JlaföoüscDe-"missions - ^ifsiDtiff öer^öhne Des fjlgst. ZerienS ijesu. Orpn DesUlarien -Dcrcin fürflfritici Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Vostzusendung 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. c — ------ ^ —SLLaasJ.-------- Briefkasten der Redaktion A. L . . . y. Besten Dank für die gesandten Bücher; einige davon, wenn auch alt, ja gerade weit von alten Aszeten ersten Ranges, sind uns sehr erwünscht. Gewöhnliche Gebetbücher haben für uns weniger Wert; solche können Sie ja selbst unter jung und alt verteilen. — Gebrauchte ganze Briefmarken werden stets dankbar entgegengenommen, ebenso Ansichtskarten; weniger Wert haben die gewöhnlichen Korrespondenzkarten. - Kritikus. Der Artikel wird Ihr Nationalgesühl keineswegs verletzen, wenn Sie bedenken, daß der Missionär nicht ein Politiker ist; er muß die Tatsachen betrachten vom Standpunkt der katholischen Mission, die eben deshalb nicht national ist. Das Gute darf man am Gegner noch viel weniger ignorieren als bei Freunden. Uebrigens kann man im allgemeinen sagen, daß heutzutage die katholischen Interessen unter jener Regierung am besten stehen, wo die Katholiken weniger gerupft werden. — Baptist. Als Taufpate für einen Negerburschen können Sie zu jeder Zeit funktionieren. — Panholzcr 2. Unglaublich und doch wahr! Et.iain Tu, lili mi Brute! N. Brixcn. P. Kollnig ist tit Assuan, P. Kohnen gegenwärtig in Attigo; habe aber von beiden schon lange keine Nachricht mehr. P. Zorn ist wieder ans den Beinen. — Hölzl Altm. Entschuldigen, ist ans Vergessenheit das letztemal übergangen worden. Nichts für ungut. IReöafttionsscbluß am 25. September 1905. Zur Beachtung! 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht erfolgt, gilt als Abonnementsvcrpflichtnng. 2. Unter dem Titel Ab o nn em cuts erneu crnng werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleisennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleisennnmmern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie unten nachsehen, ob der Abonnementsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Einige Abonnenten, um nicht jährlich den Abonnementsbetrag für die Zeitschrift einsenden zu müssen, möchten wissen, welche Summe genügt, um lebenslänglich auf den „Stern der Neger" abonniert zu sein. Da nun der „Stern der Neger" 2 Kronen kostet, würde die Summe von 50 Kronen bestimmt, um lebenslänglicher Abonnent des „Stern der Neger" zu sein. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen, er erhält sodann das elfte Exemplar umsonst, wenn er alle unter einer Adresse bezieht. 6. Auf die Zeitschrift „Stern der Neger" k a n n noch i m m er abonniert werden; die bereits erschienenen Hefte werden ttgd)geliefert. Abonnements - Erneuerungen. Vom 26. August bis 25. September haben I 2029 2385 2659 2850 3602 3727 4002 4007 folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: j 4058 4059 4062 4064 5400 6187 6234 7037 351 457 654 674 866 889 1397 1983 2027 > 7040. Gaben-Verzeichnis vom 26. August bis 25. September 1905. ----------In Kronen. ----------- Opfcrstock: Mehrere ans dem Rheinland 129.02; H. H. Pfarrer von Sexten 100.—; ans Preußen 414.09; N. N. Villnöß 12.—; I. Gr. Bozen 8.—; Jos. Kr. Innsbruck 2,—; I. M. Graz 2.— ; Geschw. Fellh. Weixelberg 10.—; Fil. Jnnerh. Meran 20.— ; von mehreren aus Bayern 397.18; H. P. B. Grüner 0. S. B. (Antoniusbrot) 10.— ; I. M. St. 1.—; f. e. in der St. Jakobskirche in Innsbruck (8. September) 175.62; H. H. Koop. Spörr 20.—; H. R. Winklern (Antoniusbrot) 2.—; N. N. Haag Nicderösterr. 2.— ; M. M. M. 1.17; N. N. Imst 22.—; C. Aign. Abfaltersbach 5.— ; L. S. Säswaz 4.— ; M. Crazzolara 10.—; H. P. A. Henögl 0.8. Pr. 18.—; F. Sch. Vicrschach 30.90; Ros. K. Kunetv. 8.— ; R. S. Bozen .ui___i__a___au__^ ^ mSfrrn b'erUfoer® (snn)] Der Stern der «eget “„Ti* und Ausbreitung der übissionstätigkett der „Söhne des heiligsten Derzens Aesu" und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Übissionswerkes in Wort und Sdbtift zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser /Dissionäre ist der Sudan (Lentralafrika). 1 ff1 W \ ' „Wie scbön sind die Fübe derer, die den Frieden, die frohe 3Botfcbaft des Deiles verkünden V* 1Röm. 10, 15. [fnnil Qtöoslsctie • ^missions • W> Mschrls! cm WH- in SöOn* Oes fjlgsL Qfrien. y'/ '\ Äv lesu- Ml Organ öes'lliat-im-Dmli» fürftfrlRa. ^ Der Stern der Meger /Ibissionsbaus/Dilland bei Kriren CTirol) herausgegeben. Abonnement ganzjährig mit Vottversendung 2 K — 2 Übk. — 3 Franken. 1 y Ibeft io. ©Woher 1905. vin. 3abrg. Bus bet MlafferscbeLbe gwtscben mu unb Kongo. IReffebericbt Dee bocbwst. ffiifcbofs Franz $aver ©eger. (Schluß.) Sultan Bele und seine Leute sind (SkC Kresch und kamen vor zwei Jahren vom StT französischen Gebiet tut Westen, wo sie von Senussi verfolgt wurden. Obwohl Angat-schidji, derBruderdes Sultans, uns sagte, daß die Leute dieFatha — die mohammedanischeGebets-formel — hersagen, so scheinen sie doch eher Heiden zu sein. Auf einem Rundgang durchs Dorf zählte ich etwa 150 Höfe und ich schätze die Seelenzahl auf etwa tausend. Wir traten auch in den Hof des Toten ein, wo sechs Frauen damit beschäftigt waren, das Grab zu schließen. Einige Hühner und große Gefäße Negerbier standen zum Opfer bereit und Angat-schidji sagte uns, daß er schon geopfert haben würde, wenn er nicht mit uns beschäftigt gewesen wäre. Wir verließen Bele und machten nach drei Stunden in einem Regenbach Rast wegen der drückenden Hitze. Als wir später unseren Marsch fortsetzten, kamen uns zwei bewaffnete Männer entgegen, die uns vom Sultan Said Baldas entgegengeschickt wurden. Bald kamen wir am Flusse Boru an und wurden ant jenseitigen Ufer zu den reinlichen Fremdenhütten geführt. Dann kam eine Reihe von Dienern und Verwandten des Sultans, um uns zu begrüßen, und schließlich erschien der Sultan selbst in großem Anzug. Said, der noch ziemlich jung ist, ist von mittlerer Statur; er trug einen rot-weißen Turban auf dem Kopf und ein langes rotes Kleid mit Goldborten und Goldquasten, dessen weite, zurückgeschlagene Schlitzärmel das grünseidene Futter zeigten: an goldgestickten Schnüren trug er den Ehrensäbel; die Füße, mit weißseidenen Strümpfen bekleidet, staken in feinen, glänzenden Schuhen. Said näherte sich mit großer Würde, während alle ihm Platz machten und ein Diener ihm einen seidenen Schirm über dem Kopf hielt. Said reichte uns mit Würde die Hand und hieß uns willkommen. Dann befahl er ohne weiteres, daß man uns Wasser, Hühner, Eier und Durrah bringe und uns ein Feuer anzünde. Said zeigte sich bald gesprächig und unterhaltend und ließ erkennen, daß er nicht nur wußte, sich als Sultan zu tragen, sondern auch die Intelligenz eines Sultans hatte. Er sagte uns, daß er Muselmann sei wie sein Vater, daß seine Leute, obwohl Kresch, auch Muselmänner seien und daß dieselben an den großen mohammedanischen Festen in langen Reihen beteten. Als ich ihn fragte, ob er heute schon gebetet habe, sagte er, daß er am Abend beten wolle. Daun fragte ich einen seiner Untertanen, ob er beten könne, und dieser konnte nicht einmal Arabisch. Said selbst konnte nichts, als wiederholt sagen: „Allah akbar“ . . . Sein Schreiber aus Darfur konnte in „Tausend und eine Nacht" lesen, besaß aber keinen Koran. Said sagte, daß er fünf Frauen habe. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, daß ihm der Koran nur vier erlaube, erklärte er: „Das gilt nur für die Türken (Weißen): wir Kresch (Schwarze) können haben, so titele wir wollen." — Diese Lehre fand ich auch anderswo und wird den heidnischen Negern von den schlauen Muselmännern so vorgesagt. Auf einem Rundgang durchs Dorf zählte ich etwa 80 Familien; außerdem hängen von Said sechs Unterhäuptliuge ab, jeder mit ungefähr 20 Familien. Said, der mir als der intelligenteste unter allen bisher gesehenen Häuptlingen vorkam, wußte uns gute Auskünfte über das Gebiet im Westen zu geben, von woher er vor zwei Jahren gekommen war, weil ihn Senussi verfolgte. Der Sultan gab uns sieben neue Träger und die alten kehrten nach Gorgotoh und Kai Kasa zurück. Am 8. April gingen wir um 71/2 Uhr nach Osten ab und nachdem wir einige Male den kurvenreichen Fluß durchschritten hatten, laugten wir nach zwei Stunden in Meriki an. Der Sultan, der uns einen Mann entgegengeschickt hatte, stand, mit einer roten Weste bekleidet, am Ufer des Flusses zu unserem Empfang bereit und führte uns in die reinlichen Fremdenhütten. Er machte auf uns gleich den Eindruck eines einfachen und gutmütigen Mannes und behandelte uns vorzüglich. Später kam eine Prozession von zwölf Männern und Frauen vor unserer Hütte an, Speisen auf dem Kopfe tragend. Für uns waren Teller mit Kessera (Ar tPfannkuchen), mit zwei Arten (von Durrah und von Mais) in Luluöl gerösteten Hühnern, Fische mit Sesam und zwei große Gefäße mit Merissa, die wir den Trägern gaben. Ein Neger, der den Sultan stets begleitete, überreichte uns die Speisen im Namen des Sultans, indem er mich mit „Monseigneur" anredete und dann in fließendem Französisch fortfuhr. Er war Hauptmann in der ägyptischen Armee gewesen, hatte bei den Christlichen Schulbrüdern in Kairo studiert und machte jetzt wegen Mangel an anderer Beschäftigung den Schreiber Merikis; das Los dieses Menschen war mitleiderregend. Vom Sultan, seinem Schreiber und anderen begleitet, machten wir mit unseren Maultieren einen Rundgang durchs Dorf und der Sultan erklärte uns alles. Auf dem rechten, ansteigenden Ufer des Boru liegen etwa 200 Gehöfte zerstreut, in deren Mitte der große Hof des Sultans mit einer Umzäunung aus dicken Aesten sich befindet. Hier bestieg der Sultan seinen Esel und benutzte seinen Schirm. Die Hütten und Höfe wie auch die Leute machten den Eindruck der Einfachheit und man bemerkte keine Spuren islamitischen Einflusses. Ueberall sah man große Mengen Durrah und Mais aufgehäuft, die hier vorzüglich gedeihen. Gern zeigte uns der Sultan zwei Orte Grous. Im Schatten eines Baumes hingen und lagen die Opfergaben, als Elefantenschwänze, Antilopengeweihe, eilt Armband, ein Ring. Hier pflegen die Leute ihre Opfergaben niederzulegen, um sich den Schutz Grous zu sichern und um Glück auf der Jagd und Erfolg beim Feldbau zu haben. Als ich den Sultan fragte, was nach dem Tode sei, sagte er, daß mit demselben alles zu Ende sei. Ich zählte im Dorf etwa 200 Familien. Weiter östlich fanden wir 100 andere; ein Unterhäuptling im Süden soll auch 100 haben, so daß die gesamte Bevölkerung etwa3000Seelen ausmachen wird. Sie sind Adja, Verwandte der Kresch. Wie Bele und Said Baldas ist auch Meriki vor zwei Jahren von Westen gekommen, wo er am Flusse Koto wohnte. Sultan Meriki und seine Leute machten auf uns den besten Eindruck. Meriki begleitete uns bis zum Boru, den wir dann durchschritten, um bei anbrechender Dunkelheit Halt zu machen. Am 9. April setzten wir die Reise gegen Osten fort, durchschritten mehrere Regenbäche und ruhten im Bache Kaka aus, wo uns unzählige winzige Fliegen aufzubrechen zwangen, und langten nach neun Stunden bei den Hütten Manangbas, eines Kreschhäuptlings, von Musa Hamed abhängig, an. Der Ort war fast völlig verlassen. In allen Richtungen brannten und glimmten Feuer, zum Verbrennen der Durrahstengel angezündet. Der Wind trieb die Flammen gegen das Dorf und einige Hütten wurden eingeäschert. Die Jugend befand sich im Wald auf der Suche nach Honig und nur einige Frauen und der Häuptling, der von einem Krokodil verwundet worden war, waren zugegen. Bei unserer Ankunft flohen auch diese und ließen sich nicht mehr blicken. Am Morgen brachen wir gegen 6 Uhr auf und kamen um 8 Uhr zu einem Regenbach mit grünem Gras und unzähligen weißen, rotgebänderten Lilien. Nach einer weiteren Stunde gelangten wir an den östlichen Hang der Ringiberge, die, bis an die Spitzen bewaldet, sich in ihrer Längenausdehnung von Osten nach Westen erstrecken. Von ihnen gehen viele Regenbäche ab und sie scheinen die Wasserscheide zwischen dem Boru und dem Radja zu bilden. Nach einer Rast von fünf Stunden in But Hassan mit einigen Kresch-gehöften setzten wir die Reise nach Osten fort. Gegen Abend hörten wir in der Nähe eines Regenbaches, in dem weit und breit nur ein Wassertümpel stand, das Gebrüll mehrerer Leoparden,- die offenbar zur Tränke gehen wollten. Als wir uns einem derselben näherten, floh er in das Buschwerk. Abends um 8 Uhr machten wir bei einem andern Regenbach Halt, mußten aber mehrere große Feuer unterhalten wegen nahe umherstreichender Leoparden, deren