Bezugspreise ziir Gstereichr-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2* — Zur Amerika: ganzjährig D. 1*25 Zür das übrige Ausland ganzjährig K 5*20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtlgt, Manuskripte nicht zurück» gesendet. Gottslheer Me Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottscheer Molen in Gottschee. Anzeigen (Jt.jerate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotische er Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Ar. 7. Kottschee, am 4. April 1911. Jahrgang VIII. Zur Wajserleitungsfrage? Vom Reichsratsabgeordneten Fürsten Auersperg. Ein lange gehegter Wunsch unseres Gottscheer Ländchens wird, wie sich nun hoffen läßt, für einen ansehnlichen Teil desselben bald in Erfüllung gehen. Aller Voraussicht nach wird demnächst mit dem Baue der Wasserleitung aus der Gegend von Soderschitz begonnen werden können und in denjenigen Gemeinden, welche ihren Anschluß an diese Wasserleitung erklärt haben, wird das kristallhelle, frische Wasser der Schigmaritzer Quelle reichlich fließen. Der technische Bericht des Landesausschusses zählt in der Reifnitz-Gottscheer Gegend, alles in allem (nach Wegfall der Gemeinden Mitterdorf, Malgent und Altlag), neun Gemeinden mit zusammen 8350 Einwohnern auf, welche dieses Segens teilhaftig werden. Damit wird ein wahres Elend, das bisherige Leben ohne Wasser, sein Ende finden. So manches Gottscheer Kind deckt frühzeitig der Rasen,_ weil es sich mit der braunen Sudel aus der Lacke oder mit verunreinigtem Dachwasser den Tod hineingetrunken hat! Wie viele haben die müden Körper vorzeitig abgerackert bei andauernder Dürre mit dem schweren Gang unter der Last des Wasserfasses. Wer die Wege aneinander stückeln würde, die im Gottscheer Lande um Wasser abgelaufen werden, käme weit in der Welt herum I Dazu die Sorge mit dem durstenden Vieh, die hilflose Angst bei einer Feuersbrunst. Manches Haupt ist darüber grau geworden. Das alles konnte überhaupt nur ertragen, wer von Nrväters-zeiten her die Gewohnheit ererbt hat, einen Trunk frischen Wassers zu entbehren. Aber eigentlich steht der Besserung unserer Verhältnisse nichts so im Wege wie der Wassermangel. Die Gefahr der Verunreinigung des überall spärlichen Wassers ist eine ständige und damit besteht eine fortwährende -aeuchengefahr für Mensch und Vieh. Wir wollen besseres Vieh einstellen, aber ein solches ist auch anspruchsvoller, und wer aus einer Kuh viel Milch herausmelken will, muß ihr natürlich viel Wasser zu trinken geben. Allgemein fehlt es an Arbeitskräften; die Jungen fliegen m alle Welt hinaus, und nun muß Zeit und Arbeit vergeudet werden um des täglichen Wassers wegen, das anderwärts den Leuten selbst ins Haus rinnt. So wird uns immer unerträglicher, was die Alten gerade noch ertragen konnten. Recht wie ein üb erstand euer böser Traum wird dieses mühselige Leben ohne Wasser erst erscheinen, wenn einmal der frische Quell aus den Röhren schießt, von weit herkommend, ganz von selbst, im Haus, im Hof, im Stall, und man lachend dabeistehen und an die Zeit denken wird, da man zum Wasser laufen mußte. ^wKodc^HMvegeibBchttz/ffüp-M-Künsche am GolffcheenLande, dim mjolfldbf migsbß gn$ md IM SmlnntoS Ssd 1 Dieser Artikel itoÄtimäm)g>68t Äöfajte.#0tMckhuitprtzmtln(j dessen Andenken wäre gesegnet für alle Zeiten. Das ist nun leider nicht möglich, aber vielen wird doch bald für immer geholfen sein und sie werden die Opferwilligkeit nicht bereuen, mit welcher sie sich mutig dem beginnenden Werke angeschlossen haben. Ein Landfremder wird erstaunt fragen: „Was gehört da für Mut dazu, sich reines, frisches Trinkwasser in den Mund leiten lassen, anstatt weitmächtig zu laufen, um seinen Durst mit Schmutzwaffer zu löschen wie bisher?" Und doch, so selbstverständlich ist dieser Entschluß nicht. — Was kostet der Trunk? Das ist eine sehr ernste Frage für Menschen, die mit den geringsten Mitteln auskommen müssen, wie dies in Gottschee die Regel ist. Nun, wenn die Zahlen, welche der Landesausschuß in seinen Berechnungen hat, nur halbwegs richtig sind, und daran kann man nicht zweifeln, weil ja tüchtige Fachleute diese Zahlen gefunden haben, dann darf man wohl sagen: „Das Wasser wird billig sein, ja das vorzügliche Trinkwasser wird in Zukunft in Wirklichkeit weniger kosten als die bisherige Beschaffung des schlechten und noch dazu unlänglichen Wassers." Der technische Bericht des Landesausschusses stellt den an die Wasserleitung angeschlossenen Gemeinden in Aussicht, daß pro Kopf und Tag der Bevölkerung 60 Liter Wasser zugeführt werden. Im Durchschnitt wird also jede Person über 60 Liter Wasser täglich oder 365 X 60 — 21.900 Liter — 219 Hektoliter Wasser jährlich verfügen können. Für diese 219 Hektoliter wird sie jährlich zu zahlen haben 2'14 K Nehmen wir an, diese 2'14 K sind zu niedrig bemessen und der Einwohner müßte 2*19 K zahlen, so kommt ihm der Hektoliter Wasser noch immer nur auf einen Heller zu stehen. Für das ganze Haus berechnet der technische Bericht die jährlichen Kosten im Durchschnitte auf 10'69 K. Wer nun noch im Zweifel ist, ob er als vorsichtiger, sparsamer Hausvater diese Beträge für die Wasserzuleitung alljährlich ausgeben soll, der überlege sich, was ihn heute die unzulängliche und doch so mühsame Herbeischaffung seines schlechten Wassers kostet und welche Verluste er dabei an Gesundheit, Hab und Gut, in Geld umgerechnet, im Laufe der Jahre erlitten hat. Dann frage er noch herum, ob er jemanden findet, der ihm um 2'14 K jährlich, pro Kopf der Familie und des Gesindes gerechnet, oder um durchschnittlich 10'69 K für eine ganze Wirtschaft, seinen bisherigen Wasserbedarf jahrein, jahraus ins Haus zu stellen vermöchte. Ich wette, wenn er diese Rechnung und seine Umfrage beendet hat, wird er schleunigst dazu schauen, den Anschluß an die neue Wasserleitung nicht zu versäumen. Was bekommt man denn heute überhaupt um 2*14 K oder selbst um 10-69 K zu kaufen? Und doch, was wird sich alles der Gottscheer einhandeln, der diesen Betrag ausgibt, um sich an die Wasserleitung anzuschließen. — — —- — ggstzejL.MsgchtfU «- Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 1,500.000 K Hievon zahlt der Staat 50% . . . 750.000 „ Das Land 30%............................. 