tür Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. Freitag am 3ß3. ^ugult ^ 35. 1839. ^^^ ^ No» dieser Zeilschrift erscheinen wochcnllick zwei Nummern, jedes Mol ein halber Wogen. Der Preis des Blattes ist i» Laibach o,e,»!,!,hr,a c>, bezahl!. Alle f. l. Postämter nehme» Pränunierano» an. I n Loibach praiiumerir! man beim Verleger an> Raan, Nr. lyu, im erste» Slocle. Auf dem Gletscher *) zu einem vollkommenen Werke gestalten, so »mß man nicht, das weniger Beachtenswerthe überspringend, nur allein HAanm umblüht noch rings von Malten, Schmetterlingumgaukelt „och, dem Wichtigsten, sondern auch dem minder Erheblichen Schritt ick dann durch Waldes «-chatten, eine gleiche sorgfältige Aufmerksamkeit.schenken. So be­Steh' ich jetzt am Gletscher hoch. handelt der gegenwärtige Aufsatz zwar einen minder wich, Blume welkt, wenn überschwanglich tigen, aber doch einen Gegenstand, der als Beitrag zur Kaum erst Duft u»d Farbe blinkt. Naturgeschichte von Krain sowohl für Einheimische, denen Auch die Waldlust ist vergänglich die Erinnerung an das Bekannte stets angenehm ist, als Sei»e Pracht verdorrt und sinti. für Fremde nicht ohne Interesse seyn dürfte. —> Aber hier ist Alles dauernd, Der Bilch, Billich, auch Siebenschläfer (. D'rum ist mir hier oben »'«hl, Blickt doch hier der Tod nicht lauernd I>»z ^eulus, sei» j;l>8 «»eulentu«), in der Landessprache Nach den> Leben stier und hohl. pn»l>, besser i>ul,>, ein aschgraues, in der Lebensart mit dem Eichhörnchen übereinkommendes Thier, kömmt zwar in den Stumme Zinnen , starre Welle» , Weis't die liiswelt regungslos, südlichen europäischen Ländern, als in Spanien, Italien H'rüber Sonnenstrahl, den h.llen, Frankreich, allein sicher nirgends in solcher Menge vor, als Und die Sterne still und groß. in einigen Gegenden Krain's, weßwegen er gewissermassen zu Stumm ist's hier, tein Ton erhebt sich; den Natunnerkwürdigkeiten dieses Landes gerechnet werden Wo man leinen Frühling kennt. muß. Das Thierchen ist größer, als die Hausratte, un­ Kann auch nichts vergeh'», es leb! ssch terscheidet sich von dieser auch durch einen stärkern und Still im ew'ge» Clement. zottigen Schweif, und wohnt gewöhnlich auf Anhöhen Hier ist Alles Licht und Klarheit, im Walde, wo es sich sein Lager in hohlen Bäumen oder Hier berückt kein Wah;,, kein Trau»!, Nur die kalte, schone Wahrheit auch in der Erde macht, und sich von Obst, Bucheln, Ka­Herrscht im blütenloscn Raum. stanien, Haselnüssen, Eicheln lc. nährt. Mi t Unrecht hat man in der Naturgeschichte dem Bilche den Namen Sie ­ Wem sonst Täuschung nur beschieden, Steig' den Gletscher auf zu mir: benschläfer (von den sieben Monaten, die das Thier in Hier ist hcil'ger Gottcsfrieden, der Erde schlafend zubringen soll) beigelegt; denn ein vor Ew'ge Sonnen leuchten hier. wenigen Jahren in Innerkrain sich ereigneter Fall, als Adolph Ritter V. T sch a b u sch nigg. . » . man nämlich von ungefähr zur Winterszeit in eine grosie, Der Vilchfanss ill Krain. <^«^^^^. ^ Vertiefung geriet!), hat glaubwürdig erwiesen, Von Leopold Kordesch. ^^^^^da ß die Bilche den Winter zwar in Erdlöchern, aber nichts Das an Naturmerkwürdigkeiten überreiche Kram ist ,^ ^ als in einer Erstarrung zubringen. — Sobald es noch so wenig, oder doch so mangelhaft in neuerer Zelt ,^ ^h,-^ ^ ,„arm wird, kommen sie scharenweise aus ih­in's Detail beschrieben worden, daß es dem Natur- und ^ überirdischen Verstecken hervor und wählen die Höh-Geschichtsforscher eine wahre Fundgrube von Seltenheiten ^ ^ Vertiefungen der Bäume, besonders die Buchen, darbietet, die zum Theil noch nie erörtert wurden und ^ ihrem Aufenthalte. I n den Gegenden um Zirknitz, sämmtlich reich an Interesse sind. Allein soll sich die c^^as, Zhuber, Sittich, Oblat, fernerinGottschee theilweise Beschreibung der Merkwürdigkeiten eines Landes ^ ^ ^ , g^ßen Birnbaumerwald e werden sie am 7^11 , «,, .. , > «-^>.,.!. häufigsten angetroffen; jedoch, wie diese Thiergattung in ) Uer e!» der Schweiz. '/""> ^ " ^ ,,, , / , , , 2 ? A38 Unter- und Innerkrain zahlreich ist, weiß der Obcrkrainer nur wenig oder fast nichts davon.— Da die Bilche dem- Landmanne von zweifachem Nu­tzcn sind, indem er nicht nur ihr Fleisch genießt, sondern auch die feinen, zarten Felle zu Pelzkappen und zur Aus­fütterung der Winterkleider verwendet oder verkauft, so wild, besonders im Spätherbste, auf verschiedene Arten Fang auf dieselben gemacht. Die einfachste Methode des Fanges ist folgende: Weist man einen hohlen Baum, wo­rin man Bilche vermuthet, so klettert Jemand zum Aus­gang hinauf; ein Zweiter aber klopft mit einem Stocke un­ten am Stamme, und sogleich läßt sich ein Gebrumme im Innern des Baumes vernehmen, sodann aber kommen die Bilche, einer nach dem andern, einzeln oben bei der Oeff­nung heraus, die der Aufpasser mit geringer Mühe mit­telst eines Stöckchens todtschlägt; oder man stört mit einer langen Ruthe in der Höhlung herum, was dieselbe Wir­kung hervorbringt. — Eine andere Art ist, sie mittelst Bögen zu fangen. Diese Vorrichtung ist ganz einfach. Sie besteht aus ei­nem bogenförmigen Holz mit einer Schnur, worin sich das Thier fängt. Es.gibt Bauern, die wohl 100 und mehr derlei Bögen haben, und in einer einzigen Nacht 400 auch 500 Bilche in dieselben fangen, wobei aber immer mehrere Personen beschäftigt sind. Auch eine Art hölzerner Maus­fallen gibt es, die den Bilchen aufgestellt werden. I n größter Menge aber kann man ihrer im Spät­herbste, wenn sie schon ihre Winterquartiere in der Erde suchen, auf folgende Art habhaft werden: An dem Loche der Bilche, welches oft sehr tief ist, gräbt man nämlich entweder eine Tonne oder sonst einen hölzernen Verschlag in die Erde ein. Aus diesem Behältnisse geht eine Röhre heraus, die mit eisernen Nägeln so beschlagen seyn muß, daß die feinen Spitzen einwärts laufen, so daß das Thier­chen wohl durch die Röhre hinein, aber der zusammenlau­fenden Nägelspitzen wegen nicht wieder zurückgelangen tonn. Ist die Tonne an einem guten Orte angebracht, so kann man sicher seyn, daß über Nacht so viele^ Bilche hinein­schlüpfen, als sie deren faßt, worauf die Gefangenen her­ausgenommen, die Tonne aber wieder so in die Erde ver­graben wird, daß blos die Röhre hervorsieht. Diese letztere Art von Bilchfang ist nicht überall frei gestattet. Die Unterthanen, die sich in den Dominikal­waldungen damit abgaben, mußten ehedem von einem Loche jährlich einen Thaler oder auch mehr, je nachdem die Ge­gend reicher an diesen Thieren war, an die betreffende Herrschaft zahlen. Die allgemeine Sage aber, und der Glaube, daß der böse Feind selbst