heftiges Gebrüll die Nachtsülle unterbrach. Der Morgen war empfindlich kalt: wir brachen um 5l/9 Uhr auf und gelangten nach fünfstündigem Ritt unter der Glut einer außerordentlichen Hitze bei einem Gehöfte von Bornuanern an, wo uns eine gute Frau entgegenlief, uns aus einer Kürbisschale reines, frisches Wasser aus dem nahen Flusse Mom-bara zu trinken gab und uns den rechten Weg zeigte. Nach einer weiteren Stunde waren wir bei den Hütten einiger Djalläba aus Darfur. Diese fanatischen Verbreiter des Islam und Bedrücker der Schwarzen glaubten, daß wir Leute der Regierung seien, welche diesen Leuten mit Recht nicht gewogen ist, und hörten nicht auf, zu beteuern, daß sie sich auf dem angestammten Boden ihrer Vorfahren befänden. Ihre Hütten, Gefäße und Speisen waren unsauber und boten eine treffende Illustration zur Unreinlichkeit der Muselmänner gegenüber der Reinlichkeit der heidnischen Neger. Nachdem wir die verlassenen Hütten des Kreschhäuptlings Desa passiert hatten, gelangten wir nach zwei Stunden zum Flusse Radja mit einem bereits etwa 60 Meter breiten Bett und sogleich am andern Ufer zum Dorfe Musa Hameds. Der stellvertretende Kalif des abtu esenden Sultans führte uns in die großen Fremdenhütten. Wir waren hier in ein neuartiges Dorf eingetreten und befanden uns unter dem Volke der Farogeh : es umwehte uns hier eine Luft, die uns widerstand. Nicht mehr die offene Freundlichkeit der Kresch, sondern die hohle, phrasenhafte Höflichkeit des Islam. Wir saßen auf Angarebs vor der großen Fremdenhütte und vor uns breitete sich ein weiter Platz aus. Der Kalif brachte uns eine Ziege, Hühner, Eier, Honig und Durrah. Wir besichtigten dann das Dorf: etwa 500 Höfe, durch hohe und dichte Strohzäune nach außenhin vollständig abgeschlossen, so daß man nicht sehen kann, was drinnen vorgeht, bilden dasselbe. In der Nähe unseres Quartiers befand sich die Residenz des Sultans, ein Hof mit etwa 40 Hütten. Am Morgen weckte uns der Ruf des Fakt (mohammedanischer Priester) zum Gebet, dem sich das in langsamem Chor gesprochene Gebet selbst anschloß. Später kam der Faki selbst zu uns; er ist ein Alter aus Darfur, schwarz mit weißem, sauber gestutztem Bart und zähn-lückigem Munde. Er zeigte uns einen geschriebenen und einen gedruckten Koran. Gefragt, wie viele Frauen der Sultan habe, sagte er: „Der Sultan ist drinnen und ich bin draußen, folglich kann ich es nicht wissen." Am Schluffe bettelte er uns um einen Bleistift an. Später gingen wir zum Markte, der hier jeden Morgen abgehalten wird. EtwalOO Frauen saßen hier vor ihren Waren, als: Durrah, Honig, Merissa, Pfeffer, Kessera, Sesam, Bannen, Erdnüsse und Lulu, und zwei Djallaba verkauften Leinwand, Zwirn, Gläser, Salz usw. Käuferund Verkäuferinnen machten mit ihrem Geschwätz solchen Lärm, daß man hätte meinen mögen, auf einem neapolitanischen Jahrmarkt zu sein. Der Handel vollzog sich im Tauschweg, da es hier kein Geld gibt. Alle Frauen waren bekleidet und mit Perlschnüren behängen oder hatten das Haar merkwürdig gekämmt und geflochten und viele waren dreist und wenig zurückhaltend. Fast alle Männer trugen den mohammedanischen Fertit, die jetzt fast ganz verschwunden sind und den Farogeh, hervorgegangen aus der Mischung zwischen Fertit und Furanern (Leuten aus Darfur), Platz gemacht haben. Der Sultan Musa Hamed hat etwa 1500 Männer unter ülMssfonsblscbof IR. Spiß. (Siehe Seite 238). Rosenkranz und Bündel von Amuletten. Die nahen Araber von Darfur und Kordofau verkauften Schafe, Ziegen und Esel. Die Familie des Sultans kam von Darfur vor mehr als 400 Jahren und der erste Sultan war Ibrahim, damals Sultan der sich und ist der mächtigste Sultan jener Gegend. — Hier wechselten wir die alten Träger gegen sechs Farogeh. Um 3 Uhr nachmittags reisten wir in der Richtung nach Nordosten ab und passierten Wälder und Bäche. Die Träger und Soldaten waren ermüdet zurückgeblieben und wir ritten allein weiter. Gegen Mitternacht ging der ÜDioitb unter und der Himmel bewölkte sich und nahm uns auch noch das spärliche Sternenlicht. Plötzlich hörten wir dicht neben uns im Walde das heisere Gebell eines Leoparden, der es auf eines unserer Maultiere abgesehen zu haben schien. Wir hielten und zündeten mit einigen Zündhölzern das umstehende trockene Gras an, das für kurze Zeit hell aufloderte und den nächtlichen Wald magisch beleuchtete. Darauf stiegen wir wieder in die Sättel und hielten uns nahe beisammen, indem wir mit lauter Stimme sprachen. Die unverhoffte Begegnung mit dem Leoparden hatte aus einmal den fast unüberwindlichen Schlaf gebannt; nun verloren wir in der Dunkelheit den richtigen Pfad, da unsere Augen, durch die plötzliche Helle des Strohfeuers geblendet, die folgende dichte Finsternis nicht durchdrängen und wir nur in beiläufiger Richtung vorwärts gehen konnten. Mit dem Schwinden der Gefahr verlangte auch die Natur wieder ihr Recht und der Schlaf drohte uns aus dem Sattel zu werfen, so daß wir von Zeit zu Zeit absteigen und zu Fuß gehen mußten, den bleischweren Gliedern zum Trotze. Selbst die langsam dahintrabenden Maultiere schreckten. manchmal wie aus dem Schlaf auf. Gegen 27? Uhr morgens hörten wir links von uns gedämpftes Hundegebell, das wir anfänglich für Leopardengebell hielten. Der Richtung folgend, bogen wir in den dichteren Wald ein, durch hohes Gras und dichte Dornsträucher oft gezwungen, umzukehren und einen leichtern Durchgang zu suchen, und gelangten, dem von Zeit zu Zeit erschallenden Hundegebell folgend, gegen 3 Uhr zu mehreren Hütten. Wir riefen die Bewohner an, um den Weg zu Nasser Andel zu erfragen, und man antwortete uns, daß Nasser nahe fei und diese Hütten bereits ihm unterständen. Da niemand kam, so begaben wir uns in eine leerstehende alte Hütte und legten uns für einige Stunden zum Schlafe nieder. Bei Sonnenaufgang sahen wir, daß wir uns in einem Dörfchen am Fuß eines Felsens befanden. Wir sattelten die Tiere und ritten weiter. Um 67? Uhr befanden wir uns vor dem Dorfe Nasser Andels. (Siehe Seite 209.) Der Sultan führte uns zum Fremdenquartier und schickte uns einen Hammel, Hühner und Eier. um* ein wenig geschlafen hatten, kam Abdullahi, der jüngere Bruder des Sultans, in Begleitung zweier Knaben und trank mit uns Tee mit Milch und Zucker aus Porzellantassen. Das Dorf Nassers ist um den Felsen Goddi gelagert, von dem aus man einen weiten Ausblick hat. Der Felsen, bei dem wir am frühen Morgen Halt gemacht hatten, heißt Kossinga, welcher Name auf vielen Karten der ganzen Gegend beigelegt ist. Im Norden sieht man die Berge von Telgona, wodurch die Straße der Kaufleute von Schakka, Nahud, El Obeid und Omdurman führt. Das Dorf Nassers hat etwa 100 Höfe, jeder mit einem dichten Strohzaun umgeben. Die Residenz des Sultans ist ein großer, geräumiger Doppelhof, am Marktplatz gelegen, mit etwa 20 Hütten, darunter die zwei größten des Dorfes. Gegen Abend führte uns der Sultan nach seiner Residenz. Zwischen dem ersten und zweiten Hofe saß unter einem Strohdach ein halbes Dutzend Männer um zwei große Gefäße mit Durrahbier, dem sie fleißig zusprachen. Im innern Hofe stand ein Angareb, mit Decken belegt, und davor ein Tisch und mehrere Stühle. Der Sultan legte sich aufs Bett und zog die bloßen Füße hinauf. Wir setzten uns auf die Stühle; außer uns war ein Grieche anwesend, der hier Elefantenzähne aufkaust und sie später in Khartoum verkauft. — Um diese Stunde beginnt Nasser Andel täglich zu trinken, so lange er kann, und der Grieche scheint sein treuer Waffengefährte zu sein. Zwei Knaben trugen ein großes Gefäß mit Bilbil (raffiniertes Durrahbier) herbei; einer derselben kauerte sich neben dem Gefäß auf die Erde nieder und machte den Mundschenk. Zuerst reichte er dem Sultan eine geschnitzte halbe Kürbisschale mit Bilbil imb dann jedem von uns eine Tasse mit dem angenehm säuerlichen Getränk. Nach jeder Kürbisschale trank der Sultan einen Schluck Wasser aus einem Lederbeutel mit elfenbeinernem Mundstück, spülte den Mund aus und spie das Wasser weit von sich. Der Sultan wurde immer gesprächiger und ließ eine Flasche Kognak bringen. Gestagt, ob er nicht wisse, daß der Koran geistige Getränke verbiete, sagte er, indem er in die eine Hand die Kognakflasche nahm und in die andere die Kürbisschale mit Bilbil: „Der Koran verbietet diese beiden Sachen, aber dieses und jenes sind gute Sachen, die uns gefallen, und wir — wir trinken sie eben!" Und znr Bekräftigung schlürfte er znngenschnalzend die Kürbisschale leer. — Man sagte uns, daß er jeden Abend so lange trinke, bis er sinnlos aufs Bett zurücksinkt: wenn er dann morgens aufwacht, so greift er, Raffer ein echter Sultan: er ist ein Mann von hoher Gestalt und mächtiger Körperfülle, hat das Benehmen eines Herrschers nub eine schlagfertige, lebendige Intelligenz; er spricht kurz, aber treffend und mit Nachdruck. Seine Z-unes und Gubata. (Siehe Seite 237.) von schrecklichem Durste gequält, sogleich wieder zum Bilbil. Seine durchdringenden Augen waren voll Blut und jeden Morgen hat er Kopfweh. Abgesehen von dieser Leidenschaft ist Familie feint von Darfur und unterwarf sich die eingeborenen Jugerguleh. Nasser hat zwei Brüder: einer derselben sagte mir, daß der Sultan 30 Frauen und 10 Söhne habe. Ein Fakt aus Somit unterrichtet die letzteren im Koran und ruft zum Gebet. Wir wechselten hier die alten Träger gegen sieben Mangalente, Untertanen des Sultans Nasser. Gegen 9 Uhr abends brachen wir beim Mondschein auf, gegen Osten. Nasser hatte uns einen Mann mitgegeben, der uns als Führer dienen sollte, aber die Gegend wenig kannte. Unterwegs mußte er bei einem einzelstehenden Gehöft einen Mann wecken, da er den Weg nicht mehr wußte. Um Mitternacht kamen wir zum Flusse Sopo, der hier ein sehr breites, sandiges Bett, aber nur wenig Wasser hatte. Bereits war der Mond untergegangen, als wir um 1 Uhr bei einigen Gehöften ankamen. Der alte Mann, der uns bisher geführt hatte, wünschte zurückzubleiben und unser Führer weckte den Häuptling der hier wohnenden Schat. Dieser war krank und schickte nach einem andern Mann. In Erwartung desselben waren wir abgestiegen und hatten uns auf den Boden niedergelegt. Müde, wie wir waren, schliefen wir alle ohne Ausnahme ein, wie weiland die Schloßbewohner im Dornröschen-Märchen, und blickten uns am Morgen verwundert an, als uns die Sonne in die Augen schien. Ich hatte noch immer die Zügel meines Maultieres in der Hand, das die ganze Nacht ruhig neben mir gestanden war. Sofort brachen wir jetzt auf. Die guten Schatleute hatten auf uns einen guten Eindruck gemacht. Im Gegensatz zu den oft kleinen, dicken und häßlichen Faro geh und Jugerguleh sind sie groß und schlank, mit regelmäßigen Gesichtszügen und glänzend schwarzer Hautfarbe. Wir zogen nun durch flachen, schattenlosen Wald, der nicht von Regenbächen durchzogen und gänzlich ohne Wasser ist. Dazu wurde der Tag drückend heiß. Gegen 2 Uhr nachmittags, da wir nicht mehr wußten, ob wir mehr Durst oder Hunger hatten, begegnete uns ein Schat, der, von unseren vorausgegangenen Soldaten benachrichtigt, uns entgegenging, um uns zum Wasser zu führen. Er ging uns voraus in südwestlicher Richtung und wir gelangten nach einer Stunde zu einem Erdloch, das Wasser enthalten hatte, jetzt aber nur mehr voll feuchtem Schlamme war, in dem die Maultiere gierig herumleckten. Nach einer weiteren halben Stunde fanden wir ein anderes Erdloch, das einige Liter Wafser enthielt. Um dasselbe saßen mehrere Schatleute mit großen Gefäßen und warteten wie die Kranken am Teiche Betsaida, nicht zwar auf die Bewegung des Wassers durch einen Engel, sondern daß es sich wieder frisch fülle durch eine kleine, rieselnde Wasserader. Das trübe Wasser schöpften sie dann mit halben Kürbisschalen in die großen Gefäße, um es dann auf dem Kopfe nach dem 3 Viertelstunden entfernten Dörfchen zu tragen. Die guten Leute reichten uns zuerst zu trinken und wir schlürften das lehmtrübe Naß mit Behagen. Dann wurden die Maultiere getränkt, die schier unersättlich schienen, und es bedurfte mehr als einer Stunde, bis sie sich sattrinken konnten. Diese Wassergrube war das einzige Wasser zwischen den Flüssen Sopo und Schell, das ist auf eine Entfernung von 60 englischen Meilen. In der Nähe desselben wimmelte es von großen und kleinen Affen und Vögeln, die darauf warteten, daß das Wasserloch frei würde. Auch werden viele reißende Tiere des Nachts hier zur Tränke kommen und dies wird wohl der Grund sein, warum die Schat so weit vom Wafser ab wohnen. Wir begaben uns