Echrtftleituig: ««td-uSgasse Nr. S (®ä«rt Zl|li4 (Bit lltmhii btt € f na- ». »«in* Mac) m ii—ia uh- ih fttHAtriben *ntn siAt «I«,«,«»<», lumnlofc Sin. 'ittingn »ich! brriltffliSliji. In 1S nbtgn igca •au W« 9eam,e»c» vmchn,»-, bet dillijß fr#. »rttHitit «cMtmi (ntfctcn-- ?n Pin?- «chiiH. li» .Dc»l>ch« «»«!- rrMtitt |,!«T> ttORtO jlulS £*1UUrtM| notgcn«. #•#♦»« ta (Irn-*oit» 90696. Verwaltung: RathauSgass» Str. » (Wg«r* $u«.) H-I»jli»ri, •«miiirlij . vrzugSbtdingnnzeo: £»t® »ii Post de,»gr» ! ««rNelllchri, ...» I H . K « «« . K 11*90 &lh Ct 1(1 att jnflcllnns M {MI IRosatti« . . . . K 1-1« fet>tttcig . . . . U »-•anilUrl j . ; . . X ir— «litl lalUi» rrllhi Rtb dl, iffimiflcbil;«« an Mi tzideie» *Wcn*mtit «-«rtaSxtn. #l»8<(füft« Ktrawnait« (Cltm ki* tut »d»«Selw>i«. Ar. 89. Mi, Sonntag. 5. Zlovemöer 1905. 30. Aavrganjl- Wahtrechtsgedanken. I« Deutschreich, dem Lande de« a l l g t* meinen, gleichen und direkten Wahl» rechte« hat in allen deutschbewußten Kreisen «ine mächtige Bewegung eingesetzt, die aus die B e« seitigung de« allgemeinen und gleichen Wahl-rechte« dringt. Mit bohrendem Schmerz, mit tiefer Scham nb einer Erbitterung, die zuweilen selbst die Form der Reich«verdrossenheit annimmt, blickt «in in den „alldeutschen" Kreisen de« Reiche« «»s die Reich«vertretung. Sie ist eine Burg de« Demagogentum« ge-»orden, in der völkische Gedanken keine Heimstatt find»» und in der Interessen au«schlaggebend sind, die mit dem Deutschtum nicht« zu tun haben. Während sich in Rom die völkische Partei-«ahmt für die italienischen Volk«genossen in Österreich, so oft in wilder Leidenschaftlichkeit »«tobte, blieb man in Berlin sibirisch kühl bi« in« Herz hinan, selbst al« die Schergen eine« Badet» in die deutschen Volksgenossen hinein-knallten. Leute ohne jede praktische Ersahrung haben den reich«deutschen, völkischen Gesinnung«genossen den Lorwurf gemacht, daß sie e« an der nötigen Entschiedenheit in der Verfechtung der völkischen Ideale haben fehlen lassen und daß au« diesem Grunde die Reich«vertrelung an die Truppen der Aliiance-Iaraelite und an die schwarzen Heer-scharen Rom« verloren ging, allein dem ist nicht s». Mag man noch so mit Feuerzungen predigen «>d sich umgürten mit dem Adel der Gesinnung i»d der Lauterkeit der Beweggründe gegen die t»i»ststücke gewiegter Bolk«verführer kommt ein ehrlicher Mann, der den Schwindel und die Technik »es VolkSbelrug« verabscheut, nicht aus. Die Enttäuschungen. 8u( kern Dänischen von Johann Keller. Autorisierte Uebersetzung von Wilhelm Thal. Jeden Abend, wenn die Glocke gerade sieben schlägt, betritt ein merkwürdige« Paar den Kongen« tyoto. S« ist Vater und Tochter. Sie kommen, »l e« regnet oder schneit oder ob der Sturm rast, s» daß sie sich kau« auf den Beinen halten kön-um; nicht» hält st» zurück. Jeden Abend stellen üt sich bei der Uhr am Turmgebäude auf und üb sehen hinaus. Er zieht langsam seine Uhr au« »er Tasche und vergleicht sie auf die Minute mit »er großen Uhr; geht sie nicht richtig, so holt er ta Uhrschlüssel au« dem Portemonnaie und ver-bessert den Fehler. — Dann wird dnc Spazier-»lmg nach der Bredgade. nach dem Kastell und M nach Hause, nach der kleinen Zweizimmer-»ohnung aus der Oesterbro fortgesetzt, wo die »«den hausen. — Er ist groß und schlank, so st »»jestätisch; sie aber ist klein und eckig und ihr Röcken hat sich zu einem Buckel entwickelt. — Doch sie ähneln sich. Beide haben scharfe Gesichter ,il großen gebogenen Nasen, »iesliegenden Augen »d so schmalen Lippen, daß man glauben möchte, fit hätten überhaupt keine. Immer halten sie sich utergesaßt und er richtet seinen Gang nach de« ihre». Sagt er etwa« zu ihr, so beugt er seinen Gunst der Menge ist ein Spielball in der Hand geriebener Demagogen, die allen Torheiten und Eitelkeiten der Masse schmeicheln. Im Deulschreich ist darum da« Losung«wort oller Geister, die eine Gesundung der deutschen Reich«vertreiung ersehnen: .Man soll die Stimmen «Sgeo und nicht zählen". So heißt i« in Schiller« Demetriu«. so läßt Schiller auch Talbot in Maria Stuart sprechen; .Nicht Stimmenmehrheit ist de« Rechte« Probe" und K l o p st o ck prägt denselben Gedanken in den Worten : „Du zählst die Stimmen; w ä g e fiel* Und schon Cicero läßt sich vernehmen: .Non eaim numero haec judicantue, sed pon-dere*. Ein Lichtenberg sagt un«: ,E« ist daher Jammerschade, daß wir so oft die Stimmen nur zählen können. Wo man sie wägen kann, soll man e« nie versäumen". Ja selbst au« den Reihen der Semiien zeugt eine Geistesgröße gegen den Lockruf, mit dem heute die Deutschfeinde in Oesterreich in Betätigung de« Willen« zur Macht aus den — Vogelfang ausgehen. Es ist Mose« Mendelssohn, der sich in eine« Brief« an Nicolai also vernehmen läßt: »Ich denk» nicht, daß Ihr Freund, der WahrheitSsorscher Stimmen sammeln will, um sie zu zählen. Sie sollen ge-wogen und nicht gezählt sein.' Ein solche« Abwiegen, eine Wertung der Stimmen gewährleistet da« in Belgien erprobte Mehrstimmenwahlrecht. E« kann nicht schwer fallen, diese« Mehrstimmenwahlrecht den deutschen und auch den österreichischen Verhält-nissen anzupassen. Man hat e« in völkischen Kreisen versucht, die Wahlrecht«frage zu bagatellisieren. In der Nationalisierung unsere« Volke« sei da« Mittel gesunden, da« jeder weiteren Verslavung Oesterreich« Einhalt tun werde. Hier sei der Hebel einzusetzen. schlanken Körper immer ein wenig. Doch sie sprechen nicht viel und sehen nicht auf die Leute. E« sind stille Menschen, die beiden. Für sie vergehen die Tage so ruhig und einförmig, — einer wie der andere. Kein Abweichen, kein Au«-gleiten von der gewohnten Spur. Ruhig und gleichmäßig gehen sie von einem Tag zu« andern hinüber. — Aber daS ist jetzt. Früher gab »S Zeilen, wo von der gewohnten Ordnung häufig abgegangen wurde. Von den früheren Zeiten sprechen sie nie zu-sa««en. »der jeder weiß, daß sie daran denken, sie sehen e« an ihren Augen, sie lesen e« au« ihren Seelen. Er war Sergeant gewesen und hatte i« Kastell gewohnt. Al« lebenslustiger, vergnügter Junggeselle haue er die Militärlaufbahn betreten. Au« seinen jungen Tagen wurde so «anche lustige Geschichte erzählt. Wenn etwa« geschah, wa« die Lach«u«keln in Bewegung setzte, so war er immer mit dabei. Da verheiratete er sich, und e« dauerte nicht lange, da wurde der vergnügte Bursche ein ver-schlössen« Mensch, der nie lachte und nur selten sprach. Die Worte, die er sagte, kamen nur stoß« weise und sast hart heran«. Er Hatte vergessen, wie «an spricht, wenn «an nicht ko«mandiert. Da« Mädchen, da« seine Frau wurde, war Ladenmamsell gewesen. Ihre großen dunklen Augen, die immer lachten und ihr kräftiger Einem von völkischer Gesinnung erfüllten Volke könne keine Gewalt der Erde wa« anhaben. Der Gedanke ist richtig, allein die bei einem allgemeinen und gleichen Wahlrechte unter da« denkbar günstigste Klima geratenden Sozialdemokratin und Klerikalen werden e«, wie in Deutschreiche, ver» stehen, die breiten Massen der völkischen Bewegung zu entfremden und dadurch national wider-stand«lo« zu machen, zugleich sind wir dann unter die Fuchtel einer slavischen Reich«ratömehrheit ge-raten, die den eisernen Ring aufleben lassen wird und die un« Deutschen gegenüber zu Gewaltmitteln greifen wird, wie sie die heutigen Magyaren auf dem ungarischen Globu« zur Anwendung bringen. Der Dusel der 43 Jahre hat un« mit der hirnlosen „Gl»ichberechtigungh» empfinden. Der Anwurf, «in Verächter der Volk«rech>« zu sein, prallt d«Shalb von un« ab. G«rad« der .National«" ist zum Unterschiede vom Liberale» mit mehr als einen Tropfen de«okratifchen Lelei gesalbt und ganz i« Besonderen in der beutschoölkischen Bewegung Oesterreich«. Ader man verlange von un« nicht, daß wir unier eigene« Volk einer überwältigenden slavischen Mehrheit an« Messer liefern solle«, emziß weil der Vorteil einzelner Parteien dafür spricht. Höher al« die Sonderwünsche einzelner Pur-teien steht die Wohlfahrt de« Ganzen, unseres Volke«. Österreich, ein glückliche! Staat! Cm Beitrag |ur Lösung der vaterländischen Staatswirren. In Oesterreich jedoch liegen heute die Verhältnisse so, daß jede Nationalität au« de« ge» «einsamen Staat«säck,l so viel al« nur möglich zu erhäschen sucht. Um die Füllung de« StaaiS-säckel« kümmert sich kein Volk. E« ist klar, daß wir aus diesem Wege einer vollständigen Zerrütt»»^ unsererer Finanzen entgegengehen müssen. Gibt e« doch Völker in Oesterreich, welche au« eigenen Mitteln bi« heute noch nicht einmal «ine Bürgerschule geschaffen haben, vo« Staat« aber trotz se« allen Ernste« di« Errichtung einer nationalen Universität fordern. Wie wäre da« möglich, wenn so ein Volk nur auf feine eigene» Mittel angewiesen wäre und haushalten lernet müßte. Heute hält sich so ein Volk für verkürzt und in seinen nationalen Interessen geschädigt. In Anseh ng nur der eigenen Geldmittel, würde »S zu einer gerechteren Auffassung seiner Lage kommen. Doch ste wein«« nicht. Erst viel fpä'«r. al« sie einmal ihr?» atm Vater an ihrem Bette sitzen sah. kamen ihr die Tränen in die Aug-n. — Sie weinte, als sollte ihr ganzer, kleiner «örper brechen. — Doch als sie wieder aushörten, die schweren Tränen, da war et ihr. als schiene die Sonne wieder, als würde» t« Bäume wieder grün und der Hi««el wieder bl«. Da lebten Vaier unv Tochter nur für eiaan« der. — jeder «ii seiner großen Enttäuschung, on der ste nie sprayen. T)«H»ni4 KttaML) Sonntagsptauderei. ?» Spitherbfttage». Radenschrei klingt durch die Lüste, itub,din, eintönig. Da« ist der Herold«-rus de« Winter«. Träft« hockt da« schwarz« 0» sind«! in den Baumkronen, deren so««erlicheS Se-wand d r Wind in langen Stoßen brau» in» mißfarben zuiammengeknäuli über da« Land jagt An den Wegrändern liegt e« knochellitf zusammen-geweh», eine fahle Bort« sür den feuchten, dunklen Moo«teppich, dessen Polster im Regen i«»n grüner und üppiger aufquellen. Ein Wasserspiegel blinkt mitten i« Wal», winzig t« Umkreis, aber schwarz und undnrch-sichtig, als berge er eine unermessene Tiefe, herum stehen Fichten mit sperrig gewachseaa Zweigen, die aowärtS streben. Gebräilnte Fart» Blätter zur Unterhaltung und Belehrung siir Haus und Familie. Sonntagsbeilage der „Deutschen Wacht' i« Lilli. Nr. 45 »Die Eüdmarl" erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage für die Leser der «Deutschen Wacht". — Einzeln ist ..Die Südmarl" mcht käuflich- 1905 Hreue um Treue. Ein Roman aus Transvaal von Ferdinand R u n k e l. «Fortsetzung.) verböte«.) „So gefährlich ist es nicht, meine Gnädige, ich werde manchen Ball dahin schlagen, wo er nicht hin-fliegen soll." ' Joris nahm den Malkasten und die Mappe, und man ging auf einem andern Wege um den Hügel herum. In kurzer Zeit' erreichte man eine kleine Obst» baumkultur, die auf weite Reispslaitzungen stieß, in denen einige Hottentotten fleißig arbeiteten. Bald war mm: in eine prächtige Akazienallee ein-getreten, an deren Ende im Schatten uralter Bäume der Tennisspielplatz angelegt war. Die Leidenschaft des Spieles ließ bald die Vier vergessen, daß es außerdem noch etwas Anderes gab in dieser sonnigen schönen Welt. 8. «apitel Die Tage auf Pieterssarm verstrichen Rieneck pfeilschnell. Er hatte gar nicht bemerkt, daß schon mehr als drei Wochen ins Land gegangen waren, während er die Gastfreundschaft der van t'Hoffs genoß. Das Verhältniß zwischen ihm und den Brüdern hatte sich ans« Innigste gestaltet, längst hatte man die Förm-lichkeiten abgeworfen. Zuerst fiel vor dem Vornamen das „Mijnlieer", dann ging man auch zu dem ver-trauteren und vertraulicheren „Du" über, denn der Altersunterschied zwischen dem deutschen Offizier und den Transvaaler Studenten war nicht fo groß, daß er dies Zeichen der Intimität nicht gerechtfertigt hätte. Rieneck hatte sich, ohne viel zu denken, dem anregenden und erfrischenden Leben auf der Farm über-lasten. Jetzt aber trat ein Zufall ein. der ihn, doch den Gedanken nahe legte, von seinen Gastfreunden zu scheiden. Erstens rückte die Abreise der beiden Brüder immer näher heran. daS südafrikanische Sommer-femester begann, und Rieneck hatte die Absicht, während des Sommers sich in Pretoria umzusehen, um dort eventuell Nachricht zu erhalten, wo ein Landgut zu ver-kaufen wäre. Ein anderer Grund aber war Marij, und das kam folgen dermaßen: Eines Morgens, als, wie es ja in einer großen Besitzung wie der van t'Hoffs häufig vorzukommen pflegt. Jeder seine eigene Arbeit hatte und sich Nie-mand um den doch jetzt ziemlich vertrauten Gast kümmern konnte, ließ sich Nieneck von Jaretzki seinen Jakin satteln, warf die Büchse über die Schulter und ritt die lange Euralyptusallee hinunter, uni recht weit herauszukomtnen und womöglich de» fernen Busch zu erreichen. Er war aber kaum ein kleines Stuck geritten, als ihn Marij anrief: »Wo wollen Sie denn hin. Mijnheer Woldemar?" „Ich wollte mich einmal tüchtig außreiten, gnä» digeö Fräulein." „Oh, da nehmen Sie mich mit. Ich werde 5ie -einmal nach »rolikowskys Vorwerk führen, fönst reisen Sie schließlich ab und lernen den Braven gar