Beilage zur Kaibacher Zeitung. M 48. Siebenter Jahrgang. 38. November R8G3. Ergebung. ^ch ging im deutschen Dichtcrwald, Ein fröhlicher Licdcrschreibcr; Da stürzten ans feindlichem Hinterhalt Deine Reize hcrtior wie Räuber. Zie raubten das Herz mir, sie ranbten den Einn^ Sie raubten mir all" das Beste: Kind, nimm mich ganz, laß mich nicht zich'n Mit diesem kläglichen Neste! Eine sonderbare Anleihe. . Novelletc von Leopold Kordes ch. (Schl n ß.) hätte, wäre Ihr Todessignal gewesen. In diefem Falle war! eine Pistole für Sie, die andere, wenn es mir nicht gelang l zu entkommen, für mich bestimmt. Nie jetzt die Sachen stehen, ! hoffe ich, diese Waffen nicht gebrauchen zu müssen." Und indem er die Mordwerkzenge senkte und den Varun ersuchte, sich ! niederzusetzen, fuhr er fort: „Richten Sie nicht, bevor Sie ! mich hören. Es gibt Augenblicke im Leben, über die sich wohl ! Niemand Rechenschaft geben kann. Man betrog mich im Spiele um die Summe, die ich genannt. Meine Existenz, meine Ehre knüpfte sich an dieses Geld. Ich war jetzt ein Nettler. Gestern ^ Abends hätte ich mich im Gasthofe entleibt, wenn ich nicht Sie ! kennen gelernt haben würde. Ich klammerte ckich an meine l letzte Hoffnung, an Sie. „Vitte oder Gewalt" war die ! Losung. Aber gibt auch der Edelste einem Fremden fünftausend Guldeu auf eine Vitte? dachte ich mir und schritt zu dem Zweiten. Möge es bei der bloßen Drohung verbleiben, deren i ich mich meinem Retter gegenüber bedienen mußte. Sie gaben Ihr Wort, mir das Geld zu zahlen, wenn ich Sie von der Todesgefahr überzeuge. Ich glaube dieß eclatant gethan zu haben und nur Ihre Besonnenheit hat uns Beide gerettet." . „Ich halte meine Zusage, obfchon mir keine Summe den TodeZschreck bezahlen kann," erwiderte sehr ernst der Baron. „Mein Herr," sprach der Fremde, „Sie haben eine Erfahrung zwar theuer, aber nicht zu theuer erkauft. Sie sind edel, gütig, großmüthig, sind ein Ehrenmann im strengsten Sinne: allein allen diesen schönen Eigenschaften, die Sie zieren, fehlt eine, die eben ganz unentbehrlich ist, nämlich Vorsicht, tüe man die Mutter der Weisheit nennt. Sie dachten sich.vielleicht die meisten Menschen so herzensgut, bieder und vertrauenswürdig , als Sie es selbst sind: deßhalb lnden Sie mich, einen Fremden, nach der ersten flüchtigen Bekanntschaft zu sich, ohne mich zu kennen, und ließen dann selbst in Ihrem Hause die Vorsicht so sehr außer Acht, daß Sie alle Diener entfernten und daß ich in Ihrer innersten Wohnung Herr Ihres Lebens wnrdc und es noch bin. Mir erwuchs daraus mein Glück, aber Ihnen hätte dieser Mangel an nöthiger Vorsicht leiä>t das Leben losten können. Habe ich Recht, daß Sie heute eine heilsame Lehre erhalten haben?" „Wahr! Alles wahr!" scnfzte der Baron, nahm aus einer Lade seines Eccretärs ein Portefeuille heraus und zählte dem Fremden 5000 fl. hin. „Empfangen Sie hier das Geld!" sagte er. , „Ich empfange es mit Dank!" entgegnete der Fremd?, „aber nur als eine Anleihe auf drei Jahre. Tcnt,,'!: Sie sich von mir, was Sie wollen, bis drei Jahre verstrichen sind, dann werden Sie gewiß anders von einem Manne denke:?, welchen die äußerste Verzwcifluug zu einem Schritte nötigte, der ihm bisher fremd war. Können Sie mir verzeihen?" „In Gottes Namen!" sagte der Baron. „Sie sind der edelste Mann; ich werde Sie nie vergessene In drei Jahren erhalten Sie Kapital sammt Zinsen und der Bekanntgabe meines Namens. Ich gehe jetzt. Ich bin überzeugt, daß