Nr. 288. Freitag, I'i. Dezember 1909. 128. Jahrgang. Mtmcher Zeitung Prsnumcralionspreis: MO Pos^rrj» »d»»«: 8l,rin :w « . bnlbjätirin 15 lv. Im mmüor: «'»zjüvriz, »2 li. dnlt'iülilin N li, 'sür dir ijüstsNun« in« Hnu« qanzjähnss !i li. - Insrrtlongyrbühl: 7,ür llri^r ^üseralc bis z» 4 ZcNrn 5,0 t>, »rökerr vcr »irils tli d z bci öftslrn Wedcrhollmnc'!! pcr ^cür « l,. sich MÜIoiiöstraw «r, ltv: dir Nrdnttion Mil!o»!^s!lai,r V,'r, ll«, ^plechstundsl, d,7 :«i« K, Ul>i vurmlttay«, Uxivaülirrü' lftlilss wirds» iiich! an^üominf,!, ^aiüiifi-iple «ict» , Telephon-Nr. der Nedaltion 52. Amtlicher HeU'. Den I5i. Dl^ciül'cr I'D!» wnrde in der l. l. Hof- u»t> Staats» druckerci das I^XXXII. Stück des Meichsgesetzlilatles in dentschrr Ansgabr ansgegebrn und ucrsrndet. Den 15,, Dezeml'cr li»l)9 wnrde m der l. l, Hof» und Staats» druclen'i da^ I.XXI. nnd I.XXlII. Stück der polnischen und das I.XXV1II. Stück der rnthcmchen ?lns^ade dcS Reichsgesetz' blattes des Jahrganges 19l>9 ansgrgcdcn und versendet. Nach dcm Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 15. De» zcmber l9<>9 !in»8t. vom N Dezember 19NN. Nr. 334 «(^irioro 1.DezrN,ber 1!>0!>. Nr. 49 «M»i-li,v«>!,)5 Ii>nli<<>l» von, 9. Dezonbcr I9M. Broschüre «Mkn ll,ü»i«ko I.ii,«»»!«)». Nr. 3 .^v^pomno Wnl),,ach!cn >9<'9. Nr. 193 «^»zinul:» uom 8, Dezember 1909. Mchtamtlicher Heil'. Italien. Wie aus Nom berichtet wird, besteht in den parlamentarischen Kreisen allgemein die Überzeugung, das; die Programmerklärung, mit der sich das Kabinett Sonnino in der Kammer einführen wird, in tcineill wesentlichen Punkte eine unerwartete Wendung bringen werde. Andeutungen amt-licher Stellen'sind geeignet, diese Auffassung zu be-kräftigen. Es ist vorauszusehen, das; das neue Ministerium, was die innere Politik betrifft, eine liberale Richtung verfolgen und sich die Konzcntrierung der liberalen Parteien der Kannner zum Ziele setzen wird. Hinsichtlich der auswärtigen Politik laßt sich ohne Vorbehalt ankündigen, das; das jetzige Kabmctt an den bewährten Grundsätzen, die dem Mmstermm Niolitli-Tittoni zur Richtschnur dienten, festhalten wird. In diesem Betrachte ist denn auch nirgends ein Zweifel aufgetaucht. Es steht in allgemeiner Erinnerung, daß Ministerpräsident Baron Sonnmo und der Minister des äußern, Gras Guicciardnu, als sie früher leitende Stellungen bekleideten, sich als überzeugte Anhänger des Dreibundes bekannten und man weiß, das; die beiden Staatsmänner an dieser Überzeugung festhalten. Angesichts dieser Tatsachen werden auf keiner Seite von dein Kabinettswechsel Verschiebungen in der Stellung Italiens auf dem Boden der internationalen Angelegenheiten erwartet. Englands Handelsbestrellunsten in Rußland. Aus Petersburg wird der „Pol. Korr." geschrieben: Seit dem Eintritt der äußeren und inneren Beruhigung Nußlands führt England in diesem Reiche einen erfolgreichen Kampf mit anderen Großstaatcn des Kontinents um die Vorhcrr^ schaft iu ,lreditlauzlei vorwiegend von englischen Gruppen finanziert. Eine neue Seelinie Liverpool-Windau ist iu diesen Tagen zustandegelommen. Eine neue russisch - englische Er.PortgcseNschaft unter Führung der Azow Don-bank mit fünf Millionen Rubel Aktienkapital ist in der Gründung begriffen. Englische Handeleagenten, Vertreter englischer Banken. Werften, Fabrilen, Handlungshäusel durchreisen das Zarenreich in allen erreichbaren Richtungen uud sucheu unmittelbare Fühlung mit der Negierung und den maßgebenden Behörden. Namhafte Londoner Institute und Ge sellschasten entsenden ihre Ehefs oder Delegierten, um in Petersburg ständigen Wohnsitz zu nehmen uud mit Unterstützung der englischen Botschaft festen Fuß zu fassen. Die kürzlich ins Leben gerusene auglo-russische Handelskammer arbeitet nach innen und außeu zunehmend intensiv und erfolgreich. Zag- haft, mehr oder minder noch immer im Banne des von übervorsichtigen Warncrn nach dem unglücklichen Krieg mit Japan an die Wand geinalten Schreckgespenstes des finanzpolitischen Zusammen-bruchcs des Zarenreiches, stehen die deutschen und österreichischen Träger von Handel und Industrie, um sich mehr und mehr von den Engländern vom „Platze an der Sonnenseite" im internationalen Wettbewerb verdrängen zu lassen. Ein hoher Würdenträger erklärte Ihrem Korrespondenten mit dem Ausdruck der Genugtuung: „Sehen Sie, wie sich die Verhältnisse geändert haben: vor ein Paar Jahren mußten wir dem Kapital nachlaufen; niemand wollte uns so leicht etwas geben. Heute laust uns das Kapital von allen Seiten nach." Tnlkei nnd Griechenland. Aus Konstantinopcl wird geschrieben: Der „Neologos" erregte einiges Aufsehen durch die Meldung, der Kammerpräsident Ahmed Riza Bey habe in einer Unterredung mit den griechischen Abge ordneten Bussio5 Efsendi und Nalli Effendi in Aussicht gestellt, daß die Türkei mit Griechenland ein Bündnis abschließen werde, und daran, die Ankündigung geknüpft, daß er sich zur Betreibung dieser Angelegenheit nach Athen begeben werde. In urteilsfähigen Kreisen war man sich darüber klar, daß Ahmed Riza Bey sich nicht in dieser Weise geäußert haben könne. Es ist wohl die Hoffnung gestattet, daß die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland eine freundlichere Gestalt annehmen wlrden; jedoch im jetzigen Augenblicke vom nahen Zustandekommen eines Bundesverhältnisses zwischen den beiden Staaten zu sprechen, ist mindestens höchst verfrüht. Der Kammerpräsident hat denn auch erklärt, das; er sich bloß auf den Ausdruck des Wunsches beschränkt habe, möglichst freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Staaten hergestellt zu sehen. Die Abgeordneten Bussios und Nalli ver-sichern gleichfalls, daß ihre Unterredung mit Ahmed Riza Bey nicht den vom „Ncologos" behanpieten Inhalt gehabt hat. Feuilleton. Fräulein Panla. Weihnachts'Erzählung von Dnplcy. (Fortsetzung,) <«achb,->>cl vcllillls,!,) Patsch! — hatte der Engel ihm einen derben Klaps versetzt; die grünen und gelben Vonbons rollten auf den Fußböden. „Sie Grasaffe!" rief das Fräulein empört, „jolche Albernheilen mag ich nicht, das wissen Sie! Und Ihre Bonbons mag ich nun auch nicht. — Adieu!" Damit war sie zur Tür hinaus. Karlcheu machte ein dummes Gesicht. Er bückte sich und sammelte das Konfett auf. „Denn nich!" sagte er trotzig. „Is nur auch recht — dann cß' ich sie eben selbst!" Als Herr Bauer sein Kontor verließ, schlug es neun. Auf dcr Treppe übergab ihm ein Postbote noch einige Briefe, die er mit sich nahm, um sie in seiner Wohnung ,;u lesen. Diese bestand aus drei Ehambres garnier und zwar Schlaf-, Wohn- und Speisezimmer. Es war niemand da; seinem Diener hatte er Urlaub gegeben, und die Logiswirtin war zur Bescherung bci Verwandten. Tadellos ordentlich uud sauber, machte die Wohnung doch einen düsteren Eindruck, kalt und ungemütlich, wie ihr Bewohner. Heute fiel das sogar Herrn Bauer auf. Dieseln war ganz und gar nicht festlich zumute. Ihn hungerte; aber während er sich umzog, wünschte er, er brauche uicht ins überfüllte Restauraut zu geheu. — Ihm war das Essen im Bierlokal langweilig, immer dieselben Saucen! Er fühlte sich einsam, aber er mochte nicht unter Fremde gehen, uud seine Freunde waren heute alle im eigenen Heim. Selten hatte er sich so unglücklich und verlassen gefühlt. Vielleicht war die frische Mädchenstimme daran schuld, die ihm zugerufen hatte, wie unmenschlich sie sich freue auf solche lächerlichen Dinge, wie Weihnachtsbaum, Karpfen und Punsch! Du lieber Himmel, wie lange war es her, daß er so recht von Herzen froh gewesen war! Es mußte ganz schön sein, sich wieder einmal zu freuen, und wäre es auch nur auf Karpfen und Punsch! Bei dein Gedanken stellte sich wieder der Hnnger ein. Er wollte schnell die Briefe lesen und dann zu Tisch gehen. Das eine Schreiben war ein Eilbrief nnd mußte sofort beantwortet werden. Zum Donnerwetter, wo hatte er nur den heute geschriebenen Brief an die Firma gelassen! Abgeschickt war er nicht, das wußte er genau. Ach ja, richtig, er hatte ihn Fräulein Pantenius zum kopieren mitgegeben. Er mußte ihn haben, denn es waren wichtige Daten darin. Er würde einen Boten sofort an das Frän-lein schicken — aber, besser noch, er würde selbst zu ihr gehen — dann könnte er ihr den Brief gleich in die Schreibmaschine diktieren. Herr Bancr eilte auf die Straße. Eine Droschke war nicht zu sehen, das