Vittstag den 8. October 1889. A I t v r i e n. ' " X5albach, am 5. Ollob»r. Ihre Majestät die Fran Erzherzoginn Maria Ludovica, Herzoginn von Parma, Piacenza und Guastalla, sind gestern hierorts angekommen, und haben heute Nachmittag Höchdero Reise nach Triest fortgesetzt. Die k. k. Akademie in Roveretto hat d,lN-H,«rn Franz Grafe.n v. Hiochen w art.das Diplom als wirkliches akademisches Gesellschafls-Mtglied zugesendet, und die ^ccaclemia scienulicu ütter^lia, lie» ^onccirdi in Rovigo hat eben diesen zu ihrem Ehtcnmitglie.de ernannt. —Laibach den 3.Sept. 1829. ? ^ S ch i fffah rt in Trie st: Ain. 2. October. Alexandria: Istlia,Zette, Oester., ^in 28 Tagen, mtt Baumwolle. Alexandria: Goriziano. Martmolich, Oester., in 25 Tagen, mit Vaumw. VN i e n. Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 6. Sept. l. I., dem Inhaber der Herrschaft Fcderaun, Villacher Kreises, Anton v. Stahl-be rg, allergnädigst zu gestatten geruhet, das ihm von Sr. Heiligkeit verliehene Ritterkreuz des papst« lichen Oldens Gregors d (Monit,) Dem Phare von-Bayonne, vom t9. Sept. zufolge hat He«, v. Runugny Zon Bayonne seinen Weg nach Madrid auf semen Vothschaftervosten «n Land eingeschlagen. , Dasselbe Journal berichtet: »Zarialeguy, Manuel, Ripolda, Sopelana., und andere Carlistisch« Chefs sind in Frankreich durch die Aldudes und St. Michel mit 1300 Mann,Infanterie und 250 Pferden eingerückt. Diese Tr>.:ppen^ waren die letzten Trümmer der Armee von Navarra. D'ie Zahl vlr nach Frankreich gezüchteten Carlisten beläuft sich jetzt auf mehr als tausend Ossiziere und 8000 So.l.dale.N.. Der Maire van Vayonne l)lit die Bevölkerung zu Unterstützungen für diese Spanier,- die an A.ll4m Mangel l.eiden, aufgefcrd«rt." (Allg.Z.), 323 Französisch-Carllstische Blätter theilen zwei Pro-«lamationen mit, eine von Cabrera, die andere von dem Grafen Espagna und der catalonischen Junta, tvornach sie die Capitulation der baskischen Provin» zen nicht anerkennen, vielmehr den Krieg auf eigene Faust fortsetzen wollen. Die Proclamation Cabrera's lautet: „Ein schändlicher und reiflich erwogener Verrath ist in dem Lande vollzogen worden, daS zuerst den Ruf der Treue für unsern rechtmäßigen Souverän erhob. Begonnen mit Meuchelmord, welcher di«>ro>)^listlschen Herzen mit Gram erfüllte, und beendigt durch daS Opfer der edlen Sache, die wir vertheidigen, unter dem Vorwande eines unmöglichen Friedens, liefert er die Personen unserer erlauchten Fuijlen'der fremden Sclavcrei aus, und opfert die ko'nigl. Armee, der das Land so viele glorreiche Tage vtrdankt, und welche die Bewunderung Europa's war. Schande dem niederträchtigen Soldaten (vil sultään), der seine Ehre um Geld verkauft! Ewige Schande Denen, die sich mit Siegcstittel brüsten, welche durch so niedrige und «hrlose Mittel c-rrungen wurden! Navarra und die baskischen Provinzen sind duich das trügerische Versprechen der Anerkennung ihrer Fueros verlockt wildenj ffe-wörden nur zu bald ihr argloses Vertrauen beweinen. Das Königreich Valencia, Catülonie'ri und Vie ganze Cöronilia von Ar-ragonicn, können ebenfalls Fueros irr Anspruch neh« m?n, deren sse'in dem^ ehemaligen Clbfolgekriege beraubt wurden. Mein Schwert wird nicht" eher in die Scheide zurückkehren, als bis ich sie sicher gestellt, bis ich für mein Vaterland wahrhaftes Glück, eine schützend« Negierung, einen ehrenvollen, der Kinder des Cid urid Pelagus würdigen Frieden erlangt habe. Dieß sind die unwandelbaren Gesinnungen Eures Generals, für die er seinen letzten Blutstropfen vergießen wird. „Es lebe Carl V. I Es lebe die Religion! Es leben unsere FucroL! Hauptquartier Chu-lilla, den 