450.000 „ Die Gemeinden 20%........................ 300.000 „ Das bedeutet gar nichts anderes, als daß die an die Wasser- leitung angeschlossenen Gemeinden sich mit 300.000 K ein Geschenk vom Staate erkaufen, das 750.000 K, und eines vom Lande, das 450.000 K wert ist. Für 300.000 K Einzahlung bekommen sie 1,200.000 K herein, deines Wissens hat bisher in Gottschee, Reifnitz und Umgebung noch niemand ein solches Geschäft gemacht. Dabei ist noch nicht in Rechnung gestellt, daß ein Unternehmen, das etne und eine halbe Million kostet, doch hübsch ein paar Tausender in der Gegend läßt, in welcher es arbeitet. Ein guter Kenner und verläßlicher Freund der Gottscheer Gegend, den ich kürzlich darüber befragte, ob er Bedenken wegen der dort geplanten Wasserleitung habe, antwortete mir: „O ja! Ich habe eine sehr große Angst!" — „Und welche?" fragte ich. „Es könnte, wenn man nicht schnell zugreift, noch etwas dazwischenkommen und unsere schönen Hoffnungen vernichten!" So denkt dieser verständnisvolle Mann über die Wasserleitung. In der Tat, ein altes Lied sagt: „Von der Lipp' zum Kelchesrand ist oft ein weiter Weg, und mancher ist umgesunken, ehe er den schon erhobenen Becher leeren konnte." Und von Schigmaritz nach Gottschee hinein ist ein gutes Stück weiter als „von der Lipp' zum Kelchesrand". Daher rasch zugreifen und den Becher nicht mehr auslassen, der uns kredenzt ist! Wir haben lange genug gedurstet! Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schule in Wieg. (3. Fortsetzung.) Um in dem Unterrichte der Schuljugend zu Rieg keine zu lange Unterbrechung eintreten zu lassen, mußte die durch Louschins Entlassung erledigte Stelle baldigst besetzt werden. Für dieselbe wurde der Lehrer in Pölland bei Altenmarkt Jakob Zwar, ein gebürtiger Reisnitzer, in Aussicht genommen. Da aber die Rieger, gewitzigt durch die mit Louschin gemachten bitteren Erfahrungen, schon bei der Untersuchungskommission gegen diesen durch die hiezu berufenen Ausschußmitglieder erklärten, zu einem Reisnitzer kein Vertrauen zu haben, und daher um einen ändern Lehrer baten, Zwar selbst überdies einen Posten als Schulprovisor in Weinitz erhalten hatte, so wurde der im Rufe der Unbescholtenheit und Lehrtüchtigkeit stehende Florian Ehrlich, Lehrer in Tschermoschnitz, am 14. Sept. 1830 als Provisor nach Rieg beordert. Ehrlich war wie geschaffen dazu, die zerrütteten Schulzu-stände in Rieg wieder in Ordnung zu bringen. Er war ein gesetzter Mann, der mit dem Ernste des Lebens Liebenswürdigkeit im Umgange verband. Als ausgezeichneter Musiker, der mehrere Musikinstrumente vollkommen beherrschte und in der Tonkunst Unterricht erteilte, war er der Mann, der auch die neue, schöne Kirchenorgel, auf welche die Rieger so stolz waren und für welche sie so viele Opfer gebracht hatten, gut zu bedienen im stunde war, welcher Umstand zur Hebung des Gottesdienstes und zu eifrigerem Kirchenbesuch wesentlich beitrug. Ehrlich war aber nicht nur ein guter Musiker, sondern auch ein tüchtiger Schulmeister, der es mit seinem Berufe ernst nahm, seine Pflichten gewissenhaft erfüllte und mit einem gediegenen Unterrichte in der Schule einen tugendhaften Lebenswandel außer der Schule vereinigte — ganz nach Art der echten Jugendbildner. Seine väterliche Liebe zur Schuljugend vergalt ihm diese mit kindlicher Anhänglichkeit, wodurch der stark zurückgegangene Schulbesuch in kurzer Zeit bedeutend gehoben wurde, so daß nach Verlauf von kaum mehr als einem Jahr der Schuldistriktsaufseher Dechant Rankel, Pfarrer in Mitterdorf, nach Laibach berichten konnte, „daß das der ganzen Pfarre Rieg allgemein wohlgefällige, bescheiden! Benehmen des Schullehrers Florian Ehrlich die dortige Pfarr-schule auf Louschins Zerrüttung wieder so zur Aufnahme erhoben hat, daß die Zahl der schulbesuchenden Kinder Heuer (1832) schon auf 86 (gegen 30 im Jahre 1830) gediehen ist." Gleichzeitig beantragte er die definitive Besetzung der Lehrerftelle in Rieg, welchen, Antrag das Konsistorium in Laibach als Vorgesetzte Landesschulbehörde auch beipflichtete und die Ausschreibung verfügte. Außer Ehrlich bewarben sich um die Stelle: Johann Lenarschitsch Lehramtskandidat in Oberlaibach, und Josef Schur mann, provisorischer Lehrer in HI. Kreuz bei Landstraß. Selbstverständlich fiel die Präsentation zu Gunsten Ehrlichs aus, welcher sohin mit Dekret vom 19. September 1832 als definitiver Lehrer von Rieg bestätigt und zugleich mit der Ausübung des Organisten- und Mesnerdienstes betraut wurde. Diese Anerkennung seiner Verdienste durch die Vorgesetzte Behörde war dem Lehrer ein neuer Sporn, nicht nur zur Entfaltung eines noch regeren Pflichteifers, sondern auch zu einer außer dem Pflichtbereiche tätigen Wirksamkeit auf dem Gebiete des Unterrichtes. Er begnügte sich in der Folge nicht mit dem pflichtmäßigen Alltagsunterricht, sondern erteilte auch den zwar nicht anbefohlenen, aber von den Schulbehörden gern gesehenen und angelegentlichst empfohlenen, für die der Schule entwachsene Jugend bestimmten Wiederholungsunterricht, wofür ihm gleichzeitig mit den, Lehrer Richter in Nesseltal im Jahre 1837 von der k. k. Studienhofkommission eine Prämie von 25 Gulden K. M. zuerkannt wurde. Leider war seine schwächliche Gesundheit solchen übermäßigen Anstrengungen nicht gewachsen. Ehrlich fing an zu kränkeln. Einer seiner Schüler, der nachherige Oberlehrer von Mitterdorf Joses Erker, erzählte in späteren Jahren öfters, daß er eine Zeitlang täglich einigemal frisches Wasser aus einer über eine Viertelstunde von Rieg entfernten Quelle in einer wohlverkorkten Flasche für seinen leidenden Lehrer habe holen müssen. Es war daher kein Glück für Ehrlich, daß er sich für die im August 1839 ausgeschriebene Lehrer- und Organistenstelle in Altlag bewarb und selbe auch erhielt. Wie sollte er es bei den Altlager Zisternen auch ans* halten können, er, der in seiner Kränklichkeit an einen frischen Labetrunk aus quellendem Born gewöhnt war? Und er hielt es wirklich nicht lange aus. Im Dezember erhielt er „von dem geistlichen und weltlichen Schulvorstande zu Reiflich mit Beistimmung mehrerer dortiger Interessenten" eine schriftliche Einladung nach dem genannter Marktflecken. Dort wurde ihm unter sehr vorteilhaften Bedingungen eine Lehrstelle an der Volksschule angeboten, welches