Nr. 24. Pl8numeratloll«prele: 2m Vomptoil ganzj, fi. li, halbj. ft. »50. Für die ZufteNunq in« H«u' halbj. 50tr. Mil der Pest ganzj. fl. 10, hallj. ft. ? 5u. Dienstag, 30. Jänner. Instit!°n«g«büi: Füi Nelne Insfrat« bl» zu 4 Zeilen »f> lr., »lößer« per Zelle 6 ll, > bei ßfn der periodischen Druckschrift „Das Vaterland^ Nr. 20 vom 22. Jänner 1883 unter der Rubrik „Üocalbericht" enthaltenen Aussatzes mit der Ausschrift „Schnciderversammlung" in der Stelle von „heute werden die Arbeiter" bis ..Hinsterbeil der arbeitende» Classen bewirkt" das Vergehen nach § 302 St. G. begründe, und hat nach § 493 <3t. P, O. das Verbot der Weiterverbrcituug dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Die „Neue freie Presse" und die «Deutsche Zeitung" schließen sich der vom Herrn Ritter von Chlumecky im Abgcordnetenhause aufgestellten Behanp. tung, die Zuweisung jenes Theiles der social-poli-tischen Reformanträge der Linken, welcher die Fürsorge für gewerbliche Hilfsarbeiter zum Gegenstande hat, an den Gewerbe>Ausschuss bedeute die thatsächliche Ablehnung der ganzen Anträge, kurzweg an. Den Be-weis für die Richtigkeit diefer durchaus nicht einleuchtenden These sind die beiden Blätter schuldig geblie. ben; anch sie sind jedem Versuche eines Nachweises, dass Studien ' nnd Enquöten über die Regelung der Ngrarverhällnisse in so innigem Causalnexüs mit den Vorschlägen hinsichtlich der gewerblichen Hilfsarbeiter stehen, dass beides nur in demselben Ausschüsse be-talhen werden kann, eben so sorgfältig aus dem Wege gegangen wie jedem Versuche, die Richtigkeit des Argu-mentes zu widerlegen, dass es doch allen parlamen-tarischen Usancen widerspricht, dass über einen und denselben Gegenstand gleichzeitig drei verschiedene Aus. schilsse verhandeln und dass daher eine mit solchen Consequenzen verbundene formale Erledigung weit eher zur Verschleppung als zur Beschleunigung der Nn. gclegenhett führen würde. Und trotz all dem spricht man unverdrossen von einer „thatsächlichen Ablehnung" der Anträge und knüpft daran selbstverständlich die laudeeübl'chen Klagen! Uebrigens sehen andere Blätter, die man doch füglich nicht als Organe der Rechten hinstellen kann, die Sache denn doch mit etwas an« deren Augen an. So sagt die „Wiener allgemeine Zeitung": „In Bezug auf die praktische Behandlung macht der von der Rechten beliebte Mo« dus kaum einen Unterschied. Ob der Gewerbe.Aus« schuss oder eine erst neu zu wählende Commission die geforderte Forschung nach Principien und allgemeinen Grundsätzen unternimmt, ist im wesentlichen ganz gwchglllig. Das Argument des Herrn v. Giovanelli, dass durch eine Theilung der Arbeit die Beschleuni-gllng derselben ermöglicht werden kann, ist außerdem an sich ganz richtig." Und das «Fremdenblatt" bemerkt: „In« dessen kann auch der Beschluss des Hauses keineswegs als ein Hindernis für die Anbahnung der geplanten Reformen angesehen werden, und wenn man die bisherigen Leistungen des Gewerbe-Auöschusses in Betracht zieht, so darf man die Hoffnuug hegen, dass er an den lhm zugewiesenen Theil des socialen Programmes mit ernstem Schaffungsstreben herantritt." Das zuletzt genannte Blatt führt in seinem eben citierten Artikel sodann aus, dass der gegenwärtige Moment dem Be« ginnen, ernstlich zu socialpolitischen Reformen zn schreiten, günstiger sei, als es seit langem irgend eine Zeitepoche gewesen. „Die staatsrechtlichen Conflicte im Innern — so heißt es weiter — sind erloschen, und wenn sie auch in manchen Zeitungsspalten aufflackern, so sind sie doch kein Hindernis mehr für den Ausbau unserer Gesetzgebnng. . . . Eines erfordert aber eine ernsthafte Socialpolitik vor allem, und das ist die Zeit, und der Mahnruf nach einer weisen Aus« nütznng der Zeit tritt wieder in sein Recht. Eine Einschränkung der Debatten auf das unerläfsliche Minimum nnd eine Vermeidung von Discussionen, welche schließlich ohne praktischen Wert verlaufen, bilden die allererste Voraussetzung der Realisierbarkeit der neuen proclamierten Action. Die Budgetdebatte mit ihren zahllosen Generaldebatten, welche bei jedem Titel zum Ausbruche zu kommen Pflegen, darf nicht mehr einen ansehnlichen Theil der Session verschlingen, wenn im Parlamente noch Luft und Raum für eine anderwei« tige wirtsame legislative Action gefunden werden soll." Die ., Wehr-Zeitung" sagt anlässlich einer Erörterung der Sleuervorlagen: „Wenn eine Regie« rung am Ruder ist, welche nicht nur den guten Willen hat, sondern auch den Muth und die Kraft darthut, Positives und Ersprießliches durchzuführen, und wenn diese Regierung, um das Deficit zu bannen, Sleuer-vorlagen dem Parlamente macht, durch welche der Nctionär, der Börseumann und der Capitalist etwas mrhr als gewöhnlich getrosten werden, so muss dies die ungetheilte Billigung aller jener hervorrufen, welchen es um die Sanierung österreichischer Finanzver« Hältnisse Ernst ist. Sowie zahlreiche andere ob ihres spciellen Interesses, so freuen auch wir uns ob des besonderen Interesses, das wir vertreten, dieser wackeren That des jetzigen Ministeriums." Von den vorliegenden Provinzblättern behandelt der „Czas" speciell die Vorlage über die Renten-steucr und gelangt, indem er sich wesentlich auf die vom Herrn Finanzminister Dr. Ritter v. Dunajewski in dessen Erwiderung auf die Rede des Abg. Dr. von Iieuilleton. Das Costümfest der Künstlerabende. Wien. 27. Jänner. Eine Vorfrier »u den großen Festtagen des kom» wenden Herbstes war es, die heute mit nicht geringem «ufwanoe künstlerischer Mittel und glänzendem Er, lolqe i„ den Musikuereins.Sälen vor sich gieng. Ein «Mug, absonderlich und originell, wie man ihn in ^len noch faum gesehen, entrollte vor den Augen der lbumH "^ "" «etreues Bild der Pracht und des Reich-schat'^^ "'ldeu Kriegerthums. der stolzen Bürger-aanaen^ ^""«t und dls Elendes, alter, längst ver« Thoren"' ab^er."'"" vergessener Zeilen. Vor den bunte f. . ?