LmbacherMMtlmg. Nr. 29. Plänumeiation»prei«: Im Lomploi, ganzj. fi. 11, halbj. sl. 5.50. Yilr die Zustellung in« Han« ^halbj.öo li. Mit der Post ganzj. st. 15, halbj.fi. ?.20. Dienstag, 5. Februar Insert»«««gebüyr bl«iaZtllen: imal«oli., «m. 80 lr.,zm. 1st.! sonst Pr.Ztilt In>. Nlr.,«m.8tr., 5m. 10 li. u. s. w. Inseltionestcmpel jedesm. 30 ll. 1887. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 5. Februar. In den Wahlkämpfcn der letzten Tage ist der na-tionalc Standpunkt dcr entgegengesetzten Parteien in einer Weise hervorgekehrt worden, als gäbe derselbe das beste Ferment für die ncne österreichische Staatsreform ab. (3s ist insbesondere das Gravitircn des deutsch-österreichischen Elements nach Deutschland als cine cvcu-tncllc Folge des Uebcrgcwichtcs der slavisch-österreichischen Elemente betont worden. Solchen bedenklichen Auffassungen gegenüber, welche durch die gegebenen thatsäch-lichen Cultur- nnd Verlchrsvcrhältnisse am allerwenigsten begründet sind. ist eine Polemik, welches, die ..Tiro» lcr Stimmen" nnter der Ucbcrschrift: „Deutsche, Czechcn uud Prcußcu" gegen die „Schützeuzcitung" eröffnet, besonders zu bcachtcu. Die „Tiroler Stimmen" sagen unter andcrm: „Wir sind gegenwärtig nicht in der Lage, ein Deutschland, nnd sei es anch nur ein halbes oder ein süddeutsches, herstellen zu helfeu, auS dem einfachen Grunde, weil wir vorerst uud zunächst nnd vor allem cm Oesterreich haben wollen und haben müsseu. Die Ordnung Oesterreichs muß die allererste Sorge aller Patriotcu sciu. Nicht die Nationen bilden in Ocstcr-reich ein staatsrechtliches Princip; nicht die Nation, sei es die deutsche, die czechischc oder magyarische, kommt zuerst in Betracht. Wir gestehen keiner Nation in Oesterreich die Obcrherrlichkeit zn. Der NationalitätS-gruudsatz ist eben die brennende Lunte, wclchc die Ex-plosion bewirkt. DaS Reich, die Monarchie ist das Erste, und in diesem Reiche sind es die Nationen nicht, sondern die „Königreiche uud Länder," welche Politische Ncchtc genießen uud staatsrechtliche Vcdcntnng haben. Nicht deutsch und slavisch, oder, wie mau höhnisch sagt, czcchisch, sondern dentsch.liberal oder Centralist nnd Fö» deralist sind die Gegensätze. Wir sprachen nie gegen die Deutschen in Oesterreich, uud nie für die Chechen als solche, wir sprachen gegen die Dcntschlibcralcn, gegen diese straften Centralists; wir kennen keine dentsch-libe-rale Nation, wir sagten cS oft, daß dic Dcntschlibcra» len dnrchans nicht die 8 Millionen Dcntsche in Ocstcr. reich seien." Dic Devollurung der cnropöijchen Türkei. Der soeben ausgegebene neunte Jahrgang (1867) der „Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft" bringt u. a. ciuc Studie vou F. Vinccuz Göhlcrt über „die Bevölkerung der europäischen Türkei." Dieser sorg' faltigen Arbeit find die folgenden statistischen Daten cnt« nommcn, welche gerade jetzt vou besonderem Interesse sind. Die Bevölkerung der europäischen Türkei stellt sich (mit Ausnahme der Donanfürstcnthnmcr, Serbien und Rnmänien) anf 10 Millionen einschließlich der jüngst cingcwandertcn Tartarcn ans der Krim, Tscherkcssicn nnd ans dem Kaukasus, in der Ocsammtzahl von nn-gcfähr 300.000 Seelen. Unter diesen 10 Millionen sind 7 Millionen Christen und 3 Millionen Moha-mcdancr. Zu den letztcrn gehören, außer dm OSmancn, der größere Theil der Albancscn uud dauu bulgarische uud bosnische Familien, welche nach.dcr Eroberung ihres Vaterlandes zum Islam übergetreten sind. (Urqnhart hat um das Jahr 1830 die Hahl der Mohamedancr ^ 1'/-^iillioncn, A. Bouü um das Jahr 1840 anf 3 ., Millionen, Freiherr v. Nedcn um daS Jahr 1855 auf nahczn 4 Millionen geschätzt) Daß die mnsclmün-msche Bevölkerung, abgesehen von den erwähnten neuesten Einwanderungen, in neuerer Heil eher ab- als zu-nimmt, ist eine bekannte Thatsache" da bei dcu Moha. mcdancrn der natürliche Hnwachs durch Ucbcrschuß der Gcborucu über die Gestorbeucu äußerst gering ist, und die außcrgcwöhulichcu Zuwachsquclleu, als Ucbcrtritt zum Islam, Erwerbung von Sklaven uud Einbringung vou Kriegsgefangenen, gänzlich cmfgchört haben. Unter den drei Millionen Mohamcdancrn sind, sscnancr Ncchnuug zufolge, nicht inchr als 700.000 cigcutliche Türken oder OSmancn. Dcreu Wohnsitze siud gcgcuwärtig nnr noch ans wenige Pnukte beschränkt Außerhalb Constantino, pclö leben nur noch in Ost-Vulgaricu, im Paschalil Adrlanopcl und vereinzelt in Thracicu und Maccdonicu Osmancu. In Eonstantinopcl läßt sich keine größere Anzahl als 200.000, in Adrianopcl und dessen Verwaltungsbezirk gleichfalls nur dieselbe Zahl annehmen; in Ost-Bulgarien können anch nicht mehr als 200.000, nnd in den übrigen Theilen der cnropäischcu Türkei nn> gcfähr 100.000 leben. Mau kaun fic zu den abstcr-benden Völkcrfamilicu Europa's zählen; hätte man ge< uane Anfzcichnuugcn über die Geborenen nnd dic Gcstor-bcncn, so könnte man genau den Zciipuukt licstimmcn, bis zn welchcin sic in Europa ausgcstorbcn sciu werden. Unter den übrigen VolkSstämmcn der curopäischcu Türkei ist der slavische, wenn man die Bnlgaren alö einen Zweig derselben hinzurechnet, der zahlnichstc, in-bcm anf ihn mehr als die Hälfte der Gcsammtbevölkc-"mg entfällt. Die slavische Bevölkerung zerfällt in 4 Millionen Bulgaren, 1,100.000 Bosnier uud Eroateu uud 400.000 ^Serben. Außer dcu Slaven sind die Griechen mit 1,200.000, die Albancsen mit 1 Million, die Walachen mit Einrcchnuug der Maccdo.Walachcu mit 400.000 Scelcu vcrtrctcu. Der iltcst besteht aus Armeniern, Tschcrkcsscn, Zigeunern, Juden, Tataren und ans anderen kleineren Völkerschaften. Die ncucstcu statistischen Verhältnisse der ganzen Balkan-Halbinsel gibt unsere Qncllc folgendermaßen an. Die oricntalifche oder Balkan-Halbinsel zählt anf 11.029 Qnadratmcilen 16 Millionen 572.000 Einwohner, und zwar in Griechenland auf 952 Qu. M. 1,330.000 Eiuwohucr, in der cnropäischcu Türkei auf. 6510 Qn.-M. 10,000.000 Einwohner, in Rumänien anf 2476 Qu.