Anbot er wohl auch mit Rücksicht auf das freundliche Zureden des Gutsbe-rtzers Rudesch, der den vorzüglichen Musiker in der Nähe seiner Kinder zu haben wünschte, sofort annahm. Auf dem Rückwege meldete sich Ehrlich beim Schuldistriktsaufseher Dechant Rankel in Mitterdorf und legte seine Resignation auf die Stelle in Altlag ogleich in dessen Hände. Am 2. Jänner 1841 übersiedelte er nach Reifnitz, wo er am 30. September genannten Jahres an „gallo-pierender Auszehrung" im Alter von 38 Jahren eines erbaulichen Todes starb. (Fortsetzung folgt.) Aus Stabt und Land. Hottschee. (Das Abgeordnetenhaus) wurde aufgelöst und die sofortige Einleitung und Durchführung der Neuwahlen angeordnet. — (Todesfall.) Am 18. v. M. ist in Villach Herr Simon Brix, Inspektor und Verkehrskontrollor der Direktionsabteilung V der Staatsbahndirektion Villach, gestorben. Der Verblichene war früher Stationsvorstand in Gottschee. — (Belohnung einer wackeren Tat.) Die k. k. Landesregierung hat dem Gymnasialschüler Viktor Petsche, Sohn des Herrn Gastwirtes Ernst Petsche in Gottschee, in Würdigung seines bei der Rettung des Gymnasialschülers Josef Eisenzopf vom Tode des Ertrinkens an den Tag gelegten selbstlosen und mutigen Verhaltens eine Belohnung von 25 K bewilligt. — (Der Landesausschuß) wird, wie verlautet, für alle autonomen Behörden im Landtag den Entwurf eines Gesetzes ein« bringen über die Anbringung von Beschwerden und über die Rechtsmittelbelehrung. — (Be zirksstraße n ausschuß.) In der Sitzung des Bezirksstraßenausschusses am 27. M. widmete der Vorsitzende Herr kaiserl. Rat Alois Log zunächst dem verstorbenen Mitglieds dieser Körperschaft, Herrn Peter Schneider aus Rieg, einen warmen Nachruf. Der Bezirksstraßenausschuß stimmte dem vom Landesausschuß herabgelangten Straßenprojekte Morobitz-Rieg zu und erklärte sich bereit, einen 67°/oigen Beitrag zu leisten und die Erhaltungskosten der fertiggestellten Bezirksstraße zu übernehmen, nachdem der Landesfond 33% beiträgt. Die Vergebung des Straßenbaues möge nach Baulosen im Minuendo-Lizitationswege sofort veranlaßt werden. Der Landesausschuß ist zu bitten, daß er ein Gesuch um einen Staatsbeitrag einbringe. Die Vornahme der Trassierung des letzten Straßenloses, von der Brücke über den Riegerbach ausgehend bis zur Ausmündung bei km 15 der Hinterberg-Rieger Bezirksstraße, ist sogleich derart anzuordnen, baß hiedurch der Bau der ändern Straßenteile nicht behindert wird. Die diesbezüglich vom Referenten, Herrn Forstmeister R. Schadinger, gestellten Anträge wurden stimmeneinhellig angenommen. Ausschußmitglied Herr Hans Jonke berichtete namens der Rechnungsprüfer über das Ergebnis der Revision der Rechnung für das Jahr 1910. Die Gebarung sei tadellos und verdiene die entwickelte große Sparsamkeit volle Anerkennung. Der Antrag des Berichterstatters, es sei dem Obmann Herrn kais. Rat Al. Loy für die umsichtige Gebarung und Wirtschaft der Dank auszusprechen, wurde stimmeneinhellig angenommen. Dem Ansuchen der Gemeinde Ebental um Herstellung eines Anschlusses der dortigen neuen Bezirksstraße nach Schwörz wurde derzeit ob Mangels an Mitteln keine Folge gegeben. Es wurde weiters beschlossen, das Gesuch der Straßenräumer um Erhöhung des Jahreslohnes dem Landesausschusse befürwortend vorzulegen. Auf Antrag des Herrn Hans Jonke erklärte sich der Bezirksstraßenausschuß bereit, die Gemeinde Möstl zur Bestreitung der Auslagen für die Herstellung der Gemeindewege Reintal-Verdreng und Stalzern-Unters krill einen Beitrag zu bewilligen, wenn der Landesausschuß zum gleichen Zwecke eine Subvention gewährt. Nach erfolgter Fahrbarmachung dieser Gemeindewege ist deren Aufnahme in die Kategorie der Bezirksstraßen beim Landtage zu beantragen. Auf Antrag des Vorsitzenden wurde weiters beschlossen, die Aufnahme der Gemeindewege Malgern-Riegel-Altbacher-Tiefenreuter in die Kategorie der Bezirksstraßen beim hohen Landtage zu beantragen, indem diese Gegenden keine Straße besitzen und selbst die Zufahrt von Ärzten dorthin nicht leicht möglich ist. Auf Antrag des Ausschußmitgliedes Herrn Hans Künzl wurde ferner beschlossen, der hohe Landesausschuß sei, da die Labrankabrücke bei Labar sich in einem reparaturbedürftigen Zustand befindet und diese Reparaturen sich unausgesetzt jährlich wiederholen, zu ersuchen, die Verfassung eines Projektes für eine Brücke in Eisenbetonkonstruktion durch das Landesbauamt zu verfügen und zu den Baukosten einen 33%tgen Beitrag zu bewilligen. Weiters möge der Landesausschuß veranlassen, daß die dereits^ genehmigten Wildbachverbauungsarbeiten an der T^sstunitzer Landesstraße und an der Obergraser Bezirksstraße sofort m Angriff genommen werden. Ausschußmitglied Herr Matthias ®'egtnnnb berichtete, daß aus Anlaß der Reinigung des Straßen-ubflußkanals aus der Ortschaft Mitterdorf bis zum dortigen Eisenbahndamm den angrenzenden Besitzern als Entschädigung (darunter 40 K für Grundeinlösung) der Betrag von 58 K zu bezahlen sei. 8 wurde beschlossen, die angesprochenen 58 K flüssig zu machen und den Aushub des Grabens dortselbst zu veranlassen. Schließlich erhob sich Herr Hans Jonke und brachte dem Vorsitzenden Herrn uh. Rat Loy für sein umsichtiges, erfolgreiches Wirken in der (rsuge des Baues der Bezirksstraße Malgern-Ebental und Morobitz-e8 namens des Ausschusses den Dank und das vollste Vertrauen zum Ausdrucke. Die Anwesenden erhoben sich von den Sitzen und beglückwünschten den Vorsitzenden, der sohin für das ihm entgegengebrachte Vertrauen dankte. — Die interessante Debatte, die in Angelegenheit der Bezirksstraße Morobitz-Rieg und anderer Straßen geführt wurde, können wir wegen Raummangels erst in der nächsten Nummer nachtragen. — (Unterstützungen aus dem Land esf euerw ehr-fonde.) Der Landesausschuß hat der Verbandsleitung deutscher Feuerwehren in Kraut mitgeteilt, daß für das Jahr 1911, den gestellten Anträgen gemäß, an nachstehende Feuerwehrvereine Unterstützungen gewährt und flüssig gemacht wurden: Altfriesach 200, Altlag 100, Büchel 150, Gottschee 150, Göttenitz 100, Graflinden 100, Hinterberg 200, Hohenegg 100, Lichtenbach 100, Lienfeld 100, Maierle 100, Morobitz 150, Nesseltal 150, Ober-mösel 100, Pöllandl 100, Reichenau 150, Reintal 150, Rieg 150, Schalkendorf 200, Schwarzenbach 