht halte, und vollk,!»«-men damit vertraut wit der Frau einige Zeit auf die Uebe^oMe Art, fragte nach ihrer Gesundheit, ließ sich Einiges au5 id-«er Lebensgeschichte erwählen, und nahm zuletzt mit l»em Wunsche hon ihr Abschied, daß der Himmel ihre Jahre noch verlängern möge. Eine Summe Geldes, welche die Kaiserinn zurückließ, setzte die gute Alte in d«N Stand, sich mehrere Bequemlichkeiten zu ver^ schassen, und im Genusse derselben di« erhabene Ge-helinn dankbar zu segnen. — (Aus Vasel, vom 12. März.) ^lnter d«n Zastnachtsbelustigunge«, welche dieses Jahr hier, mit Genehmigung des Ewdlrathes, an>g<" ordnet worden, war die Vorstellung des Ausfalls del Krähwmtlelarmee, welche die große Menge fremdn' und einheimischer Zuschauer sehr crgetzte.---------Des Abends wurde indeß die Freud? plötzlich durch das Ge schrey : „Feuer! Feuer!" gestört. Der sich röthende Himmel zeigte, daß der'Brand in der Umgebung sey. Wirklich ergab llh, daß das Landhaus eines Bürgers vor dem St. Blasius - Thore l„ vollen Flammen stand. Das Feuer hatte, a«f welche Weise, wird nicht angegeben, s^ncn Ursprung aus einem an das Haus anstoßenden Schöpf, der micHolz und Stroh angefüllt war. Ungeachtet der von alien Leiten herbeygeeüten Hülfe brannte doch das Haus ab. Was bey demAl" blicke des Brandes dennoch ein Lächeln abzwang, waren die von den Bällen'zur Hülfe geei'lleo Masken, die si^ in die Eim