Lmbacher Zeitung. Nr 43. Prä n >I m l'iati o nsp r^ l i! : Im ^omptuir glltizj. fl. Il, lmtt',, fl. 5.5W. stilr die ^uslus.ung in» Hau», blllbj. 5>l, Ii, '^tit der Post gan,j. ft, I> hnlbj. ft. 7.5,0, Dienstag, 21. Februar Inseitionsgebtthr b>« ,»Zeilen: lmalsolr. 2m. «O lr.. »m. I sl.; sonst Pr. Zeile lm. « lr., Lm. » lr.. INn. 10 lr. n. s. w. Insertioiisstempel jedesm. >!0lr. 1871. Amtlicher Tbeil. sVe. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Februar d. I. den bis-herigen Schatzmeistersadjuncten Quiiin Kellner unter Beibehaltung der Stelle als Hof-Waffenmuseumövorstand zum k. l. Schatzmeister mit' den systemisirten Bezügen allergnädigst zu ernennen geruht. Der Iustizminister hat die Landcsgerichtsräthe bei Kreisgerichten Anton Stransty in Reichcnberg, Johann Nack in Pilsen und sträng Schmied in Tabor über ihr Ansuchen in gleicher Eigenschaft zum Vandes» gerichte in Prag überseht und zu ^andcsgcrichtsräthen bei Kreisgerichten ernannt die Bczirtsrichtcr Franz Ko-bercz in Leitomischl für Pilsen und Mathias Kuglcr >n Prachaliz für Tabor. Nichtalntlicher Theil. Zournalstimmen übcr das neur Miniltmum. Wir haben es einige Tage hindurch für unsere pu-blicistische Pflicht erachtet, an dieser Stelle den verschiedenen Iournalstimmen über das neue Ministerium Raum zu geben. Wir wurden dabei ausschließlich von der Ab sicht geleitet, ein Bild von dessen Beurtheilung in den verschiedenen Hauptgruppcn der österreichischen Publicistit zu liefern. Wir haben zuerst und zwar mit Befriedigung ^vvorgchodcn. daß sich die österreichische Prooinzprcsse ^ allgemeinen auf einen weit objectiveren und daher 'Wycrcn Ztandpuntt slcllle, als dicö bei der Mehrzahl ^ wiener Organe der Fall war. Wir haben weiter berichtet, daß die polnischen Journale über den unwürdigen Ton der Polcmil, wie er in k" llleistcn Wicncr Blättern angcschlagcil wurde, sehr ^"sehallen sick äußerten. Wir hakcn geslerii hervorachu-^kli, daß die katholische Parlciprcssc abwarten zu wollen klllärt, im übriacn alier jcdc Partcigciiieilischaft mil dcln ÄilNlstcriliNl ablehnt. Wir setzen heute unsere Rundschau fort. Sowohl die auf österreichischem Gebiete, als auch die im Aus-lande erscheinenden italienischen Blätter haben gleichfalls die maßlosen, durch leine Thaten gerechtfertigten Angriffe, welche seitens der Wiener Presse gegen das neue Ministerium erhoben wurden, als unziemend zu 'ückgewiescn. Die österreichisch-italienischen so wie die slovenischen Blätter erklären vor allem, dem neuen Ministerium gegenüber eine zuwartende Haltung einnehmen und erst dann ihr Urtheil abgeben zu wollen, wenn "cußeiungen und Handlungen der Regierung vorliegen lvcrden. yh. Der „Slouensti Narod" vermag den Sturm der Diener Organe gegen daS Ministerium nicht zu begrei-"' zumal dessen Programm weder cine ultramontane, ^H eine czechischc Deutung zulasse. Das bisher kund-Wordene Programm der Regierung müsse schou dcS-lic!. ^rtrauen einstoßen, weil eS die Aussicht bicle, end-«. ^litnal alle wahrhast österreichischen Elemente um das > ^i'nsame Banner zu schaaren. Hoffentlich werde eS ^ Ministerium gelingen, für sein österreichisches Pro-" ^'Um (,^^ h^sh h^ yroßc österreichische Partei zu Stande "" bringn. . , Was die ruthcnischc Presse betrifft, so haben ^ schon neulich erwähnt, daß sie in einer für das Mi- ^ "ttium freundlichen Weise sich ausspreche. Das Organ >"^' ruthcnischen Partei, wclche vor allem die Eintracht " ^olcn in Galizicn und die Kräftigung Oesterreichs ti''. '.^e Fahne geschrieben hat. die „Osnowa," bcschäf- ^" sich „uch heute in einem längeren Artikel mit dem H.kti Ministerium uud dessen Programin. welches das h, ^lt acccptirt. Es fordert zugleich alle jene Rulheucn.' nach dem Auslande hin gravitiren, auf. sich dem ucn Ministerium anzuschließen, welches „versöhnlich !^ ^gen Verirrunacn, die der Vergangenheit angc- ^ Wenn auch die bisher angeführten Urlheile, deren "cchtigmig niemand vom Orte ihicS Erscheinens al" ' "U'g machen wirt', für gewisse Organe der Residenz nnligenchm sein mögen, so können wir letzteren deS^ '"w doch „icht die Berechtigung einräumen, die Inttn- °ncl, zu sälschcn. von denen wir uns bei Aufzählung er verschiedenen Iouiüalstimmcn hauen leiten lassen. das .^Weden verwahren müssen wir uns aber gegen uetannte und nicht mehr verfängliche Manöver, den j Ton eigener Kritik von sich abzulehnen und den Regie-rungSorganen zuschreiben zu wollen. Wenn daher heule von ..einer entfesselten Schimpferei wider die öffentlichen Organe uud die Anhänger der Verfassung" gesprochen wird, so erwarten mir, daß jenes Organ, daS diese Bc-haupiung so willkürlich aufstellt, im Interesse seiner eigenen Wahrheitsliebe mit den Beweisen für diese Anklage nicht zurückhalten werde. Das ..Präger Abendblatt" zieht in einem längeren Artikel geqen den „Pessimismus" zu Felde, jenem nagenden Wurme, welcher an oem Marke unseres Staates zehre, die besten Kräfte lahmlege und uns unserer Errungenschaften nicht recht früh wcrden lasse. „Ucberall wittert man das lauernde Gespenst der Reaction, überall sieht man Feinde, die uns an's ^ebcn wollen, überall hört man nichts als bange Zweifel. Furcht uud Mißtrauen, als ob Oesterreich wirklich schon so altersschwach wäre, daß es weder den Willen, noch die Kraft hätte, sich zeitgemäß zu verjüngen." Nachdem das Prager Blatt die Eischeilmngcn und Veränderungen im europäischen Staatensystemc im allgemeinen in Erwägung gezogen, fährt eö fort: ..Vergessend des alten Dichtcrsprnchcs, daß man an dem gegebenen Kaiserwortc nicht deuteln und nicht mäkeln solle, tüpfelt man aus jeder harmlosen Aeußerung, jedem unscheinbaren Regicrunasacte Gott weiß welche Pläne heraus, als ginge das ganze Sinnen uud Trachten der leitenden Kreise einzig und allein dahin, dem Volle das wieder zu nehmen, was ihm der Herrscher auö eigener freier Entschließung und in voller Würdigung der Zcitvcrhälluissc gegeben. Umsonst sind alle Veisichcrui'gen, selbst uo» höchster SteUc, daß man den einmal gegebenen Rechtsbodcn unverbrüchlich festhält ten wolle, unsere politischen Wcttcrmacher brauchen ein gelindes Gruseln und so lassen sie denn die Gespenster der politischen und kirchlichen Reaction wieder am Ho^ rizontc erscheinen. Man würde eine solche Taktik am Ende begreiflich finden, weon sic von Organen ansain^, dcucn die Verfassung wiltlich ril, Dorn im Auuc ist, denn wessen daS Her; uoll ist, davon lauft der Mund über. Was soll man aber dazu sagen, we.m Journale, die sich zu den verfassungstreuen r>!ir oxo«U0lic« zählen, Betrachtungen Raum geben, die nur geciqnct sind, das Vertrauen in unsere verfassungsmäßige Entwicklung zu