^t Wien von 1«83 entrollte sich der 8 n m d /" "1' Hug. in zwei große Hauptabtheilun-schieb ^e sechs Gruppen gegliedert. Voran mar-?n "","'?. billig die „abziehenden Türken". Mnsi^ d"t"""l b singende Derwische an ihrer Spitze. So» u ", «ill der Fahne des Propheten. Kara Mnstapha nVn «. '" Hofstaate folgten; Frauen und Sklavin« M.'l,?'^"' e>'dl,ch Maraudeure fchlossen die erste ^'A"ung. ..We»« Volt" eröffnete die Abtheilung s^ "5 ""lcher und Polen, die Gruppe des Volts-V Austin schloß s^ ^. Bürgermeister Lie-N""a.' umgeben von seinen Räthen, bildeten den U!.le!punkt dieser Abtheilung; die Kundschafter Kol< l'Hiyly und fein Diener Michaelovits vermittelten den "evergang zu den Polen, an deren Spitze König UAe'll emherschritt. Der Herzog von Lothringen, «lichof Kollonits, Graf Starhemberg mit ihrem Ge< «l.Ä,-"."b einem Tross Soldaten zogen, das Ganze abschließend, vorüber. Es wäre wohl unmöglich gewesen, einer Gruppe 0le Palme malerischer Schönheit oder des originaleren Arrangements zuzuerkennen. Köstliche, historisch treue, geradezu typische Figuren boten sich dem Auge zu Dutzenden dar. und es hirlt schwer, einzelne Gestalten ,n der Dämmerung auch nur kurze Zeit festzuhalten. Eine ganz vorzügliche Gluppe war gleich die allererste. Die Derwische wufsten in Gcwandung und Gebaren ihre türkifche Originale aufs täuschendste zu copieren. Kremser und Udel leiteten die von ihnen arrangierte tanzende und singende Schar. Letzterer, als zum Gebete rufender Iman. gab eine tressliche Figur. Thomas, der ebenfalls der Gruppe angehörte, sai-g ein prächtiges türkisches Lied. Batsche und Obermüllner führten den wilden, fanatischen Haufen türkischer Soldaten, deren einer die Fahne des Propheten nach der fchmählichen Nieder« läge vor dem arg berannten. aber tapfer vertheidigten Wien wenigstens noch getreulich wieder heimbrachte. Kara Mustapha selbst lag auf einem reich drapierten orientulischen Ruhebett, welches vier Sklaven auf ihren Schultern tnigen. Unmittelbar hinter ihm schritt Leo Friedrich, dessen köstliche Maske allerdings für einen Chl'f des großvezierlichm Harems tresslich pafste. Die Hmemsdumet«, meist exquisite Schönheiten von reinem, unverfälscht orientalischem Stamme, hatten die nnver« meiolichen Schleier zwar vor das Antlitz gezogen, doch huldigten sie offenbar einigermaßen den Anschauungen der modernen türkischen Damen, indem es manchem indiscrete« Blicke gegönnt war, die reizenden Zilge unter dem nicht gar zu dichten Gewebe zu erschauen. Die Maraudeure waren ein ausgesuchtes Gesinde!, unter welchem eine kostbare Zigeunerfamilie, aus einigen Männern, ein paar Frauen und einem Haufen von Kindern aller Altersstufe» bestehend, besonders auffiel. Die kleinen Sprößlinge wurden von ihren Müttern in der üblichen Weife als ..Pinkel" auf dem Rücken geschleppt. Das Verdienst, die ausgezeichlut gelungene Gruppe arrangiert zu habe«', gebürt Herrn Svoboda jun. Singend und jubelnd, unter Trompetenschall, zog das sieghafte Wiener Volk einher. Die Maler Petro. vits und Friedländer führten es an. Volkssänger Augustin, j'-nes uralte Prototyp der Liderlichkeit. das sich die Wiener einmal nicht wegdisputieren lassen, gehörte zu den gelungensten Figuren des ganzen Zuges. Herr Guttmann. welcher das liderliche Tuch dar-stellte, erntete den reichsten Beifall. Bürgermeister Licbenberg und seine Räthe schritten, von allen Seiten mit Hurrah und Hüteschwenken begrüßt, würdevoll und gravitätisch durch die Gruppen der ehrfurchtsvoll und freudig grüßenden Bürger. Die Herren Schwerdtner und Svoboda repräfelilierten in dieser Gruppe aufs beste das alte. ehrenfeste Vilrger-lhum Wiens, das seine geliebte Stadt so tapfer und nachhaltig gegen die anstürmenden Muselmänner zu vertheidigen wusste. Prächtfiguren waren auch die des Königs Sobieski, des Bischofs Kollonits und des heuchlerisch einher« schreitenden Secretärs des lctztern. Lothringen und Starhrmberg, Koltschitzly und Michaflov'ts schlössen sich ihnen auf d^S beste an. Die geschickten A>ra„. geure dieser Giuppen waren die Herren Haunold, Golz. o. Leinburg und Heim. Nachdem sich der Zu« aufgelöst hatte, begann das dunleste Glwoge und Getriebe. Man besah d«e prächtige, vo„ Kautsly. Bmckhart. Brioschi und Pe-ttovits' gemalte Ansicht der Stadt Wien mit chren Fcstungsmauern, Stadtthuren nud Glacis; andere vertheilten sich in die verschiedenen charakteristisch de« cmierteu Rämn.'. Das p, .ichwolle Zelt Kara Mu-staphas. der Harem, das Z.lt SolneM und seiner Polen, die Tafcl des Wi.ner Bürgermeisters nnd ssiü^r Rathsherren. das tilrk'sche Kaffeehaus, alles wurde besucht u"d i„ Augenschein genommn. __________(Deutsche Ztg.) Laibacher Zeitung Nr. 24 2«4 30. Innuer 1883. Plemr vorgebrachten Argumente stützt, zu dem Schlüsse, dass diese Steuer eine höchst gerechte genannt werden müsse, weil sie eine Heranziehung bisher unbesteuert gebliebener großer Erträgnisse bezwecke. Von demselben Gesichtspunkte aus plaidiert auch der „Dziennik Pol ski" in einer Wiener Corre^ spondenz fiir die Rentensteuer und versichert, dass der Polenclub dem Herrn Finanzminister großen Dank dafür wisse, dass er mit Entschlossenheit zu einer entsprechenden Heranziehung jener Kreise des Großcapitales geschritten sei, welche bisher ganz unverhältnismäßig geringe Steuern entrichtet haben. Der „Prager Lloyd" billigt die Steuervor» lagel? insbesondere deshalb, weil cr in denselben den nach seiner Anschauung allein richtigen Gedanken, die wohlhabenden Schichten der Gesellschaft zu angemessen erhöhten Leistungen heranzuziehen, fest und entschlossen durchgeführt erblickt. Auch die Linzer „Katholischen Blätter", der „Mieser Vote" und der Grazer „Sonn« tags böte" erklären ihre volle Befriedigung über die Steuervorlagen und über die vom Herrn Finanz« minister in seiner letzten Rede vertretenen Grundsätze. Aus Plag meldet man unterm 27. Jänner: Im Stadt rat he wurde gestern beschlossen, bei dem Siaoiverordneten-Collegium die Voticrung von 5090 Gulden als Stipendien für das deutsche und böhmische Polytechnikum zu