ich diese zwei Pistolen nun ohne Gefahr hierlassen könnte, jedoch, muß ich Ihnen in der Lehre von der Vorsicht selbst das erste Beispiel geben, indem ich die Waffen mitnehme. Gott beschütze Sie!" Und einen der Leuchter am Tische ergreifend, verschwand der räthselhafte Fremde aus dem Zimmer des Barons. Kurz? Zeit darauf hörte man den Hufschlag seines Pferdes am Pflaster vor dem Schlosse, und dann sprengte der Geheimnißvolle im Mondenschcine,dnrch die Allee der nahen Stadt zu. Mit dem frühesten Morgen, war derselbe aus dem Gasthofe verschMndcn. Varon E^'" war nach diesem Vorfalle nachdenkend und ernst geworden, vertraute aber sein nächtliches Erlcbniß keinem Menschen. Nach und nach hatte er der Affaire vergessen, höck- , stens fiel es ihm noch zuweilen ein, zu denken, ob der Frcnide sein Wort zur Frist wohl halten'wcrdc? — Zwei Mal war bereits der 10. August vorbeigezogen. ! Als der Echloßhcrr eine Woche vor dem dritten Jahrestage l jenes Ereignisses sich eben zum Mittagstischc setzen wollte, trat cm Postbote mit einem Paäete ein. Dasselbe war aus New-York datirt, und enthielt die bewußte Summe nebst zehnfachen Zinsen in Gold und folgenden Zeilen: „Hochverehrtester Herr Baron! „Ihr Geld hat mir Glück gebracht, obwohl in einem „fremden Lande. Hier fchicke ich es Ihnen vollzählig dankbarst zurück. Wenn Sie auch meinem damaligen Versprechen „vor 3 Jahren wenig Glauben geschenkt haben sollten — „die Thatsache meines Worthaltens wird jetzt Ihren Glauben, „das; es noch rechtschaffene Menschen gibt, stärken und aufrechterhalten. Gott segne Sie, edler Mann! Es grüßt „Sie aus der Ferne Ihr, von Ihnen geretteter Landsmann Paul von Farkas." Dcr Brief trug den Poststempel und das Datum: New-Ä)ort am 26. Mai 1830, und war über Hamburg und Wien im Schlosse dcZ Barons S^' in Ungarn eingetroffen. Eine krainifche Gelehrten-/amilie. Von P. v. Aadics. (Fortsetzung.) Was Tolnitschcr für die Stadt gethan, fand aber auch beim Landesherr» die vollste Anerkennung, und so tam es, daß Johann Baptist Dolnitscher laut des, im kais. Adelsarchive erliegenden Tiplomconccptes am 31/December 1088 wegen seiner großen Verdienste für sich und seine Erben in den rittermäßigen Adelstand des heil. römisch-deutschen Reiches als Tha l-nitscher, mit dem Prädicatc von Thalbcrg erhoben wurde. Es ist ein schönes Zeugniß von Bescheidenheit des vielverdienten Staatsbürgers, daß er in feiner Einlage an die kais. Majestät seine Thaten fast. ganz verschweigt und — da er gleichsam den Adel ob der Prärogative nur für. feine Nachkommenschaft anstrebt — sich vornehmlich auf die literarischen Leistungen feines Schwagers Ioh. Ludwig Echönleben, des begeisterten Anhängers der erlauchten Dynastie, zu berufen wagt. So finden wir den neuen Eavalier Krains schon im darauffolgenden Jahre 1689 (am 12. September) als Mitglied der adeligen Bruderschaft des heil. Dismos, z u der nnr Cav allere und Doctoren den Zutritt hatten, in der Vercinsmatritel") mit seinem Wappen, seinem Namen: der Unversehrte, und dem Motto: 8omM' M^ßdit (er wird immer leuchten.) Ob der Wunsch, in diese (1088). eben entstandene fromme Eongregation aufgenommen Zu werden, ihn, der auch den Doctorshut nicht ausweisen tonnte, nicht mag mit veranlaßt haben, um den Adel einzuschreiten?! Zwci Jahre nach der Nobilitinmg wird dem Hause die, Mutter entrissen; dcr tiefgebeugte Sohn Hans Gregor mcrkt *) Diese Matrikel, ciu prachtvolles Vnch, voll van den schönsten