Witzlß«», DM»! flr AI»." «r. U«. Mtttwvch, tv. Februar tSSS. VI». Jahrgang Die „Ml^rburger Zeltmis," erscheint jeden Sonntag, Miltwoch und Freitag. Preise — sür Marburg: ganzjährig 6 fl., halbiahrig Ist., vierteljährig Ist. 50 kr; für Zustellung ins Ha^h MSVatlich 10 kr. mit Postversendnng: l^anzjährig ß fl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10. bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit Lv kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung SV kr. Jnseraten-StempelgebÜhr kommen. Zur Zl'schicht'' Tnne»,. Der Aeichstanzler soll die Ernennung desGrafenTaasse z»m wirklichen Präsideuten des Ministeriums de» treiben — ein Vestreben. lvelchem GiStr»,. Hcrbft. Hasner und Plener Ach widersetzen. Der Bcrichtkrstatter ciner Pcslcr Zeitung redet soM vo» der Möglichkeit eineS Rücktritte?. Wir tljcilen diese Besorstniß nicht. Oefterreichische Ministcr scheidkn. wie die Erfahrung lehrt, nicht sobald aus tbrem Amte und würdc« unsere .^bürgerlichtn" Minister die Prall dentjchast des Grasen Taaffe so stul sich gefallen lasten, als die bis hcri^e Lciterschast dtsselbcn. Wenn die „Ncu< Fltie Preffe" in dieser PraKdcutschast cine Gef^,hr clblickt. se mag »c i»» ihrer Lauwaflerpolitik tvähulu. sie habe sich durch iljren Warnungsrus um daS Baterland verdient gemacht. Die Bolkspartei ktnln darüber nur lächeln. So lann» dieses Ministerium sich am Ruder liefindrt. ist cs sür die ganze Masse d«s Bolt's lischst gleich^,iltij^. w,lche Person das Ruder führt; Namen sind uns mehr als je nur eitler Dunst ; wir fordern freilieitliche Trund säj^e nnd Männer, welche dicsclben mit all.»' Sntschiedenljeit verfechten oder — zurücktreten. Warschauer Berichicu zttsolj^c trifft Rußland noch immer gelval tij^e VortehruNAkN zum Kriettt. Errde Februar wird bei Winnie« ein geldlager heriiestelit. lvclchc» alle Truppen au» Kongreßpolen und den Tubernien Kijow und Kamieliee bczieljen soilkn. )n Monatsfrist soll eine neue Rekruli'un,; sttUtfinden und werden sünszehn Manu von tausend ausgcl^ben. «> . Ueberall, wo man in den alten o d e r n e u e n P r ovl n z en Preußens sich nach d,r Stimmut^ der Bevölkerung umthut. hört man den Jammer über die Lleuerbedrürkung nnd doch klagen die Bundes« staaten noch viel lautlr. So ziruilich alle Bundesstaaten erfreuten sich bis zum Kriege blühendtr Finanzen; alle ohne Ausnahme sahen sle schon im nächsten Jahre den sichrrn sinanlicllcn Ruin vor flch. Die theilweise reichen, aus frültereu J.chr^n übernommenen Bestände sind ausgezehrt, die Sltuererhöhungen lasse» sich nicht weiter treiben. Anleihen werden bci dem mangeludtn Arldit. rntsprungen aus der unsichern Existenz kaum noch zu machen scin. So muh sich binnen wenigen Iahren überall die finanzielle Unmöglichkeit deS Fortbestehens zeigen, d. h. die Bundesstaaten sind sammt und sonders für die Einverleibung reis und zu dieser bereit. In Berlin hat man sehr bedenkliche Nachrichten aus Frankreich erhalten. Zur Stunde soll nämlich über ein Schutz, und Trutzbündniß Frankreichs mit Italien verhandelt tverden und zwar mit Umgehung der Minister unmittelbar zwischen Napoleon üud lVlktor Emanuel. Wiste» die italienischen Minister amtlich nichts von der Sache, dann können fie dieselbe nach einer Anfrage im Parlamente getrost in Abrede stellen. Dieses Bündniß soll aber in Voraussicht eines Krieges mit Deutschland g schlosten werden, der nach den allgemeinen Wahlen stattfände. Ueber« Haupt Nlmmt die Bitterkeit zwischen Frankreich und Preußen neuerdings wieder zu und haben die Red.n Bismarcks gegen vie Entthronten das Feuer nicht wenig geschürt — ja es verlautet sogar, der französische Äe-s^mdte in Berlin habe über diesen Gegenstand eine sehr lebhaste Unter-rednng mit Bismarck gehabt. Die Kurie ist. wie man auS Rom berichtet, sehr zufrieden mit Napoleon III., und erblickt in seiner heutigen Politik Italien gegenüber eine reuit^e AbschivöruNit frülierer Ärrthümer. Die Beziehungen zwischen Rom und P»riS seien zärtlicher, denn je zuvor. Die Sicherheit und Zuversicht de» rölnischen HofeS und der klerikalen Partei wachse mit jede« Tag. Dic Bewegungen in der Emilia. das Sichfügen der römischen Bevölk«' rungtn. der Mangel aller Eiutracht, aller klaren Bestrebungen in der freisinnigen Partei, die Vervollkommnung der Rüstungen der kleinen päpsl-lichen Armee, die Aussicht auf jene moralische Macht, welche das Papst» thnm sich von der bevorstehenden Bereinigung der katholischen BischAfe verspricht . . . alles das wirke zusammen, um die Anhänger der weltliche» Gewalt in die beste Stimmung zu versetzen. England und Frankreich sollen den Entschluß gefaßt haben» Athen zu besetzen, falls sich dort die herrschende Aufregung nicht