beantragen. Einzelne Redner sprachen für Berücksichtigung der deutschen Polytechnik, allein der Bürgermeister und Professor Koristka setzten sich dafür ein, dass gleichmäßig für beide Institute vorgesorgt werde. Parlamentarisches. Wien, 27. Jänner. Der Bericht der Gewerbegesetz-Commission des Herrenhauses über den Entwurf eines Vesetzes, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbe-Ordnung, liegt nunmehr vor. Der von dem Berichterstatter Grafen Blome verfafste Bericht lautet in seinem allgemeinen Theile wie folgt: Ueber die Nothwendigkeit und Dringlichkeit der beantragten Reform sind in der Commission keine Zweifel geäußert worden. Allseitig wurde vielmehr anerkannt, dass das Kleingewerbe — und um dieses allein handelt es sich in dem vorliegenden Gesetzentwürfe — während der letzten Decennien fowohl an Ertragsfähigkeit als auch bei eiuer nicht geringen Anzahl von Producenten an technischer Leistungsfähigkeit bedenkliche Rückschritte gemacht hat. Die Ursachen der offenkundigen Uebelstände wurden in Verhältnissen gefunden, zu deren Beseitigung die Selbsthilfe der zu» nächst Betheiligten keineswegs ausreicht, sondern ein energisches Eingreifen der Staatsgewalt durchaus er-forderlich ist. Um die Intervention der Legislative bewerben sich auch die Handwelker in zahlreichen Pe-titionen, in wiederholten Beschlüssen ihrer Vereinsver-sammlungen, in mannigfachen publicistischen Manifestationen, welche insgesammt den Nachweis zu liefern bemüht sind, dass das Kleingewerbe vor sicherem Un-tergange nur bewahrt werden könne durch Kräftigung feiner corporativcn Verbände ul'd durch Vervollständigung unserer Gesetze in der Richtung, dass das Recht zum selbstständigen Betriebe eines Handwerks an Be- dingungen geknüpft werde, deren Erfüllnng dic fachliche Ausbildung und Tüchtigkeit der antretenden Meister verbürgen. Die Berücksichtigung diese Postulate bildet den wesentlichen Inhalt des Gesetzentwurfes. Es gilt, die eingerissene Anarchie im gewerblichen Leben durch eine geordnete Freiheit der Bewegung zu ersetzen, denn die Bahn ist für loyale Concurrenz insolange nicht frei, als Leichtfertigkeit, Unfähigkeit und unredliches Ge« baren unter dem Deckmantel der Loyalität des Marktes bemächtigen können. Es gilt ferner, die zusammengehörigen Elemente in autonome Körperschaften zu vereinen, damit nebst sachverständiger, durch Associa« tionsmittel gesteigerter Förderung der materiellen Interessen auch die Pflege der moralischen Güter des Ge-meinsinnes des Standesbewusstseins, der Ehrenhaftigkeit und Berufstreue eine sichere Stätte finde. Hier ist es wohl nicht am Platze, die in der Vorlage enthaltenen Abweichungen vom Gesetze des Jahres 1859 im einzelnen zu erörtern; darüber liefern der Motivenbericht der Regierung und die im Abgeordnetenhause stattgefundcne Discussion ein reiches Material, das als bekannt vorausgesetzt werden kann und der Vervollständigung schwerlich bedarf. Hingegen liegt ls dem Referate ob, die Momente zu bezeichnen, welche im Schoße der Commission zu einem Gedankenaustausche Veranlassung gaben, namentlich aber die Modifikationen zu begründen, welche die Commission ihrerseits in Vorschlag bringt. , Wie nothwendig auch die neue Eintheilung der Gewerbe in drei Kategorien sich als Eonsequenz der beschlossenen Einführung des Befähigungsnachweises ergibt, so ist doch nicht zu verkennen, dass die gewählte Bezeichnung der Kategorien ein logisches Gebrechen in sich trägt: handwerksmäßige Gewerbe befinden sich ja ebensowohl unter den freien als unter den concessionierten. Eine gründliche Besprechung dieser Schwierigkeit hat indessen nur zu der Ueberzeugung geführt, dass der gerügte Fehler durch keine andere Nomenclatur ganz zu vermeiden wäre, und nachdem der Ausdruck „handwerksmäßig" sich einmal im gewerblichen Sprachengebrauche eingebürgert hat, musste sich die Commission, wenn auch mit Wider« streben, in die unveränderte Beibehaltung der von der Regierung befürworteten Aufzählung fügen. Ebenso wenig wollte es gelingen, eine vollkommen zutreffende Definition des Begriffes «handwerksmäßig" aufzustel» len. Um diesem doppelten Nachtheile in der Codification einigermaßen abzuhelfen, entschloss sich die Com« mission, unter Aufrechthaltung des Wortlautes, die Reihenfolge der Gegenstände mit den Anforderungen der Logik in besseren Einklang zu bringen, und, anstatt einer formellen Definition, nur der Regierung eine Directive für die zunächst im Verordnungswege zu vollziehende Aufnahme der Gewerbe in die Zahl der an den Befähigungsnachweis Gebundenen zu geben. In ernste Berathung ward auch bezüglich des Befähigungsnachweises die Frage gezogen, wie die Uebergangsperiode zu normieren sei, damit bereits erworbene Ansprüche durch das neue Gesetz nicht beeinträchtigt werden. Dass das Gesetz leine rückwirkende Kraft besitzt, ist selbstverständlich; allein es schien wünschenswert, volle Beruhigung darüber zu erlangen, dass den als Lehrlingen und Gehilfen schon vor Promulgation des Gesetzes beschäftigten Arbeitern kein Nach- theil aus der veränderte» Sachlage erwachse. In dieser Hinsicht ertheilte die Regierung die bündigste Z"-sicherung, dass sie von dem ihr kraft des § 14 zustehenden Rechte der Dispens ausgiebigen Gebrauch zu machen gedenke. Von der Ueberzeugung durchdrungen, dass dem Kleingewerbe rasche Hilfe noth sei und die Interessen des Handwerkes gefördert werden, wenn den lang" jährigen Debatten über die Gewerbe-Ordnung mög' lichst bald die ersehnte rettende That folgt, hat die Commission bei ihrer Aeschlussfassung den Gesichts punkt im Auge gehalten, leine solchen Zusätze oder Aenderungen zu beantragen, welche voraussichtlich eine neue Verzögerung von längerer Dauer herbeiführen könnten; hat man doch stets zu berücksichtigen, dass das Gesetz erst sechs Monate nach seiner Kundmachung in Wirksamkeit treten soll. Uebrigens verhehlt sich die Commission nicht, dass der Erfolg der reformatorischen Maßregeln wesentlich von