100, Unterdeutschau 100, Unterlag 100, Unterskrill 100, Verdreng 200 und Weißenfels 200 K. — (Die Hauptstellung der Wehrpflichtigen) findet nach der Kundmachung der k. k. Landesregierung vom 20. März I. I. statt, wie folgt: in Reifnitz am 21. und 22. April; in Gottschee am 24. und 25. April; in Tschernembl am 27. April; in Möttling am 1., 2. und 3. Mai; in Seisenberg am 4. Mai. — (Aus dem Testamente der Frau Josefine Hot« schev ar in Gurkfeld.) Die verstorbene große Wohltäterin Frau Josefine Hots che var vermachte einen großen Teil ihres Vermögens für Stiftungen. So erhalten u. a. das Waisenhaus in Gottschee 4000 K, die Philharmonische Gesellschaft in Laibach 6000 K, das Spital der Barmherzigen Brüder in Kandia 10.000 K, das Laibacher Schulkuratorium 50.000 K, der Verein zur Unterstützung dürftiger deutscher Hochschüler aus Kram 12.000 K usw. Das Andenken an die edle Wohltäterin wird in ihren wohltätigen Stiftungen fortleben. — (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Die Anstalt erzielte im abgelaufenen Jahre einen Geschäftsgewinn von 48.384X61 It. Wenngleich um 8568 K 85 h kleiner als im Vorjahre, darf er doch als ein sehr günstiger bezeichnet werden, denn ein größerer Gewinn war bisher bloß im Vorjahre und im Jahre 1906 zu verzeichnen. Die Gründe des Minderergebnisses liegen in der Hauptsache darin, daß im Vergleiche zum Vorjahre der Kursgewinn bei Wertpapieren um 1051 K kleiner und der Kursverlust um 2021K 20 h größer, ferner die Steuern um 2216 K 13 h höher waren. Der Einlagenstand weist gegen das Vorjahr einen Ausfall um 10.300 K 37 h aus; an Hypothekardarlehen wurde nahezu der gleiche Betrag wie im Vorjahre zugezählt, wogegen die Rückzahlungen die Summe von 435.989 K 70 h, die größte seit dem Bestände der Anstalt, erreichten und um 164.835 K 44 h größer als im Jahre 1909 waren. Durch diesen Umstand gelang es, den Bestand an Wertpapieren wesentlich zu vermehren, wodurch das Verhältnis zwischen beweglichen und unbeweglichen Anlagen neuerdings eine Besserung erfuhr. Es stellt sich dermalen der Sicherheitskoeffizient für die Einlagen auf 8 02% des Einlagestandes gegen 7'34% im Jahre 1909 und 6'62% im Jahre 1908. Der Reservefonds hat die Höhe von 460.517 K 53 h erreicht. Die Forderungen bestehen aus: Grundpfanddarlehen 4,168.521 K 22 h, Gemeindedarlehen 610.384 K 23 h, Wechsel 272.890 K, Zinsenrückstände 71.710 K 16 h, Wertpapiere 1,473.690 K 70 h, Anlagen in laufender Rechnung 126.951 K 69 h, eigene Realitäten 37.849 K 90 h; die Lasten bestehen aus: Einlagen samt zugeschriebenen Zinsen 6,298.183 K 3 h, vorausempfangene Zinsen 5027 K 12 h, Reservefonds 463.517 K 53 h, Pensionsfonds 42.029 K 12 h, Geschäftsgewinn 48.384 K 51 h. — (Raiffeisenkassen und „Gottscheer Nachrichten".) Der Aufsatz des „Boten" über die Sicherheit unserer Raiffeisenkassen hat den Ingrimm eines „Nachrichten"-Schreibers erregt. Der gute Mann tut ganz verwundert darüber, daß, wenn ganz un-gescheut herübergeschossen wird —■ manchmal mit pharisäischen, manchmal mit perfiden Geschossen —, man sich auch die Freiheit nimmt, auf die Herren Angreifer ein bißchen hinüberzuschießen. Es Seite 52. Gottscheer wäre doch eine Feigheit sondergleichen gewesen, hätte man die offenen und versteckten Angriffe ans unsere Raiffeisenkassen sich ruhig gefallen lassen, ohne sich zu rühren und darauf eine entsprechende Antwort zu geben. Der Herr „Nachrichten"-Schreiber behauptet zwar sehr, sehr sonderbarerweise, daß von freiheitlicher Seite „bisher nicht das geringste gesagt worden ist. und es uns (nämlich den „Nachrichten"-Artikelfchreiber und seinen Hintermännern A. d. Schrift!.) ja gar nicht im Traum einfällt, über den Wert dieser Kassen ein abfälliges Urteil abzugeben". Gibt es einen ärgeren Pharisäismus? War es nur ein böser Traum, als man in den „Nachrichten" absichtlich die „Glavna posojilnica" mit dem Genvssenschaftsverbande der Raiffeisenkassen verwechselte, um in der Bevölkerung in perfider Weise Furcht uud Sorge wegen der Sicherheit der Einlagen zu erregen? War es nur ein leerer Traum, als der „Landwirt" ein päpstliches Dekret abdruckte, um so seinen „Sympathien" zu unseren Raiffeisenkassen liebenswürdigen Ausdruck zu geben? War es nur ein harmloser Traum, als man noch mehr auf mündlichem Wege Verleumdungen und Verdächtigungen gegen die Raiffeisenkassen im Landvolke verbreitete, um furchtsame und schlecht unterrichtete Leute zu ihrem eigenen Schaden zu veranlassen, ihre Spareinlagen zu beheben? Wäre es nicht feiger Verrat an der guten Sache gewesen, wenn wir zu diesem schamlosen Treiben geschwiegen hätten? Hatten nicht die Spareinleger bei den Raiffeisenkassen, die Mitglieder dieser Kassenvereine und die Bevölkerung überhaupt ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren? Wir haben in unserem Aufsatze über die Sicherheit der Raiffeisenkassen, der nur derAbwehr, nichtdem Angriffe galt, darauf hingewiesen, daß Raiffeisenkassen, deren Mitglieder Grundbesitzer sind, durch deren unbeschränkte Haftung imstande sind, den Spareinlegern eine 300 bis MOprozentige, eventuell noch höhere Deckung und Sicherheit für ihre Einlagen zu verbürgen, also eine Sicherheit, die man sonst wohl kaum leicht findet. Das wagt auch der „Nachrichten"-Schreiber gar nicht zu bestreiten; in „echt jesuitischer Logik" sucht er jedoch die Sache so zu drehen, als ob uus einzig und allein nur die Sicherheit der Einleger am Herzen läge, während die Sicherheit der Mitglieder dem „frommen Artikelschreiber" (wie nett und liebenswürdig!) ganz schnuppe wäre. Das ist mehr als eine widerwärtige Entstellung und Verdrehung, das ist eine aufgelegte Unwahrheit. Ha. delt doch der ganze zweite Abschnitt unseres Aufsatzes nur über die Sicherheit, die den Mitgliedern der Raiffeisenkassen einerseits durchdieguteVerwal-tung derselben, anderseits dadurch gewährleistet ist, daß sür den Genossenschaftsverband in L a i b a ch (Zadružna Zveza), dem die Raisseisenkassen angegliedert sind, das Land Krain bis zum Betrage von 2,000.000 K die Haftung übernommen hat und dieser Genossenschaftsverband nunmehr in gewissem Sinne den Charakter eines Landesinstitutes erhalten hat. Es wird doch jedermann einleuchten, daß das Land Kram nicht die Garantie und Bürgschaft für ein Geldinstitut übernommen