erschüttern und den allgemeinen Pessimismus bis zu einem Grade zu steigern, wo er das palriolischc Gefühl ernstlich zu gefährden anfängt? Mertcn denn die betreffenden Organe nicht, daß sie hicdurch ihre eigenen Interessen schädigen nnd die Grundlagen dcs von den eigenen Parteigenossen ausgeführten Baues untergraben? Was sollen die pessi' mislischen Angstrufc bei jedem Ministerwcchscl? Man hat das Ministerium Potocki bei seinem Amtsantritte uerfassungsfeindlichcr Tendcuzcn beschuldigt und hat sich getäuscht, man wird nun beim Ministerium Hohenwart, dem man ebcn so fälschlich ähnliche Gelüste in die Schuhe schiebt, iu dieser Beziehung gewiß auch keine andere Er> fahrung machen." Der ,.P. ^loyd" geißelt in seinem jüngsten Abend-blatte das Treiben eincS Theiles der Wicncr Presse mit ihrer ..immer höher schwellenden Eonjccturalpolilit" nnd ihren ..frischen Phantasieprodmteu." ..So bclustigeud", sagt er. ..auch dies Treiben ist, so hat eS doch seine ernste Seite, da es auf die Vcuöllerung dcmoralisircnd wirteu muß. Diese, ohnehin stets pessimistisch, wird förmlich nervös, liest sie alle die abenteuerlichen Eom> binationcn. in denen gewöhnlich irgendein klericaler Wau-Wau im Hiulcrgrunde auf den Moment lauert, um die Vclfassuuls rasckest abzuthun; die öffentlichen Kreise überläuft es wie cinc Gänsehaut, sie bekommen ein stilles Gruseln urd verstecken sich — die natürliche Folge hie von — hinter dem Ofen, bis d:r Spuk zerstoben. Offen gesagt, das ist nicht die Art, wie Organe der öffenl lichen Meinung ein Volt zum Eonstitulionaliomus erziehen sollen. Dic neue cislcithanischc Regierung hat bis zu die-srm Momente auch nicht einen Schritt unternommen, der einer Feindseligkeit gegen die Verfassung gleichkäme. Im Gegentheile hat sie raschcsl den Rcichsrath einberufen und beeilt sich förmlich, mit ihm in Contact zu kom» men. Allerdings ist das Eadinct Hohemvart lein parla. mentarischeS. muß cs aber schon deshalb ein ucrfassungs. feindliches sein? DaS ncuc cislcithanischc Ministerium, so wird neuerdings ve>sichert, sei weder czcchisch noch clerical und hoffe dies sofort zu beweisen, sobald es nur mit dem RcichSrathc in nähere Berührung komme; auf eine Reihe von Anfragen, die voraussichtlich gestellt werden, werde dasselbe in einer Weise zu antworten wissen, welche deu Verdacht, es sei czechisch oder gar clerical» ausschließeu werde. Gedingt dies dem Grafen Hohenwart, dann wird es, gestehen wir offen, dem ReichSralhe, fall« er den „Unversöhnlichen" spielen wollte, schwer werden, die Bevölkerung von der Berechtigung seiner Opposition zu überzeugen." Politische Uebersicht. Laibach, 20. Februar. Mehrseitig ist die Schaffung eines verfassungsmäßigen Fremde na. esetzes angeregt worden. Die Negieruna ist der öffentlichen Meinung zuvorgekommen und die diesbezügliche Vorlage wird vom Reichsrathe in Erwägung gezogen werdeu. Wie der ..Osserv. Trieft." unterm 10. d. M. aus Eatlaro meldet, hat an der dalmatinischen Grenze ein blutiger Kampf zwischen Pastrooicchianern und Spiz« zanottcn, stattgefunden. Anlaß hiezu hatten die Spiz. zanoltcn, türkische Unterthanen, gegeben, die gewisse Wcidegründc und Waldungen für sich ausnützen wollten, trotzdem die Orenzcommissiirc zu wiederholten malen erkannt hatten, daß die streitigen Gründe auf österreichi. schem Gebiete liegen und den Pastrouicchianern gehören. Dic Sftizzanotten hatten den Streit begonnen, der für sie mit dem Verluste eines Todten und zweier Verwun-delen endete; auf Seiten der Pastrovicchianer wurde ein Mann verwundet. Die österreichischen Behörden haben sich mit den türkischen ins Einvernehmen gesetzt, um die Wiederholung solcher Vorgänge zu verhüten. Die „Indepcndancc belge" spricht sich mit vieler Beruhigung übcr die Ergebnisse der Pariser Wahlen aus. Unter 41 Gewählten seien nicht 15 Ultras; selbst wenn diese durch Gesinnungsgenossen aus den Departements verstärkt werden sollten, würde ihre Gesammtzahl doch verschwindend klein und unwirksam in der National» Versammlung bleiben. Daß alles iu Frankreich auf eine o r le anist ische Lösung zusteuert, scheint in Berlin böses Glut zu machen. Dic „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ergeht sich in cincm Artikel übcr dic Neubesetzung der Präsidentschaft der französischen Regierung in heftigen UuSfällen gegen die Orleans und Orleanisten. Ein Orleans als künftiger Präsident, das wäre eine „unehrlich-monarchi« schc" Lösung. Dic Norddeutsche erinnert daran, daß die Orleans in diesem Kriege den Meuchelmord deut« scher Soldaten durch NichtmilitikS bewunderten. Die Präsidentschaft eines Orleans würde die unmittelbare Gefahr eines Wiede» Umsturzes der kaum aufgerichteten RcgicrungSsorm herbeiführen und eine Versöhnung zwi« schcu Frankreich und Deutschland fast unmöglich machen, da die Orleans gcschwornc Feinde Deutschlands sind. Dagegen betrachtet die „Kreuzzeitung" die Ernennung Thiers zum Conseilspräsidenten als ein günstiges Friedcnszeichen. Das „Journal dc Paris" meldet: Eine Gruppe von Deputirtcn, bestehend aus Edgar Quinet. Louis Vlanc. Victor Hugo und Anderen, ist übcreingelom« men, dic National-Versammlung in Bordeaux unter Protest zu verlassen, falls diese Beschlüsse „gegen die Ehre und Zukunft Frankreichs oder gegen die Republik" fassen sollte. Der „FrancaiS" versichert, Guizot habe den Bot schast er postcn in London angenommen. Auch nach Wien, Eonstanlinopcl und Petersburg werden neue Botschafter gesendet werden, die schon ernannt sind. Dic „Nordd. Allg. Ztg." befürwortet das unbedingte Festhalten der Festung Metz. „Wer wollte," sagt sie. „dic Stirn haben, dem deutschen Volke zuzumuthen, daß es dem Feinde die in hartem Kampfe entrissenen Thore des eigenen Hauses wiedererstatte, um mit schweren Zeit- und Geldopfern neue Festungen zn bauen? Man muß eS bewundern, die Wiedervereinigung von Metz mit Deutschland zuweilen noch als offene Frage behandelt zu sehen." DieNachrichtdcS „DailyTelegraph", daß Deutschland von Lothringen nur scchzia Quadratmeilcn fordern werde, findet bei der ..Spmer'schen Zeitung" leinen Glauben. DaS deutsche Lothringen umfasse N8 Qua-dratmcilen und Graf Bismarck werde wohl nicht Ein deutsches Dorf an Frankreich zurückgebcu. Einc dem baldigen Friedensschlüsse ebenfalls günstige Erlediguna fand in der französischen Nationalversammlung der von Keller und den anderen Deputirten aus dem Elsaß und D e u t s ch l o thr inge n eingebrachte Protest gegen die Abtretung dieses Gebiets. Die Na 304 tionalversammlung bezeugte zwar bcr Bevölkerung von Elsaß und Lothringen ihle lebhaslestcu Symp^lhten, nahm aber von dem Protest einfach Act, um itin als „schätzbares