dem Geiste abhängen wird, in welchem die Gewerbegenossenschaften dieselben verwerten und die Behörden sie dabei unterstützen werden. Soll das Werk der Umgestaltung gedeihen, so muss einerseits ein wahrhaft genossenschaftlicher Sinn die neue Form beleben, andererseits die Fürsorge der Behörden sich gleich weit entfernt halten von engherzig bureaukratischer Bevormundung und von vornehmer Nichtbeachtung gegründeter Beschwerden. Der Bericht bespricht hierauf im Detail die im Texte des Gesetzentwurfes vorgenommenen theils formellen, theils sachlichen Modificationen uud schließt mit dem Antrage, das Herrenhaus wolle dem amendierten Gesetzentwürfe die verfassungsmäßige Genehmigung ertheilen. Der Budget.Ausschuss des Abgeordnetenhauses erledigte in seiner heutigen Sitzung, welcher Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe und Se. Excellenz der Herr Unterrichtsminister Freiherr v. Conrad-Eybesfeld beiwohnten, die restlichen Posten des Titels „Wasserbau" und gieng hier-auf in die Berathung des Unterrichtsetats ein. Für die Save - Regulierung wurden 20000 Gulden eingestellt, und ertheilte die Regierung die Zusicherung, dass für die Fortsetzung des Regulie-rungswerkes Vorsorge getroffen werden wird. Avg.Iire^ek referierte hierauf über den Unter-richtsetat, Titel «Hochschulen". Bei der Post 1, „Universität in Wien", richtete der Referent an den Minister die Anfrage, wann die Fertigstellung des Baues und seiner innere» Einrichtung zu gewärtigen sei? Se. Excellenz Minister für Cultus und Unterricht Freiherr v. Conrad-Eybesfeld: Die Bauleitung wird in der Lage sein, bis Ende Herbst einen Tract fertigzustellen. Die Regierung wünscht selbst dringend, dass der Bau bald fertig werde, und sie wird bestrebt sein, eine Verzögerung hintanzuhalten. Der gesammte Bau, einschließlich der Festlocalitäten, wird, vorausgesetzt, dass die erforderlichen Geldmittel bewilligt werden, bis zum Beginne des Studienjahres 1885/86 vollendet sein. Die Unterrichtslocalitäten werden voraussichtlich noch früher vollendet sein und der Benützung übergeben werden können. Ver Wurzelgräber. Erziihlung aus dem oberösterreichischen Volksleben. Von K. U. Kaltenbrunner. (6. Fortsetzung.) Inzwischen waren im kleinen Orte die täglichen Besuche des Witwers im Häuschen des Wurzelgräbers nicht unbemerkt geblieben. Man fieng an zu rathen und zu fragen, zu forschen und Schlüsse zu ziehen, und kam endlich hinter das Geheimnis, das ohnehin schon länger als acht Tage gedauert hatte. Das war wenigstens „etwas Neues", und es gab natürlich ein großes Gerede. — Man verwunderte sich, dass Kieslchner so viel Charakter habe, ein armes Mädchen zu wählen, man gönnte aber der braven Thekla das Glück einer solchen „Versorgung", — vielleicht mit Ausnahme einer oder der anderen „Ge-spanniu",.die einen größeren Anspruch zu haben glaubte, als die Tochter des kleinsten Häuslers im ganzen Orte. Bei dem nächsten Kirchengange musste Thekla durch die Augenreihen der Neugierigen gleichsam „spieß-ruthenlaufen", aber es entschädigte sie dafür das angenehme Gefühl, dass sie nun „etwas geworden war". Dennoch brachte sie es nicht „über das Herz", an ihren Bräutigam die Forderung zu stellen, dass er ihren Eltern irgend eine Unterstützung zukommmen lasst; — es hielt sie eine gewisse Scheu und falsche Scham davon ab, nachdem der Vater von dem Gange nach Mondsre wieder einiges Geld nach Hause ge-bracht und die unumgäuglichstell Bedürfnisse für ein paar Tage gedeckt hatte. Thekla wollte mit ihrer Forderung noch etwas zuwarten. „Vielleicht — fo meinte sie — thut e? Kieslehner aus freiem Antrieb." — Das ehrliche Mädchen wünfchte sehnlich, dafs er dadurch ihrem Herzen näher kommen und sie dann imstande sein möchte, am Traualtare ein freudigeres „Ja" zu sagen, al3 es ihr jetzt möglich schien. Gar bald aber hatten sich alle Verhältnisse von Grund aus geändert! — 4. Ein Fremder. Die Jahreszeit stand jetzt in der zweiten Hälfte des Monates Juni. Von den Reifenden, welche jährlich in die schönen Gegenden am Abersee kommen, zeigte sich bereits der Vortrab, und Lukas gieng nun mehrmals des Tages in das Gasthaus zu Sanct Wolfgang, um nachzufragen, ob man nicht einen Führer auf den Schafberg brauche. Heute war nur ein einzelner Fremder anwesend, der Manier und Sprache nach ein Norddeutscher, der — wie aus seinem Gespräche mit dem Weibe zu entnehmen war — diese Gegenden früher noch niemals gesehen hatte. Wenngleich in seinem Benehmen etwas hochfahrender Art, zeigte er doch einen fehr regen Sinn für die Pracht der Gebirgswelt, und mit großem Interesse blickte er durch das Fernrohr, welches von einem Fenster der großen Gaststube auf den Gipfel des von dort aus so breitrückigen, mächtigen Berges zeigt. Nach dem Mittagessen fragte ihn der Wirt, der zugleich Eigenthümer des Alpcnhauses auf der Höhe des Schafberges ist, ob er nicht den berühmten Berg besteigen und im Hause oben, wo er bequeme Betten finde, nicht übernachten wolle. „Ei, ja wohl, ich will hinauf!" entgegnele der Fremde, der das Ausfehen eines wohlhabenden Mannes und die Zuversicht eines sehr selbständigen Charakters hatte. „Nun — sagte der Wirt und rief Lukas aus dem Schankzimmer herein — da wäre auch gleich ein guter Führer." Der fremde Gast gab nach einigem Besinnen zur Antwort: „Außer dieser Ledertasche, die ich leicht trage, hab' ich kein Gepäck. Ich brauche leinen Führer." „Nach Befehl!" erwiderte der Wirt, etwa« befremdet, und dachte sich seinen Theil. Es wäre aber — wie wir später erfahren werden — besser gewesen, wenn er nicht bloß gedacht, sondern gesprochen hätte. Dass ein ganz Fremder den hohen Berg allein besteigen wollte, war für einen Eingebornen allerdings etwas verwunderlich; vielleicht aber gieng seine Absicht nur dahin, eine der unteren Vorhöhen zu erklimmen und dann wieder umzukehren? — Seine wohlgenährte, frische Persönlichkeit sah nicht darnach aus, als wolle übertriebene Sparsamkeit den angebotenen Führer zurück-weisen; eher