-M. 4.050.000 Einwohner, in Serbien anf 998 Qu.'M. 1,100.000 Em-wohucr, in Montenegro anf 93 Qu.'M. 92.000 Einwohner. Oesterreich. Wien, 2. Fcbrnar. Die „Gazcta Narodowa," welcher daö Zcngniß nicht vcrfagt werden kann, daß sie mit der öffentlichen Meinung in den politischen Kreisen GlllizicnS sorgfältige Fühlung zu unterhalten bestrebt ist, kommt heute abermals auf die Haltuug der Polen gegenüber dcu fcbruaristischcn Tendenzen zu sprechen. Sie sagt, Galizicn werde nie und uimmcr dem Fc-brnariSmuS huldigen, uud wcun die Regierung in der Zustimmung GalizicnS cinc wcrthvollc Untcrstiitznnss erblicke, dann möge sie nur getrost auf dem Wege ausharren, dcu sie bisher gewandelt, nud sie möge nicht, den ccntralistischcu Rathschlägen Folge leistend, eine Bahn verlassen, anf welcher fic sich schon so nahc dem Triumphe befinde. Den Ezcchcn stellt dic „Gazcta Narodowa" dic Unterstützung der Polcu in Anssicht, indem sie bemerkt: „Seitdem die Czcchcn dcu PauslaviömuS uud die einseitige Nationalitätspolitik aufgegeben habcu, befinden fic fich anf demselben Wege wie wir, uud wir fühlen die Pflicht in nnS, sie mit allen nnsercn Kräften zu nntcrslützcn. Mögcn cS sich daher altc und ncuc „Presse" ein für allemal gesagt sein lassen, daß die Polen un< tcr keiner Bedingung in den Fcbrnar-NcichSrath gehen werden." Ausland. Hessen. In Darmstadt ist Heinrich u. Gagcrn zum crstcu mal seit 18 Jahren wieder als Redner in der Kammer aufgetreten, wobei er unter anderm bemerkte, er könne nicht alle Ansichten des baicrischen M i u i st crpr ä sidcntc n theilen: dcnu Allianzen könne man doch nur zu bekannten Zwecken abschließen; wenn man aber sich cin für allc Mal im Kriegsfall nutcr PrcußcuS Führung stellen wolle, so müsse man doch wohl bedenken, daß es noch sehr zweifelhaft fei, ob der nächste Krieg gerade im Westen ausbrcchc. Wie mm, wenn esmiMon. Der Kwincr Landsturm im Jahre 180i». Lint historische Nmmnscmz. ^^I^^land,n^ Gedankt ?/"^7^ legend, nicht fähig war, den fassc", fand de, ^! ^^3^^ ^' """dhcrrschaft zu Rechts nnd ^7 l dte dcut.chc Km,cr im Gefühle seines wieder dic Kraft ^^'" T"" seiner Völker immer entfalten nud ciucn s«?°.^"""' ""s l""cu Fahncu zu stclluug der alten Qr?,, "°Wmngsloscu Kampf znr Hcr-zu wagen. """"g. m Deutschland uud Italicu Dic Geschichte preist mit N,^ . c- <. dcr braven Tiroler, welche d,,. ^- ^" Hcldcumulh folgend, iu ihren Vergen'dcm Hall'd^ Uebcrmacht bis zum letzten BlutöttMen S.1"'^^"' von dem kraiucrVolksaufstandc dc! im" ^""' beginnend bis gcranmc Zeit nach dem Wi^r—^ (14. October 1809) sich fortpflanzte, weiß s,,"^"^ landischc Geschichte bisher noch sehr wenig. 5 „ " ' ^ Wissens, außer einem Berichte des Herrn P^' E"lokar in dcu „Mittheilungen des historischen Z"iu^ u°m Inhrc 1851, worin derselbe als Angen-cua v ^ustadtlcr Ereignisse des 13. October beschreibt, m> 'uer nuch nichts veröffentlicht worden ist. ^ nick^ , ^'"'^"' bahcr nachstehende, anS amtlichen noch landsf^'^"' ^""en gcschöpftc Mittheilungen Vater. °oNeunden nicht unwillkonnnen sein. Obwohl Sieger bei Sacile (16. April 1809), war Erzherzog Johann dnrch das rasche Vordringen Napoleons am rechten Donau-Ufer genöthigt, langsam den Rückzug durch Kärntcn nnd Kram gcgen Ungarn anzn« treten. Ihm folgte daS Heer des Vieekönigs, und es war daS Corps des GeucralS ^iacdonald, welches ^20. Mai) in Laibach einzog, das die Franzosen nnn bereits zum drittcu malc in' scincn Ätancrn sah. Während Napo« lcon bei Aspcrn nnd Eßlingcn znm ersten male dic Glorie seiner Unübcrwindlichkcit erbleichen sah (2l. und 22. Mai), fiel daö Vaibachcr Castcll nach zweitägiger Beschießung, ^aibach nnd mit ihm Obcrkrain gcricth in die Gewalt dcs Fciudcö, dcr aber in seinem SicgcStanmcl anf nn vcrhofftc Hindernisse stoßen sollte. ES zeigten sich bald dcntlichc Anzeichen cincr insgeheim von ' trcn gebliebenen Beamten und Geistlichen , organisirten Gncrilla, deren Kern österreichische Dcscr-tcnrS bildeten. Freilich änßcrtc sich die Wirksamkeit dieser noch ungeregelten nnd nngcnngcnd bewaffucteu Hau-fcn anfangs mch't nnr in vereinzelten räuberischen Ueber- füllen. Am 21. Juni 1809 zeigte das Postamt St. Oswald (frühere Poststation an der Straße nach Eilli, nahc dcr steierischen Grenze), der in ^aibach errichteten provisorischen Rcgicrnng an, daß cinc Gesellschaft von sechs französischen Össiciercn, welche am 19.Inni in St. Oswald angekommen waren, anf dcr Wcitcrreifc nach Cilli halben Weges von St. Oswald, von 30 Bewaffneten, 'größ-tcnthcils Dcscrtcnrs, angefallen, ansgcplündcrt nnd gc-^ tobtet worden sei. Anf dcr Straße scicn Verhanc angelegt gcwcfcn nnd Schuß sei anf Schuß gefallcu. Eiuc zweite 10 Mann starke Baude nahm einen, am nämlichen Tage, 4 Uhr Nachmittag, von Franz an-kommenden Officicr auf der Weiterreise gcfaugen. Sciu Schicksal theilte cm mit Depeschen an Marschall Macdonald durchrciscuder Türke Mamclukc?). Iu wenigen Tagen verbreitete sich die Insurrection über das ganze Land. Ärigadegcncral Quctard, dcr in Laibach befehligte, theilte dcr provisorischen Regierung nntcrm 25. Inni mit, daß laut Rapporten von allen Seiten Militärs aller Grade nnd Beamte dcr französischen Armee angehalten, beraubt und häufig gctödtct wer« dcu. Indem der General diese Unruhen als „dri^n-tlllss«" li^cichuctc, verlangte cr vou der provisorischen Regierung strenge Maßregeln; cr selbst wolle schreckliche Exempel statuircu uud dic Gemciudcu für dic Verbrechen verantwortlich machen, welche in ihrem Bereiche verübt wcrdcu sollten, damit jeder Franzose mit Sicherheit in dcr ganzen Ansdchuuug deS Laudcs reise» könne. Hauptsächlich warcu es dicGcmeindcn Adclsbcrg, Planina, L, oitsch, St. Oswald, alif ivclche dcr General hier hindeutete. Sein Schreibe» schloß mit den Worten: 1/Immlmit6 äiow voti-n äovair (dic Menschlichkeit zeichnet Ihnen sdcr provisorischen Rcgicruug) ihre Pflicht vor). Die provisorische Regierung crwidcrtc dcm Gcncral, sie vcfindc sich in Verlegenheit, ctwas znr Unterdrückung dcS AufstandcS zu thnu, cS stehe ihr keine bcwaffuctc Macht zu Gcbotc, dic Gerichte aber genießen weder Achtung noch Gewalt mehr, doch wolle sic cin Circular an dic Gemeinden erlassen. Sollte es ihr gelingen, einen Schuldigen fcstznnchmcn, so werde sie selbst den Gcncral bitten, ihn so zu bestrafeu, daß dic Mcugc ciugcschüchtcrt wcrdc. Am 26. Inni wurde auch cin Circular an die Gemeinden erlassen. Indessen war auch iu Laibach selbst die Stimmung dcr Bevölkerung so feindselig, daß Gcncral Quctard am 26. Iuui der provisorischen Regierung anzciglc, cr wclvc I<^3 Preußen einmal ein Büuuduiß mit Rußland schließe, um Oesterreich den Gnadenstoß zu gcbcn? Sollten wir da etwa unter Führnug Prcußeus auch mitzieheu? Mau sollte sich doch Huten, Oesterreich zu ciucr Allianz luit dcu Gegnern Deutschlands zu zwingen. Der richtige Weg scheine