Fräulein wohnte aber zum Glück in der Nähe, nnd so ging er den kleinen Weg zu Fuß. Er war schlechter Laune. Es schneite, und die Flocken rieselten in seinen Kragen. Lachende, paketbeladene Menschen stießen ihn beiseite, durch die Fenster strahlte der Glanz der Baumlichlcr. Überall machte sich die Feststimmung bemerkbar. Und durch den Straßenlärm schien ihm fortwährend eine Stimme zuzurufen: „Wir freuen uns unmenschlich!" Paula selbst öffnete ihm die Tür. „Herr Bauer!" rief sie erstaunt und errötete tief. „Bitte, treten Sie näher! Wie naß und verschneit Sie sind!" Mit ein paar Worten hatte er ihr den Zweck seines späten Besuches mitgeteilt. „Das können wir sofort besorgen," sagte Paula liebenswürdig. „Legen Sie, bitte, Ihren nassen Überzieher ab und kommen Sie ins Wohnzimmer es ist nur meine Mutter dort." Ein behagliches Gefühl beschlich Herrn Bauer, als er in das warme, gemütliche Zimmer trat, das mit Tannenduft erfüllt war. Die Einrichtung war einfach und geschmackvoll, ein rosa Schirm dämpfte das Lampenlicht. Desto heller erstrahlten die Lichter des geputzten Wcihnachtsbaumes in einer Ecke des Zimmers. Dort glitzerte und flimmerte es. Neben dem Baum befand sich ein Tisch mit bescheidenen Geschenken. Durch eine offene Tür sah man in ein kleines Speisezimmer, wo ein festlich gedeckter, mit Blumen geschmückter Tisch stand. Paula stellte der verwitweten Flau Rat Pan-ienius ihren Ehef vor. Die Mutter war eine Frau mit feinen Zügen und gewinnenden! Lächeln. „Verzeihen Sie, daß ich Sie beim Fest störe ich wollte Ihr Fräulein Tochter bitten, mir einen dringenden Brief abzuschreiben," sagte Herr Bauer in ungewohnt liebenswürdigem Ton. lSchluß folgt.) Laibacher Zeitunq Nr. 288. 2626 17. Dezember lWil. Politische Uederllcht. Laib ach, 16. Dezember. In den Kreisen der albanischen Politiker in Konstantinopel wurde die vielfache Erörterung eines Valkanbundes, der auch die Türlei umfassen würde, mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Diese Kombination stößt bei allen Albaniern auf eine vollständig ablehnende Haltung. Eine sehr kompetente albanische Persönlichkeit betonte in einer Unterredung über diesen Gegenstand, daß der Anschluß der Türkei an ein solches Bündnis mit ihren Interessen durchaus nicht im Einklang stehen würde. Sir John E. Gorst äußerte dem Londoner Korrespondenten des „Neuen Wr. Tagblatt" gegenüber seine Ansicht über den Aerfassungskonflitt in England dahin, daß das, was die Lords jetzt erreichen wollen, nichts Geringeres sei, als eine Revolution. Der Anspruch der Lords sei vollständig unkonstitutioncll und es sei Pflicht der Liberalen, alles zu tun, was die Wiederkehr solcher Ansprüche auch in der Zukunft hintertreibt. Kehren die Liberalen aus den Neuwahlen, wie sie erwarten, mit einer starten Majorität zurück, dann haben sie das volle Mandat zur Durchführung einer Reform des Oberhauses. Aus Paris wird gemeldet: Das militärische Komitee der Nationalliga für Luftschiffahrt erörterte die durch die Entwicklung der Lentballons in Deutschland geschaffene Lage und stellte fest, daß die Organisation in Deutschland für Frankreich eine schwere militärische Gefahr bilde. Das Konntee sprach den Wunsch aus, daß eine Flotte von Lcnkballons geschaffen werde. Nie aus Brüssel berichtet wird, hat der Senat mit großer Majorität die vielumstrittcnc Militärvorlage angenommen, die die persönliche Wehrpflicht in Belgien festsetzt. Die schnelle Erledigung dürfte auf einen geäußerten Wunsch des Königs zurückzuführen sein, wonach diese Reform noch unter seiner Regierung durchgeführt werden möge. Der König erlangte mit sichtlicher Genugtuung Kenntnis von der Abstimmung und beglückwünschte den Kabinettschef. Er hatte das Gesetz bereits vor der Operation unterzeichnet. Aus Newyork, 15. Dezember, wird gemeldet: Ganz Nicaragua ist in Aufregung. Überall wird Präsident Zelaya angeklagt. Es heißt, der mexikanische Gesandte wolle seine Pässe fordern, wenn er keine befriedigenden Erklärungen erhalte. Das Volk verlangt offen die Intervention der Vereinigten Staaten. Der amerikanische Konzessionär droht, die elektrischen Belcuchtungsdrähte von Managua abzuschneiden, wenn nicht seine Rechnung im Betrage von 109.000 Pesos bis Mittwoch mittags bezahlt wird. Es ist unwahrscheinlich, daß diese Forderung erfüllt wird. Tagesnemgleiten. — lDas Necht zu töten.j Aus Newyork wird be-richtet: Immer zahlreicher werden die Fälle, in denen die amerikanischen Gerichte Mörder völlig freisprechen, wenn die Beweggründe der blutigen Tat bei den Ge> z schwornen menschliches Verstehen und Mitgefühl ans-lösen tonnen. „Glauben Sie an das Necht einer Fran zur Selbstverteidigung?" su lautet die Frage, die der bekannte Nechtsanwalt Smnnel Unlermeyer jetzt bei der Verteidigung einer Gattenmörderin dem Newyorker Gerichtshof vorlegte. Die Zeugenvernehmungen halten in der Tat gezeigt, daß die unglückliche Angeklagte von ihrem Gatteil in beispielloser Weise mißhandelt und ge» martert wnrde nnd daß sie erst dann ihre Znsluchl zmn Revolver nahm, als ihr Leben bedroht schien. Die Ge» schwornen sprachen die Angeklagte frei nnd der Ver^ leidiger überwies ihr das ihm vom Staate ausgesetzte Honorar von 20« Kronen für den über viele Monde hinans ausgedehnten Prozeß. — Die Äiewyorker Frei» sprechung fand am nächsten Tage ihr Gegenstück im Gerichtssaal von Warren in Pennsylvanien,- Fran Anna Anderson war angeklagt, ihren Gatten, einen wohl» habenden Farmer, getutet zn haben. Die Angeklagte, eine weißhaarige schwächliche Fran von 56 Jahren, rührte den Gerichtshof mit der Schilderung der Grau» samleiten ihres Gatten. Mehrere Tage läng hatte er sie mißhandelt; dann betrat er eines Tages mit dem Revolver in der Hand ihr Zimmer, forderte sie lins, sich zn erheben und zu beten und erklärte ihr, daß er sie nach dem Amen auf der Stelle erschießen würde. „Ich sank anf meine Knie nieder und betete," su er-zählte Fran Anderson, „als er mir plötzlich befahl, anf. zustehen. Er legte sich vor dem Bette nieder, steckte einen Revolver unter die Kopfkissen nnd legte einen zweiten anf die Erde. Ich wartete, bis er schlief. Dann hob ich von der Erde den einen Revolver anf und begann zn feuern. Beim ersten Schnß sprang er empor, packte den zweiten Revolver nnd schoß auf mich. Ich schoß, schoß weiter, bis der Revolver keine Schlisse mehr gab. Dann wurde ich ohnmächtig." Auf Grund dieser Schilderungen sprach das Gericht die Mörderin frei. — Am gleichen Tage wnrde in Newark gegen Frau Mary Wilhelm ver» handelt, die ebenfalls ihren Gatten ermordet Hal. Tie Jury kam zu dem Schlüsse, daß mildernde Umstände die Vlnttat begreiflich machen nnd vertagte daraufhin den Urteilssprnch. — lDas Paradies der Sträflinge.) Das Gefan- genenlcben in der Schweiz spielt sich'in recht frennd» lichen und angenehmen Formen ab. So ist das fidele Gefängnis in Thorbnrg, dessen Insassen tun nnd lassen konnten, was ihnen gefiel, erst kürzlich dnrch die Verner Negieruug eiuer Reform unterzogen worden, aber noch immer gibt es in der Schweiz ein wahres Paradies für Sträflinge. Diese ideale Strafanstalt liegt in Sarnen im Kanton Unterwalden. Die glücklichen Ver. brecher, die hier ihre Zeit der „Einkerkerung" ver. bringen dürfen, haben es viel besser als Hunderte von „freien" Bürgern, die mit Schweiß nnd Mühe ihr täg» liches Brot verdienen müssen. Tcr Korrespondent einer englischen Zeitung hat sich dieses „Schlaraffenland", in das man nur dnrch eine strafrechtliche Verurteilung kommen kann, genauer angesehen und erzählt davon lustige Dinge. Wie er so durch Sarnen schlenderte, sah er eine Anzahl von Männern, alle in feste blanc An» züge mit weißen Streifen gekleidet, die scherzend und ranchend dahervromenierlen. Ganz so gekleidete andere Leute saßen beyaglich plaudernd in einem (5af5, wieder andere waren in behaglicher nnd wenig anstrengender Weise beschäftigt, Ziegel für einen Neubau herbei-zutragen. AIs er sich nach diesen nniformierlen „Herren" erkundigte, die durch ihr fröhliches und sorgloses Wesen auffielen, erfuhr er zn seinem Erstannen, daß das alles Insassen des Kantonalgefängnisfes wären. Den Straf-lingen ist gestattet, früh am Morgen die Strafanstalt zu verlassen, sich in Sarnen und Umgegend Arbeit zu ucheu nnd bis zum Einbruch der Nacht herumzustreifen, woraus sie dann aus eigenem Antriebe