nicht kennen, denn ich glaube kaum, daß er jetzt in der Zeit der großen Arbeit hereinkommen kann. Ich werde nur gehen und Mama benachrichtiget, denn ich halte es durchaus nickst für unmöglich, daß wir im Vorwerk übernachten müssen, es ist wett bis dorthin, und daS Ende von meines Vaters Reich springt bis in die Wild« niß vor. llnser Vieh lebt dort vollkommen frei und un-behindert, und der König der Wüste ist Herr von Kroli« kowsky. Aber ich bitte Sie, steigen Sie ab und kommen Sie mit mir, denn Mama denkt, es sei eine große Ge» sahr dabei, und wird's nur erlauben, wenn die Idee von Ihnen ausgeht." „Mevrouw van t'Hoff braucht keine Besorgnis; zu haben, ich werde Sie schützen, und sei es auch mit Go» fahr, ja mit dem Opfer meines Lebens." Seme Augen blitzten auf, und intt einem elastischen Sprung war er herunter vom Hengst und an threr Seite. Bewundernd hingen die Augen des schönen Mädchens an der hohen gebietenden Gestalt des deutschen Offiziers. „Ich werde mir auch", sagte sie jetzt, „meine Büchse mitnehmen, dann sind wir gegen jede Gefahr ge-wappnet, die uns begegnen könnte. Kommen Sie." Es war leichter, die Mutter zu überreden, als sich Mejuffer Marij gedacht hatte, und bald darauf faßen die Beiden im Sattel und hatten schon wieder die Eu-ealyptusallee erreicht. Marij trug ein knapp anliegendes leichtes Leinen-kostiim von meergrüner Farbe und einen breitrandigen Strohhut, von dem eine wallende weiße Straußenfeder niederfiel. Woldemar, der sie so neben sich hinreiten sah, konnte den Gedanken nicht unterdrücken, der ihn be-herrschte, und sagte: „Wissen Sie, Mejuffer, Sie sollten dieses fahle Grün nicht tragen." „Warum, Mijnheer?" „Weil es Ihrer Schönheit nicht entspricht, es ist eine Farbe, die mehr für das dunkle Brünett geeignet wäre, als siir Ihre liebliche Gretchetiblondhett, die Ihr vorzüglichster Schmuck ist." „Und wa« meinen Die. was ich tragen müßte?" fragte sie mit einer liebenswürdigen. etwas koketten Wendung des Kopfes. indem sie ihr Pferd kurz parirte. „Roth, Mejuffer. denke ich mir. müßte Sie könig-lich schmücken. Auch ist mir das Leinen zu stumpf. Knisternde Seide, das wäre das Rechte, darin möchte ich Sie sehen." „Oh, Mijnheer. darauf sollen Sie. nicht lange warten." Und kurz entschlossen, riß sie ihr Pserd herum und jagte in gestrecktem Galopp dem eben verlassenen Hause wieder zu. Woldemar hielt verblüfft einen Augenblick an, dann wandte er gleichfalls das Pferd und nach wenigen Sprüngen war er wieder an der Seite seiner Be-gleiten n- „Was wollen Sie thun. Mejuffer?" ..»landen Sie. daß ich einen Freund unseres Hauses längere Zeit in meiner Nähe dulden würde, ohne seinem Geschmack Reckmung zu tragen. Ich werd« sofort das grüne Kleid ^lezen und mich Ihnen in Soth präsentiren." ..Aber mein gnädiges Fräulein, so >var da? nicht gemeint. Wie können Sie die bescheidene Meinung eines ManueS gleich mit solchem Ernst aufnehmen?" „Mijnheer. ein Burenmädchen ist gewöhnt, jedes Wort ernst zu nehmen. Ihre deutschen Krauen hören viele Schmeicheleien, unsere Männer sprechen niemals in Schn?«icheleien zu uns. sondern was sie sagen, ist W-hrhei't. n»d deshalb sind wir auch verpflichtet, ihren Worten Globen zu schenken." füge mich ganz den Sitten meiner freund-lich«! Wirthe, trotzdem darf ich Sie wohl versichern, daß ich eS nicht wagen würde, Ihnen eine Schmeichelei zu sagen." Schon hatten sie das Haus erreicht, an dessen Schwelle noch der Hottentolt stand, der Marijs Pserd vorgeführt hatte. Er schüttelte mit dem Kopfe und »achte ein ganz bedenkliches Gesicht. „Nimm mein Pferd. Alter", sagte Marij und dann, nachdem sie ihm eine Zeit lang gemustert hatte: „Was fehlt Dir. Katembo. warum siehst Tu mich so tzsnvurssvoll an?" „Oh. Mejuffer habeil wiedergekehrt, das bedeutet Unglück, alter Noi-Kvin würde rathen, nicht tveiter zu reite«." „Das könnte mir beifallen. Du Zauberer." Damit sprang sie leichtfüßig die Stufen hinauf, um in überraschend kurzer ^jeit in schillernd «the Seide gekleidet wieder zurückzukehren. Nur der Hut, den sie als Schutz gegen die Sonne brauchte, war geblieben. Rieneck hatte recht, das Roth stand ihr hinreißend und gab ihrer Schönheit etwas Eigenartiges, sast Dämonisches, daS beinahe den deutschen Offizier, der sich gegen jeden weiblichen Eindruck gefeit glaubte, init-gerissen hatte. Seltsam, diese scheinbar unwesentliche Umkleidungsscene hatte Rieneck mit einem Male das ganze Herz des jungen Mädchens enthüllt. Sie liebte ihn, das war klar, und er konnte diese Liebe nie erwidern. er mußte also Pieterssarm so schnell wie möglich verlassen mn Marijs willen. Trotzdem g«b er ffcii gan« dem Reiz dsts Augen-bUckeS hin und konnte sich nicht der Empfindung erwehren. daß Marij doch in seinem Herzen energisch Äre Position behauptete. Die drei Wochen, die er im Hause der van t'Hoffs zugevracht. hatten ihm die persönlichen Eigenschaften des Mädchens so außmrdentlich nahe gebracht, wie m Beatrix nie Statte kennen lernen können, weil er sie stets nu? in groß«r Toilette *nd in der gehobenen Feft- ftimmung gefelien. War gelegen»It«1? >i»M einmal m einem verschwiegenen Ballwinkel ein intimes Gespräch zu Stande gekommen, so hatte die Zeit doch nie ausgereicht. um wirklich tiefere Geds- "'der zu enthüllen. Damit aber war ihm gerade die anziehende Seite der Prinzessin unbekannt geblieben. Hie und da wohl leuchtete es ans den kurzen Gesprächen ans wie dai' Flackern eines fernen Feuers, und Woldemar ahnte unter der schillernden Balltoilette etwas wie die Seele des Weibes. Das tvar nun mit Marij ganz anders. Der erste Eindruck, den ihre körperlichen Porzüge auf ihn ge-macht hatten, war ohne Zweifel günstig gewesen, er hätte kein Mann und kein temperamentvoller Mann sein müssen, wenn er Marijs Schönheit nicht bemerkt, ja. wenn sie ihren Eindruck auf ihn verfehlt Hütte. Und gerade der Umstand, daß er nach monatelangein Herumstreifen in den Einöden derKalahari einzig und allein auf die Gesellschaft seiner farbigen Diener und seiner Hunde angewiesen, plötzlich mitten in den Komfort der Welt kam. mitten zwischen Menschen hinein, die nach ihrer Stellung und ihrer Empfindung modern und international fühlten: gerade dieser llinstand mußte ihm Marijs Persönlichkeit noch anziehender er-scheinen lassen. Natürlicherweise entwickelte sich in dem vertrauten wochenlangen Verkehr die gegenieitige ErkeiuNniß viel lebhafter, als es in zehn Ballsaisons möglich gewesen wäre. Der immer innigere Anschluß der Bruder an Rieneck mußte unwillkürlich auch den Verkehr zwischen Marij und ihm intimer gestalten, und nun kamen die tausenderlei Beziehungen, wie Marijs Kenntniß der deutschen Sprache, ihr längerer Ausenthalt in Teutsch-land, ihre Vertrautheit und Vorliebe für die deutsche Litteratur hinzu. Woldemar war nicht musikalisch, er spielte kein Instrument, batte aber eine sehr schöne, weiche Bariton-stimme und las mit Ausdruck und Leidenschaft vor. Kaum wareii diese Talente von Marij entdeckt worden, so bemühte sie sich auch, sie auszubilden, d. h. Woldemar erhielt von ihr. der vielseitig Gebildeten, jeden L.'srgen eine Gesangsstunde, und die biegsame, temverament-volle Stimme des deutschen Offiziers gewann sehr bald die Herrschast über Geist und Noten der Lieder, die sie ihm vorlegte, und so wurde sein Gesang eine wesent-lichc Bereicherung der Abendunterhaltungen aus Pietersfarm. Taß ein junges gemüthvolles Mädchen in den, ständigen uneingeschränkten Verkehr mit einem schönen und liebenswerthen Manne dem Eindruck nicht wider-stehen konnte, sondern ihn lieb gewinnen mußte, daran dachte Rieneck anfänglich gar nicht, bis am heutigen Morgen das auffällige Benehmen und die Um« kleiduiigsscene in daö Herz Marijs gezeigt hatten. Die Folge davon war. daß er einsilbig wurde und sich vornahm, durch Kälte und Zurückhalttmg die junge Burin zurückzustoßen. Aber als erfahrener Weltmann hätte er wissen müssen, daß gerade dieses Benehmen die Leidenschaft des Mädchen?, das trotz aller Bildung doch ein Naturkind geblieben war, aus» Höchste spannen und daS Gewitter schließlich zur Entladung bringen mngte D«S erste Symptom der leidenschaftlichen Er-regung Marij* zeigte sich in der Behandlung ihres Pferdes. Kaum hatte man die Parkanlagen und die Felder hinter sich, kaum dehnte sich vor ihren Augen die sonnbeschienene grüne Prairie au?, al» Marij ihrem vorzüglichen Renner einen Schlag mit der Peitsche ans den Hals gab und wie eine Walküre dwch das Friilj-linasariin dahinstürmte. Die Straußenfeder wallte in betn frifdicit Wind der vom WeM - - • t)?riU-.nv-rt r. und daß rothe Kleid erschien dem langsam Nachkommenden wie eine roth im* dem weiten Plan des (trimm Feldes hervorleuchtende Mohnblume. Du willst mich betäuben, rother Mohn, flüsterte er vor sich hin. und doch hing fein Auge mit Entzücke an der schlanken Reiterin. Dann aber erwachte in ihm die Lust des passionirten Reiters. Er schlug Jakin leicht mit den Unterschenkeln an den Bug, und das edle, verständnißvolle Thi G ..Wie so?" „Nun mit seiner fixen Idee." „Aber ich glaube. Mijnheer Woldemar. Sie fanden die fixe Idee doch sehr charaktervoll." „Gewiß, Mejuffer Marij, das thue ich oitdi jetzt noch, aber ich für meinen Theil glaube kaum, daß KI? mir das Glück würde entgehen lassen, ein so schönt Mädchen zu gewinnen." „Sie wissen ja gar nicht, mein Freund, ob der jetzige Zustand der selbftgewollten Entsagung ctroH» kowsky nicht glücklicher macht als eine Erklärung. „Ah, Sie wollen damit sagen, daß eine Erklärung ihm eilte Enttäuschung bereiten würde?" „Ich fürchte, ja, es tvürde eine Enttäuschung für ihn fein. Krolikowsky wäre nicht der Mann, der ineinen Idealen entspräche." Es wurde Woldemar mit einem Male so warm nmS Herz, und eine gewisse Erleichterung ließ ihn leise aufseufzen. Aber auch j?yt noch nicht sagte sich der deutsche Offizier, daß Marijs ganze Persönlichkeit einen tieferen Eindruck auf ihn gemacht habe, als er sich ge-flehen wollte, sondern seine Sorge für das Glück und die Ruhe der Tochter seines Gastfreundeö. glaubte er. wäre der Grund zu diesen« warmen, fast beglückenden Gefühl gewesen, nnd ganz aKnuugSlos stellte er mm an das junge Mädchen eine Frage, dir. richtig beantwortet, nur auf eine Wcise zu deuten wäre. '* v. Sagen Sie mir. Mcjmfer Marij. wie muß denn der Mann sein, der Ihren Idealen gleichkommt?" Sie wandte ihm das vom Reit n etivaK erfitob? Gesicht zu, ihre blauen Augen schieneil jetzt einen Schatten duntler, und ein seltsames Flackerig sprühte dq^aus bervor. e „Mein weicher Entsager, Mijnheer Woldemar, dürfte er sein, kein Mann, der sich mit seiner Liebe in die schweigenden träumenden Wäld^k zurückzieht, kein Schmachtjüngling, der seine Leidenschaft in Noten nnd Versen ausdrückt, sondern ein gesetzter fester Mann, dessen energische Hand mir Schmerz bereitete, wenn er die meine drückte, nicht ein Mann wie Ärolikowsky, der wie ein Hottentott Ochsen reitet, sondern ein Mann, dem das wilde Zebra der Wüste nicht «»gebändigt ge-nug ist für seinen Muth", und daniit gab sie dem Thiere leicht den Sporn und trabte kurzan. den eigenthümlich verwirken woldemar einige MYter hiutoe sich lassend. erst bemerkte er, na» »a» bebeutrn tont Marij» Beschreibung paßte wie eine Schablone aoif fclä Bild, und trotz Beatrix lind dem Gefühl ewigen ®c-bundenseins erleuchtete ein starkes Glücksgefühl seine Seele, wie die Mittagssonne SüdasrNa« da» weite herrliche Land um ihn her. 0 * .Aber warum bleiben Sie denn zurmt, M^heer Woldemar? Lassen Sie uns ein halbes Stündchen traben, dann kommen wir in Krolikowskys Revier. Wie durchreiten noch eine wunderbare Waldung, deren Schatten uns abkühlen wird, und dann betreten wir das weite Land, daß so groß ist w« eine preußische Provinz, wo jirolikowsky Oberpräsident ist. Seine Unterthanen allerdings bestehen nur aus wenigen Hottentotten und Zulus, desto mehr Ochsen «ber zählt er in seinem Reiche. Der Wald vor den beiden Reiter« zeichnete sich immer deutlicher, immer krustiger vorn Horizont ab. und Marij hatte die Entfernung richtig bemessen, denn nach einer kleinen halben Stunde trat man in fernen wunderbar kühlen Schatten ein. Hier mußte eine unterirdische Wasserader oder ein kleiner Fluß den Boden derartig bewässert haben, daß die viele Kilometer lange Waldparzelle denkbar war. Marij klärte auch sehr bald Woldemar darüber aus. Sie zeigte ihm eitlen kleinen Hügel in der Ferne, der wie ein Maulwurfhausen aus der Steppe aufstieg, als den Ouellpunkt eines kleinen Flüßchen. das die Urwaldvegetation hier erzeugt hatte. Im Wald selbst überdachte die Reiter ein Meer von Grün. Die kolossalen Stämme von Gelbholzbäumen erhoben sich weit über die Mimosen und Giraffenakazien. Lianen nnd Reben kletterten an den niedrigerm Stämmen empor. >«nd über gestürzte und faulende Waldriesen wucherten mächtige Farrenkräuter in dichtem Gewirr. Das Grün zeigte überall einen eigenartig dunkle», nahezu bläulichen Ton. .Mir wollen langsam und vorsichtig reiten, Mijnheer Woldemar. Diese wunderbaren Wälder wimmeln von Schlangen