Material" dir mit der FliedenSverhanolung betrauten Negierung. Herrn Thieis und dessen Collcgen, zu überantworten. Damit ist von der Constituante mittelbar die Nothwendigkeit des bittern Opfers einer Gebietsabtretung anerkannt worden. Die Londoner Conferenz hat sich in Er» Wartung, daß die neue französische Regierung einen Ver« tceter beglaubigen werde, vertagt. ' Die Wahlen in die Cortes sollen am «ten März beginnen und diese am 3. April zusammentreten. Der Berliner La n dtag und tue baieri-schen Kammern wurden am verflossenen Freitag geschlossen. Die italienische zweite Kummer hat in ihrer, Sitzung vom 15. o. M. im Verhältniß zu 5cn frühe- ^ ren Fortschritten in der Discussion des Gesetzentwurfes über die dem Papste zu gebenden Garantien ein gutcs ^ Slück Wegs zmückgclcqt. Die Paragraphe, durch welche ^ den Priestern, die in Rom die «eistlichrn Attr dec Pap-ltts veröffentlichen, vollständige Immunität qrwah^leislit ^ und dem h. Stuhl das Nccht zucikannt wiro. eigene ^ Post- und Tele^raphenämler zu halte», nundcn ^ngcnom-men und ein weiterer Artikel, der von der Immunität handelt, die den päpstlichen Legaten und Nuncicn gewährt w.rdrn soll, wurde nur behufs stylislischer Abänderungen an den berichterstatlenoen Ausschuß zurück^lcii'l Wie aus Rom gcmelsct wird, spricht dcr Eardi' nalvicar in eimr Proclaniation den C i o i l be d ö rde n das Recht. Ehen zu schließen und zu lösen, ab und ei« llllit die Civllehe als Usurpation und Eoncubinat; er erkennt nur ^>ie kirchliche Ehe als giltig an. Sitzung >cr österreichischen Delegation. Wien, l«. Februar. Präsident Ritter v. Hopsen eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 30 Minuten. Auf der Minislerbaltt.' Ihre Excellenzen Reichskanzler Graf Beust. Reichofinaxzminister v. Lonyay. SectionSchef v. Hoffmann. Auf der Tagesordnung steht die Berichterstattung des Budgelausfchusses über die zwischen den Beschlüssen beider Delegatiouen il, Gctllsf dcS gemeinsamen SlaatS« Voranschlages für das Jahr 1871 obschwebcndeil llffe lenzen. Gencralberichlcrstalter Dr. v, Demel rectisicir» d.n in Folge der Zusammenstellung dcS gemeinsamen TtaatSvoranschlages pro 1871 unterlaufenen Rcchnunqs-^clstoß, nach dessen Nichligslcllung die Quote des Gc-s^mmlersordcrnisseS saä Ail. 3) 104,533.314 ft und die für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Lander entfallende 70perc. Quote 73.173 3l9fi 80 kr. zu betragen hat. Das Haus acceptirl diese Reclificirung ohne Debatte und cs wird daS Protokoll dcr gegenwärtigen Tiz< zung sofort orllescn und genehmigt. Aus >er stanBstschen Nationalversammlung. Bordeaux. Ni. Februar. Die National ^cl« sammlung wählte Gr^vy mit 5)19 von 538 Stimmen zu ihrem Präsidenten. Zu Bice'Präsidcntcn wurden ge- wählt: Martel (417 Stimmcn), Venoist d'Azy <39l Stimmen) und Vilet (31!) Stimmen). Zu Quästorcn wurden ernannt: Vazc, ^Ilattin, des Paliöres. Princrtau; zu Secretären: Bcthmont, Varante, R6musat. Johnston. Bordeaux, 16. Februar, halb 12 Uhr Nachts. Während deS Scrutiniums der Wahl der Secretäre ver-lics Benoist d'Azy folgenden Antrag: ..Die unterzeichneten I'eputirten beantragen folgende Resolution: Thiers »iro zum Chef der Exccutiogcwalt der französischen Republik ernannt- er wird diese Gewalt unter der Controle der Nationalversammlung ausüben und die Minister designiren, welche ihn in dicscr Mission zu unterstützen haben. Unterzeichnet: Dufaure. Malleville. Vitet :c." Der Präsident beantragt dcn Zusammentritt der Bureaux um 9 Uhr uno öffentliche Sitzung um 1 Uhr, um über dcn Antrag zu berathen. Bordeaux, 17. Februar, Die Zugänge sind von einem Cordon von Nutionalgarden-Infantcrie und Cavalleric besetzt; es ist nicht möglich, in die Nähe zu kommen. Bevor der Prüsidem die Sitzung eröffnet, sagt ein Llitglied der Linken: Viir^r, um Hieher zu gclan^ gen, war ich genöthigt, mehrere Vinicn bcwcfflntcr Män^ ncr zu passiren. ich werde vol> :,un an bewussnet so wic diese kommen. Grevy nimmt dcn Präsidentelisitz ciu und spricht einige Worte, in welchen er die Hoffimng mid die Ueber» zeugung ausdrückt, daß die Nationalversammlung auf der Höhe ihrer Mission sein werde. Die Kammer nimmt sodann dcn Bericht an, w^niit alle Wahlen des Departements Seine als giltig erklärt werden. Bordeaux, 1?. Februar. Jules Favre und Pi» card find hier eingetroffen. Die Bureaux der Nationalversammlung beriethen heute Vormittags über den An« trag, Thiers zum Chef der Execulivgewalt der französischen Republik zu ernennen. Die Majorität sprach sich für dcn Antrag auS. Bordeaux. 17, Februar Abends. Caslcllane und de Maux werden zu Secrclaren ernannt. Der Dcpulirte Keller bringt eine von dcii Dcpu-tirten der Departements Haut Nhin, BaS-Rhin. Mcurthe und Moselle un!er trifft, so stnd wir bereit, den Krieg wieder zu beginnen. Folglich halten wir im voraus jcdes Vcrttagsanerbieten, Votum oder Plebiscit, welches die Trennung Elsaß' und Lothringens zum Zwecke hätte, für null und nichtig. Wir proclamiren unser Recht, mit dem französischen Lande vereinigt zu bleiben, wii halten unsere Verpflicht tung. unsere Ehre m,d Würde zu vertheidigen." Nach Verlesung dieser Erklärung beschwört Keller scine Collcgcn, durch ihre Entscheidunc, der brutalen Gewalt die moralische Macht eMc ganzes Leben dem Lande gewidmet habe. so bin ich bc> reit. ihm alle meine Bemühungen und meiue Ergebenheit noch zu widmen, alier cS ist nulhwendig, daß die Kammer die Frage erledige. Begeben wir uns sogleich in die Bureaux und ohne ^4 Stunden abzuwarten, sagen wn, waS wir wollen. Dcr Präsident befragt hierauf dic Kammer, welche beschließt, sich unverwcilt in die Bureaux zurückzuzichen. Die Sitzung wird unterbrochen. Bordeaux. 17. Feb'.unr. Nachdem die Sitzung wieder aufgenommen, gelangt der Gcvlcht der Commission über den Antrag Kellers zur Vcilesung. Dieselbe bezeug dl.