ihm (Gagcru) der zu sein, welchen der Abgeordnete Dumont angedeutet habe. (Dumout will nämlich dcu buudesmäßigeu Anschluß an Preußen nur zu ciueni Verthcidigungsbündniß, nud zwar nach vor« aufgehender Verstäudiguug der süddeutschen Staaten unter sich.) — Von den Staaten des n orddcutschcn Bundes wcrdcu ihreu Vtilitärctat crhöhcu müsscu: Oldenburg vou 400,000 Thlr. auf 005,000, Ärauu-schweig vou 400,000 auf 027,000, Sachscu'Wcimar von 215,000 auf 015,000, Auhalt vou 1,^0,000 auf 410,000, Sachscu-Meiuiugcn vou 180,000 auf 300,000, SachscN'Colmrg.Ootha vou 89,000 auf 300,000, Sach-scu-Alteubnrg von 95,000 auf 315.000. — In Sach-scu berechnet eine Zeitung, obendrein eine prcußcnfrcund« liche, daß die Verdoppelung der dirccten Steuern uud der Stempelsteuer uicht ausreichen werde, nm dcu Mehraufwand zu decken, welchen Sachsen künftig für das Militärbudget des uorddcutschcu Bundes machen soll: - Das sind aber nur erst die Opfer au barem Gelde; der Verlust au Arbeitskräften, welchen die allgemeine Wehrpflicht und eine dreijährige Präsenzzcit mit fich bringt, ist jedenfalls noch größer. Paris, 30. Jänner. Diesen Morgen überbrachte der Iiislizministcr Barochc dem Kaiser die nmgcarbeite-teu Grundzüge eines Preßgesetzes. Der Eutwnrs beginnt mit der Abschaffung der Regiernngsbewillignng zur Herausgabe ciucr politischen Zeitung. Der Kaiser dankte Herrn Barochc, ihn nicht mißverstanden zu haben. Demnach wird die Prcßfreiheit wieder hergestellt, wenngleich sie anf allen Seiten mit Abgründen umstellt wird. Also bedeutet der 1!,». Jänner keine Reaction, sondern ein allerdings sehr gefährliches Experiment mit der Freiheit. Dcr Widerstand dagegen besteht noch fort. Eiuflußreicheu nud gut uutcrrichtctcu Pcrsoneu ist cö noch znr Stuude nuglaublich, daß der Kaiser die sogenannte lnitnri^ition pr^nlilo aus der Hand gegeben hat. Doch ist Folgendes für die Stimmung des Kaisers charakteristisch. Der ^cscr criuucrt sich, wie iu der Nacht dcö 2. December aus dem Palais Elys^c der Befehl ausgiug, dcu Saal der gesetzgebenden Nationalversammlung förmlich zn dcino-liren, die Tribüne für die Redner wie für das Publi-cnm herilutcrznrcißcu, deu Nanm zu beschränken uud zu verbauen. Iu dcr heutigen N'acht kam unmittelbar aus den Tuilcrien dcr Befehl, die Tribünen für die Redner und das Pnblicum wieder herzustellen; am frühen Morgen waren Zimmerleutc und Maurer schou au dcr Arbeit. Dcr Kaiscr bcdieutc sich leiues Äiiuistcrs zu die« ser That der Restauration Ucbrigcns war diesc schou ciuc nothweildigc Folge des crstcu Schrittes. Wer je die verstümmelten barackcnhaften Räumlichkeiten des Corps ^gislaiivc gesehen hat, begreift, daß die wirklichen Mi-nistcr des Kaisers nicht von dem Bretterverschlag her» nutcrsprccheu köuucn, lvo bisher die Regicrnngscommis« säre sich zusamincudräugteu uud Herr Rouher sich abschwitzen mußte. Wird aber cinc anständige Minister-bank hergestellt, so muß mau sie auch mit einer Redner-l'ühnc ergänzen, vou wo der Abgeordnete dem Minister ins Auge sehen nnd dcr betreffende Minister selbst in einem längeren Vortrag die Kammer beherrschen kann. Nichtsdestoweniger beweist der unmittelbar vom Kaiscr ausgegangene Befehl eine Geneigtheit, dic Volksvertretung zn erhöhen, anstatt sie hcrabzudrückeu. Folgerichtig muß man eine ähnliche Geneigtheit zu Guustcu des allgemeinen StimmrcchtcS uud dcr Wählcr voraussetzen, welche das Verbot vou Wählcrversammlnngcn und Wahlbesprechungen bisher mit Blindheit und Taubheit gc-schlagcu hat. Nach mehrfachen Auzeichcn besorgen auch schou die höhcrn Geschäftskreise liberale Erschütterungen. Nimmt mau dic nicht schwer zn zählenden Ncnliberalcn ans, welche jetzt cmpor;ukommeu gedenken, so findet mau allerdings kaum jemanden, welcher eine Stärkung des Kaiscrthums nicht sehr bc;wcifclt; cchtc Imperialisten uud liberale Demokratie begegnen sich iu dcr Gewißheit ciuer uahc bcvorstcheudcn Zerfahrenheit. Wollen wir die Thronrede abwarteu. Ans ihr wird sich cntuehmcu lassen, ob man schwankt oder festen Fnßes vorwärts gcht. -— Dic gcstrigc Friedcnsasseeurauz iu Folge eiues vicrfachcu Cinvcrnehmcns über die oricutalifche Reform wnrdc fchou hcutc protcstirt. Gricchculaud wasfuct und kündigt Anf-stände an. Das Cabinet vou Athcu stellt ciuc systema-tischc Actionsftolitik alif. Dahinter muß Rußlaud stehen. Das italicuische Cabinet arbeitet iu Constantino-pel selbst, was auch gewisse Zcituugcu beeinflußt, iu demselben Sinne. Italien breuut vor Ungcdnld, in dcu türtischeu Gewässeru wieder ciuc Rollc zu spielen. Baron Ricasoli nimmt hicbci wenig Rücksicht anf französische Instrnetiouen. Die Diplomatie ist nicht vollständig Herr der Creignisfe, welche sich fürs Frühjahr anzukündigen scheinen. Der „Monitenr" vcrlicrt anch teiu Wort, welches dic gcstcru vou Ronhcr gcgcbcncn Ausküufte be< stätigcu würde. Dcr letzte Finanzbericht des Herrn Fonld beruhte ganz auf dcr Voraussetzung ciucr stäti-gen Progrcssiou dcr Steucrerträguissc. Trifft fic uicht ciu — was ziemlich gewiß ist —- fo wird doch dcr Cre-dit aushelfcn müfscu. — Aiehrcrc Pcrsoncu, daruutcr ciu Aauquicr, wurden wcgen Fälfchnng haitischer Banknoten verhaftet. Sarajewo, in Bosnien, 14. Iäuucr. Sie glückliche mitteleuropäische Constitutiouclle werden gar uicht glaubcu, daß wir hicr im Oricut, dein ^audc vou tau» scud uud eiuer Nacht, auch ciucn Landtag habcu. Dcr bosnische Landlag ist socbcu vertagt worden, nachdem er durch ciucu Monat trotz seiner Tagessitzungen gcuachtet hatte. Denn die Sitzungen waren geheim, uud uicht ciu-mal dic offieiellcu Blätter unserer Regicrnng, wic z. V. dcr hicr in serbischer uud türkischer Sprache crscheineudc „Vosausky vicstnik", wußteu etwas vou der Thätigkeit dieses Parlaments zn erzählen. Der Präsident war der Vezier, dem die Mitglieder des Hauses beim Eintritt in dasselbe sowie beim Verlassen desselben den ^auin des Kleides zn küfseu haben. Dic Sitzungen fnugcu au nnd schließen mit einem Gcbct für die Gesundheit dcs Sultaus, dcsscu Schatten, wic cs oricutalisch officicll heißt, schou alle Scguuugcu bringt; was mnß erst seine Lichtseite bringcu! Nach dem Gebet wcrdcu deu Herren Abgeordueteu Pfcifeu herumgereicht, gefüllt mit dem besten Türkischen; die christlichen Mitglieder dcs Paria-ments sind' verpflichtet, sowohl dieses Geschäft zu bcsor. gen, als anch dic bereits gestopften Tschibuks ihrcu türkischen Collegcn