Miniaturen vcn heimatlichen Matcni, will ich uächstms in diesen Blättern anöfnhrlich besprechen. Ann:. d^ Verf. das ihn so sehr betrübende Ereigniß mit den Worten an: „Den 29. October nachmittag vmb halber 5 Vhr ist meine herzliebst? Mutter, Frau Anna Maria Thalmtschcrin, gebohrne Schön-lebin, nach langwieriger Krankheit, auch vcrichter Beicht, Eomn-nion und letzter Oelnng (welche mein Hr. Bruder Anton, ibr leiblicher Sohn, frue vmb 7 Uhr administrirt) scelig, nachdem sye Frau Mntter auch von allen Kindern mit Darreichung der Handt vrlaub gcnombcn, verschieden, dero Gott gncdig sein wolle. Ihr rnhmwirdiges leben zu beschreiben, were vühl thuens, eines mucs; ich anmerkhen, daß sye täglich biß 4 letzte Tag das Mowin V. L. Frauen zu Ehren gebetet. Ihro zu Ehren sambstaglich des Weintrinkhens endthalten vnd in allen wider-wertigkheiten ihr zuflucht vnd Trost zu dem Thomas de Kempis gcnombcn. Den 31. ist die bestattnng geschehen, ligt in der Thumbkirchen in der doi'M'iZ rden." Dem Domdeckanten bezeugten sein Bischof und der ihm befreundete ?. S. I. Gennanus Blume in höchst wohlwollenden Trostschreibcn ddto. Oberburg 3. November ihre innigste vollste Theilnahme. Der Vater überlebte den Tod dcr „herzliebsten Hauswirthin" nicht lange — an Kräften immer mehr und mehr abnehmend, verschied er, umgeben von seinen Kindern und seinen Mitbürgern, dem substituirten Bürgermeister und den Herren des innern Rathes, am 24. October 1092; 2 Tage darauf gefchah die Bestattung nm 4 Uhr Nachmittags, wie die Hausckronit sagt: „bei unsäglichem Zulauf des Volks, des völligen Raths und" aller Stands Personen" in der Domtirche neben seiner Frau. Die Rebe hielt Dr. Casimiri, landschaftlicher Schrannenadvocat, dcr mit Bezug darauf, daß des Bürgermeisters Tod vielen seiner, dem Wohle dcr Stadt gewis; uoch zugedachten Handlungen znvorgetommön, das Thema gewählt: nioi'8 ultima, i'6i'mn linok. Nach den folgenden Tags gehaltenen Erequien begleitete der „völlige" Rath die „traurige" Freundschaft nach Haufe/ Gottseligkeit, Großmuth und hohe Vernunft im Nachgeben waren die Kardinaltugenden, die man dem Dahingeschiedenen allgemein nachrühmte. Der Sohn und Historiograph Hans Gregor schrieb dem Vater das Epitaphium! Die Augen des trefflichen Hausvaters hatten, chevor sie sich auf immer geschlossen, mit gerechter Befriedigung die Früchte der redlich geübten Erziehung der Söhne fchauen können, beide standen am Sterbebette des sein ganzes Leben rastlos thäligen Biedermannes als gemachte Männer, der eine, der jüngere von beiden, als Priester, und zwar in einer seinen hohen Talenten angemessenen bcdentcnden Stellung, dcr ältere, dessen vorzügliches Bemühen der Geschichte der theueren Heimat zugewendet war, als kaiserlicher Notar. Indem wir an diese beiden vorzüglichen Landsleute nüt dem Gefühle der größten Hochachtung und Verehrung herantreten , empfinden wir zugleich das der Scheu, ihr Leben nur ! fo in tnrzen Umrissen, als es dcr Raum einer Zeitschrift gc-! stattet, schildern zn wollen. Doch wir hoffen, daß die Gewalt des Stoffes, wenn wir ihn in gedrängter Masse vorführen, alle weitschweifigen Tyradcu crfctzen wird. ! Wir beginnen mit der Periode der Erziehung beider, holen also den liebgewonnenen „Vater der Kinder" noch ein Mal aus der Gruft und lassen ihn erzählen, wie er rs gemacht, daß die Vei^n so tüchtig geworden, wobei ihm, wie fchon erwähnt. der gelehrte Schwager hilfreich zur Seite gestanden, und, was