dann zum Schatdörfchen mit dem Häuptling Dirah, wo wir um 5l/-2 Uhr ankamen. Die Schat waren äußerst arm, doch gäben sie, was sie hatten. Unter anderem brachten sie uns in Sesamöl zubereitetes Elefantenfleisch und erzählten mit Genugtuung, daß sie den Elefanten vor einigen Tagen erlegt hätten. Einige der Träger kamen noch nachts an, andere waren noch zurück und von einem hieß es, er sei vor Durst und Schwäche umgefallen und werde auf dem Wege sterben. Wir schickten ihm sogleich zwei Männer mit Wasser entgegen und am Morgen waren alle wohlbehalten angelangt. Die Schat sind Verwandte der Schilluk und Dinka und ähneln ihnen sehr. Sie sind mutige Jäger und sagten, daß sie den Elefanten angreifen und deshalb Männer seien und daß die Kresch und Fertit nur Durrah bauen und zu Hause sitzen und deshalb Weiber seien. Im Gehöft des Häuptlings sah ich in der Nähe einer kleinen Hütte einen frischen Grabhügel. Ich fragte den Häuptling nach der Ursache und dieser erwiderte ganz ruhig, daß sein alter Vater ant Abend vorher — kurz nach unserer Ankunft — gestorben sei und daß er in der Nacht das Grab gemacht und Seite 224. Heft 10. Stern der Neger. den Toten begraben habe. Es tat mir sehr leid; wenn wir etwas gewußt hätten, so hätten wir den Alten vielleicht mittelst eines Dolmetschers bekehren und taufen können, ehe er starb. Auf dem Grabe des Toten lagen die Lanze, das Messer und die Pfeife desselben. Gegen Mittag kam ein heftiges Gewitter. Um 4 Uhr nachmittags brachen wir auf. Die Gegend war immer traurig und öde. Um 11 Uhr nachts machten wir im Walde Halt und Bereiteten an schnell angezündeten Feuern ein einfachesAbend-esfen. Nach dem Essen wollten wir uns noch eine halbe Stunde Ruhe gönnen und um 1 Uhr weitergehen. Als wir aber einmal am Boden lagen, schliefen wir alle ein vor Müdigkeit, obwohl die Erde noch ganz feucht war vom Regen. Im Morgengrauen zogen wir weiter.. Der Tag wurde ent-etzlich heiß. Immer hofften wir, bald Schak-Schak zu sehen, doch es wurde Mittag und die Hitze wurde fast unerträglich und noch immer waren wir im dürren, schattenlosen Wald. -(Segen 2 Uhr kamen wir an den Fluß Schell, der in einer weiten, eintönigen Ebene dahinfließt. Der Schell ist derselbe Fluß, der in seinem Unterlauf den Namen Bin führt. Welcher Unterschied ist zwischen seinem Oberund Unterlauf? Oben ein felsiges Bett mit Minarett der Sultan Daffan-Moscbee in Ilrairo. frischem, klarem Wasser, die User mit unglaublich dichtem Gebüsch bewachsen, belebt von den verschiedensten Tieren, hier ein breites, sandiges Bett mit Pfützen stehenden Wassers, die Ufer mit einförmigem Schilfgras bewachsen. Weiter' abwärts bilden diese Flüsse, die ihren Ursprung an der Wasserscheide nehmen, jene ungeheuren Sümpfe der Sudregion, wie wir sie können. Man möchte es kaum glauben, daß der Oberund Unterlauf — von einander so verschieden — demselben Fluß angehören. Nach einer zweistündigen Rast im Flußbette passierten wir ein Dinka-dorf mit vollständig unbekleideten Männern. Da eines der Maultiere nicht bestiegen werden konnte, so ging P. Bertola mit denTrägernvor-aus und wir blieben mit den übermüdeten Tieren zurück. Als es dunkel geworden war, konnten wir den Weg nicht mehr finden und waren gezwungen, im Walde zu übernachten. Wir banden die Tiere fest, zündeten ein großes Feuer an und legten uns danebenschlafen. Als wir am Morgen aufwachten, lagen außer uns noch drei friedliche Schläfer am verglimmenden Feuer: es waren drei unserer Träger, die noch in der Nacht nach uns gesucht hatten; da sie uns schlafend fanden, so hatten auch sie sich ruhig niedergelegt. Am Morgen des 17. April kamen wir endlich in Schak-Schak an, wo wir bereits P. Bertola vorfanden. — Schak-Schak ist eine Regierungsstation und liegt am Flusse Schell, von den Arabern Kuri genannt. Hier ist ein ägyptischer Offizier als Mamur, ein Schreiber, der auch sechs Knaben, Söhnen von Soldaten, ein wenig Schulunterricht erteilt, und ein Krankenwärter. Ein großer Zaun von Bamnästen umgibt einen weiten Hof, der die Kanzlei, ein kleines Fort mit Munition und Vorräten, Tierställe, einige Wohnhütten und einen kleinen Garten enthält. In geringer Entfernung von diesem Hofe befinden sich die Hütten der 20 Soldaten. Nachmittags besuchten wir den Sultan Schak-Schak der Dinka, der etwa eine Stunde nördlich von der Station wohnt. Der Sultan, von hoher Gestalt wie fast alle Dinka, neigt zur Korpulenz und war mit Hosen, Jacke, Fez und Schuhen bekleidet. Er hieß uns aus ein Angareb und Stühle niedersitzen und geröstetes Lammfleisch bringen, ihn uns herum kauerte eine Anzahl Häuptlinge und Greise am Boden, fast alle unbekleidet, aber mit Perlschnüren behängen und Armringe von Elfenbein tragend. Ein Mann trug am Halse 12 Schnüre von großen blauen Perlen und ein anderer 20 Ringe von dickem Messing-draht am Arme, so daß er Mühe hatte, denselben aufzuheben. Ein Alter lag still und traurig da und trug am Hälse drei dicke Stricke und um die Lenden zwei andere. Nach der Ursache gefragt, sagte er, daß seine Tochter gestorben sei, die er einem andern gegen 50 Kühe zur Frau gegeben hatte. Dieser hatte nun die 50 schönen Kühe zurückverlangt und aus Schmerz über deren Verlust trage er für je zehn Kühe einen Strick. Als der Sultan unser Erstaunen darüber, daß der arme Mann über den Verlust der Kühe und nicht über den der Tochter trauerte, bemerkte, sagte er: „Was wollt ihr, die Kühe sind unser Reichtum. " Kühe und Frauen sind das Leben der Dinka, teurer aber sind ihnen die Kühe, weil sie damit die Frauen kaufen. Im Dorfe von ungefähr 80 Hütten wohnten die 40 Frauen des Sultans und dieser stand gerade in Unter« Handlung, sich zwei neue zu kaufen, und unterhandelte auch mit dem Mamur, daß er zwei Frauen, die ihm entlaufen waren, zu ihm zurückzukehren zwinge. Vor der schönen Hütte der Hauptfrau des Sultans führten etwa 30 Frauen und Mädchen einen Tanz mit Ge- sängen auf, dem der Sultan bewundernd zuschaute. Am folgenden Morgen kam der Sultan zur Station, um uns zu besuchen. Dieses Mal trag er einen europäischen Anzug mit einem Schal. Auf die Frage, wie viele Kühe er habe, antwortete er, daß er sie nicht zähle, da es ihnen schaden könnte. Ich fragte ihn ferner, ob mit dem Tod alles zu Ende sei und ob der Mensch, einmal gestorben, nicht wieder auferstehe, und er entgegnete: „Die Kuh, einmal tot, lebt nicht mehr auf und wie soll es der Mensch können?" Dann bestätigte er uns, daß es bei den Dinka Sitte ist, einen Häuptling, der zum Regieren zu alt ist und der einen zur Nachfolge tauglichen Sohn hat, lebendig zu begraben, welcher grausame Brauch auch an seinem alten Vater ausgeführt wurde. Schak-Schak ist Sultan über alle Dinka vom Pongo bis zum Bahr el Arab und in Hinsicht auf die Anzahl feiner Untertanen ist er ohne Vergleich der mächtigste aller bisher von uns besuchten Sultane und Häuptlinge und er hat mehr Leute unter sich als alle diese Sultane und Häuptlinge zusammen. Wir gaben ihm zwei Stücke Leinen zu Frauenkleidern und er sagte: „Das ist für die Frauen und was ist für mich?" — „Dieses Mal für die Frauen und wenn wir ein anderes Mal kommen, etwas für dich," sagten wir und er ging zufrieden fort. Der Mamur hatte uns mit der größten Freundlichkeit behandelt. Das Maultier, das an giftigen Fliegenstichen erkrankt war, ftaß fast nichts mehr und war sehr abgemagert. Ein anderes war auch sehr schwach. Der Mamur lieh uns sein Maultier zum Ersatz und besorgte uns acht Träger, darunter einen Njam-Njam, die übrigen Schal Die zwei Soldaten kehrten nach Dem Ziber zurück. Es war mein Wunsch gelu es eit, zu Ostern in Wau zu sein: mit unseren geschwächten Maultieren aber hatten wir zu tun, um bis Ostern wenigstens nach Kayango, unserer Missionsstation, zu kommen. Um die Tiere gut zu halten, hatten wir einen achten Mann für die Durrah genommen. Am 18. April um 3'/2 Uhr nachmittags verließen wir Schak-Schak in südöstlicher Richtung und machten um 9l/.2 Uhr Halt bei den Hütten des Schathüuptlings Ali am Regenbach Mali. Am Morgen fanden wir, daß der Träger der Durrah entlaufen war, so daß sich die andern in seine Last teilen mußten. In drei Stunden kamen wir nach Ofio mit einigen Hütten. Das Wasser war sehr spärlich und die Lage der Leute erschreckend. Sie hatten gar keine Dnrrah mehr und lebten ausschließlich von Waldfrüchten. Der Häuptling Ofio und seine Leute find Schilluk. Ofio ist Unterhäuptling von Auno, Häuptling der Schillnk bei Schak-Schak, und beide heißen Uad el Mak, d. h. Sohn des Mak der Schilluk. Sie nennen die Schilluk des Weißen Flusses Schilluk von Nykang und sagen, daß sie sich von denselben infolge eines Bruderkrieges getrennt haben. Sie sprechen die Schilluksprache: zwei Frauen sprachen geläufig arabisch. Sie waren lange Zeit in Omdurman gewesen und dann in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Durch ihre Geschwätzigkeit und Lässigkeit unterschieden sie sich sehr von der Zurückhaltung und Bescheidenheit der heidnischen Frauen. Hier wie überall konnten wir uns überzeugen, daß es für die Missionsarbeit ein großer Schaden ist, wenn die Neger Omdurman, die mohammedanische Boga, sehen. Hier verschwand ein anderer Träger, um sich nicht mehr sehen zu lassen. Wir brachen um 5V2 kthr auf und kamen nach zwei Stunden zu einem Brunnen, wo wir die Maultiere tränken konnten. Um 11 Uhr machten wir im Walde Halt. Am 20. April, Gründonnerstag, langten wir in drei Stunden bei der nächsten Station an. Der Brunnen, etwa fünf Meter tief, war umschwärmt von einer Unzahl durstiger Bienen. Die Träger mußten mit angezündeten Strohbündeln um das Wasser kämpfen. Hier verloren wir ein Maultier, das zusammenbrach und verendete. Um 3 Uhr nachmittags setzten wir die Reise fort. Da sich auf der Regiernngsstraße kein Wasser befand, so bogen wir rechts ab, um schneller Wasser zu finden. Um 6l/2 Uhr abends hielten wir im dichten Walde. Am Karfreitag kamen wir in fünf Stunden nach Deschaka am Fuße des Berges Akomna, des letzten Berges, den wir antrafen. Deschaka ist einer der sieben Häuptlinge der ® emtio, die gleichfalls den Schilluk verwandt sind. Auch dieser Häuptling, übrigens ein sehr-intelligenter Mann, sagte, daß mit dem Tod alles zu Ende sei. Im Dorfe war Festfi-eude über die Erlegung eines Elefanten, dessen Fleisch, in lange Streifen geschnitten, vor den Hütten zum Trocknen aufgehängt war. Am Abend feierten die Mädchen die glücklichen Jäger mit Gesang und Tanz. Jenes Gebiet ist reich an Elefanten und der Häuptling erzählte, wie der Elefant den Menschen mit dem Rüssel in die Luft schleudert und mit den Füßen zertritt, auf welche Weise er in Kürze fünf seiner Leute verloren hatte. Er riet uns ab, in der Nacht zu reisen, da alsdann der Elefant nicht eher gesehen werden kann, als bis er schon nahe ist. Da wir zu Ostern in Kayango sein wollten, so brachen wir um 8 Uhr abends nach dem Aufgang des Mondes auf. Unser Weg war mit den tiefen Fußspuren der Elefanten wie besät. Zweimal verloren wir den Weg und folgten Elefantenpfaden, die breiter und besser ausgetreten waren als der Pfad des Menschen. Gerade beim Krähen des Hahnes — um 31/, Uhr morgens — kamen wir bei den Hütten des Dembohänptlings Rai an. Nach einer kurzen Ruhe zogen wir weiter und gelangten iit zwei Stunden zum Dorfe des Häuptlings Badari der Njam-Njam. Badari, ein treuer Diener der Regierung, empfing uns sehr gut. Hier verendete ein anderes Maultier. Das dritte unserer Maultiere schien zwar noch gesund zu sein, hatte aber eine Wunde auf dem Rücken. Jetzt war keine Hoffnung mehr, Ostern in Kayango feiern zu können. Wir reiften um 4 Uhr nachmittags weiter. Unseren fünf Trägern schloß sich ein Mann Badaris an, der den Sattel des toten Maultieres trug. Bei Einbruch der Dunkelheit, die uns den Fußweg md)t mehr erkennen ließ, machten wir Halt und aßen ein wenig. Als wir um 10 Uhr beim aufgegangenen Mond aufbrechen wollten, rieß sich das unbändige Maultier des Mamurs los und lief davon; es dauerte eine Stunde, bis wir es wieder einfangen konnten. So brachen wir um 11 Uhr auf und kamen nach zwei Stunden zu den Hütten des Golohäupt-lings Sorur am Pongo. Nach einigen Stunden der Ruhe standen wir auf, um uns mit den Katholiken der ganzen Welt zu vereinigen und das heilige Osterfest zu feiern. In einer Hütte, beschattet von einer rauschenden Delebpalme, stellten wir drei Kisten auf einander und bereiteten droben den kleinen Tragaltar. Nach derVorbereitung lasen wir zwei heilige Messen und der Bruder kommunizierte. Zu Ehren des großen