und noch gefährlicherem Ungeziefer, da», unverinuthet aufgeschreckt, den Menschen ohne Weiteres angreist." Mit aller Ruhe nahm Woldemar daher seine Bückn'e von der Schulter und legte sie quer vsr sich auf den Sgjtel, um einer unerwarteten Begegnung mit irgend einer Bestie gegenüber gewappnet »u sein. ES ereignete sich indeß nichts. Man durchquerte auf einem bequemen, gut ge-bahnten Wege den Wald, und überschritt auf einer breiten, für Ochsenfuhrwerke hergerichteten Brücke da« Flüßchen. und ganz allmählich lichtete sich die Natur des Waldes. Hie und da fielen schon Sonnenstrahlen herein, die riesigen Gelbhaizbäume verschwanden ganz und die Vegetation dachte sich, je weiter man den Fluß abritt, bis aus die niedere« Gesträuche und Dornstücke ab, nm endlich wieder in die weiche Grassteppe zu , münden. . Eine kurze Weile war man im Schritt wortlos nebeneinander her geritten, als Marij mit der Reit-peitsche auf die iveite grüne Ebene deutete, an deren Ende sich kleine schwarze bewegliche Punkte zelgün. „Sehen Sie, Mijnheer Woldemar, das sind die Rinderheerden meines Vaters. Ganz in der Feme zeigte sich ein klein« Hiig.l, an dessen Abhang einige Palmen wuchsen, die letzten Reste aus dem tropische» Südafrika. & „Die Palmen dort", «klärte jetzt Marij, besamt' n das Wohnhaus des Herrn von Krolikowsky. dort te!?t er einsam nur seiner Kunst, seinen Gedanken und der Arbeit hingegeben, die mein Vater ihm übertragen bat." „Nun. diese Arbeit wird nicht viel (Gehirnschmalz kosten?" „Wrtti gelotst nicht, er ist ja weiter nichts als ein Unterfarmer meine» Vaters, ein Viehbier, aber er hat gerade das. wa« er liebt: Vollkommene Selbstständig-fett, Einsamkeit und ein sehr gutes Auskommen." Die weiten Wiesen, über die jetzt der Huf der Pferde im schnellen Tempo dahinglitt, waren keines-Wegs so eben, wie es anfänglich schien, sondern sie zeigten recht beträchtliche Thaleinschnitte, die aber durch das einförmig hohe wogende Gras den Augen ver-deckt blieben. 'So sahen sich die Beiden plötzlich, als sie in ein derartiges Seitenthal einbogen, einer großen Rinder-heerde gegenüber. „Kommen Sie, Mijnheer Woldemar." sagte Marij, „wir wollen diese Thiere beim Frühstück nicht stören, wir wollen uni sie herumreiten, denn sie sind durchaus »nicht so ungefährlich wie es scheint." Kaun, hatte sie diese Worte ausgesprochen, als sich ein gewaltiger Bulle von der Heerde loslöste und mit lautem Gebrüll gerade auf die junge Reiterin zu-stürmte. Woldemar erblaßte vor Schreck. Zwar tauchten in der Ferne zwei gewaltige Zulus auf, die die Tochter ihres Herrn erkannt hatten, um sich mit ihren sürchter-lichen Speeren den Thieren nachzuwerfe», aber es war zu spät. Das Ungethüm war zur teuflischen Wuth ge-reizt durch Marijs rothseidenes Kleid, das in der Sonne wie Feuer flammte: sie verlor jedoch keinen Augenblick den Muth, sondern rief ihrem Begleiter noch zu: „Sehen Sie, Mijnheer Woldemar, der Ochse hat einen andern Geschmack als Sie. das Roth gefällt ihm nicht!" „Um Gotteswillen, so bin ich mit meinem dummen Geschwätz an dem ganzen Unheil schuld." „Lassen Sie nur, ich bin mit den Gewohnheiten dieser Bestien vertraut." Knrz entschlossen gab sie ihrem Pferd die Sporen, um dem wüthenden Hornvieh zu entgehen, und Wölbe-mar trieb gleichfalls seinen Renner an, um zwischen das Mädchen und die Gefahr zu kommen. Zu gleicher Zett machte er seine Büchse schußfertig, aber bei der schnellen und unsicheren Bewegung des Pferdes war es nicht möglich, einen Schuß anzubringen: er sprang daher ohne wetteres Besinnen aus dem Sattel, aber schon hatte er zu viel Zeit versäumt Bei einer Wendung des Pferdes, das starr vor Schrecken jetzt wie angewurzelt stehen blieb, erreichte der rasende Bulle sein Ziel. Zwar krachte der Schuß, und Woldemar hörte deutlich das Klatschen der Kugel, es mußte Blattschuß sein, aber das wilde Ungethüm ließ sich nicht so leicht außer Gesecht setzen: es über-rannte das Pserd und bohrte seine kurzen starken Hörner in die Brust des edlen Thieres, um nun über Roß und Reiterin in wilder Wuth hinwegzustampfen. Gerade wollte es noch einmal umkehren, als es schwankte, ein heißeres Gebrüll ansstteß. dann in die Kniee sank und zusammenbrach. Woldemar war blitzschnell hinzugeeilt, und auch die Zulus hatte»» jetzt den Kampfplatz erreicht. Da zeigte sich, daß Marij glücklicherweise nicht verwundet aber doch vor Schreck ohnmächtig geworden war. Sie lag aus dein Pferde, das ain ganzen Leibe zitterte und aus zwei tiefen Brnstwunden blutend am Verenden war. Woldemar hob Marij auf. und die Zulus trugen sie, nachdem sie dem verwundeten Pferde den Todes« stoß gegeben hatten, daS Thal hinauf, wo sie ein kleines Sonnenzelt aufgebaut hatten. „Wie wett ist es zur Station?" „Der Baas rettet eine Viertelstunde", antwortete der eine Zulu. „So? Tann werde ich die junge- Daine dorthin, bringen." Die beiden Zulus hoben Marij aufs Pferd, Wold» mar schlang seinen starken Arm um sie und setzte zu einem leichten Trab in der Richtung der Statton an Durch die Bewegung des Reitens erwachte Marij aus ihrer Ohnmacht, sie schaute sich einen Augenblick um und war offenbar verblüfft, sich in den Armen ihres Gastes zu finden. Schnell jedoch kehrte ihr das Bewußtsein zurück, und mit matte« Lächeln sagte sie: „O Mijnheer, wenn ich nicht irre, haben Sie mir eben das Leben gerettet." „Es ist nicht der Mühe werth, davon zu sprechen. Wie fühlen Sie sich? Haben Sie irgend welche Schmerzen? Hat Ihnen das Ungethüm ein Leid zn-gefügt?" „Nein, nein, es war nur per Schreck, der mich um-warf, mir ist schon wieder ganz wohl, ich fühle mich ja so sicher» wenn Sie bei mir sind", und wie zur Be-krästigung ihrer Worte schlang sie fest den Artn um den Hals ihres Retters und schmiegte sich wie eine scheue Taube an die Brust des Mannes, der wie die Sonne in ihr Leben getreten war. Stärker als vorhin wallte das Glücksgefühl in Rieneck empor, uitd es kostete ihm viel Ueberwindung, dem Verlangen zu widerstehen, den halb geöffneten, schwach lächelnden Mtrnd des schönen Mädchens zu küssen. Aber er bezwäng sich, er durste ja keine Hofs-nungen in Marij erwecken, die er doch nie erfüllen konnte. 0. «apitel. Als die Beiden auf Krolikowskys Station an-kamen, hatte sich Marij vollständig erholt und konnte ohne jede Schwierigkeit aus dein Sattel springen. Der seltsame polnische Einsiedler empfing die Tochter seines Herrn und dessen Gast, von dem er schon viel gehört hatte, mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Er erkundigte sich theilnahmsvoll sofort nach dem lln-fall und schalt auf die Zulus, die nicht besser Acht ge-geben hätten, weil ein derartiger Angriff eines Stieres sonst kauni hätte vorkommm können. Woldemar wies daraus hin, daß es doch wohl an dem rothen Kleid Marijs gelegen habe, das die Wuth des Ungethüms bis zur Raserei gesteigert habe. Krolikowsky blieb aber dabei, daß die Kassern, wären sie bei der Heerde gewesen, der Wuth des Stieres mit Leichtigkeit hätten begegnen können. „Nun ist die Sache vorüber." schnitt Marij jede Weiterung ab. „und,wir wollen froh sein, daß sie so vorüber gegangen ist. es hätte viel schlintmer ausfallen können. Sie haben wohl ein Pferd zur Verfügung, Mijnheer voit KroliköwSky. das mich wieder zurück nach unserm Hause trägt?" „O getviß, Mejuffer Marij, wir haben hier mehrere Pferde, uitd sie sind sehr ivild und sehr schnell, denn viel Arbeit bekommen sie hier nicht, da ich ja, wie Sie wissen, mir siir weite Wege das Pserd benutze: um aber mein Revier abzureiten, genügt mir das fromme I Rindvieh." Alle drei lachten. „Aber min bitte ich Sie, bei mir einzutreten, denn Sie müssen doch wohl oder übel etwas zu sich nehmen und vor allen Dingen sich nach dem scharsen Ritt ausruhen. Außerdem halte ich es siir ausgeschlossen, daß Sie während der großen Hitze des Nachmittag? den Rückweg antreten." „Jawohl, Mijnheer von KrolikoWsky, wir wollen den Niedergang der Sonne abwartet, und im hellen Mondlicht über die Prairie retten." \ tAottsceung tolfli.j Nummer 89 Die Begehrlichkeit jede« Volke« fände in der Maovheit der vorhandenen Geldmittel seine natür-lich» Zügelung; jede« Volk «übte auf eigenen Wen stehen lernen, wüßte wohl manche« enl-tlb e», könnte aber darob niemandem Vorwürfe «ach'N und wär« de«wegen glücklicher al« jetzt. Jede« Volk, vollständig srei und feine« Glücke« Schmied, könnte sich nach den Grundsätzen ein-richtn, welche seinem Volk«tu«e zuiräglich sind; ,» bildete gleichsam einen Nationalstaat im Staate. Allein nur da« spezifisch Nationale trüge den Stempel der Eigenart, so die Schule, da« Kunst» leben, die Wissenschaft und die unterschiedlichen Woh'sahrt«anstallen. Alle anderen kulturellen Er» rung'nschafien, Verkehrsmittel, Rechtspflege, För-derung der materiellen Wohlfahrt usw. kämen vom v'samtstaate au« allen Nationalitäten gleichmäßig j«gUIk. Jede« Volk würde der Segnungen, welche ein zros»e« Staat«wesen, wie Oesterreich, zu bieten vermag, teilhaftig werden, aber auch gleichzeitig alle Vorteile genießen, die sich au« einem unge-ftdrteten, isolierten Volksleben ergeben. Unier den Völkern, die sich jetzt bekämpfen, würbe auf allen Gebieten de« Schaffen« zum Wohle b>« Einzelnen und de« Gefamistaate« ein reger Weileifer platzgreisen, eine allgemeine Hebung de« killurniveau« fände statt. Jede« Volk, auf seine eigene Kraft ange-niesen, wäre ein Hort der Freiheit I Von Para» siien-Völkern könnte keine Red« mehr fein. Durch den wachgerufenen Wetteifer unter den Völkern würde sich aber'da« Bedürfnis nach er» tobten Steuerträgen folgerichtig ergeben. Die For» dernden wären aber die Völker, die Regierung wäre der gewährende Teil. — Während jetzt ein Kinanzminifter oft alle Mittel eine« schlauen Diplo» matm anwenden muß. um die Volksvertreter zur v-willigung neuer Steuern zu bewegen, würde dann da« Umgekehrte eintreten, die Volksvertreter «in den selbst kommen und ganz untertänig bitten, diese oder jene neue Steuer einsühren zu dürfen. Heute zahlen viel» Leute widerwillig die Eieuern, weil sie der Meinung sind, daß da« ent» irchiete Geld ihrem Volke sozusagen verloren geht. Wie ganz ander« wäre e« dann, wenn jeder Steuerträger wüßte, daß er mit seiner Leistung z»r Größe und Wohlfahrt seiner eigenen Nation zuvörderst beitrüge. Mancher, der jetzt zu wenig iatiert, würde dann ehrlicher sein oder von den in seine Verhältnisse gut eingeweihten Volksgenossen der Steuerkommission gezwungen werden, ent-sprechend mehr zu zahlen. Auch die Steuer-Inspektoren hätten ein viel bessere« Dasein. Da« Wort ,Zieunvampir' würde wahrscheinlich auS dem kprachenfchatze der Völker verschwinden. Lange Zeit haben die österreichischen Regie» nagen da« nationale Fühlen der Völker bekämpft, ji sogar al» unpatriotisch bezeichnet. Nationale Lieder und Feste wurden verboten und in Jjhi trauter und zischelnde«, knisternde«, fcharfhalmige« Medgra« wuchern im Kreise. Wenn der Sommer jeiae bunten Pinsel hier versucht hat, wenn gelbe „ad blaue Schilslilien über dem dunklen Wasser blühen und die Büsche grün sind, dann ifl da« Fleck» chen schön al« wäre eft einem Märchen entnommen: im Herbstnebel steht e« traurig und einsam au«, daß einen fröstelt. Ein enger Weg von Ranken »ad Strauchwerk oft gesperrt, führt drüben durch die Fichten. Ein wohlgenährter Waldhase hüpft au« dem «erlassenen Fuchsbau, in dem er sich einquartiert tat, und macht ein Männchen. Unter den ver» ßilbien Wegerichblätter», die über den Pfad hängen, r»p«n zwei Mäuse. Sie zanken sich um einen Haselkern, den jede sür die Winterspeisekammer be» «sprucht. ist mirrl « ist «irr!