in das Gc-fängnis zurückkehren. Sie werden nie von Aufsehern begleitet, ihrer Flncht steht überhaupt nichts im Wege, aber sie fühlen sich zn wohl nnd behaglich im Gefängnis, als daß sie daran denken würden, ihre Qnarticre von elbst zn verlassen. Haben sie doch so viel Freiheit wie leder andere Mensch und außerdem noch freie Woh-nnng nnd freie Verpflegung. Das Geld, das die Straf-linge verdienen, können sie verwenden, wie es ihnen beliebt. Ein Gärtner, der bei einem Magistrats» beamlen von Sarnen angestellt ist, schickt seinen Monatsgehalt seiner Fran nnd seinen Kindern. Vor einigen Wochen sind zwei oder drei Sträflinge „aus-gerisfen", aber sie kehrten bald wieder in halbver» hungerlem Zustande in das Gefängnis zurück und er» hielten, nachdem ihnen ihre Flncht ernstlich verwiesen worden war, die Erlaubnis, wieder von ihren Zellen Besitz zn ergreisen. Ein Sträfling, der kürzlich seine Strafzeit abgesessen halte, blieb in Sarnen, um weiter sein Geld als Ziegrllräger zn verdienen, aber seine „Kollegen" in Gefängnisnnisorm machten dem anders gekleideten Mitarbeiter su viel Schwierigteilen, daß er zu dem Gefängnisdiretlur tam und inständig bat, man möchte ihm doch wieder seine „Uniform" anziehen lafsen nnd ihn wie einen Sträfling behandeln. — lDer geplagte Sccliär.j Es ist ein harter Neruf, als Kapitän einen'der großen transatlantischen Passa-gierdampfer zn leiten; das Amt fordert einen ganzen Mann, denn der Kapitän muß nicht nur ein crfah» rener, entschlossener nnd tatkräftiger Seemann sein, er muß anch die Geduld eines Lammes haben nnd die Liebenswürdigkeit eines galanten Salonlöwen. Denn es scheint, daß es keine ansprnchsvolleren Menschen gibt als die transatlantischen Dampserpassacn'ere. Ein alter Kapitän hat sein Herz einem Mitarbeiter der „West» minster Gazelle" ausgeschüttet und dabei geschildert, wie er manchmal oft tagelang seine Kabine nicht ver-lassen habe, nur um dem ewig sich gleichbleibenden Krenzfener von Fragen zu entgehen, die die Passagiere unfehlbar an den Kapitän stellen. Es sind immer die» selben Fragen, die ewig wiederlehren, nur acht oder ncun, aber man hört sie so oft, daß selbst die Wider» standskraft des ältesten Seebärs schließlich erlahmt. Zu den ewigen Fragen gehören: „Haben Sie einmal Schiff-bruch erlitten?" — „Gibt es in diesen Nreilen Wal-fische?" — „Wieviel Trinkgeld gibt lnan dem Ste» ward?" — „Wie oft haben Sie den Ozean überquert?" — „Was ist das beste Mittel gegen Seekrankheit?" — „Entsinnen Sie sich meines Vetters, der vor so nnd so» viel Jahren anf Ihrem Schiff die Überfahrt machte?" - - „Ist es wahr, daß Sie so viel von Passagieren mit dummen Fragen belästigt werden?" — Aber die qe» bränchlichste Frage, die immer wiederkehrt, das 'ist doch die: „Welches ist von dieser Stelle ans das nächste Land?" Als der Kapitän diese interessante Frage am selben Tage glücklich fünfzigmal beantwortet halte, riß ihm bei einer Dame die Gcdnld, nnd er antwortete zwar höflich, aber doch voller Nedcntung: „Gnädige Fran, das nächste Land von hier ist der Grund des Meeres." Die betreffende Dame stellte fortan leine Fragen mehr. — Mwaö von der Nadel.j Allerlei Interessantes aus dem Entwicklungsgange der Nadel hat ein Mit» arbeitcr von „La Easa" zn einem anregenden Aufsatz zusammengestellt. Das heute zn hundert verschiedeneil Zwecken und in unzähligen verschiedenen Formen ge> brauchte kleine Gerät ward u sprünglich von fleißigen Händen mühsam aus Holz geschnitzt oder die feinen Christoph Schutzes Brautschau. Eine heitere Geschichte mit ernstem Hintergründe von V. Fijcher.Marlgrasf. (13. Fortsetzung.) lNachbru« verlwlen. Die Varonin war am Arm des Haussohncs herangekommen und betrat jetzt den Boden des runden Pavillons: „Man fühlt sich allein, wenn Geist und Witz sich absentieren," erwiderte sie, und unter den halvgescnkten Lidern hervvr traf Heinz wie ein Blitz ein Vlick der grauen Augen, der ihm zu denken gab. „Ich fürchte, daß Sie auch hier nicht auf Ihre Kosten kommen," scherzte er heiter, „oder Sie müßten allein um die Unterhaltung unseres werten Gastgebers gekommen sein, da kann ich allerdings nur beistimmen." Der alte Herr wiegte mißbilligend den weißen Kopf: „Sachte, sachte, mit dem Naketenfeuer," sagte er scheinbar unwirsch, „was die Jugend verschwenderisch mit ihren Gaben wirtschaftet. Ob angebracht oder nicht, es wird verpufft." „Es ist ihr schönstes Vorrecht, Papa," rief Hermann, der hinter dem Stuhl der schönen Frau stand. „Was kräht denn da?" lachte der alte Herr behaglich. „Nun bitte ich Sie aber, meine Herrschaften, sehen Sie doch einmal den herrlichen Sonnenuntergang. Sieht das Becken unseres alten Golde""^" ^^ "'^ aus, als sei es aus flüssigem Mnn^^l^?^^" leg>' die Hand über den ^e.ein wähnen: „Du lieber -s ? A? 5 ? s^en, rst Ihnen das noch nicht über? Das viel bewunderte Abendrot eine Nefra - tion der Lichtstrahlen, wenn man eine halbe Meile in die Luft steigt, ist der Himmel schwarz, statt blau, und Bäume, Wasser und Wald sehen Sie überall, wenn auch in anderer Anordnung. (5s lohnt nicht das Echauffemcnt." Der Fabriksbesitzcr lachte: „Nur gut, daß nicht alle so denken, Frau Varonin, sonst bliebe ein jeder auf seiner Scholle, und für den Ausfall im Eifen-bahnbudgct müßten neue Steuern sorgen." „O, Papa, wie prosaisch," rief Hermann. Heinz erwiderte nichts. Was die schöne Frau da gesagt, kam ihm so merkwürdig bekannt vor, als hätte er es irgendwo gelesen, oder, sprachen sie nur alle so, die sich erhaben dünkten über menschliche Schwächen und Gebrechen und dennoch eben so arm, so hilfsbedürftig und klein sind, wie loir alle hier unten? — Von fern her tönte der Schall eines Gongs. Der Fabriksbesitzer erhob sich und reichte Frau von Ncuhoff den Arm: „Darf ich bitten? Leider muß ich mein schönes Vorrecht bald abtreten, da meine Frau Ihnen Herrn Freudenstein zum Tischnachbarn bestimmt hat. Hoffentlich langweilt er sie nicht." Die schöne Frau drohte ihm lächelnd mit dem Finger. „O, o, Herr von Hansen, so boshaft?" Auf dem großen Nasenplatze vergnügte sich die Jugend mit Krocketspiel, selbst Christoph schwang den Hammer. Auf einer Bank seitwärts am Gebüsch saß Kathi, den Kopf in die Hand gestützt, und blickte teilnahmslos vor sich hin. Sie sah erst auf, als Heinz zu ihr trat. „Nun, Cousine, warum finde ick/ Sie nicht bei Spiel und Scherz?" Sie fchüttelte lang- sam den Kopf: „Ich habe die Freude daran verloren." Er lächelte spöttisch auf sie herab: „In der Tat? Wenn Sie wüßten, wieviel besser Sie mir gefielen, wenn ich Sie da fände, wo Sie mit Ihrer Jugend hingehören, unter den Altersgenossen". Sie hatte ihn groß angeschen. „Ihnen gefallen? Wenn Sie wüßten, wie gleichgültig mir das Er schwieg betroffen. „Allerdings" — sagte er dann, „ich — einen Anfpruch daran möchte ich nicht erheben." „Und daran tun Sie recht," erwiderte sie, indem sie sich erhob, die Hand auf Christophs Arm zu legen, der mit merkwürdiger Beflissenheit herbeigeeilt war, sich seiner Tischnachbarin zu versichern. ------------ Man speiste im großen Saal. Ringsherum in Krugen und flachen Schalen waren Unmassen von Nosen, mit Farrcnwedeln untermischt, aufgestellt, deren Anordnung man die geübte Hand des Gärtners ansah. Alles, Service, wie Möblicrung im hypermodernen Über- oder Ungeschmack. Am oberen Ende der Tafel die vor Befriedigung strahlende Wirtin. Zwischen den älteren Herrschasten, zu denen sich noch der Bürgermeister des Städtchens mit seiner Gattin, einer starken, asthmatischen Persönlichkeit mit einem heiter gutmütigen Gesicht, gesellt hatte, ging es lebhaft zu. Man kannte sich seit langen Jahren und war daher um einen Gesprächsstoff nie verlegen. Anders aber am unteren Ende. ^aibacher Zeitung Nr, 28». 2627_______ __________ 17. Dezember 1909. Gräten von fische» wurden als Nadeln verwandt. Erst ,nil der forschreitenden Kultur begann die Herslellnng von Metallnadeln, bald lourdeii sie auch aus Bronze »dor Silber geschmiedet und stiegen von dem Range eines nüchternen Gebrauchsslüctes zulu wertvollen Schmuckgegenstand und zum Kunslobjell empor. Um 1292 gad es i» Paris zehn Nadelfabrikanten, die sich zu einer Zunsl zusammenschlössen nnd ihr Gewerbe zu ulonopolisieren trachteten, indem sie nur Fnmilienmit' glieder als Gesellen und Mitarbeiter annahmen. 