die Bilche auf die Weide führe, und daß im Svätherbste die Bilche aller Gegenden an einem und dem­selben Tage verschwinden, indem sich einige Zeit vorher ein ungewöhnliches Schnalzen im Walde (vorzüglich im Birnbaumerwalde) vernehmen lasse, sind bei dem gemeinen Volke so fest eingewurzelt, daß sie keine Aufklärung zu schwächen vermag. Auch unser ehrwürdige Geschichtsschrei­ber Valvasor war von diesem Glauben nicht frei, wie er selbst gesteht; denn er will bei einer dicsfälligen nächt­lichen Ercursion den Peitschenknall des ungesegneten Hir­ten selbst gehört haben, wie er denn auch im l. Theile, m. Buche XXXI. Capitel, Seite 438 seiner: ,/Ehre des Herzog thums Krain" denselben w optima foi-mn, wie er die Bilche weidet, in Kupfer gestochen vorführt. Ei­nige wollen wissen, daß die große Ohren-Eule, die diese Thierchen verfolgt, mit ihrem Schnabel jenes Schnalzen verursache, welches dann durch das Wald-Echo, noch mehr aber durch die erhitzte Fantasie der abergläubischen Hor­cher verstärkt wird. Die Bilche haben ein weiches, zartes Fleisch und sind in der Regel immer außerordentlich fett, so daß sie dem krainischen Sprichwort«: ,,^>6 ciciik!, ii«>r i„>" (Er ist fett, wie ein Bilch) den Ursprung gegeben haben. Außer einem Anfangs etwas unangenehmen Fettgeruche sollen sie sehr wohlschmeckend seyn, daß man sie gebraten, in Reis oder Gemüse gekocht, für Lammfleisch zu halten versucht wäre, wenn man nicht durch die Gestalt und die an der Decke der Bauernstube in zahlloser Menge aufgehängten Felle eines Andern belehrt würde. Die Leber dieser Thier­chen soll ein wahrer Leckerbissen seyn, da» zerlassene Fett aber in verschiedener Anwendung als Hausmittel geaen manche Krankheit sich trefflich bewährt haben. Indessen hat man, (besonders das Frauenvolk) we­gen der Ähnlichkeit der Bilche mit den Ratten, noch mehr aber aus dem Umstände, daß man sich an Ungewohntes so schwer anschließt, einen unüberwindlichen Eckel vor die­sen Thieren, die hingegen bei dem Landmanne in Gegen­den, wo man sie besonders häufig findet, zur Herbstzeit einen großen Theil der täglichen Nahrung ausmachen. Auch werden sie zu Tausenden in Tonnen und Fässern eingesalzen und cm Winter verspeist. Doch muß hier be­merkt werden, daß die Bilche vor Zeiten, wo die Indu­strie bei dem Landmanne noch nicht in dem Grade, wie jetzt, gediehen war, nicht nur in Unterlrain, sondern auch in Innerkrain viel häufiger gegessen wurden, als heut zu Tage, wo sie nur noch als eine lokal beliebte Speise auf dem Tische des Bauers figuriren. Die Bilchfelle, die, ausgearbeitet, in der That ein recht zierliches, glänzend weißes und hellgraues Pelzwerk abgeben, werden, was über den Hausbedarf hinausgeht, als Handelsartikel weit nach Norden und Süden versendet, und der Fremde, der zur Winterszeit seinen Weg durch Krain nimmt, wird auf dem Kopfe des krainischen Bauers nicht leicht eine andere Bedeckung, als eine Rundmütze aus diesem Pelzwerke sehen, so wie der Pelzrock (Kn.'ini!,), der bei der ärmeren Klasse nur aus Schaffellen besteht, bei dem Vermöglichern sehr oft mit Bilchfellen ausgefüttert ist. Das vernagelte Zimmer. Novelle lte von I. Lowenthül. (Beschluß.) Der Geigerin dem Saale, wo Joseph, dann der zweite Zeuge, Herr Bernhard t und ich waren, schlug kaum Mitternacht, als wir ein Pferdegetrab vernahmen. 