hätte, bei dem es, um den duftenden Ausdruck des „Nach-richten"-Schreibers zu gebrauchen, „arg stinkt". Auch hätten die deutschen Landtagsabgeordneten diesem Landtagsbefchlusse gewiß nicht zugestimmt, wenn sie der Überzeugung gewesen wären, daß beim Genvssenschaftsverbande etwas „faul" sei. Ein ebenso komisches als ungeschicktes Mißverständnis ist dem Herrn „Nachrichten"-Schreiber bei der Ausdeutung eines Satzes unseres Aufsatzes passiert. Der „Bote" schreibt nämlich: „Und das (nämlich das Vermögen der Mitglieder der Raiffeisenkassen) ist, wohlgemerkt, alles Realbesitz (Haus, Hof und Grund), den man nicht in die Tasche stecken kann wie Geld und Wertpapiere, mit welch letzteren man ja in der Stunde der Gefahr über Nacht,verduften' kann!" Wir wollten hiemit darauf Hinweisen, daß die Mitglieder unserer Raiffeisenkassen nicht Rentner und bloße Besitzer von Wertpapieren sind, die man im Notfälle bei ihrer Haftung vielleicht deshalb nicht fassen könnte, sondern Leute mit Realbesitz, der absolute Sicherheit bietet. Wären z. B. die Mitglieder der Raiffeisenkassen selbst lauter Millionäre, deren Vermögen jedoch ausschließlich nur in Wertpapieren bestünde, so würde unter solchen Umständen den ~ Nr. 7. Jahrgang VIII. Jahr Spareinlegern weniger Sicherheit geboten sein alz feuerni durch 80 bis 100 Huben (Realbesitz), die für die Sicherheit Waisenl haften. So und nicht anders war unsere Bemerkung gemeint, und Gotisch« wer richtig zu lesen versteht und auf den Zusammenhang achtet den Per kann den obigen Satz auch gar nicht anders auffaffen als so, wie nach ft er tatsächlich gemeint ist. Der verschrobenen Logik des „Nachrichten"- geuerm Schreibers, der auch von ganz unfeinen, persönlichen Ausfällen Hochsch nicht zurückschreckt, war es Vorbehalten, unserer ganz anders ge- 100 K, meinten Bemerkung eine falsche, unsinnige, gehässige und gemeine Bedeutung zu unterlegen. Der „Nachrichten"-Schreiber leistet sich 6m ig. nämlich die völlig ungereimte Behauptung, der „Bote" habe damit xMe i die hiesige städtische Sparkasse gemeint, die einen großen Teil ihres versamr Vermögens in Wertpapieren angelegt habe. Der „Bote" ver- Goftsch, dächtige den Verwaltungskörper dieser Sparkasse, da die Möglich- stgndes. feit zugegeben werde, daß „man" mit dem ganzen Vermögen ver- nunasa duften könne!! Irgend ein Diebstahl oder ein Unterschleif sei Bei 5 Wah diesem Institute ganz ausgeschlossen usw.!! Wir müssen die Zu- aknam tnutung, als ob der „Bote" auch nur im entferntesten an so etwas später t gedacht oder so etwas für möglich gehalten habe, mit Entrüstung Hauptv zurückweisen. Eine Gemeinheit ist es, uns so etwas zuzumuten, Gott eine Gemeinheit, die ein kräftiges Pfui! verdient. Obige Bemerkung, die der Artikelschreiber der „Nachrichten" bei den Haaren herbeizieht, Kaisei um ihr einen ganz falschen Sinn zu unterlegen, wurde doch dem ui ausschließlich nur im Zusammenhang und in Verbindung mit der eines® unbeschränkten Haftung der Mitglieder der Raiffeisen- (Landes kaffen gemacht, hat also mit städtischen Sparkassen und ihren Verwaltungskörpern, bei denen es eine solche persönliche Haftung nicht aussch gibt, überhaupt gar nichts zu tun. Es muß einer wahrlich selbst der Al niedriger Gesinnung sein, wenn er einem ändern eine solche Gemein- einer Ä heit zumutet, wie dies der „Nachrichten"-Schreiber tut. Daß die ausschu Sparkasse der Stadt Gottschee durchaus solid und vertrauenswürdig in Obei ist und daß ihre Verwaltung eine erprobt gute ist, weiß jedermann. Stierkä Auch wir freuen uns darüber, daß dieses heimatliche deutsche Geldinstitut allseits den besten Ruf genießt; es gereicht ja dies unserem verw a Ländchen zur Ehre. Eine so ungeschickte und plumpe Anwaltschaft l. I. sa jedoch, wie sie der „Nachrichten"-Schreiber sich anmaßt, hat die mittags städtische Sparkasse gewiß nicht not und wird auf solche Geschmack- waren losigkeiten gewiß gerne verzichten. Wir wünschen der städtischen den ent Sparkasse ebenso wie unseren Raiffeisenkassen bestes Gedeihen. Sie Herr k können ganz gut nebeneinander bestehen und sich weiter entwickeln. Gremiu — (Hausiergesetz.) Nachdem infolge der Auflösung des Gremio Reichsrates die Hausiergesetzvorlage hinfällig geworden ist, wird »nd di von einer Fortsetzung des Aufsatzes „Zum neuen Hausiergesetze" Herr 3 unsererseits vorläufig Abstand genommen. ' fchaftsi: — (Die Znckerpreife) sind in den letztvergangenen Wochen Fernbl« um 1 K, dann um eine 1'75 K, dann wieder um eine 1 K gestiegen; Pavl am 30. v. M. infolge Beschlusses der Parteileitung in Wien per 1. wesend, April neuerdings um T25 K; zusammen also um 5 K. — Die lichste k Preissteigerungen werden zum Teil mit der Mißernte auf Kuba be- den Ha gründet. Die Profitgier des Kartells spielt dabei selbstverständlich Tütigke auch eine Rolle, ähnlich wie beim Eisenkartell. wc ,— (Viehpreise und Fleischpreise.) Die Viehpreise haben mußte in Wien und auch aus allen Übrigen Schlachviehmärkten in Österreich außerdi eine wesentliche Ermäßigung aufzuweisen. Trotzdem find die Fleisch- lllit ih Hauer mit den Fleischpreisen nicht herabgegangen. Es wurde daher Schrift die Regierung im Abgeordnetenhanse in einem Dringlichkeitsantrage die k. i aufgefordert, im Interesse der Approvisioniernng aller größeren das ($ Konsumorte eine Dezentralisation der Großmärkte durchzuführen, ersorde wobei auch zwecks Versorgung des Fleischbedarfes der ärmeren «ertreti Volksklassen die Errichtung von städtischen oder staatlichen Volks- Menp, fleischhallen vvrzusehen wäre. P gri t— (Der Sparkasseausschuß der Stadt Gottschee) j Bezirk hat in der Sitzung vom 18. v. M. vom vorjährigen Reingewinne 3U mai per 48.384 K 51 h die Auszahlung folgender Beträge zu wohl- weidet tätigen und gemeinnützigen Zwecken beschlossen: der Stadt Gottschee «Ngem, für die Wafferleitnng 6000 K, für die Musikschule 1200’K, für “»flemi die provisorischen Lehrkräfte an der Volksschule 120 K, für die Wosse Feuerwehr 200 K, für den Kindergartenverein 540 K, für das Waisenhaus zur Anschaffung von Lehrmitteln 300 K, für die Filiale (Sottfchee der k. k. Landwirtschastsgefellschaft für Krain 1000 K, für den Penstonssonds der Sparkasse 1000 K, der Direktion zu Spenden nach freiem Ermessen 600 K; ferner dem Gauverbande deutscher Feuerwehren in Krain 100 K, dem Verein zur Unterstützung deutscher Fachschüler in Krain 50 K und der Feuerwehr in Schwarzenbach 100 K, zusammen 11.910 K. — (Spar- un d Darlehenskassenverein.) Dienstag, den 18. April d. I., findet um Vs4 Uhr nachmittags im Amtslokale des Vereines in Gottschee die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines für die Pfarre Gottschee statt. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufstchtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1910. 4. Wahl des Vorstandes. 5. Wahl des Aufsichtsrates. 6. Allfälliges. Im ^ Falle, daß die Versammlung nicht beschlußfähig sein sollte, findet eine halbe Stunde später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Hauptversammlung statt, welche bedingungslos beschlußfähig ist. Gottschee, am 3. April 1911. Der Vorstand. — (Sanktioniertes Landesgesetz.) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 14. März d. I. dem vom Landtage des Herzogtums Krain beschlossenen Entwürfe eines Gesetzes über den Fonds für Landeskultur und Straßenbauten (Landes-Meliorationsfonds) die Allerhöchste Sanktion erteilt. — (Ankauf von Stierkälbern durch den Landesausschuß.) Wir machen hiemit die Besitzer von guten Zuchtkühen der Algäuer- oder Montasonerrasse daraus aufmerksam, daß nach einer Äußerung des Landes-Viehzuchtinspektors Legvart der Landesausschuß geneigt ist, Stierkälber dieser Rasse für seinen Zuchthof in Oberkrain von den Viehbesitzern käuflich zu erwerben, sobald die Stierkälber ein Alter von sechs Monaten erreicht haben. — (Genossenschaft der handwerksmäßigen und verwandten Gewerbe in Gottschee.) Samstag den 25. März l. I. fand im Saale des Hotels „Stadt Triest" um 2 Uhr nachmittags die erste ordentliche Hauptversammlung statt. Erschienen waren außer zahlreichen Mitgliedern aus der Stadt und auch von den entfernteren Orten: in Vertretung der Stadtgemeinde Gotrschee Herr kaiserl. Rat Bürgermeister Alois Loy, eine Vertretung des Gremiums der Kaufmannschaft Gottschee, bestehend aus den Herren Gremialvorsteher Matthias Rom und Kaufmann Joses Oswald, und die Vertretung der Gehilfenschaft. Eingeladen^ waren noch Herr Direktor Josef Knabl und Herr Dr. Blodik, Genossenschaftsinstruktor in Triest, welche beide Herren jedoch brieflich ihr Fernbleiben entschuldigten. Der Genossenschastsobmann Herr Joses Pavlicek eröffnete die Hauptversammlung, indem er alle Anwesenden, insbesondere aber die genannten Herren Vertreter aufs herzlichste begrüßte. Nach Verlesung'der Verhandlungsschrist der gründenden Hauptversammlung berichtete der Genossenschastsobmann über die Tätigkeit der Genossenschaft seit der Gründung im September 1909. Gs war ein arbeitsreicher Zeitabschnitt. Die innere Organisation mußte erst geschaffen werden, es war ja doch eine Neugründung, außerdem mußten noch die Mitglieder mit der Genossenschaft und »nt ihren Bestrebungen bekannt gemacht werden. Einen großen Schristenwechsel ries hervor der Verkehr mit den Behörden, wie die k. k. Bezirkshauptmannschast, Handels- und Gewerbekammer und das Genossenschaftsinspektorat in Triest. Größeren Zeitaufwand erforderten auch die Ausarbeitung der Satzungen für die Gehilsen-vertretung, Zusammenstellung einer Prüfungsordnung für die Gesellenprüfungen und die Zusammenstellung der Satzungen für die Zu gründende Produktivgenossenschaft der Schuhmacher für den Bezirk Gottschee. An Mitgliederbewegung wären folgende Angaben Zu machen: Von den gewerbetreibenden Meistern haben sich angemeldet 114, abgemeldet 1 (abgereist nach Amerika); Gehilfen wurden angemeldet 97, abgemeldet 47; Lehrlinge wurden angemeldet 113, abgemeldet oder sreigesprochen 16; Lehrverträge wurden abgeschlossen 55. Aus Anregung durch die Genossenschaftsvorstehung erhielten die Gemeinden Tschermoschnitz, Pöllandl und Langenton von ihren Bezirkshauptmannschaften die Bewilligung, daß die deutschen Lehrlinge in diesen Gemeinden die Gesellenprüfung bei der Prüfungskommission in Gottschee ablegen können. Die erste Gesellenprüfung fand, nachdem die Vorarbeiten mit dem bestellten Vorsitzenden der Prüfungskommission, Herrn Direktor Knabl, bewältigt worden waren, am 10. November 1910 nachmittags im Zeichensaale der k. k. Fachschule für Tischlerei statt. Gemeldet hatten sich neun Prüflinge. Zwei hievon wurden wegen ungenügenden Besuches der gewerblichen Fortbildungsschule abgewiesen, einer war mittlerweile abgereist. Der Prüfung unterzogen sich sechs Lehrlinge; hievon bestanden zwei die Prüfung mit Auszeichnung, die übrigen hatten einen guten Erfolg auszuweisen. Die Prüfung bestand aus einem praktischen (Gesellenstück) und einem theoretischen Teil. Im Lause des Berichtsjahres hatte die Genossenschaft 7 Versammlungen und 10 Besprechungen, die durch die Genossenschaftsvorstehung einberufen wurden und die sich mit der Regelung der verschiedenen gewerblichen Angelegenheiten befaßten. Der Vorstand selbst erledigte ferne Arbeiten in 10 Ausschußsitzungen. An Geschäftsstücken hatte die Genossenschaft zu verzeichnen: eingelangt sind 124, hinausgegeben wurden 366 Schriftstücke; außerdem wurden noch 55 Lehrverträge in je 2 Stücken und mehrere Rundschreiben an die Mitglieder der Stadt sowie mehrere Gesuche für einzelne Mitglieder versaßt. Die größte Unterstützung fand die Genossenschaft in ihren ersten Arbeiten durch die liebenswürdige Mitarbeit des Herrn Direktors Knabl, der auch die Abhaltung von einer Reihe von Vorträgen für die Gewerbetreibenden und ihre Angehörigen veranlaßte, die im Fach-schulgebände abgehalten wurden. Die Versammlung drückte ihren Dank dem Herrn Fachschuldirektor Knabl und dem Lehrkörper dieser Anstalt protokollarisch aus. Der Bericht wurde genehmigend zur Kenntnis genommen. Der Säckelbericht weist aus für die Meisterabteilung: Einnahmen 655 K, Ausgaben 402‘27 K; für die Lehrlingsabteilung: Einnahmen 195 K, Ausgaben 79 K. Vermögensstand daher 369 73 K. Der Jahresbeitrag für 1911 wurde aus 4 K festgesetzt mit der Bestimmung, daß die Hälfte des Überschusses zur Gründung eines Unterstützungssondes verwendet werden soll. Hieraus folgte der Vortrag über Zweck und Ziel unserer Genossenschaft, den der Genossenschaftsvorstand hielt. In fesselnder Ausführung — was die große Aufmerksamkeit bewies — entrollte der Vortragende die Ausgaben