Nr- 66, Dienstag, 23, März 1915. 134. Jahrgang. Mbacher Zeitung b<« zu vier Zeilen »? b, gl«he« v«r Feile 12 li: be, dft<>rm Wifds»D>,'I»!,«s,i p7l Zeile » k. Tie «Latlxlchel ße>tung» «Icheinl lügNch. »i».Auin«ll«»»^ Villc'nl.'fnaßc "X?. is iip^chftunt«, »er «edlltti«!» uo» X t>!« w Nhl «l-miltag«, Unnie ^r«lt loerdcn nichl «»genüillmen, Maxultripis »ichl zu,!ickk'l«lll. Telephon-M. dev Pedaktion 52. Amtttchsr Geil. Verordnung bes Handelsminifters im Einvernehmen mit den Ministern des Innern, 5es Ackerbaues und ver Finanzen vom 20. Mät^ 191o, wumit die Mrnifterialuerordnung vom 30. Iam«r l9l5, N. ^- Bl. M. 24, betreffend die Erzeugun« und In- verlchrsehung von Brot und Gebäck, teilweise abgeändert wird. Auf Grund der Kaiserlichen Verordnung vom 10. Oktober 191H, R. G. Vl. Nr. 274, wird verordnet/wie folgt: Artikel I. An StoÄe der tz§ 5 und 10 der Verotonuny des Handelijministers ipl Einvernehmen mit den Ministern des Innern, des Ackerbaues und der Finanzen vom W. Jänner 5<915, M. G. Vl. Nr.'24, betreffend die.<5r-zeugunq und Inverkehrsehung von Vr«t uild Gebäck, l)a-ben michstchc^de Blftinnnunss'N M treten: « ü. Zur, Erz«mgung- oon Kiemgebäck dais seines Weize:^ liackmchl oder Weizezikochinehl (s 1, Absatz 1, Punkt 1 und 2, und § 3, Msktz 1, der Minifterialverordnung voin 28. November 1914, R. G. M. Nr, 324) nur in eine? Menge verwendet w^dcn, welche bei ersteren: 50 Prozent, bei letzterem 7V Prozent des Gesamtgewichtes dei zu verackeitcnben Mhlmcnyc nicht übersteigt. Der Rest hat aus dcn in 8 2 bezcichluücn Zusätzen einzeln rider in beliebter Misch.mg zu bestehen. Di.e ftolitis6)cn ^andcsboh5rdcn haben Gewicht, Fonn und Kaufpreis dieses zflcwgebäcks festzusetzesi. Die Erzeugunli jeder andenn Art von Gebckk aus Weizen-'nehl ist verboten. Die politischen LandesbehSrdnr sind ermächtigt, die ^rzniFlMg von Kleingebäck einzuschränken, an besondere Bedingungm zu snüftfcn oder gä'l^Iich zu verbieten. T« gewerbsmäßige Erzeugung von ungczuckertem Zwieback (Wassey.wicback) ist nur mit Bewilligung der politischen Lnndrsbchörde gestattet. § 10. Zur gewerbsmäßigen Erzeugung von Zuckerbäcker-waielr aller Art, welche Weizen- r.dcr Roggcnmehl enthalten, darf Neizen- und Roggemnchl nur in einer Me^ige vcrwcndct werden, welche 20 Prozent des Ge-samtz^wichtcs der Tcignlcngc nicht übersteigt. Die Erzeugung der im vorstehenden Absätze,bezeich-ncw! Backwaren ist nur an zwei Tagen der Woche, gestattet. Der Gemeindevorsteher hat diese zwei Tage den örtlichen Gewohnheiten entsprechend festzusetzen und öffentlich bekanntzugeben. Zur gewerbsmäßigen Erzeugung von Kakes darf Weczen- und Rostgenmehl nur in einer Menge verwendet werden, welche 80 Prozent del> Gesamtgewichtes der Teilmenge nicht /lbersteigt. Die politische?! Landcsbchördcn sind ermächtigt, die gewerbsmäßige Erzeugung von Zuckcrbäckerwaren aus Nutter- (Blätter-) und Germteig zu untersagen lind die gewerbsmäßige Erzeugung von Kates zeitlich einzuschränken. Als gewerbsmäßig giltl jede Erzeugung zn Zwecken dcr entgeltlichen