lege» lvürde. Durch Maueranschläge ist neuerdings die Erklärung des Krieges oder die Abdankung deS Königs gefordert worden. Der König selbst de« reitet eine Erklärung an daS Volk vor. in welcher er sagt, daß Grieche«? land. von ollen Mächten verlasten. für den Augenblick nachzugeben ge-zwungeu sei und müßten darum Ruhe und Ordnung bewahrt werden. Der Lekensbanm. Von Z. Frey. (Schluß.) Die Mit sehnsuchtSvolltt Eile ununterbrochen ausgesührte Heimreij« iiind die gew.Utsamen Eindlücke. die dieser gesolgt. hatten die angegriffene Gesundheit meines KreundeS auf's Tiesste erschüttert. Nach den ersten mütterlichen Umarmuiigen mußte er an jenem Morgen zu Bette gebracht werden und der Arzt empfahl auf'S Ernstlichsle Ruhe und Vermeiden jeder Aufregung. Aber schon in den ersten AUt^enblicken des Alleinseins verlangte der Heinigetehrte von dein Bruder zu wisten. wie und warum der verhängnißvolle Lebensbaum gefällt worden. Verweigert konnte die so tntlchitden geforderte Auskunft nicht werden. Als der Bruder am Schlusie seiner schonenden Mittljeilung beifügt,. ,vie den Vater die rasche Thal noch in leinen letzten LebenSatigenblicken beunruhigt, ful^r der Andere mit einer schnellen, schmerzlichen Handbeivegung nach dem Herzen. Au die ttschrockcue Frage, was er hcche. gab er zur Autlvort: „Ach. es ist Nlchls. eö »var mir nur, a!S ob da drinnen EtwaS zerriffen oder gelprttn-gen sei. Es ist schon wieder vorbei, und nun will ich ein Wenig schlasei»; nicht walir. mein Guter— Der geschmeidigen und jeden Verlust rasch ergänzenden Jugendkrasl darf Vieles zugewuthet werden und so erholte sich denn unter der zärt-lichen Pstege mein j^reund körperlich ntld, wie es schien, auch grmütt)lich wieder auffallend rasch. Freilich kamen äuheUich sehr günstige Verljält. nisse dazu, die diese Genesung befördern mußten. Man saiid bald, daß der junge Mann seine gelt nichts weniger alS in einem unlhätigen Kamaschenlebe« vergeudet, daß er sie vie!mel)r gewissenhaft zu weitgehenden und gründlichen tnilitärischen Studien verivendet. und nun neben einem gesetzten. frühaere>ften Charakter einei» Scho.K tüchtiger Kenntnisse nach der Heimat zurüergebracht habe. Dalicr eröffnete sich ihm sofort eine ehren-volle Thätigkeit. durch die er. wie ihr Alle wißt, in wenigen Jahren zu llgemeiner und wohlverdienter Allerkennung gelangte. Während dieser Zeit lebte ich in ununterbrochenem Umgange mlt hm. und da konnte es mir denn freilich nicht entgehen, daß der Ster» eines äußeren Glückes die Tiefen seiner Seele nicht zu erhellen vermochte. Sein Benehmen, wie sein ganzes Wesen war ernst, aber vo» einer eigen» hümlichen Liebenswürdigkeit, die Aller Herzen gewann, durchleuchtet; auffallender Weise wurde er gerade dann sliller. in sich gekehrter und fast menschenscheu, wenn Andere sich mit dem ausivachenden Früliling ihres Daseins besonders zn freuen pflegten; wenn Maienlüste und Blüthen ins ^reie lockten, dann snebte er gewiß mit einer Art banger Scheu die Ein» amkeit eines abgeschlossenen Hoszimmers auf. Die Ursache dieser krank-haften Erscheinung ivar mir auch nicht verborgen geblieben; aber jeder Versuch, dieselbe zu heben, ivurde mit einem milden, jedoch entschiedenen Ernste zur Rnhe verwiesen. Schon IM ersten Jahr nach seiner Heimkehr hatte ein durch Schön-lieit und Bildung gleich ausgezeichnetes Mädchen einen tiefen Eindruck auf das Herz meines Freundes gemacht; bei den änßeren Verhältnissen. oeS Letzteren und dessen persönlichen Eigenschaften war die Erividerung einer kaum verratbenen Neigung natürlich, und Alles schien sich auf's Freundlichste anlassen zu wollen. Mein Freund jedoch, der viel beneidete.' gerieth von Tag zu Tag in eine immer lebhaftere, beängstigende Unruhe. Wir gingen durch die Abendstille im duflenden Garten umher; er unstät und hastig, rij» bald da. bald dort ein Blatt einen Blüthenzweig herunter, um ihn zwischen den Fingern zu zerknittern. „Du bist mir ei» vollständiges Räthjel." sagte ich. „daS Glück bringt dir mit einem Male entgegen, was Andere stückweise zusammensuchen müssen und ost. trotz aller Mühe nicht finden können. Mir ist's. daS Leben stehe wie einer dieser blüthenliedeckten ZZäume vor dir und doch bist du nicht zusrieden, geschweige denn dankbar." — Er blieb stehen, mich lange mit einem still schmerzlichen Lächeln anschauend. „Ja wohl." sagte er endlich, mich hei der Hand lassend, „gerade lvie ein Blüthenbaum; aber jetzt komm' nur mit mir." — Er schlug den Weg nach „den Bäumen" ein. Langsam, wie von einer bangen Scheu ergriffen, trat er an de» kleineu. mit Moos beivachsenen Strnnk heran. „Siehst du," sagte er tnit gepreßter Stimlne. „das ist das Symbol meines Lebens, und sieht eS nicht aus. wie ein schon