- lebhaftesten Sympathien für die Bevölkerung Elsaß' und Lothringens und nimmt von dcw Antrage Acl, indem sic ihn cileich^iti^ den Unterhändlern überweist, welche bcauftragt sein werden, mit Preußen zu untei-handeln. Hierauf verleiht die Kammer Thiers die vollziehende Negieningsgewalt. Englisches Varlament. London, 17. Februar. SlaatSsccrelär Cardwcll lc>,l eine Bill, betreffend die Heeresorganisation, vor. Hicnach ist das System dcS StellenlaufcS abgeschafft, .semllelml. Was Pfarrhaus von Nöddebo. Scene» aus dem Landleben in Dänemark. (Fortsetzung.) Nachdem der Pastor das Gespräch so plötzlich be> endet hatte, verließen wir die Kirche und gingen schwei-qend über den Friedhof, durch die Lindenallee und den Garten des Pfarrhauses, jeder dcm Lause seiner eigenen Gedanken folgend. Die mcinigen bezogen sich auf meine Träume dcr letzten Nacht, Träume, die im vollständigen Widersprüche mit dcm Gespräch des Pastors standen. Aber was sollte man denn anfangen, wenn es der Jugend nicht vergönnt wäre. Luftschlösser zu bouen? Dac> Alltagsleben, einem Rade ähnlich, das sich ohne Unterlaß dreht, ist zu monoton, daß man es ertragen könnte, man muß durchaus etwas Abwechslung hineinbringen; und waS würde man anfangen, wenn man sich die Zukunft nicht in der Weise vorstellen könnte, wie man sie sich zu gestalten wünscht? In solche Gedanken versunken, lral ich in dcn Salon. Andrea Margarethe und (.'oi'pn.» .luris saßen auf dem Sopha vor dcm Frühstück«isch, während Emmy, deren Mutter und dcr Alte um den am Fenster stehenden Wandlisck sich placirt hatten. Emmy wünschte mir einen guten Morgen, als ich eintrat; ein Sonnenstrahl fiel auf ihre schöne, reine Stirne und der Friede, dcr ihrer Physiognomie aufgeprägt war, schien sich auch ihrer Umgebung mitzutheilen. Der Alte saß an ihrer Seite mid schien unanssprcchüch glücklich. In dcr Hand hielt er seine Pfeife, die, wie gewöhnlich, erloschen war, und mit dcr andern bewegte er unaufhörlich einen Schlüssel- bund, als ob er es für nothwendig gehalten hätte, die Conversation mit irgend einem Geräusch zu bcglcilcn. Friedrich saß ebenfalls mit slrahlcndcr Mienc nebcn Andrea Margarethe; er sprach und lachte mit einer Vebhafligleit. daß ich vor Erstaunen ganz verblüfft war, da ich den Bruder, wic ich ihn täglich zu schen gewohnt war. gar nicht wieder erkannte; und das war nicht allein an diefem Tage, sondern an jedem Morgen, den wir in Nöddebo zubrachten. Er zeigte sich so lie« benswüroig, daß ich es nicht begreifen konnte, da er nicht cinc einzige Zeile vom „Dagblao" las. Ich war sehr versucht, zu glaubcn, daß Andrea Margarethe einen Zauber auf ihn ausübe, der dem des „Dagblad" ähn-üch und sogar viel schneller wirkend sei. Denn während er eine Stunde lang sein LieblingSjournal lesen muh, ehe er seine gute Laune erlangt, genügte ein einziger Blick auf Andrea Margarethe, um ihn vollständig zu andern. Ich blieb in der Mitte des Salons stehen, diese beiden Gruppen betrachtend und n!cht wissend, welcher ich mich zugesellen solle, da entschied Andrea Margarethe für mich. indem sie mich einlud, mich neben ^orpu^ ^!m'i8 zu setzen. Sie hatte ilne Phrase noch nicht beendet, so war die gute Laune Friedrichs wie durch Zauber verschwunden und ich fand ihn ebenso brummig und mürrisch wic in Kopenhagen. Zuerst beschuldigte er mich, ihm. da ich mich setzen wollte, auf die Füßc getreten zu scin; dann ertheilte er mir einen Verweis, weil ich etwas mehr Zucker zum Thee erbeten hatte; kurz, cr behandelte mich in einer Weise, daß Andrea lhn bitten mußte, sich zu erinnern, daß ich lein Kind mehr sei und ich mick selbst ganz gut zu benehmen wisse. Uebrigcns war das Betragen von (^orpu^ .luriZ gegen mich den ganzen Tag von einer Art, daß ich es wahrhaft unbegreiflich fand. Zu Hause, in Westergaroe, waren wir stelS die besten Freunde von der Welt; in Nöddebo dagegen durste ich mich ihm nur in der Entfernung von drei Schrillen zeigen, so fing er schon Streit mit mir an, und es war mir unmöglich, zu ent" dccken, was ich denn thu?, um ihn so aufzubringen. Ich mochte in meiner Erinnerung suchen, so viel ich wollte, ob ich ihn vielleicht unwillkürlich beleidigt habe, ich konnte nichts finden. Es versteht sich von selbst, daß ein so ungerechtfertigtes Benehmen mich nicht liebenswürdiger machte; ich begann sogar tiuc Art von Groll gegen ihn zu empfinden, der um so lebhafter war. da ich meinen Morgenspaziergang auf dem Herzen halle, wahrend cr Miz ruhig im Bett bleiben und nach Ge-fallen halte aufstehen dürfen. Dann hatte er ein ange-nehmcS Alleingesprüch mit Andrea Margarethe gehabt, und als ich daran hatte lheilnchmen wollen, hatte cr mich so schnöde behandelt! Das war gar nicht brüder« lich. Andrea Margarethe hatte jedoch einen so liebenswürdigen Charakter, und lachte so herzlich, daß es mir unmöglich war, in ihrer Nähe lange übler Laune zu scin. Als ich zum Fenster hinaus sah, erblickte ich zufällig den Wachthund. der fchncll am Hause vorübcrlicf. und ich fragte Andrea Margarethe, weshalb man ihn frei herumlaufen lasse, da cr nach dcr Erzählung ihrcs Vaters ein so großer Feind dcr kleinen Hühner sei? Er ist keineswegs ihr Feind, sasjte Andrea Marga« rclhc; als er noch ganz klein war, halte cr ein Huhn» chen lodtgebisscn. da er mit demselben spielte, das ist wahr. abcr seitdem ist nichts weiter geschehen. Seine Kindheit dauert dann sehr lange Zeit, sagte der Pastor. Noch in der vergangenen Woche fand ich ihn im Hühnerstall und ich mußte ihn hinausjagen 3 0 5, die Milizcn und Freiwilligen werden direct der Krone untergeordnet, um ein engere? Zusammenrollten der ge<" sammien Slieillläfle herzustellen. Die Hceresstärke be-lrä«t zukünftig 4!)7.0<»0 Mann, und zwar: 135.000 Manu rcguläie Truppe,,. 13^,000 Mann Milizen. 14.000 ?)eomcli. <>W0 von der ersten und 30.000 von der zwcuen A,mec,efcro.' und Verabschiedete. 170.000 Freiwillige. Alle Truppcn sollen mit Heini- und Martini Gewehren ausgerüstet werden. Bei der Abstimmung über den Antrag Taylors betreffs der Mitgift von 30,000 Pfund für die Prinzessin Louise wird die Mitgift mit 350 gegen eine Stimme bewilligt. London. 18. Februar. Sir Robert Peel rügt , die pleußiscke Politik der Vergrößerung und die Art der / Preußischen ziixgiühiuKg. Wright windet ein, daß die von Herbert beantragte Motion, wonach die Regiernng mäßige FricdenSbcdin-gungen zu c^ langen trachten soll, uuhöflich und nicht opportun sei. Goldsmith unterstützt die Negicruug. welche alles Mögliche zur Wiederherstellung des Friedens gethan habe; rine andere Politik wäre allgemein verdanlmt worden. Royston billigt die Nenlralitüt, zweifelt jedoch, daß die Isolirung klug war. Horsman erklärt, Frankreich allein sei wegen des Krieges tadclüswerth; da es verloren habe. müsse eS zahlen; Deutschland hat Recht, daß eS FricdenSbürg-schastcn verlange. Bulwer glaubt und hofft, daß Preußen auf mäßige Fricdcnsbedingungcn eingehen wcrdc; die Resolution Herberts könnte sich als Hmdclniß für die Mäßigung erweisen ; er hofft, Preußen werde mit Elsaß zufrieden fein und Frankreich werde Metz behalten. Hoare unterstützt die Motion Herberts; er sagt. Frankreich proteslire gegen cinc gewaltsame Annahme dcr preußischen FriedenSbedina.una.el!, bevor die neutralen Mächte ihre Ansichten über dieselben aufgesprochen; er Warnt die Regierung vor einer Politik der Unenlschlos' senheit. Cochrane glaubt, daß eine Gebietsabtretung den Keim eines zukünftigen Krieges hinterlasse. Muntz