anzuzüudcu. Darauf wird schwarzer Kaffee feinster Sortc servirt und dann in Allah's Namen die Sitznng eröffnet. Dic occidcntalischenparlamentari« schen Kleinigkeiten, wie Sitzuugsprotololle, Ausschuß, berichte :e., gibt cs uicht; ebeuso wenig cinc Debatte, dcnu die Türkeu siud bekanntlich sehr wortkarg, uud die we uigcu Christcu, die darin sitzen, verstehen die türkische Verhandlungssprache nicht; sie können sich deshalb an den Vcrhaudluugcu uicht audcrS bcthciligcn als ihre „schweigcudcu" College«. Dcr Vczicr trägt die TageS» ordnung nach dcr Rcihc vor uud dic Hcrrcu Abgcort" ucteu rufcu uach jcdcm Aliuca, fich tief bis zur Erde vcrucigcud: „I^vot, ofonäum^ (ja, Herr) uud „I'oki, poili" (gut, gut). Dicfc sonderbare Versammluug besteht seit vorigem Jahre. Um Westeuropa zu bcwcisc'n, daß mau auch in dcr Türkci so gut wic z. B. iu Paris' coustitutioucll zu regicrcu v'crstchc, erließ dcr Sultan für Bosnien dieses Parlamentsstatut. Jeder Bczirl (Bosuicu hat dcrcu sicbcu) schickt drei Abgeordnete, zwci Türtcu nnd cincn Christen. Bei dicscr Landesvertretnuc, kommen die Christcu uicht am bcstcu davvu, dcnu das Wahlstatut sctzt kciucu Wnhlmodus fest, dcr auf Acvöl' kerungszahl, Iutercsseu :e. Rücksicht uähme. Der betrch feudc Bczirtsvorstchcr wählt aus dcu Acamtcu scineö Sprengels drei hcrans uud schickt sie iu dcu Landtag; bcuor sic jedoch iu dic parlamcutarischcu Hallcu ciutrctcn, wcrdcu dic Hcrrcu Abgcorductcu vom Vczicr noch ein-mal gemnstcrt und nach ihren Conduitculistcn beurtheilt; uöthigcnfalls, wenn fie dem Pascha nicht gefallen, müssen die Herren Abgeordneten wicdcr gehen, woher sie gekommen, nnd wird statt ihrer cinc Nenwahl ausgc-schricbcu. Dicse Volksvertreter bczichcu auch kciue Diäten, soudcru uur ihrcu Bcamtengehalt. Heuer tagtc dic Versammlung das erste Mal; dcnu ins Vorjahrc hielt mau cs uicht für uöthig, sic ciuzubcrufcu, die Türkei war nämlich ruhig. Heuer gährt es uuter ihrem Boden, wic in ciucm Vulcau, und da ist ein Parlament gnt. Jetzt hat man das Parlament wicdcr entlassen, uud damit verschwinden anch alle Spuren seiuer Thätigkeil, denn dcr Vezier hat Wichtigeres zu thuu, als das fortwäh» rendc mclaucholischc Mi, poki auzuhöreu. Das ist ein bosnischer Reichstag. (Frdbl.) Mexico. Vor cinigcn Monaten erschien in den „Times" ein Artikel uutcr der Uebcrschrift.- „Das mer> canische Kaiserreich/' der seitdem vou Zeit zu Zeit wiedergekehrt ist uud uur auf dic kaiserlich mcrieanlschc Gesandtschaft in Vondon als seine Quelle zurückgeführt wcrdcu kann. Jetzt erhält man Auffchlüssc übcr das in Paris vielfach besprochene Rnndschrcibeu dcr kaiserlich meriwuischcu Regierung an ihre diplomatischen Vertreter in Europa uud über die lctztcu Ereignisse in Mexico. Wir theilen den hauptsächlichsten Inhalt auszugsweise mit: Der Vorwurf der Heftigkeit uud Ungerechtigkeit kann das Rundschreiben uicht treffe»; seine Sprache ist dnrchans gemäßigt. Doch kann es in der jetzigen Krisis nicht auffallen, daß der ilniscr sciuc Anschmnmucn öffentlich darlegt uud fciuc Schuld ist cs nicht, wem, die Thatsacheu nugüustig für seinen Alliirtcu rcdcu..... Che cs möglich war, alle Hindernisse, die dcr Bildung eiucr tüchtigeu mcricauischeu Ariuce im Wcgc stand^ zn besiegen, wurdc dcr Rückzug dcr Franzoscn vor dl< ausbeduugcneu Zeit angezeigt uud dic EouecntrirM's ihrer Truppcit begauu bald darauf, wodurch den A»' griffen der Mißvergnügte» großc Gcbictc bloßgestcllt wurdeu. Dies culmnthigtc dic Kaiscrlichcn uud cr' muthigtc dic Empörer, uud dcr Bürgerkrieg brach vo« ueuem alls. Dcr Kaiscr Marimiliau erhielt die Nach' richt, daß Uutcrhaudlungcn behufs ciucr Allianz zwischen Frankreich nnd dcn Vereinigten Staaten zum Zwecke der Herstellung dcr Ruhc und dcs FricdcuS iu Mexico iin Gauge wären, nnd daß als Basis dicscs ÄüuduisscS dic rcpublicanische Rcgicruugsform der mericauischcu Regie-ruug hiugestcllt worden sei. Dies war cin harter Schlag auf diejenigen, dic fich zusammenrotten nud beim Allar-nnren (Ansriickcn) dcr französischen Trnftpcn ihre Sympathien für dic Rückkehr dcr österreichischen Armee d u r ch Geber de oder auf auderc Art kuudzugebeu wagen, feuern lassen. Inzwischen hiclt bis zum 12tcn Juli (Waffenstillstand vou Zuaym) cin Thcil dcr östcr-rcichischcn Armec uutcr Major Du Moutet, Commau' dant dcs vierten inncröstcrrcichischcn Frciwilligcnbatail-lons, Unterkrain besetzt, uud dicscr tapfcrc Partcigängcr nahm iu dcr Nacht dcs 27. Juni durch ciucu lühucu Ucbcrfall die Stadt iu Äcfitz, dic er nach 24 Stunden nnter den Geschützen des Castells, ohuc ciueu Manu zu verlieren, wicdcr vcrlicß. Dcr Wasfcnstillstand von Znaym machte dic Frau» zosen zlt Herren des ganzen Landcs, und dcr bevollmächtigte Hofcommissär Graf Franz v. Saurau erließ am 24. Juli ciucu Aufruf au dic Bewohner Inncröstcr-rcichs, worin er sie ermähnte, dic frauzösischcu Trupveu gut zn behandeln, da Marschall Macdonald seinerseits dic Versicherung strcugcr Maunszncht gegeben habe. Dicscs Vcrsprcchcn mag gehalten worden sein, denn sc-luohl schriftliche als mündliche Quellen wissen nichts vou Excessen der Franzosen zu erzählen, aber dcn Druck dcr Kricgscontributioncn uud Rcquisitioncu konnte auch dic strengste Manuszucht nicht mildern. Mit Dccrct vom 7. Juli ließ dcr Kaiscr Napoleon die Kricgscontribution nach nnd forderte „nnr" cinc Summc von 15^200.000 Francs von dcin ohnchin dnrch mehr-monatliche militärische Besetzung ausgesogcneu ^aude. Die Ciutreibung dieser Coutributiou war es, die dcu noch immcr glimmcndcu Flinkcu dcr Empörung anfangs Scptcmbcr 1809 wicdcr zur hcllcn Flamme auflodcru machtc. Wir folgen in dcr nachfolgenden Darstellung theils t>cn im Archirc der l. l. Landcörcgiclunli aufbcwahrtcn Actcn der provisorischen Regierung iu ^aibach, theils dcr Corrcspondcuz dcs Inteudautcn " vou Obcrlraiu Mr. Fargucs, dcrcu Bcuützuug unS durch dic Gütc dcS Hcrru Bczirkshcnlptmauncs Pajk ermöglicht wnrdc. Anfangs September 1809 rotteten sich im östlicheu Theile Kraius 000 Baucru zusammeu. um fich dcr Ein-trcibuug der Coutribution zu widersetzen. Dcr Gcucral Baragliay d'Hillicrs schickte dcu Gcucral Souchy mit ciucm Bataillon in dcu hauptsächlich bcdrohtcu Bezirk Gott s ch c c. Bei sciucr Aukuuft lchrtc allcs zlir Ordnung zurück. Auf dcu Wunsch des Generalintendanten Dauchy wurdc iu jedcu Kreis cin Militärdctachemcnt geschickt als Assistenz für cincu Civilbcamtcu, dcr