Festes gaben wir Menschen und Tieren einen Ruhetag. Wir hätten auch gern den Trägern etwas Besseres zu essen gegeben, aber man konnte durchaus nichts haben, da Sornr selbst nichts hatte und fast nur von den herben Deleb-früchten lebte und unsere Vorräte, die für 20 Tage berechnet gewesen waren, schon längst erschöpft waren. Doch das Gefühl, daß Festtag war, machte uns heiter und zufrieden. Um 10 Uhr abends brachen wir beim Mondschein auf, durchschritten den Fluß Pongo, reisten die ganze Nacht hindurch und langten um 8 Uhr morgens in Kayango ans unserer Missionsstation des hl. Franziskus Laverius an, mit großer Freude von unseren Mitbrüdern empfangen. Alle drei hatten wir das Gefühl, als ob wir vom Tod auferstanden wären, und wir dankten Gott dein Allmächtigen vom ganzen Herzen, daß er uns so sichtbar beschützt hatte. P. Bertoka blieb in Kayango. Wir reisten am Nachmittag des 25. April ab und kamen am folgenden Morgen um 10 Uhr in Wau an. * * * Ich hoffe nun, daß die Reise nicht ohne praktischen Erfolg für das Heil der besuchten Völker bleibe. Wir verließen dieselben mit dem Verlangen und der Hoffnung, sie wiederzusehen. Ich möchte wenigstens eine Missionsstation in jenen fernen Gegenden eröffnen, doch hängt alles davon ab, daß wir die nötigen Mittel dazu zusammenbringen. Um in so entfernten Gegenden mit so schwierigen Verbindungen eine Mission zu errichten, bedarf es materieller Mittel und vieler! Wer helfen kann, der tue es und schnell, ich bitte ihn darum. Nur mit Hilfe wohltätiger Seelen wird es uns möglich sein, eine Station in der Nähe der Wasserscheide zwischen dem Nil und dem Kongo zu errichten, und nur so werde ich die jetzt beschriebene Reise als eine mit dem gewünschten Erfolg gekrönte betrachten. vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ —e , ,- • e--■ • *——• , -- r » *——• • •——■ e e—>—» ««- • e—>—• » •— —■ , •—■—• »i——« »i——• • i— /jX /jX /jX /JX /jX /JX /*X /|X /IX /jX /tX /jX /jX /JX vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ \T/ vT/ vT/ -/Ix /Jx /Ix /ix /\\ /Jx /J\ /\\ /Ix /jx /ix /J\ /\\ /ix /jr Die Engländer im Ludnn. Jßetracbtet vom Standpunkt des Millionärs. (Fortsetzung.) ud) die Anklage, daß der weibliäje Unterricht vernachlässigt wurde, ist meines Erachtens teilweise unzutreffend und teilweise geradezu ungerecht. Kein ver- nünftiger Mensch kann in Abrede stellen, daß die Erziehung der Frauen im Orient sehr im argen liegt; aber sehr fraglich ist es, ob an diesem Uebelstand der Mohammedanismus oder einst der Judaismus als Religion verantwortlich zu machen ist. Vor allem dürfen wir md)t aus den Augen verlieren, daß keine Kirche und kein Staat das Recht hat, auf das Schulwesen ein Monopol zu legen, da es schließlich doch nur eine notwendige Einrichtung des sozialen Lebens ist. Es schiene daher billig, sich der Anklage gegen eine Religion, ein philosophisches oder administratives System in diesem Punkte zu (Nachdruck verboten.) enthalten, solange deren Lehren nicht die Grundsätze wahrer Bildung angreifen. Dies angenommen, dürfte man Islam und Judentum nur in der Hinsicht beschuldigen, daß sie durch die Erlaubnis der Vielweiberei der Degradation des Weibes offene Türe gelassen haben. Wollten wir hingegen aus dem Umstand, daß sie sich über das, was wir heute Frauenbildung nennen, fast vollständig ausschweigen, etwa den Schluß ziehen, sie seien der Frauenbildung prinzipiell feindlich, so hieße dies doch den Satz aufstellen: „Wer schweigt — verdammt." Wohl haben einzelne Moallims und Rabbis sich gegen die Erziehung der Frau sehr scharf ausgesprochen, aber ihre Gründe dazu waren ganz andere als religiöse und kein Mensch wird behaupten, daß die Griechen der Frauenerziehung feindlich gegen- überstanden, weil einige Philosophen den Satz aufstellten, es sei ein Verbrechen, die Frauen zn erziehen. Es ist folglich weniger die Religion denn die Landessitte, die hier mitspricht; es ist die Gesamtheit der sozialen Verhältnisse und nicht der religiösen Gesinnungen, welche ähnliche Zustände hervorruft und manchmal die Forderungen des Gewissens nach den Lüsten des Herzens ummodelt.*) Es versteht sich wohl von selbst, daß ich mir mit diesen Sätzen ein rotes Röllchen weder um die Söhne des Propheten noch um Israel verdienen will: aber sie dürsten der unnötigen Frage vorbeugen, ob denn der Islam seine Natur zu verleugnen beginnt in einer Zeit, welche die völlige Umwandlung der Erziehung des mohammedanischen Weibes vollzieht. Eine andere Rücksicht ist hier des weiteren maßgebend. Wäre die Degradation des mohammedanischen Weibes das ureigene Werk des Islam als Religion, wie man so oft sagen hört, so würde eine Reformation in der Frauenbildung ein Angriff auf den Mohammedanismus selbst sein. Soweit man jedoch sieht, haben die Engländer, welche den vielversprechenden Umschwung herbeigeführt haben, eher alles andere vor, denn der Religion Mohammeds nahezutreten. Fassen wir nun das Gesagte zum besseren Verständnis des Folgenden noch einmal kurz zusammen, so stellt sich die mohammedanische Schule folgendermaßen dar: Das Lebensprinzip dieser Schule ist die Religion. Sie geht von dem gewiß richtigen Standpunkt aus, daß eine „rein weltliche" Erziehung über das menschliche Herz niemals einen Einfluß haben kann, wie er durch die Religion ■— „der zärtlichen Mutter des Menschen" — ausgeübt wird. Aber profane Wissenschaft wird dabei nicht ganz vernachlässigt. „Weisheit nicht Wissenschaft!" sagt man. Deshalb hat man einen Hauptsatz der jüdischen Schule auch vollkommen angenommen. „Es ist empfehlenswert," heißt es mehrere Male im Talmud, „das Studium der Schrift mit,Geschäft' zu verbinden, da ihr vereinigter Einstuß die Sünden vergessen läßt." Darum will man auch viel Praxis und von der Theorie nur so wenig, als überhaupt notwendig ist. Die Praxis war nun allerdings dem niederen Stande der sozialen Verhältnisse angemessen, wie sich das ja nicht anders denken läßt. Aber nachdem in den letzten Jahren eine vollständige Revolution sich hier zu vollziehen begann, konnte die Schule, als ein notwendiger und wichtiger Faktor dieser Verhältnisse, schwerlich hinter dem allgemeinen Fortschritt zurückbleiben. Aber neue Verhältnisse rufen auch neue Bedürfnisse hervor. Wenn wir nun den Standpunkt der mohammedanischen Schule, die Stellung der Engländer im Sudan und die soziale Lage desselben vor Augen haben, werden wir leicht erraten können, in welcher Weise die Engländer diese Fragen zu erledigen trachten. Man hat sich schon des öfteren geäußert, die Engländer würden sich als die fast ausschließlichen Herren von Aegypten und dessen Provinzen betrachten und den Khedive mit seinem Volke nur als eine gewisse Art von Staffage gelten lassen. Wäre dies wirklich der Fall, so müßte der Missionär wohl unter den ersten gegen dieselben den Vorwurf erheben, daß sie durch die Art und Weise, wie sie in das Volksschulwesen eingreifen, dem Islam nicht nur einen zweckdienlichen Vorschub leisteten, sondern auch dessen Wachstum mit Staatsmitteln zu beschleunigen suchten. Um diese Anschuldigung dann glaubhafter zu machen, könnte man sie leicht mit einem Kranze diesbezüglicher Aussprüche der leitenden Persönlichkeiten umgeben. Schon im Jahre 1899 gab Lord Cromer den Mohammedanern einen deutlichen Wink, daß sie den Kopten die Aepfel des Fortschrittes doch nicht so ausgiebig zufallen lassen sollten. Sie bildeten 93 Prozent der Bevölkerung und unter 100 Schulkindern waren bloß 78 mohammedanisch, während die Kopten, obwohl nur 6 Prozent der Einwohner, in der Schule den Prozentsatz von 17 erreichten. Das folgende Jahr brachte dieselbe Klage wiederum und diesmal um so eindringlicher hervor, als nicht sowohl der Schulbesuch im allgemeinen, sondern dessen wirkliches Resultat in Betracht gezogen werden mußte. Denn unter denSchülern, welche die Prüfung bestanden, waren nur 483 Mohammedaner, hingegen 269 Christen (unter denen 231 Kopten) und 5 Juden. Mit anderen Worten: „Es geht daraus hervor, daß, obgleich 93 Prozent der Bevölkerung Mohammedaner sind, nur 63 Prozent von jenen, welche die zukünftigen Beamten abgeben, demselben Glauben angehören E s i st d a h e r h ö ch st w ü n s ch e n s- *) Vgl. Matty. XIX. 8. wert, daß die mohammedanische Tätigkeit im Schulwesen noch mehr angespornt werden sollte." („Bericht über Aegypten und den Sudan, 1901.") Im Einklang mit dem, was weiter oben über den religiösen Charakter der mohammedanischen Volksschule gesagt worden war, hatte man sich bei der Einführung der Neuerungen auf gewisse Störungen gefaßt gemacht. „Es kann nicht," schreibt Lord Cromer, „in Zweifel gezogen werden, daß ein sehr lebhaftes Interesse für diese Schulen sich geltend gemacht hat. Eine Gefahr, die man bis zu einer bestimmten Ausdehnung befürchtet hatte, ist indes — wie ich hoffe und glaube — abgewendet. Diese Gefahr bestand in dem Risiko, daß die öffentliche Meinung der Eingeborenen die in so altehrwürdige Institutionen eingeführten Reformen verurteilen könnte mit der Begründung, es möchte unter dem Einfluß (zu großer) profaner Erziehung der Wert des religiösen Unterrichtes Einbuße erleiden. So weit ich erfahre, wird die Grundlosigkeit dieser Annahme täglich mehr und mehr erkannt." (Ebenda.) Dies ist auch nicht wunderzunehmen, da durch den Druck der Regierung „jedes Kind neben der gebräuchlichen Erlernung des Koran und der Prinzipien des Islam einer guten, einfachen Bildung teilhaftig wird". (Ebenda.) Und so kommt es denn, „daß die Frage des religiösen Unterrichtes glücklicherweise wenige Schwierigkeiten bietet. Der größere Teil der Ausgaben, welche die unter der Aufsicht des Staates stehenden Schulen erheischen, wird aus den mohammedanischen Armenfonds bestritten. Es ist daher vollkommen gerecht und natürlich, daß in diesen Schulen Unterricht in der mohammedanischen Religion gegeben wird. Die wenigen koptischen Kinder, die diesem Unterricht beiwohnen, erhalten während der Zeit, die dem Religionsunterricht und der Prinzipienlehre des Islam zufällt, soweit es tunlich ist, anderweitige Beschäftigung. Indes kommt es auch vor, daß koptische Eltern verlangen, ihren Kindern sollte Unterricht im Koran gegeben werden." („Bericht über Aegypten und den Sudan, 1902.") „Bevor ich die Frage des Religionsunterrichtes verlasse, möchte ich bemerken, daß die seinerzeit ausgesprochenen Befürchtungen, als ob die Einführung von mehr profanen Gegenständen in der Volksschule dem Religionsunterricht hin- derlich werden könnte, sich als völlig grundlos erwiesen haben. In der Tat kann kein Zweifel obwalten, daß — ferne von einer Verschlechterung — der Religionsunterricht an dem allgemeinen Aufschwung, der in der Schule unter der Kontrolle der Regierung vor sich geht, teilgenommen hat. Ich darf erwähnen, daß, um Hauptlehrer in einer solchen Volksschule zu werden, eine vollständige Kenntnis des Korans und der Prinzipien des Islam (von der Regierung) verlangt wird." (Ebenda.) Auch macht es einem Freude, zu sehen, „daß das Interesse der Mohammedaner in bezug auf Erziehung sich entwickelt". Wenn die christlichen Kopten ihnen bis jetzt den Rang abgelaufen haben, „so ist zu hoffen, daß die Gesamtheit der Mohammedaner bald aufgerüttelt werden möchte, um inne zu werden, was für sie auf dem Spiele steht, und daß eine größere Anzahl mohammedanischer Eltern, welche über die nötigen Mittel verfügen, es in der Folge als ihre Pflicht erachten, ihren Kindern eine vollständige Erziehung in den Regierungsschulen geben zu lassen". (Ebenda.) Diese Worte scheinen nicht auf steinigen Boden gefallen zu sein, denn Lord Cromer konnte im April dieses Jahres schreiben: „Mit Bezug auf einige Bemerkungen in meinen früheren Berichten hinsichtlich der Teilnahmslosigkeit der Mohammedaner in Unterricht und Erziehung — verglichen mit den Bestrebungen der anderen Religionen — mache ich mit Freuden darauf aufmerksam, daß im letzten Jahre der Prozentsatz der Mohammedaner unter den Kandidaten, welche die Prüfung in den beiden höheren Unterrichtsabteilungen*) bestanden haben, gegen die früheren Jahre etwas hinaufgegangen ist. Von den 891 Kandidaten, welche das Examen der .einfachen Bürgerschule' bestanden haben, waren 584 Mohammedaner, 302 Christen und 5 Juden. Demnach waren 66 Prozent Mohammedaner, verglichen mit 62 Prozent im Jahre 1903 und 60 Prozent im *) Diese beiden Unterrichtsabteilungen entsprechen etwa unseren „einfachen" und „erweiterten" Bürgerschulen. (Anmerkung, des Verfassers.) Jahre 1902. Von den 136 Kandidaten, welche