1690 winden die ersten Stahlnadel» erfunden, aber man ver-bot sie Niegen grußer Gesährlichleit. Heute bringt allein die englische Stahlstadt Birmingham täglich 37 Millio-nen Nadeln hervor, während die übrigen englischen Fabriken noch ll, bis l6 Millionen in cinein Tage her» stellen. In Frankreich werden täglich 12 Millionen Nadeln angefertigt, allein sie reicheil bei weitem nicht ans, nm den Vedars zu decken, denn Frankreich ver-braucht täglich rund 30 Millionen. Trotzdem loerden Millionen und aber Millionen kunstvoll gefertigter fran. zösischer Haarnadeln oder Hutnadeln ins Ausland ver-sandt- allein eine Fabrit aus Lyon verschickt jährlich 100 Millionen großer Nadeln, die mit Emailverzie-rungen oder künstlichen Steinen geschmückt sind. Die anderen Nadeln kommen aus Laigle, der alten Heimal der Nadelinduslrie, wo im Mittelalier fast die ganze Stadt von diesem Handwerl lebte. — sDie Veschnftiqnnq und Vcaufsichtiqnnq der Schulkinder) in den freien Nachmillagsstnnden ist in Charlottenbnrg in vorbildlicher Weise geregelt, Von Mitte November bis Anfang März werden in fünf verschiedenen Gemeindeschnlen einige Klassenzimmer an den Wochentagen nachmittags von 3 bis 6 Uhr offen gehalten. Die Zimmer bieten solchen Kindern, denen es zu Hause an einem warmen Raume, au der nötigen Ruhe oder auch au ausreichender Beleuchtung mangelt, Gelegenheit, ihre Schularbeiten unter Aufsicht ord-nnngsgemäs; anzufertigen oder sich durch Lesen guter Bücher, die zur Verfügung stehen, zweckmäßig zu be» schäfligen. Bei Bedarf soll in diesem Jahre die Ein-richtung auch während der Weihnachisferien bestehen bleiben. Zum Besuche dieser Arbeitsstunde» sind die Kinder aus allen Gemeindeschnlen zugelasseu. Inner» halb der angegebenen Zeit von 3 bis ti Uhr ist der Besuch an bestimmte Stunden nicht gebunden. Die Organe der Armen- und Wnisenpslege sind jetzt ersnchl worden, aus die Einrichtung nötigenfalls aufmerksam zu machen. LolaI- und Provinzial-Nnchrichten. Die Ausstellung des kroatischen Kimstlcrucrcincs «Medulla. (Fortsetzung.) Na^iea hat anch bosnische Motive seinen Land-schastsmalereien zugrunde gelegt, in der Zeit seines Hierweilens auch lrainische, namentlich Oberlrainer Motive. Und da ist es besonders interessant, zu beob-achten, wie der schimmernde Äther, der ja auch die Fernpersprltive unseres allerdings weniger sonnen» durchtränkten Milieus erfüllt und durchzittert, hier doch so ganz anders zur Darstellung gebracht wird als an Dalmatiens pinienumranlter Küste. Ein Sommer-tag hier uud ein Sommertag im lrainifchen Oberland — da und dort sengende Connenglnl, sattes Ineinanderfließen von Farbe und Licht, vibrierender Hitzedunst da und dort - und doch sind es zwei so verschiedene, so ganz andere Sommertage. Ra^ica weiß sich den durch die Natur gegebeneu Verhältnissen, entsprechend Heinz versuchte vergeblich, seine Tischdame, das Fräulein Mclanie, ins Gespräch zu ziehen, er bekam leine Antwort als „ja" nnd „nein" und er hielt sich schließlich an den Speisen schadlos. Anch Christoph halle wenig Glück bei Kathi. Sie as; fast gar nicht, trank wenig, und beständig, wenn er sie etwas fragte, kehrten ihre Augen aus irgendeinem Winkel des Saales nut einem so seltsam fremden, glanzlosen Blick zurück, daß es ihm zuletzt ganz unbehaglich wurde. Er wandte sich daher bald nach seiner anderen Seite und mischte sich in die Unterhaltung des ihm zunächst sitzenden Paares. Der Bankier Freudenstein erschöpfte den ganzen Vorrat seines Witzes, um seine Dame im Gespräch zu fesseln. Es war stadtbekannt, daß er eine glühende Neigung für die viel Umworbene hegte und mit der Fähigkeit seines Volkes, die auch die Taufe nicht verwischen konnte, um Gegenliebe warb. Man sprach über Charakteranlagc und Erziehung. „Gnädige glauben nicht, daß sorgsame Mütter den Keim des Guten in Kindcrseele heranbilden könnten, böse Triebe mUerdrücken oder auch in bessere Bahnen lenken?" schnarrte Frcudcnstem. „Das sind veraltete Vorurteile," erwiderte Esther überlegen. „Heutzutage erstreben wir als Hauptsache die freie Entwicklung — freie Bahn für das Individuum." „Aber ein Kind ist doch kein Individuum," rief Heinz über den Tisch. „Das wäre gerade so, als wollte man ein junges, schwankendes Bäumchen ocm Winde preisgeben, ohne es durch einen Stab zu stützen." lForlsetzung folgt.) dem jeweiligen Milieu in wuhlerwägender Weise an» zupassen und er — der südländische Marinenmalrr — bewahrt sich durch diese Verschiedenartigleit der Eha« rasterisierung, die ihm stets zu einer richtigen Ab-schätznng des Tones die Wage hält, vor den so verderbe lichen folgen der Maniriertheil. Hand ln Hund hiemil geht eine dem jeweiligen Thema angepaßte Technik, die sich bald die Licht, üud Farbenesselle der Impressiu-nistenschnle, bald die vibrierende Unruhe der Poinli-listif, bald die würdige Rnhe der Flachlinie zunutze nmcht. So erscheint uns Na^iea überaus mannigfaltig und vielseitig- feine Schöpfungen gewinnen dadurch an Leb-hasligleit und Beweg!ichseit nnd deuten bei dem jungen, rührig vorwärtsstre,benden Maler auf die Zulunfts-Perspektive einer weitausgreisenden Evolution. Den Pfad zum wahreu Kunstlerlnm hat Ra^iea bereits mit sicherem Schritt betreten, indem von ihm nach seinen bisherigen Arbeiten bereits das behauptet werden kann, was wir anläßlich der Besprechung der Mestrovi<'schen Skulpturen zu betonen Gelegenheit hatten: nicht blind, nicht ohne Kunst kopiert er die Nnlnr, seine Nünstlerseele absorbiert den Eindruck und schafft ihn wieder iu charakteristischer Form und edler Phrasiernng. Daß dazu Ersindnng und Genie nötiq ist, haben loir betont. Noch ein Moment kennzeichnet in individualisierender Weise die Tätigkeit Nahens. Das dekorative Moment. Er hat schon wiederholt aus Anlaß von Festveranstaltungen Gelegenheit gesunden, mit seinen dekorativen Schöpfungen fei es in »6 Ix»' entworfenen Kulistplalaten, sei es in Emblemen und l>torativen Panneaus in die Tssentlichkeil zu treten. Es waren sympathische, vom Publikum mit Anerlen> niüig anfgenommene Arbeiten. In den Werken, mit denen er die „Medulic". Kunstausstellung beschickt hat, tritt er nns eben in deli> raliver Hinsicht als kraftvolle Individualität entgegen, Aus sämtlichen Arbeiten ersieht man seine Vorlieln znr dekorativen Linie, die insbesondere in seinen Kum° Positionen als das essentielle Moment auftritt. Hiedurch erreicht er, daß er mit den behandelten Sujets, und mögen sie an sich anch unscheinbarer Natur sein, eine treffliche Wirlnng erzielt. Um die Plastik kümmert sich Ra^ica, seiner des» rativen Gestaltung folgend, in der Regel weniger, doch kann er, wo ihm dies nötig erscheint, anch außergewöhn-liche Plastik und nachdrucksvolle Schärfe an den Tag legen. Daß er seinen Sinn für die intimen Reguugen der Muller Natur hat nnd sie anch wirkungsvoll wieder-zngeben imstande ist, beweisen seine diversen Stim-mnngsbilder. So ist Nc^ica ein vielgestaltig schaffendes Talent, ausgestattet mit künstlerischem Verständnis für die Schönheit der Konturen, die Esselle von Licht, Sonne »nd Farbe, das sich dem jeweiligen Milieu anznpassen versteht und ein genügendes Maß kraftvoller Eigenart besitzt, um den Weg zu jenen Höhen erklimmen zu sönnen, die ein seriöser Maler sich aw Ziel setzt. Von den Zeichnungen Ra^ieas sind als die schön-sten zu nennen: „Die Sünde" lNr. 100), „Die Lüstern-heit" lNr. 133) und „Die Närrin" lNr. 134), kolorierte Zeichnungen, weibliche Eharakterstudien mit ausgezeich-neter Charakteristik. Eine originelle Arbeit ist anch „Die selbstmörderische Krankheit" dern auch aus andere Schulgattnngen ausgedehnt nnd speziell auch das Knabeuhort- und Jugendwehrwesen in das Programm der Beratungen einbezogrn werden wird. Im Zusammenhange damit steht auch dic Schluß-redaktion und Herausgabe eines neuen Lehrplanes für den Unterricht im Turnen. Die Encinele findet in der ersten Hälfte Jänner l!)l<> im Unterrichtsministerium statt. Die Reihenfolge der Verhandlnngsgegenstände, für welche das Resercn vou Professor M. Guttmann, Tnrnlehrer am Elisabethgymnasium in Wien, „Der gegenwärtige Stand der körperlichen Ausbildung der Mittelschnljugend", die Einleitung bilden wird, ist folgende: Thema !: In welcher Hinsicht ist »'ine Verliesse-rung der körperlichen Ausbildung der Millelschuljugend wünschenswert und wie könnten die Bestrebungen der Schule durch das Elternhaus wirksam