* schilt der «ölling vom Baume herunter und trippelt von «aem Beinchen aus« andere. Aber beim ersten Schritt, der im Laube rausch», stiebt alle« auSein» ander, und der Haselkern bleibt einsam, weiß und «Mtitlich neben seiner geborstenen Schale liegen. Wo der Wald sich lichtet und Wildrosen-tische sich in seinen Saum eingenistet haben, leuchte« jetzt die feuerroten Köpfe der Hagebutten. Epiimweben flattern von den dornigen Ruten, der Nebel hatte Tausende von Tröpfchen darüber hin» »ejpriht; wie Diamantenatome glitzern sie. Da« ist Geschmeide, mit dem der Herbst ebenbürtig sich neben siwe Geschwister stellt, ob fein Kleid sonst auch tolt und grau und seine Sonne blaß ist. Auf de« Schulen jede natürliche Regung gewaltsam unter» drückt. Heute sieht e« schon ander« au«. Dir Re» gierung sieht ein. daß da« Nationalbewußtsein zum Hauptmomente im Leben und Treibn der Völker Oesterreich« geworden ist. Mit der einst» mal« geplanten Schaffung einer „österreichischen Nation' ist e« für ewige Zeiten au«, ebenfogut, al« die Fiktion bleiben wird. Da nun jede gesunde Regierung mit den be» stehenden Tatsachen rechnet muß, wird e« endlich der österreichischen Regierung zur unabweisbaren Pflicht, da« alle« beherrschende Nationalitätsprinzip in den Dienst de« Staate« zu stellen. Dem Ministerium Koerber ist e« anfänglich gelungen, durch Auswerfen wirtschaftlicher Fragen den Staatskarren flott zu machen. Es ihm gelungen, dadurch auf eine kurze Zeit die nationale Frage zurückzudrängen, aber alsbald trat dieselbe wieder als daS stärkere Ele» ment in den Vordergrund. ES wurden wohl alle vorgelegten wirtschaft» lichen Anträge von den einzelnen Nationalitäten geprüft und weil sie vom nationalen Standpunkte au« sür gut befunden wurden, auch gerne ange» nommen. Es wurde aber damit nichts anderes er» reicht, als was uns die 'Geschichte de« öfteren lehrt, daß zum Beulemachen sich schon mehrmals die bittersten Gegner vereinigt haben, um dann nach getaner Arbeit so schnell al« nur möglich wieder au«einanderzugehen. Gelänge e« aber einer Regierung. daS aner» kannt am stärksten pulsierende nationale Moment mit dem wirtschaftlichen, hauptsächlich dem Staat«» ganzen nützlichen, so enge zu verbinden, daß die Förderung de« einen ohne da« andere unmöglich erschiene, so wäre die österreichische Nationalitäten» frage sür immer gelöst. Da« bezwecken meine Vorschläge! Ich will zeigen, daß unser Vaterland noch ein recht glück» licher Staat werden könnt», ohne auch nur eine« seiner Völker drangsalieren zu müssen. Doch davon dürste jeder überzeugt' sein, daß mit ein paar Ministerial-Verordnungen die Sache sich nicht abtun ließe; dazu ist da« Uebel zu groß. Auch auf den guten Willen der Parteien zu bauen, wäre vielleicht ein müßige« Beginnen; denn manche Völker wollen keinen Völkersrieden, weil sie eben aus Eroberng ausgehen und selb» ständige Staaten gründen wollen. Meine Vorschläge sind jedoch so beschaffen, daß durch die Verwirklichung derselben keinem Volke «in Unrecht geschehen könnte. Kein Volk brauchte Iturch die Annahme derselben aus irgend etwas Liebgewordene« verzichten oder schöne Zu» kunst«iräume unterdrücken. Ich halte mich an den allgemeinen morali» sehen Satz: „Was Du nicht willst, das Dir ge-schehe, das tue auch einem andern nicht!" und an Felde zieht langsam ein Gespann hin und her; die Pflugschar wühlt den Boden in schweren, dunkel» braunen Schollen aus und hinter dem Pflüger her stelzt die Furche entlang seierlich eine Krähe und äugelt nach Würmern. Vom Nebenacker leuchten die bunten Kopftücher arbeitender Weiber; wenn der Pflüger an ihnen vorbeikommt, knallt er mit der Peitsche, die Krähe springt vor Schreck hoch auf und eine der Arbeiterinnen richtet sich empor, streicht sich die nußbraunen Haare glatt und blickt verstohlen herüber. Da« sieht nicht au« wie Spät» herbst. Um da« Kartoffelfeuer, da« kleine blaue Wolken in die Luft pafft, tollt ein Rudel rot-bäckiger Kindes Sie ergötzen sich an einem Greif-spiel, daß schon die Großeltern gekannt haben, und ihre dünnen Stimmen leiern Frage und Antwort: „Klingling!* — «Wer ist da?" — .Der Teufel mit dem Syruptops!" „Wa« will er haben?" — 'n schönen Vogel!" — »Wie soll er heißen" und so weiter. Dann geht mit wildem Gekreisch die Jagd über da« leere Feld lo«, bi« der merk-würdigt „Teufel mit dem Shruptops* einen Vogel ergattert hat. der nun seine Stelle einnehmen muß. Da« hat in mir manch eine Kindererinnerung aus« geweckt. Ich habe e« auch mit Wonne und Aus» regung gespielt und meine Spielgenoffen waren barfüßig und nicht ganz zweifello« um die Nase; nach altgeübtem Brauch habe ich »it ihnen um Bleistifte, Federn und Abziehbilder gehandelt, und einmal bemogelten sie mich und einmal ich si», — aber schön war e« doch. / Seite 3 die landläufigen Sprichwörter der Tschechen: .Jedem da« Sein« !* und „Jeder zu den Seinen!" Au« dirstn Sätzen ergibt sich ohne weiter«, daß z. B. der Staat nicht einem Volke etwa« nehmen dürfe, um e« einem anderen zu geben. Der ehrlich erworbene Besitz eine# Volke« muß ebenso respektiert werden, wie der jede« einzelnen Staa>«dürger«. Der Staat muß auf der Höhe einer gesunden Moral stehen. Er darf selbst nicht Unfrieden stiften, wenn er im Hause Frieden haben will. Jede« Volt muß in der Pflege seiner natio» nalen Interessen vollständig frei und unab» hängiq sein. Die geringste Hemmung wird, wie die der» zeitigen Verhältnisse e« zeigen, oft al« ein ganz unerträglicher Druck empfunden, der Haß und auch Heuchelei erzeugt und die Anhänglilkeik an den Staat vermindert. Jede« Volk will auch die Freizügigkeit feiner Glieder gewahrt wissen; e« will sich ausbreiten können. E« wünscht auch, daß feine Glieder, die sich etwa« weiter vom großen Volkskörper ent» fernen, nicht unbedingt für da« Volk verloren fein sollen, um vielleicht gar zur Verstärkung andkrer Völker zu dienen. E« muß imstande sein, Vorkehr-ungen zu treffen, um seine Genossen in der Fremde volk«treu zu erhalten. Jede Hemmung in diesen Bestrebungen wird wie eine Einschließung hinter Kerkermouern em-psunden. Die Möglichkeit, sich au«zubreitez, ist eine Lebensfrage für jedes gesunde Volk. Jedes Volk kann mit einer Familie verglichen werden, die lebt, sich vergrößert, die arbeitet. Geld einnimmt und ausgibt u. f. w. — Aber nur die» jenige Familie ist glücklich, die sich aus eigener Kraft erhalten kann und nicht aus Almosen an, derer oder gar aus unmoralische Erwerbsquellen angewiesen ist. Auch ein Volk darf weder betteln noch durch unmoralische Mittel sich zn erhalten suchen, wenn eS glücklich fein und nicht zugrunde gehen will. E« muß sich schlecht und recht selbst erhalten können. Dazu beda s eS aber eine« eigenen Rüst» zeuge«. Ein Meister, der erst von einem anderen, vielleicht von seinem gefährlichsten Konkurrenten, Werkzeuge au«dorgen muß, um sich in seinen, Handwerke zu betätigen, ist ein verlorener Mann. Deswegen gebet den Völkern ihre Waffen zur Selbsterhaltung, die Schulen und Bildungöanstaltei» frei; sie mögen dieselben ganz nach ihrem Gut-dünken und ihren Wünschen einrichten! Völker, die auf verschiedenen Entwicklung«-stufen der Kultur stehen, kann man ohne Zweifel unmöglich mit ein und derselben Schulorganisation glücklich machen wollen. Weg also mit dem Schul» zentrali«mu«! E« lebe die nationale Autonomie! Wie ich mir, diesen Grundsätzen getreu, die Lösung der österreichischen Staatslris« und Ratio» nalitäiensrage denke, mögen nachstehende Dar» ES wird dämmrig und kalt und das Dorf — mein Dorf — liegt noch weit drüben, ehe man die ersten Häuser erreicht, ist der Abend da. Au« alter Gewohnheit gehe ich die krumme, schlecht ge» pflasterte Dorsstraße, wo mich au« jedem Tore ein kleiner Kläffer anmurrt. E« macht mir ein kin-tische« Vergnügen, mir einzubilden, daß e» noch dieselben seien, die hinter mir drein gebellt haben, al« ich mit dem Ranzen auf dem Rücken in die Schule rannte, weil ich immer Angst hatte, zu spät zu kommen. An der Schmiede kann ich nicht vor» beigehen, ohne einen Blick unier da« Dach zu werfen, ob wohl die alten Schwalbennester noch da hängen. Der ganze Weg ist wie ein guter, langvertrauter Freund. Und so viele Einzelheiten werden einem wieder lebendig, daß de« Schmied« kleiner Hund „Lum«* hieß und daß ich aus dem Wege einmal meine gesamten Ersparnisse in Höhe von sech« Pfennigen verloren habe und daß mich einmal ein ganz, ganz alter Bauer, der Großvater von Männern, die nun auch schon wieder eine Kinderherde um sich geschart sehen, gesragt hat: „Sun Tag, mein Tochlel, wem gehörst denn an?" und daß ich mich durch diese Erkundigung sehr geehrt gefühlt habe. Da« ist lange her und wenn ich jetzt «einen ältesten Bekannten suchen will, muß ich aus den Kirchhos gehen und «ir unter de« Eseu ihre Namen zusammenbuchstabieren. Ich «ödste gern, daß dort noch ein Plätzchen übrig bleibt für meinen Spätherbst. Mervarid. Seite 4 ltgungen de« weiieren »eigen. Aber alte, abgetre« t»ne und verwaschene Pfade durste ich nicht «ehr einschlagen, ich mußte neu» Wen» aufsuchen und betreten, um zu einem zufriedenstellenden Ziele zu gelangen. I. WaS im Steuerwesen abzuändern wäre: Leitsätze: s) Nicht die Kopszahl, sondern di» Steuer-traft eine« Volke» ist für den Staat von größter Wichtigkeit. d) Lediglich nach der Höhe der Steuerleistung hat sich der politische Einfluß jede« Volte« zu ge« stalten. o) Jede Nationalität wahrt ihr VolkStum am besten allein, unabhängig und au« eigenen Mitteln. d) Ein Volk, da« sich nicht au« eigener Krast erhalten kann, hat keine Existenzberechtigung. Alle direkten Steuern und Abgaben i« Staate und innerhalb jede« einzelnen Kronlande» werden für jede Nationalität gesondert eingehoben und verbucht. Alle indirekten Abgaben, wie auch die Er« uägnifse bet Staat«bahnen und Monopol» w»rd»n wie bisher einheitlich erhoben und vorweg zur Bestreitung der gemtinsamen StaatSangelegen» httttn verwendet. Alle Finanzbthördrn, mit Au«nah«» der Etru»rämt»r. müssen in io viel« Seklione» geteilt wirden, al» Nationalitäten in Betracht kommen. Ihr äußerer Verkehr vollzieht sich au«schließ» lich in der zutreffend»« Sprach». All» St»u»rko««ission»n werden für jede Nationalität gesondert errichtet. Alljährlich ist genau zu ermitteln, wie viel jed» Nationaliiät für d»n Staat, für da« Land, für dir Gemeinde tatsächlich an direkten Stiuera und Abgaben leistet. Au« diesen Zahlen ist sodann alle süns Jahre zu ermitteln, wie groß die Vertreterzahl jeder Nationalität für den Reichstag, di» Landtag», die Gt«eind«n usw. zu sein hat. Jeder Staatsbürger, der da« aktioe und passiv« Wahlrecht sür all« öff»ntlich»n Vertretung«» körper erlangen will, muß «in« Wahlst«u«r im jährlichen Betrage von 3 K entrichten. Au« dieser Steuer, zu deren Leistung kein Staatsbürger gezwungen werd»» kann, sind di» Auslagen für die VertretungSkörper zu bestreittn. Jeder Staatsbürger hat einzubekennen. zu welcher Nationalität er sich zählt. Diese« Einbe-kenntni« ist ein frei»« und unabhängig von der U«gang«sprache oder von Sprachenkenntaiffen. Aktienunternehmungen, Kommanditgesellschas» ten u. dgl. erweisen ihr« Zugrhörigk«it zu «iner Nationalität durch die Sprache ihrer Buchsührung. Walttt über die Richtigkeit der Anqabe «in Zweifel vor, so ficht r« der Steuerkommission derjenigen in Betracht kommenden Nutionalität, welche sich al» geschädigt erachtet, da» Recht zu, vhne An« Meldung sofort Einsicht in die Bücher des llnter» nehmen« zu verlangen. Die Abordnung besttht au« zw»i Mitgliedern und ein«« Finanzbeamten. Adel«geschlechter, di« »in bevorzugt»« Erb« r»cht besitzen, gehören mit ihrer hiebet in Betracht kommenden Realsteuerleistung zu derjenigen Ratio« nalität, au» welcher da« Adel«geschlecht stammt, sofern diese Nationalität im betreffenden Krön« land« dauernd seßhaft ist. Stammt die Adel»« Person von k«iner der im Lande seßhaften Natio« nalitäten ab, so wird deren Realsteuerleistun» im Verhältnisse der Erträgnisse der von den seßhaften Nationalitäten entrichteten Steuern denselben zuge« teilt. Jeder solchen Adeliperson steht jedoch das Recht zu, alle übrigen Steuern an di«j«nig« Natio-nalität zu entrichten, al» deren Angehörige sie sich »inbekannt hat. Klöster, Ritterorden, geistlicher Besitz, Stistun« gen usw., zahlen ihre Realsteuern, wie vorhin be« merkt, auch im erwähnten Verhältnisse an alle vorhand«n«n seßhaften Nationalitäten de» Krön« lande». Jedem Steuerträger steht da» Recht zu, s«in« Sttutrleistung entweder im voll«» Betrage oder nur teilweise auch einer anderen Rationalität zu« kommen zu lassen. Die Verpflichtung seiner Natio« nalität gegenüber erfährt jedoch hiedurch keine Einschränkung. Gedenket ÄÄK Metten nnd Legate«! Steiermärkischer Landtag. 