war ein Unfall von übermüthiger Laune und das Selbstgefühl des Vertrauens in die eigene Kraft, verbunden mit gänzlicher Unkenntnis der Berg' Pfade, die sich die Sache leichter und weniger gefährlich vorstellte, als sie unter Umständen wirklich ist. Der Mann aus dem deutschen Norden bezahlte und gieng rüstig von bannen; er sprach jedoch nicht davon, dass er auf dem Rückwege noch einmal ins Haus Hieher kommen wolle. Was aber unseren armen LukaS betrifft, so gieng derselbe mit betrübter Miene hinaus, blieb im Scham-zimmer noch eine gute Weile sitzen und wartete, ov nicht ein anderer Reisender komme, dem er sich "l" Führer verdingen könnte. — Es kam jedoch leiner, und der so dringend beuöthigte Erwerb dieses Tag.es war — verloren. (Forts, folgt) Laibacher Zeitung Nr. 24 205 30. Jänner 1883. Aus Budapest wird unterm 27. d. M. gemeldet: In Fortsetzung der Debatte über diePetitionen im Abgeordneten, hause erklärt Simonyi. dass ihn nicht persönliche Motive bestimmen, gegen die Juden ins Feld zu ziehen, und weist Irünyis Angriffe gegen die Antisemiten zurück. Er will die Juden nicht vertreiben, aber es sollen ihre Satzungen untersucht und aus denselben alles gestrichen werden, was in die heutige Zeit nicht passt. Der Ministerpräsident, sagt Redner, sei ein geheimer Antisemit (Heiterkeit), da er als Minister des Innern durch seine strengen Maßregeln, wenn a/grn die Juden das Mindeste geschieht, immer Er. dltterung erzeugt und den Antisemitismus nährt. Auch die Juden tragen das Ihrige durch ihre provocierende Haltung bei. Redner weist die Beschuldigung zuriick, dass die Antisemiten. Demagogen seien, und sagt: Wir kämpfen !- bie wirkliche Freiheit; früher kämpften wir für o«e Emancipation der Juden, jetzt kämpfen wir für dle Emancipation der Christen. Er acceptiert den Veschlussantrag Istuczys. Ministerpräsident von TiSza ist der Ansicht, dass die beste Antwort auf die langalhmigen Aus' fuhrungen Simonyis das Todtschweigen derselben sei, wie sehr er sich auch gegen das Todtschweigen seiner Ansichten sträuben mag. Der Ministerpräsident beschränke sich daher nur auf einige Vemerkmtaeu. Geld-collecten, bei welchen die Geheimhaltung der Namen der Spender versprochen wird, deuten nicht darauf hin, dass das Ziel derselben ein gesehmäßiges sei. Simonyi halte sich in eigenthümlicher Weise für eine so wichtige Person, dass er mit den Gegnern seines Standpunktes in einer Weise polemisiert, als hätten stch dieselben ausschließlich mit einer Person befasst, während er (Tisza) entschieden leugne, dass er irgend welche Bemerkung als eine persönliche gemeint habe. Endlich bemerkte Simonyi, und suchte dies auch zu motivieren, dass ich Antisemit sei. (Heiterkeit.) Nun ich versichere, wenn ihm dies zur Freude gereicht, dasö ,ch insofern Antisemit bin, als ich mit allen mir zugebote stehenden Mitteln bestrebt war, dass Anfachen des Hasses gegen Rassen und Confessionkn forme das Ausarten desselben in Ausschreitungen und Raub zu verhindern (lebhafte Zustimmung); in diefem ^lnne werde ich auch fernerhin Antifemit sein, und lch versichere ihn, wenn er hiemit seine Ansichten zu Propagieren meint, dann werde ich ihn unterstützen, und wenn die bestehenden Mittel nicht hinreichen sollten, sagt Redner mit Nachdruck, werde ich von der Legis-lative wirksamere Mittel verlangenj aber so lange ich diesen Platz einnehme, werde ich die Ausstreuung des Hasses gegen einzelne Russen und Confessionen nicht dulden. (Allgemeiner lebhafter Beifall und Eljen-Ruse.) Herman constatiert. dass er weder als Abgeordneter noch als Parteimann eine Solidarität mit Simonyi acceptiere. — Ueber Antrag des Minister» Präsidenten wird morgen um II Uhr eine Sitzung zur weiteren Berathung stattfinden. Aus Berlin berichtet man unterm 27. Jänner: Die „Nordd. allg. Ztg." veröffentlicht ein Schreiben Sr. Majestät des deutschen Kaisers an Se. Heiligkeit den Papst vom 22. Dezember v. I., welches folgender-maßen lautet: „Eu. Heiligkeit danke ich für das Schreiben, welches Sie am 3. Dezember an mich gerichtet, und er-widere von Herzen das Wohlwollen, welches Sie darin 3ch benutze gern den Anlas«, Eu. Heiligkeit aufs neue meiner persönlichen Ergebenheit und Verehrung zu versichern. Gezeichnet: Wilhelm. Gegengezeichnet: Bismarck." Der „Momteur de Nome" begrüßt mit inniger «esnedlgung diefes Schreiben des Kaisers Wilhelm an den Papst und sagt, dasselbe sei ein neuer Be- weis der friedlichen Gesinnungen und wohlwollenden Absichten des Kaisers. Das Blatt lobt insbesondere dic in Aussicht gestellte Revision der Mai-Gesetze, welche stets vom Papstthmne reclamiett wurde. Die große Majorität des preußischen Landtages fei übrigens für diefe Revision. Tagesnemgteiten. — (Oesterreichische Gesellschaft vom rothen Kreuze.) Auf Grund des vom Bundesprä-sidenten der österreichischen Gesellschaft vom rothen Kreuze Ihrer Majestät der Kaiserin, als der Allerhöchsten Protectorin der Gesellschaft, im Wege des Obersthof-meisteramtes erstatteten Berichtes iiber die seitens der Vundesleitung und der patriotischen Frauen-Hilfsvereine zugunsten der Ueberschwemmten in Tirol und Kärnten durchgeführte Hilfsaction wurde mit Schreiben Seiner Excellenz des Herrn Oberhofmeisters Baron Nopcsa, ddto. Budapest vom 22. d. M., der Bundesleitung und insbesondere den patriotischen Frauen-Hilfsvereinen, welche ihre schöne und edle Aufgabe in diesem Falle so richtig erfassten, die vollste und gnädigste Anerkennung Ihrer Majestät der Kaiserin bekannt gegeben. — (Kaiserin Eugenie) Ihre Majestät die Kaiserin Eugenie kehrte, wie schon gemeldet, am 24sten d. M. von Paris nach Farnborough, ihrer Besitzung unweit London, zurück. Die Kaiserin äußerte sich, dass ihre Neise nach Paris nur den Zweck hatte, der Prinzessin Mathilde einen Sympathiebesuch abzustatten. Den Prinzen Napoleon hätte sie nicht gesehen, noch habe sie an ihn geschrieben. Von der französischen Regierung hätte sie keinen Wink erhalten, dass ihre Abreise von Paris