verwitterter, mit dem Moose der Vergessenheit bedeckter Grabstein? Ja Madrid beschäftigt man sich jetzt vorzugsweise mit dem A>reier - Nvsschuß. dessen Bottheile und Nachtheile man nach allen Seiten erörtert. Ueber die Personen frage ist man noch lange nicht cinig. Urim und Serano werden zwar allgemein al< Mitglieder bezeichnet, allein das dritte Mitglied ist noch zweifelhaft. Anstatt Rivero's ist jetzt von Mgueras die Rlde. wodurch den Mepublitanern ein Zugeständniß gemacht werde« ssll. Vie man sich die neue Regierungsform denkt, geht theil-weise aus einem Artikel der „Epoea- hervor. Nach diesem Blatte wäre das Direktorium natürlich verantwortlich, denn eine revolutionäre Regie« rnng könne nicht wohl anders sein ; sie würde aber lhatsächlich diese Verantwortlichkeit von sich ab und auf ein Ministerium wälzen, welche» die Regierung vor der Kammer vertretkn und die öffentlichen Teschäste leiten würde. Ueber die Persönlichkeiten dieser neuen Minister ist man ebensosehr im Unklaren. Nur nimmt man an, daß die jetzigen Minister zu« großen Theile allen Parteien nicht mehr zusagen. W«»«« «»ser« Bauer« die Diebe todtschlage«? Marburg. 9. Februar. Der schreckliche Fall von Selbsthilfe, welcher kürzlich in einem Nach, bardorfe sich ereignet Hot. »st nicht der erste dieser Art; schon mancher Dieb, aus frischer That ertappt, ii^t — zumal im steierischen Unterlandc schwer verivundet oder todtgeschlagen worden. Das Gesetz verbietet diese Gelbsthilft: im Rechtsstaate haben auch Diebe den Beschädigten gegenüber «och ein Recht — das Recht nämlich, nur vom Gtrichte verurtheilt. nur «ach dem (besetze gestraft zu iverden. Warum wird aber dieses Recht so hüufig noch verletzt? Vir reden hier nicht von den allgemeinen Ursachen der Rechtövkr« achtung, der Gemüthsverwilderung — wir erwägen nur die besonderen Gründe, die sich auf die Strafrechtspflege selbst beziehtn. Unzufriedenheit mit der Rechtshilfe des Staates ist's vor Allem, was den Bestohlenen zum Verbrecher am Diebe macht. Das strafrichter liche Verfahren dauert viel zu lange; der Beschädigte muß sich zu ost verhören lasten, muß seine Angabe sogar noch beschwören. Wkgrn dieser Gänge verliert die Partei Zeil, versäumt ihre Arbeit und hat nicht selten anch baare Auslagen zn berechnen. Gangentschädignngen werden nicht geleistet. — Auch der Schaden, welchen die Partei an ihrem Eigenthume erlitten, wird selten oder nie vergütet. Die Strase der Diebe erscheint dem Bestohlenen als viel zu milde Bestimmt ihn zwar der Verlust seiner Habe, das Gefühl der Rache zn diese« Urtheile. so ist doch nicht zu läugnen. daß die übliche Bestrasung der Gauner zu den allgemeinen Klagen gehört. Wir sprechen nicht sür eine nnverhältnißmäßig strenge Ahndung; was wir verlangen, «st nur. daß die Strafe ernst genommen werde. Die BerwatirungSorte unserer Sträflinge find aber keine Häuser der Buße und Befserunt^. Die ge «einsame Haft verdirbt unsere Strafanstalten zu Hochschulen deS Lasters. Scherz und Spiel, wohlgeübter Gesang, vergnügliches Gespräch beweisen, daß dort ^ein Leben voller Wonne" geführt wird zu eincr Zeit, wo die Staatsgenossen, die in der Freiheit wandeln, gar selten mehr tin fröh» liches Antlitz sehen — wo die Bestohlenen noch den üb^ig gebliebenen Krenzer opfern müffen, um den Herren Dieben das Brisammensein aus Staatskosten möglichst erheitern zu können. Der Verbrecher ist des Staates eigenstes Verbrechen! Verwahrloste Erziehuug. schlechte Gesetze, staats« und volkswirthschastliche Zerrüttung yabea einer der geistreichsten Frauen Dentschlands einst das Recht zu — Kannst du's leugnen 7 Drum kommt's ost auch mit einer entsetz-ltchen Vangigteit über mich, als ob ich gegen den Willen der ei^-i^en ivrdnu»g noch unter den Lebenden weile, oder als ob ein zweites Ich sich da au den milden Sonneuschein hereindränge, während mein ursprüng« liches Sein längst drunten in der ewigen Finsterniß liegt" Ueber die Sonderbarkeit dieser Worte lächelnd, zugleich aber von dem dumpfen Ernste seiner Stimme erschreckt, sagte ich: „Wie kannst du nur solche grillenhafte Träumereien mit einem so feierlichen Predij^ertone behandeln. Sage mir um Alles, was hat denn eiu Sinnbild und war' es das finnigste und treffendste, so unmittelbar mit der Wirklichkeit, mit de« ihm doch nur durch unsere Vorstellung vkrbuudenen Gegenstande zu schaffen 7 — Oder warum stellt denn der Baum deines Vaters noch in voller Vlüthe da, während dieser selbst längst im Grabe liegt?" — Das ZÜSort war kaum über meine Lippen, als ich's auch schon bereute. Ich sah. ivie über sein Gesicht ein leises Zittern glitt und er dann die Hand langsam nach dem Herzen erhob. — „Schweigen wir lieber über diese Dinge." sagte er nach