spricht sich in warmer Weise für die Politik ber Regierung aus; er meint, Frankreich würde, wenn ^ siegreich qcl'lieben wäre, dc» Rhein anneclirt haben; lr würde eine Don Quixolte artige Einmischung Eng-^Nds bedaucr». Vraß würde cinc Tl'eilung Frankreichs beklagen, r Gladstone vertheidigt ^yuns, daß dieser Paris ver-""en habe; er dringt auf die Zurückziehung der Mo-^ll. deren Verwerfung einen schlechten Eindruck hervorragen würde; eS wäre unbegründet, anzunehmen, daß ^/l nach einem solchen Kriege einschreiten könnten, um "le hauptbetheiligten zu verhindern, die Friedcnsbedin-liungen nach ihrem eigenen Ermessen festzustellen; er hoffe uuf einen Frieden mit gerechten mid mäßigcl' Bedingungen ; ein Friede mit unerträglichen Bedingungen würde nur die Erneuerung des Krieges nach sich ziehen; er betrachte die Möglichkeit eines solchen Friedens mit Widerwillen; die Anwendung einer großmüthigen Politik von Seile Deutschlands winde für Frankreich, Europa und Deutschland besser sein; er glaubt, daß keiner dcr Kriegführenden cinc Einmischung Englands in die Friedensverhandllingen wünsche; wenn aber die Anschau- Oh, er war nur hinler den Ratten her, erwiderte «ndrea Margarethe, die niemals um eine Antwort vcl-"sm war. es gibt deren sehr viele im Hühncrflall. H Ratten! rief der Pastor aus, ja Rallen mit zwei Lilien und mit Flügeln, die ich recht gern zum Mitlag-M«, verspeisen will, wenn Du sie mir auftischen wür-^- Nun, waS ist denn auS meinem schönen Hahn gc-h°.^? fuhr er fort, durch das Fenster das Geflügel slls,^^d, das eben gefüttert wurde. Sollte ihn Pro- "Uch vielleicht für einc Ratte gehalten haben? y . ^a unten kommt er ja. sagte Andrea Margarethe. Unf, ^^ prächtigen Hahn deutend, dcr mit langsamlu Majestätischen Schritten über den Hof ging. H,. 5sl er nicht prachtvoll? sagte der Pastor, sich an sein blitzend. Sie werden in der ganzen Pfarre nichl H..^ Gleichen finden. Sehen Sie, wie er mit den sein " ^a^t und sich slol; aufbläht in der Mille ^ ,^ Frauen! Er ist der einzige Mormone, den ich in """er Pfarre dulde, cvv Vei dem Anblick dieses Hahns kam mir cinc fal^' ^ mir schon am Morgen durch den Kops ge-' ^n war. der " Und Sie. Nikolaus, was wollen Sie aufau-leae > ^^^n Slc sich nicht vielleicht wieder ins Gelt mick ^' '^, ^'^' '"° '^ bin. anlil'orlele ich. ohne l") von meinem Platze zu rühren, rell ^°^ ^ heißen, Sie wollen bei Andrea Marga» ll»e bleiben. Vergessen Sie nichl, was ich Ihnen die M ^"b «esagt habe. Sie handeln sehr vernünftig. N.»l^/.^ ^l ebnen, ehe Sie den großen Schlag wagen. -U'el Glück. Nikolaus! lssortsetzuna folal.) ungen Frankreichs und Deutschlands unversöhnlich wären, könnten unsere guten Dienste gebraucht werden. Herbert zog hierauf feine Motion zurück. London, 18. Februar. AuS der heutigen Debatte deS Unterhauses ist noch hervorzuheben: Goldsmith mtcrpellilte den Unlerslaatssclrctär des Auswärtigen, ob die Augabc. daß die Preußen plünderten und seit dem Waffenstillstände noch Eontributionen erhoben, richtig sei. Enficld antwortet, cr habe hierüber keine Nachricht. In dcr Debatte übcr Herbert'S Antrag bezeichnete Peel die Freiheit Deutschlands, wenn diese« ein Mili-tä'rstllllt ist, als nachthcilig für Europa. Cartwight fagt. der Antrag Herbert's könne nur bei dcn Franzosen Hoffnungen auf Intervention erwek< lcn und den Frieden verzögern. Die Franzosen hätten den Krieg begonnen, bisher jede Vermittlung abgewiesen und mit Absicht die Rhcinprovinzen annectircn wollen, wie sie Savoyen und Nizza anncctirt haben. Goldsmith fügt hinzu: England habe gar lein Recht, Friedcnsbcdingungen uorzufchlagen. Noyston sagt: Napoleon und die Franzosen haben Beide dcn Ruin ihrer Herrlichkeit selbst verschuldet und müssen nun dasür büßen. Kriegschronik. Aus Versailles wird gemeldet, der Kaiser werde auf dem Marsfeldc, wo er im Befreiungskriege das Patent als Major erhielt, ci»c großc Revue übcr dle Armee halten. Im Hauptquartier ist cinc Adresse der Äe-völterung SavoycnS mit dcr Bitte um Nculralisirung Savoyens eingelaufen. Am 11. d. wurden dic auf allen Forts dafelbst vorgefundenen Geschütze deutscherseits zersprengt, auf Mont Valerien allein 20 mittelst Nitroglycerin, nur Riesentanonen wurden verschont, um als Erinnerung an die fünfthalbmouatliche Belagerung nach Berlin gebracht zu werden. Die Geschütze, welche vom !14. Infantcrie-Regimenlc bei le ManS erobert wurden, wurden vom Kaifer dem Großhcrzog von Sachscn-Wei-mar gefchenlt. Der Kaifer ist noch immer unpäßlich und hütet das Zimmer. Die nächsten Ziele der deutschen Operationen sind, falls oer Krieg wieder ausbricht: Lyon, Bordeaux, Marseillc und E h c r b o u r g. In Versailles und hier erregen die Aussichten der Orleans große Unzufriedenheit; die ..Norddeutsche Allg. Ztg." nennt die Eombination einer republikanischen Präsidentschaft Orleans cinc unehrlich-monarchisch!:, welche wahrscheinlich das 1848 gestürzte Juli-Königthum wieder einführen möchte. Andererseits haben sich die Prinzen von Orleans brieflich für dcn Krieg bis zum Aeußcr-sten engagirt. Die Präsidentschaft Orleans bedeute also Wicderumsturz dcr neuen fianziisischen Slanlsform und WiedcrallSliruch dcr sscindscliglcitcn ycgen Deillschland. Einc Note ähiiliche» Inhalts iu der „Kreuzzcituug" sagt, im deutschen Hauptquartiere stehe der Entschluß fest. uon den prällminlrlen Friedenovcdinguna.cn nicht abzugehen. Frau^ösischc Blätter bcrichtcu über dic augenblickliche militärische V agc Frankreichs: 40.000 Manu unter Faidhclbc mcrdc» in Viilc rcorganisirt; seine Armec war znm Thcll in Auflösung, viele Soldaten sind trank. 12.000 Man» bilden dic Besatzung uon Havre untcr General Fcltmgjns. Das li». Eorps bc» findet sich in Ehcrbourg unlcr General Briand; cs solltc General Ehanzy zu Hilfc lommcn, wurdc aber durch dtc Flankenbewegung des Prinzen Friedrich Karl daran varhindcrl. 70» bis 8l).