die Prüfung an der ,erweiterten Bürgerschule' bestanden haben, waren 93 Mohammedaner, 40 Christen und 3 Juden; folglich 68 Prozent Mohammedaner, verglichen mit 64 Prozent im Jahre 1903 und 62 Prozent im Jahre 1902." Lassen wir es indes dabei bewenden. Diese wenigen Bemerkungen zeigen ohnehin, wie sehr es sich die englisch-ägyptische Regierung angelegen sein läßt, den Islam aus der gewohnten Lethargie aufzurütteln, ihm geordnete Schulverhältnisse zu geben, den mohammedanischen Religionsunterricht auf eine höhere Stufe zu heben und überhaupt der islamitischen Bevölkerung die seiner numerischen lleber-macht zukommende soziale Stellung zu verschaffen. Kein vernünftiger Mensch wird diese reformatorische Tätigkeit beklagen, soweit nur die rein soziale Frage in Betracht kommt; wer jedoch aus den bis jetzt dieser Tätigkeit entspringenden Folgen Schlüsse ans die Zukunft macht, muß es lebhaft beklagen, daß im Grund alle Umstände nur dahin zusammenlaufen, dem Islam als Religion eine immer einflußreichere Stellung anzubahnend) Es mag diese Politik immerhin reichliches Wasser auf die ägyptische Staatsmühle liefern, in Wirklichkeit unterscheidet sie sich nicht von dem Vorschlag, den die französischen Freidenker vor einiger Zeit machten, daß die Dorfkirche jener Religion zugewiesen werden sollte, welche am betreffenden Platze die meisten Anhänger aufzuweisen habe. Auch darf man ganz sicher darüber sein, daß alle besseren Schulen in Aegypten und im Sudan, soweit sie unter der Regierung stehen, gleichviel ob sie einen arabischen oder englischen Namen tragen, sich nicht nur als Brennpunkte weltlichen Studiums, sondern auch als Treibhäuser mohammedanischer Propaganda erweisen. Anderseits darf man jedoch nicht ans den Augen verlieren, daß, wenn auch diese Politik sich gar leicht in den allgemeinen Rahmen der religiösen Farblosigkeit englischer Staatsleitung fassen läßt, im vorliegenden Falle wohl kaum eine Schuld England beigemessen werden kann. Kein Mensch *) Daß es eitel Privatvergnügen ist, über die „erloschene Kraft des Islam" abfällig und leichtsinnig zu sprechen, f'ömtte vielleicht auch der Artikel: „Die Fortschritte des Islam im 19. Jahrhundert" zeigen. (Vgl. „Stern der Neger", 1901, Seite 355 bis 362.) hat das Recht, gewaltsam in die religiösen Anschauungen eines andern einzugreifen, wenn dieser sie nicht gutwillig ändern will — und England ist nicht der Eigentümer Aegyptens, nicht einmal dessen Vormund. Es wäre dies eben selbst gegen das liberale Staatsprinzip Englands. Dafür bedarf es nicht langer Beweise. Jedermann weiß, daß das Sprachenproblem tiefe Wurzeln in den sozialen und vor allem nationalen Beziehungen der Völker geschlagen hat und daß man, um ein Volk sich gefügig zu machen, ihm nur die eigene Sprache aufzuzwingen braucht. Wenn man dann bedenkt, daß es für England eine Lebensfrage war, den Einfluß Frankreichs in Aegypten zu brechen, so erscheint die Versuchung, die englische Sprache mit allen Mitteln dem ägyptischen Volke nahe zu bringen, jedenfalls sehr verlockend. Im Gegenteil hat man, ich möchte fast sagen gewaltsam, das ägyptische Volk gehindert, sich dieselbe rasch anzueignen. Es ist zur unumstößlichen Regel gemacht worden, daß jede Volksschule, in welcher außer arabisch auch englisch oder eine andere moderne Sprache gelehrt wird, von aller Staatsunterstützung ausgeschlossen ist. „Es kann nicht nachdrücklich genug erklärt werden," schreibt Lord Cromer in seinem Bericht von 1905, „daß die Regierung ganz und gar gegen die Einführung einer europäischen Sprache in der Volksschule ist. Keine Unterstützung wird irgendeiner Schule zugestanden, in der nicht ausschließlich arabisch Unterricht gegeben wird. Ich mache auf diesen Punkt aufmerksam, da es verschiedene Male versucht wurde, Englisch indieVolks sch ule einzuführen."*) In den höheren Schulen muß natürlich die eine oder andere fremde Sprache gelehrt werden, um so mehr, als aus ihnen der größere Teil von mehr als 10.000 einheimischen Beamten bezogen wird. Aber auch hier waren es nicht die Engländer, sondern — „die ägyptischen Kinder und deren Eltern, welche hauptsächlich in Betracht kamen. Es war die Sache der letzteren, zu entscheiden, ob ihre Kinder Französisch oder Englisch lernen sollten. Britischen Einfluß aufzubieten, um dem französi- *) Dieser Versuch wurde von den Lehrern selbst gemacht, vielleicht weil sie glaubten, bei der Regierung besser angeschrieben zu sein, oder aber, wie es namentlich bei den Kopten der Fall ist, den Kindern desto leichter Regierungsdienst zu verschaffen. Sie irrten sich aber gewaltig. (Anmerkung der Verfassers.) scheu Unterricht irgendwie Hindernisse in den Weg zu legen, wäre einem unverantwortlichen Eindrängen in die Freiheit ägyptischer Eltern gleichgekommen und würde auch dem liberalen Geist englischer Politik vollkommen fremd sein." (Lord Cromer, Bericht 1898.) Nichtsdestoweniger trat in kurzer Zeit, sozu- sagen wie von selbst, ein Umschwung im gegenseitigen Prozentsatz der beiden Sprachen derart ein, daß das Englische heutzutage den Platz des ehemaligen Französischen innehat, während das Studium des Französischen immer noch mehr im Abnehmen begriffen ist. Doch zur eigentlichen Volksschule zurück! (Fortsetzung folgt.) Die Dungersnot unter den Djur. ment Bericht des hochw. P. Obern von Mbili entnehmen wir: Wer auf aller Welt war vor einem Jahre zufriedener als unsere Djur? War bettn nicht in ihrer Mitte jenes Häuflein von Europäern, wie aus dem Boden gewachsen, erschienen, das mit Stoff, Messingdraht und Perlen alles reichlich bezahlte, dessen es bedurfte? Waren sie nicht die Glücklichsten von allen, während sie sich ohne viel Anstrengung und mit noch weniger Ausgaben kleiden und schmücken foimten ? Wer war glücklicher als unsere Djur, die ihre großen Körbe (oköcio) voll von Durrah, Sesam usw., um ihre Hütten herum auch ttoch eine gackernde Schar von Hühnern sahen, welche mit Vervielfältigung der Eier die Quelle ihres Wohlstandes und Verdienstes vermehrten. Aber als die Freude unserer Djitr ihren Höhepunkt erreicht hatte, als die Gegenbesuche immer häufiger wurden, die Biergefäße sich mit um so größerer Gewandtheit leerten, je größer die vorhergehende, monatelang andauernde Übung gewesen war, gerade da begann die dürre Hungersnot int Land ihren Einzug zu halten. °Die allgemeinen Gelage begannen abzunehmen, die Fülle der Merissa sich den Trinkern immer unansehnlicher zu gestalten: der häusliche Vorrat ging bald zu Ende und die Hungersgestalt, die dürre Hungersgestalt kam wie auf einen Zauberschlag und säte den Kummer, die Traurigkeit, die Angst, die Mißgunst da, wo früher nur der Friede und die Freude thronten. Wer ist der Feind, der das schöne Land mit Krieg überzog? . . . Niemand . . . Die Unvorhersehung war die Ursache alles Uebels. Unsere Djur sahen zwar die zur Bestellung der Felder allein geeignete Regenzeit herankommen; weil sie aber mehr auf die gegenwärtige als auf die zukünftige Ernte vertrauten, zogen sie es lieber vor, jene aufzuzehren als diese auszusäen. Nur hin und wieder sah man in wenigen schlecht bestellten Feldern unsere Djur die wenigen Kräfte und jeneZeit anwenden, welche die Vergnügungen ihnen übrig gelassen. Zu wieder-holteu Malen stellten wir den Häuptlingen und den Leuten vor, daß, wenn sie sich nicht eines Besseren besönnen, ohne Zweifel eine Hungersnot über sie hereinbrechen werde; doch alles umsonst. Sie sahen wohl die Richtigkeit unserer Bemerkungen ein, doch konnten sie sich nicht zur Arbett entschließen, solange sie noch alles in Hülle und Fülle besaßen. Indes verging die Zeit der Aussaat und es kam die Zeit der neuen Ernte, als die letzten Reste der vorhergehenden verbraucht waren; und je spärlicher erstere war, um so schneller verschwand auch diese. Um das Unglück voll zu machen, hatte es fast tut ganzen Bahr el Ghazal nur sehr wenig geregnet; die zarten Keime waren unter deut heftigen Sonnenbrand verdorrt und der Hunger hatte selbst inmitten der betriebsamsten Völkerschaften, wie unter den Golo, überhandgenommen. Unsere Djur jedoch, obgleich der früheren Seligkeit verlustig, ließen den Mut nicht sinken. Während die Frauen zu Hattse mit Wurzeln und wilden Früchten sich und ihre Kleinen am Leben zu erhalten suchten, zogen die übrigen in den Wald, weit, weit weg, um nach Eisen zu graben. Die Arbeit ging langsam vonstatten; die Nahrung war beschränkt und schlecht, denn auch sie lebten von den Erträgnissen des Waldes. Nichtsdestoweniger war es ihnen nach dreimonatlicher angestrengter Arbeit gelungen, eine bescheidene Menge von Eisenerz nach Hause zu bringen: sie schmolzen es nun in ihren schöngeformten, obwohl nicht sehr wirksamen Schmelzöfen und verkauften das gewonnene Eisen teils an die Regierung, welche danach verlangte, teils verarbeiteten sie es in Aexte, kleine Schaufeln und einheimische Viehglocken, welche Gegenstände in den meisten Fällen zur Bezahlung der Mitgift ihrer neugewählten Frauen bestimmt waren, das übrige trugen sie zu den Dinka, zu diesen einzig vom Glücke Begünstigten, die, lute man sagte, reich an DNrrah und Fischen waren. Aber ach! Das Verlangen nach diesen Eßwaren war so zahlreich und ungestüm, daß der Preis sofort in die Höhe stieg und in Kürze der Vorrat abnahm. Unsere armen Djnr sahen sich so gezwungen, mit ihrer Metallware wieder umzukehren und in den ihren Hütten nahegelegenen Wäldern jene Früchte zu suchen, die sie in besseren Jahren als Nahrung der Affen mit Verachtung anzublicken gewohnt waren: jetzt aber, wohl oder übel, sahen sie sich gezwungen, um diese Speise sich mit den Affen hernmzuftreiten, wenn sie nicht Hungers sterben wollten. Einige, die sich int Lande der Dinka verspätet, in der eitlen Hoffnung, dort das zu fittden, was nicht einmal die Bewohner mehr finden konnten, starben da vor Hunger und die Djur sprechen traurig und niedergeschlagen unter sich. Immer weniger und weniger wird die Zahl der Wanderer, die durch die Dörfer ziehen, und selbst diese noch scheinen ihre Schritte beschleunigen zu wollen, denn in den abgemagerten Gestalten, in den schwachen, heiseren Stimmen, mit denen man sich gegen« fettig grüßt, scheint ein jeder zu sagen : „Geh, suche dir eilends einen besseren Zufluchtsort, hier ist nichts anderes als Hunger." Wenige Personen sind bei den Hütten anzutreffen: gewöhnlich nur alte oder kranke. Die Gesunden bringen den Tag im Flußbett oder längs der Regenbäche, die noch mit Wasser versehen sind, zu und versuchen, mit den Lanzen Fische aufzuspießen. Die meisten jedoch irren in bett Wäldern umher und suchen entweder im Gebüsch nach Früchten oder klettern an den Bäumen hinait oder graben die Erde auf, in der Hoffnung, da Knollen von wildem Maniok und andere Wurzeln zu fittden. Allein das Erträgnis lohnt nicht die Mühe: es genügt zwar, das Leben aufrecht zu erhalten, ist aber nicht hinreichend, die Kräfte zu bewahren. Diese nehmen infolgedessen rasch ab und mit ihnen auch das blühende Aussehen. Bewegliche Gerippe, schwacher Widerschein dessen, was sie früher waren, gehen sie entweder auf und ab oder liegen meistens int Schatten ihrer Hütten umher. Nur die Kleinen und die Knaben behalten noch einen Anstrich blühenden Aussehens: eine Frucht vielleicht der Elternliebe, die sich des nötigen Lebensunterhaltes entäußert, um sie zu nähren, oder, daß sie selbst tätiger und glücklicher im Suchen nach Früchten int Walde waren. Zwei alte Sklavinnen starben hier des Hungertodes. Niemand sprach, niemand kümmerte sich um diese Unglücklichen. Durch Zufall nur erfuhren wir von ihnen. Wir halfen ihnen, so viel wir konnten: allein das vorgerückte Alter, Krankheiten und die vielen Leiden hatten sie' schon zu hart mitgenommen und so kam unsere Hilfe zu spät. Eine konnte wenigstens unterrichtet und getauft werden und so hoffen wir, daß sie wenigstens im Himmel ein glückseligeres Leben gefunden habe. Einige, die die gegenwärtige Hungersnot nicht ihrer Schuld beimessen wollten, verließen das Land, trat einen besseren Boden ausfindig zu machen, und ließen sich entweder unter den Dinka oder an anderen Plätzen in der Nähe von Gewässern nieder. Die meisten jedoch, durch die gegenwärtigen Leiden klug gemacht, verlegten sich sofort bei den ersten Regengüssen mit allem Fleiß auf die Bestellung ihrer früheren vernachlässigten Felder und vergrößerten sie durch Verbrennen von Wald-strecken oder Urbarmachung von Grasebenen. Da aber der durch Hunger geschwächte Körper die Arbeit nur schwer ertragen konnte, begaben