Nnabfolguna cni Dritte. Artikel II. Dicsc Verordnung tritt am.25. Mäiz l91ü in Wirksamkeit Heinold ru. p. Schufter in. ?. Zenker ln. p. Engel n>. i>. Am 20. März 1915 wurde in der Hof. und Htaatsbruckerei das XXXl. Stück drs «cichsgesetzblattts in deutsche, "Ausgabe «msgegeben und versendet. Den 20. März 1915 wurde in drr Hof» und Staatsbluckciei duii (ül^XXXl. Stück drr ruthemschen und das ^XOIV. Stück der ltalieuischen ^Ui?nabe des Reichöassckblattes des I.ihraanacs 1914 sowiczda«^ X., XVI. und XVII. 3tücl der polnischen und das XXlII. Srück der italienischen Ausgabe des Neichi-geseh. blatttö des Jahrganges Uilb ausgegeben und versendet. Den 2l.Mzrz1U15 wurde in der Hof« und Ztaatidniekerei das XXXII. 3tücl des Neicheqcsrtzbl,l,ttes in deutscher ««sgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur »Wiener Zeitu»g> vom 20. und 21. März I9lh (Nr, «5 und 86) wuide die Weiterverbreitung folgender Prcherzeugnisse verboten: Die in Verlin c;edluclte und daselbst verlegte Druckschrift: «Del- Weltkrieg und das ukrainische Problem. Em Beitrag zur Aufklärung der a.egcnwärtiqeil politischen .'age von Anax, Berlin, Januar 1i»I5, Vellass von >rarl »roll. Verlin 8 14». Die im Verlage 5o<'i«tk «llitrico ^on/«^uo in Mailand erschienene Bioschiire: «6>1 pt»poln ^Vändchen 427). Die im Verlage der ^cx'iotH elNtric'e ^«nill'zuo in Viailaud erschienene Broschüre: «8tori^ ll'Uuxueli»» NikliutecH u« zioz,al»rv ^«. 15 - 'I»^o!« colla, e»rw llolu», ttsziouo Veusto» vun Cap. G. Roggero, Das von Josef Hubitschla herausgegebene, iu Aussig» Schönpriesen erschienene Flugblatt: «An die geehrten Haus-besitzei'Vereinr». Nr. 20 «Allgemeiner Anzeiger, uom 10. März 1915, Nr. 39 «Üsterreichischc Vollszeituua» vom 10. März 1915. Nr. ltt «Deutsche Böhme:walt» ^Zeitung» vom 12. März 1915. «c. 2Kl «Neue Züricher Zeitung, vom 5. März 1915. Morssenausaabe Nr. 5» der Zeitschrift.- «AussigerTagblatt» vum 13. Mur.^ 19l 5. Nr. 10 «?ollrjp»n» vom 13. Mürz 1915. Die m Verlin gedruckte und daselbst verlegte Druckschrift: «Poli.ische Nussovhiln, und Massenuervastungen staatstreuer Ukrainer in Galizim» von Auftriocus, Berlin. Februar 1915», Verlaa, von War! »roll. Bcrl'n ^ 14, Sebaftia'islratze 76. sir, 32 «Deutsche Voltszruung» vom I«, März 1915, TMsllcmkleitcn. Der französische Arzt Caftex. der im Hospital von Villemin eine Reihe von Fällen erfrorener Fütze beobachtet hat. berichtete darüber in der Pariser Akademie für Medizin. Unter der ' Entwicklung dcr Kälte schlvellen die Fühe an und lver-den von den durch die Felichtigkeit hartgewor-denen Schu- FeuMeto«. Die Granaten-Marie. Von Möbelt F>erz»g. (Schwtz.) Pünktlich uild gewissenhaft erfilllte sie ihre Ob^ licuniheiten, und wonn es ihr anfangs auch immer einen Stich gab, wenn sie auf dcm Wege zur.und von dcr Arbeit hörte, wie man ihren Spitznamen hinter ihr her-U,schelte, so gewöhnte sie sich mit der Zeit auch an das, la. fir wurde ordentlich stolz dnrauf, die Granaten-Ma-^e zu sein, als sie bemerkte, daß nur wenige sie aus Schadenfreude, viele