l durchaus nicht darf übersehen werden, wie diefcr doppelte Ein- ^ flüß durch die Hannonische Mitwirkung der Mutter — wie dieß ^ immer der Fall — feine Hahre Weihe erhalten hat. Hans Gregor, 1655 geboren, studirte gleich nach seinem 10. Iabre gleichsam unter den Augen seines gelehrten Oheims am Laibacher Gymnasium bei den Jesuiten. In die „Logik" ward der Jüngling an die ebenfalls in Händen der Jesuiten befindliche Grazer Hochschule geschickt, wo wir ihn in der Matrikel unter dem Jahre 1673 als Johann Georg Dolnitscher, Oainioiu» IckdäLWÄs ^odili» (Zie!) eingezeichnet finden. Nach vollendeter philosophischer Facultät wandert er 1675 4. November (nach der Aufzeichnung in der Hauschronik) nach Ingolstadt aä iura, „geben — merkt der Vater an — 82 fl., zu Salzburg empfangen von Herrn Hieber 50 si., zusammen 130 st." Dieß war wahrscheinlich die Summe für ein Jahr. ! Hans Gregor war alfo 20 Jahre alt, als er die Universität bezog: daß er jedoch nicht bloß einer alinil. Mlit«' angehört, beweist die Notiz, daß er 1679 21. Juni in Bologna zum Toctor beider Rechte promovirte. Mit dem Doctorshute, dem damals einzigen Mittel, um in der Welt des Geistes und selbst in ver Societu aufgenommen zu werden, zog der junge Gelehrte in dem schönen Italien einige Jahre umher, seine Kenntnisse bereichernd, vor allem aber den angcbornen Sinn für alles Schöne und Große stärkend und mehrend. > Wir danken dem Aufenthalte unseres Hans Gregor an den Stätten herrlichster Nawrschönhcit und vollendeter Kunst-dcnkmäler und den Verbindungen, die er daselbst lnit hervorragenden Gelehrten und Künstlern angeknüpft, wohl zumeist die schöne Periode von Kunst und Wissen im Hcimcttlande, die bald nach seiner Rückkehr ihren Anfang nahm. Dieß Wandern dauerte im Ganzen vier Jahre, und 1683 finden wir ihn schon wieder daheim. Es hat nämlich in diesem Jahre sein Versprechen mit seiner zukünftigen Gattin stattgefunden (am 26. December.) Seine eigene Aufzeichnung darüber in der Hauschronik ist zu charakteristisch für die Haltung derselben durch ihn, daß ich es mir nicht versagen kann, sie hierherzusetzen. Er schreibt: Den 26. December 1683 bin ich nachher Vischofflaag mit Hrn. Hans Josephen von Gajonzl vmb die Sanetischc (Zanetti) Maria ' Victoria Freulle Tochter zu werben geritten. Den 27. Ienner 1684 ist dasselbst nach vorhin durch Vrieff gcnugsamb gehabten Vcrstandt das Versprechen mit gedachter Sanetifcbcr Frcullc Tochter in Beyseyn hoch vnd ansehnlichen Hrn. Beistand glücklicher vollzogen worden, wobei Hr. Dr. von Erberg, Oberbergrichter in Crain, ein schön 86rm6u gethan. Den 30. Ienncr bin ich zu Vischooflaag das erstemal den 2 vnd 6'Feb. änderten vnd drittenmahls vcrkhindt worden. In Laybach aber den 2 das erste mahl, dan den 6 für die andern 2 mahl. Den 13 Febr. 1684 ist mein Johann Gregor Dolnitscher .1. V. v. mit der Edlen Freute- Maria Victoria Hr. Vartlme v. Sancthi vnd U^i'iu,« .lacodeaL einer geb. von Grundieren Ehlich erzeigter Tochter Copulation in des von Lamprizhaim Freyhcrrn als Haubtman der Zeit der Herrschaft Laag Geschloß Vhrnau genannt, so eine halbe Stund von der Stadt Lagkh gelegen in einer kleinen unser Lieben Frauen Capellen, wohin wir in Schlitten 15 beyläufig gefahren, glücklich vollzogen worden. ÜW. der Lutherische Etadtpfarrer hat die dcutfche Red gethan vnd zuletzt mir vnd ich meiner Liebsten ' den St. Ioanncssegcntrunk zugebracht. ?