3. Session, 8. Sitzung. Aufgelegt sind u. a. der Bericht de» Lande«» au«schufle», betreffend den Verkauf eine» Teilet der sür den KrankenhauSneubau bestimmten Gründe bei St. Leonhard zum Zweck« d«r Erbauung de» von Gräfin Kottulin»ky gestifteten Rekonva-ltSjentenheimS. Weiter» ein Antrag auf Bewilligung de» Ansuchen» der Marktgemeinde Praßberg um Tr«nnung d«r OrtSgem«ind« Praßberg durch AuSschtidung d«r Katastralgemeinden Brezje, Liffaj, Loke, St. Michael, St. Radegund und Schönacker und Konstituierung dieser Katastralgemeinden zu einer eigenen OrlSgemeinde unter dem Namen „Umgebung Praßberg." E» liegen serner auf ei-i Bericht de» Lande»» au»schusseS, betreffend die Errichtung einer land» wirtschaftlichen Winterschule in Judenburg, der Bericht d«» Land«»au»schuss«» übrr den Antrag deS Abg. RoS, betreffend die Errichtung einer Bürger» schule mit siovenischer Unterrichtssprache in der Gemeinde Trisail, und der Stadtgemeinde Leoben. um Errichtung einer Knabenbürgerschule daselbst mit ablehnenden, im letzteren Falle mit verschieb««-d«n Anträaen. Im Einlaufe befinden sich auch Auslieferung»» begehr»» der Bezirk»gerichte Peitau und Graz gegen die Abgeordniten Ornig und Dr. Schachert, von denen ersterer wegen Ehr«ndtl«idigung, letzterer wegen eines Preboergehen« verfolgt wird. Abg. Refel begründet den Antrag, b»tr»ff»nd die Abändirung einiger Bestimmungen dtr Ge-Mtindrwahlorbnung. Der Redner bekämpft die Be» forgni», daß durch die Einführung de» geheimen Wahlrecht«» eine Reihe von Gemeindevertretungen in klerikale Hände fallen könnt«. Di«fer Grund dürft nicht maßgtb«nd stin. Ter Antrag wird drm politischen Au»schuss« zugewiesen. Adg. Kern be« gründet den Antrag, betreffend da« Vorgehen bei Bemessungen der P»rsonal«Einkommensteu«r und verglticht da» Vorgehen der Steuerbehörde mit dem Vorgehen der russischen Bureaukratie. Der Redner führt auch an, daß «r zwei Söhn» hab», deren einer auf der Universität studiere, der andere auf dem Gymnasium. (Abg. Refel: „DaS ist ja Landflucht 1" Heiterkeit.) Würde aber einer sich der Finanzbranche zuwenden, dann würde er e« bedauern, ihm nicht schon bei der Geburt den Kragen umgedreht zu haben. (Stürmische Heiter« k«i«.) Der Antrag wird dem Fmanzau«schusfe zu« g»wi»sen. • • * 9. Sitzung. Zum Protokolle der l«tzt«n Sitzung gibt Abg. K«r n die Erklärung ab, daß er mit feiner letzten R»d» nicht di» Finanzb»aml»n beleidigen, sondern nur da« Borg«h«n drr Sieuerbehöide» kritisieren wollt«. Abg. Dr. S ch a ch e r l begründet seinen, die Abänderung de« SchulausstchtSgesetze« bttreffenden Antrag. Er kommt hitbti auch auf da« allgtMtine, gleich« und direkte Wahlrecht zu sprechen. Die Be« wegung hab« in Wien ihre Feueriaufe durch da» „niederträchtige Vorgehen der Wiener Polizei, dieser rücksichtslosen Kosaken, empsangea." Weiler« tritt Dr. Schacher! mit großer Wärme für den Verein „Freie Schule' ein. Dieser Verein, auf dem der S«g«n de« Juden Schacher! ruht, wird sich immer mehr al« eine Konkurrenzgrüuduug de« „Deutschen Lchulver-eine«" entpuppen. Auch werben alle „Stützen de« Deutschtum«' «it Wonne die Gelegenheit ergreifen, au« dem Deutschen Schul.'irein, der vornehmlich nationale Schutzardeit betreibt und der antiklerikalen Agitation entzogen wird, «»«zuspringen und ihr» Gelder dir „Freien Schul«" zuzuwenden. Abg. Dr. H r a & o o t c begründet feinen Antrag: „Der Landtag woll« den Bau der Straße Sulzbach - Logartal beschließen und den Lande»au«schuß dahin beauftragen, daß dieser mit der hohen Regierung behus« Listung «ine» mög« lichst hohen S«aat»btiirage» in V rbindung trete, damit der Bau bereit» im Jahr« 1906 begonnen werde." — Der Antrag wird d«m Landeskultur-auSjchuss« zugewiesen. Die Abg. Einspinne r, Kreb» und Hosmann v. Wellenhof stellen den An« trag, der Landtag möge stch grundsätzlich für die Oefsentlichkeit der AmiSdeschreibung über die an öffentlichen Volk»- und Bürgerschulen wir-kenden Lehrkraft« auSsprechen. Ziumu.er 89 Die Abg. Burg »r. Brandt und S» «offen interpellieren den LandeSauSfchuß weg» Errichtung «in«r Landeshypothekenbank. politische Rundschau. PU zSiebereialerufnng des Zteich»r«ta. Ja polnischen Abgeordnet« »kreis.» v«rlaui«t, die Wiedereinberufung de« ReichSrate» werde gege» den 24. November erfolgen. ?«rspaa»din»ste der liberaten Presse. Die „Neue Freie Presse" kommt der sozialve«okratischa> WadlrechtSbiw«aung mit einer gerüchtweisti Meldung zu Hilfe, wonach sich der Kaiser ein. schieden habe, der Einsührung de» allgemeine, und gleichen WahlrechteSnäherzu tret«». Die Wirkung der Nachricht äußerte sich in ver, stärkt auslebenden Wahlrecht»kundgebungen in Wie». Da« Blatt setzt hinzu: Gautsch sei bemüht, nach Tunlichkeit sür den Schutz de« nationalen Besitz« stand«» vorzusorgen. Allerding« sei«n genaue Kcnnrr der Verhältnisse der Ansicht, daß e« lein« ausreichende Schutzwehr gibt, um die Gesahr z» beseitigen, welch« durch di« Einsührung d«« allgt« meinen Wahlrechte» de« deutsche» Besitzstand« droht. Also der Kaiser soll sich auch in dies« die LebenSinteresstn de» deutschen Volk«» so stk berührenden Frage an der Seite der Slaven be» finden? |>ic Wirren i« Rußland. Zur Zeit ift Witt». »in waschechter IudtNliberaler, da Diktator Rußland». Er gab dem Zaren de« R«, dadurch Oel auf die hochgeh«nd«n Wogen \t gieße», daß «r «in« „V«r f a s s u n g" verheiße. Da» ift denn auch g«fti«hen. Man ging sogar so weit, da» allgemeine Wadlrecht in enisernie Au«sicht )■ stellen. Der »eugewählten ReichSvertreiung solle e« zustehe«, darüber schlüssig zu werden. Offenbar de» steht der Plan, der Empörun„ dadurch Herr z» werden, daß «tn ihr scheinbar den Willen tu», i» geigneten Moment« jedoch wiever zum Rückiip bläSt. Die Hoffnung, die man in diese TM setzte, hat stch nicht verwirklicht, di« aufständisch« Bewkgung ist nicht abg'staut, sie erhebt tübner denn je zuvor da« Haupt und e« wird rudq — weiter gemordet. Die reichStreuen Schicht» der Bevölkerung wenden stch immermehr gega di« Judrn. al« die eigentlichen Urheber »et Wirren. E« wird ihnen alles nicht« nützt», 9* werden da«stlb' Schicksal erfahren, wie die »>ß-europäischen Völker. Im Jniereffe de« Deut ch» tum» können wir damit nur zufrieden sein, de« von «inem chaotischen Rußland haben wir »ichs zu besorg«». Al» Lögenmeldung ha« sich die Nach-richt von dtr Zerstörung de» Poiemkin durch Brandstister herausgestellt. Doch tut da» »ich« zur Sache. Die Lüge hat ihre Wirkung getan ml damit ihre» Beruf, da» Volt noch mehr j» erregen, erfüllt. Ans Deutsch Hsiafrita Oberleutnant o. Grawert ist nach foriwavrenden Patrouillengesech« «it seiner Abteilung unversthrt in Kbatia in da Matumbibergen eingetroffen. Major Johanne« ha nunmehr ein« zw«i>« Eiappenstaiion 90 Kilomeia nordwestlich von Tilwa aus dem Mtumia beseAzi. Die Station steht unter dem Befehl de« Ha»»«' «an« » o. S ch l i ch t i « g. Hauvt«an» S tjfrirt hat Maschas» mit einer kombinierten Seesoldat» und Jnfanterie-Abteilung besetzt, welche Wittntf unterstellt ist. Äns Stadt und Land. Etlier chemeiuderat. Freitag den 3. November fand unter de, Vorsitze de« Bürgermeister« eine ordentlich« Sem«inderal«s>tzung statt. Der Vorsitzende Bürgermeister Julius Ratufch eröffnet die Sitzung und verlieft em Schreibe» de« Gemeindeausschusse« Dr. Eu^e» Neari. in welchem derselbe bekannt gibt, daß er a Kürze Eilli verlassen wird und sich daher vera» laßt seh«, seine Stelle al« Gemeindeausschuß da Stadt Eilli nirderzillegen. Hieran knüpft h Negri die Versicherung, daß er auch in da Ferne stet» «in treuer Sohn seiner gelut» Vaterstadt bleiben werd« und wünscht derselda für all« Zeit«» kräftig«« Blühen und Gedeih» i> völkischer und wirtichastlicher Richtung. Der $iti> germeifter sägt hinzu, daß die Stadt Cilli «t Dr. Negri einen hellm, klaren Geist, bie dtmsche Partei eine vorzügliche, blanke und scharfe 8.iiu« (Fortsetzung siehe Beilage.) >W- Beilage zu Nr. 89 der „Deutschen Wacht". -WD ub seine Vaterstadt einen ausgezeichneten Bürger verliere. * ES sei begründete .Hoffnung vorhanden, daß er wieder kehren werde. Für seine Tätigkeit ws de« Felde der nationalen Politik, sür seine Zätigkeit i« Ge«eiaderate, der er sich al« treuer Kramd der Eiadt Cilli «it Hingebung widmete, spreche er ih« hier den wärmsten Dank au«. Der Bürgermeister teilt sohin «it. daß er an Stelle de« scheidenden Dr. Negri den Ersatzmann August takitsch einberusen werde. Ferner erinnert der Vorsitzende daran, daß die k. k. Zinkhütte bzw. der Oberverwalter der-selben zu« Schulhau«bau die erforderliche Lösche beigestellt habe; dies« Lösche sei von großem Werte gewesen und e« gebühre dem genannten Herrn für diese« überaus wohlwollende Entgegen» lo«m«n der wärmste Dank, welchen er hiemit zu« An«drucke bringe. Wird einmütig zugestimmt. Hieraus verliest der Vorsitzende eine Zuschrift de« Ingenieur« Edmund Uuger-Ullma.in, in welcher er b'kannt gibt, daß er die Ehrenstelle al« Mit-glied de« GaSwertS-VerwaltungSauSschusfeS ge^ne «miehme und bemüht sein werde, da« in ihn ge-setzte Vertrauen nach besten Kräften zu recht« fertigen. Wird zur befriedigenden Kenntnis ge» »ommen. In einer Zuschrift teilt dev> schadende Obmann de« GaSwerkS« VerwaltuvgSauSschusscS Franz Wilcher mit. daß er mit dem neuen Mit» zliede de« genannten AuSschuffe« da« Ga«werk be-sucht habe und Ingenieur Unger-Ullmann bei dieser Gelegenheit umfassende Sachkenntnis ii der Ga«-techsik zeigte und somit die Gemeinde zur Er» Werbung dieser Kraft beglückwünscht werden könne. Ueber die Eingabe der Spalkaffe-Direktton in Cilli um Vornahme der Ersatzwahl für die au«> geschiedenen Mitglieder Franz Wilcher und Dr. tugen Regn e klärt der Bürgermeister, daß er die betreffenden Wahlen in der nächsten Sitzung werde »rnehmen lassen. Die Zuschrift der Direktion der Sparkasse der Siadtgemtmde Eilli, in welcher bekannt gegeben wird. daß die k. t. Staiihalterei die Verwendung der der Stadtg»««inde Cilli au« den Erirägnissen »er Reservesonde und au« den Geschästterträg» »tffen zugefallenen Widmungen im Betrage von W.Z29 fc genehmigt wurde, w.rd mit Befriedigung ur Keumni« genommen und e« spricht bei diesem >»lasfe der Bürgermeister den Mitgliedern der Epartasse-Direktion für ihre ersprießlich« Tätigkeit den wännsten Dank au«. Da» Berg- und Hüttenwerk in Storö teilt «I, daß e« nicht in der Lage sei. Kohl« zur Irmenbettilun^, zur Versüguua^u stellen, widmet aber in entgegenkommender Weise an Stelle der stöhle den Betrag von 100 K. Für diese hochherzige Spende wird der Gewerkschaft der Dank der Stadt Eilli zum Au«drucke gebracht. Die k. k. Bezirt«hauplmannschast teilt in einer Zuschrift mit, daß die Erhebungen, die zu dem Zwecke eingeleitet wurden, um sür die Unterbrin» Mg de« t. k. Hauptsteueramte« Cilli getignele >ä««lichkeiten zu finden, zu keine« Ergebnisse ge» führt haben, welche« die Grundlage zu weiteren Verhandlungen bilden könnte. E« könne daher nur «ehr die Fragt erübrigen, ob diese Ange-l«g««heit nicht noch auf »ine andere Weife be» ftiedigtnd rrledigt werden könnte, al« durch die Errichtung eine« Neubau««, weicht Fragt abtr verneint werden müffe. Die Errichtung eine« Neu-daueS durch den Staat, fei «it Rücksicht auf die zahlreiche» Schwierigkeiten, die stch gerade de« Staate entgegenstelln« würden, »»«geschlossen; e« kann somit nur an die Errichtung eine« Neubaue« durch Privatunternehmungen gedacht werden. Wenn nun in Erwägung gezogen wird, daß ein bedeu-labn Teil tue« solchen Gebäude« an eine sichert, Wchlge Partei vermitttt wird, daß in dtm Gt-Gebäude auch etwa andere Aemter und Behörden «tergedracht und auch Privatwohnungen errichtet werden könnten, scheint e« nicht in den Bereich d«r Unmöglichkeit zu gehören, daß sich der Priva«uoternehmung«»eist bei der Lösung der vor» liegende» Frage be<ä:igen werde. Die Bezirks» hanplmannschaft ersucht daher in Erwägung zu ziehen, ob die Stadtge«ei»de Cilli selbst oder andere Interessenten in der Lage und willen« wären, bezüglich der Aufführung eine« Neubaue« i« »nverbindliche Verhandlungen zu treten. Der Bürgermeister weist diese Angelegenheit dem Bau-«Ibisse zur Vorberatung i« Einvernehmen mit de» Finanzausschüsse und ehesten Anlragstelluog zu. Die k. k. Siatihalterei teilt einen Auszug des teftamente« der in Leoben verstorbenen Frau Klara Löser «it, laut welche« dieselbe der Stadt» gemeinde Cilli 700 K zu de« Zwecke hinterlassen ' hat, damit ihr und ihres verstorbenen Manne« Gräber durch 40 Jahre erhallen werde», woraus da« Legat den Stadlarmen von Cilli zufallen soll. Der Gemeindeauifchuß erklärt sich über Antrag de« G.A. Josef Bobifu« bereit, dies.« Legat anzu-nehmen, und die testamentarischen Bedingungen zu erfüllen. Die Genehmigung de« LandeSau«fchusse« zum Ankaufe dt« Hause« Nr. 4 der Grabengasse wird zur Kenntni« genommen. Ein Ansuchen der Stadia«t«kanzltigehilfen u« Gewährung von Beheizung««aterialien wird über Antrag de« G.A. Max Rauscher de« Finanzau«-schusse zur weiteren Beratung und Antragstellung zugewiesen. Eine Eingabe de« Schlachthausverwalter« und AmtStierarzte« Rudolf Wunsch um Zuerkennung und Anweisung seiner Partikularien weist der Bürgermeister dem Rechl«au«fchusse zur Antrag-stellung zu, worauf zur Erledigung der Tage«» ordnung geschritten wird. Der Bericht drS Recht«au«schusse« wird über Antrag deS G.A. Dr. Kovatschitsch wegen Er« krankung deS Berichterstatters von der heutigen Tagesordnung abgesetzt. Für den Bauauischuß berichtet dessen Ob» mann Dr. Kovatschitsch über folgende Gegen» stände. Der slovenische Vorschußverein führt gegen den Auftrag de« StadtamteS zur Herstellung eine« Bürge,steige« vor dem Haufe Nr. 4 der Sanngasse Beschwerde, beruft sich auf dem § 40 d. L. b. und ersucht um Aufhebung de« Auftrage«. Der Berichterstatter weist daraus hin, daß gerade die Best.mmuug de« § 40 der L. b. im Zusammen» hange mit dem § 41 am klarsten darlege, daß der Hausbesitzer zur Herstellung und Erhaltung der Bürgersteige verpflichtet fei, au« welchem Grunde der BauauSschuß Den Antrag stelle, e» sei die Be» schwerd« al« unbegründet abzuweisen. Wird all» gemein ««genommen I» einem Amt«berichte schlägt da« Stadt» bauamt die Vergrößerung de« Brunnenhäuschen« im Marodenhause vor, zu welchem Zwecke ein Kostenaufwand von rund 90 X erforderlich wäre. Die Vergrößerung wird bewilligt. Der slovenische Vorschußverein beschwert sich auch gegen den Auftrag de« Stadtamte« zur Her» stellung eine« Bütgersteiges vor dem Haufe Nr. 1 Grazerstraße, bezw. Nr. 2 RathauSgasse und lehnt diese au« den gleichen Gründen wie bei der ersten Beschwerde ab. Der Berichterstatter erörtert fehr eingehend die Sachlage und die vollständige Grund« losigkeit der B.schwerde. Der Antrag auf Abweisung derselben irird einstimmig angenommen. Darauf wurde vom Gemeindeau«schuß R au-scher die Gemeinderechnung sür