nicht ohne Mitgefühl, manche aber "" ehrliche Achtung so nannten. Als freilich der Win-^ ^ ""b die Zeit der Välle und Gesellschaften her-"" u«Ne, wäre sie fürs L^ben gem wieder die Marie Dinger von einst gewesen. Doch auch diese Sehnsucht icyues, wenn a^ch erst nach vielen hemllichen Tränen, nn, und dann dausrte es nicht mehr lange, bis sie als Granaten-Marie ebenso leicht und froh durch das Stadt-chei» qing w,e dereinst, als sie noch das gnä' Fräulein oe-!"'e" "<"-.^"cln änderte auch die Tatsache nichts, day il.e volllg einsam dastand, weder Verwandte hatte, noch cme Freundm oder einen Freund. Sis wünschte es sich nicht anders und befand sich wohl dabei. So lagen die Dinge, als - im dritten Jahr nach dem Tode des seligen Herrn Ehinger - der Krieg aus-brach. .Kinder, jetzt gilt's!" sagte der Direktor der Mu-nitionsfabril. Und es galt. Dag und Nacht war das mächtige Gebäude nun vom Fiebertakt angespanntester Arbeit erfüllt, alle Hände wetteiferten in der Herstellung dcr mörderischen Rationen! für die Schlünde der Batterien. Es war lein Arbeiten mehr, soichern ein Jagen und Kämpfen auf Tod und Leben. Fast schien es, als wollten die Frauen, die hier fast ausnuhmslos am Werk waren, beweisen, daß sie nicht minder fest drauflos zu gehen verstanden wie ihre Männer auf den Feind. Sie ritten förnüichc Attacken aus die zu verarbeitenden Pulvervorräte und besiegten sie mit erstamüicher Geschwindigkeit. Trotzdem fanden sie noch Zeit, den versandfer-tigen Geschoßkisten allerlei kleine Liebesgaben beizupacken, sei es eine Tafel Schokolade, ein paar Zigaretten oder was sonst. Auch die Granaten-Marie, die jetzt nicht nur in: Kontor arbeitete, sondern überall war und über-c>ll mit Hand anlegte, beteiligte sich an diesen Sendungen, ja, sie war auch hier die fleißigste. Hatte sie doch leinen in< Feld, dcm sie auf direktem Weg etwas hätte zukommen lassen können. Und während dle anderen Frauen und Mädchen, von denen eine den Mann, bie andere den Liebsten „draußen" hatte, nicht allzu oft, aber dcwioch Briefe und Karten aus dem Feld erhielten, kam leine Zelle an die Granaten-Maric. Sie hatte» niemand, dem sie schreiben konnte, und niemand schrieb ihr. Das machte schließlich, daß die Granaten-Marie wieder traurig wurde wie damals, als sie so sehr darunter litt, nicht mehr zu dcn Glücklichen zu gehören, die in schönen Kleidern auf Bälle gehcn dürfen, und der Wunsch, auch jemanden draußen zu haben, wurde stärker und stärker in ihr. Vielleicht würde dann die Poft ab und Zu auch für sie etwas Habens und wenn nicht, so würde sie dann ooch wenigstens einen wissen, den sie aus der Ferne umsorgen und betreuen lonntc. In dieser Stimmung war die Granaten-Marie, als sie eines Tages einen Feldpostbrief erhielt, der an die Munitionsfabrik adressiert und durch den Vermerk „für Fräulein Granaten-Marie" zweifellos für sie bestimmt war. Der Brief lautete: „Liebes Fräulein! Sie haben mir mit den schönen warmen Oachen uns» dcn guten Zigaretten eine große, große Freude gemacht, die nur