die Coutributiou einzutreiben hattc. Gottschce allein widersetzte sich. In dcr Nacht vom 8tcn auf dcu 9ten October wurdeu Soldaten vou deu Bauern überfalleu nud niedergemacht, 30 Soldaten gefangen genommen und nach Fiumc abgeführt. Gcncral Baraguay d'Hil-lierS ergriff uuu strcugc Gegcumaßrcgclu. Zwci Dörfcr wurdcn iu Braud gesteckt uud dic Bewohner verjagt. Dicscs Beispiel sollte die übrigen einschüchtern. Aber es wirkte nicht. Beamte der früheren Regierung durch-zogcu das Vauo und reizten die Baucru zum Aufstand. Als Hauptaustifler bezeichnen dic officicllcu frauzösischcu Qucllcu eiucu Grafcn A ucrspcrg, Krciscommisfär iu Adelsbcrg. Mm versicherte selbst, daß Cuglaud dic Hand im Spiclc habe. Eiu englischer Eniissär sei iu Fiume gelaudct uud habc Gold vcrthcilt. Der gauzc )icustadtlcr, cin Thcil daS Adclöbcrgcr uud Laibachcr Krciscs crhobcu sich iu dcu Waffeu. Dic Franzosen und Italiener, die dcu Iusurgcutcu iu dic Häudc ficlcu, wurdcu mit barbarischer Grausamkci * Höchstcil Fillcnizbeanlten, uicdcrgclnacht. Cin Commissär des Kreises Neustadt (Rudolfswcrth) wurde gctödtct uud der iu oicscm Orte commaudircudc Capitän mit mehreren Schüssen vcrwuil-det. Eine von Vaibach au den Gcncral Zucchi abgc' schickte Compagnie des crsteu italicuischcu Regime»^ nnirdc von den Insurgenten aufgehobeu. Zu diefcr Zc>l befanden fich nicht mehr als 2800 Franzoscn in Kraii', von welchen noch cin Thcil nach Tirol dctachirt werde" sollte. Die Franzoscn selbst betrachteten ihre Lage ^ sehr kritisch, da sich dic Insnrgcntcn, 2000 Mann stall, in Ncustadtl zeigten uud bis auf 1 Lieu von LailM vordraugcu, ohnc jcdoch ctwas gcgeu dicscu Platz ^I uutcrnchmcn, dcr gegen einen Ucbcrfall uicht gesichert lval'« Nr. 1<'ouwn, Oräonnatour (ie« ÄliiiLZ ä'IäM wurdc iu der Nacht vom 10. auf dcu 17. October, als^ uach bereits gcfchlosscucm Wiencr Frieden, von bcwaff^ ten Äancru, nntcr Anführlliig der Hcrrschaftsbeanitc von Adclsberg gcfaugcu gcuouliucu, ausgeplündert, ll»' nachdem er 2<; Stuudcu im Gcfäuguiß zugebracht, l^ laug cö ihm fast durch cin Nnndcr zn cutkommcu. ^ bcu dem bcwaffuetcu Aufstandc giug ciuc Art passi^ Widerstand, so wollte z. V. Niemand ctwaS von d? Acrgwerksproductcu Idria'S iiu Werthe von 300.00l)>' kaufen. ,^ Dic Nachricht vom Fricdcnsfchlnssc vcrniochtc^ einmal anfgcregtcn Gemüther uicht zu bcruhigcu. ^, Aufstaud uahlu viclmchr zu lind schien, nach 'dem ^ drnckc unserer Quclleu, darauf bercchuct zu fciu^ ^ Kärutcu dcu Tirolcru die Haud zu rcichcu. Ein ^"^ii ! augeumcrk dcr Aufständischen war anf Wcgnah»^ .M Casscn gcrichtct uud da zudem dic Einnahmen "h''^,l liur spärlich ciuflosscu, so bcfaudcu sich dic fra»^>'^chc > Jutcudantcu in beständiger Geldverlegenheit, durch ' l dic Erhaltuug dcr Truppen litt. 189 für Maximilian und den kroßen Thcil des mcxicanischen Voltes, welcher fcst zn ihm stand. Dic Grnndbcdingnug der Uebcrcinlnnft zwischen Frankreich nnd den Vereinigten Staaten war mit der Eristcnz des Kaiserreiches nnd der Integrität des Landes nicht vereinbar. Ein Znstand der Anarchie fing wieder an, sich einzustellen : Der Kaiser sah keinen Ausweg ai?s dcr falschen Position, in welche dcr Abfall seines Alliirtcn ihn versetzt hatte, als die Nicdcrlcguug dcl Krone, zn deren Annahme ihn eben jener Alliirte bewogen hatte. In Orizaba berief er deshalb seinen Ministcrrath und Staatsrath zusammen, die sich jedoch energisch gegen seine Abdankung erklärten, da dies der Nniu des Landes sein würde. (5s wurde vorgeschlagen, einen nationalen Eongrcß ans breitester Grundlage cinznbcrnfcn, dcr über die Rcgicrnngsform entscheiden, Organisationsmaßrcgcln vorschlagen und Hülfsqncllen für die Fortführung der Verwaltung erschließen solle. Dcr Staatsrath kam übcr-eiu, diese Schritte zu berathen, uud der Kaiser willigte cm, an der Spitze dcr Geschäfte zu bleiben und für die Wiedergeburt des Landes zu arbcitcu. Ein an die Na» tiou gerichtetes Manifest wurde veröffentlicht. Es ist anzucrkcucnncn, daß der Kaiser dcr Franzosen dem Marschall Aazaine Anftrag gab, Maximilian's Regierung uud Plauc zu unterstützen, so weit es sich mit dcr Con-centrining dcr Trnppcn und anderen die Ränmnng Mexico's vorbereitenden Schritten vereinigen lasse. Diese Vorgänge sind in dem Nnndschrcibcn nur ausführlicher dargestellt. Der Nest dcr vorliegenden officiöscu Erktä-ruug bezicht sich auf das Verhalten der französischen Beamten, welche alles gethan hätten, nm Maximilian's Aussichten auf ciuc friedliche Administration zu schädigen, indcm sic die letzten financicllcn Einnahmsqnellcn abschnitten nnd das Volt dnrch ihr Anftreten zur Hiißvcr« gnügthcit trieben. Die französischen Generale habcn zn oft vergessen, daß sie in Mexico nicht in Feindesland waren, nnd ihre Soldaten waren allzn geneigt, das Volk cn 1!eäouin zn behandeln. Möglicherweise ist die Ankündigung, daß dem Marschall Bazaine dic außer-ordentlichen Vollmachten genommen worden seien, ein Anzeichen, daß dcr Kaiser Napoleon endlich einen Ein-blick in die Verhältnisse crhalteu hat, andere meinen, es sei nur cine Satisfaction sür Maximilian, wcil Bazaine versucht hadc, ihu zur Anslicfcrung der die franz. Regierung compromittirendcn Schriftstücke zu zwingen, was freilich nicht gelang. Wenn die Franzosen einmal Mcxico völlig geräumt habcn, so werden einige absonderliche Thatsachen zur Erbannng der Welt und zur Beachtung für den Geschichtsschrcibcr jencr merkwürdigen französischen In» tcrvcntion an'ö Licht kommen. Aus New-Hork, 15. Jänner, wird geschrieben: Im Hanse dcr Repräsentanten kam nm 14. d. Hi. die Ncsolntion, die Mr. Loan am 7. einbrachte, betreffend die Anklage dcö Präsidenten, wieder vor. Mr. Loan vcrlns eine geschriebene Rede, in welcher er den Präsidenten wcgcu verschiedener Regicrnngsinaßrcgelu nnd Mitwisscnschaft nm die Ermordung Lincolns beschuldigte Mr. Hale fragte, ob solche Sprache parlamentarisch sci Der Vorsitzende des Hanfes erklärte, ein Mitglied dürfe bei Discussion dcr Rcsolntioncn ^ die den Präsidcutcn hohcr Staatsvcrbrcchcn und Gcsctzesübcrschreiluugcn an. klagten, ohne Eintheilen zn spccificiren — den Präsidenten des Mordcs beschuldigen, indcm sonst nicht mög. Iich sei die Grnndlagc dcr gemachten Anschuldigungen fc,tzn,tcllcn. Nach einer Discussion über diesen Gegen- stand ließ dcr Vorsitzende abstimmen. DaS Haus erklärte sich für seine Ansicht, nnd Mr. Loan fuhr, mehrfach vou Mr. Hale uutcrbrocheu, in seiner Rede fort, ohne stch für den Augenblick anf bestimmte Facta eiu< lasscu zu wollen. Dic Sitzung schloß, ohne den Schluß dcr^D.scnssion zu dringen Hagesneuiffkeiten. -— (Staats notcn). Die Staatsdruckerei ist mit dem Druck der Staatsnotrn ü 50 sl. beschäfligt.