nothwendig sei. — (Landwirtschaftliche Thie rausstel-lung in Hamburg) Nächsten Mittwoch, den 31. d.. läuft der Termin zur (ersten) Nnm-ldung für die inter, nationale landwirtschaftliche Thierausstellnng in Hamburg ab. und werden spätere Anmeldnngen nur nach Maßgabe des zur Verfügung stehenden Raumes und gegen Ent. richtung eines Hähern Standgeldes berücksichtigt. Für Pferde aus der diesseitigen Reichshälste sind derlei Anmeldungen an die VI. Section (für Pferdezucht) der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Wien. I,, Hcrrengasse Nr. 13. zu richten. — (Der Untergang der „Cimbria".) Zur „Cimbria"-Katastrophe theilen die Blätter noch immer allerlei interessante Episoden mit. Unter den ae< retteten Passagieren befinden sich auch ein gewisser Pfeifenkopf und dessen Ehefrau, welche beide mit den ersten Geretteten in Cuxhaven gelandet wurden. Nach der Erzählung des Pfeifenkopf hat derselbe Folgendes erlebt: Es gelang ihm mit unsäglicher Mühe, sich auf das Deck zu arbeiten, wo er seine Frau zu finden hoffte, indem er glaubte, dass sie jemand hinaufgetragen habe. Auch die Frau suchte nach ihrem Manne lange Zeit jammernd umher; das Hinterdeck des Schiffes lag bereits im Wasser, und jeden Augenblick konnte das Schiff versinken, da endlich gewahrte er seine Frau, welche hilflos neben der Commandobrücke lag. Die unglückliche Frau hatte trotz ihrer furchtbaren Schmerzen das Verdeck erreicht. Natürlich eilte er fogleich auf seine Frau zu, hob sie auf und trug sie nach dem Vorderdeck. Hier sah Pfeifenlopf noch das Licht des „Sultan", welcher seiner Ansicht nach auf die „Cimbria" zuschwamm, dann aber wieder zurückdampfte. Al2 Pfeifenlopf noch um seine Frau beschäftigt war, schlug eine Sturzwelle über Bord und beide wurden nach zwei verschiedenen Richtungen fortgeschleudert. Pfeifenkopf, welcher des Schwim. menS kundig ist. gelangte bald an ein etwa 200 Schritte von der „Cimbria" entferntes Rettungsboot, welches ihn sogleich aufnahm; feine Frau hielt er für verloren. Letztere trug aber zu ihrem Glücke einen weiten Pelzmantel; derselbe hielt sie über Wasser, und wie durch ein Wunder Gottes wurde sie nach dem Boote hin ver» schlagen, in welchem sich ihr Ehemann befand. Sie klarn» merte sich an den Nand des Bootes fest und wurde fo im Wasser mit fortgeschleift. Der Steuermann, welcher das Boot befehligte, versuchte die Frau an Bord zu ziehen. Der Körper war jedoch infolge des durchnässten Pelzmantels und der Kleider so schwer, dass der Steuer« mann das Umschlagen des überfüllten Bootes befürchten musste, wenn er die Frau an Bord zog, Glücklicher-weise wnrde sie dnrch den Mantel über Wasser gehalten, wodurch ihr das Fcsthalten an dem Rande des Bootes erleichtert wurde. Zwei Stunden musste die unglückliche Frau in ihrer Lage verharren, dann endlich hatte man ein Mittel gesunden, sie an Bord zu nehmen. Pfeift»« köpf u>id seine Ehefrau wurden nun unter die Sitzbänke gelegt und mussten in dieser schlimmen Situation aus« harren, bis sie endlich nach langen und bangen Stunden mit den übrigen Passagieren am Bord eines englischen Dampfers Aufnahme fanden. Eine Gerettete, ein 20 Jahre altes Mädchen Namens Hulda Schmul aus Lautelbach, hatte alles verloren — nur den guten Muth und den Humor hatte sie gerettet, „Cs ist doch ganz gut. wenn man a Bissel schwimmen kann; so war es mir möglich, mich über eine Stunde im Wasser zu halten. Ich nmschwamm die ganze „Cim. bria" und versuchte schließlich, in ein schon gefülltes Rettungsboot zu klettern; feine Insassen schlugen mich jedoch ins Gesicht und stießen mich zurück. So schwamm ich denn weiter, bis mich die Kräfte zu verlassen an-fiengen. Da erreichte ich ein anderes Boot und klammerte mich am Bord fest. Ein Insasse, der Steward, der mich bisher bedient hatte, erkannte mich und rief mir zu: „Das Boot ist zwar gefüllt, aber Sie, liebes Fräulein, sollen doch mit!" Man versuchte mich an beiden Händen zu ergreifen und fo in das Boot zu ziehen. Doch vergebliches Bemühen! Meine Kleider waren fürchterlich schwer geworden. Schließlich warf ich mich um und reichte mein linkes Bein in das Boot; fo gelang es, mich in dasselbe hineinzubesördern. Das schadet alles nichts - schloss die Erzählerin — nächsten Mittwoch fahre ich doch nach Newyork, und sollte ich wieder ins Wasser fallen, so gebe ich dann mein rechtes Bein." - (Tod infolge der „Cimbria"-Katastrophe.) In Budapest hörte diesertage der 61 jährige Landwehr-Invalide Leopold Schönmann in einem Gasthause zufällig von dem Untergange der „Cimbria" erzählen. Er fragte nochmals nach dem Namen des Schiffes, und als ihm derfelbe wiederholt wurde, stürzte er zusammen und blieb auf der Stelle todt. In seiner Tasche fand man, wie der „P. Lld," mittheilt, einen Bri/f. worin ihm fein Sohn aus Hamburg anzeigt, dass er sich mit Frau und Kind auf der „Cimbria" einschiffe, um nach Amerika zu übersiedeln. - (Englische Minister) Die ..Pall Mall Gazcttr" veröffentlicht interessante statistische Notizen über die Langlebigkeit englischer Minister und Staatsmänner, E^ wird neuerdings viel von der Rührigkeit Gladstones gesprochen, aber er ist 73 Jahre alt. Lord Beaconöfield zählte 75) Jahre, als er aus dem Amte trat, Lord Rüssel 74, Lord Eldon 76 und Lord Palmerston 81. Wenn ein Vergleich nicht nach Jahren, sondern nach der Umtsdauer angestellt wird. ist das Ergebnis noch beruhigender, Gladstone ist erst 19 Jahre im Cabinet, Lord Nusfel war 24. Lord Liverpool 25. Lord Eldo» nahezu 26 und Lord Palmerston 28 Jahre Cabinets-minister. Gladstone ist nahezu 8 Jahre Plemierminister, aber Lord Palmersloils Pccmierschaft dauerte 9 Jahre u„d 4 Monate. Lord Liverpools nahezu 15 Jahre und Pitts 18 Jahre. — (Ueber fall eines Eisenbahnzuges) Eine Bande von einem Dutzend berittener und maskierter Männer hat. wie aus Newyork, den 23. b. M-, tele» graphiert wird, den Bahnhof Nevada an der Central-Pacific^Eisrnbahn überfallen, die Vahnbeamten ringe« sperrt und einen herankommenden