(100 Maim dcs ll!.. l7., l>>. und 21. Eorps stehen nulcr Ehauzy's Führung in Vaval. Dcr sä!lechlc Gcsuudhcitszustand dicscr Truppcn und ihr Maugcl an moralischcm H.Ul lliild ciugcstan-dcn 10.000 Äiann, Trümmer dcr Arincc Bourbati'S stehe» in Hclfaut bc« St. Omcr. Ueber die EapilulaNon von Bclfurl wurdc zwischen Trcstow und De»fcrt lauge verhandelt; die Verhandlungen drohten resullallos zu wcrdc», als übcr An-fragc Trestow's aus Versailles dic Wnsung anlangte, dcn uon Dcnscrl gcfordcrtcn freien Abzug in Waffen zu gewähren. Treslow wollte dic Entwaffnung und Kriegsgefangenschaft dcr Garnison mic i» Paris. Iu Belsolt, das morgen uon den Frauzoscn m>t Zurücklassung dcr FcsluugSgcschü^c gcräunil wird, bleibt dculschcricits wegen dcr dort grussncnocu Klanlhcile» nur cinc schwache Besatzung. Ocr Rest dcr Truppe» wird iu elsässischcn Slädtcu und Dörfern zu läugcrcr Ausrast cmgaruiso-nirt. ^!)tit Bclforl ^ wenn man das llcinc Bitsch ab-rcchnct — ist alles erobert, was künftig von sonst französischem Gebiete in deutsche» Bcsitz gelange» soll. Maesneuiakeitm. — (Ausdehnung des Verbotes der Ver« ehelich ung.) Se. Majestät dcr Kaiser habe» mit Allerhöchster Entschließung vom 2«. Iänuer d. I. auzu-ordnen geruht, daß für die Zutunsl die i,u Grunde der Allerhöchsten Entschließung vom ^2. August 1K41 f»r die Amtspratticanten der Fiuallzverwalluug getroffene Vestim»-mung bezüglich des BerehclichuugsuclboteS auch auf die MUnz- und Puuzirungsamls-, danu Vergwesenö-Prallicau-ten- und Erpectanten in Anwendung ,',» toiunicu habe. In Folge dessen darf von mm an ein Verehclichtcr unlcr leiner wie immer gearteten Bedingung zur Kandidatur zuge- - lassen oder als Prakticant, beziehungsweise Expectant auf« genommen werden. Jeder, der als ledig oder Witwer ein» getreten ist, sich aber während der Candidate uze it oder als » Pralticant, beziehungsweise Efpeclmu verehelichen sollte, ist sogleich des Dienstes zu entheben. Ten Behörden steht hie-8 nach das Recht nicht zu, solche» Persoueu die Vewilligung - zur Verehelichung zu erlhcilcu, auch nicht m dem Falle, 1 wenn ein genügendes Vermögen zur Bestreitung des Un-r terhaltes während der Prakticaulen- oder Ezpectantenzeit nachgewiesen werden sollte. e — (M authbeha » d lu ug der Fuhrcn mit - Stellungspflichtigeu.) Aus Anlaß einer Anfrage erklärt das Finanzministerium, daß die Fuhren mit Stel« r lungspflichtigen zum oder vom Asseulplatzc, sofern sie auf < Kosten einer Gcmeiudc vorgenommen werden, gegen Vor- l! weisung der gemeiudcamtlicheu Ecrlisicate sammt den Fuh- i reu der sie begleitenden Amtspersonen mauthfrei zu behan- , deln siud. — (Der erste allgemeine Beamtenver- i ein) der österreichisch-uugarischeu Monarchie erzielte auch : im Monate Jänner d. I. in seiner Lebeusoersicherungs >' abthciluug sehr güustige Erfolge, wofür nachfolgende verglei r chende Zusamuleustcllung dcu besten Beweis liefert. Nach letzlerer sind im Atonale Jänner des Jahres 1«6U 104 " Verträge mit 73.«50 fl. Capital und INtt si. Rente, des Jahres 1870 188 Verträge mit 195.650 fl. Capital und 650 fl. Reute, des Jahres 1871 324 Verträge mit >e 305.615 sl. «Spital uud 2000 fl. Rente zum Abschlüsse >' gelangt. Unter seinen Versicherte» trateu im Monate Jänner '- 6 Todesfälle ein, wodurch 7 Police» mit 4200 fl. Capital ' fällig wurden. Die Prämieueinuahmc war im Iänuer mit N circa 23.000 fl. vorgeschrieben. — In Pottendorf ist ein >l neues Vorschußconsortium des Beamtenvereines ins Leben '' getreten. ,- — (Ueberschwemmung in Wien.) Seitdem - am Sonntag erfolgten Eintritte von Thauwetter hat die h Gefahr sür Wicu, für deu Moiuent wenigstens, abgenom^ u men. Auf den Eisstand in den überschemmteu Wiener Be-', zirte» hat die mildere Temperatur freilich noch wenig Ein-l- fluß geübt, aber man hofft nun wenigstens doch, daß das d Thauwetter anhalten, daß es die Eismassen langsam aber forldauernd erweichen und auf die Donau unterhalb Wien " derart ciuwirken werde, daß der oberhalb Wien meilenlang . aufgebaute Cisstoß ohn- auf Hindernisse zu stoßen und ohne !> Verheerungen auzustifteu, durch de» Hauptstrom der Donau '- und uicht durch deu Donautaual, wie bi« jetzt befürchtet j- wurde, abgehen wird. Dic Gefahr ist indeß keineswegs als l- befeitigt zu betrachte» und es häugt vorläufig von dem c Andauern des Thauweters und davon, daß in der oberen " Douaugegend nicht plötzlich heftige Regengüsse sich einstellen, " alles ab. - — (P 0 stbcraubu u g.) Am 4. d. M. wurde die 0 Carriolpost zwischcu Verpolje und Strizivojua ausgeraubt, d Die „Dräu" berichtet darüber Iolgcudes: Als sich der von - Vcrpolje adgegangcue Postwagcu uuuieit deö Dorfes Stri-, zivojlia befand, fuhr demselben ein Wagen, auf welchem > sich vier Bauern bcfaudeu, vor und hielt in geringer lHnt< ' feruung au. Als der Postwage» fchou ziemlich nahe war, legten die Bauer» ihre Gewehre au, eine Kugel traf den > Beoeckungsmauu, noch ehe er von seiuer Waffe Gebrauch : machen lounte, und verwundete ihu schwer. Dcr Postillon > wußte sich durch Flucht zu rette» und verbarg sich i» ci»er > uaheliegeudeu Scheune, während dic Räuber über den ver-' wundclcn Soldatc» herfielen und den Postwagen, in welchem > sich 1^.000 fl. befanden, plünderten. Während der geäugstigte ' Postillon sein Versteck uoch immer nicht zu verlasse» wagte, sah 1 er dic uier Räuber sich der Scheuuc nahen und zu den» , Schweiustalle begeben, wo sic den Raub zu verbergen suchten; da bemerkte» die Räuber dcu Postillo», ohne denselben zu > crleuueu. und forderte» ihn auf, sogleich die Schelme, in welcher cr es sich bequem gemacht hatte, zu verlassen. Froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein, eilte hierauf der Postillon, so schnell er nur kouute, nach Verpolje, um dcu Vorfall bci der Behörde auzuzeigeu. Das sogleich zur Aufgreifung dcr Räuber ausgesaudte Militär fand jedoch die 'Scheune leer uuo lehne hierauf uuverrichteter Sache zurück. Am nächsten Tage degab sich eiue Commission aus Vinlovcc nach dem Thalortc und untersuchte hierauf den Schwci»stall, iu welchem auch 5000 fl. aufgefunden wurden. Der Besitzer deö Stalles wurde als einer der Räuber er-tauut und gesanglich eiusjezogeu, lounte jedoch nicht bewo« geu wcrdcu, cine Aussage zu macheu, welche zur Vruirung der Räuder führeu lonule, doch ist eö den eifrigen Nach« forschuuge» dcr Militärbehörde bereits gelungen, der anderen drei Geselle», dic i» Strizivojna seßhafte Bauer» sind, habhaft zu werdeu, und dürften sonach auch uoch die fchleude» 13.000 ft. aufgefuttden werdeu. — orer La»dman» in den Wald, um Reisig zn sammelu, imd nahn, seine» Hund mit. Seme Frau erwartete de» Mau» vergeblich die ga»ze Nacht zurück uud wollte sich schou auf den Weg machen, um ihn aus-zusuche». Vor Tagesanbruch lratzlc der Hu»d an der Thüre, wiuselud Einlaß begehrend. Die Bäuerin in der Mei»u»g, ihr Mann sei auch da, öffnete erfreut die Thüre. Der Huud war aber allem da, wiuseltc i» einem fort, lief ciuigc Schritte gegc» de« Wald uud lehrte wieder zurück. Das kluge Weid inerkte sofort, daß dem Familienhaupte ciu llugüick zugest oßc» sciu »lUsse, und folgte dem unruhig wiuselndc» treuen Thiere. Dieses geleitete denn auch dic Frau in de» Wald an die Stelle, wr> ihr Mann. welcher zu stark der SchuapSflasche zugesprochen hatte, aus dem 305 Boden schlafend und beinahe erfroren lag. Sie brachte I ihn noch rechtzeitig zum Bewußtsein, um ihn um ^eben zu erhalten. Locales. AuSzna