unterstüt',t wer-den? Referent: Med. Dr. Eugen Piasecli, Turn-lehrer am Vierten Staatsgtimnasium, Präsideulftellver-keter der Prüfungskommission für das Lehramt des Turnens an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten iu Lemberg. Korreferent: Josef Klenkn, Turnlehrer an der Staatsrealschule mit böhmischer Unterrichtssprache in Prag-Kleinseite. Thema 2: Entspricht der gegenwärtige Turnbetrieb an Mittelschulen den modernen Anforderungen? Ist eine Revision des bestehenden Lehrplanes für den Turn-unterricht erforderlich? Referent: Gustav Lutas, Leiter des Turnlehrer-bildungskurses nnd der Universitälsturnanstalt in Wien. Korreferent: Professor Anton Landsiedl, Turnlehrer an der l. l. Theresianischen Akademie in Wien. Thema 3: Über die Vor- und Ausbildung der Turnlehrer für Mittelschulen. In Verbindung damit über die Revision der Prüfungsvurschrist für das Lehr-amt des Turnens an Mittelschulen und Lehrerbilouugs. anstalten und die eventuelle Einsnhrnng von Turn» inspektoren. Referent: Iaro Pawel, Professor am Landes-Real- und i^bergymnafium in Baden. Korreferent: Josef Schau tin, Turnlehrer cm der Zweiten deutschen Staatsrealschule in Prag-Kleiuseite, Dozent am Turnlehrerbildungstur? mit deutscher Unterrichtssprache. Thema 4: Iuwieweit könnte der Turnunterricht auch den Zwecken der militärischen Vorbildung der Mittelschüler dienen? Ist die Einführung von Schieß» Übungen wünschenswert n»t> durchführbar? Referent: Ottolar P i s l a <'e k, f. k. Oberst in Wien. Thema 5: Ist die Bildung sogenannter Knaben-hurte an Volks- und Bürgerschulen vom Standpunkte des Tchulinteresses zu wünschen, und wie sollen die-selben organisiert sein? Referent: Hosrat Dr. Karl Rieger, Landes, schulinspeltur i» Wien. Freie Anträge, betreffend Maßnahmen, die sonst im Interesse der körperlichen Erziehung der Schul-jugend für erforderlich erachtet werden. Die eingelangten Referate und Korreferate werden in der Form gedruckter Manuskripte die Basis der Verhandlungen bilden. Eingeladen sind Professoren, Direktoren und Leh-rer der verschiedenen Schulgatlungeu, insbesondere Turnlehrer, die Präsidenten der Prüfungskommissionen für das Lehramt des Turnens an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten, Ärzte und Fachmänner auf dem Gebiete der verschiedenen Sporte, Vertreter der Kommnne Wien u. a. Hiebri wurde darauf Rücksicht gnommen, daß Vertretern verschiedener Länder und von Schulen mit verschiedener Unterrichtssprache die Gelegenheit zur Meinungsäußeruug gegeben sei. Die Unterrichtsverwaltung beabsichtig! unter ent-sprechender Würdigung der in der Enquete zutage ge-trclenen Anschauungen und der gestellten Anträge das im Vorjahre begonnene Reformwerk tatkräftig in der bezeichneten Richtung Weiler zu führen, und hofft, mit der Unterstützung der Länder, Kommunen, der fport-lichen Vereine und der großen Zahl der Schulfreunde dem hohen Ziele einer rationellen körperlichen Aus. bildung der Schuljugend näher zu kommen. — ,» verhältnismäßige Aufenthalte der Paketbesteller zu ver» Ursachen pflegt uud die geringste Verzögerung auf den Gesamtvcrkehr empfiildlich hemnleno einwirst. Die Ve» stellgebühr für Pakete bis zum Gewichte von 5 Kilo. gramm ist mit 10 !>, für schwerere Pakete mit 20 !i festgesetzt. Gehören mehrere Pakete zu einer Begleit-adr'esse, so werden die Zustellgebühren für jede Sen» dung separat berechnet, Für die postämtliche Besorgung der 'Freimachung einer verzehrnngsstellerpslichligen Post-senduug Hal der Empfäliger eine Gebühr von 20 I> für jedes Palet zu entrichten. Schließlich wird »och das die Post benül'.ende Publiknin aufmerksam gemacht, oaß der füi die Adresse oestimnite Raum auf Korrespondenz karten, bezlv. Ansichtskarten nicht mit Wohltäligleils. oder Schutzmarken zu belieben ist, da su!^i,e Postsendungen als Briefe behandeil nud als solche franiiert sein müssen, widrigenfalls ein Nachschußporlo eingehoben wird. " ftldclöbergcr «rotten, und Franz Mctelkoschc Iuvalidcnstiftung.) Tie, Erträgnisse der Adclsberger Grotten- und der Franz Mctelkoschen Invalidenstiftung für das Jahr 1910 je mit 75 K 60 !> sind stistungs-gemäß am 11. März 1910, d. i. an dem Tage des in das Jahr 1857 fallenden Besuches der Adelsberger Grotte durch Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin, an im Allerhöchsten Dienste invalid gcwor» deue Krieger zu verteilen, welche in einem Invaliden, hause nicht untergebracht sind. Zum Genusse der Adels-berger Grottenstiftung sind in Adelsberg gebürtige, zum Genusse der Franz Meteltoschen Stiftung in Nassen-fuß gebürtige, dann, bei Abgang solcher, in Krain über» Haupt gebürtige Invaliden berufen. Gesuche um Be-teilung aus den Erträgnissen dieser beiden Stiftungen sind mit dem Geburtsscheine, dem Nachweise über die geleisteten österreichischen Kriegsdienste, die Invalidität, die Vermögens» und Eintommeusverhältnisse zn belegen und im Wege der politischen Bezirksbehörden bis zum 1. Februar 19!«» bei der k. t. Landesregierung in Lai-bach cinznbringen. —r. — lkocht'urs.j Der von der hiesigen Gastwirte- Genossenschaft im Hotel „Tivoli" veranstaltete ein- monatliche Koch» und Scrvierkurs sand gestern seinen Abschluß. Aus diesem Anlasse wurde im genannten Hotel für geladene Gäste eine Exposition von Koch. erzeugnissen aller Art sowie eine Sammlung der beim Kurse benutzten Hilss» und Unterrichtsmittel, endlich eine Kollektion von Gegenständen veranstaltet, die mit der Gastwirtschaftshygiene in Verbindung stehen- auch vereinigten sich die Gäste zu einem Diner, das den gastronomischen Erfolg dcs Knrscs darzutun hatte. Die ausgestellten Kocherzeiignisse umfaßten eine große Aus- mahl von Tortcu, Braten, Fifchspeisen, Gelees und überhaupt für Feinschmecker berechneten Produkten. Die Sammlung der Unterrichtsbehelfe »vies nebeil zahl» reichen Buchern über Serviertunde und Kochkunst sau» ber verfaßte Rezepte, Kalkulationen, Unterweisungen in der Hygiene, Buchführung usw. auf, wie sie in ein Buch vereinigt von den Zöglingen selbst niedcrgeschrie- ben worden waren. Die hygienische Kollektion endlich zeigte zweckdienliche Utensilicn, wie sie auf den Gast° tisch gehören, in übersichtlich-praktischer Anordnung. — An dem Diner beteiligten sich nebst Vertretern der Gastwirtegenosscnschaft die Herreil Bezirtshauptmann Dr. Praxmarer als Vertreter der Lanoesrcgie» rung, die Gewerbeinsveltoren kantruöek und K a - r aschi a sowie Handelskammcrsckretcu' Dr. M n r n i k, Weilers die Kurszöglinge; die sonst eingeladenen Ver» tretcr verschiedener Behörden und Korporationen hatten ihr Fernbleiben entschudigt. Im Verlaufe des exquisit .zubereiteten Diuers betonte der Obmann der Gast- wirtegeuossenschaft, Herr T o st i, oaß sich diese Ge- nosscnschast rühmen könne, die erste in Österreich über» Haupt zu sein, die aus eigener Initiative den Kochkurs veranstaltet habe, wobei ihr der Laibacher Gemeinderal, die Handels^ lind Gewerdelammer sowie der trainische Landesausschuß hilfreich zur Seile gestanden seien. Der Kochlurs werde nicht nur für die Gastwirte, sondern auch für einfache Hausfrauen Bedeutung haben. Er gliederte sich in die eigentliche Kochtnust' Inlclligenztreisen entsprungen, so bewies erst die außer»! ordculliche Beteilignng, gehoben durch das zahlreiche Erscheineil von Frauen und Mädchen, welch hohen Vürgersinn unsere Bergstadl birgt. Hofrat Billet führte ill einer tiefempfundenen Ansprache u. a. ails, daß di.r Festabend, einem vielfach ausgesprocheneil Wnnsche j Rechnung tragend, veranstaltet wurde. Überzeugend ver»! wies er aus die einzig dastehenden allgemein anerkann» ten Herrschertugenden unseres erhabenen, edlen und all-geliebten Monarchen, der sich mit väterlicher nnd weiser Fürsorge unter schwierigen Verhältnissen, in aufupferu-der Tätigkeit die Wohlfahrt seiner Voller als oberstes Ziel gesteckt hat. Die Ansprache fand in dem mit Vegei-sterling aus Seine Majestät ausgebrachten dreimaligen Hoch lebhaste Zustimmung. Die sinnreiche, heschmackvoll durchgefülMe Tekorierung bes Saales verriet den Ge-danken der Gemeinsamkeit der Völker Österreichs unter Habsburgs Szepter. Der Saal repräsentierte eine aus Blumen nnd Pflanzen hergestellte Laube, welche als genieinsames Heim Wappen der Länder unseres Vater» landes auswies, die mittelst Blunienlränze, dem Kaiser-zelte angegliedert waren. Das