12. Sept. Graf v. Morella. (W. Z) D o r t u g a l. Die Times bringt folgende Nachrichten aus Lissabon vom 26. September: „Die Entdeckung einer tiefangclegten Miguelistischen Verschwörung, welche durch diis ganze Königreich verzweigt ist, be,-schäftigt in hohem Grade die Aufmerksamkeit der Regierung, wie der Neuigkeitskrämer. Das Complot, wurde durch ein merkwürdiges Zusammentreffen von Umstanden entdeckt; zuerst durch ein Schreiben, welches man bei einem gefangenen Gucrillcro fand/ dann durch die Entdeckung eines Wriefpackets, welches ganz zufällig einer Municipalpatrouille in der Roa'de San Mamed'e in die Hände sicl. Das Packet enthielt eine Correspondenz, welche den Inhalt des erwähnten Schreibens bestätigte und einen ausgedehnten Vcrschwö'rungöplan entlMle. Auf Don Antonio de Albuquerque, elnem reichen Landeigcnlhümer bel Vraga und Verwandtem der Gräfinn v. Unadia, siel der gegründete Verdacht, daß «r an der Spitze der Verschwörung stehe; er ist bereits in Gewahrsam. (Allg. Z.) Großbritannien. Aus P orts mouth erfährt man, daß das Dampfschiff «Gorgon ," das Depeschen an den Admiral Sto-pford zu überbringen hat, in Gibraltar den Befehl hinterlassen habe, daß das Linienschiff »Talavera," welches auf der Rückreise nach England begriffen ist, das mittelländische Meer nicht verlassen, sondern sich zur Flotte nach den Dardanellen zurückbegeben solle. Admiral Stopford hat die Admiralität um die Absen-dung eineS Stabsoffiziers der Marine ersucht, damit di« auf der Flotte befindlichen Seetruppen im Fall der Landung zu einem Bataillon formirt werden könnten. (W. Z.) Gs manisch es Neich. Constant inopei, il. Sept. In elner Ver« fammlung der Repräsentanten der Großmächte war der Antrag gemacht worden, einen kleinen Theil der englisch-französischen Flotte, ctira sechs Schiffe, wel» chen sich eine österreichische Fregatte anschließen sollte, nach Alexandria abzusenden, um Mehemed Ali durch eine solche Demonstration zu zeigcn, daß es Europa mit seiner Vermittelung Ernst fcy. Allein man sah die wahrscheinlichere Zwecklosigkeit einer solchen halben Maßregel bald ein, und da man, aus Vesorgniß, daß Ibrahim Pascha vorrücken und die Nüssen in den Bospor einlaufen mochten, das Gros der Flotte von den Dardanellen zu entfernen sich doch nicht getraute, so fand ein ariderer Vorschlag allgemeine Billigung. Dieser besteht darin: eine zweite Colltctivnote an Mehemed Ali zu erlassen, worin diesem besonder« die Meinung, daß die Mächte unter sich selbst nicl>t einig seyen, benommen, und in sehr gemäßigten Aus« drücken der Weg, den er vernünftiger Weise einzuschlagen habe, vorgezeichnet werden sol!. Rußland hat in letzter Zeit ganz befriedigende Erklärungen von sich gegeben, indessen hat dieß nicht hindern können, daß das Gerücht überall Eingang fand, das kürzlich angekommene kais. russische Dawpfdoot Polarstern sey nur da, um Hrn. v. Vutenieff, im Fall er von hier abgehen wolle, wie er schon oft gedroht, an Vord zu nchmen. — Man glaubt, Neschid Pascha werde das Portefeuille 'des auswärtigen Departements nicht lange behaupten. Er soll fin das Departement der Finanzen bestimmt seyn; über seinen. Nachfolger'exi-stiren bis jetzt bloß Vermuthungen. ' Mg. Z.) Berichte aus Const a n t inop e l >om t3. September melden': „Se. kais. Hoheit dcr Erzherzog Friedrich ist am 55. d. M. an Vo^d der k. k. Fre« gälte „Gueniera" in Smyrna angelangt, und von 324 Selte des dortigen Gouverneurs Hussein 83ey bewillkomme worden, welcher sich vornahm, unverzüglich in Person Sr. kais. Hoheit seine Anfwartung zu machen. Die Fregatte »Guerriera" grüßte bei ihrem Einlaufen die Flagge des