^. ^lV. war eine solche grimmige Kälte dergleichen nie erhört worden. (Fortsetzung folgt.) Das Petroleum. Dieser wegen seiner Billigkeit und seines vortrefflichen Lichtes sehr beliebte Leuchtstoff hat in jüngster Zeit in den Journalen viel von sich reden gemacht. Fast kein Tag verging, an welchem nicht Unglücksfälle, Detonationen :c. durch den Gebrauch von Petroleum verzeichnet wurden. EZ dürfte dabcr zeitgemäß sein, wenn wir ans einer wissenschaftlich begründeten und zugleich populär verfaßten Abhandlung über diefcn Leuchtstoff das Wesentlichste hier mittheilen. Der Leser wird daraus entnehmen, was an den vielen" Schreckensgerüchtcn wahr, oder von Eoncurrcnz fürchtenden Ocl- und Kcrzcnfabrikanten sehr wahrscheinlich erfunden ist. In der Abhandlung heißt es: Welches specifische Gewicht mnß ein Ocl haben, damit es ohne die geringste Gefahr znr Beleuchtung verwendet werden kann? Untersucht man cin Ocl, dessen Dichte durch ein Areo-metcr mit 36 Grad Vcaumu angezeigt wird, so hat ein solches die Entzündungstemperatur von 40" Celsius und noch mehr, so daß in diesem Falle bei der Anwendung zur Beleuchtung keine Gefahr zu befürchten ist, und diese Gefahr wird noch desto geringer, je größer die Dichtigkeit ist, je mehr Grade nach Bcaum« das Areometcr anzeigt. Wenn also unsere Hausfrauen das Petroleum cnuvenden wollen, so haben sie nichts anderes zu thun, als in das zu kaufende Ocl enr Arcomcter, das für cincn sehr geringen Preis an vielen Orten zu kaufen ist, einzutauchen und zu sehen, wie tief es sich in die Flüssigkeit einsenkt. Taucht es bis zu dem Striche, der mit 36" brzeichnct ist, gut — dann kann ohne Gefahr mit demselben beleuchtet werden, taucht es tiefer cin, bis zu 35", 34" und so weiter, dann — weg mit ihm <— taucht es aber weniger tief ein, bis 37" 38" u. s. w., desto besser, dann kann man noch unbesorgter sein. Je weniger tief sich also das Arcometer in die Flüffigkcit einfenkt, desto weniger Gefahr ist dabei. Hat aber das Petroleum eine Dichte von 36" und noch mehr, und es wird die Lampe umgestürzt, zerbricht, und das Oel fließt heraus, ist auch dann keine Gefahr? Auch dann nicht. Bei einem folchen Tichtigkcitsgrade muß das Oel eine Temperatur von 40" haben, damit es fich entzünden kann. Wohcr soll es aber diese Temperatur erhalten? Nach einem zehnstündigen Brennen in der Lampe mit Anwendung cincs Dochtes erhitzt sich das Oel bei einem gläsernen Gefäße nur auf 24", und in einem metallenen auf 33"; das verschüttete Oel kann also durch einen brennenden Körper nicht entzündet werden, ja wenn inan cinen brennenden Körper in das Ocl eintaucht, so wird er verlöschen. Man sieht aus dieser Thatsache, daß cZ viel angezeigter ist, sich einer gläsernen Lampe, als einer metallenen-'zu bedienen. Aber freilich hat dicß nur Geltung, wenn das Oel eine Dichte von 36" Veaum« und mehr hat; sonst entzündet sich das verschüttete Ocl durch den brennenden Docht ! und es ist eine große Gefahr dabei. Wollen also unsere Haus-! fraucn mit Petroleum beleuchten, so mögen sie dasselbe mittelst des Arcometcrs prüfen. Die Prüfung ist sehr leicht und sie können dann mit größter Beruhigung dasselbe gebrauchen. Wollen aber unsere Hausfrauen sich selbst nicht dieses Mittels bedienen, nun so mögen sie von den Verkäufern verlangen, daß sie vor ihren Augen eine Untersuchung mittelst des Arco-! mcters anstellen. Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleimnayv. — Truck und Verlag von Igtt. V. Klemmayr b> F. Vambcrg in Laibach.