539 „Sie sind's!" sprach Joseph, „führe sie herauf. Bernhard t w^rd dich begleiten, aber um des Himmels­willen, mache schnell und laß' mich nicht lange mit meiner Ungeduld allein." Wir gingen hinunter. Sie waren es richtig. Sie stiegen ab, als sie mich erblickten und-übergaben die Pfer­de einem Bedienten. „Nun, ist alles bereit?» fragte mich einer der Offi­ziere. „»Ja wohl! Herr Edmund und Joseph werden sich, jeder mit einem Dolche versehen, in ein vollkommen dunk­les Gemach zum Zweikampfe begeben. So werden beide blind und die Chancen also gleich seyn. Ich habe indessen meinen Freund bewogen, die Bestimmung der Zeit uns anheimzustellen, über welche hinaus das Duell als beendet anzusehen ist, damit zur Beruhigung unseres eigenen Ge­wissens uns doch noch ein Schimmer von Hoffnung für beider Leben übrig bleibe. ' „Vor allen Dingen" sprach einer der Offiziere, „wol­len wir das Zimmer genau untersuchen." „„Sehr billig"" erwiederte ich, und wir stiegen hin­auf. Noch ist mir Edmund gegenwärtig, wie er blaß und wie geistesabwesend, die Hände in den Taschen eines lan­gen Oberrockes, da stand. Ich' habe zu sagen vergessen, daß wir uns in den ersten Tagen des März befanden, und daß die Nacht äußerst trüb und kalt war. Bald ward Joseph von Bernhardt herbeigeführt. Er und Edmund zogen die Röcke aus. Wir übergaben Jedem einen Dolch, stellten Jeden in einen besondern Winkel mit dem Gesichte an die Mauer, verließen das Zimmer und schlössen die Thüre hinter uns. Wir waren alle sehr ergriffen. Keiner vermochte ein Wort hervorzubringen. Kaum wagten wir es, den Blick zu heben, und wie konnte es auch anders seyn? erdolchten sich doch oben zwei Männer, von denen jeder von uns ei­ nen Freund, einen Bruder hatte. , Fünf Minuten waren seit dem Beginne des unseligen Kampfes verstrichen. Da brach einer der Offiziere zuerst das Schweigen.' „Fünf Minuten" sprach er bewegt „sind genug," und ohne ein Wort zu wechseln, ergriffen wir jeder eine Kerze und eilten hinauf. Ich vermochte in mei­ ner Verwirrung nicht die Thüre zu öffnen. Bernhard t schloß sie auf. Gott! welches Schauspiel bot sich hier un­ seren Augen dar! — da lagen sie beide in einem Blut­ strom auf dem Boden — Edmund lebte noch, Joseph war todt — todt — ohne Rettung dahin.— Bernhard t eilte schnell hinab zu dem Bedienten, «m ihn nach einem Arzte zu schicken. Mittlerweile brach­ ten wir Edmund auf ein Bett in einem benachbarten Zimmer, verbanden die Wunde so gut wir konnten und setzten uns still in ängstlicher Erwartung in die Nähe des Lagers. Nach einer kleinen Pause winkte mir Edmund zu sich und sprach mit matter Stimme: „Ih r Freund ist nur durch Zufall von meinem Dolche getroffen worden. — Ich mag niemand anklagen, allein Sie hätten doch bedenken sollen, daß die Chancen nicht gleich waren. Der Vortheil war in jedem Falle auf der Seite Ihres Freundes. — Er war an die Blindheit ge­wöhnt, ich trat aus dem blendenden Lichte in die Finster­nis), und—fügte er mit bittern Lächeln hinzu—war nur ein blinder Lehrling. An diesen Unterschied dachten aber weder Sie, noch meine Freunde, und ich danke Ihnen da­für, denn Sie bewiesen mir, daß Ihnen mehr an meiner Ehre/ als an meinem Leben lag." — Wir baten ihn, ruhig zu seyn; allein er erwiederte: "Ich