da« Jahr 1904 vorgetragen, welche mit einer Einnahme von 650.466 K 21 h u»d einer Au«gabe von 624.152 K 31 h sonach mit einem Ueberschuße von 26 313 K 90 h schließt, welcher stch zumeist aus den nicht zur Auszahlung gelangten Zinsen ausgenommener Kapitalien und au« einigen Mehr» einnahmen zusammensetzt. In einem AmtSvo,trage wird berichtet, daß da« der Stadtgemeinde Cilli durch die Statthal-terei im Jahre 1900 aus die Dauer von 6 Jahren erteilte MauteinhebungSrecht mit 31. Dezember d. I. erlischt und daher ein neuer Beschluß zu fassen wäre, wonach um di« Verlän« genug, auf weitere 6 Jahre einzuschreiten sei. Ein^Ansuchen der Mauteianeh«er um Be» willigung von HeitzungSmaterialien wird bewillig». Eine Eingabe des Vereines „Deutsche Heimat" in Wien um Gewährung einer jährlichen Unter-stützung oder Beitritt als Mitglied wird ablehnend beschieden. Für den Gewerbeausschuß berichtet dessen Obmann Dr. I a b o r n e g q und e« wird über dessen Antrag dem Stefan Anzlin am Hauptplatze ein Standplatz für da« Braten von Kastanie« be» willigt. Ebenso wird einem Ansuchen de« LebzelterS Alexander Roth um di« Bewilligung zur Auf« stellung eine» Berkaus«stande« für Lebzelter» und WachSzieherwaren an Wochen«arkt«tagen fowie an Sonu» und Feiertagen bi« 12 Uhr Mittags gegen Widerruf stattgegeben. Für den SchlachthauSverwaltunzSauSfchuß berichtet dessen Obmann Karl T e p p e i über folgende zwei Gegenstände, Die Fleischhauer-genossenschast ersucht, von der EinHebung de« Be» trage« von 1 K sür da» jeweilige Oeffnen der Kühlzellen nach den Schlachtstnnden Umgang zu nehmen. Der SchlachthauSautschuß äußert sich dahin, daß er diesem Ansuchen nicht zustimmen könne. In einer weiteren Eingabe ersucht die Fleischhauergenossenschaft um eine Abändlrung der Schlachtstunden und die Veranlassung der Schlacht» Hausverwaltung, de» Fleischhauern daS Blut von den geschlachteten Tieren zu überlassen uad bringt verschiedene andere Wünsche vor. Auch diese Ein» gäbe und die darin ausgesprochenen Wünsche werden ablehnend beschieden, weil sie jeder Be« gründung entbehren. Der öffentlichen folgt «in« vertrauliche Sitzung! Kvangekische Gemeinde. Heute Sonntag vor» mittags 111/4 Uhr findet im Gemeindesaale de« Pfarrhause« eine außerordentliche Gemeinde-Ver« sammlung statt. — Vergangenen Freitag ward aus dem Kirchtürme der neuen evangelischen Kirche da« Kreuz ausgesetzt. E« hatten sich viele Zu-schauer eingefunden. Bald wird die Gerüstver» kleidung von dem Bauwerke fallen und e« sich in seiner Schmuckheit präsentieren. Zferloualuachricht. Herr Stefan 0. Lippert Granberg, k. k. Generalkonsul für Rheinland und Westfalen ist in Cilli eingetroffen und im Hotel »Stadt Wien' abgestiegen. Baugenossenschaft Morgen, Montag, den 6. d. M. findet im Hotel „Stadt Wien" die Haupt« Versammlung der Cillier Baugenossenschaft statt. Dieselbe ist bei jeder Anzahl der Berfammlwfl«. teilnehme! beschlußfähig und e« erscheint zahl» reiche« Erscheinen dringend geboten. 0)t'no sstn schast 5v cr sa mmknug. Heute, Sonn» tag, nach. 2 Uhr findet im Hotel „Post" eine Ber» sammlung der Genossenschaft der Mrtall» und Baugewerde statt. Konzert. Sonntag den 5. d. M. findet im Hole! „Stadt Wien" ein Konzert mit nachstehender VotragSordnung statt: 1. „Marsch und finale" au« der Oper „Aid«' von G. Verdi. 2. ,?öns5es smoureusas', Walzer von F. Korb. 3. Ouoer» türe zu Goethe'« Trauerspiel „Eg«ont" von L. Beethoven. 4. Potpourri au« der Operette „Der Feldprediger' von C. Millöcker. 5. Große Fantasie au« der Oper „Der Tribut von Zamora' von Gounod. 6. „Au« der Zeit der jungen Liebe', große« Potpourri vou K. Komzak. 7. Fest-Ouoer» türe von W. V Vallace. 8. „Jung Heidelberg', Walzer von C. Millöcker. 9. „Blüteokranz", Walzer-Potpourri von Ed. Strauß. 10. Schloß» musik. Anr de» Atsmnrcktnrm. Au« Wien. XXI., Florid«dors sind durch Herrn Lehrer Gussenbauer als Sammlung in FloridSdors 100 K eingelangt. Darunter befinden stch größere Beträge de« Be-zirkSvorsteherS de» XXI. Bezirkes. Herrn Anton Anderer, de« Gtadtrate« Herrn Kn0ll, der Wiener Gemeinderäte Laudeck. Klager, Gus» f e n b a u e r ic. Beträge von Gewerbetreibende», Arbeitern :c. Weiter« wurden durch den Od«ann Herrn Gussenbauer 20 K al« Sam«lung der Südmark Ortsgruppe Florid«dorf eingeschickt. Die FloridSdorfer haben schon wiederholt in werktätigster Weise ihr verständnitvolle« Interesse sür Cilli wie auch ihre nationale Opferwilligkeit in anerkennen«» wertester Weise zum Au«druck gebracht. Wir sagen den lieben Florid«dorfern sür ihre jederzeit bewährte opferwillige Unterstützung d«n herzlichsten ' Dank. Ans der Fheaterkenzkei. Die nächsten Vor« stellungen bringen ein Ereigni« der diesjährigen Spielzeit, und zwar ein Gastspiel Dr. Rudolf Tyrolt«. Der illustre Künstler wird an zwei Abenden, uad zwar am Dienstag dem 7. und Freitag dem 10. d. M. in d-n Stücken „Fuhr-mann Henschel (Titelrolle) und .Familie Schrmel" (Zawadil) auftrete». Dieser Hinweis dürfte wohl genügen, um an diefen Abenden das HauS in allen seinen Teilen zu füllen. Wahlen in die 7trsonakeinko»me«st«»er. 5chätzu»,^kom>nisst»». Mit Ende Deze«lber 1905 scheiden wegen Ablauf der FunktionSdauer auS den Personaleinkommenfteuer - Schätzu:>gSko»nmffionen Cilli-Stadt und Cilli»Land nachstehende Herren au«. Cilli-Stadt: Josef König, Kaufmann (I) und Josef Ach leitn er, Bäcker und HanSbesttzer (II); Cilli-Land: Karl Jrllrt. Werk«direktor in Stor6, Edmund Freiherr von Cnobloch, Gut«-brsitzer in Schloß Sauneg (l), Adolf Westen, Fabrikant in Unlec-Sötting, Dr. Heinrich Langer, früherer Gutsbesitzer aus Schloß Lemberg (II), Roman Henn, Privatier in Hochenegg, Adolf W e b f r, Bürge, zneister und Lederer in Tüffer (III). — Die Ergänzung«wahlen finden in Cilli-Stadt im I. Wahlkörper om 23. November von 9 bi» 12 Uhr vormittag, im II. Wahlkörper am 24. No vember von S bi» 12 Uhr vormittag, für Cilli-Land im I. Wahlkörper am 25. November von S bi» 12 Uhr vormittag, im II. Wahlkörper am 27. November von 9 bi» 13 Uhr vormiitag und von 3 bi» 6 Uhr nachmittag und für den III. Wahlkörper am 28. November von S bi« 12 Uhr vormittag und von 3 bi» 6 Uhr nach-mittag statt. Die Funktion«dau« für die ntuzu wählenden Mitglieder läuft «it Ende Dezem ber 1909 ab. Areiwilkiße Jeuerwehr. Freitag veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr zu Ehren ihreS Haupt wanne» Herrn Karl Ferien, der gestern fein NamenSfest stierte, im Hotel „Stern" eine Fest kneipe, welche einen sehr schönen Verlauf nahm. Die Vereinsmitglieder waren vollzählig erschienen. Der Aneipwart Herr Kardinal begrüßte Herrn Ferjen mit herzlichen Worten und überreichte ihm einen prachtvollen Blumenstrauß. Hauptmannstell Vertreter Herr Derganz und mehrere Kameraden sprachen ebenfall» beglückwünschende Worte zu dem Gefeierten, auf welche derselbe ebenso herzlich er-widerte. Bei frohem Liedersang und Becherklang blieben die Kameraden in fröhlicher, echt kamerad-schastlicher Stimmung mehrere Stunden beisammen. Sel5k»ord»ers«ch Der Landtvehrmann Richard Hren der 7. Komp. de» hier garnisonierden 26. Land wehr-Batallion» unternahm aus bisher unerklär-lichen Beweggründen einen Selbstmordversuch, indem er sich von dem 2. Stockwerke der Landwehrkaserne in den Hos hinab stürzte. Er wurde schwer ver-letzt in da» Krankenhaus gebracht. Z>ippelbode«öraad DitnStag abend» um 3 Uhr wurde die Bevölkerung Cilli» durch Ftuer-alarm aufgeschreckt. Im Weiner'jchen Hause am Hauptplatz Geriet der Dippelbode» eine» Zimmei« im dritten Stockwerke in Brand. Die Enlst hung«-ursacht de» Brandt» lag in einem Baugebrechen. Einigt Tage vorher wurden in dtm genannten Hause dit Kamt»» au«gtbrannt. Die Balken der Deckt in d«m bedrohten Zimmer führten durch den Kamin. Trotzdem beim Au»brennen der Kamine alle nur erdenkliche Borsicht angewendet worden war, kam ein Balken in'» Glühen und glimmte weiter, die benachbarten Balken gerieten ebenfall» i»'» Glühen und am Dien»tag abend» kam der Brand der b reit» eine Fläch» van 2 bi» 3m' ergriffen hatt« zum AuSbruch«. Di» F»u«rwehr. welch«? «in Zimmerbrand gemeldet worden war, erschien sosor« unter dem Kommando de» Wehr-hauptmanne» Herrn Karl Ferjen an Ort und Stellt. E» rückit sofort ein Löfchzug mit einer Abprotzspritzt und der Steigerzug mit allen für einen Zimmerbrand nötigen Gerätschaften au». Die Abprotzspritz« wurde nicht in Tätigkeit gesetzt. Nach zweistündiger Arbeit war nicht nur der Brand gelöscht sondern auch jede weitere Gefahr beseitigt. Trotzdem hielt eine Abteilung der Feuer-wehr unter dem Kommando de» Rottsührer» Kardinal bi» Mitternacht Bereitschaft. Um Mitter-nacht überzeugte sich die Bereit»schafl nochmals durch den Lokalaugenschem, daß jede Gefahr bt-seitigt sei, worauf sie abiückte. Der an stch »nde-deutende Brand hätte wenn er bei vachtschlasener Zeit auSs.ebrochen und nicht rechtzeitig bemerkt worde„ wäre, schlimme Folgen haben können. ?eterseha«ß im A!ah«dte»ste. Der Bahn-assistent Herr Eugen P o u r wurde von Villach nach Cilli übersetzt. Mo« der Freiwillige« Seuerweyr. Die von der Freiwilligen Feuerwehr geplante Julfeier (Christbauv,seier) findet nicht am 12., sondern aui IS. De^embtr statt. Kr«eaaa»g im?ostdie«ste Zu provisorischen PosthllfSbeamltn dritter BesolvuiigSkluffe wurden trnanni: Rupnt Trucl für Cilli, Adalbert Kos« für Pragerhof, Johann Baumgartn«, Kajetan Jammernegg und Egon Koller für Marburg und Franz Killer sür Grodelno. Mieder ei« Ausammevbruch im per»a> tische» «Lager. Der Stemmetzmeister öamernik ist endlich dem unvermeidlichen Konkurse verfalle». Die Schuld gibt er den Cillier Pervaken, die ihm anfänglich da» Blaue vom Himmel versprachen, dann aber in feinen Geldnöten sitzen ließen. Wir kommen auf diesen nevtsten peroakischtn Zusammen-bruch noch ausführlicher zu sprechen. Pi< Flo»emöer Korrückuug. Da» Militär-Veröd nung«blatt vom 31. v. M. verröffentlicht di» November vorrückung. Bei derselben traten im Jnfanttrit'Rrgimtntt Nr. 87 und dem Landwehr Jnfant«ie-Regimente Nr. 26 die nachfolgenden ! V»ränd»ruogtn ein: Ernennungtn zum | Oberst.- Dtr Obtrstleutnant Theodor Apergtr von und zu FridheimS; zum Major: Der Hauplmann Zosef K r a f f t r; zu Hauptleutm 2. Kl. dit Oberleutnante Ernst Ekallitzky, Wilhelm Medicu» und Josef Edler v. Schhiesner und in der Land-wehr die Oberleutnante Johann C z u r a y und Gustav Salomon v. Friedbtrg; zu Obtrltutnanten die Leutnante Josef Novak und Karl Reuß und in der Landwehr der Leutnant Rudolf Gallent; zu Leutnanten dtr KadtttoffizitrSstellotrtrtt«r Fer-dinand Prapotnik und in der Landwehr die KadetiosizierSstellvertreler O»kar St»gmüller und Ernst Höpster. Ueberfetzt: wurden: Obtrst-ltutnant Ernst v. K o p f i n g t r v. Trtbitnau von 87 zu 58, Hauplmann I. Klafft Franz Schöbinger von 87 zu 20, Hauplmann 1 Kl. v. K l i m b a ch e r von Pola nach Cilli und in der Landwehr Hauplmann 1 Kl. v. Frisch zu 7. Von wiiieren sür unsere Leser Interesse besitzend»« Ernennungen verzeichnen wir die Ernennung de» Hciuptmanne« 2. Klasse Juliu« Larisch zum Hauplmann» 1. Klasse im Generalstabe und die Ernennung de» Leutnant» Leo Bobisut zum Oöerleutnant. Aon» Atiermirkische« Laudesschukrate. Der steiermärtische Lande«sch>ilral hat in der am 26. Oktober abgehaltenen Sitzung beschlossen, dem Siadtschulrate Cilli. in«btsondtie dem Vorsitzenden desselben, Bürgermeister Juliu» Rokusch und dem Obmann d>« Baukomitee», Dr. Gregor Jesenko, anläßlich dir Ausführung dtS Baue» einer Mädchen-VolkS- und Bürgtrschule in Cilli di« An-erkennung au»zuspr«ch«n. Ftrner wurde die Eröffnung einer Privatoolk»schule mit deuljcher Unter-richt»spracht in Pragerhof genehmigt. 