sie sich in den ersten Morgenstunden auf die Felder, indem sie auf diese Weise die wenigen Kräfte ausnützten, die sie durch den nächtlichen Schlaf gewonnen hatten. Und wir Missionäre, haben wir nichts getan, um wenigstens unsere Nachbarn vom Hungertod zu retten? Leider nichts oder fast nichts. Hieher in diese Wildnis versetzt, mit Vorräten, biejfaum für uns selbst hinreichten, konnten wir trotz unseres, besten WMens nichts tun. Die Bataillone der Soldaten, welche die allzu kühnen Bestrebungen Jambios, des Häuptlings der Njam-Njam, zu zähmen auszogen, hatten auch den Vorrat an Durrah der Regierung erschöpft: Durrah von anderswoher bringen lassen, konnte man nicht, da alle Verbindungsmittel fehlten. Im Juni hatte es ziemlich viel geregnet, die Flüsse hatten zu steigen angefangen. Der Statthalter von Wau ließ einen kleinen Dampfer nach Meshra abgehen, um so viel Durrah als möglich zurückzubringen. Wir pflogen sofort Unterhandlungen, um ungefähr zwei Zentner zu erhalten. Wir versprachen nun unseren Djur Durrah, ohne uns lange um den Preis derselben zu kümmern, da wir sicher waren, daß großherzige Wohltäter ihn ausbezahlt hätten. Als aber in der ersten Hälfte des Juli derDampser den Rückweg antreten wollte, waren die Gewässer des Djur schon wieder gesunken und die Sandbänke setzten sich neuerdings zwischen uns und unsere Vorräte. Wie wird die Sache enden? Wenn ich das Auge auf das Meer von grünender Fxldsrucht hinwende, das sich um uns herum ausbreitet, und bedenke, daß dies alles von hungernden Menschen bearbeitete Felder sind, dann steigt ein heißes Gebet aus meinem Innern zu Gott empor, daß er ihnen wenigstens den nötigen Regen schenke, damit alle diese Dnrrcch zur Reife komme und jene eingefallenen Gesichter, jene beweglichen Gerippe verschwinden, die ich unwillkürlich fliehe, denn jedes von ihnen scheint mich mit einer gewissen Pein anzuschauen und mich zu fragen: „Warum hilfst du mir nicht?" Da ich ihnen nicht helfen kann, fliehe ich sie und bete für sie. Ich fühle mich ungemein niedergedrückt von diesem Elend hierorts und von unserer gegenwärtigen Unvermöglichkeit. So oft ich mit meinen Mitbrüdern darüber spreche, finde ich, daß unsere Gedanken übereinstimmen: Ist es uns in der Vergangenheit nicht gelungen, so suchen wir uns die Mittel zu ver-. sch affen, um in derZukunft einer solchen Katastrophe vorzubeugen. Vor allem werden wir uns gute Sämereien vonHülsen-srüchten,Küchengewächsen und Pflanzen von schnellem Wachstum und großer Ergiebigkeit, wie z. B. Bohnen und Maniok, verschaffen. Dann werden wir es versuchen, eine gute Werkstätte zum Schmelzen des Eisens und zur Anfertigung von Eisenwaren in Tätigkeit zu setzen. Ferner werden wir die Djur ermuntern, sich Schafe und Ziegen zu kaufen. Endlich werden wir von unseren Djur so viel Durrah, als nur immer möglich ist, kaufen. Mit dem ersten und dritten Mittel werden wir die Mittel zu ihrer Erhaltung vermehren. Mit dein zweiten werden wir den Versuch machen, ein betriebsames Volk aus ihnen zn machen. Mit dem vierten werden wir sie die Vorher seh ung lehren. Das erste und dritte Mittel begann man bereits in Ausführung zu bringen. Das zweite und vierte sind etwas fraglicher, besonders das zweite, das eine Ausgabe von hundert oder mehr Kronen erfordern wird, um uns die erforderlichen Instrumente zu verschaffen. Das vierte macht uns nicht so viel Kopfzerbrechen; wir werden es schon erreichen, wenn wir nur einen hinreichenden Vorrat von Tauschmitteln haben. Wird uns alles gelingen? Der Herr hat uns bislang immer so beschützt, um daran >1/ M/ N|/ M/ V/ M/ V/ \1/ \1/ \1/ Ni/ M/ M/ M/ ✓jV'/j'v yp yp yp yp ypypypypp/h yp'yp'yp’yp keinen Zweifel aufkommen lassen zn können. Wahr ist es zwar, daß wir viele Täuschungen, Bitterkeit und Elend zu bestehen hatten, doch sahen wir immer das Ende aller Schmerzen. Uns schimmert, wenn auch von ferne, ein Stern der Hoffnung, daß, wenn die Djur an uns gebunden sind durch materielle Vorteile, durch ein tätiges Leben, sie dann lieber unsere Worte anhören und die Wahrheit des Sprichwortes an sich erfüllt werden sehen: „Wer sich selbst hilft, dem hilft auch der Himmel." Bei fleißiger Arbeit werden sie dann mit Vertrauen ihr Herz zum wahren Gott erheben und von ihm reichliche Früchte ihrer Mühen erwarten. P. 1st, U. F. S. C. Der Ackerbau bei den Golo. ^^^Maß der Neger ein „Tagdieb" ist, brauche (ßij) ich wohl nicht als neuen Lehrsatz ^"1 aufzustellen; ist diese Tugend oder Untugend der Schwarzen doch schon so oft und so stark hervorgehoben worden, besonders in manchen Broschüren, daß der Leser fast zur Ueberzeugung kommen möchte, die zwei Begriffe „Faulheit" und „Neger" seien nicht nur sinnverwandt, sondern geradezu gleichbedeutend. Meinerseits will ich den lieben Golo jene charakteristische Eigenschaft keineswegs streitig machen und will auch jene Reisenden oder Kritiker, welche die Neger so darstellen, als ob sie alle bis über die Ohren mit dem höchst-gradigen Faulfieber behaftet wären, keineswegs als böswillige Lügner und Ehrabschneider hinstellen. Jedoch um Tag- und Nachtdiebe kennen zu lernen, glaube ich, brauchten die Herren ferne Reisen nach Afrika zu unternehmen, finden sich derer auch in den europäischen Groß- und Kleinstädten in Hülle und Fülle, grob- und feingeputzte. — Andererseits auch kommt es sehr oft vor, daß die schlechten Eigenschaften der armen Neger übertrieben werden, sei es ans niedriger, egoistischer Spekulation, sei es, daß man in der Beurteilung nur die wenigen Individuen berück- sichtigt, mit welchen man gelegentlich in Berührung kam, ohne auch die ganz verschiedenen klimatischen Verhältnisse und primitiven Lebensbedürfnisse der Neger zu beachten. Mag wohl sein, daß es Neger und Negerstämme gibt, die arbeits- und vaterlandslos umherirren wie weiland Anno dazumal in den österreichischen und deutschen Gauen die Zigeuner. Doch haben und lieben in unserem ungeheuren Misfionsgebiet die meisten Neger-stämme ihre heimatliche Erdscholle, auf der sie durch ihrer Hände Arbeit sich den Unterhalt verschaffen. Sehr viele unter ihnen und vor allem die Golo lieben den Ackerbau; jedenfalls ein gutes Zeichen zu ihren Gunsten. Allerdings ist ihre Arbeit eine sehr einfache und primitive; man muß jedoch nicht außer acht lassen, daß sie eben Wilde sind, geradeso wie in früheren Zeiten unsere Vorfahren, und von europäischer Aufklärung keinen Dunst haben. Ich will also kurz angeben, wie die Golo ihren Ackerbau jetzt betreiben. Gibt mir der Herr das Leben, nach zehn Jahren über denselben Gegenstand den „Stern"-Zesern Nachricht zn geben, so wird es sich zeigen, ob die Golo Tagdiebe — nichtsnutzige Tagdiebe — ob sie Rück- oder Fortschritte gemacht haben. Fangen wir gleich tont Anfang an. Zum Ackerbau braucht «mit zu allererst ein Grundstück und das wählen sich die Goto nach eigenem Ermessen. Ist jemand mit jenem, welches er das Jahr vorher besaß, nicht zufrieden oder hat bereits ein anderer darauf gesät, so geht er einfach in den Wald und sucht sich ein passendes Plätzchen. Oha, bis da mal was wächst, hat's noch Zeit und kann der arme Tropf noch etlichemal^ verhungern, wird der Leser denken, wie anfangs auch ich mir dachte. Doch die Golo verzagen nicht sogleich; sie nehmen's nicht so genau. Das erste, was sie tun, ist, das hohe Gras anzünden, hier zu Lande „Geth" ge- Bäume lassen sie einfach stehen, häufen Reisig und sonstiges Brennmaterial um den Stamm herum auf, zünden es an und unterhalten das Feuer so lange, als notwendig ist, um der Pflanze den Lebenssaft zu nehmen. — So, nun ist der Boden hergerichtet, „Kalaß", fertig, sagen sie. — Alles dies geschieht vor der Regenperiode (Charis), von April bis anfangs Juni. Diese Regenzeit, die gewöhnlich Mitte Juni beginnt und bis gegen Ende Oktober anhält, besteht darin, daß mit wenigen Ausnahmen alle zwei bis dret' Tage ein Gewitter kommt. Nach dem zweiten oder dritten Regen läuft alles, was Beine hat, aufs Feld. Die "FUIufev bei IRairo. nannt. Die Hecken und kleinen Bäume werden mit einer 2(rt Beil, das sie von den Dschur kaufen, umgehauen, oft auch gar nur mittelst eines primitiven Messers mit großer Geduld abgeschnitten. Wir Europäer finb_ gewohnt, solches Zeug mit Stumpf und Stiel auszugraben; solche Mühe nimmt sich der Golo nicht: er begnügt sich, den Stamm abzuschneiden. Und warum denn auch mehr? Nächstes Jahr gefällt ihm das gewählte Grundstück vielleicht nicht mehr und so kann der Wald ganz leicht wieder an seine Stelle treten. — Die Waldriesen aber und die dicken Männer und kräftigen Burschen machen mit einer Art Spaten. (Molüt genannt) kleine Löcher in den erweichten Boden; die Frauen und Kinder sind gleich bereit, in jedes Loch drei bis fünf Durrahkörner hineinzuwerfen und es dann mit dein Fttße zuzumachen. Diese Arbeit geht aber so schnell vom Fleck, daß der Fremde, wenn er nicht genau aufpaßt, glauben möchte, die Leute gingen einfach auf dem Felde spazieren ^der sie suchen nach etwas. Nachdem so der Same der Erde anvertraut ist, legt sich der Goto auf einige Zeit auf die Bärenhaut. In zwei bis drei Wochen fängt die Saat an zn keimen und zu sprossen, aber mit ihr auch das Unkraut, das leider auch hier in Afrika ganz vorzüglich gedeiht. — Wären nun die Golo so ganz und gar Tag-diebe, so würden sie einfach die Hände in den Schoß legen, wenn sie einen hätten, oder höchstens gemütlich zuschauen, wie das Unkraut gedeiht. Dem ist jedoch nicht so; vielmehr entfernen sie das Unkraut sehr sorgfältig: das Jäten jedoch ist fast ausschließliche Arbeit der Frauen. Sie verrichten dieselbe fast immer sitzend, seltener kniend, jedoch tadellos und sehr schnell. Hat die junge Saat auf diese Weise Lust bekommen, so wächst sie sozusagen augenscheinlich. Nach zwei Wochen wird sie nochmals gereinigt. Zwar gibt es diesmal nicht so viel Unkraut: es muß aber geschehen, weil man später nicht mehr durch das Feld kommen könnte, ohne der Durrah zu schaden. — Damit ist die zweite Periode aus und beginnt abermals eine Ruhepause. In dieser Zwischenzeit tanzen und singen die Goto fast jeden Abend bis Mitternacht. Manche bringen auch den Göttern Opfer dar, damit sie reichlich den nötigen Regen spenden möchten. Bald aber beginnt von neuem die Arbeit, diesmal für die Jungens. Mitten im Felde werden vier lange Pfähle im Quadrat in die Erde gepfercht, darauf werden Stangen gebunden und auf diese Reisig gelegt und der Wachtturm ist fertig. Darauf sitzen nun von morgens früh bis abends spät die kleinen Schlingel und horchen von dem „Schaugerüst" und spähen fleißig nach Dieben aus. Das sind vor allem die Vögel und die Affen. Erstere werden einfach mit Schelt- und Schimpfnamen überhäuft — und sie fliegen — von einer Stelle zur andern. Nicht so leicht geht es mit den Affen. Diese Spitzbuben machen sich nichts aus dem Geschrei der Wächter draus: höchstens recken sie mal den Kopf empor, um zu schauen, wo der arme Schreihals sich befindet, kehren ihm dann den Rücken zu und fressen tüchtig darauf los. — Da bleibt also nichts übrig, als diese Art böser Feinde mit Steinen wegzutreiben. Dabei bewähren die jungen Bürschchen eine ausgezeichnete Treffsicherheit, so daß gar mancher Affe sich den Pelz kratzt und schreiend davon läuft, zum Zeichen, daß das Mittel seine Wirkung hatte. Mitunter kommt es auch vor (mtt> die jungen Bürschlein haben es oft gesehen), daß auch der eine oder andere Neger sich etwas sozialistisch gebildet zeigt und zwischen „mein" und „dein" nicht recht genau unterscheidet. In diesem Falle läuft der Entdecker, so schnell, als ihn die Füße tragen, zu seinem Vater oder gar zum Häuptling, um den Schelm anzuzeigen. Kajango bestraft solche Verbrechen oft mit einigen Tagen strengen Arrests. Gegen Ende November gelangt die Durrah gewöhnlich zur Reife. — Das Einernten ist wiederum Sache der Frauen. Die Arbeit ist höchst einfach. Die zwei bis drei Meter hohen Stengel werden einfach umgebogen, die oberen Spitzen mit der Frucht abgeschnitten und auf eine Matte oder in einen Korb gelegt. Die Durrahstengel bleiben bis zum folgenden Jahre stehen. Auch für die Scheune haben die Golo vorgesorgt. Von der Form ihrer Hütten haben sie auf tut Kreis gepflanzten Pfählen einen großen Behälter gebaut. Inwendig gleicht er einem Riesenkorb, auswendig ist er, jedoch nicht immer, mit Lehm verstärkt. Ein gutes Stroh- oder Schilfdach schützt das Ganze vor Regen. Ich sah solche Magazine, die von weitem riesigen Bienenkörben gleichen, welche 70 bis l 00 Zentner Durrah enthalten