aus oem Protokolle Über die ordentliche Sitzmiq des t, t. Landeöschulrathes f^lr Krain in Laibach, abgehallen am 9. Februar 1871 unter dem Vorsitze des t, k. Landesprä-stdenten Sigmund Conrad Freiherr» von Eybesfeld in Anwesenheit von 8 Mitgliedern. Der Herr Vorsitzende eröffnet die Sitzung und läßt der Versammlung die seit der letzten Sitzung erledigten Gefchäftsstlicle mittheilen. Ueber die Anzeige eines l. l. Vezirksschulralhes, betreffs vorgekommener Verweigerung des Eintrittes in den Orisschulrath, beschließt der Landesschuliath, die Verhängung einer (Heldduße gegen einen gewählten Vertreter der (Ae< li^ilide zur Kenntniß zu nehmen, die säumigen Vertreter der Kirche aber voivrst noch durch das hochivu'rdiqe flirst-bischöfliche Ordinariat zum Lintrilte aufzuforder» Sofort erfolgt die Wahl der dem hohen Ministerium für Cultus und Unterricht vorzuschlagenden Vl.lqüeder der in Laiuach zu bestellenden PrUfungScommission sllr ?ehrer an allgemeinen Volks< und Bürgerschulen, und es wird gleichzeitig Über den bezliglich der Kostenfrage abgeforderten Antrag Beschluß gefaßt. Hierauf wird der vom Herrn Minister fiir Cultus und Unterricht zur Begutachtung mitgetheilte Entwurf ei>«er Verordnung zur Regelung der Bezirke und ^andeSconfe i'rnzen der Voltsschullehrcr berathen. Ueber die vom Vorsitzenden eines Bezirtsschulrathes verfügte Ei"stellung mehrerer unter dem Vorsitze seines Slellvertrete-s gefaßten Tltzmigsbeschlusse wild erk^nu:, dc>ß diese Beschlüsse dem Gesetze mchl zuwiderlaufen uno die Tislirung derselben aufgehoben. Nachdem noch mehrere Wcsuä'i um (Heloauichilfen erlediget, die Anschaffung der erforderlichen Einrichtungsstücke sür die DirectionSkanzlei der l. s. Lehrerbildungsanstalt bis zum Kostenbeträge von 100 fl. lielvilligt und d.is Ergebniß der Accordverhandlmig siir die Herstellung der Tische und Etlihle fnr den ZeichnungSm'.lcrricht am l. t. Ol'errcal-qymuasinm in Rudolsswcrlh gcxehllligt worden, kommt noch die Erledigung des Hauptl'erichles Über den Zustand der Oberrealschule in Laibach im vorigen Schuljahre zur Äe-ralhung, und wird sodann die Sitzung geschlossen, — (Tods all.) Nnser verehrter Herr Bürg rmeister Dr. Suppan hat tinen schweren Verlust erlitten. Am r.'lf! offenen Samstag starb sei« Vatcr, der jubiline t. f. Kreissorstmeister Herr Jakob Euppan im 70. Lebcnöjahlc nach lurzer Krankheit. Der Verstorbene war eii, ausgez^ich ,'cier Forstmann und brachte den größten Thcil seines Tzaalüdiensteö in Tirol zu, .oo er zulcht in Brnimcck al<< Kreisforstmeistcr fungirle. Er war ein musterhafter Familienvater und wegen seiner Ehrenhaftigkeit allgemein gcach let. Gestern fand das Leichenbegängniß unter ungewöhnlicher Theilnahme der Bevölkerung statt. — (Corso.) Auf heule Nachmittag 3 Uhr ist ein (.'orso angesagt, von dem man sich bei der in Aussicht ste« landen Betheiligung aller Equipagenbesitzer ^il^chs Großartiges verspricht. Wir hoffen, daß die bench'cn>en Personen es um so weniger an reger Theilnahme ftlucu lessen werden, als ein recht animirter Corso ein würdiger Ecklutz des heurigen, so unterhaltungsreichen Faschings wäre. — (Die G e nicktram p fepide mie), von welcher, als in den Dörfern an der Save herrschend, in den ätzten Tagen start die Rede war, reducirl sich nach compe-lcnlen Mittheilungen auf den Flecktyphus, welcher jedoch lisher in der Mehrzahl der Fälle gutartig verlief. — (Schlußverhaudlungen beim t. l. Lan« dcsgerichte Laibach.) Am 22. Februar. Franz Seuöet uud drei Genossen: schwere körperliche Beschädigung; Josef ^lar: schwere körperliche Beschädigung; Elisabeth Golob-. Diebstahl. — Nm 23. Februar. BlaS Ralar und Johann Pristou: schwere körperliche Beschädigung; Johann Renlo und Franz Tomöe: Diedstahl- Anton Iesenlo: Diebstahls> versuch. — Am 24. Februar. Johann Pance: schwere körperliche Beschädigung; Ierni Iuvan: schwere körperliche Beschädigung; Karl Zupanöiö: Betrug. Neueste Wst- , >«< < (Original-Telestramme der „Laidacher Zeitung.") Bordeaur Htt. Februar. Favre beantragt, eine «Iglicdrisse (Commission solle den Frirdensverhandluugen in Paris beiwohnen. ThicrS beantragt, die Titzunge» während der Verhandlungsdauer zu suSpendiren. Madrid, HO. Februar. (Yrster» erfol,, loseS Attentat auf den Minister Zorilla. Vaivüch, li). steblllar. Die Nachricht, daß 6usla 2n Eintritt ins Ministerium angeboten und von dirsein abgelehnt wurde, beruht auf Elfindnn«. Wien. 19. Februar. Dir Nachrichten, duß m,t Fillst Karl oder Adolf Schtuarzcnbcra.. Grafen Hariach und Friedrich Thun llntrrhandllmgel' wegen Uebesnahme holier Staalsämtir gepflogen merdel'. sind vollsländig lm büglüudcl. Wien. 20. Februar. (Tr. Z.> Neichöraldsfitz^lig. T^er Ministcipräsident ergreift das Wort und stellt das neue Ministerium mit folgende! Ellläiung vor: In gedrängter Darlegung bezeichneten wir vcr.iiö das hohe Ziel, das der Kaiser uns vor,eignete, das zu erreichen mis l.ilic Mühe, lein Opfer zi, «roß feil! wird und das in der Wiederherstellung des allgemein eischnlel» innern ssriedenS. der allg^mcilicn Wohlfahil bcsichl. Nicht auf Umwegen, sondern aus fteradcm Versass in,«?-wege werden wlr olcsco H>^ ansil.l.nl!. Wir lö.!N,n und werden den Äoden nlchl v^llasscn, den uns der Kaiser neuerdo^s anmiee; m^ werden dagegen gcine, berell sein, milzuivirten zur velsaffungömäpissci! ilcndc-rung jener Einrichtungen, ivllche dl< Alllunumie der e:» Lilien Zander in höherem Gilide bcschiünlc», als di^o di< Illtercssen dcr Gcsammlhcil cifoldirn. Wir werde»: in legisl^lioer und adminlstrnlitici i Bl.ziehul^ die Initiulivi ergieifen. Wir glanb.n. daß anstatt weitetcr Ocsch'äntung dcr Nclchelralhocoiilpclcii; es angcnicssen ><:. du> Vandiagrn auch in dc» l^cin Rcich^ raihe ocrbchaüenrn Angcllg^ili^iten cine Gesctz^cdung? tlutiutlvc ciü^iläluu»,'!', welch.c dcn ^andlagl,» dic ^log^ l,chlett gnvährl, oie Eigenthüml chlcilcn drr Vändcr zni uolisleu Geltung zu drii^cli. dagegen dem Ncichi".'alt>' dl,s Recht lvahrl, di>! Bcrein arlichlnt solcher ^ls.y^ mit den Interessen der G^sammthell ;n piüfcn nn» danU'«:! zn entscheiden. In administrativ,' ^eznhling bcadsiäüi gen wir, eine aulonoüict'c O^'la!ill>,g oci« ^euvlilung^ organisiluie ^.zwcckel'd: Boilug.ii zu machet, Wn gi^i« dcn, hiiourch wcrde den u.ischic^elicn Nuionalilätlü riü n.lies Bollwell gcgen jede Vcig^waltiguitg gegcb.li. Wrr werden den, Ocschc volle Autorität lrahic». dic i'leiheitlichcn Institutionen »ni wahren Gcistc t>es Follschrilles ansznbilden nnb ^li belcben bestrebt scin, Dle Neuerung l.'ird dcn auf dem lllchlichcn (Acbiclc > noch schwebenden Fragen die gcbührcnde vollste Aufmerl' san'.leit zuwenden nnd dsmüht sein. sie einer allseitig g^ rechlcn Lösung zuzuführcl,. Wir tcnncn vollkommen dic Schweligleiten unserer Aufgabe j sic werden nnö ein Sporn sein. nnscrc uan;c. dinch glcichc Prilnipicl, ge. einigle Kraft dafür cil^usctzcn. Wir hoffen mit aller Zuversicht auf die Mitwirkung des Ncichsraths und schöpfen diese Zuversicht nicht aus persönlichen Motivcn, sondern aus dem eigenen redlichen Bewußtsein, aus dem Patriotismus dcö Rcichs-raths und aus der Ueberzeugung, daß die ganze Äc° völlcrung eine Regierung stützen weide, die ferne von jedem einseiligeu Parleislandpurilte eine wahrhaft österreichische Polltlt zu >hrcm Proaiamm macht. Wir wer- ben nicht ermangeln, mit den einem solchen Programme entsprechenden Vorlagen vor den Reichsralh zu treten, bitlel! jedoch, uns die hiczu nöthigen Fristen zu vorrangiger aufmertsamsler Prüfung derselben zu gönnen. Vei zwei Stellen ertönten Braoos von der rechten Seite. Telegraphischer Welkselcours vom 20. sssliruar. 