- bis zum 15). d. M. wird eme hinreichende Quantität fertig sein, um mit dcr Ausgabe beginnen zu können. Die Ausstattung der neucn Noten ist ebenso zweckmäßig als gefällig. " (Neue Tiroler Nahn.) ?lub Wien, 30. IH„. "er, schreibt man der „Tagcsp.": Bekanntlich besteht zwischen Oesterreich und Tirol leine andere Eisenbahnverbindung al3 über SalzblncpKusstcin, wobei baiensckes Gebiet berührt wird. Die Regierung h^ «us strategischen Nilcksichten be« schlössen, eine directe Lisenbahnvcrhindung zwischen Salzburg und Tnol herzustellen, und ist die Direction der Nesthabn gestern von diesem Beschlusse in Kenntniß gefegt worden. ' ^" ^bn wird von Salzburg über Hallcin, Golling durch m'^ /"^ "^ ^. Johann geführt und mit der von , "5 "ach Salzburg proi.eclirten Bahn in Verbindung ge« bracht werd '' °" ^!'ue Saljburg-Golling außer der Strecke bei Aigen, wo vümpse aufzutrocknen s„,d leine bedeutenden Terrain. «^? m ^^ben. In voll^irthschasllichcr Beziehung wlrd dl-,e Bahn uamentlich weaen dcö Salz. und Cement-tranSportes von H,llcin aus von Andeutung sein. — (Blatter sür juristische Praxis und ^tcratur.) Die zweite Nummer dieser in Linz erschei. "enden ZcUschrist enthält nebst oberstgerichllichen Entschcidun-m7.l"!^'°"°"s deulscher Gerichtshöfe in Handeln und ^cchsclsachen. Auizügen c>ni qrößere» Aussäen, die Cnt-wür e dcr Gesche über das Fnedensrichleramt und dic Ver-laßadhandlung. ^ (Vtarlen. und Couverlöucrbrau ch.) Im ^ahre I860 wurden von Seite dcr Posluenuallung an jämnllliche l. l. Postämter 62 098 000 Stück Briefmarken, uud zwar: «,800.000 Stück'zu 2 lr., 3/.'70.000 Slück zu 3 lr., 4^1,718.000 Stück z» 5 lr., 4,600.000 Stück ^ 10 lr. und 2,350.000 Slüct zu 15 lr., ferner 14,733.000 ^tncl gestempelte Vriefcouverts nnd zwar: 390.000 Stück zu 3 lr.. 14,232.000 Etü/zu 5 lr., 26.000 Stück zu 10 lr. und 83.000 Etüct zu 15 tr. verabfolgt. Die Ge-sammtsummc betragt daher 77,431.000 Marlen und ge» stemvelle Couverls. Im Jahre 1805 waren im Ganzen 66.470.000 Mallen und 7,070.000 gestempelte Couverts, also zusammen 73,540.000 Marten und Converts zum Ver^ schleift gebracht word,n. Es hat sich demnach eine Vermch-nmg um 3,891.000 Stück ergeben. Durch die Hcrahschnng dr^ Porto ist besonders dk' Nachfrage nach Marlen und Converts zu 5 lr. namhaft gestiegen. —- (Großartige Bierbrauerei). SlÜ einigen Tagen ist in Amste r dam eine Bierbrauerei eröffnet, welche hauptsächlich zur Falnicaiion deZ baierischcn Nalionalgetränls b'slimmt ist. Die Oberfläche deö Gebäudes bcträgt nicht "«'»iger als 1980 niederländische Quadrat-Ellen (Metres). Die Speicher können 1500 Last Getreide fassen. Die eigentliche Brauerei, zu deren Fußboden der berühmte Solenhofer Stein verwendet wurde, hat eine Oberfläche von 1250 niederländischen Cllen. Die Keller lönncn 1,250,000 Liler Vier in 35 Fässern enthalten. Das Gebäude ruht auf 2800 Pfählen. — (Im Nhein.) Vor wenigen Tagen stürzte sich der belannte Gesundheitsapostel Ernst Mabner an einem empfindlich lallen Tage wieder einmal bei Mainz in den Nhein und schwamm eine beträchtliche Strecke slromabwärl«. Der Mann will btlannllich die Deutschen so unempfindlich gegen Kälte und Strapazen machen, wie sie zu Tacitus' Zeilen gewesen. — (Pius IX. über englische StaatSmän« n e r.) Lord Clarendon — soll der heil. Vater gesagt haben — liebe und verstehe ich: Herrn Gladstone liebe ich auch, lann ihn aber nicht verstehen, den Herzog von Argyll babe ich jederzeit verstanden, liebe ihn aber nicht, während ich Lord Nusscl niemals weder verstanden noch geliebt habe. — lOcl statt Kohlen als Brennmaterial bei Dampfmaschinen.) Die in England in dieser Nichtung angestellten Versuche haben bis jcljt äußerst gün« stige Resultate geliefert. Wenn mineralisches Oel zur Feuerung von Maschinen allgemein angewendet werden lünnte, wie es danach allen Anschein hat, so würde die Neuerung nach allen Seilen vvrthcilhaft wirle». Zunächst würde dcr Naum für Heizungsmaterial der Maschinen auf den Schiffen be-lrächllich eingeschränkt und so Platz für mehr Gütcrfracht gewonnen werden lönnen und obgleich das Material an sich saclisch »lauerer zu stehen kommt als Kohlen, würde durch die Möglichkeit, einen größeren Cargo einzuladen, der Gewinn sich weit bcträchilicher als jetzt herausstellen. Dazu tonnnt eine größere N^inlichleit, indem das Ocl im Gegen« satz zn Kohlen leinen Nücksland hinterläßt. Außerdem würde sür die zn große Productiuität der Pelroleumdistricte Aus« weg und Markt gesunden und die Kohlenlager dagegen sehr geschont werden. Die Speculation, die sich sofort derartiger Projecle bemächtigt, hat bereits berechnet, daß die jetzt zwi» schen Liverpool und New>?)orl gehenden Postdamvfer durch Einführung von Petroleum auf jeder Fahit 3000 Pf. St. ersparen würden. — (Für Cigarrcuraucher.) Charles Dickens' Wochenblatt „^11 tko )'6!ir round" enlhüll cine interessante Slizze über Haoana-Cigarrcu, über die dcr Verfasser sich unter andcrm in folgender Weise ausspricht: Ich sah, wie man die Tabakblätter ass>>rlirte, präparirtc und sonderte. Die schönsten werden alü Deckblatt verwendet' die übrigen, namentlich die Stummel, dienen zur Füllung der Cigarren von mäßigem Preise. Die Amerikaner wissen den Werth einer Cigarre gleich beim ersten Blicke zu unterscheiden. Wenn Sie einen Spanier um seine Meinung von einer Cigarre befragen, so wird er gleich nach seinem Gruße, daß der Himmel Sic tausend Jahre lang leben lassen möge, ein Feder» messer ans dcr Tasche nehmen, die Cigarre quer durchschnci» den, dann mittelst einer Luupe das Innere (Ia« tripas) untersuchen und mit der Bestimmtheit eine,) Linni'e die Ordnung angeben, zu wcl her das Blatt gehört; er wird genau be» stimme» , ob die Cigarre aus Blättern von Cuba, Porto» lico, Maryland odcr sogar aus europäischen besteht, denn man darf nicht vergessen, daß eine große Menge Tabal aus Ungarn, Sardinien und Bessaradien nach Cuba gelangt, um dann wieder als echte Havana-Cigarren ausgeführt zu wer« den i er wird sogar seine Eitelkeit als Spanier außer Acht lassen und offenherzig sagen, daß die Cigarre etwas ganz anderes als Nicotinstosfe enthält. »'s «°ißcI., 's^,^ ,^ °"Mc'Ms,m 5,..w«hn« Palmannova abamiln-t ^.