einer Weile wieder mit eigenthümlich schmerzlichen Lächeln, das seinem männlich schönen Gesichte einen nnbeschrkiblich rühreN' deu Ansdruck gab; „sür Wahrheiten, die nur in dem tiessten Empfinden des Einzelnen existiren. wird der grobe, nach dem BeisalleAller trachtende Verstand nie ein richtiges Wort finden. Gewiß aber besteht zum Gegen» stände und s,inem Sinnbilde e»n tiefgeheimer Zusammenhang, der im innersten Wesen der Dinge begründet ist; die beiden gehören ja zusam-men, wie der Körper und sein Schatten. Und da süllt's m«r immer wieder ein. wie das Volksgcmütli stets titfer nach dem gehrimcn Bande, das die Dinge seit Etvigkeit bindet, geforscht hat. als unscr abgegriffener Schulverftand. Denke nur einmal an die Sagen von Menschen, die ihren Schatten dem Bösen verkauft und damit diesem selbst anheimgefallen sind l — So Etwas wird mir innerlich kiar. ivenn ich einen blühenden Vaum sehe; dieser Anblick mahnt mich immer an einen verloren gegan-genen Theil meines Daseins, an meinen Schatten, wenn du willst, der schon unter'« Boden liegt, wohin ich darum ebensalls gehöre, und daß ich nur widerrechtlich, gleichsam verkappt, um einer mich suchenden Gewalt AU entgehen, noch da droben umherwandle." — So nngesähr sprach er in einem überstürzenden Strome theils sinniger. diesem Spruche gegeben — welche Vernrtheilnng des Staates Oesterreich liegt in dem Satze, der hier zü Lande allgemein ausgesprochen und leider auch gebilligt wird: Unsere Bauern schlagen die Diebe lieber todt tils daß sie zu Gerichte gehen._ Vermischte Nachrichten. (No rd a m e ri ka.) George Peabody. dessen wir in den „Ver. mischten Nachrichten" einmal schon erwähnt, hat iveit beträchtlichere Stif-tnngen gemacht, als allgemein angenommen wird. Er schenkte an die Armen von London................1.760000 Doll. an die Baltimore Anstalt....................1.000.000 „ für den Unterricht von Weißen und Schwarzen iln Süden........................2.000.000 „ für ein Museum amerikanischer Reliquien .... 150.000 „ für ein ähnliches Museum in Harvard..........1ö0.000 „ für eine UnterrichtSanstalt in Daivens..........2S0.000 für ein freies Mnstum in Sälen..............50.000 „ dem Staate Maryland....................250.000 „ der Schule in Kenyon....................25.000 „ für die Kane'sche Nordpol.Ezpedition............10.000 „ für eine „Gedächtnißkirche" seiner Mntter .... 100.000 „ an Mitglieder seiner Familie....... . 2.000.000 „ Zusammen: . . 7.785.000 Doll. Zu beinerken ist. daß in dieser Liste die großen Summen nicht einge-schlössen sind, die Peabody sür die bei der großen Londoner Ausstellung 1856 vertretenen amerikanischen Interessen hergab. Peabody, ein ganz einfacher, kernhafter Bürgersmann, hat sür seine vielen Millionen nie irgend eine Belohnung erhalten oder beansprucht; die einzige, die er nicht ab-lehneri konnte, war ein el)rendes Schreiben der llönigin von England und deren Bildniß. Wie kleinlich find dagegen unsere Verhältnisse. (Spanien.) Jsabella die Fromme hat an die Spanier einen Aufruf erlassen, dem wir folgende Stellen entnehmen; „Spaniers Seit meiner Kindheit und lveil ihr es gewollt, bin ich daS nationale Sinn-bild eurer Rechte und Freiheiten. Männer, tvelche ich mit Wohlthaten übcrhäuste. behaupten plötzlich, nachdem sie hundertmal das Gegentheil geschworen, daß meine Dynastie ein unüberivindliches Hinderniß für euer Glück, für den Ruhm unseres Landes, für die lZkntwicklung unserer mora-tischen und materiellen Interessen sei. Mein Herz rief mir zu. daß sie lügen; aiier ich tiabe euch nicht um den Preis des Bürgerkrieges ent-täuschen »vollen. Gott ist mein Zeuge: hätt'N sie euch glücklicher, rühm» voller, reither gemacht ich hätte sie aus meiner Verbannung gesegnet, trotz ihres Untanks gegen mich, glücklich euch selbst meinen Sohn zu opsei^n und allein zu bleiben, um weit von meinem Lande zn weinen... Fünf Monate sind vtrflosseu; seid ihr glücklicher, ruhmvoller, reicher? Rehmen wir ,gemeinschaftlich, sürderhin über die Menschen aufgeklärt, das Werk der Neuerschaffung. der Duldung und besonders der Freiheit, welche ich symbolisch darstelle, wieder auf Das Geschehene ist nur ein Traum. Ich spreche zu euch als Erbin Jsabella s der Katholischen nnd Karl s V.. aber besonders als die Erivählte eurer Herzen, als die Frau, welche ihr gewöhnt habt, eure Leiden mitzuleiden. Ich gehöre ench ganz an. Meinen Sohn in deu Arinen. komme ich. um euch tviederzugeben, was man euch genommen hat. eure Ruhe, euer Glück, eure Macht und die Herrschaft eures Glaubens." (Sparkassen) Der Kanton Zürich mit einer Bevölkerung von ^275.000 Seelen besitzt jetzt 38 Sparkassen mit einem Guthaben von theil« den Verstand verivirrender Worte