können; doch dieses Jähr war und ist alles leer. Ich habe nur von der Durrahkultur gesprochen: teils weil sie das vorzüglichste und das gewöhnlichste Produkt dieses Landes ist, teils auch, weil man mehr oder weniger auch auf die übrigen Produkte anwenden kann, was von ihr gesagt wurde. So z. B. wird „Bettisch an" (eigentlich eine Garteuftucht), „Semsem, Tälabün" itni) dergleichen ganz gleich wie die Durrah gesät, nur bedeutend dichter. (Zu bemerken ist, daß die Golo aus dem Semsem ein vorzügliches Bier zuzubereiten wissen.) Auch Melonen, Gurken, Bohnen, Regln (eine Art Salat) sowie Paradiesäpfel gedeihen bei genügender Feuchtigkeit ausgezeichnet. Die Golo pflanzen ähnliche Sachen auf die um die Hütten liegenden Schutthaufen und überlassen sie der Sorge des Welterhalters. Manches wäre noch zu sagen, doch das Mehr oder Weniger ändert am Wesen der Sache nichts. Ich will also schließen und unsere lieben Golo Ihrem frommen Gebete empfehlen. Kajango, am 27. Juli 1905. P. S. Zorn F. S. C. Nus dem Missionsleben. re Die Negerkinder Zunes und Zubara. Junes ist der Sohn einer Abessinierin, namens Arabo, und eines Negersoldaten, der in ägyptischem Dienste stand. Arabo lebte mit ihrem Manne nur wenige Jahre zusammen: zuletzt kamen beide nach Assuan, wo Junes das Licht der Welt erblickte. Dort erkrankte Arabo; da trotz Anwendung der unter den Negern gebräuchlichen Heilmittel keine Besserung eintrat, so war ihr Schicksal entschieden. Ihr Mann verstieß sie samt ihrem Söhnchen, das damals ungefähr drei Fahre zählte. Was hätte die Arme zur Besserung ihrer Lage tun können? Die Ehe ist nach mohammedanischer Auffassung ein Kontrakt, der nur so lange gilt, als es dem Manne gefällt. Ist dieser aus irgend einem Grunde seiner Frau überdrüssig geworden, so braucht er ihr nur in Gegenwart von zwei Zeugen vor dem Kadi (Richter) zu sagen: „Ich will dich nicht mehr", und das eheliche Band gilt als gelöst. Die Frau hingegen ist recht- und schutzlos; sie kann gegen den Willen ihres Mannes nicht einmal eine Ehescheidung beantragen. Arabo mußte sich daher in ihr trauriges Schicksal ergeben. Doch die göttliche Vorsehung wandte es zu ihrem Heile. Zu ihrem Trost fand Arabo für einige Tage in dem nahe bei Assuan gelegenen Negerdorfe Unterkunft und den nötigen Lebensunterhalt. Als sie dann vernahm, daß im Haus unserer Missionsschwestern kranke und altersschwache Leute unentgeltlich verpflegt würden, erwachte in ihr das Verlangen, dort aufgenommen zu werden. Bald stand sie an der Pforte des Missionshauses und bat dringend um Ausnahme, indem sie ihr Elend und ihre Verlassenheit mit rührenden Worten schilderte. Ihre Bitte wurde erhört; sofort wurde ein Zimmer von der Oberin der Missionsschwestern zur Verfügung gestellt. Der kleine Junes wurde im Hause der Missionäre aufgenommen. — Der Krankenpflegerin ward es bald klar, daß Arabo von Lungenschwindsucht befallen war. Sie tat ihr möglichstes, um sie in ihren Leiden aufzurichten und ihrem heftigen Husten durch geeignete Arzneien Einhalt zu gebieten. Doch waren menschliche Mittel da nicht mehr ausreichend. Die Krankenschwester erkannte daher, daß es an der Zeit sei, auf die Seele Arabos heilsam einzuwirken und sie auf einen seligen Tod vorzubereiten. Sie sprach ihr von den Hauptwahrheiten unserer heiligen Religion, besonders vom göttlichen Erlöser, der für alle Menschen ohne Ausnahme am Kreuze gestorben sei und die Kirche als alleinige Rettungsanstalt für uns gegründet habe. Arabo fand in diesen Wahrheiten sichtlichen Trost und hörte jede religiöse Unterweisung mit Aufmerksamkeit an. Auch erlernte sie einzelne Bitten aus dem Gebet des Herrn und mehrere Stoßgebete, die sie von Zeit zu Zeit hersagte. Wiederholt beteuerte sie, daß ihr nur das Heil ihrer Seele am Herzen liege. „Wenn ich auch auf dieser Welt mein Leben lang arm und elend bin, das macht nichts, wenn ich nur der Hölle entgehe und in den Himmel komme." Daß ihr diese Worte vom Herzen kamen, bewies sie auch durch ihre letztwillige Verfügung betreffs ihres Sohnes Junes. In Gegenwart von zwei Zeugen unterschrieb sie eigenhändig ein Schriftstück, wodurch sie ihren Sohn der Mission übergab und bestimmte, daß derselbe in der christlichen Religion unterrichtet und dann getauft werden solle. Ihre Freundinnen und Bekannten, die sie öfters besuchten, hatten ihr möglichstes getan, um sie davon abzuhalten. Doch das war vergebliche Mühe. „Junes," erklärte sie ganz einfach, „ist mein Sohn; kein anderer als ich hat über ihn zu verfügen. Er gehört der Mission, denn ich weiß, daß er gut aufgehoben ist." Bald darauf starb Arabo, nachdem sie kurz vorher die heilige Taufe mit inniger Andacht empfangen hatte. Da man voraussehen konnte, daß trotz der letztwilligen Verfügung Arabos deren falsche Freundinnen alles aufbieten würden, um Junes der Mission zu entreißen, so war die schleunigste Entfernung des letzteren dringend geboten. Einer unserer Missionäre, der gerade von Assuan nach Kairo reiste, nahm daher Junes mit sich und brachte ihn ans unsere Negerkolonie Gesirah. Durch diese Vorsichtsmaßregel ging man allerlei Scherereien und Mißhelligkeiten aus dem Wege. Denn kaum hatte sich die Nachricht vom Tod Arabos im Negerdorfe verbreitet, als sich ihre Freundinnen und Bekannten im Missionshaus einstellten und an den Obern das Ansinnen stellten, daß er ihnen Junes ausliefere. Ja, eine greise Negerin wagte es, sich für die Großmutter des Knaben auszugeben und ihre angeblichen Rechte ans ihn geltend zu machen. An solche und ähnliche Kniffe ist man in der Mission längst gewöhnt. Aller Lug und Trug half nichts, denn durch die zeitige Abreise des Knaben war ihnen ein Strich durch die Rechnung gemacht worden. Junes befindet sich nun dank der id eisen Fürsorge seiner Mutter in unserer Negerschule Gesirah, wo für feine leiblichen und geistigen Bedürfnisse bestens gesorgt wird. Hoffentlich gelingt es, ihn zu einem brauchbaren Menschen und guten Christen heranzubilden. Ueber das Negermädchen Zuhara, das an der Seite Junes auf dem Stuhle fitzt (siehe Seite 222) und dem die volle Zufriedenheit aus den Augen schaut, berichtet uns dieselbe Missionsschwester, wie folgt: Bor vier Jahren erschien ein ägyptischer Soldat an der Pforte unseres Missionshauses in Gesirah, um uns ein Negermädchen von etwa vier Jahren, das er an der Hand führte, zur Erziehung zu übergeben. Befragt, wie die Kleine in seine Hände gelangt sei, erzählte er uns, wie er vor sechs Jahren den sudanesischen Feldzug mitgemacht und in der Schlacht bei :Dmburmcm auf Seiten der Engländer gefochten habe. Außer den Derwischen seien auch viele Frauen mit ihren Kindern auf dem Kampfplatz erschienen, in dem törichten Wahne, daß, wer immer int Kriege gegen sie, die Ungläubigen, das Leben lasse, als Märtyrer sterbe und sofort in den Himmel eingehe. „Unsere Kanonen und Maximgewehre," fuhr er fort, „spien nach allen Seiten Tod und Verderben in die feindlichen Reihen. Als ich nach der mörderischen Schlacht auf der blutgetränkten Ebene von .Keren zwischen den Leichen der Derwische einherschritt, gewahrte ich plötzlich dieses Kind. .Laut weinend saß es bei seinem Vater und seiner Mutter, die beide tot am Boden lagen. Von Mitleid gerührt, tröstete ich die arme Waise und nahm sie mit mir. Auf meiner Rückreise nach Aegypten führte ich sie nach Kairo, wo sie bis jetzt in meinem Hanse mit meiner Frau und meinen Kindern zusammenlebte. Unglücklicherweise fiel sie und brach sich ein Bein. Ich tat, was in meinen Kräften stand, um ihre Schmerzen zu lindern; doch ich bin Soldat und meine Mittel erlauben mir nicht, ihr die nötige Pflege angedeihen zu lassen. Meine Frau ist dazu über das Kind wegen seines fortwährenden und zeitweise lauten Weinens sehr ungehalten und wünscht dringend, daß es anderswo untergebracht werde. Ich übergebe das Kind hiemit der Mission, damit es hier unterrichtet und erzogen werde." Der Soldat fragte hierauf die Kleine, ob er nicht für sie stets aufs beste gesorgt habe, und sie antwortete darauf mit einem entschiedenen „Ja!" Die Oberin erklärte sich zur Aufnahme und Verpflegung des Kindes gerne bereit, worauf sich der von so guter Gesinnung beseelte Soldat mit herzlichem Dank verabschiedete. Zuhara wurde bereits am folgenden Tag im österreichisch^ Spital in Kairo untergebracht, woselbst unsere Missionsschwestern die Krankenpflege ausüben. Das Bein war nach Verlauf von zwei Monaten so weit geheilt, daß die Kleine wieder leidlich gehen konnte. Gegenwärtig weilt Zuhara in der Misfionsftation Assuan; sie steht im Alter von neun Jahren und hat schon einen guten Teil des Katechismus auswendig gelernt. Als vor kurzem unser apost. Vikar, Msgr. Taver Geyer, die dortige Missionsschule besuchte, bat ihn Zuhara kniefällig, daß ihr möglichst bald die heilige Taufe gespendet werde. Der hochwürdigfte Herr tröstete sie mit der Versicherung, daß ihr Wunsch bald in Erfüllung gehen werde. Ja, gebe Gott, daß Zuhara bald eine Christin werde und durch einen tugendhaften Lebenswandel unsererheiligen Religion Ehre mache! Eine tiiMntonsrcswester. xxxx Verschiedenes. IIP xxxx Lrmordung des ITDisstonebtsdbofs Sptß und seiner Begleiter. Bereits in letzter Nummer haben wir die traurige Nachricht gebracht von der Ermordung des noch jungen und eifrigen Missionsbischvfs: nun sind wir in der Sage, auch die näheren Umstände derselben anzugeben. Wir tun dies um so lieber, als es in der deutschen Presse nicht an Stimmen fehlte, welche den traurigen Fall der Unklugheit und Unvorsichtigkeit des Bischofs selbst zuschrieben. Der apost. Vikar verließ mit seinen bereits bekannten Begleitern am 31. Juli Dar-es-Salam, um zunächst mit bent Dampfer nach Kilwa zu fahren. Dort warb er bei 40 Träger an und dann trat die Karawane den Weg nach Peramiho an, dem vorläufigen Reiseziel. Am Tage nach der Abfahrt von Dar-es-Salam langte beim dortigen Gouvernement die Nachricht ein, daß die Matumbi, ein unruhiges Bergvolk, im Bezirk Kilwa sich erhoben hätten. Gleich wurde eine Abteilung Stefan dorthin geschickt, um die Ruhe wieder herzustellen; übrigens wurde der ganzen Sache keine allzugroße Bedeutung beigelegt, da ja eine Gärung bei den Matumbi keine Seltenheit war. Der Bischof Spiß wurde in Kilwa über die Sachlage unterrichtet; da jedoch dringende Geschäfte einen Aufschub der Reise nicht zuließen und anderseits die Karawanenstraße, welche er einzuschlagen hatte, sich weit südlich des Aufstandsgebietes hinzog, marschierte die Karawane am 5. August von Kilwa ab und gelangte ohne irgend einen beunruhigenden Zwischenfall in sieben Tagesreisen bis etwa eine halbe Tagesreise vor Liwala, einem gut besetzten Militärposten. Hier erst erfuhren die Reisenden, daß auch der dort ansässige Stamm der Wagindo sich erhoben habe und zahlreiche Krieger die völlig eingeschlossene Militärstation belagerten. Auf diese Nachricht hin warfen alle Träger ihre Lasten von sich und machten sich in eiligster Flucht aus dem Staube: nur zwei christliche Boys blieben. Der Bischof kehrte mit seinem Missionspersonal sofort um, um nach Kilwa zu gelangen, das Gepäck im Stiche lassend. 9(6er es war zu spät. Die Aufrührer hatten bereits erfahren, daß eine europäische Karawane im Slnzng sei. Am 14. August morgens schnitten sie unseren Reisenden den Weg ab und stürmten auf sie los. Bischof Kassian schickte ihnen die zwei erwähnten Boys entgegen, um zu unterhandeln, denen aber kein Gehör gegeben wurde. Nun rief er selbst den heranrückenden Feinden zu, sie seien Missionäre und kämen nur in friedlicher Absicht. Doch seine Worte erstarben auf den Lippen; im selben Moment sank er, von zwei Speeren durchbohrt, zu Boden. Die zwei Schwestern hatten sich gesetzt und erwarteten, das Gesicht mit dem Schleier verhüllt, den Tod; sie waren auch die nächsten Opfer. Von unzähligen Lanzenstichen durchbohrt, empfingen sie die Krone. Hierauf fielen auf die gleiche Weise die beiden Brüder. Sllles dies war das Werk einiger Augen-blicke. Nun erst dachten die zwei Boys an die Flucht und brachten die Nachricht vom grausamen Morde nach Kilwa. Der obenerwähnte Militärposten ist vollständig aufgerieben. allgemeine katholische füMssions= feiet in Berlin. Anschließend an den II. deutschen Kolonialkongreß, wird heuer in Berlin zum erstenmal eine allgemeine katholische Missionsfeier stattfinden mit folgender Ordnung: Am Sonntag, den 8. Oktober, vormittags, feierlicher Gottesdienst mit Missionspredigten der hochw. Herren Missionäre in allen katholischen Kirchen Berlins und der Vororte. Stm Ai o nt a g, den 9. Oktober fünf große Abendversammlungen und zwar, um allen den Zutritt an diesen Volksversammlungen zu ermöglichen, in verschiedenen Stadtteilen. Dabei werden von Mitgliedern der verschiedenen deutschen, respektive österreichischen Missionsgesellschaften folgendeThema besprochen werden: 1. Der göttliche Missionsauftrag: „Gehet hin und lehret alle Völker".....und dessen Betätigung seitens der deutschen und often reichstch en Missionsgesellsch asten. 