habe noch viel zu sagen, ich fühle mein Ende nahen, und könnte leicht sterben, bevor ich mein Herz völlig auf­geschlossen habe. — Vor allen Dingen muß ich eurer Neu­gierde begegnen. Als ihr die Thüre verschlossen hattet, fühlte ich mich dem Tode geweiht. — Er, sprach ich zu mir, ist in seinem Normalzustande, ich bin nun der Blinde. Dann drehte ich mich mit dem Rücken zur Wand und blieb in der ängstlichsten Erwartung in dieser Stellung. Die tiefste Stille herrschte im Zimmer. Es kam mir plötz­lich vor, als ob Joseph den Achem anhielte und die Schuhe ablegte, um seinen Gang nicht zu verrathen. — Bald darauf hörte ich ein leises Geräusch in meiner Nähe; ich schloß daraus, daß mein Gegner sich an mich zu schlei­chen und mich meuchlings niederzustoßen suchte — da rief ich plötzlich ganz laut: „Hier bin ich, mein Herr! sparen Sie Ihre List, Sie haben ohnehin Vieles vor mir voraus." I n diesem Augenblicke ergriff er mich mit kräftiger Hand am linken Arme — wir stießen auf einander — Joseph fiel ohne einen Laut von sich zu geben, ich wankte einen Augenblick und stürzte dann betäubt auf'den Boden hin." Das Reden hatte Edmund sichtlich erschöpft, der Verband färbte sich mit Blut, wir baten ihn auf's neue, sich ruhig zu verhalten. „Nur noch ein Wort! — bringt mich in Luise ns Zimmer — dort will ich sterben." Ich bemerkte ihm, daß er sich auf Luisens Bette befinde. „O Schicksal! o Rache des Himmels!" rief er schluch­zend, „der Mörder stirbt auf dem Lager seines Opfers! O ihr Ungläubigen! — ist dies nur Zufall? Ach Luise, Luise! armes Kind! hier also? — hier? — Ein Tuch, ein Band von ihr, daß ich es küsse!—- Ich war aufs heftigste erschüttert, nahm wie mecha­nisch Luisens Portrait von der Wand und legte es in Edmund's Hand. Er küßte es, und fing an bitterlich zu weinen, dann versank er in einen Schlaf. Die Freunde blieben bei ihm, ich begab mich in Io ­ sevh's Zimmer, und ich gestehe, daß es mir einigermassen zur Beruhigung diente, als ich die Schuhe an Ioseph's Füssen erblickte. Edmund hatte sich wahrscheinlich von seiner Einbildung täuschen lassen. Am folgenden Morgen hörte ich, daß Edmund nach schwerem Kampfe gegen fünf Uhr den Geist aufgegeben hatte. R4« Du begreifst nun, fügte mein Freund hinzu, indem er die Laden wieder schloß, warum dieses Zimmer ver­nagelt ist; ich aber überlasse es dem Leser, zu urtheilen, welchen Eindruck die Erzählung auf mich hervorbrachte. Moderner Beruf. Freund, weißt du selbst nichts auszuführen Und mangelt Herz Dir und Verstand, No häng' die Dichtkunst an die Wand, s' ist über Zeit, zu — recensircn! — Job. Nep. Vogl. Nevne des Mannigfaltigen. Graf Strelecki , ein polnischer Reisender, der die vornehmsten Vulkane Europa's und Amerila's besucht hat, erklärt den Vulkan auf der Insel Ochwaihi für den furcht­barsten und größten, den er je gesehen. Die steile Klip­pe, welche sich auf der Nordnordostseite des Kraters bis zu einer Höhe von mehr als 4000 Fuß erhebt, überragt ein Schlacken- und Lavafeld von mehr als 3,000.000 en­glischen Ellen im Umfang, auf dem sich 6 Kessel, jeder von etwa 5 700 englischen Ellen im Umfang, befinden, die sich jedoch wenig oder gar nicht über das Niveau des Areals erheben. Die wallenden, siedenden, brausenden und zischenden Strömungen innerhalb dieser Krater bie­ten