und Bilder, zuerst gegen mich i^ewendet. dann allmälig vor sich hin. ivie im Selbstgespräche. Endlich kam er aus mich heran und faßte meine H^nd. „Komm." sagte er weich, „ivir ii)ollen gehen; aber sprich nie mehr vom Baume meines VattkS. ich bitte dich. Denn wer iveiß. vielleicht muß derselbe so lange stehen bleiben, als das theure Leben selbst «och fortbestanden, wenn nicht die That eines gewissenlosen Sohnes dasselbe — verkürzt hätte." „Aber uin Golteswillcn." rief ich erschüttert, „was machst du dir für selbst-quälerische und sündhafte Gedattken?" — „Beruhige dich," erwiderte er leise, ini^em er mir an der Gartenpforte die H.uid znin Abschiede drückte; „Manches läßt sich nicht mehr ändern. Manches kann tvieder werden, wenn nur crst einmal diese blühenden Bäume, die das Auge immer mit unividerstehlicher Gewalt anlocken, vorüber sind. Ja, die quälen nnd beängstigen mich l —" Diese Unterhaltung löste mir manches Räthselhafte im Wesen meines Freundes und jetzt begriff ich auch die Beängstigung, die ihn beim Gedanken an die Verbindung mit einem ltbensvollen und hoffnungsfrohen Wrsen erfassen mußte. Aber wie er nun einmal war, konnte nur von der milden Hand der Zeit Beruhigung «nd Genesung gehofft werden. Und wirklich, diese Hoffnung schien nicht getäuscht iverden zu sollen. Wie er eS vorausgesagt, wurde er mit dem Abblühen des Frühlings ruttiger und als erst einmal die Blätter von den Bäumen sanken und die ganze Natur selbst nur noch als kahler Grabhügel ihreS untergegangenen Lebens dastand, schien er wieder zufrieden und froh, ivie ich ihn einst in glücklichern Tagen gkkannt. Als aber der Frühling wiederkehrte, brachte er in seinem Geleite auch das schon besiegt geglaubte Unheil wieder mit. nur von Jahr zu Jahr in bedenklicherm Umfange. Da hatte ich denn Gelegenheit, die Willenskraft anzustaunen, mit der mein Freund der Welt sein tiefes Weh zu verbergen li>ußte. Ich konnte mich ost der Thränen kaum erwehren, wenn ich sah. wie er durch die Kllirljcit scines Gcisles. durch die Bestimmtheit und Energie seines ganzen Wesens spielrtid die formlosen Massen bewältigte und sie zu gegliederten Werkzeugen seiner Winke umschuf, während er selbst einem dunkeln Dämon erlag, der dem bloßen Haus-Verstände so mühelos zu bewältigen schien. Iö.380.623 Franken, einem Reservefonde von 1.261.905 gr. und einer Einlegerzahl von 78.951. TS kommen sonach auf 7 Einwohner 2 Ein-leger, auf jeden Einleger 200 Fr., auf den Kops der Brvölterung 57 Franken. — (Ge r i ch t s to ft e n.) Ein Wieskadner Einwohner hat eine Anstalt errichtet, die sich mil der qtnaue» Prüfung aller GerichtSkosteN' rechnungen befassen wird. Der Unternehmer brgiündet die Errichtung seines Geschäfts durch die Thats^che, daß sich die Vejchwerdtn über zu Viel erhobene GerichtSkosten in leKtrr Zeit sehr vermehrt l)aben. (P r e ß p r o z e s s e) Die Zahl der Preßprozesse. welche l868 in Berlin verhandelt worden, beträgt im Gnnzen 33. von denen 10 mit Freisprechung, die übrigen 23 da^^egen mit Berurtheilungen von 21 Wochen Gesängnih und 926 Thlr. 18 Sgr. Geldbuße (im Te-sammtbetrage) endigten. (Eine untrschöps liche Hilfsquelle Oesterreichs.) Die Wirthschast in Wieliczka ivar und ist eine erbärmliche. Bei der großen BrttrauenSduseln hosite man mit den Arbriten ln dem Korridore „Kloski" frührr fertig zu »Verden, ehe die Gelvüsser den Horizont „HauS Oesterreich- erreichen. TroK alledem mußten bekanntlich die Arbeiten, kaum ausgenommen, wieder gänzlich eingestellt werden. Am 22. Jänner zeigte sich zum ersten Male im Horizonte „Oesterreich" das Waffer in gleicher Höhe mit dem Korridore „Kloski" und ist ein längeres Verbleiben in diesen Orten mit Lebensgefahr verbunden. Die Gefahr war so groß, daß nicht mehr die Zeit ausreichte, die Schienen der Eisenbahn zu retten. Freilich blribt die Frage offen, warum MlUi flüher die Schienen nicht herauszog, ehe daS Waffer diese Höhe errcichtt. Zur Zcit steht daS Waffer zwanzig Klastrr tief und steigt von Tag zu Tag im ganun Umkreise die Vernichtung verbreitend. Zm Horizonte „HauS Oesterreich" stand daS Wasser am 4. Februar bereits cinen Schuh hoch. Wie kommt's. daß ^t alle technischen Porkehrungen von Wien aus geleitet werden. Dcr Ministcrialrath Baron Hingenau ging nämlich am 27. Jänner aus Anweisung des Ministers Brestel nach Wien, ohne irgend welche Befehle zu hinterlaffm. nach welchen uia», sich richten könnte und besorgt jetzt alle Angelegenheiten gemüthlich von seinem Schreibtische aus. Bon den Dampf«!.,schinen ist keine Spur vorhanden, wahrscheinlich liegt der Frachtbrief noch ruhig in drm Saeke irgend eints Amtsdieners vom Finanzministerium Am 4. d. M. sollte dic Probe mit den Dampf-keffeln stattfinden