5»perc. MetaUiques 58 95, - 5>pcrc Mslalliqlnö mil Mai' und illovc'mder-Zinscn f>8.!<5 — 5pcrc, Viaiionlll-Al>l»hell - 18l!0l>r Vtullts-Nnlehen 94,80. - ^'^»laclici! 722 Credi'- Acli.ll 2,'.,.7», - London 123 70, ^i!^r l2I 2'^ - tt l Mi»n^T»icalen 5».8^, — Vtapoleondo, i'.87. Dcic« Pustdainftsschifs „üimlir^," Ülipitä» Hl»ack. gmg a»> l>">. ssrdmar mit 20ci ^liss^czi^rrii lx-m Olilnsl^l nach ^irw ?)ork a!,'. ^ottoziehung uo»„ >V. Februar. Triest: 6« 52 00 29 85). Heute: Tbeatrulijcher ttnjin». Anfanq 1 Mn Vrofter Maslcnball. Ansang l'ald ^Uhr, "6^l 'Mg, "ii28^<) -- 4 « l wi»d,!!l> )l> lirl 2l>. 2 ., N, .^27,2i -^ 4 L . W. scliwach h"ter <) nu 10 , Ab. 26 »s. ^- 1.? W schwach' sl.'liirnhcll Äiovg>!i»cdl1. Eoiilii^r Tag. fasl wc'N^iilo.'«. Al)t>l,dro»h. TaS Tastrc>mi!tt! der Temprralür s 0 l", »m 0.7" illici di'Ni 'lliormllic. Veraliliuarüichn' Nl'bllc'trlir: ^gna^ o. K l e i n m a l> r. >^W ssilr die zalilreiche Tlieilnaliine ain Lcickendegäng- ^> < M nisse unseres theueren Paters, des Herrn ^ ^ iub. t, t. Hirci^fl)lsimeisicr, ^ sprechen wir iinsercu tiefgefinilten Dank cms, ^» W i'aibacd, au, 21, Febnicn 1^7!. (^4^) W W Die trauernde« Hinterbliebene«. M Ällsii Vl'lwandtl'ii und Bclüülülii qsb>'li wir die >> »raurissc ^tachricht, daß imserr ililliqstg!-!!^!!' Multer, ^^ dir Frau » I^Z-nZ. ?oZZ.inik Zed. 2upHn, > ^ Hausbesitzerin zu Krepp in Oberlraiii, ^l ^ am 15. Februar 1^71, nin 4 Uhr Nachmiüag. im ^ ^ »i4. i/ldciii'illhrl,' sellg im Hcrril rutschlai»» ist. ^ ^D Die Vcrblichcnc wird drm scommni Andcntcn rin- W Die trauernden Familien - W Mjendmchl. 'iz)ieu lv Fllnuar. Da<' Gcschasi hallr u>ir lllanu P^liig? Dnncnsionc». T>och tolüitt' man dic Haltung der Börse als rmc recht günstige tie^iäM'ü, da. aligescl,cn um, drm Itciarn der Spi- scst dehauptel. sprcirll Eiseilbahnaclien theilweise höher grhalten wurdm. Die lrkgrlN'hischc Meldnng «ml bei, ucuesten Vorgängen in der srcm;i)sischm Nalionalocrsa.nmlnilg "'rlte ipät^^ drprimircnd. ^U. Allgemeine Staatsschuld. ffur l00 fl. O^It, ?39. ,, „ ,, Februar-August 5,8,90 59. - , „ Silber « Iänuer-Iuli , U8 l<» »»8.20 ,. „ Apnl-October. «8.10 08.25 ^ose v. 1.1839 .... 279.-280.— .. „ 1854 (4 «/„) zu 250 f!. 88.75 89.25 ., ., I860 zu 500 ft. . . 94.80 95, . ! „ „ I860 zu 100 fl. . . ,07- 108,-„ „ 1864 zu 100 fl. . 123 25 123 50 «5taats«Domiwen-Pf»lldlirirst zu 120 fl. ö W. in Silber . . 121.- 12! 50 ». OrundentlastungS-vbllftatiu,,«'!» Fill' 100 N. K.ld W^arl Nähmen . . . zu5pltt 94- 95.- Galizien......5 ., 7375 7425 'Itirdtr-Oesierreich. . .. 5 . 9625 9N.75 0ber-Otfterrtich . . .. 5 ., 94. - 95- Siebenbürgen ... >, 5 « 75 - 75.50 «'enrmüi' . , , . ' 93 94 Ungarn ......5 .. 7^ 50 79 75 t!. Andere öffentliche Anlehen Tonaurrssnliruligslosr zu 5 p(5t. 9',.9«» 9«.w lllig. Eiscndahilanlchlüi zu 120 ft. o. W. Sildrr 5°^ pr. Slllcl 105.50 l0.'.75 iUng Prllmiclillnlchcil zu ^00 fl. ! ii.W.t^bft, Einzahl.) pr.Stücl 92 25 92 50j Wiliier Communalaulshen, rUll-zahlbar 5pCt. siir 100 fi. . . «7,70 88.- U. ilsliln von Bankinstitute». Gel» Waare N„gl°-Mrr. «aul , . '^70 2 l 7.20 Banl°ereiu.......^23.50 224 50 Bodcu-Crcditauftall . . ' ^?'" ^> CredilanNalt s Handel u. Geui . 251 80 «^ Credltaustalt. allgem. ungar. . «4.75 «d ^.» Escompte-O^llschaft. u, o. . . 924 960,^ Frauc°-ofwr. Baut . . ' "^ ^ ^ Geinralbaul.......«b.50 8?.)0 Handelobaul......."'^ 91.75 ?/°i'?^ . . . ' . .238.-75 2^50 Neremobaul.......104.50 I04.7l, Vcrlchrsbanl.......>70.c,0 171.50 «. Actien von TranHpvctuttlrrneh MUNgen. Oeld Waarr Älföld-Fiumaner Vahn , . 1^9.25 169.75 «öhm, Wrstbahn.....249.50 250 - Harl-kudwia.-Bab,n.....246.90 247.10 Dllnau.'Dllmpsschiffs. Oejellsch. . 57! - 572 -Glisal'rth-Westbabn. . . .219.25 219 50 Elisabeth-Weslbahn (Linz - Bud- weiser Strecke).....188. - 189.— FerdU.allde-Nordbahn . , ,2120 2125 -ifüuil'cch,l,-^as^«r->»»l,u 164 165- ^run-^ll^ndo.^a^n , 90 25 190 75 'enldern.H^rn.'Haslyer-Nlllni , !91.— 1915» 'l°dd. osterr.....345 - 348. - Oesterr. Nordweslbahn . . . 198,75 199 25 NudnlsS.Bahu......159 50 160.50 Ziebmbilrarr Bc.hi: . , . »67 25 167.75 Ilaai?lillh:i.......376— 3',?.- Klldbahn......179.70 180 - Zlld-nordd Verbind. Bal,» , . 173.75 174.25 Theiß Bahn.....229.50 229.75 Ungarische Nordllstbllhu . . , 155.5.0 156 ! Ungarische Oslbahn .... «2,25 82 75 !>llmn'ay .......1«6— 1k»l.50! »-. «vfandbriefe (für 100 ft ) Allg. üft Vobm-Credil install Geld Waare' oerlosbar zu 5 p/. pEt. 88 90 «9.30 «. Vrioritätsoblissativnen. Geld Waare! >l>s.-Westb. in S. verz. (I. Cmifs.) 93 70 93,90 FcrdluandS-Nordb, in Slld vcrz. 104.— 104.25 Fcanz-IosephS-piliil .... 94.- 9425 H «a'-lll'u"^ « ^ G.n»r, ! ^«, 102 50 103 c>üerc. ^irli^eidlltu , 93 30 93 5«) Get' Waar.» Siebend. Vahn in Silber verz. . 89.25 89 50 Staat«b.G.3°/« <'00Fr ,.!,Em. 135. ^ 136 Sildb.G, 3'„ » 500 Frc, pr. Stilcl 112 75 113 25 Si!db.-O. i. 2N0fI.,. 5"., für 100 fl. 88.90 89.1<> Sudb.-Bons 6"/, ll«?^'—?^) » 500 Frcs pr. >?tlicl . .241 - —. - Una.. Ostbahu sl!r 100 fl, . . 82.80 83 ». Privatlose (Per Slilck.) Hrcdilailflalt s. Handel u. Grw. Oeld Waare zu 100 st ü,W......16350 164. Nudolf-Stistuul! zu 10 ft. . . 15.50 16 5><> Wechsel (3 Mon) Geld Wuar« Aug«l)ur« silr 100 fl Mdd. W. 103.- 103 20 Franlfnrt a,M. !00 si. del!« I03.35 1"3 50 Hamburg, fill I«)'.' Marl Banco 91 20 9l.^> London, für 10 Pfund Zterlml) 123.70 l23^> Pari<«, illr 100 Frane« . . . (konre 5^s Usldsl»^s»7t G??> Wal!" ». Mluz-Ducatei . 5 fl. 83 ?r. 5 N. 84 lr> ')iadlilcol^d'c,r . . 9 .. 88 ,. i> .. 89 " Preuß. Easieuschtiue 1 .. 82 . , . 8^ " ?llhei . 121 ., 25 .. 121 50 .. «trainisch«! <.8ruude»tlaNungs - Obllgaliouen, '4'"' l>ull!llllruug' 86 - Geil,, - Waalt.