3Ttt»alUnn>irtsi£slft. Snne Mitteilungen über die Zustände der flovenifchen Aktitnbrauerei in S a ch f e n f e l d und T ü f f e r ergänzt uns» Sanntaler-Korrelpondent mit der Mitteilung, baß da» vorhandene Aktienkapital durch Ausgabe ntuer Aktien um mehrt« hund»rttauf»nd Krontn vtr-m.hrt wtrdtn soll. ES ist btgrtiflich, daß ditse Absicht die alten Aktionäre mit Btfürchtung«» er-füllt und daß sie dethilb außer Rand und Band geraten sind. Die Laibacher Krtditbank und di» Cillier Pervaken al« Gründer de» in Gkldnötin stickenden Unt»rn»hm»n« b«find«n sich dabei in einer fatalen Zwickmühl» und sind brstrebt, stch ihrer Verpflichtungen zu entledigen. Auch die Jnter-essenten deS Cillier flovenifchen Vorschußverein«« im Sanntale sind beunruhigt wegen der hoh«n Ziffer, mit welcher diese« Geldinstitut an der Sache beteiligt ist. Dies» Unzufriedenheit mit der Cillier Posojilnica wird dadurch gesteigert, daß dirs»« Institut «inen lächerlich geringen Gewinn ausweist, der »ntw»d»r auf schlicht» Wirtschaft oder auf eine St»u«hint»rzi»hung fchli»ßen läßt. Eine« so gefährlich, wi» da« andere! Schadenfeuer. Am I. d. M. kam bei St. Peter im Sanntale »in Schadens u« ^zum Au«-bruch», da» ein bäuerliche« Anwksen ganzlich »in-äscherte. TT % • m Der Btolx jeder Haue rv»n tat ein irater Eassee, Kathreiners Kneipp-Malzlianee ■ouu bet B«raltunir de* K tffMffotrtu Ic e • 1 o koln ora H»u«h*lt« mabr salU«n. ■ ui Terl»uK« nur Orlcl-ntlptkst« mit d«m N»im»n .KATHREINKR. Ztetr«»»e« — erfröre». Am 26. v. M. wurde der 69 Jahr» alt» Au« Haler Mauhia« Plavöak au» Et. Florian, B»z. Rohitsch, aus der Straße St. Anna—Marau tot aufgefunden. Plavtak zecht» am Tag» vorhtr bi« */45 l nachmittags in tintm Gasthaus« in Marau » begab sich sodann im stark btlrunkentn Zusta» gtgtn Et. Anna. Infolge der eingttretenen Duick heit und seine« hohen Aller« ist derselbe Echn«e tingtschlastn und trsror««. Ei» roßer Donnrr«tag vertritbtn der b«im Großgrundbesitzer Herrn Jrschounigg Arndors btditnstttt Kntcht Joses Pecar und it unter dtm Namen Ludwig bekannt» Kn»cht d« di« Zti», daß sie alltrhand Kurzwtil trieben, kam Ludwig auf «ine sonderbare Idee. Er nah den Mund voll Petroleum, entzündete ein Zü> holz und blies da« Petroleum durch die Fla«^ des Zündholz«» dem ihm g«g«nübersteheaden Pea i.l da« Gesicht. Pecar erlitt schwere Brandwunü« im Gesicht und am Halst. Gegtn dtn findig FtUtrkünstltr wurde die Strafanzeige erstattet. Süffer. (Rasch tritt der Tod de Menschen an!) Einen dtr Besten unserer Mi» bürger haben wir am 2. d. M. zu Grab« ,, tragen. Herr Karl Gradt. Fleischhauer, Gast-i und Realitältob'sitztr, Mitglied der Gemeindeva tretung ic. ic. ist im besten Manne«alter. vielf f'üh, seiner Familie, viel zu srüh un« Allen d»n den Tod entrissen worden. Allgemein ist die Tra» um den Dahingeschiedenen, allgemein di« hrrzlichsi Teilnahme mit d«n Hinterbliebenen, die d«n beste Gatten, den besten Vaier mit ihm verloren hab« Eine mehr als taustndköpstge Menschenmenge »olzi dem Sarge zum Grabt und »« waren lauter Lei) tragende! Ein» Abordnung der Cillier F,u«w«t sowie der Ftuerwehren von Laak und Gonobi gaben ihrem Kameraden gleich der vollzählig ant gerückten hitsigtn Feuerwehr, deren Mitglied d, Verstorbene war. da« letzte Geleite. Von den IS »igen Feuerwthrtn de» Bezirke« waren Beileit» und Enlschuldigung«-Depeschen eingelangt; Btruil. genossen de« Verstorbenen stritten sich um die Ehrt den Sarg tragen zu dürft», dtm ein Wage» m prachtvollen Kränzen vorau«geführt wurde -Liebe«gaben der trauerden Hinterbliebenen — aus allen Schichten der Bevölkeruna, Lek> tretern der Behörden, verschiedener Korpo» tionen ic. setzte sich der Leichenzug zusammtz so imposant, wie früen i« Markte TW einer zu sehen sein dürste. Kein Auge bIM trocken bei den Au«brüchen de« Schmerze« du Kinder, d«r Angehörigen de« Verstorbenen und en ergreifender Moment war e«. al« sich die » störte Fahne der Feuerwkhr üb«r de« off«» Grabe senkte, al« da« letzt« „Gut Heil" b« wackeren Kameraden gebracht wurde. So ehrt feine Todten, so ehrt »an di« Hinterblieb eint« dtr Mitwtlt viel zu srllh entrissenen Mannt dessen Andtvktn fortleben wird, wtnngltich be Körper dtr Nalur feinen Tribut zahlen mußte -nach unerbittlichen Gefetzt! Möge die Faick Trost in ihr«rn Schmerze darin finde», ab« ant die Ueberzeugung, daß ihr die hnzlichste Teilnah« von allen Seiten entgegengebracht wird. Ktffer. (T o d e« f a l l.) Hier starb bec Grij-kaufmann, Gemeinderat, Obmann d«» Spar- «» Vorschußvereine« u. f. w., H«rr Andrea« S ll> b a ch e r, im 70. L«b«n«jahre. Tischler und Zimmerleute werden sofort aufgenommen in der Stadt-milble Cilli. Gd)u(mari(: uj.rt4t»c Llsimt. Capslcl mp. • tftf flltB Anker Pain-Expeller IchmerWttltkab« «n» >g bei . »umPrri1»o«i8v^ all«, Sovchkk«,. veft» m ist aM MrMI4Rt IdperfHfinl« unt •Uttltnkc (Hnrciburtg bei nfto. ollgrmfia asctlannl St. 1.40 u.2 St. seuäti# » tfutfuuf bi»*« tttttall bdttbttn nehme man rrar LrigiualAoschai in mit 6»» ftüjcr, da» OtigtnalnjwAni» ju (ata. Dr. Richt»« «vvttzeke »um .(dolboica £)Mr bi Kx. 9 ara. » » » » j ttziH {0000 Kummet 89 „9it «DopsohltD Uohann Hoff's ndol- Kakao n \ (liTjTtil) Pakete & '/«kg 90 HeUer V- » > V« • 60 • \Jr*> 4f -------Überall »« haben --— „Wiener Aevtsches Fagölatt". Täglich: selbkänbiger alpin-touristischer Teil. Jeden Milt-«ch: Turn-Zeilung. Jeden Sonntag: grauen. Zeilung. Deutsche VollSgenossen! E« Uegl im Alleresse der nationalen Sache, diese gut deutsche, i»at>hängige. große polilische Tageszeitung durch «ßfttfn Bezug und Anempstdluag in Bekannten« keile zu sördern. Bezugspreis: vierleljährlich sür »ie Provinz K 7-80. Pivbenummern aus Wunsch t»rch acht Tage unentgeltlich. Berival ung: Wien ?ll/l, Bandgafse 28. Herichtssaal. Aestrafter Zleöerf«K. Vorsitzender de« ErkenninisgerichlshoseS k. k. L.-S.-R. Dr. Roschaiz. Ankläger Siaa sinwali-Ktelloertreter Dr. Soöeoar v. Kondenheim. Am 24. September b. I. begab sich der Grundbesitzer Kranz Blazinsek au« Gaberke bei Echönftein nach Hause. Blazinsek war stark betrunken. Vor Gaberke tegegnete ihm der 28jährige Grunddesitzer«sohn vlasius Vidensek. Blazinsek stürzte sich ganz ohne Anlog mit den Worten.: „Wa« spazierst denn du Tevsel da herum- auf Vidensek, warf ihn zu V«den und kni«« sich auf ihn. Videu'ek zog nun tu beliebn W^ff de« windischen Landvolke«, da« Sicher und versetzle dem Blazinsek drei liefe Stiche n den Rucken. Blazinsek wurde lebensgefährlich »«letzt. Vidensek gesteht seine Tat umunwunden «in, entschuldigt sich aber damit, daß er durch ie» Uebersall derart gereizt worden war. daß er wcht mehr wußt», wo« er tat. Vidensek würd« pl drei Monaten schweren Kerker« verschärst mit einer Fast« all« 14 Tag« o«rurt«ilt. • + * Hin rabiater gast. Bor demselbrn G«richl«hose hallen sich der öMrige Matihäu« Kunej und der 41jährige Anton Älancnif, beide au« Mießling. wegen Ver» brechen« derschw.Köiperbkschädigunii zu verantworten. In 2. Juli war im Gasthaus« de« Kranz Cunko » Mießling Anton Klancnik al« Aushiliskellner tidienstei. In da« Gastdau« kam auch d«r Eist-leschuloigte Matthäus Kunej und brnahm stch lochst ungebührlich, so daß man ihn au« dem Gasthaus» wie«. Kunej wollte aber nicht fortgehen. Indern verlangte noch einen Liter Wein. Klancnik »rwiderl» ihM er solle lieber seine srühere Zeche bezahlen, ^^kiber geriet Kunej in solche Wu>, daß er da« Hmsier zog. aus Slancmk stürzte und ihn zu mißhMdeln begann. Bei der nun ent« standetun Balgerei erhielt Rlancnif einen Messerstich in der Hand und Kunej erlitt eine schwere Verletzung der Nase. Wie durch Zeugen festgestellt wurde, hat Slancnik den Kunej auch mehreremale > zu Boden geschleudert. Die beiden Beschuldigten gestehen zu, gerauft zu haben, behaupten aber, gegenseitig keine feindseligen Absichten gehabt zu haben. Sunej wurde wegen Uebertretung nach §411 zu zwei Monaten Arrest und Rlancnit wegen Uebertretung nach § 383 Et.»G. zu sechs Wochen Arrest verurteilt. Beobachtungen an der meteorologischen Station Cilli Nr. 51. Wonat Oktober 1905. Temperatur nach Celsius sil «&Z.I ß -t= ] Windrichiung und Starte •a 21 2 E. "z s Bemerkungen E " 8 3 ' — «■ M « ÜE uiniu 'MM sü» S Si 7 Uhr lUbr 9 Übt «J <3w n& - E 2-® a «.■s s a N E *v 35®.5 55^ früh mittag abends 786-6 10-0 18? 12 4 13-4 19 8 | 86 0 6o' RÄ SW, NW4 27 4 Hrüh Nebel, Gewitter, Regen 2 735 » | 10-01 11 4 801 S-8 12 6 84 6 6-61 % 8-6 Regen 3 736*1 50 11-6 80 82 12 4 86 0 2 61 -, N« —0 1-8 Früh Nebel. Regen Früh Nebel 4 741« 3 4 14 2 7-0 82 16 2 80-6 16 , -0 N. — 5 786 1 124 11 8 10-6 U'6 12 3 86-0 56 W. W. 32*9 Renen 6 7385 10-0 126 9 010 5 13 7 846 8 3 0 05 Früh Nebel, Regen 7 744*1 4'8 142 48 79 17 8 81-3 16 W. W. — Frfltl Nebel 8 748 0 04 128 4-4' 5 53 16 —1.5 —0.5 79 6 3 6 ™'"• — ftrüt) Nebel. Reis Früh Nebel, Regen 9 7473 2-0 11-6 4-6 606 15 806 2 8 » % 0 0 6 10 740-3 48 94 8-2 7-46 10 —2 790 8-0 N. • — 11 7411 62 8-4 60 6 86 4 —4 780 8-0 W, W. « 4-8 12 7470 4-4 7 0 5'8 5 73 12 —2 78 6 5-3 » "T# 26 Früh Siebet, Regen 13 743-6 18 12 6 9.4 798 16 0 74 0 5 0 S. — VVrüh Nebel 14 7405 11-4 64 SO 6 93 11 —2 756 76 W. E, 3 2 Rege« 15 740-3 02 11-2 11-4 7.6 9 2 730 30 S. — Früh Nebel, stürmisch l:iungsblatt für das Herzogtum Steiermark", XXIX. Stück des .Ln,I, WK» i» tat adfa tluln öuu>»e« mit aikiieokJBi dttotsi «anstundet )» beT00rta9r.br« Huntmiuet ntrt fern« •xloljt UfHMSkn: Berger's Borax-Seife n» |Mr gegra ««immerla. loimtroi», 0 Wlteffer unk andrer tmutübd. Jrt*« ptt Stflrf I " i Bntnetliin«. itxfr'i Ikeerleilnt i «orte 70 H turnt Kä Ei« bet* ilntoofe »»«drAckUH ■in« »ocurteifeit n*k ari# 1900. ■De ertic. nrb Ut'tti- €«itta ktt U!«rt( «rtgn fta» ta km «Bre Seifn keijelejlea <*ebrau«*aai»eifaa8«i ao(ctüto1. jq. Ut bslbeit in «In IltelteTtu unb cin|chU|i«ea »tfilMtea. ^ Xa gro»: G. Hell & Comp., Wien, l., Biber«traate & Quelle dar Kraft ur Alle die sich matt und elend fahlen, nervös und energielos sind, ist Sanatogen. 678 fon mehr als 2000 Aerzten aller Kulturländer glänzend begutachtet. Zu haben in Apotheken ua4 Drogerien. Broschüre gratis ttiui franko. Bauer fc Cia., Berlin LW. 4fc. Oeneral-V*rtr«t«p für ösMtrroich-Ungurn: C. Brady, Wien, l„ Fleischmarkt 1. am» Aussig a. d. Elbe. Verehrte Hausfrau! Bitte reinigen Si« ein ALTES KLEID ob aus Wollo oder Seide, ob gefärbt oder nicht, mit Schicht's fester Kaliseife, Marke „SCHjWAN* (Schwanseife) nach der auf die UmhQllung gedruckten Gebrauchsanweisung und Sie £ werden über den Erfolg staunen« Georg Schicht. 10872 Getrttoflet 1861. Telephon 584. k.u. It. Hof WIEN, VII. KAISERSTRASSE 71, km du mousa Größtes und reichhaltigste» Laster von allen Oattungen TTT* T 7 ÄpT11J einfachiter und elegantester Ausstattung XsBt besonders leinst in «Iten Farben, leuer- emailliert« Ölen mit Nickclmontage REGULIER FÜLLÖFEN »on 15 Krontn aatwlrll. SPAR-, KOCH- V. MASCHINENHERDE in allen Orölkn BESTE GASÖFEN v. KAMINE sebvarz nnd emailliert. EISEN KACHEL-ÖFEN fir rvel nnd drei Zimmcrhcirnngcn PATENT-EINSÄTZE llr ThonOlen. DÖRR-APPARATE Kontinuierliche ETAGENBACKÖFEN. m Keil's Iu^Vodeulack ist der vorzüglichste Sa» strich für weiche Fußböden. Der Anstrich ist außer« ordentlich dauerhaft und trocknet sofort, so daß die Zimmer nach einiaen Stunden wieder benutzt werd» können. Keil's Fußbodenlack ist bei Gustav Eliger und bei Victor Wogg in Cilli erhältlich. Kl&vier-Etabltesement, Harmonium- Niederlage nnd Leihanstalt von Franz Nemetschke & Solin k. u. k. Hoflieferanten Wien, I., Bäckerstrasse 7. Gegr. 1840. Qßrrava/Ick> 5 CHina-Weitin.it Sise». Kritftlgnnffgmlttel sUr Schwächliche, Blutarme und Rekoaraleazenten. AppeUtanrrgeades, nerrenstärkende«, blntTer bessernde« Mittel. VonSgllctier Bstrtwaak. 0k»r 3M0 IrrtlrtilM Bntaattaa. J. KKRRiVALLO, Trleate-Iarrela. KtolUcIi in den Apotheken in Flaschen tu »/, Liter a K 2.80 oikI »u t Liter ä K 4.80. TauLsezxcle •cbrclben mm* aller Welt enlhiJt da« aacttt-rende und belehrende Buch aix bnuallcher Ratgeber fiber A?»th«ker A. Thlerry1! ftalnnm und OntifolieDsaibe als nner-aetzbare Mittel, rrankoauaendnaf dlern Büchlein» erfolgt bei Beatollunf tob IUImb und auch aon»! auf Wnuech frntu. It kl«tae oder 6 Dnppelllaaeben Balsam körten K 5'-, 60 klein» oder SO Doppelilaaebea K 15.— franko etc. 2 Tiepel Ceutifob«n*aIbe fraakn aamt Klat« X 8-flo. Bitte au adreeetevea m Apotheker A. THIERRY In Pregradi. bet RotiUsich-Saucrbi Falscher nnd Wiedenrerklnser enn 31acbab* uranf sn metner allein eebfeen Priparale bM mir namhaft *u macben bebufk itrafjit^ lieber Verfolfunf. Mü| Geven Katarrhe der Athmungsorgan, bei Husten, Schnupfen, Helsor- idereu Hai keit und and i Halsaffectionen wird iritlicherseita 'jUATTON! fflr sich allein, oder mit warmer Milch Termischt, mit Erfolg abgewendet. 4560 Derselbe Obt eine mildlOsende, erfriachende und beruhigende Wirkung aus, befördert die Schleimabsonderung nnd ist in aolchen Füllen bestens erprobt. Seit 35 Jahren werden Berger's Teerseisei in Oesterreich-Ungarn und in allen Knltw-»taaten zu Waschungen nnd Bidern pera llautauaschlige nnd Unreinheiten der Hast verwendet. Jede Etiquette muss diese äch ntarn arke nnd den Namensaug der Fabrik». tirma tragen, sonst sind es nicht die echten seit 35 Jahren im Verkehre befindlichen. En gros G. llell & Komp. Wien, I. Biberatrawe Nr. 8._ Diebe krutraMtro ahmnkr unb -ntt,««» «utoritlitra Irptu Käthe-Haarwasser nnd Haarpomade l al* du» na-|tue ».sicherste Kittel |Ur Qtlaaaaaln -in. i aak ruIAra Haar u«b auambruutn mSH«. 9n .. gaiu tarin Zeit über-reichen bet Sri»!,. Prei» ptt ÄU(«e __ -t«L Ziegel K 8.—, I.—. »tokrflä(««ea K 1.40. «crfaakt ai aatsK nt »a ch Kr»» JHtkc »rajrl, Bin, XTin, «chai,»>j Nuni..ier 89 'ar- &t#i- ürite 7 Bitte Mrsäumc-n Sio nicht, sich postwendend uasouat eine Musterkollektion kommen m lassen, ich liefern »n Printe franko toiBau»: nrrhüMtfirb »tiBOli»»»!«' Flanell - UloiiarnM«efTt> b-rrliche Streifen für N 2 5)5. rlu kosn plrllrKKlrlrlurlifM liodruhlrld rlnsfirblic !Qr N 2'25. fln kom-■Irtlm Ulnlrrklrld (Helden-l'arreauii) für II. 3-15. «eeli* HAek Krllluntlt lotli »el llrjrn Bit Bordüre sür n. 2 IM» Alleinverkauf dnrcl. die Fabrikmicderlagc Adolf ilrnml, Du (Bühicen). 11028 Die hroten and vollkommensten ? lamnos i&ilt man am billigsten gegen Kasaa oder Via zu den kleinsten Monatsraten, auch für äs Provimca, nur direkt hei« Fabrikunter Heinrich Ilrciiiiiz. k. k Hoflieferant 11058 THIEST, Via C. Boccaccio s. Istalufje und Konditionen gr.iti8 n franko. PH«.