unermüdliche, vorzüglich gcschnlte Orchester des 27. Infanterieregiments fand für die Abwicklung des exakt und verständnisvoll vor» getrageneu, reichhaltigen Programmes das nngeteille Lob lind den Beifall aller. Spät in der Frühe des Sonn» tages trennte mail sich, vollauf befriedigt vom schönen Verlaufe des uuvergcßlichen Abends. — sNeim k. k. Pcrlualtunqssserichtshofcj wird am 3l, d. M. eine öffentliche mündliche Verhandlung über eine Beschwerde des Joses Prosene in Laibach wider die Persoualeinlouiulensteuer'Berusungskommission siir Krain wegen der Personaleinkommcnsteuer sdrei Fälle) stattfinden. " sKrantenbcwegunq im November.) Im Kaiser Franz Ioseph-KrankenhaHse in Gurlseld sind im Ok-tober 30 kranke Personen, nnd zwar 15 männliche lind 15 weibliche Personen, verblieben. Im November wnrden 74, und zwar 36 männliche uud 38 weibliche Per° sonen aufgenommen. In Abgang wnrden gebracht, und zwar: als geheilt 16 männliche »nd l9 weibliche, als gebessert 4 männliche nnd 7 weibliche, als uugeheill 1 männliche Person. Gestorben sind I männliche und zwei weibliche Persoueu. Mit Ende November verblieben daher noch 29 männliche uud 25 weibliche Persouen ill ärztlicher Behandlung. —i-. * Mn Messerstecher.) Diesertage brachte man ins hiesige Krankenhaus den Privaten Josef Pibrovec aus Kropp, der in einem Streite vom bezechten Gastwirte Johann Truha sechs Messerstiche erhalten hatte. " lArbcitertransporlc.) Nach Amerika sind 40 Mazedonier und 32 Trainer abgegangen, während 21 Kramer und 40 Kroaten vou dort zurückgekehrt sind. " lVcrloren.j Eine silberne Brosche, zwei Zwanzig, lwnennoten, ein goldener Fingerring, ein Ehering mit de» Buchstaben X. l<. uud eine graue, grün gestreifte Pferdedecke, ein gelbledernes Geldtäschchen mit 6 15, ein schwarzer und ein branner Pelzmuss, ein Kuvert mit 52 Iv Geld, ein Versatzzellel des städtischen Versatzamtes und ein Geldtäschchen mit 4 K. ^ " lübcrfahren.j Gestern nachmittags stieß ein Fiaker in der Neethoveugasse oie Private Heleue Udir aus der Wolsgasse nieder. Die Frau erlitt am linken Arme mehrere leichte Verletzungen, auch wurde ihr eine ln der Pompadourlasche ausbewahrle Flasche zertrümmert. " lNeim Tteintohleudiebstahle ertappt.) Eisenbahn» dedienstele erwischten gestern abends alls der Südbahn» station eme 50jährige Arbeiterin von der Triestcr Straße, die emcn mit Steinkohlen gefüllten Sack weg-tragen wollte. Die Kohle wurde ihr abgenommen nnd ,ie >elbsl emem S,cherhe>lswachmanne übergebe». " lGelddiebstälile.j ^mem Knechte an der Maria» Theresta.Straße wurde aus dem Schlafzimmer ein Geld» betrag von 56 I< entwendet. Auf der Poljanaslraße stahl ein Dieb einem Knechte einen Geldbetrag von 30 X. An der Pelersstraße kam einen» Gärtner aus dem Schlafzimmer ein Geldbetrag von 40 !< abhanden. In einer Bäckereistube wurde einem Lehrling ans dessen offenem Koffer ei» Geldbetrag von 22 I< entwendet. Einem bezechten Besitzer aus Notrauja Goriea wurde in der Zeit, als er verschiedene Gasthäuser besuchte, eiue Fünfzigkronenuule gestohlen. -- Mctterbcricht.j Das Hochdruckgebiet hat sich etwas verflacht und weiter gegen Süden verlagert. Vom Nordosten uud Südwcslen rücken zwei mächtige D^pres» sionen gegen Millelenropa heran. In Österreich herrscht meist heiteres, kaltes Wetter bei östlichen Winden und fallenden Temperaluren. Die Alpenländer melden stellenweise Bodennebel, ebenso Galizieu und die Vnko» wina. In Tries! weht noch immer stürmische Bora. Laibach erfreute sich gestern eines klaren, mitlrlmäßiq kalten Tages. Gegen Abend machten sich kühle, trockene Windstöße aus Sudwesteu bemerkbar, nnd der Himmel überzog sich gleichzeitig mit düsteren Stralus-Wolleu. Die Wolkendecke blieb bis heute in der Früh erhalte»' sie bildet kein günstiges Zeichen siir die kommende Wit-lernng, znmal der Luftdruck seil gestern mittags rapid sinkt. Parallel mit der Bewöllung'geht die Tempcralnr. Heute früh betrug sie im Freieil —3,1 Grad Eelsins. Die Veobachllingsstalioneil meldeten gestern srüh sol» gende Temperaturen: .Klageufurt —5,2, Görz 0,7, Trieft 2,7 (Bora), Pola 3,2, Abbazia 3,4, Rohitsch — 4,2, Agram —2/», Sarajevo —2,6, Graz —4,6, Wien —3,4, Berlin —5,7, Paris — l,9, Neapel 8,7, Petersburg 1,8 Grad Celsius; die Höhenstalionen: Sunnblick —12,1, Säntis —6,5. — Es ist veränder» liches, wechselnd bewölktes, mäßig kaltes nnd ruhiges Wetter zu erwarten. Thrator, Kunst und Literatur. — lsluö der deutschen Theatcrkanzlci.j Heute geht die mit großem Erfolge aufgeführte Operettennuvität l „Ein Herbstmauöver" von Emmerich Kälman znm zweilenmale in Szene lLogruabonnement: Ungerade). -- Montag wird die Johann Slraußsche Operette „Eiue i Nacht in Venedig", die gelegentlich der Neuinszenierung , sehr beifällig ausgenommen wurde, im geraden Logen» l abounement ausgeführt werden. - Für Mittwoch wird !die Erstausführung der Lustspiel'Neuheit „Im Klub» Fessel" vou Karl Roeßler uud Ludwig Heller vorberei» !tei. <.«!," wiederholt werde». Das Publikum wolle sich wegeu des voraussichtlich sehr zahlreiche!, Besuches recht» zeitig mit Eintrittskarten versehen. — Als Novitäten gelangen in der kommenden Woche E. Krislans Schau» spiel „X.'»1,li Vi-nnlvoviä", F. Ielenc' „ttru/.cn !',<s)x,5ni i!s)^>" von E. Gethge ° Truhn zur Aus» siihrnng. — Am 28. d. M. lommi nach längerer Pau»e wieder O. Straus' „Vül^ov <"!l,i'" auf del, Spielplan. — lAirst Nikita als Dichtcr.j Fürst Nikita von Montenegro, der als Dichter bekannt ist und schon zwei Bücher Dichtnngen veröffentlicht hat, beendigt soeben ein neues Buch. Es führt, wie der „Figaro" meldet, den Titel „Lieder der Berge" und soll zum fünfzig» jährigen Regierungsjubilnnm des Fürsten, also im nächsten Jahr, erscheinen. Telegramme des k. l. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. > König Lruzwld II. dor Vrlgior f > Brüssel, «7. Dezember. König Leopold ist um 2 Uhr !l5 Minute» nachts gestorben. Llnbllchrr Zeitung 3tr. 2«8. 2ß29 17 Dez i.^^er 190!^. Ncichsrat. Siyuna. t> cS Abgeo rdnetcuhanje?. Wien, 16. Dumber. Abqc^rdiictcr Spaäek bc» firiilldl'l dcn Drinc'slichll'itsaiUvclq, brlrc'sfrnd die Pfcrdc' zucht, bis 12 Uhr inittaqs. Nachdem dir Abqc>.ndl,ctci« Nescl nnd 5i r c n n die Obstrullil.,» ill lurzrn Er» kllNlilu^'n vl'rinlcill hattcii, erhält Äbq. ^isy das Sch!lis;wl)rl. Wien, 16. Dczembc-r. Abqclirdnctcr ^isy, wclchcr um '/2I Uhr mittaqs das Schlußwort bcqumicn hatte, spricht zur Zeit i?^) nuch sort. Gcqc'n '/2" Uhr abends ertmitl'n von dcr ^ioeile» Galerie plötzlich Nufc: „Pfui. Mzuq Lisy!" Du'scn Nusl'n folgten stürmische Ent-riistungsruse seitens des rechten Flügels der z»veiten Galerie qeqen die Odslrutlionisten. Die ezechischen Aqrn. rier verlanqen enerqisch lxnn Präsidenten die ^iäumunss der Galerie. Vor der NeqiernmMant lommt es zu einer ledhasten Kontroverse zwischen deutschen und slavischen Al'sseordnetenqruppen. Großer Lärm. Der Entriistnngs» stnim ans der zweiten Galerie bricht von neuem WZ. Ter Präsident versnql die Nänmunq der Galerie. Die Näüinnnq nimilil längere ^eil in Anspruch, da einiqe Vesucher sich dagegen wehren. Langsam legt sich der Lärm, woranf der Abg. List) seine Aussühruugcn in böhmischer Sprache fortsetzt. Um i/>9 Uhr abends beendete Abg. List) seine fast achlstnnoige Nede unter lebhaften» Neifall seiner Partei' genossen iind der ezechischen Agrarier. Von der ersten Galerie ertönen in diesem Augenblicke lebhafte Psui» l,nd Eutrnstungsrufe. Der Präsident erinnert die, Galerie daran, sich rnhig zn verhallen. Von den Czechen wird vom Präsidenten energisch die Z»rnclweis»ng der Einmischung der Galerie m die Verhandlungen des Hauses reklamiert. Großer Lärm. Abermals ertönen Psni-Nnfe von der ersten Galerie, woranf oer Prä-sideut die Näumung derselben versngt. Dann schreitet das Haus zur Absümmnng. Die Dringlichkeit wird ab» gelehnt. Der Präsident verweist darans, daß er nach § 6 der Geschäftsordnung im ^alle einer von der Galerie ausgehenden Clörnng ei»e Wnrnnng an die Galerie-bcslicher zu richten habe, die einzelnen Nnheslörer zn entfernen uud ersl, lveuu dies uichts nützt, die ^liäumuug zu versügeu habe. Vr habe mit seiueiu Vorgehen teines» Wegs eine Herabsetnmg oes Redners bezweckt nnd die Räumung anch unrllich vornehmen lassen. Hierauf wer-den die Dringlichteilsanlräge Nr. 3 nnd 2l) zu gleicher Zeit verhandeil, da sie den gleichen Gegenstand be° treffen. Abg. Padonr ergreift das Wort. Die Ab° aeordnelen ' K r e t und Genossen überreichen eiueu Dringlichleitsautrag, betreffend die Erweilernng der Machtbefugnisse des Präsidenten auf fieben Monate. Dieser Antrag ist von den Mitgliedern der Sloveni» scheu Vollsparlei nnd von den ezechischen Agrariern unterzeichnet. Wien, !