k. k. Contre-Admirals Baron-Bandeira mit dreizehn Kanonenschüssen, welche Letzterer mit der königl. Salve von 2l Kanonenschüssen erwiederte." „Gestern ist der mit der Uebergabe eines Glückwunschschreibens Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich an den Sultan Abdul Medschid beauftragte k. k. General-Majot von Heß, in Begleitung d«s k. k. Oberstlieutenants Grafen Victor Zichy - Ferraris, aus dem oster. Dampfboote Ferdinand I. von Eallacz hier eingetroffen." „Der ehemalige Botschafter der hohen Pforte am französischen Hofe, Achmed Fethi Pascha, ist am Hi», d. M. auf einem französischen Dampfboole und beinahe gleichzeitig auch Kiamil Pascha, bisher Ge» sandter in Berlin, auf einem Dampfboote des öster-reichischen Lloyd in diese Hauptstadt zurückgekehrt." „Am l5. d. M. ist eine,tunesische Corvette in den Vospor eingelaufen, an deren Bort sich ein Ab» gesandter des Dey von Tunis befindet, welcher Sr. Hoheit dessen Huldigung und, «ach orientalischer Sitte, reiche Geschenke überbrächt haben soll." „An demselben Tage ist auch der Statthalter von Slwas, Hasiz Pascha, welcher wahrend des letz< ten Felbzuges die oltomanische Armee befehligte, auf dem österreichischen Dampfboote „Fürst Clemens Met« ternich« in dieser Hauptstadt angekommen." „Dilaver Pascha. Stalthalter von Klutahia und Karahissar, ist seiner Stelle enthoben und durch Ta« jar Pascha entsetzt worden. Ersterer ist, so wie der ehemalige Gouverneur von Angora, Izzct Mehmcd Pascha, vor einiger Zeit hier eingetroffen.« »Berichte aus Salonich vom 12. d. M. brln-gen die traurige Nachricht von einer am 8. daselbst ausgebrochenen Feuersbrunst, welche l2 Stunden dauerte und sämmtliche Bazare, das ganze fränkische Stadtviertel und die Hälfte des jüdischen verzehrte. Die Wohnungen der meisten Consuln. mit Ausnahme der österreichischen, russischen, toskanischen und schwedischen Consulate, sind ein Naub der Flammen geworden: der durch diesen Brand !angerichtete Schaden wird auf 20 Millionen Piaster geschätzt. Der Handel dieser Stadt kann in Folge dessen als zu Grunde gerichtet angesehen werben, Falls die NegiermiZ dem< selben nicht zu Hilfe kommt, was in dcnj jetzigen Zeitverhältnifsen kaum zu erwarten steht." «Der Gesundheitszustand in dieser Hauptstadt ist fortwährend befriedigend." (W. Z.) A e g y p t e n. Alexandrien, i6. Sept. Das am 1?. umgelaufene französ. Dampsboot brachte Depeschen, welche die Herren Generalconsuln der vier Großmächte zu einer gemeinschaftlichen definitiven Abforderung der großherrlichen Flotte ermächtigen. Dieser hochwichtige Act, der heute Statt haben sollte, dürfte sich indeß noch verzogern, da der Pascha, wie ge-> wohnlich, wenn es emcn Cndbeschluß zu fassen gilt, seine Aerzte erklären läßt, daß er sich von den G,e« schäften zurückziehen muss?. Dießmal ist ,s ein gasirisches Fieber, das ihn seit zwei Tagen vom Dlvan-entfernt hält. — Dem ohnehin gelähmten Handel hat die plötzliche Aufhebung der freien Nilschifffahrt/ zwischen Alexanllrien und Cairo, einen neuen schweren Schlag versetzt/ Die Hunderte von Barken, welche aus d,m Delta, aus Arabien u»,d vom Sennaar unscr,n Geschäften doch noch einige Nahrung zufuhr« ten, erlangen nun keine Teskeres mehr. und sollen,' wieder durch daS unselige Monopolsystem ersetztwttden. Asien. Paris, 20. Sept. Die in unsern Vlät» t«cn bereils mitgetheilte Nachricht von Nundschib S,ngs Tode soll gewiß seyn. Seine Armee, die ge-, mo'nschaftlich mil der englischen marschirte, soll sich, bei der Anzeige von seinem Tode, aufgelöst haben, wodurch die Engländer tn «ine kritische Lage versetzt werden dürften. (Pr. St) er h i n a. London, 2l. S