und die Maschinenbeslandtheilc liegen noch irgendtvo ans der Bahn. Dcr Plan, von oben herab sich zur Quelle „durchzu-beißen." ist noch nicht ausgegeben, doch g'hen die Arbeiten mit der Sehneckenpost vorwärts. Bon dcn 40 Klaftern Erdabgrabnngen sind bis jctzt neu« bewältigt. Gelingt rS auch »veiter vorzudringen, so ist noch wenig Hoffnung aus Eisolg vorhanden. Einige Kloster von der Quelle entfernt w-rden die Arbeiten von dem Wasser überrascht werden und die aanze Mühe ist umsonst, weil man zu spät daran ging. Bon einer BerdäMtnung des Korridors kann nur dann die Rede sein. »Venn die Dampspnmpen den ganzen Horizont vom Wasser reinigen ui»d das zu-strömende Waffer überdies entfernen. Die jekigen Dampfpumpen sind nichts nutz u»»d die große von 220 Pserdekrast soll erst gegen Ende März ausgestellt »Verden. In Hinblick auf diese saubere Wirthschast. in Folge welcher dem Staate MiUionen entgrhkn. muß cS höchlich (;u»n mindesten) überraschen, daß die löbliche Ainanzirache mit seltenem Eifer arme Lente fortjagt, welche sich et»va» von de»n ausgepumpten Salzwaffer holen wollen. Dieses Salzwasser muß in die Weichsel fließen. Bor einigen Iahren nun bot sich dem Freunde, wie ihr wißt, eine Gelegenheit zu erweiterter und rühmlicher Thütigkeit im Auslände. Er ergriff dieselbe ohne Zaudern und obwohl ich ihn so ungern »vie jeder seiner Bekannten aus der Nähe verlor, war ich doch der Einzige, der ihm sein Borhaben nicht abrieth. Ich ahnte zlvar »vohl. daß es nicht allein die Aussicht auf Ehre und Erlve»ter»lng seiner Kenntniffe »var. »vas ihn znm zweiten Male ouS dem Baterlande trieb, ich war sogar überzeugt daß er häufiger an einen frühen ehrenvollen Soldatentod als a>» eine einstige frol)e Heitnkehr dachte; aber ich hoffte, ein so vollständiger Wechsel aller Lebenöberhältnifse könnte das kräftigste, vielleicht einzige Heilmittel für seine Leiden in sich schließen. Leider batte ich mich schmerzlich getäuscht. Die Briefe zivar. die er auS der Fremde schickte, hätten den Unbe-fangenen nie ahnen laffen. »vie ost die Hand, die diese soften Züge schrieb, in bangem Schmerze erzitterte; es waren die Briese eines Mannes, der mit ruhigem, klaren Blicke Menschen nnd Verhältniffe beurtheilte. eines thatenlnstigen Soldaten, der sich nach dem Kriegsschauplätze sehnte und über die Hinderniffe seinen Mißmuth ausließ, die diesem Wunsche entge-gentraten. Ein einziges Mal schrieb er mir, daß er bei dem Klima-Wechsel bisweilen ein verstärktes Herzklopfe»j verspüre. daS ihm aus Augen-bticke die gewünschte Thätigkeit enchwere ; die Gewohnheit werde sich indessen auch da als besten Arzt erweisen. Diese scheinbar leicht hingewor-fene Bemerkung war hinreichend, mich über daS »vahre Sachverhältniß aufzuklären und im nächsten Briefe rieth ich dringend zur Heimkehr. Die Umstände, die bald darauf im Vaterlande eintraten, unterstützten meinen Rath auf's Kräftigste, indem sie meinem armen Freunde die Hoffnung gewährten, in der Heimat vielleicht finden zu können, »vaS er im Auslände vergeblich gesucht den Tod auf dem Schiachtfelde. Wie diese Hoffnung durch daS FriedenSbedürsniß der Welt vereitelt worden. lviffen wir. Bei dc»n mit Sehnsucht erivarteten Wiedersehen »»»einte ich denn selbst meine Befürchtungen übertrieben zu haben; er sah jünger und frischer ans als vor einigen Jahren beim Abschiede über so manche gescheiterte Marbnrger Berichte. (Gewerbe.) Im verfloffenen Monate haben bei der Bezirkshaupt-Mannschaft Marb»,rg Gewerbe angemeldet: Karl Joch. Tifchlerei in Franhelm — KaSspar Robnig. Holzhandel inZmolnig Joseph Keibitsch, Schmiede in Pößnitzhofen — Matthäus Kafchel. Mühle in Unterlaßnitz — Anton Gollob. Schuhmacherei in Tschermlenscheg — Anton Wratschko Mühle in Ol>ertäubling. Gasthäuser »vurden eröffnet: in Radisell, Georg Jarz — Brunndorf. Karl Kiffmann — Rottenberg. Karl Hammer — Mittergaslerei. Anton Faschmann — Kirchberg. Georg Werschisch — Schentowetz. Georg Pernath — Pragerhof. Simon Grundner —Krätzen-dach. Franz Skerbinet — St. Benedikten, Maria Bogrinetz — Wolfsthal. Andreas Schrei. (Ki rch e nd ie bst a hl.) Am 2. Februar Nachts wurde in Schleinitz das Fenstergitter der Pfarrkirche ausgehoben und stahlen die THüter das Geld aus zwei Opferstöcken, eine Altardecke und drei Altartücher. (Nach dem Begräbniß.) Am 5. d. M. starb in Offet der Grundbesitzer Blasius Kotzbeck in Folge einer Mißhandlung, die er vier« zehn Tage vorher erlitten. Kotzbeck hatte dem Leichenbegängniß des Grundbesitzers Ploi in l-lnter-Burgstall beigeivohnt vnd war mit BlutSver« wandten in Streit gerathen. die auS Rache d»e That verübt haben sollen. (Po stv e rkeh r.) Der politisch volkstvirthschaftliche Verein hat be-kanntlich um