die furchtbarste Scene tellurischen Aufruhres dar, die der Berichterstatter lebhaft beschrieben hat. Bei einer zu Domslau, Breslauer Kreises in Schle­sien, Statt gefundenen Zusammenkunft mehrerer Ritter^ gutö- und Rustilal-Befitzer, ist, wie wir aus dem „Adler" vernehmen, die Errichtung eines Vereines zur Prämien-Ertheilung an ländliche Dienstboten beschlossen worden, welche durch eine Reihe von Jahren bei einer und dersel­ben Herrschaft treu gedient haben. Die zweck- und sach­gemäß entworfenen Staturen haben bereits die erforder­liche Bestätigung erhalten. Das Untereehmen ist gewiß sehr rühmlich und nachahmungswürdig. Oeffentlichen Nachrichten zu Folge erfreut sich Sie­ benbürgen in diesem Jahre einer besondern Fruchtbarkeit. Man hofft mit aller Zuversicht, daß der Wein den vom Jahre 4834 noch übertreffen werde, und auch an Getreide soll ein großer Ueberfluß seyn. I m letztvergangenen Jahre 1838 sind aus China nach Großbritannien 200.450 Ctr. schwarzen und 43.1 70 Ccr. grü­nen Thees, also im Ganzen 24Z.620 Ctr. eingeführt worden. Grste Iahresprüfnug der Gesangschnle der philharmonischen Gesellschaft in Laibach. Nc! dieser durch gütige Beitrage verschiedener hierortiger Herren Mu­sikfreunde und Gönner seit de», Monat Mai 1LZ8 bestehenden Gesangschnle der philharmonischen Gesellschaft, an welcher bisher 2 Knaben und mehr als 20 Mädchen Thcil genommen haben, die nach ihrem Älter und Vor­kenntnissen in fünf Elassr» abgclhcilt waren, wurde die erste Iohresprnfung am l. August l. I. und am darauffolgenden Tage ein Prüfungsconcert ab­gehalten. An, l. als dem eigentlichen Prüfungstage wurde aus der Theorie der Musik geprüft; auch haben die Zöglinge Solfcggicn und kleine Lieder gesungen. Zu dieser Prüfung, welche für das allgemeine Publik!,,» weni­ger Interesse hat, wurden nur die nächsten Angehörigen der Zöglinge ge­laden, damit diese bei Beantwortung der theoretischen Fragen und Lösung der praktischen Aufgaben nicht durch die Meuge der Zuhörer schüchtern ge­macht werden, welches um so leichter hätte geschehen können, als die Zög­linge bei dieser Prüfung nicht blos von ihrer Lehrerin, Frl. Iosephine H a­derlein , sondern auch, und zwar mehrentheils von den anwesend gewese­ne» Direltions- und Ausschußmitgliedern der philharmonischen Gesellschaft geprüft wurden, und daher auf' ganz unvorbereitete Fragen antworten mußten, wodurch die Uebcrzeugung erreicht wurde, daß die »»eisten Schüler das Erlernte recht gründlich »erstehen. Diese, man kann sagen, strenge Prüfung ist wirklich znr vollen Zu­friedenheit der Direktion der philharmonischen Gesellschaft, und hoffentlich auch des anwesend gewesene» Auditoriums ausgefallen, indem die theoreti­schen Fragen genügend beantwortet, dann im Treffe» der Töne und in der Nildung der Stimme bei dielen Mädchen bedeutende Fortschritte bemerkbar waren. Noch erfreulicher uud überraschender für jeden Jugendfreund war das a,» 2. Augnst l. I . öffentlich abgehaltene Prüfungsconcei't, in welchem acht der an, „leisten forlgeschrittenen,Schülcrinen mehrere sehr hül'scke, pas­send gewählte Compositiunen mit ci»er wirtlich unerwarteten Reinheit und Fülle der Stimme, mit Nichtigkeit der Intonation, mit Präcision und Ge­fühl poltrugen. Die hiebei beobachtete Wahl und der Wechsel von Liedern