ermessen kann, wer weiß, wie hart das Handwerk des Krieges ist, besonders wenn man keine gute Seele in der Heimat hat, die es lindert. Ich stehe schon seit Jahren ganz allein in der Welt, aber was das heißt, weiß ich erst jetzt. Wie habe ich die Kameraden, die Briefe und Liebesgaben erhielten, beneiden gelernt! Nun braucht es das nicht mehr dank Ihrer Güte' Sie können sich nicht denken, wie glücklich ich war, als ich beim Offnen einer Munitionskiste dic schönen Sachen fand neLst dem lakonischen und doch so lieben Zettelchcn mit den Worten: „Herzlichen Gruß und wohl bekomm's dem Finder wünscht die Granaten-Marie." Ich hoffe nur, daß mein Brief Sie erreicht, denn es wa,r mir nicht möglich, mit Sicherheit festzustellen, aus welcher Fabrik die betreffende Kiste stammte. Aber dic) Post ist ja sin dig. Jedenfalls bitte ich um Nachricht, ob mein Brief ankam, denn ich möchte wissen, ob mein Dank dic freund liche Spmderin erreichte. Fritz Kühner^ Lehrer, z. Zt. Umerosfizier 3. Art.-Regt., 2. Vati." „Endlich!" jubelte die Granaten-Marie, als sie ^ llien hatte. Dann machte sie in aller Eile ein Weih nachtspaket zurecht, denn die Zeit dränqtc-, und dann nahm sie die Arbeit wieder auf, wo sie sie bei Erhalt des Briefcs unterbrochen hatte. Abends aber schrey, «le „ihrem" Unteroffizier einen tanaen, langen ^l^, m d«m sie ihm erzählte, daß sie sich über seinen Bnef sicher Laibachcr Zcituna Nr. 66 ' 502 23. März 1915 hen eingezwängt. Zur Abhilfe schlägt Laslcx vor, datz der Aufcnhalt in den Schützengräben iminer möglichst kurz bemessen sein soll; vor allem aber sei das Tvayen von Holz-schnl^n oder wenigstens von Schuhen mit Holzsohlen erforderlich. (Deutfch-cnglischc Ehe-Pcrstnudiuung.) Das „St. Gallcr Tagblatt" erzählt nach „Daily News and Leader" vom 2l>. Februar folgende merkwürdige Geschichte Vier Kriegsgefangene deutscher Abkunft hatten Bewilligung erhalten, sich nnt Engländerinnen, worunter drei Londonerinncn, zu verheiraten. Am 2. Februar fand die Trauung vor dem Zivilstandcsamte des Londoner South-end statt. Die Bräutigame kingtcn nnter bewaffneter V» gleitung dort an, erwartet von den Bräuten, die von ihren Angehörigen und Freunden begleitet lvarcn. Soldaten und Bekannte fungierten als Zeugen. Nach vollzogener Trauung begaben sich die neuvermählten Paare mit der Hochzeitsgesellschaft in ein nahes Restaurant, wo sie cin fröhliches Mahl bis nachmittags drei Uhr zusammenhielt. Da-uu durften die Gatten ihre Angetrauten nach dem Bahnhöfe begleiten, von wo die jungen Frauen in die innere Stadt zurückkehrten, während die vier Ehemänner von ihrer Velvachung wieder in das Lager der Kriegsgefangenen gebracht wurden. - (Die Ennliindcr und die Blutegel.) Die Engländer, die dnrch den Krieg so manches entbehren müssen, machten auch die unangenehme Entdeckung, das; ihnen da durch ein lieber und nützlicher Freund geraubt ist: der Blutegel. Die Blutegel, die sonst in der Medizin keine grosse Rolle mehr spielen, für die a'ber die Engländer noch viel Vorliebe haben, kamen aus