Zug in ein Neben-geleise geleitet. Der Zweck des Ueberfalles war Beraubung deS Cxpresswaggons, in welchem sich Wertsachen und Geld von bedeutendem Betrage befanden. Die Begleiter innerhalb desselben widerstanden dem Angriffe, und es wurden 30 Schüsse gewechselt. Nachdem die Be-gleiter mehr oder weniger verwundet waren, zündeten die Räuber unter dcm Waggon ein Feuer an, aber endlich in Schrecken versetzt uud als ihre Anstrengungen, sich der Beute zu bemächtigen, vereitelt waren, ergriffen sie die Flucht. Zwanzig Personen eilten ihnen in einem besonderen Schnellzuge nach. Die Passagiere selbst sind von den Räubern nicht belästigt worden. Locales. — (Buchdrucker-Fortbildungsverein.) Samstag, den 27. d. M. hielt der hiesige Fortbildungsverein für Buchdrucker in feinem Locale in, „Fiirsten-hof" die ordentliche Generalversammlung ab. Der Vorstand, Herr V. Arselin. erstattete Bericht über die Thätigkeit des Ausschusses im verflossenen Jahre. Aus dem Berichte sei hier nur Einiges erwähnt, nämlich: Der Besuch der Triester Ausstellung und die Bestrei, tung der Fahrt aus der Casse der Vildungssection; neue Anschaffungen für die Bibliothek; Verabfolgung der Mcdicamente zu herabgesetzten Preisen für kranke Mitglieder durch die Apotheke des Herrn v, Trnköczy (wofür durch Aufstehen von den Sitzen der Dank der Versammlung votiert wurde). — Die Einnahmen der Unterstütz ungs sect i on betrugen inclusive des Casserestes vom Jahre 188 l und der Zinsen der angelegten Capitalien 1608 fl, 4 kr. und die Ausgaben 530 fl. 30 kr. An kranke Mitglieder wurden 2l6 fl 36 kr. und an durchreisende auswärtige Fachg^nosscn 98 si, 50 kr. ausbezahlt. Für Leicheilkostenbeiträge wurden 58 si. 40 kr. uud für eine Witwenunterstützung 50 fl, verausgabt; außerdem bezifferten sich die Auslagen für den VereinS-arzt und die Verwaltung des Vermögens auf 107 st. 4 kr. Die Unterstiitzungss^tion — dieser Humanitcire Zweig des Vereins, der auch schon einen bedeutenden Fond für feine arbeitsunfähig werdenden Mitglieder besitzt und den Grund zu einer Witwencasse gelegt hat --weist einen Vermögensstand von 6929 st. 85 kr. nach. — Die Einnahmen der Bildung ssect ion bel,esen sich auf 850 st. 23 kr. uud die Ausgabe» auf 5r< filling. Die Bonapartisten verlangen Vertagung der Discussion iiber die Prätendentengefetz»Vorlage, bis der Kriegsminister ernannt worden sei. Die Kammer beschließt jedoch, nachdem Falliörcs gesprochen, sofortige Debatle. Nachdem mehrere Redner je nach ihrem Parteistandpunkte gesprochen, wird die Debatte auf morgen vertagt. __________ Wien, 29. Jänner. Die Volksschulgeseh.Com-mission des Herrenhauses hat in ihrer gestern vormittag« abgehaltenen Sitzung die Schlussabstim« mung über die Volksschulgesetz.Novelle vorgenommen und den Grafen Falkeuhayn mit der Ausarbeitung des Berichtes betraut. — Für die nächste Plenarsitzung des Herrenhauses, auf deren Tagesordnung die Berathung der Gewerbegesetz-Novelle gestellt werden wird, ist der Termin noch nicht festgesetzt worden. Im Abgeordnetenhause hat heute der Vudget5 Andere öffentl. Anlehen. Donau Pfandbriefe /, °/« »s> 75 96'50 bto, in 50 „ , <°/, . 91 40 », — bto. Prämien0 Ocft. Hypotheleudanl ioj. 5'/,°/° iou ec, 101 — Oest.'ung. «anl Verl. 5«/, . . 100 8^ ici - dto. , 4»/,°/,. . 97 «c »7«o bto. . 4»/st . . 9,12 »ilio Ung. allg.Vobencrebit'Uctienges. in Pest in 34I.verl. 5»/,°/» - 101-— 1i,ll 25 Prioritäts. Obligationen (fill im fi.'. «klisabeth.Wcftbahn I. Vmüfion 98 «0 98 8s, Neibinanbii.Noibbahn in Silb. 104 75 ic.5 0ll yran<«Iofts'Bahn.....100 l<5 lvo ?ü Gallische Hail»Lubwia»Vahn Lm. i«»i »u« N. 6. 4'/,»/, . , 9» 6b 100'— lDefterr. N»lbw»ftbahn .... ,« 3l> 101-70 Silbenbülger.......91 «0 9i>«0 Oell» Wal< Staatsbahn 1. Emission . . . 179— — — kübbahn l^ 3"/„......188 — 183 5ü „ ^5°/,......»18^5 118-5» Nng.°galiz. »ahn.....91 so « — Diverse Lose (per Slit«), Lrebttlose in« fi...... 1?«— 170 LL Llarft'kose 4N fi....... z? 75 3»^o 4°/. Donau-Damriich. W0 k, >08 »k >(.« 7b Lalbach« PrämieN'Anlehen «a fi. «5l) «4 — Ostner Lose 4« fi...... zg 50 39 5« Palffy»Lole 40 N...... ,8 L« Zfi 75 Mothen Kreuz, öst. Ges, v, 1« fi, 12-llk 1« i>« Mubolf'kose 10 fl...... 25'75 «bncr.-Änst., Oest,200fl. S.40°/» 2ae — W? — «Lrdt.'Änft. <- Hand u. G. IS« fi. «8« 80 283 — Lrdt.'Anst., Alla. Ung. 200 ft. . «??-— 2?? K0 Depositcnb,, Alla, 200 fi, . . , «03 75 2üi 25» — Oesterr.-Ung. Nanl.....»33 — 836 — UnionbanI 100 fi......ill 75 II» — Verlehrsbanl «ll«. 140 ss. . . 141-50 i4z-6(, Oelb W>,r>: Actien von Transport« Unternehmungen (per Stück). «lbrecht.Vahn «00 fi. Gilb« . — — — — »llfi— Nöhm. Norbbahn 150 fi. . . . 173 — 175 — . Weftbahn 200 ff. . . . ,», — »88 — Vuschtiehrader Llsb. 5.00 sl. LM- 810 — 8»o — , (Ut. U) 200 fi. . 173 — 175 — Donau » Dampsslbifiahrt - Ges. Oeften. 500 ff. EM.....58l> — 590'— Drau.Eis.(V<,t,.Db.°Z.)200N.S. 1«? üb !«3 «5 T>Uf»Vudcnbachcr<3,»V,20ass.S. «»? — 30l> — Elisadetb'Vahn 200 sl, EM. . . 209 50 2lO'-> „ ^inz»Bubweia 2U(> fi. , . . 18» 70 19L 25 „Sl,l',-Tirol,l^l.E.i873l>0Nfl,S. iga 5^ igi>— sserdinlli!d«-Ni)idb. 1000 fi. t!udwi^'A 200fl. 2M, «gü'75 29725 Vraz.Koflacher2.-N, 200«. »,W. ü24 — 225 —, Kahlenb?rg»E>senb, 200 sl. . . 3? 50 »8 Ll> »aschauoOoerb. E>senb.2«0!l, S, i<3 75 144'25 «emverg » Lzrnow.» Iassu Eisen- bahoGesell. 200sl. i!.W. . . i«ß-75 I«7 50 Vloud, öst.-ling., Trieft 500ft.. h«-75 57'5L «ubols» «ahn 20U il. Silber . isi 5s. 1«5 — Siebiilbilrger Eis^nb. !i00 fi. S. 1ßO'5N 1«1 — Staatseisendllbn ^au st, ö. W, . 32375 329 3b <«— — — TranSpolt»Ot!cllsch»ft 100 N. . 1« — 104 — lurnan.Kralnp 205 ff. s. w. . — - —'— Un8.»aali>. «lisenb. 20«fl. «ilbn ilv'bl» 1«« — Ung. «orboflbahn 200 fl. Silber Ibo — iei — Nng.wtftb.(l»aab.«ra,)«<>N.G. 1»4»5 1«4 75 Induftrie-Nctie» (per Stück). Lghbi und Kindbera, Eisen» u»b Stabl'Inb. in «0>en 200 fi. . —>— —'— Lisenbahnw..l!eihg. 1.200ft. 40°/« ick>— 106— „Eldemilhl", Papiers, u. V.'G. «1 — n»— Montan-Gesell!. östcrr.'alpine . ?l 50 74 — Präger Liscn-Inb. Tes. 200 fi, Iß5 bc 1«6b0 Salgo»Tari. Lisenraff. 