^ V ^"m' eben nach erfolgte. Die V tc ^ nal, Aarou Tauffrcr»^ /' Becher, Ca. den auch dahin gebrli^ der Graf ^"s?^'"^e '«ur-wegen seiner schwachen Gesuudhcit -..^ ?'^^" "bcr Am 1.^. November 18()<) w! I ^ "''"'' FlaM auf dem Negiernnasgc'bäud „ i!ai.^"^'^^' zogcu, das österreichische Wavpm abac.,.., . ^ ?"'^' französische an seine Slelle /^t. ^ °"'"" ""d das dere,,?^ ^' allgemeine Verlauf der Insurrection ,.. Tschir ^' "7^ lM> folgeu lassen wollen 9. ?" dcr. Nacht vom 8 m.f dc„ Bauern, mi ^./^ Pollau der Hacken:c bewaff '" ^u zl.nten, eigenen Gewehren, dic Insassen anf, stch ^ ^^berg nnd forderte zofm in den P a^-eu Wc blcssirt, von den Vanern warcn 1! gefangen, :;!>—40 todt, deren deichen in die Gnrk geworfen wurden. In der Nacht vom 15. auf den 16. October wurden in Treffen 20 Mann nnd ii Officiere von den Vancrn anfgchobcn. Da die Insurrection durch dcn Friedensschluß allen Halt und allc Allssicht auf Erfolg verloren hatte, so war es natürlich, daß die provisorische Regierung sich thätigst bestrebte, dcn lctztcn Funkcn der Empörung auszulöschen uud das ^aud vor den nnansblciblichcn feindlichen Repressalien zn bewahren. Sie bat dcn Bischof, sich in dic aufständischcn Gegenden zu begeben nnd das aufgeregte Voll mit dem Gewichte seines Namens und seiner ilcbcrzcugnng zu beruhigen und suchte bei General 190 Locales. — (Evangelische Gemeinde.) Vei der gestern ftaltgebablen Wahl eines Orgelnislen wurde der jetzige Lehrer Herr Flühwirth mit 23 von 30 Stimmen znm Organislen bestimmt. — Turch Nesi^nalion seitens des Herr» Eder ist der (5l)r»'npl)slcu cincö Presbyters ellcdigt und findet daher am »aasten ^0»i,tag nach dem Gottesdienste eine Ersatzwahl statt. — (Theater.) Tie gestrige Vorstellung von Halmv „Wildfeuer" war gut besucht und die Tarstcllcr wuroen vom Pudlicum wiederholt gerufen. Frl. H ellm es b e r g e r dot in der Titelrolle nn rccht anmnlhigeö Vild, zu welchem die von Frau Leo sehr richtig durchgeführte Nolle der Gräfin Touunailin cine» wirlsamen Gegenscch bildete. Herr 21i nil er als Marccll gefiel besonders in der ittchfclnc des diilten Actes. Das Interesse an der Halm'schen Tichtung scheint im Stcigcn begriffen zn sei». Eiugcscildet. Löbliche 'Nedactic» ! Die Nummer 5 dcr „Novice" vum hemigen Jahre enthält ans Seite 42, Nnvrit Laibaä), nachstehenden Passus: ' Jemand hat llit,sirend über das Nalional-(5omit^ geschwant, das, cö so vi»l>,' P'i'strr zu Landt.ig'adglordnelen wöhlt. — Nie isl'ö denn mit dem Cential^omitl''? — s>c>gle inan erwidernd. Nur Einen Priister (Eavaschnig) hat es a»s seiner Seile, und diesen einzige» wollte man ganz und gar al>' Abgeordneten ausdliügen. Hierauf fei in .ssurzem nur Nachstehendes erwähnt: Savaschnig ist nur unter dcn D o m c a p i tu lc, r e n der einzige, der sich an den Veralhungen des Nalional^omit^ nicht belheiligte i er nahm aber auch an jenen des Central-(5omitl''S leinen Antheil: wahrscheinlich von der nicht zu tadelnden Idee geleitet, das; ein wahrer Priester, sich seines höheren Berufe? bewußt, tiinc Parteipolilit Neiden, sondern vermittelnd nnd aussühnrnd wirken soll. Dagegen sttht er selbst in dcr Etadt nnt.r seinen Slandeögenossen, wie c-3 die magistrallichen Wahlprolololle darlhun, nicht allein als derjenige da, der nicht znr Fahne des Nalional-Comit«-'» geschworen, dabei der übrigen gleichen Fälle ans dem flachen Lande nicht zu gedenken. Darum taun es gar nicht auffallen, daft man ihn alls der einen Seile als den Einzigen ilber-ging, da man auf der anderen Seite nnr (5incn des Vertrauens würdigte i wobei man serner? al<< sehr nndanlbar bezeichnen mns,, das; da-5 Nalioüal-Lomit«'' nicht noch mehreren Priestern die Ausnahme i» das LandtagZdepulnlen-Gremium szcwührle, da doch nnleugbar constatirt ist, daß der Clcrus zum geschehenen Erfolge am meisten beigetragen hat. S . . . . k. Neueste Post. Die „Wiencr Ztg." enthält cine Widerlegung dcr von dcn Wicncr Blättern dcr Regierung gemachten Vor» lviirfe wcgcn hartcr Behandlung dcr durch dic ')leuorga° nisalion dcs Bcrrcchnungsfystcms cutbchrlich qcwordcncn Bnchhaltnngsbcnmtcn. (5s wird gczcigt, daß oon dcn mit Endc dcs Iahrcö I860 in Wien vorhandenen Il^i^ actiocn Vnchhaltnngsbcnmtcn 8^5) wicder angestellt nnd nnr WA als cntbchrlich ausgeschieden wurden. Von dic'cn fanden 141 als Anscnltanten wicdcr Berwcndnng Baragnay d'Hillicrs nm dic Erlaubniß hiezu nnd cincn Paß snr dcn Bischof an. Znglcich bat fic dcn General nni cine Ainncstie fnr die Schuldigen nnd slnfhcbnng dcr strengen Maßregeln. Sie drncltc ihr Bedauern nbcr die Borfälle anS nnd sah in dein Vorgeschlagenen da,? einzige Mittel, das Land vom Abgrunde zn retten, dem eS zueile, nnd dein Kaiser Napoleon das Vrbcn seiner braven Soldaten zn ersparen, welches die gewaltsame Unterdrückung dieser Nnrnhcn kosten könnte. General Garaguay d'Hillicrs erwiderte am 19. October 18W: ,,2U iwm tlo I'liumuint^ ot pour celßbror di^uemviit lo retour clo 1u z^lix ^udli Mann gebracht werden würde. — Anch in dcr Ingcrtrnppc soll dnrch Ziisammenzichung der gegenwärtigen Dcpotdivisio-nen (in Kricgszcitcn), welche acht nenc Bataillone for» Nlircn, cine Bermchrung erzielt wcrdcn. — Das Pro-jcct znr Errichtung vou ucncu zwanzig ^iegimentcrit wird noch immer besprochen, cinc cndgiltigc Cntscheidnng wnrdc noch nicht getroffen. — Analog dcr Mitthcilnng über die fofortigc Umgestaltung dcr gcgcuwärtig bci dcn Trup-pen in Gebranch befindlichen G ewehrc zli Hinterladern nach dein ^cnzl'schcn Systemc, sowie dcr snccessive einzuführenden Gewehre nach dem Systeme Reining ton, wnrdc bereits die Anordnung getroffen, daß bchnfs Erprobung diescr nencn Schufnuaffe eiuc entsprechende Anzahl (man spricht von A><)0 Stück) beider Systeme angefertigt nnd sofort den Truppen znr praktischen Erprobung verabfolgt wcrdcn. Dcr „Avcnir national" cnlnimmt ciucm ihm vor^ licgcudcu Briefe die Nachricht, daß der Admiral Per sano Florenz verlassen hat, nm sich nach Amerika zn begeben. Das „Memorial" vernimmt mit Bcdanern, daß die Bcmühnngcn des Hofes von Madrid, die italienifchc Rcgicrnng zn bestimmen, daß sie dcr neapolitanische n KönigSfamilie ihre Privatgütcr wieder erstatte, ohne Erfolg geblieben sind, obgleich sic in Florcn; von dcn Bcrtrctern Frankreichs nnd Rußlands lintcrstü^t wor dcn waren. Der Sequester ivird ausrecht erhalten, so lange nicht König Franz II. jedem Ansprnch auf die Krone beider Sizilien förmlich cnlfagt nnd sich nicht entschließt, Italien zn verlassen. Telegramme. (Original-Telegramm dcr „Lai dacher Zeitung.") ÄVicu, 4. Februar. Um die Mittags« stunde war die Wahl der (Kandidaten der Ver-fassungöpartei so viel als entschieden, nur im Vezirke Margarethen war der deutsch-föderale Strudel in der Majorität. Pest, 2. Februar?" ..Pcsti Hirnök" mcldct, daß Montag cinc öffcntlichc Sitznng dcr Deputirlcutafcl statt fiudcn wcrdc. ttemberg, 2. Februar. 