Nordfrankrcich, Belgien und Ungarn nach dem Inselreich. Von dort ist aber jetzt für die Briten nichts mehr zu holen. Bald gab es in London leinen einzigen Blutegel mehr, und die Not war gros;. Ein bekannter Zoologe, Shipley, stellte sich die Aufgabe, die Engländer von der „Bluiegellosigleit" zu befreien. Er uxmdle sich zunächst an die Vereinigten Staa-ten nnd Kanada, aber ohne Erfolg. In Indion gelang es ilnn dann, das Gewünschte zu finden, zwar nicht in richtigen Mnlegeln, aber doch eine verwandle Gattung, die die gleichen Dienste zu leisten vermag. Die vollblütigen Engländer werden a'lso nun wieder von ihrem Nberfluß befreit werden, nnd zwar sind die neuen Blutegel ziemlich grohe Tiere lion etwa dreißig Zentimeter Länge, denen die loeite Reise sehr gut bekommen ist lind die einen erstaunlichen Durst entwickeln. iDer Mngnct i» der Kriegschirurgie.) Die Verletzungen durch Geschos;sftlitter stellen den Fcldchirurgen oft vor die merkwürdigsten Fälle. So berichtet Professor A. Tiche im „Zentralblatt für Chirurgie" über die Entfernung eines Granatsplitters aus einer Wunde, die dnrch eine Verletzung des Hinterhauptes entstanden, so dah das Gehirn schwer zertrümmert wurde. Dem Patienten wurde im Kriegslnzarclt in N. aus einer Tiefe von ctlua sechs Iculimetern ein verhältnismässig großer Knochensplitter entfernt. Das Röntgenbild ergab aber nachträglich m derselben Tiefe, doch etwas nach rechts von dem zugänglichen Teil des Wundtrichters im Gehirn verschoben, einen kleinen Granatsplitter. Prof. Tietze nahm nun den Standpunkt ein, dayman einen derartigen Fremdkörper nicht zurücklassen dürfe, da vielfach der Fall vorgekommen ist, das; eine ins Gehirn gelangte Kugel scheinbar gut cin- «,'benso sehr, wenn nicht noch mehy gefreut hatte, als er über ihre Sendung. Dann schrieb sie, daß auch sie allein in der Welt stehe und daß sie sich freuen würde, wieder von ihm zu hören, und sie wünsche ihm fröhliche Weihnachten und schicke ihm ein paar Sachen, die ihm hoffend lich gefallen und gute Dienste leisten würden. Dann schloß sic: „Tie selbst haben mir derciw ein großes Wcih-mMsgescheül gemacht, denn ich habe jehl den Freund, den ich mir gewünscht habe. Also, lieber Freund, lebcn Sie recht, recht wohl, und da,M Sie wissen, wie Ihre Freundin aussieht, lege ich mein Bild bei. Schicke» Sie mir auch eins von sich, wcnn Sicj können, ja? Marie EhmM, genannt die Granaten-Marie." Ho weit, lieber Leser und geneigte Leserin, ist diese wahrhafte Geschichte bis jetzt gediehen. Wie sie sich weiter entwickeln wird, müssen wir nicht auderö wie die l.w>.'c GralmtenMarie in hoffender Geduld abwarlcn. Iümicrh'N vermute ich folgendes: Der Herr Unteroffizier Kühner wird sich in das Vild Maries bis über die Olneu verlieben, und wenn er heil aus dein Kriegs zu-li'-ckkommt, so Wirt» cr nichts Mligcres zu lun huben, als die Granaten-Marie un, dns In fürs Leben zu bitten, denn da cr in seinem Zivilbemf Lehrer und also Idealist ist, wird des seligen Herrn Ehinger Bankerott und die da'raus folgende