Erleichterung des hiesigen Postverkehrs nachgesucht; dem Obmann des Vereins »st nun folgendes Schreiben zugekommen: „An den löblichen politlsch-volkSwirthschaftlichen Verein „Fortschritt" in Mar-bürg. Mit Beziehung auf die an daS dortige k. k. Postamt gerichtete Eingabe vom 6. Juli 1868 beehrt sich die k. k. Postdirektion. dem löb-lichrn Vereine diensthöflich zu eröffnen, daß dem darin ausgesprochenen Wlinsche wegen Aufi»ebung der ZuftellungSgebühr. dann Berichtigung der Aviso- und Bestellungsgebühren für Fahrpostsendungen gleich bei der Aufgabe zu Folge des hohen Handelsministerialerlaffes vom 29. Jänuer 1869 Z. 16128/1639 nicht ivillsahrt »vnrde. Dagegen »vird »vegen so-fortiiger Einführung deS Nachnahmegeschäftes bei dem dortigen Filialpost-amte auf Arund der diesfalls mit dem bezogenen hohen Erlaffe erhaltenen Ermächtigung gleichzeitig daS Erforderliche verfügt. Auch hat das hohe Handelsministerium die Entscheidung wegen Ermächtigung des dortigen F«lialposta»ntes zur Aufnahme von Postanlveisungen in baldigste Aussicht gestellr. Nach Einführung dieses Dienstzweiges wird es möglich sein, tiei dem Filialpostamte Gelder mittelst Postanweisungen in der Rlchtunt^ nach Wien bis ^/26 Uhr aufzugeben, sowie es schon jetzt keinem Ai»staude unterliegt, bei dem Hauptpostamte nach derselben Richtung GeldanweisungtN bis 6 Uhr Abends abzusenden. Graz am 3. Februar 1869. Der k. k. Postdirektor. Jägerbauer." (S t i f t u ng fü r B l i n d e.) Der steiermärkische Landtag hat in stil»er letzten Versammlung den Landesausschuß angeiviesen, beim nächsten Zusammentritt des Landtages Anträge zu stellen, betreffend Stiftungen für arme Blinde. Die Erhebungen, »velche der Landesausschuß zur Be-gründung seiner Anträge pflegen muß. sollen nicht allein auf die Zahl und den Zustand der Blinden sich beschränken, sondern auch auf die Ulfachen der Erblindung, namentlich, wenn sie allgemeiner Natur find und auf die BilduugSfähigkett der Blinden ausdehnen, welche noch im jugendlichen Alter stehen. Der Landesausschuß hat die BezirkSausschüffe aufgefordert, in dieser Richtung behilflich zu sein und ist vom hiesigen Bezirksausschuß die Einleitung bereits getroffen worden. Hoffnung sprach er sich mit resignirtem Gleichmuthe auS von* seinem Herzübel behauptete er, daß es ihn fast gänzlich Verlaffen habe. Freilich, es war noch Winter; aber auch als mildere Tage kamen, als Zweig und Busch in grüne Triebe schoß, schien er sich gleich zu bleiben und mit ungestörter Kraft den Pflichten seiner neuen Stellung obzuliegen. Um so mehr erschrak ich. als wir. vor einigen Abenden vergnüglich von einer bevorstehenden Geschäftsreife plaudernd, durch die Alleen längs dem Fluffe hingingen und er nach einigem Schweigen plötzlich fagte: „3m Süden konnte ich'S nicht aushalten, weil das Blühen das ganze Jahr nicht aufhören lvollte; nun aber kann man auch hier mit dem Dichter sagen: „Das Blühen will nicht enden" — und enden sollte es doch, „iver »veiß sonst, waS noch »Verden mag", »vie cS im nämlichen Gedichte heißt." Ties beunruhigt, aber ungewiß. »vaS ich sagen sollte, that ich. als ob ich diese Worte nicht beachtet und trat bald mit ihm in eine Gesellschaft. Er schien etivas stiller als gewöhnlich, aber nicht düster, wie ich ihn früher ost gesehen. Als wir durch die stillen Straßen nach Hause gingen, sagte er: „Weißt du auch, daß heule der ZahreStag meiner Heimkehr aus dem ersten Dienste ist? — Wie dcr Mensch alt werden kann — zwölf Jahre — halt, nein dreizehn — eine verhängnißvolle Zahl. Es war eine Nacht wie heute, so still und mild -- ich »verde sie nie vergessen." Ich begleitete ihn bis an die Thüre seiner Wohnung. Er gab mir ruhig »vie geivöhnlich die Hand und sagte „Schlaf wohl, mein Lieber, eS ist eine herrliche Sache um den Schlaf." Er hat ihn in dieser Nacht gefunden, den Schlaf, nach dem er sich wohl lange gesehnt und anS dem ihn kein schtverer Traum ausschrecken lvird. WaS diesem Finden vorausgegangen, haben die stillen Sterne oder dcr über der blülzenden Welt aufgeheni)c Morgen gesehen. Ich selbst kann nur noch »viederholen. tvaS drei Tage später an seinem Grabe gesprochen worden: „DaS Vaterland hat einen seiner besten Söhne Verloren." (Uvterftützuug «ichtftadtischer Unterlehrer.) Der Limbtag hat betaantlich in der Sitzung vom 5. Ottober 1S68 10.000 fl. U»terftützuag für u^tstädtische Unterlehrer bewilligt und den Lan» vesa«ssch«> beauftragt, Erhtbunaea zu pflegen in dem Sinne, daß die Be-teeAenden «indeftevs bis zur Ergänzung deö baaren Gehaltes von 100 fl. betheilt «erden. In Durchführung diese» Beschlusses fordert nun der HlNdesansschuß von den Bezirtsansschüfsen Bericht über da» Einkommen vier UHterlehrer und diesem entsprechende