«. Dezember. 'Während der Rede Paduurs ertönten vou der zweiten Galerie Psni»Rnfe nnd Abzng^ Rnfe. „Abzng Vrollvucherer!" Ein unbeschreiblicher Lärm entstand aus der Galerie. Es wurde gepsissen nnd mit den Füßen gestampft. Die Galerie wnrde unter Ab» singung des Arbeiterliedes und anhaltenden stürmischen Psni-Rufen der Galeriebesucher um halb 10 Uhr neuer-lich geräumt, woraus nach ^stündiger Unterbrechuug Padour seine Rede fortsetzte. Wien, 17. Dezember. Um 1 Uhr 5 Minnten nachts beendete Padonr seine fast üVMndige Rede unter dem Beifall seiner Parteigenossen. Der erste Kontraredner Selige r verzichtet anss Wort. Über Antrag des Ab-geordneten M iklas wird die Debatte geschlossen. Die beiden Generalredner Schäfer und Mill as ver-zichten anss Wort; Abg. Hirsch sezechischer Agrarier) erhält das Schlnßwm't'. Um >><. Uhr dauert die Eit-zung noch sort. Ziehnuss. , Wie», 16. Dezember. Äei der Ziehung der öfter» reichischen Slaalslotlerie fiel der Haupttreffer mit 20l).lMl) K aus Nr. l73.289, der zweite Tresser mit 40.000 l< ans Nr. 202.824, der dritte Tresser mit 20.000 K aus Nr. 99.562 und der vierte Treffer mit 10.000 !< auf Nr. 68.789. Zum Prozeß Fricdjnnss. Velgrad, 16. Dezember. Der gewesene Minister Ljuba Davidovn', Sektionschef im Ministerium des Äußern Spalajlovi«'-, sowie die Professoren Mile Pav-lovi« und Rislo Odovil' begeben sich heute nach Wien, uu, iiu Prozesse ^rieojnng Zeugenschaft abznlegen. Entlassung vun 1400 Arbeitern Nudapest, l^. Dezember. Einer Meldung der „Arbeiterkorrespondent zufolge hat die Betriebsleitung der Bndapesler Waffen» nnd Maschinensabrik heute früh 1400 Arbeiter infolge der Slreilbewegnng derselben entlassen nnd den Betrieb aus unbestimmte Zeit ein-gestellt. Budapest, 16. Dezember. Meldnug des uugar, cheu Telegraphen-Korrespondeuzbureaus.j Zn der Ans per-rung vou «400 Arbeitern seitens der uugarischeu Wafse.i. »no Maschinensabrit berichtet eine Arbeiter-lorrespondenz, daß von der Fabrilsverwaltung ein Eisendrechsler wegen .^ranlheit nngerechterweise eut> lassen worden sei, »voranf sich sämtliche Eisendreher mit ihren, Genossen solidarisch ertlärl hätten nnd in den Ausstand getreten seien. Die Direktion habe hieranf die Entlassung sämtlicher 1400 Arbeiter »nd die Ein- stelliüig des Betriebes aus uubeslimmle Zeit beschlossen., Heuie hielten die ausgesperrten Arbeiter im Arbeiter-! heim eine Beratung ab, nm festzustellen, welche Schritte gegen das Vorgehen der Direktion einzuschlagen seien, uud beschlossen, bei der Regiernng Klage zu fuhren uud sie zu ersuchen, im Interesse der Arbeiterschaft bei der Direktion zu intervenieren. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. DIE ENGLISCHE KRANKHEIT zerstört die Gesundheit Ihres Kindes, wenn Sie nicht sofort ein sicheren Mittel gebrauchen. SCOTTS EMULSION enthält alle 'l b o u u e m c n l aus die Knlnichrl Zeitung. Die P r ä n u m c r a t i 0 n s - V e d in g 11 n g r n dlribr» >l u v c r ä li d c r t und lx'tracicu: mit Polluelsrnduüg: für Laibach: gä!izjl)hli^ , . :t«> K — l> ganzjiihrig - - 2- l^ u yaldjähriq . , l^ » — » huldjährig , . »l » — » Vlertcljährig . 7 » »<> » vierirljährig . » , li» » monatlich. . . 2 » li<> » mmiutüch. . . l » ^3 » Für di e ZusteIlunss ins Ha us für hiesige AI) 0 nucntcn per Jahr 2 Kronen. Dic P. T. Abonnenten werden höflichst gebeten, den Pränumcratilinsbctrass fnr dic Laib. Zeitung^ stets rechtzeitig nud iu vurhiuein zn entrichten, da sonst dic Zusendung ohne weiteres cinsscstellt wird. «"57- vie plänumeraliont Lcttäae wollen porlolrei zugetensel welllen. Jg. u. ßlcinmnyr ^ Fed. Zamlierg. Neue Erscheinungen auf dem Büchermärkte. Tchapirc-Ncul-ath Dr. H,, Nbi-is; eincr Grschichte der Fmueubcw^mls,. K --W, — Alllcsstrin M. v,, Dcr öss>!it!iche Wohuuu>,s!lachwei«. iv — W. — Führt H., Ehe uud 6lMsl,chtcn, K l >N — Hcibrrg H., TlrnfB r ins LM'U, K 3^!0. - - Diehl C., Dil' R'ssiftrntur aui Grosl^ütrri,, K M. — Pfeffer H. Pas Buch drr Prolilcmr, ,Uunst stücke uud Gch'lljchlislsschl'r^' mit uirll,, Illiisirationeu. c,el>. iv 4 8<1. - Modi US M,, Volainsch luilroslopijchcs Vraltilum. X A84.— Grocbel Dr. P., Zexuallindaclosiil iu deu Ol'e». tlasscu. Iv 1-^0. - Ältp.ter P. DaS ^BC der Chemie, K2 8«. - Greinacher Dr, H.Dieueuerm Ztrahlcu, X4^lO. - Vlutner Dr. ssr, Zwei undelauntc Ztückc Ilihmm Ncstroy«!, l< 3—. — Kahn Dr, N, Das voltslüiillichc ^urtrassswrj»!!, li 1 08, - Schwarz Dr. H,, Schule uud ^rdeu, X I !'2. Richter N,. Fnedrich Nichsche. iriu ^ebcu u„d sciur Werke, li s)-7l>. Prüfer Dr I,, Einfühiuns, iu dir Pslicholof,ic der Deullwrs,ä!'s,e, li 1l>8. ^ Üreru Berth., Das Erlcuutius» prodleul »ud sliue kritische Lüjuu^, 1< «- .. ^ Ztcenliercien N., Hniri Ben,s0Us iutuitwe PH,Io>ophie. Ii3-. — Fasson Ad., Aristoteles N'lomachischc lithit, i< tt ~. — .hartmanu Ed, v, System der Philosophie ,m Oruudriß. VIII. ^ruudr>!, der Ästhelit. X 12-. - Hartn»aun Prof. Dr, A,, Lehr» uud Lerul'ini, für Schwerhörige. X 192. - Orthcy M.. Die MellMMtcuchemie. Iv I»- . -. Äeru M., Deutsche ^iyrif seit Collies Tode l'is aus »mere Tage, X 2- Ki. — Vrau u jchwcic, M,, Das drille Geschlecht. li l44, — Mörchrn Dr. Fr', Wirllichleitiusiuu uud Je-seitöglauoen. li ! 80. — Iuxicus Dr. F M.. Dcr lustisic Laieiucr lv --84. — M i'lhli-uh ardt ils., Deismus, Panlheit'iuus uud natürlicher Theismus, li <» . — Spcrlius, C, ss., Aus dem LonMlch eiurs ttriecis-scemamlcs, Iv 4 20. — Creutz Dr. M,, Kimstflejchichie der edleu Metalle, li 21 M. - Lüri Dr. H. und Cleuft Dr. M., G^schichie der Metalttimst II, Iv 2l «0. «mräüs, iu der Buch , !fzüa,eu von Karl v, Valonyi. Deutsche Über^ sel.u>uss «ud Text der (Neiäuge von Robert Äodansly. — Musil von Emmcrich Kälmäu, Anfaug halb 8 Uhr. Ende nach 10 Uhr. ! Verstorbene. Äm 1 <) Dezember, A„ton Iesih, Arl'eiter, 2l I. Deutsche Gasse 7. Im Zivilspitale- Am 18, Dezember. Maria Nurqer. Keuschlers' tochter, 4 I. Am !4, Dezember. FranziSla Perhavc. Besitzers' ssattin 4« I. Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 3W 2 m. Mittl. Lusidrucl 736 0 mii.. , 2U. N. 741^^ 0.4sSSÖ7schwllch" heiter ^ "' 9U. Ab. 743 ^,-1?! SO. mäßig bewölkt > s?l ? U/F." 7^8 8 ^ -2-9 SEO, schwach . ^ ^ tt-0 Das Tanesmittel de», »estrigen Temperatur beträgt 14», Normale -1 7°. Seismische Berichte nnd Vcobachtnngen der iiailinchcr Erdbebenwarte (Ort: Gebäude der l. f. StaatsOberrealschule.) ^ügc: Nördl. Breite 4«« lN'; Oftl. ^äuqe l,o„ l^iemwich 14« 31'. V o d en u u ril h r: Mäßig starl, zuuehmcnd. HOTEL „UNION«. Heute und täglich bis inkl. Sonntag den 19. M. der popul&ren So -a."b rette Mina Walter in ihrem modernen Programm. Besonders zu bemerken: Die Sohlrmhändlerin, Parodie a. d. Operette „Die Dollarprmzessln", A bisierl geht er! Höber geht's nimmer! und weitere OrigiiialKchlage-r. Theater u. Variete! Die ^anze Welt und a Stückerl dazu! fflF*" Im Luftballon "^Q Maier -Walter „3D' Ij-aftsoHltfer". Als „Renner-Buben". Zu zahlreichem Besuche ladpf höfliclist ein (4:'.lla) Franz Maier, Direktor. llnzere Abonnenten llie liezlen zemlllM lill lwzMne Vll lils llie iMlls ^^^" von Kelpltär, IVlarl-^at ^«^ >»'!>»!> iN»8m I^il^Il lllis^^^ommt:«. Ill UMIN Ll!iii>!-rli>ellll!l,ii lißlil ei« LlMVlLl llll ^H8il!t>l »III. »nolilillnaiuii^ (4177) 1l) lg. V. Kleinma>^ H fell. Lambel-Y Varbara Paulin «eb Weber qidt im > risseiie» uud ,m N >M'.u ihrer Kinder Johann, > Lndmilla, Varbara uub Ida iowir sämtlichir > Vcrniliudtcu Klachiicht vou d»'M Hinscheide» ihr^s W iuuinstnvlicbten Gatten, bezilhuuyswrise Vaters, > des Hrrrn l» Johlilln Paulin ! k. k. OcrichtS-Offizials i. R. ! welcher Donnrrstaa, den Ni, D^zrmder um '/,12 Uhr W mittags im 5il». ^ebrnejahic vlöl.Uich qeftorbm ist. > Tas Leichenl,ef,in!s,uis findet Samotaa. den D I«, Dezember um 2 Uhr unchmittaqs voiu Trauer» D hause Petersstrasze 47 aus auf den Friedhof zum > Heil. «lrruz statt, > Dir heilinc Seelrumesse wird Montaa den > 20. December unilj Uhr vormittag in der Peter« l lnche !irlr,eu werden, l43'M I Laibacher Zeitung Nr. 288. 