64 Wahlen sind bekannt, davon Zi) ans Ost-Galizien, sämmtliche aus dcn Vand-bezirken. Bon dcn bckanntcn rlithcnischcn Rednern sind die Geistlichen Pawlilow, Äianmowiez, Pictrusicwicz, Huziemski und Guszalewicz, ferner der Oberlandes-gcrichtörath Vawrowsli, der Grnndbesitzcr Borysikicwicz wiedergewählt worden. Bon dcn Gutsbesitzern wnrdc Graf Alfred Potocki zweimal, Graf Adam Potocli, Fürst Paul Sanguszko, Bogauowski, Cicuski,Graf^os, Maua-stcrski und Fihanscr wicdcrgcwähl. ^icngcwählt wurdcil Ad-vocat Pfeiffer, eiuige Beamte, GcislUche nnd einige zwanzig Bnncrn. In Gorlicc fiel die Stimmenmehrheit auf Se. Majestät dcn Kaiser. Die polnische Parlci ist mit dcm iltesnltat dcr Wahlen znfricdcn. Berlin, 2. Fcbrnar. Wcgcn dcr Rcisc in dic ncncn Provinzen hat dcr 5tönig bishcr keine definitiven Aestimmnngen getroffen. — Dic „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Das Intcrcssc Prenßelts erheische die Ansfüh-rung dcs Pragcr Friedens über die nationale Berbin> dnng dcs süddeutschen nnd norddeutschen Bnndcs. Prcu< ßcu müsse die Herstellung des Südbundcs möglichst bc-fördcrn. — Das Abgcordnctcnhans nahm dcn mit dcm Fürsten von Turn uud Taxis abgeschlossen Postvcrtrag einstimmig an. Kiel, 2. Fcbrnar. Die regelmäßige P o st d a m p f -schifffahrt zwischen Kiel und Norsöcr wird morgen wicdcr eröffnet. München, 2. Febrnar. Die „Fränkische Zci. tung/' tadelt das Programm dcs Fürsten Hohcnlohe, weil cs nicht wcit gcnug gcht; das gcnauutc Blatt will dcn sofortigen Anschluß an dcn norddeutschen Vund. —^ Fürst Hohcnlohe, Hiricgsministcr Prankh, Graf Tanf< kirchcn und dcr Hiajor Maffenbach sind heut Ntorgcns uach Stuttgart abgcrcist. Florenz, 1. Febrnar. Durch köuigl. Dccrct wird das Strafverfahren wcgcn Politischer, im Königreiche Italien begangener Bcrbrcchen, wofern dieselben nicht von Bcrbrcchen gcgcn Personen, Eigenthum oder gegen dic Militärgcsetze begleitet sind, nachgesehen. Florenz, 2. Fcbrnar. Es wurden sieben Ans-schüssc eingesetzt. Die Commission weist dcn Gesetzentwurf über die Freiheit dcr Kirche zurück. Veru, 2. Februar. Dcr Große Rath beschloß uach fünftägiger Discussion, die Inra-Eisenbahn mit sieben Millionen Francs ans Staatsmitteln zn subvcn> tioniren. Paris, 3. Fcbrnar. Dcr „Monitcnr" vcröffcnt-licht folgcndcn Bericht anS Mexico vom 29. Dcccm-bcr. Der Rückzng dcr Franzoscn nilnmt scincn Fortgang. Das ganze Cxpcditionscorps mnß am 20. Jänner zwi-fchcn Mexico uud dcm Meere cinc staffclförmige Anf-stcllnng gcnoimncn haben. Vriissel, ^l. Febrnar. Cin erheblicher Anfstand dcr Älctallarbeiler nnd Bcrglcutc ist in Marchienncs in N'ord Frankreich wcgen Herabsetzung des Lohnes aus' gebrochen. Truppen schritten cin nnd schössen; W Ar-bcitcr blicbcu todt. Kopenhagen, 1. Fcbrnar. Sicherem Vcruchmcn nach begibt sich Prinz Johann Sonntag nach Athcn; gleich nach scincr Anknnft erwartet man dic Abreise dcs Königs von Griechenland nach Kopenhagen. Stockholm, 2. Fcbrnar. In dcr Ssändcvcrsamm-lnng beantragte Abgcorductcr Hcdluug Einführung der allgcmcineu Wehrpflicht nnd Ei'nthcilung dcs Hccrcs in drci Aufgcbotc. Hieimch würden die Altersclnsscn voin 22. bis 25>. ^cbcnsjahrc ^^M) Alann, vom 2N. bis znnl -!0. Lebensjahre 120,000, die Rcscrvc vom 31. biS ziliu 5>0. Lcbcusjahre Z00.000 Mauu bctragcu, außer dcm Landsturm. Das Reich soll in zehn Militärdistricle eingetheilt wcrdcn. Iel,ftr«ipl)ische 5Mecl,sclel»«r»'d Nlwrmbür-Ziusl'ii ll^.W. — sipcle.^iatianal Aüleh,,'!, 7<> 5»<). — ^cmt' aclini737. ~ Crcditacli,',, 1?l..'jO. — 1860>r Zlaalsaütrhrl! t^6, -^ KiNicr 127 — 5!ul,do>! :W,.'il>. — K. l.Ducalri, «.<>,» Austckommene Fremdc. Am I. Fclnnar. Tt.ldt Wi,'„. Die Hcrrm: Teulsch, ?lge!tt, »nd .«ra>> vl>l> Wien. -- Schapla, Besit^r, von «?tnrje. — Maluchc, N«,'»l' lülisttt'. - Wlimirr, Pviuatier, miö Obcrlrain. Olcpliallt. Die Hrrrcii: Euhiistei», ^a>is,n,, ^wil Leipziss. ^' ^aschizl), Herrschafiiides,, n»ö lliü^rlvain, — u, Oll», Wilts' desitzcl, «on Pösendmf. zkaiser vo» ^efterveicb. Die Herren: HM-owanöti. Feld' N'sln-l, von Vi'voiia. — Neidhavt, ThicrarU. — Elllück, ai>^ Äöhinrn. -- Cvobatto, von Wien. — Mlllcr, Odsnnz!, »o» Krainl'nrg, 2tsrnwarte. Herr Tomz. Mohre». Herr Krüll, Uhrrnhiindl«.'!', ans Tirol. Am 2. Februar. Ttadt Wien. Die Herrm: Pallsr, nnd Mayer, Kanflcilll'. ^'oü Wien. - Sauinschrg, Äulldüsi^er, von Gairall. (fe^h'illt. Die Herreu: Schcwar, von Sagor. — Glubocui^ Gcu'ritoliesitzer, von Eignern. — Fran i.'csa, Private, von V<' rona. " Fnni Dcu, OillCbesi^srin, vun ?l'l>iniarlll. .Naiscv vo>, Vesterveich. Hnr C^cn, Fmstdramttr, von Na^ !»»iuiiverler, von Pest. -" Srüg, Mnstrrztichner. — Gossar, Ingenieur, von Cilii. Am?. Febiuar. Ttadt Wi?ll. 2ohen. Kanfm., von Mllnch^ii. - Pajl. P»o< f^'ssor, von Krainlinrg. — Zottlr, von Neifniz. — Sichlll, von Loilsch. -> Scrlilsch. — Ialwrnia,, Gc>verli«li!-sihcr, lw» ^icuinarlll. — Verdrrber, Hanorlöin., von Glillschss. — llh^ mid Apfel, Handrl^lsNl!,', von Wien. (5lcpha,lt. Kramsall, Geschäftsführer, Hartl, Kanfm.. "^ ssiügsrlnnü», Haiidlnii^^reiftnder, von Wien. — Paul, Spital ssrhilfe, von Kumorn. — Wachc«, Priuancr, von Fran^i. "' Haönil, Pfarrer, von Trbovöli. - - Frnn ^techbei gl-/, v, O^li' Theater. Hsnle Dienstag den 5>. F t b r u c, r: Znm Vorlheile des Echanspillcrö Herrn Art. N.ikctl. Wildfensr.Parodie in 1 ?Ict. Vorher: Sieste» oder sterben. Lnsispicl in 2 Actcn von Karl Nxt. Morqen Mittwoch den »',. ftcbrnar: Der alte I„fa»tevist «ud sei» Vo!,n dcr Husi^' ^'sdenöliild in 3 Nclm. __^>«^ ^Neleullill^ische Veohllchlunuell in lM'inck> ^ » ^ 3 ! " ^_____ " ^^^ ^,^ 4. 2 „ N. 329 «? i - 0.4 , windstill ! HohlNulbcl 10« Ab. 828.,» —2.1 > windstill jdichler Md" Anhallend ncvt'liger, naßlallcr Tag. ^ Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v?6l^i nM « " '