100 ff. . ize — 121 — Waff°ns..G., Oest. in W. i«xi fi. 144 — 14S — Trisailer Kohlenw'Gcs. loo fl. . — —------- Devisen. Deutsche Platze......58 «0 »8'7l> London.........11970 120 L5 Pari«.........l7 5». 47 Ü7. Petersburg.......—— —— Valuten. Ducaten........ »»» »«« 2U'Francs»Stü«le..... 9 Li 95, Sllbn......... —— — — Deutsche Nelchibanlnott». . . 5S-«c b» «b Äml8blalt zur Laibacher Zeilullg Nr. 23. Dienstag, den 30. Jänner 1883. (489—3) Honeur»au«sen«ibunll Nr. 978 Bei dem kraimschen Mächdcnaussteuer-Ttistllngsfondc ist der Ertrag der Friedrich von Weitenhiller'scheu Mädchcnausslcuer.Stif. tung per 58 sl, 30 kr. für das abgewichene Jahr 1882 ,u vergeben. Zum Genusse dieser Stiftung ist eine wohlerzogene Tochter armer Eltern berufen, welche im Jahre 1882 geehelicht hat. Diejenigen, welche sich um diese Stiftung oewerden wollen, haben die mit dein ArmutK-und Sittenzeugnisse, dann mit dem Tranunas< scheine belegten Gesuche ! bis Ende Februar 1883 ^ ^>r l k- Uandebregierung zu überreichen. Laibach am 25. Jänner 1883. «. l. Landesregierung für Krain. (488-2) KmlämaHnn». Nr. 977. Hur Vetheilung auS der Adclsbergcr Grotten, und aus der Franz Metello'fchen Invalidenstiftung pro 1383 wird hiemit der Concurs ausgeschrieben. Es sind dazu im A. h. Dienste invalid ge« wordene, in keinem Invalidcnhausc unter» gebrachte Krieger berufen. Auf die erstere Stiftung haben die in «delSberg gebürtigen, auf die letztere die im «erichtöbezirle Nasscnfuß gebürtigen und in °eren Ermanglung andere in Kiain geborene Invaliden Anspruch, wobei bemerlt wird, dass Nch bisher aus dem politischen Vczirle Adels» berg und aus dem Gerichtsbezirle Nasscnfuß immer eine genügende Anzahl von Bewerbern um diese Invalidenstiftungen gemeldet- hat. Der zu vertheilcnde Nrtrag belauft sich dermal bel jeder dieser Stiftungen auf 37 fl, 80 lr. Die Newerbungsgesuche haben folgende Belege zu enthalten: 1.) Den Taufschein zur Nachwelsung des Alters und des Geburtsortes -2.) den Beweis geleisteter österreichischer Kriegs» dienste durch Militä'rabschicd, Patents Invalidcnurlnnde u. dgl.; 3) den Beweis, dass der Bewerber wirklich in diesen Kriegsdiensten invalid geworden ist und die Beschreibung der Art der In» validität; 4.) die Angabe, ob der Bewerber irgend ein bewegliches oder liegendes Vermögen, einen und welchen Aerarialbczug, irgendwelchen Dienst oder ein sonstiges öffentliches Pri> vatbeneficium hat. Die diesfälliaen, nach dem Erlasse des l. l. Finanzministeriunis vom 1U. Mai 1851 stem» pclfreien Gesuche sind nur im Wege der poli» tischen Behörde, in deren Bereiche der Invalide seinen Wohnsitz hat, und zwar längstens bis Ende Februar 1663 an die l. t. Landesregierung in Laibach zu richten. Von der k. l. Landesregierung für Kram. Laibach am 25. Jänner 1883. (474-2) Hekrerftelle. Nr. 53. An der zweiclassigrn Voltsschule zu Zchischla >sl die zweite Lehrerstelle mit dem Ialuesaclialtc voll 450 fl. definitiv, eventuell proviforisch zu besehen. Bewerbungsgesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 5. Februar 1883 hierorts zu überreichen. K. l. Bezirlsschulrath Laibach, am 20sten Jänner 1883. (475-2) Hunämnckunu. Nr. 624. Vom k. l. Bezirksgerichte Laas wird bekannt gemacht, dafs die Localerhcbungcn dehnfs j Anlessung der neuen Grundbücher der Ca« tastralgcmeiudcn Nunarsko, Ttndenz, Naune und Kosarsche am15. Februar1883 hiergerichts beginnen werden, und dass jene Personen, welche an der Ermittlung der Besitz« Verhältnisse ein rechtliches Interesse haben, hiebei erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrmlg ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. K. l.^Bezirksgericht Laas, am 24. Jänner 1883. (bii—1) HunllmnHung. Nr. 113. An der Volksschule in AoelSberg ist eine Mädchen < Lehrcrimistclle mit dem Gehalte jährlicher 5U0 sl.und eventuell eine andere Lehrer« stelle »nit dem Gehalte jährlicher 450 ft, zu besetzen. Die Gesuche sind bis 15. Februar 188» einzubringen. K. k. Bezirtsschulraty Adelsberg, am Lösten Jänner 1883. (502—1) Gäietal-Vorlaäun«. Nr. 743. Supanzchizch Michael, Schlosser in Kronau, wird nufarfordert, seinen Erwerbsteuer» rüctsland »ll Artikel 125 der Steurracmeinde Krunau pro 1882 mit.....3 fl. 62 lr. und die pro erstes Semester 1883 fälligen Gebüren mit.....2 „ 94 „ binnen vierzehn Tagen beim k. k. Stcucramte Kronau zu bezahlen, widriacns das Gewerbe von Amtswegen ge« löfcht werden wird. K. k. Bczirkshauptmannschaft Nabmanns» dorf, am 29. Jänner 1883. Änzeigeblall. Eingesendet. Als Augenzeugen und Theilnehmer an dem schönen patriotischen Schulseste am 6. d. M. in Maierle müssen wir unser Stannen und unsere Entrüstung ausdrücken über die unbegreifliche Verblendung, mit der w einer aus^Laibach vou 16. Iäuner datierten Original - Corresponds der Zeitung „Tribüne" Nr. 16 die Thatsachen dermaßen entstellt werden rönnen, dass darin gerade das Gegentheil von dem behauptet wird, was A.Aeude aller Freunde unseres schönen Oesterreich dort vorgieng. Denn ^Mcy gaben die große Reichsfahne, die schwarzgelbe, au schönster Stelle yo^ an emcr Tanne flatternd, und ihr gegenüber die wcihrothe uud die 7""z-roth-goldene weithin in die Landschaft Kunde, was für ein Fest ^ -Maierle gefeiert werde; dann wurden die Wüusche für Heil uud negen für den Kaiser und das kaiserliche Haus nach einer belehrenden "no zn friedlichem, einträchtigem Wirken mit vereinten Kräften aufmunternden Anrede des Gymnafialdirectors Herrn Knapp, mittelst dreimaligen begeisterten Hochrufes von der ganzen Versammlnng dargebracht; endlich wurde die Volkshymne, welche hierauf der Lehrer mit oen Schulkindern in vortrefflicher Weise anstimmte, zngleich von allen ^esttheilnehmern mitgesungen. So uud nicht anders war der Verlanf buses erhebenden, echt patriotischen Festes. (5io) Oeorg Kwtnpfl in. p., Illorwn Hcnnitsch in. p., haus« und Realitätenbescher. Haus- und Realitätenbesitzcr. Alow