2630 17. Dezember IW^. Kurse un der Wiener Börse (nach dem offiziellen Anrslilattej vom 16. Dezember ll)l)9. Die notierten Nurse versiehe» stch in Kronenmährung Die Notierung sämtlicher Alticn und der „T'rersen Lose" vkrste!:^ s«ch uc- Hli,^ Geld Ware «llgemeine Staats» schuld. Einheitliche Rente: 4°/, lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-Nov.) per »a,ie , . 85 5 9» 4s betto (IHnn.-Iuli) per Nasse 8b 1b 9b »5 »-»«/„ ü. W. Noten (Febr. «lug.! per Kass......99 «b 93 3s 4»°/„ ö, W. Silber (April Olt.) per «llsse......s8 !b »9 3k 1860er Ztaatilole 500 ft. 4°,> :?2 50 >?6 üs, 18«0er ,, 100fl. 4°/„26l' ?U7- l864cr ,, 100 fi.. . 388 "35- 18«4er .. 50 fl. . .,»!,- »3b- Dom.-Vfanbbr. i^ 12« fl. 5« „28» 2b ^9i 2b «taatöschuld d. i. «eichS» rate vertretenen Königreiche und Länder. Österr. Voldrente steuerfr.. Gold per Kasse .... 4°/„ H8 15 K8 3b Österr. Rente in Kronenw. stfr., per Kasse.....4"/. 9d >b 95 «5 dettu per Ultimo . . . 4°/„ 9b't> 9b »/> Oft. Investition«-INeitte. stfr.,, Nr. per ltasse . . »'/,"/» 85 45 85 «b G. nelschreibnnglu. «l- )/.",„ «18?.°>>lS"75 Valiz. »arl Ludwig-Äahn (div. Stücle) Kronen . . . 4"/„ 95 2« 96 2« siudolf-Äahn in Kionenwähr. fteucrfr. (div. St.) . .4"/» 94 9l> 9ü9k> Vorarlberger Vahn. stfr., 4 200« Kronen . .4°/° 9b 1t 96 1l ^n St»»t»schnld»»rschle!l>nnglu »bg«ft»»^»ltl Gls,nb»hn>Akli«n «Usabeth.«. )l«0 fl. KM. b'/."/, von 400 Nr.....4l>» — 4b4 - betto Linz-Audweis 200 fl, i>. W. S, b'/<"/„ . . . . 427 5O428--detto 3aI>b«rg-Tir°I 200 sl o. W. S. ü"/n . . . . 4LN b0 42li-l»«m«tal-«ah» 200 u. 2000 Kr, 4V„.........«91 - 192 - ! Geld Wa,, Po» Zla»»» zni Zahlung üb«< »o»«ln« GislnbahN'Plioritiil» ffbligalionln. Äühm. Westbahn, Em, l«9b, 400, 2U0» u. l0.»!0!) Kr, 4«/^ 9b 2>) W 20 Elisabetl, Bahn 600 u, 3000 M. 4 ab 10>v.......ne-bl> 117-50 ltlisabcth.Uahii 400 u, 2000 M, 4"/„........,1ß 75 ^. .. .'ferdiuaude-Aiordbahn Em. l8«u 97 lib 98 detto Em. 1304 !>»; ,l, 97 u. Franz Ioseph-Ullh» Em i«l,4 /div. Et.) Silb. 4"/„ , . . 9N 9« »7 9l> Galizischl llarl Ludwig-Äahn (div. St.) Silb. 4"/, . . . 9b l! !05'7b dstto 400 u. b00<> Kr, »l/^/o 86 1« «7'1< Vorarlberaer Bahn Em. 1884 (div, St.) Silb. 4"/« . . «5^5 8«'1b Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ ung. Goldrente per Nasje , ,13 ?>^ ii»'vl> 4"/„ detto per Ultimo li3?c< !,Z «<> l"/„ ungar. Rente in Nrooen- währ. stfr. per Nasse , . 82 4l> >.,2 6 4»/„ delto per Ultimo 9ü 4» «2-«o 5V,"/<> detto per Nasse »2-4" «-/'«0 Ungar, Vrämien.Anl. k 10U sl. 2l6 !^< i!2L-b8 4"/<> uiigar. WrundenlI.>Ob!ig. 93 Ob 94°cb 4"/„ troat. u. slav, «rbe»ll..Obl, 94— 8b'- Andere öffentliche Anlehen. Hosn. Landetz-Wll. (div.) 4"/„ 92'75 9« 7b Äosn,-Herceg iisenb, -Landes- slxlehen ^o.u, 4>/,"/n . . W'7< l«o?l> ,i"/„ Niinau-«ea.-Anleihe 187« ,02'- - ^ Wiener Herlehrs-Vlnl. . . 4"/„ 8b-45 N« 4b detlo 1800 4°^ yb 20 96 2< Anlchen der Stadt Wien . . ico «o lui t2t »^t> dett» (1894).....98-.<«s> 84 30 detto lGas) v. I. l!<98 . Nb-3s> »« »5 detto Meltr.) v, I. 1««0 9e ib l»?tf, detto (Inv.-N.)v, I,i9ozi 9« 40 9735 Vörsebau-Nnlehe» verlosb. 4"/„ 9« 2s, 97 25 «ussische Staatsanl. v. 1.190« f. lO0 Nr. p, », . . 5°/„ - -. - -detto per Ultimo . . 5»/„ini-lb10i'Kl> Vulg. Staats-Hypothelar Änl, !»92......8"/„ /»"/,. 9g 2b 94 2^ Pfandbriefe usw. «ubenlr.,alla..üst.i,5<>I.vl.4"/n 9b'- 9«-- Äöhm, Hypothelenb, nerl. 4"/<> 9? - 97-50 Zentral-Vod.-Nrrd.-Vl.. österr., 45I. uerl.....4>/,«/» ,UL2b l03«b detto »»5 I. verl, , . . 4"/« 8« 7b 97-?b «red.-Inst., österr.. f.Verl.-Unt, ». öffentl.Ait', Nat. ^.4°/„ 94 10 9b-1<> Landl'sb d, Nön, Valizie» und Lodom. 57>/, I. rüclz. 4"/y 94- 9b' Mähr, Hypolhelenb. ucrl, 4«/^, 96 b« 97 l>" N.-osteri-, LandcsHNP,Mnst.<°/<, 862?, 97- l> detto inll. 2<>/„ Pr. vcrl, 3'/,"/° 8?'b0 88-bl' del!« N,-Schuld!ck.vell, 3>/,"/n «?^> «8-b« delto veil......4"/° 96-- 8?'- Österr. ungar. Äanl bd Jahre Verl. 4°/„ ö. W..... 98-« 99'6<> detto 4"/n Nr......98-55 9!< b>' Lparl., Erste öst.,60I. verl. 4«/» 98-30 »i0 3^ Eisenbahn-Prioritätö-Obligationen. Österi. Nordwestb. 200 sl. S. , 103-80 1N4-8U ^laatsbahn 5N0 Fr..... ZüL - —- Hüdbahn k'3"/<> Iünner-Juli 500 Fr. ,per St.) . . , 2?I>s>c 2?»5. 1880 L«4-bO ü9« L" detto EM, 188» 275- 2Xl'- 5"/» Donau-Negi!l.-Lu!l> 100 f! ll<7 ?b ü«3 7b Serb. Präm.-Anl.p ioo Fr.2"/,! 1017t, I0?-?k> jlln»lr,w,liche fos«. Vüdav.-Vllstlila (Dombau) b fl. L4 lt »8-15. ^rebitlüse 100 fl...... b33' b43- Clarv-Lule 4» fl, NM. . . . 208— 21»' Ofeiier Luse 40 sl......—-- ---- Pll!f!t,-L°se 40 fl. NM. . . . 222'- -'- «nten tt^enz, öst. Ges. v. 10 fl, N4'L5 «8üb Nuten «rcuz, uiig. Ges. v. c> fl. 3« 75 407l> Rudolf-L»se Iv sl......70>- ?6- EalM'Lose 40 fl. NM, . . , 274- 2»<4-Türl. Ware tMener «0 >!>.-Lose ». I, 1874 b3d- b49-«ew.-Sch. d. ^»/n Präm, Schuld d. Vodeul .-?lnft, ^. Böhmische Nordb'll,» lf»o fl. , -— -- «»schtirhrader Gisb 50« 3« TurVodenbacher 85-— b89 ~ ^erdinaübi!^,'tordb, inon sl KM, b4«0' b440 -Naschau - Oderliergrr !iise»bah» 20« sl, E....... 360 — N68 Lemb. - Czern,- Iassy-Eilrnbahü Gesellschaft, 200 fl. L , . bf>?'^ bb9- lohd, üst., Trie«, 5<>« fl.. ,i«M. b44- b47 - Österr, Norbwestbahn 20« ,!, I. ------- —-- dct!o(!il. li)2«u fl, S,p. U!t, -— —- Prug-Tiixer Eisrnb U"Nl.abnst 22»— 22? s>0 Zlaalseisenb. «00 fl, S, vo> Ult. 743 4l> 744 4« Äidbahn 200 fl, Silber per Ult. 123 Ib 124-1?, äüdnorddeutschr Verbindungsb, 200- —-- 3ranöport-V!es,, intern., A.-O. 20« »r........ 95 lib- Ungar. Westbahü (Raab-Graz) 200 fl. S....... 406'— 408'- Wr. Uolalb-ÄltienVes. ll<>« sl, 220 L80-- Vanle«. Anglo - Österr. Äanl, 120 fl. . 312 ?b 313 ?b Vanlveiein, Wie ner per itasso — - — - detto per Ultimo b44 30 b4<^ z,) Vude!ilr,-Anst. üst., »00 l»r. , ,14«- ,,b0 /jrntr, Vod.-Nredbl. üfl,, 200 sl. b73' b?b' «reditanstal! für Handel >md Gewerbe, 320 Kr., per «asse 6«v »n ß«8 8,1 detlo per Ultimo 66» «0 !',K» x<> nreoitbant, u»g. allg., 20» f>, ?««.. 7«» — Depositenbanl, alla., üoofl. 4««-. 4«?-Mtompte - Wssellschllsl, niebei östcrr,, 400 Nr..... 64g -- «45 SN Viro- ». Ncissenvercin, Wiener, 20» fl........ 4NI-,' - 46«' Hypotheleubanl, öst. ll00Kr. !>"/<> 3ü0'- 32«--Ländervanl, österr., 200 fl., per Kasse....... ^.. -. detto per Ullimo 50, 40 b"24»> ,,3)ierlur". Wech!clstub,.Nltien. Ecsl'llschast, 2»« sl. . . . «,37- «41 — Osterr.-unaar, Vanl «400 i,r, i?s>!»- ,??l»>— <«,!». Ware aliionbanl 800 sl...... 58« 7b b82 75 liiiilmvanl, böl,Mlsche l0« fl. , 2?>l b? ^52 b0 A, ^ehiibaul, alia, 140 fl,, »b8 - 360 — HndnNrlt'llnltmelimnnntn, Ullugesellsch,, all«, üsl,. 100 fl. z<» -- 2c»4 — ijriirerNohlcüberssb-Ges, 1<»0fl. 757- 7^,3 — 3!se»bal,,'verleh,i!.A!!stalt, üjt., »00 i!....... 45» - 4^2 bv Hileubalmw-Lcil,ss,,!'rsl«, «oofl, 8^8- ^07 bl> ,EIbcmühl", Papiers, u. V.-V. «<>0 fl....... 1«S - 1««- ^lrlii, Grs , all«, usterr,, 200 fl. 39g - I99bi> Ärltr.-Oelcllsch., intern, 200 fl, - »W — liileltr.-Gelelllch., Wr. in Liq„, «bL — :' — Hirtenbcrgcr Patr.-, Zündli. u Met.-ssadril 4l'0 Nr, , , ,112- K<«'— «.üesiügcr Ärn,iere< «0« s>, , , »ny — 21I'— Muntan-Mfs., ost. alpine 100 fl. ??8 /b ?L9 ?b ,,P°lbi-Hüttc", Tle!,rln»s,stahl. F.-Ä,.,«. 200 fl..... 1» blb- bragrrEisen-Indiistrie Gesellsch. »00 fl........ »«Lil- ima- Vlu, ai,t! - Lalnu-Tarjaner Vileüw. «00 fl..... 6K? 75 6b» 75 Talgo Tarj. Steinloblei, 100 fl. «28 osa 80 „Schlöalmühl", Papiers.,200fl. zno-— z»!»'— ,,Schod»ica", VI.-O. s. Petrol.- Industrie. 500 Nr. , . . 528- > 53,4'— ,,Hie»rerm!il>i'.Papiers.u,N.G. 44» 446- Ilisailer Kchleuw,.^, 70 fl. . 303- «0.» - -Türt. Tabalregie-Ges, »00 Fr. per Kasse..... .> —-.- dctto ver Ullimo . . . ze« 50 üßll 50 1l,> «8li — Wr. VaugesrNickaft, «00 sl. . , i?8-> i'/4 — Wienerbergl Siegels.-Alt,-wes. ?8b>.. 729'— Devisen. Kurz» Htchlen und Hcheck», Amsterdam....... 19« N0 !98«<^ Dsuische Vllnlplähe , . , . ii?-8b ,1805 Italienische Baulvliihe . , , 9b-0b' 9b »0 Bonbon........ 841 03' V4« 30 Pari?......... 9b 62 »b 7?» N!. Pelersbnrg...... !»5 »b'l»O Valuten. Dulllte» , ..... 11-3« 11-40 20 Frnnten-Ltilclc..... 19 1b 19 >? 20-Marl-Stnlle...... «z-b<« 2, b« Leülsche l«cichtzbanlnote„ , 11? !,2 «1«02 !Nwlie!ii!ch!' Vnlilnolei' , , 95 05 »b'5l> «ulir! .^,'utf,!....... 2b4 „« 2t>h„ *.„ R.n«.^'np™„"^r,«r,^rW..ri««.n. n J. C Mayer ^^" Aktien, Losen etc.. 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