2. Die Missionsarbeit, ihre Bedeutung für Christentum, Deutschtuntund Kultus; Schwierigkeiten und Erfolge. 3. Die Aufgabe der deutschen Katholiken für die Missionen (Episkopat, Klerus, Presse, Missionsgesellschaften und Missionsvereine). Aus unserer Gesellschaft werden sich auf Einladung des Komitees zwei Patres an der Versammlung und Festfeier beteiligen. Eine solche Missionsversammlung der deutschen Katholiken ist umso wünschenswerter, gelegener und notwendiger, als besonders jetzt an die Katholiken Oesterreichs und Deutschlands das große, opferreiche Missionswerk mit doppelten Forderungen herantritt, da im katholischen Frankreich durch den Feind alles Guten die großen Unterstützungsquellen des Missions- Personals zu versiegen drohen. Wir können also mit Recht hoffen, daß diese Feier viel zur Förderung des katholischen Werkes der Glaubensverbreitung beitragen wird. CBebeteerbörnngen und -Lmpkeblungen. .... Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen nicht Name und Wohnort der Redaktion mmeaeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. O. Sch. Tausend Dank dem göttlichen Herzen Jesu und dem heiligsten Herzen Mariä, denn durch sie wurde mir in drei schweren Anliegen geholfen. Veröffentlichung war versprochen. R. S. B. Dank dem heiligsten Herzen Jesu, dem hl. Josef und Antonius für Hilfe in verschiedenen Anliegen. M. R. M. Tausend Dank dem heiligsten Herzen Jesu und dem hl. Josef für auffällige Hilfe. L. K. Fehring. Innigsten Dank Maria, der immerwährenden Hilfe; sie ist es, die ihre Kinder, welche sie vertrauensvoll anrufen, nie unerhört läßt; dies habe ich neuerdings erfahren. M. H. Innsbruck. In: Frühjahre bat ich um das Gebet in schweren Anliegen; Gott hat mir wunderbar geholfen. Veröffentlichung war versprochen. Fr. I. B. empfiehlt einen geisteskranken Sohn dem Gebet um Wiedererlangung der Gesundheit. Th. M. O. bittet recht inniglich ums Gebet zum heiligsten Herzen Jesu und Mariä um glücklichen Ausgang eines recht verdrießlichen Prozesses. P. S. B. ersucht um die Fürbitte beim heiligsten Herzen Jesu zur Erlangung einer besonderen Gnade. Eine Witwe bittet recht dringend ums Gebet für die Besserung zweier Kinder, die auf Abwege geraten sind. I. Z. Hall erneuert von neuem die Bitte ums Gebet, besonders in drei wichtigen Anliegen. Niederhof. Eine Abonnentin bittet um Einschluß in das Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, zu Unserer Lieben Frau von Lourdes und zum hl. Antonius, um von einem schweren Ohrenleiden befreit zu werden sowie auch in zwei anderen Anliegen. Im Falle der Erhörung Veröffentlichung versprochen. Ferner werden dem Gebet der frommen Leser empfohlen: ein irrsinniges Ehepaar; ein s ch w erkranken Familienv ater; einig e sch w erb edrängte Familien; ein Seelsorger in einem besonderen Anliegen; zwei wichtige Unternehmungen, damit sie günstigen Erfolg haben; die erwünschte Erledigung zweier Gesuche und mehrere ähnliche und andere Anliegen von verschiedenen Seiten. B. R. Hafing. Da so viele schon in ihren Nöten beim heiligsten Herzen Jesu und Mariä Erhörung gefunden haben, so wende ich mich vertrauensvoll in meinen besondern Anliegen, in denen nur der liebe Gott helfen kann, an sein heiligstes Herz mit der Bitte an die Leser, ihr Gebet mit dem weinigen zu vereinen, auf daß der liebe Gott mir recht bald Erhörung schenken möge. Unsere Bitten. Der Bruder Sakristan bittet recht inständig um etwas Kirchenwäsche, ganz besonders um Chorröcke für die Kleriker sowie auch um ein rotes Meßkleid, da uns ein und dasselbe fürs ganze Jahr dienen muß. Ebenso zwei Levitenröcke für Festtage. — P. Bockenhuber und zwei andere Missionäre warten schon seit einem Jahre vergeblich auf einen guten „Guckkasten" oder photographischen Apparat, um die Mohren „abfotofaicn" zu können. Erwünscht wäre: Speziäl-Bulls-Eye-Kodak Nr. 4, wenigstens 12 X 12V2 cm groß. Werantwortl. Schriftleiter: P. Georg fIDaria Uürfe F. S. C. — jpreBveremsbrudicrel, Kriten Subtirol. Mar. W. Koch (Antoniusbrot) 2.34, dieselbe für b. W. b. E. 8.65 ; Hedwig K. Schlünders 3.—; Rudig (samt Abonnement) 6.—; M. Salvenm. St. Johann 1.—; Georg Sparber 2.—; E. Nenner 0.36; H. Böhm Ö.65. Zur Taufe von Heidettkindcrn und für die Mission: S. Faller zur Taufe von vier Heidcn-kindern 80.—; Stephan Reich arz (Stephan) 24.57; Marg. linger zur Taufe von drei Hcidcn-kindern (Anna Margherita, Maria Margherita, Anna Maria) 73.71; Knieps W. für P. Zorn in Kayango 20.— ; Dr, Stemberger 2.—; durch die Sammelstelle der „Linzer thevl. Quartalschrist" ill. 1905 für die Mission in Zenträl-Afrika 55.—; I. B. Schröder (Johann Baptist) 23.40; Expos. Rom. Heinrich für die Negermission 20.—; Th er. T. Mayrl (Josef und Antonia) 20.—. Zur Persolvierung heiliger Messen: Aus den Rheinlanden 51.46; Knieps W. 12.—; aus Plaidt 93.89; M. Bar. ü. Nagel 27.26; H. H.Joh. Büchel Jnnerlaterns 21; B. R. Winklern 6.—; Pfarrer Bullinger 31.74; Magd. H. Pfunders 5.60; H. H. Kaplan W. Fleischmann 100.—; H. P. 91. Henögl 0 S. Fr. 92.—; I. Firsching I. 17; Lina Kr. Fehring 2,—; M. Wolfs 4.47; H. Sch. Steele 21.15. Außerdem sandten ein: M. A. de Küllcy, vst.-ung. Generalkonsul in Nizza, Briefmarken; Barmh. Schwestern in Brixen zirka 8000 Briefmarken; I. Stern Dubai Talarc und andere Kleider; I. Volk Innsbruck Bilder, Briefmarken, Kreuzwege :c.; Marianische Franenkongregation in Brixen ein schönes Jesukind in Wachs; N. N. Milland eine schöne, neue selbstverfertigte'Albe; Al. Lonskh Bücher; der hochwürdige Pfarrer A. Novotny ein Brevier; Baronin v. Pillcrsdorf Wien ein Velum Immerpli; Frl. Pichler Brixen verschiedene Effekten; mehrere andere sandten Briefmarken. „© fberr, verleibe allen unseren iöiobltätern um Deines IRamens willen Das ewige Leben!“ * Inseratenpreise . 1/2 Seite 20 K — 1/4 Seite 12 K — 1/8 Seite 7 K — » 1/16 Seite 4 K — bei nUlieberboUmgeu bober Illabatt. MsRnemMz - Einladung. Seit 1904 erscheint eine Armen - Seelenmonatsschrift unter dem Titel: „Ser ^rmen-Seelen-gote“, Monatsschrift zum Troste der leidenden Seelen int Fegfeuer, abwechselnd mit einem Anhang von der Verehrung des heiligen Antlitzes und des aller-heiligsten Altarssakramentes. Jährlich 12 Hefte, je 18 Seiten Text mit Bildern in Umschlag, enthaltend Belehrungen, Erbauungen; Erzählungen, Gedichte usw. Jnseratenanhang. Der Preis ist ((rei ins Haus) für die Schweiz Mk. 2.70, Deutschland Mk. 1.85, Oesterreich Mk. 1.90. Brave, zuverlässige Personen, welche diese Monatsschrift verbreiten, erhalten Prospekte und Berkaufs-bedingungen. Im Buchhandel Mk. 2.—. Inserate: die zweispaltige Petitzeile 60 Pfennig und werden nur von reell katholischen Firmen aufgenommen. Agenten erhalten hohen Rabatt. Das zehnte Heft des zweiten Jahrganges ist erschienen. Zahlreichen Bestellungen entgegensehend, zeichnet Hochachtungsvoll IReöabtion und Verlag öes „Armm-Leelen-Boten", Steindruck, Post Raubling, Oberbayern. Der erste Jahrgang des „Ariucu-Scclcn-Botcn" kann gegen Einsendung von Mk. 1.75 noch nachbezogen werden. O. Im gleichen Verlag erscheint seit 1905 eine Zeitschrift: „M katholische VolksfreunD“, zur Unterhaltung und Belehrung. Monatlich eine Nummer je 16—20 Seiten stark mit Illustrationen. Enthaltend: Belehrungen, kirchliche und politische Rundschau, Interessantes, Erzählungen, darunter heitere usw., Vexierbilder, Bilderrätsel. Der Preis ist (frei ins Haus) per Jahr nur Mk. 1.70 oder Fr. 2.20. Die achte Nummer ist erschienen. — Wir suchen in allem Orten Personen zum Vertrieb desselben gegen hohen Rabatt. Abonnements können auch bei jedem Postamt und Postboten gemacht werden. Der Jahrgang 1906 beginnt mit Dezember. Abonnements-Einladung. St. JoseJs-pcklrin, Mit Nenjahr erscheint eine Monatsschrift unter dem Titel: Monatsschrift für alle Verehrer des hl. Josef, für die Mitglieder der St. Josefs-Bruderschaft und des Vereins der hl. Familie von Nazareth. Jährlich 12 Hefte zu 16—20 Seiten stark mit Illustrationen, enthaltend Belehrungen, Erbauungen, Erzählungen, Gedichte usw. Der Jahrespreis ist frei ins Haus nur Mk. 1.20. Heft 1 erscheint im November. An allen größeren Orten werden Agenturen errichtet. ___________Hochachtend ________________________________ m ... ^ ] |et fetus tiijet p|fsiif|i9n|i fir Afrika, Blit Empfchlnngsschreiben Sr. Eminenz des Kardinals Kapp von Breslau und der hochwürdlgstcn Bischöfe von Marburg, St. Grillen, Linz und St. Pölten und einem Begleitwort von Dr. Ignaz Rieder, Theologieprofeffor. Mit Druckerlaubnis des Magisters des heiligen apostolischen Palastes und des Vize-Gerens von Rom. :m=zz: Preis: 24 h, 20 Pfg., 25 cent.-------------- Zu beziehen durch die Herderschen Verlagshandlungen in Freiburg im Breisgau und in Wien smote durch die St. Petrus Claver-Sodalitat, Salzburg, Dreifaltigkeitsg. 12, und deren Filialen und Ausgabestellen: München, Türkenstr. 15/11. — Breslau, Hirschstr. 33. — Solothurn, Ober-Stalden 69. Dem „Regensburger Marienkalcndcr" nebst Wandkalender für das Jahr 1906 stPreis 50 Pf.) kann auch in seinem 41. Jahrgang für Ausstattung und Inhalt nur das allerbeste Zeugnis ausgestellt werden. Die konsequente Fortsetzung der Darstellung von Marienwallsahrtsorten in Wort und Bild sowie der Schmalzkschen Bilder aus beiii Leben Mariä verdient alles Lob und erhält diesem ersten aller Marienkalender seine Originalität. Die zahlreichen illustrierten Erzählungen wirken unterhaltend und belehrend und machen ihn zu einem Freund in allen katholischen Familien, wo man. von Jahr zu Jahr seine Ankunft mit Verlangen zu erwarten pflegt. Die Fortsetzung der illustrierten Rundschau über die wichtigsten Ereignisse seit Juli des vorigen bis Juli des heurigen Jahres aus bewährter Feder erhöht unser dauerndes Interesse an diesem vortrefflichen Kalender, dem wir wieder weiteste Verbreitung wünschen. Einen Besuch in Banmgartcnbcrg, dem großen Hanse der Guten Hirtinnen (mit 3 Illustrationen), , enthält das Septemberheft des „Ave Maria" (Preßverein, Linz. 12 Hefte Kr. 1.84, Mk. 2.10). Ans dem Inhalt heben wir hervor: Die Erzählung von Vinzenz May „Der Schulmeister Mariederl ihre erste Wallfahrt"; das altehrwürdige Benediktinerstift Michaelbeuern mit dem Porträt des neuen Abtes P. Wolfgang Stock-hammer; den interessanten Bericht aus Indien; die reich illustrierten Reiseskizzen „Ans der Hochzeit zu Magdeburg" lc. Vom Bilderschmuck sei noch besonders hervorgehoben eine seltene Darstellung der Geburt Mariens nach einer Originalzeichnung von Hans Berile. — Das „Kleine Ave Maria" bringt seiner lieben kleinen Leserschar viel Heiteres und Belehrendes. Ein dem kindlichen Sinn angepaßtes hübsches Geschichtlein „Am Schocket" von B. Roman sei besonders hervorgehoben. Volkslieder mit Noten und Begleit-nfsoeben. — Sittlich rein. — Bisher drei Lieferungen. Gebunden ü 50 b. Im Selbstverlag Rl. hölzl, Altenmarkt bei Radstadt. Bei etwas größeren Bestellungen hoher Rabatt. Ebenso und ebendort Aiebelkindev, betet an V, Neun gemeinsame Anbetungsstnnden, Meß-, Beicht-, Kommnnionandacht :c., mit ©trichtern zum Absetzen. Gebunden 25 ober 40 h. Ikunstgloeken- öfefierd von empfiehlt sieh zur Anfertigung ^ Airchenglocken flt jeder Größe und Schwere sowie Geläuten in harmonisch-melodischer Stimmung. Umguß von alten Glocken. Einem hochw. Klerus und titl. Behörden steht unser reich illnstr. Prachtkatalog franko gerne zu Diensten. Beste Referenzen. Prompte Bedienung. Inhalt: Auf der Wasserscheide zwischen Nil und Kongo (Schluß) ..............................' . 217 Die Engländer im Sudan (Fortsetzung) . 227 Die Hungersnot unter den Djur .... 231 Der Ackerbau bei den Goto....................234 Aus dem Missionsleben: Die Negerkinder Junes und Zuhara .........................237 fSvmnrhimr, hi>.3 ffffiffirma. Allgemeine katholische Missionsfeier in Berlin ............................. . 239 Gebets - Erhörungen und -Empfehlungen; Unsere Bitten.................... 240 Abbildungen: Missionsbischof K. Spiß 0.8.0. — Junes und Zuhara. — Minarett der Sultan Hassan-Moschee in Kairo. — Sehadof lim M — lilm in