MitgifllosiaM Maries ihn ganz gewiß nicht schrecken. Die Marie dagegen dürfte nicht Nein saqcn, denn er ist nicht nur ein guter, sondern auch ein lmbscher Mann. So /wird die GranatcuMaric am Ende eine wohlbestallte Frau Lehrerin weiden. geheilt uud gut ertragen war, bis der PaUeul eines Tages tot umfiel, loeil die Kugel gewandert war und lebenswichtige Zentren getroffen hatte. Außerdem fieberte im vorliegenden Falle der Patient. Die Hauptsache war nun die Lösung der Frage, wie num den Splitter am besten enifcrnen konnte. Am vorteilhaftesten ist natürlich dafür ein starker Magnet, aber diesen hatte man nicht gur Verfügung. Infolgedessen nahm Professor Tietze Rücksprache mit den Herren von der Telegraphcnabteilung, die bald Rat zu schaffen wußten und einen Elektromagneten herstellten. Man nahm einen glatt polierten und leicht zu desinfizierenden Eiscnstab, der in einer an die Starkstromleitung in passender Weise angeschlossenen Spule steckte. Das ganze Material, einschließlich Motor und Dynamo, war requiriert; der Motorwagen hatte früher Dreschmaschinen getrieben. Der Versuch, den Splitter herauszuziehen, gelang. Als der Eisenstab etlva sechs Zentimeter tief eingeführt loar, gab es einen leisen Klick und der Splitter hing am Ende des Magnete»'. Gerade wegen seiner Kleinheit wäre cr für andere Methoden unauffindbar gewesen. — (Allerlei Frauenweisheiten.) Im jüngsten Hefte der neuen Modezeilschrift „Der Meiderkasten" finden ftch ein paar hübsche Frauenwcishciten, denen es auch an allerlei kleinen Spitzen nicht fehlt. Die gelungensten dieser Beobachtungen und Erfahrungen sind folgende: Man spricht von^büsen Zungen — viel häufiger find böse Ohren. — Verheiratet sein: das ist lveder allein, nach beisammen, sein. — Man wird müde von der Arbeit, die man nicht verrichtet. —- Wir Frauen brauchen außerordentlich viel Willen, um dem nachzugehen, loas wir am meisten verlangen. - Altern, das ist: sich zeigen. — Man ist Gott sei Dank nicht immer man selber. — Nur jene haben Angst, ihre Jugend zu verlieren, denen das Alter nichts hinzufügt. Lotal- und Proviuzial-Nllchrichtcn. Zur Vertilgung der Giftschlaugen in Kraiu im Jahre 1914. Von Dr. Gv. Sajsvic. (Fortsetzung.) Von den giftlosen wurden uns diesmal Köpfe üln' zweier Arten zugesandt (Glattnatter 36, Ringelnatter 4), während sich im Jahre 1912 vier (Glattnatter 7059, Würfelnattcr 878, Ringelnatter 3l6, Äskulapnatter 83) und im Jahre 1913 drei Arten (Glattnatter 233, Würfelnatter 94, Ringelnatter 16) befanden. Von der Blindschleiche oder irgend einer anderen Lacei-lide wurde erfreulicherweise kein Kopf eingeschickt. Wenn wir nun die örtliche Verteilung der sämtlichen Schlangenküpfc mit Rücksicht auf die Gliederung Kiains in Obcrkrain, Innerlrain und Unterkrain vornehmen, so gewinnen wir folgendes Übcrsichtsbild: ^.. Overtrain (größtenteils Hochgebirgslan» schaft): I. 327 (1912: 2895, 1913: 873) Giftschlangen, und zwar 288 (1912: 254«, 1913: 760) Sandvipern, 31 (1912: 282, 1913: 93) Kreuzottern, 8 (1912: 60, 1913: 20) Höllenottern