unserer Genossenschaft, die insbe-Befandere in der Regelung unserer ganzen gewerblichen Verhältnisse bestehen, in der Hebung des Ansehens unseres Standes, in der Besserung des Verhältnisses zwischen Meister und Gehilfen und Lehrlinge. Hervorgehoben wurde, welche große Rechte die Genossenschaften nach der neuen Gewerbeordnung erhalten haben, welchen großen Wert sie für den Handwerkerstand besitzen und daß sie, richtig ausgenützt, für uns von unberechenbarem Vorteil in jeder Beziehung sein können. Der ganze Verlaus der Hauptversammlung bewies, daß wir uns auf dem richtigen Wege befinden. Witterdorf. (Eine Wildkatze), u. zw. ein Prachtstück, hat kürzlich der Jagdaufseher Joses Kren in Ort erlegt. Das Tier maß 120 Zentimeter. — (Trauung.) Am 23. März hat der Häusler Alois Cappellaro in Windischdors 57 die Maria Putre aus Römergrund Nr. 5 geheiratet. — (Gestorben) ist am 1. April der 74jährige Besitzer Joh. Perz in Ort 9. — (Spenden für die Kirche.) Der verstorbene Besitzer Matthias Sturm in Unterloschin hat der Pfarrkirche und der Filialkirche in Oberloschin je 50 K; die verstorbene Besitzerin M. Haberle in Mitterdorf hat der Pfarrkirche 100 K, den Filialkirchen in Malgern, Kerndors, Koflern und Oberloschin und der Windischdorfer Kapelle je 20 K testamentarisch vermacht. — (Die Wasserleitung und wir.) Anläßlich der am 1. April hier abgehaltenen Gemeindeausschußsitzung wurde auch über die Wasserleitung Besprechung gepflogen. Hiebei konnte erfreulicherweise sestgestellt werden, daß die Mehrheit des Ausschusses Seite 54. Gottscheer Bote — Nr. 7. Jahrgang VIII. i W WM Ir »W' ■'IT |l 1 l || ■ ■ 1 E f| j der Leitung günstig gesinnt ist. Man will nur noch die Versammlung abwarten, bei der Graf Barbo die Angelegenheit behandeln wird, um dann Beschluß zu fassen. (Todesfall.) Am 14. März starb auf seiner Besitzung in Neuberg der aus Preriegel gebürtige pensionierte Fi-nanzwach-Oberausseher Michael Göstl. Ein Herzschlag machte seinem Leben ein jähes Ende. — (Ein neuer Verein) ist hier entstanden, der sich katho-lisch-deutscher Bildungsverein nennt und am Frauentage (25. März) seine erste Hauptversammlung abhielt, auf welcher nach Erklärung der von der Landesregierung genehmigten Satzungen der Vereinsvorstand gewählt wurde. Schließlich hielt Pfarrer Mau her einen Vortrag über den Schöpfungsbericht der Bibel, das „Sechstagwerk". Der Verein, der erste seiner Art in Gottschee, zählt bereits 63 Mitglieder und hat entschieden eine Zukunft. Er unterhält auch ein Lesezimmer für seine Mitglieder im katholischen Vereins- und Genossenschaftshause, dem ehemaligen Kirchenkasten. Die nächste Vereinsversammlung findet am Ostersonntage nachmittags statt. Uchermoschmtz. (Zur Abwehr.) In den „Deutschen Stim men" ist kürzlich auf den slowenischen Pfarrer Lebar ein Ausfall gemacht worden, der an Gemeinheit und Lüge nichts zu wünschen übrig laßt. Er trägt den Stempel der Bosheit und absichtlichen Verdrehung an sich. Es handelt sich hiebei um die Schulvereins-schule in Wertschitz. Daß die Mehrzahl der slowenischen Geistlichen der Schule feindlich gegenübersteht, ist die erste Lüge des aufgeblasenen Zeitungsschreibers. Die zweite Lüge ist, daß der slowenische Pfarrer Lebar zu den Feinden der Schulvereinsschule gehört. Zur Entkräftung dieser Lüge könnte sich der Pfarrer auf so manche Freunde des Schulvereines berufen. Er hat zwei Schulvereiusschulen in der Pfarre — eine ist noch jetzt in den Händen des Schulvereines — und ist mit keinem Worte gegen eine von denselben aufgetreten, hatte auch keinen Grund dazu, denn was diese beiden Schulen anbelangt, hat sich der Deutsche Schulverein, was die Religion betrifft, nicht nur ganz korrekt, sondern sehr zuvorkommend erwiesen. Warum also gerade gegen die Schule in Wertschitz? Aus dem ganz einfachen Grunde, weil durch diese Schule, die auf fremdem Boden steht, die Pfarre Tschermoschnitz zerrissen wird. Nicht gegen die Schule, sondern nur gegen ihren Standort ist der slowenische Pfarrer aufgetreten und wird auch in Zukunft mit aller Energie anftrelen, weil das seine Pflicht ist. Der Schulverein möge in Wertschitz bauen, wie er will, nur die Kinder unserer Pfarre soll er nicht hinwegziehen und sie der heimischen Pfarre entfremden. Oder sollen unsere Kinder die Wildlinge sein, aus die die wiudischen Schädel gepelzt werden? Germanisieren, slowenisieren ist dem slowenischen Pfarrer ein Ekel. Der Dichter Rosegger, gewiß ein guter Deutscher und werktätiger Freund des Schulvereines, will, daß an der Grenze hier der deutsche, dort der slowenische Lehrer in Freundschaft untereinander die Kinder unterrichten. Deswegen war der slowenische Pfarrer stets dafür, daß die deutsche Vereinsschule auf deutschem Boden gebaut werde. In diesem Sinne haben auch stets die Vertreter des Schulvereines gesprochen, so daß der slowenische Pfarrer Lebar in Angesicht des Baues auf slowenischer Seite den Männern in Rußbach mit allem Freimute sagen konnte, es sei gegen ihn auf eine lügnerische Weise vorgegangen worden. Und der gegenwärtige Lehrer Rom hatte die Prise starken Tabakes genommen, ohne zu niesen. Der slowenische Pfarrer hat auch alles getan, um die Angelegenheit auf friedlichem Wege zum Austrage zu bringen. Am 1. November o. I. hat er die Männer, welche ihre Kinder in die Vereinsschule schicken, auf den 3. November nach Rußbach eingeladen, mit der ausdrücklichen Bemerkung, viele Köpfe wissen mehr als ein Kops; wir finden vielleicht einen Ausweg, um die Pfarre nicht zu zerreißen und doch mit dem Schulvereme im Frieden zu bleiben. Die Männer Rußbachs haben einstimmig beschlossen, in Gegenwart des Lehrers Rom, sie geben einen Bauplatz umsonst her, nur daß die Schule auf deutschem Boden gebaut werde. Der Lehrer Rom hat noch die Bemerkung gemacht, es möge der jetzige Platz als Schulgarten benützt werden. Sie sollen auch ein Gesuch unterschrieben haben. Und was hat Lehrer Rom nach Wien h richtet? Nur ein paar Klerikale waren gegen die Schule in Wertschitz! War das nicht eine Lüge, u. zw. eine bewußte Lüge? Herr Landesschulinspektor Belar hat, die Triftigkeit der Gründe dez Pfarrers einsehend, ihn beim Deutschen Schulvereme unter, stützt. Nun kann der Pfarrer die Frage aufwerfen: Wer führ! den unwürdigen Kampf, vielleicht der Pfarrer