Borschläge. Der Marburger VezirttftN^chuß hat dte nöthigen Erhebungen bereits eiNj^eleitet. Der anerteUU^Nßwerthe Beschluß des Landtage» ist wesentlich dem Fürworte 2» verdanleu. »velches die hiesige Bezirksvertretung eingelegt nach der war zwar bei der trefflichen Schulung des Vereins und bei der komische« Kraft des Hauptdarstellers vorauszusehen, übertraf jedoch die allgemein« Erwartung. Nach Beendigung der Operette wurde mehrere Stunde» lang getanzt: die Musikkapelle des Herrn Jakubiezet. die schon während der Liedertafel mitgewirkt, spielte. Letzte Post. Das Abgesrdnetenhau» tritt morgen wted-r zusammen «nd ^ ^ ^ ^ V « nächsten» über die unmittelbaren Wahlen ausspreche« Ptrdandlung über das Gesuch der Unterlehrer de» Bezirke», betreffend dte müssen. Lerbeflerung ihrer »virihschastlichen Stellung. tMä^nner g esangvere in.) Die Faschingsliedertafel. welche der Miinnergejangverein' am 6. gebruar gegeben, schloß würdig die Reihe der stftiichen Abende, welche wir diesem Verein während der Aaschin^^s zeit verdi^en. Väfte hatten sich in großer Zahl eingesunden, auch von Seite des schönen Geschlechte». Die erste Abtheilung de» Programm» enthielt stnf Nummemt „Meine Lieb ist eine Alpnerin" Chor von Engelsberg. „s' genstetln im Winter" komisches Quartett von Joieph VriLNer. ^Kloster Grabow" Chor von Löwe. „Auch ich war ein Jüngling" Lted aus Lortzings Oz»er! „Der Waffenschmied" und „Sängerlust Polka" Chor vou Johann Strauß. LorKing» Licd, vorgetragen von Herrn Dr. .Aerd. Dnchalsch und die letzte Nummer erzielten den meisten Beifall. — In der zweiten Abtheilung wurde „Die Gerichtssitzung, oder» die Schick» fnlsbrßder", lomische Operette von Hermann Kipper gegeben. Der Erfolg >k< Bismarek will in Frankreich ei« geheimes Volizeibnreau errichten Griechenland soll hundert Kauffahrteischiffe für Kriegs-zweeke herrichte«. Eingesandt. Der Gemeinderechnung für 1868 zufolge sind für die Reinigung der MkhrungSgruben 678 fl. 29 kr. und für die Straßenreinignng 60 fl. ausgegeben ivorden. Die Reinigung der Gassen und Mehrungsgruben trägt in anderen Städten viel ein, was hier ebenfalls erzielt werden könnte, tveil die Weingartenbesitzer nach Dünger häufig Nachfrage haltei?. Ein Steuerzahler. Eingesandt. Sicherem Bernehmen nach findet Doimerstag den 11. Februar die Mchieds- und BenefizLorstellung unseres lieben Gaste» Frau Anna de Zj^rbieri statt und wählte dieselbe hiezu Friedrich Hebbel» Drama: .Maria Ma^alena". grau Anna de Barbieri spielte diesen Winter die ritelsvllß in Pien mit dem größten Erfolge und so dürfen wir mit Recht eine» genußreichen Abend und bei der Beliebtheit der scheidenden Beuefi-Aisntin auch einen zahlreichen Besuch der Borstellung erwarten. Mittwoch den 10. Februar 1369: Großer Häringfchmaus in der Trüb — HSriuge grati»! von einer beliebten Kapelle. Anfang 6 Uhr. Sntree 10 kr. 10S Die I». l». ?riv. Sßtn. Aypl>thtt»ei>-Pank ia > >' (Wipplingerstraße Nr. 30). welche ihren geschäftlichen Wirkungskreis nur aus die im ReichSrathe ver ttetenen Königreiche und Länder ausdehnt, belehnt Häuser und Grundstücke «it Ansschlus industrieller Etablissements. Darlehenswerber wollen ihre gehörig belegten Gesuche, die einer raschen Erledigung zugesührt werden in den Bureaus der Anstalt einbringen, woselbst auch auf briefliche und mimdlilhe Aufragen die nöthigen Auskünfte ertheilt, und auf Verlangen die,Htakiten ausgefolgt werden. (533 ^ Wietllhiltt EiMmg a« dit ?. 7. Grö«dtr md GrSuder z>gltich Thtil»th«er des hiesigen CasinovereineS. Nachdem bei der anf de« 5. d. M. einberufenen Generalversamm« lung die Kimmfähige Anzahl Bereinsmitglieder nicht erschienen, so wird zn einer zweiten Versammlung hiemit die Einladung gemacht, welche Kreit«» de« ^2. Februar iv69 Abends 7 Uhr im Casinospcisesaale ßattß»iet, «obei nach A. LI der Statuten jede Anzahl Mitglieder be schlnßkähig ist. — Tagesordnung bereits mitgetheilt. Marburg am 9. Februar 1869. 102 Dr. M«Uö, Borstand. Friedrich Leyrer, Sekretär. vr Ipsviv, i» AardurL^, listt sÄnv kansivi ill ä«r iXr. 201, 1. Ltovlc, vröMet. Weinbau «nd in der Keller» wirthschaft praktisch erfahren, empfiehlt sich als Lohner. Nähere Auskunft im Compt. d. Bl. (9ö WM' Sicherheit gegea /t»er ««d ^«ergefahrlose ««d gtftfrele Vlantnaer SichMits-Hölzchen ohneMosphor empfiehlt zu überraschend billigen Preisen iSeI»Hrann, 89) Herrengaffe. 123. Thurm Uhren «euester Ko«str«etioii iKür Kirchen, Schlößer. Landhäuser, Aabriken. Eisenbahnstationen ic. in allen Größen, vollständiger Garantie, sowie alle Gattungen Vendeluhren, liefert zu de« billigsten Preisen die erste und einzige Tilr««» - - I^sdrillt von Keltf. keseli in Vis«. 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