und 0 (1912: 7, 1913: 0) Exemplare der bosnischen Varietät der Kreuzotter. — II. 5 (1912: 2328, 1913: 77) giftlose Schlangen l5 Glattnattern (1912: 1829 Glattnattern, 373 Würfelnaltern, 115 Ringelnattern, 11 Äskulapnattern; 1913: 64 Glattnattern, 7 Würfel- und 6 Ringelnattern)^. N. Innerkrain (Karstlandschaft): I. 354 (1912: 4123, 1913 687) Giftschlangen, sämtlich Sandvipern, während in den vorangegangenen zwei Jahren neben Sandvipern (1912: 2546, 1913: 760) auch Kreuzottern (1912: 22, 1913: 3) und Höllcnnattern (19l2: 29, 1913 0) gefangen wurden. - Die Zahl der giftlosen Arten beträgt nur 9 (8 Glattnattern, 1 Ringelnatter) und war in den Vorjahren bedeutend großer (1912: 1781 Glattnattern, 209 Würsclnattern, 99 Ringelnattern, 1l Äskulapnattern; 1913: 90 Glatinat-tern, 87 Würfelnatlcrn, 5 Ringelnattern). ('. Unierkrain (teils Karst, teils Hügelland und Mittclgebirgslandschaft): 958 (,1912: 8017, 1913: 2982) Giftschlangen, die sämtlich wie im Vorjahre 1913 der Sandviper angehören, während im Jahre, <912 neben 8005 Sandviftern auch 12 Kreuozttern vorhanden waren. Als zu den giftlosen gehörig wur^ den 2 6 (1912: 3908, 1913:, 84) Köpfe erkannt: unter diesen waren 23 (1912: 3449, 1913: 79) Glattnattern und 3 (1912: 102, 1913: 5) Ringelnattern, im Jahre 1912 waren noch die Formen Würfelnatter (996) und Äskulapnatter (61) nertrrten. Die 52 Orlsgemcinden beteiligten sich größtenteils an der Vertilgung schon- in den Vorjahren: 33 von ihnen waren durch das ganze Tricnnium tätig, 14 im Jahre l!)14 nnd noch iu einem der Vorjahre, 5 sind neu hinzugekommen. Die Einscnduugcu einzelner Gemeinden zeigen gegenüber den vorjährigen einen beträchtlichen Unter schied. Wenige lieferten wesentlich mehr, die meisten wei- sen eine bedeutend kleinere Summe der getöteten Schlangen auf. Während iu den Vorjahren verhältnismäßig viele Plähc mit 100 oder öfter auch mehrere Hunderte zählenden Kopfsammlungen um die Prämien eingekommen waren, sind derart starke Sendungen im Jahre 1914 ausgeblieben. über 100 Giftschlangenlöpfe haben wir nur von der Gemeinde Hl. Kreuz bei Landstraß (119) erhalten. Zwischen 50 und 100 Stück haben geschickt: Radovica (89), Dobnu5e (85), Zagorje bei St. Peter (71), Tribune (67), Littai (65), Dobrunje (62), Aßling (56), Schwarzellberg bei Villichgraz ('51), Raoence (50); 25 bis 50 Stück 18 und nnter 25 Stück 24 Plätze. Ohne einen Gift-schlangcnkopf ist leine Sendung eingelaufen. «.Fortsetzung folgt.) ^ (Die Allerhöchste belobende Anerkennung) für tapferes Verhalten vor dem Feinde wurde dem Oberleutnant in der Reserve Alexander Fürsten Sullow s l i und dem Oberärzte in der Reserve Dr. Josef Uran, beiden des Dragonerregimcnls Nr. 5, bekanntgegeben. — (Das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuze) wurde dem Hanptmann in der Reserve Alois Mora Witz des Landwchrinfantcriercgiments Nr. 2? i-.nd dem Oberleutnant Geza Mukarowslh des Feld-kanoncnregiments Nr. 7 verliehen. — (StatilMslommandorapport.) Am 26. d. M. zwischen 9 Uhr und 12 Uhr vormittags