£ h» 8g 5 • oX »ts £ " Z 6 IM- s- 0M Z.I 5sZ W» I* So s< mm Preise Ladislaus J. Roth, Cilli ' (Steiermark) ===== Erzeugt forzigliche frest- und wetterfeste HaPtstGinziegfGl, dieselben haben eine sehr gefällige und regelrnüssige Form, lassen sich zweck-gemäss scharf hehauen, besitzen eine dreifach so grosse Druckfestigkeit wie die TonEiegel, könuen auch beim Wasserbaue mit Vorteil verwendet werden, beinahe jeder Hartsteinziegel ersetzt wegen der schönen Form beim Kohbane den Verblenden Daher ist der Hartsteinziegel unbedingt der beste Baustein und unstreitig sowohl sfeiner Form als auch der Widerstandsfähigkeit wegen in alien Füllen dem Tonziegel vorzuziehen; der wichtigste Faktor hiebei ist: Hartsteine wei den im Sommer und Winter ei zeugt, keine Stockung im Baue, nnd billiger im Preise wie die Tonziegel. Hartstein-Stampf-Betonrohre (patentiert)' l'ilr Kanalisieruugszwecke, Entwässerungsanlagen etc. etc. erhältlich 7-yf in jeder Dimension, sehr widerstandsfähig und konkurrenxlos. Im Preise um lB'/, Mlliger al* der bei der Konkurrent hiiehate Rewithrte Rabatt. T_I o V>f ctoin — lVf stCQ 11/ T\1 nftOTI für Ginge, Vestibüle«, Küchen, Aborte, wie auch für grösser© X1 d 1 LoLt/llA l't\JOd IIV JJ1 Cv llvll Räume mit starker Frequenz, wie Kirchen etc. stets in grösster Auswahl vorrätig, vom einfachstou bw rum vornehmsten Muster, mit vielfarbigem Kolorit. ■ Erzeugung von sämtlichen vorkommenden Betonwaren. sehr mäfc»l|f nnd konkurrenzlos. — Offerte nnd KontenvoranscUläge ans Verlangen bereitwilligst. I I El tXXXXXXXXXXXX xxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxxx Erste Marburger Nähmaschinen- u. Fahrrad-Fabrik Barkasse Nr. 29 W > »»« leger Bnrggasse Nr. 29 Filiale: Cilli, Herrengasse 2 ' ' ' mit mechanischer Nähmaschinen- und ... Fahrräder - ßeparsturwerkafätte. — liepaiatnr aller fremder Fabrikate werdet, fachmännisch, pnt und billigst unter Garantie gemacht, auch Vernickelung und Kmaiilieriitig. Grosses Laj»er von Ersati-und Zubehörteilen lOr Nähmaschinen und Fahrräder aller 8y»t' mc, sowie Xadeln, Oele et-:. Lager von neuen und alten Nähmaschinen und Fahrrädern zu den billigsten Preisen. 8115 BU Vertreter: :\n(Oi2 empfiehlt eich zu allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten. Niederlage aller Gattungen Holz- u. Polstermöbel, Rosshaar-Matratzen, Oelgemälde, Waschgoldrahm-Spiegel- u. Fenster-Carnissen. In- und Ausländer-Tapeten zu Fabrikspreisen. Ganze Wohnungen werden zur Möblierung und Spalierung übernommen. 10777 Bestellungen werden auf das Billigste und Solideste ausgeführt. Auch gegen Sicherstellung auf monatliche Abzahlung. Z. 5081. Realität-Verpachtung Die Stadtgemeinde Cilli beabsichtigt die ihr gehörige Weingarten-Realität (ehemals Huditschek'sche Realität) in Petschonnik im Wege des Meistbotes zu verpachten. Diese Realität besteht aus dem Wohnhause mit Zimmer. Küche und Keller, Hornvieh- und Schweinstallungen, Weingarten und Wiesen (mit Obstbäumen). Die Pachtdauer wird ab 1. Jänner 1906 mit ü Jahren festgesetzt, der Pachtzins mit dem Mindestbetrage von 140 K jährlich bestimmt; die Stadtgemeinde behält sich jedoch das Hecht vor, unter den eingelangten Offerten nach ihrem Gutdünken zu wählen. Paclitlustige werden eingeladen ihre Anbote bis 15. November 1905 beim gefertigten Stadtamte einzubringen. Studtiunt Cilli, am 20. Oktober 1905. Der Bürgermeister: 11241 Jul. Bnkii»cli. Martin TTrsnh kn Bau- und Möbeltischlerei PEMH VERDIENSTE mit Maschinenbetrieb (Begründet 1878, primiirt Cilli 1883) CILLI Rathausgasse empfiehlt sich zur Uebernahme von den kleinsten bis zu den grössten Bauten. Muftter-Fcnster und -Türen Htehcn am Lager. Lieferung vor Parquett-Brettelbcdcn und Fenster-Rouleaux. Gleichzeitig mache ich den hohen Adel und die geehrte Bürgerschaft von Cilli u. Umgebung auf meine neu hergerichtete Grösste Möbel-Niederlage Unterateiermarks aufmerksam und empfehle eine grosse Auswahl in allen er-denklichen Stilarten lagernden Schlaf- und Speisezimmer- und Salon-Möbel Grosse Auswahl in Tapezlererniöbel, Salon-Garnituren Dckoratlons-Divau, Bett-Einsätzen, Matratzen, Bildern, Spiegeln etc. etc. Komplette Braut-Ausstattungen in grosser Auswahl zu staunend billigen Preisen lagernd. Futterbereitungs-Maschinen Häcksel-Fntter-SchneidmascbiRen mit Patent - Rollen - Ring^climierlagern mit leichtestem Gang bei einer Krafterap&rnis bis circa 40°/,, Rüben- u. Kartoffel-Schneider, Schrot- und Quetschmühlen, Vieh-Futterdämpfer, Transportable SparKessel Oefen mit emaillirten oder nnemaillirten Ein-satzkefccln, stehend (Hier fahrbar, zum Kochen und Dttmpfen *on Viehsutter. Kartoffeln, för viele land- UDd bans wirtschaftliche Zwecke etc., ferner: 11238 Dreschmaschinen, Göpel, Stahl-Pflüge, Walzen, Eggen. fahiiciien und liefern in neuester preisgekrönter Konstraktion f*##. MayJ'arth ch' Co, Fabriken landw. Maschinen, Eisengießereien nnd Dampfhammerwerke WIEÄI, II/l, Taborstrasse Äsr. 71. Illustrierte Kataloge gratis u. franko. Vertreter ». Wiederverkäufer erwünscht. Kiiudnuicliiiiig. Bestellungen auf amerikanische Reben gegen Bezahlung aus den vereinten Staats-und Landesrebenanlagen für die Pflanzperiode 1905/1906. Vom Lande Steiermark kommen im Frühjahr 1906 folgende Mengen amerikanischer Reben unter nachbenannten Bedingungen zur entgeltliches Abgabe, und zwar: 1. 800.000 Stock Veredelungen (grösstenteils von Mosler gelb, Wolschriesling, Burgunder weiss, Gutedel rot und weiss, Sylvaner grün, Tramintr rot, Kleinriesling, Muskateller) auf Riparia Portalis, Viti» Solonis und Rupestris Monticola. 2. 700.000 Stück Wurzelreben von Riparia Portalis, Vitis Solonil und Rupestris Monticola. 3. Eine grössere Anzahl vön Schnittreben von den vorgenannten drei Sorten. Die Preise der Reben per 1000 Stück sind folgende: I. Veredelte Reben ftir wohlhabende Besitzer 200 Kronen, für all« übrigen Besitzer 140 Kronen. II. Amerikanische Wurzelreben für wohlhabende Besitzer 24 Kronen, für alle übrigen Besitzer 16 Kronen. III. Schnittreben 10 Kronen. Bei Bestellungen von mehr al« 1000 Stücken Veredelungen, 3000 Stück Wurzel- oder Schnittreben durch eine Paitei behalten wir uns Tor, die angesprochene Menge entsprechend dem allgemeinen Stande der Anmeldungen zu reduzieren. Die Bestellungen auf diese Reben sind direkt beim Landesausschusse oder durch die Gemeindeämter, bei welchen zu diesem Behufe eigene Bestellscheine aufliegen, bis 15. November 1. J. einzubringen. . Die Gemeindevorstehungen haben die ausgefüllten Bestellscheine sofort dem Lande.sausschusse zu übermitteln. Die bis 15. November einlangenden Bestellungen werden gesammelt und werden die vorhandenen Reben, falls sie zur Befriedigung aller nicht ausreichen sollten, verhältnismässig aufgeteilt. Die Reben werden nur au steirische Besitzer abgegeben und haben daher auch, jene Parteien, welche die Reben unmittelbar beim Landesausschusse bestellen, eins gemeindeämtliche Bestätigung darüber, dass si« einen Weingarten in der Gemnindo besitzen, beizubringen. Nebenhändlar sind von Bezug obigen Materials ausgeschlossen. Diese Preise verstehen sich ab Anlage und ist der entfallende Ite-trag bei Uebernahme der Reben zu erlogen, beziehungsweise, wenn ti mit der Bahn befordert werden, wird derselbe samt den Verpackangsund Zufuhrskosten, welche zum Selbstkostenpreise berechnet werden, nachgenommen werden. Bei jeder Bestellung ist genau anzugeben: 1. Der deutlich geschriebene Name, Wohnort un> Emballagen müssen die Unterschrift Philipp Nenstein. Apotheke, enthalten. Philipp Neoateins Apotheke zum „Heiligen Leopold", Wien, I., Plankengasse 6. Depot In Cilli: M. ltnusoher, / Seite 10 .N-«tfch- Wschf ?tummer 89 Hotel Erzherzog Johann Anstich von neu ausgestossenen Winter-Schankbier Pilsner-[jrpell 11298 Hochachtungsvoll Anton Neubrunner. Wegen vorgerückter Saison werden elegante Damen-, sowie Jflfttlcheii- u. Hinder- liüte zu bedeutend herabgesetzten Preisen abgegeben bei: Antonie Sadnik Cilli. Herrengasne 3fr. 27. kann man allerdings nicht gleich im ersten Jahre werden, doch bedeutendes Vermögen ist durch ein gesundes Brantwein-Geschäft zu erwerben. Ein tüchtiger erprobter Fachmann richtet nach bewährter und rationeller Methode diese Erzeugung, sowie auch jene für alkoholfreie Erfrischungsgetränke an Ort und Stelle sofort ein. Für den besten Erfolg der Manipulation, sowie auch fslr behördliche Bewilligung wird garantiert. Informat on kostenfrei. Reflektanten belieben zu schreiben unter Adresse: .Gesundes Unternehmen 10.000* an M. Dukes Nachf, Annouzen-Expedition in 11259 Wien I, Wollzeile 9. Ein Lehrjunge aus anständiger Familie mit guten ächulzeugnissen und beider Landessprachen mächtig wird bei Josef Teppei, Gemischtwarenhandlung in Weitenstein sofort aufgenommen. Ganz neues schönes Klavier Mignon-Flügel, kreuzsaitig, Eisenstimmstock, ausgezeichneter Ton, matt graviert, wegen Platzmangel preiswOrdig zu verkaufen. 11292 Adresse in der Verwaltung d. BI. ?!. ad 938. Bei dem gefertigten Stadtgemeindeamte gelangen am Donnerstag den Ift November 1. J. um 9 Uhr vormittags zwei Buchdruckerpresswerke nebst einen Setzerkasten mit' Lettern zu Gunsten des Lokalarmen-fondes zur Veräusserung und werden biezu Kauflustige eingeladen. H2S5 Stadtflemeindeamt Rann a. d. Save am 2. November 1905. Der Bürgermeister: A. Paleichlaft. Reparaturen von Nähmaschinen aber System« prompt, gut und billig. Verkauf von bestem NEhmancbinen-Oel, -Nadeln, -Teile u. Zngehör. 10380 Apparate für die verschiedensten Näharbeiten. Siip Co., NätaascMnen-A-Ges. 11111. lillliuholjfHHM« 8. Billige Plttschdiwan, Garnituren, Holzmöbel and fertige» WWW Bettzeug «uipiiciitt Karl Watzeks Ww; Tapezierer- nnd Dekorationsgeschäft Cilli, Huoptplatz 17. Niederlage i Rathausgasse 5. mit kleiner Kaution fflr kleine X&hmaschinen-Reparaturen mit Verkauf und Inkasso verbanden, wird unter günstigen Bedingungen sogleich aufgenommen. - Anträge bis 10. November unter „Schöner Verdienst- 11273 an die Verwaltung d. Blattes. 11273 Gasthof zum gold. Engel Hochfeiner nnd picksüsser ~ Schmittsberger 2 Wein-Most | vom W'eingute A. Stirer, Wind.-Feistriti, U2S6 Vorzüglicher Burgunder Alt-Wein von der Herrschaft Pongratz in Dornau. Zum zahlreichen Zuspruch ladet h&fliehst ein hochachtungsvoll Julie Zorzini. Zu einer Maschinstrickerei wird ein Kompagnon mit zirka 2000 K sofort gesucht. Näheres unter Chiffre „Aquisitär" postlagernd Cilli. 11281 i 8 llJ • fl • = tjS i -Sti fc 3 fc i*v\ = . 8 1 ■ M * ;i flk» nATENT-ANWALT iDrFRITZ FUCHS diplomierterChemiker (beeidet) TechnischesBureau w r iiTfirr i m * 11' 1L II if'li 11 i di U WienYll.Siebensterngassel Achtung! Ilasenhiilaf per gekauft bei Josef Krobath In CtllL Ratb ausbaue 8. 1135 Schtesische Leinwand! 70 em breit, (0 m lang, ClfctügSteisMKt 11» 75 ca . Um » 15 cm . SO m » JtrnftMittto«» . 7» cm . ts m . rauOetaromit . 75 cm , t3 BI m 7$ on . ts n . CI '-!>...... 71 cn . JS m . PcllzcUg.....«O 144 cm „ 10 m „ BcNUH-r . . . . . «■ Tisctitärlior. Serviette«, >»>»«. R«(txrs*. llaoiltttehcr und Sacktücher. XfetMaD Prt Johann Stephan Freadeathal, XXI, Leßerr Schleii». Intelligente redegewandte Bezirks« Vertreter mit kleiner Kantion, welche auch IckuM besorgen, werden für eine grosse WA ftrma gegen Fixum nnd Provision »fer aufgenommen. Anträge bis 10. November unter ..Well' llrma 11272" an die Verwaltung >!, P, Heringe in neuester frischer Dauerware K. »• räuchert, goldgelb, vollfett, monateiuj haltbar, 5 kg. Bis 60 Stück 6 K. Probesendung K 4 30. Salzvollheringe Pottd«! K 4*50. Versandt frank» per Nachnabat oder Voreinsendung ohne Fracht, Di > oder Emballagenb-rechnung Hern Kirschner, Rieden/Bregen*. Voraril DANKSAGUNG. Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme, die uns anläaslich des schmerzlichen Verlustes unseres unvergesslichen Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders, Onkels und Schwagers, des Herrn Karl Gradt I Fleischhauers, Gasthaus- und Realitfttenbesltzers erwiesen wurden, sowie fflr die überaus »eichen schönen Kranzspenden, sagen wir allen unseren besten und innigsten Dank. Wir danken ferner der hochwürdigen Geistlichkeit Ton Markt Tüffer, den hochgeehrten Vertretern der Gemeinde Markt Tüffer, der Freiwilligen Feuerwehr von Markt Tüffer, den Feuerwehr-Abordnungen von Cilli, Gonobits, Hochenegg, Laak, Montpreis nnd Weitenstein, der verehrlichen Fleischhauergenossenschaft sowie den Fleischergehilfen von Cilli, sowie allen so zahlreich erschienenen Kollegen des Dahingegangenen, den geehrten Bewohnern von Markt Tüffer und Umgebung, und endlich allen Freunden und Bekannten, insbesonders die aus der Ferne herbeigeeilt waren, für die so ungemein zahlreiche Beteiligung an dem Leichenbegängnisse und herzliche aufrichtige Teilnahme. Markt Tüffer, am 2. November 1905. 1,2M Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Bntrfl« unb Herausgeber «erein«buchdnuterei »Celeja' in Eilli. .Bu»tn>°rtl>ch«r Schriftleiter: Daniel Walter. Druck der Bereintbuchdruckerei „Celeja" in ®Ht