und Arien, von Duetten und mehrstimmige» Gelängen in verschiedenen Sprachen und Charakteren, erhöhten das Vergnügen des zahlreichen Publi­kums , das seinen Beifall fast bei jeder Nummer lebhaft zu erkennen gab. An diesen» Abende, so »nie bei der vorausgegangene» eigentlichen Prüfung, zeichnete» sich auch mehrere Zöaliuge dnrch wohlgelungcne Dekla­mationen aus, den,» es muß zun. Lebe der verständigen Lehrerin bemcrtt werde», daß diese in der Uebeezcugung, wie viel das Dcklllmiren zum rich­tigen Auffassen von Gesangstücken und zur deutlichen Aussprache beiirage — ihre Schüler iu jeuer Kunst in Privatstunden unentgeltlich unterrichtet. Am Schluße des Coucertes gab unser Verehrte Director der philhar­monischen Gesellschaft, Herr Gubernialrath Wagner , mit kurze,! Worten seine Zufriedenheit mit den Leistungen der Zöglinae zu erkenne», und ver­theille zur Erinnern,ig au diesen Abend unter die ansgezciclurctsten von je­ne» einige aus Büchern und Musikalien bestandene Andenken, nachdem er zuvor der L,hierin, Frl. Hllderlei», welche der Gesangschule mit eine,» beispiellosen Fleiße, Anstrengung uud Widmung aller ihrer Kräfte so rühm­lich vorsteht und so erfreuliche Resultate erzielte —den wohlverdienien Dank in seine,» und im Namen der ganzen philharmonischen Gesellschaft auf das wärmste ausgesprochen halte. Zur Ehre der Frl. Haderlein verdient hier noch bemerkt zu wer­den, daß sie statt der ihr kontraktmäßig obliegenden bloßen 12 Schnlstunden, wöchentlich weil über 2l> Ttnnden regelmäßig abhält, —ja , daß sie nur für ihre Schülcrinen zu lebe» scheint,, wofür sie auch vou diesen herzlich ge­liebt wird; ferner, daß Frl. Ha derlei,! ihren Schülcrinen eine solche Freude zur Kunst einzustoßen wußte, daß jene lieber eine'Unterhaltuug ver­säumen, als eine Singstunde auslassen, — endlich, daß Frl. Hader» lcin's unendlicher Eifer in Verfolgung ihres Berufes sie nicht selten so weit führt, daß sie an die nöthige Rücksicht auf ihre Gesuudhcit criunert werde» muß. Der Gefertigte freut sich, in Laibach, das ihm während seiner nun neuujährigcn Anwesenheit so werth geworden ist, endlich eine Musikschule blüheu zu sehen; derselbe überläßt sich mic voller Beruhigung der Hoffnung, daß die einsichtsvolle Direktion der philharmonische» Gesellschaft, wenn ihr einstens größere pekuniäre Mittel zu Gedeihe stehen sollten, noch manche zum Fortgcdeihen duscr Schule wünsche»5w.rlhe Einrichtung werde in Aus­führuug zu briugen wissen. «.Gl au nach. Krain's Flora Mitgctheilt von Andreas Fleischmann. Von den vorzüglichste» Gewächse» des k. k, botanischen Gartens zu Laibach sind bis zu,» Zu. August folgende zur Blüte gekommen: Hrl,'nl,r!-> liniNu»'.-,, leinblütiges Sandkraut. — ^5r,:,ri,!;!i3 .icüti­tulii!«, sxchblättr. Spargel.—Uruseri, ic>»!,'il<,iia, laugbliittr, Sunnen-Th,,u. Ur»3, lulunllituiü,, ri,,,dbli50„nen!hau. — U.iieotiüiü vcr»iru!niu,i! «vivuliülim, Wald-Storch­schnabel. — Uentiüin, üze'iepiiüle«, schwalbenwurzcntiger Enzian. —Ken-lruz>!i>>Iluu! iünntu,», wolliges Spornl'latt. — I,iu^rii> minur, kleines Leinkraut. — 8e,vü, ^lutinuz», tlrbiiger Salbei. — üi^mdrium r>alu5l,re, Suuipf-B, »»»fresse. — '!'!,> ^elinu,» ei^luütre-, Suinpf-Olsenik. Auflösung 0er Cbarade im Blatte Nr. 34. Waaehals. Laibach. Drnck uud Verla«, von Joseph Vlasnik.