Lebar? Ist nnwürdiq vielleicht das Objekt des Kampfes, die Einheit seiner Pfarre? Um die handelt es sich, dies hat der Pfarrer stets und laut betont Nun, nehmen, wir an, die Kinder, der fünf Dörfer gehen in bie Schule nach Wertschitz, in die Kirche nach Semitsch, zu den @a< kramenten auch dahin; ihre Weingärten haben sie auch in Semitsch das durch 30, 40 Jahre, was werden sich die um die Pfarre Tschermoschnitz kümmern? Und daß die Schule das im Gefolge hat, ist ganz natürlich. Der Katechet, der die Kinder unterrichtet, foi sie auch in der Kirche bewachen, zu den Sakramenten führen ufro, Ist, vielleicht unwürdig die Art und Weise seines Kampfes? Hnt er im Geheimen ober mit Lügen gegen den Schulverein gearbeitet? Nicht offen? Mit Gründen? Der Pfarrer hält den Religionsunterricht für mangelhaft und diese Behauptung hält er aufrecht Nach Aussage des Lehrers Rom selber sind in der Schule zweierlei Kinder: deutsche, die kein Wort slowenisch verstehen, und slowenische, die kein Wort deutsch verstehen. Der Katechet muß also in beiden Sprachen unterrichten, dann ist der Unterricht mangelhaft, — oder der Unterricht wird erteilt, wie Lehrer Rom behauptet, nur in einet, u. zw. in der deutschen Sprache, dann ist der Unterricht noch mangelhafter, denn die slowenischen Schüler bekommen gar keinen Unterricht. Soll man übrigens wirklich glauben, der Katechet von Semitsch werde seine eigenen slowenischen Kinder vollkommen beiseite setzen und nur für die Gottjcheer in deutscher Sprache vortragen? Kann er das tun? -Darf er das tun? Bei der letzten Versammlung in Rußbach hat sich ohne Widerspruch eine Stimme vernehmen lassen: die Kinder sind in der Religion schwach unterrichtet. Wenn schon die Eltern das spüren?! Man kann dem Kaplan von Semitsch deswegen gar keine Schuld geben, wenn man weiß, wie der Herr mit Arbeit überladen sein muß. Zu verwundern ist es nur, daß sie auf Ansuchen des Schulvereines die Schule nicht aus der Hand geben wollen. Daß da der Bischof dem Pfarrer den Auftrag gibt, darauf zu schauen, daß die heimischen Kinder auch die heimische Schule besuchen, ist doch ganz natürlich, selbstverständlich und da Deutsche Schulverein dürste das dem Pfarrer umso weniger übel-nehmen, weil die Kinder in der Schule zu Tschermoschnitz gewiß keiner Gefahr der Slowenisiernng ausgesetzt sind und der Lehrer nach feiner eigenen Aussage an dem großem Zudrange der Kinder zu leiden hat. Schluß folgt.) Wösel. (Nach Amerika) abgereist ist am 28. März Julian« Lackuer, bie einzige Tochter des Postmeisters Johann Lackner. Köttenitz. (Aus der Gemeindestube.) In der Gemeindeausschußsitzung am 16. März wurde über mehrere Gemeindeangelegenheiten verhandelt, darunter auch über die Dotierung des Organisten und das Holzbezugsrecht des Pfarrers, resp. über eine damit in Verbindung stehende Waldparzelle. Beide letzteren Anträge wurden abschlägig beschieden. Allerdings ein einfacher und bequemer Weg, um sich Verpflichtungen und Verbindlichkeiten zu entziehen. Wie bereits einmal gemeldet wurde, verkaufte die hiesige Gemeinde im Vorjahre aus einem auf die Pfarrpfründe und fchulgründbücherlich umschriebenen Waldparzelle das schlagbare Holz. Über Intervention oer k. k. Finanzprokuratur in Laibach wurde gemäß einem Ablösungs-Erkenntnisse vom Jahre 1873 entschieden, die genannte Waldparzelle gehöre jenen 64 Besitzern, welche sich nach dem Stiftbriefe der Seelsorgestation Göttenitz zur Lieferung des jährlichen Brennholzbedarfes verpflichtet haben. Nichtsdestoweniger gibt die Gemeinde vor, sie könne sich an jene Jntabnlation vom Jahre 1885 durchaus nicht erinnern. Auch an die Abtretung einer Staatsobligation an die Kirche kann sich die jetzige Gemeindevertretung nicht mehr er-nnern und verlangt deshalb die Obligation wieder zurück; desgleichen nicht an ein Versprechen, das sie vor zwei Jahren Bei Beginn des Wasserleitnngsbanes machte. Wirklich sehr vergeßlich! Nur auf eines vergaß die Gemeindevertretung nicht, nämlich einen für geschlägertes Holz erzielten Erlös widerrechtlich einznkassieren. — (Trauung.) Am 28. Februar l. I. wurde in der Kirche St. Ägidi in Wien Paul Lesser ans Göttenitz mit Maria Onesorg getraut. Wiedermösek. (Erneuerung der gemeinschaftlichen Hutweide.) Heutzutage wird überall auf eine gute Hutweide gehalten und sind alle Bauern zu bedauern, die einer solchen entbehren müssen. Davon war man auch in Niedermösel stets über-zeugt. Jedoch der Umstand, daß Johann Monte! Nr. 25 vor mehreren Jahren seine Anteile durch Ablösung von der Benützung des gemeinschaftlichen Weidens befreite und Johann Stalzer Nr. 19 das Weiden auf seinem Anteil nicht mehr zuließ, weil er meinte, ihm sei durch die Ortschaft Unrecht geschehen, war Ursache, daß die gemeinschaftliche Hutweide vor mehreren Jahren gänzlich aufhörte. Vor zwei Jahren, nach dem Tode des I. Stalzer, vereinbarte die Ortschaft wiederum das gemeinschaftliche Weiden, welches aber voriges Jahr wieder aufhörte, indem einige ihre pflichtgemäßen Umzäunungen nicht machen wollten. Auch war ein von der Hutweide abgelöstes Anteil des Joh. Monte! Nr. 25 alljährlich zu zäunen, was der Anlaß zu stetigem Streite war. Letzterer hat nun dieses Anteil zur gemeinschaftlichen Weide überlassen, unter der Bedingung, daß ihm von der Ortschaft dieselbe wieder gewährt würde. Die Hauptschwierigkeiten gegen das Weiden sind nun behoben und wird dasselbe heuer wieder erneuert werden zur Hebung der Biehwirtschaft und zum großen Nutzen der Bauern bei den heutigen hohen Viehpreisen. — (Ein guter Bauer) ist Johann Kusold Nr. 3, der sich fleißig auf die Viehzucht und Viehmast verlegt, so daß er fast alljährlich beim Viehhandel sich einen großen Verdienst macht. Seine Ochsen ergaben Heuer am Josefimarkte in Gottschee die schöne Verkaufssumme von 1590 Kronen. — (Gestorben) ist am 30. März nach kurzem, schmerzvollem Leiden und Empfang der Hl. Sterbesakramente in Wien Herr Johann Lackner, Revisor der städt. Straßenbahnen, im 58. Lebensjahre. Er war aus Niedermösel Nr. 9 gebürtig und der Schwager des Fleischhauers Josef Jonke aus Mösel, dessen Schwester Josefa er zur Gattin hatte. Er hinterläßt eine Witwe und drei Kinder, die von der Stadtgemeinde Wien Pension erhalten werden. 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