findet zwecks Verlautbarung wichtiger Dieustbefchlc der Stationsfom-mandorapport statt. Hiezu haben alle Offiziere, Fähnriche, Kadetten und gleichgestellten Militärbeamten zu erscheinen. Die am Erscheine«« durch Krankheit Verhinderten haben dies durch ein militärärztliches Zeugnis zu rechtfertigen. — (Verwundetcntransvort.) Zur gestrigen Notiz über den jüngsten Verwundctcntransport sei ergänzend berichtet, daß behufs Übernahme am Bahnhöfe noch die Herren Hofrat Dr. Zuftanc für die Landesregierung und Offizial Anton Iagodic als Vertreter für das Note Kreuz erschienen waren. — (Trauung.) Am 20. d. M. fand in der hiesigen fi'-rstbischöflichen Hauslapellc die Trauung des k. k. Oberleutnants im Landwehrinfanterieregnnenl Nr. 27 Hcr-rn Oswald NavanelIi mit Fräulein Mizzi P o g a<> a r, Tochter des l. ;k. Finanzrates und Hausbesitzers in Laibach Herrn Karl Puga^ar, statt Als Trauzmgen fun-gierten sir die Vraut Herr Dr. Wilhelm Schweitzer, Advokat in Laibach, für den Bräutigam dessen Onkel Herr Hans Edler von Posch, Fabriksbcsitzer in Graz. — (Siimng des trainischen La»»dcöschulratcs vom 17. März.) Beschlüsse wurden gefaßt: in betreff d«r Heranziehung der Schuljugend zu landwirlschaftlichen Arbeiten, in betreff der Verleihung der Franz Kotnik schen Studentcnstiftung, in betreff der Einführung der trainischen Heimatkunde als Freigcgcnstand an den Mittelschulen und, Lehrerbildungsanstalten in Krain, in be trcff des Schulbesuches der in der Stadt Gotlschee wohnenden noch schulpflichtigen Dienstboten und Lehrlinge, in betreff der Beförderung eincs Hauptlchrcrs in die achte Rangsllassc und ill bct-rcsf der Zucrkcmumg der Dienstalterszulage an einen Mittclschulsupftlcnten! — Das Gesuch einer auiesziertcn Lehrerin um Versetzung in den dauernden Ruhestand wurde abgewiesen. — Der Organlsationsentwurf und Lehrftlan für einen einjährigen Handelskurs an der Privatvolksschule in Dornegg wurde genehmigt. — Ein Inspcktionsbericht wurde zur Kenntnis genommen. — Schließlich wurden Schulgeld bcfreiungsgcsuchc sowie ein Disziplinarfall der Erledigung zugeft'chrt. — (Die Staatsprilflma.cn aus der Staatsrechnungs' Wissenschaft) im Apriltermin beginnen Montag den 26sten April um 9 Uhr vormittags. Die ordnungsmäßig gestempelten Gesuche um Zulassung sind bis Freitag den 16ten April bei der Pn'iftmgskommission, Graz, Schützenhofgasse Nr. 10, 2. Stock, einzureichen und mit dem In-ffrifttionsnachweise, dem Taufscheine, ferner mit Ausweisen über die Lebensstellung sowie den bisherigen Sludiengang und Angaben über die zum Studium be-M'tztcn Behelfe zu belegen. Diejenigen Kandidaten, die den heurigen Kurs über Staatsrechnungswissenschaft an der Grazer Universität frequentiert haben, haben den Melduilgshogen nicht dem Gesuche beizulegen, sondern zur Prüfung mitzubringen. (Genossenschaft der Kleidcrmacher in Laibach.) Die Genossenschaft der Klcidcrmachcr, Klcidcrmacherm-nen, Kürschner und Handschuhmacher in Laibach hielt am 21. d. M. vormittags unter «zahlreicher Beteiligung der Mitglieder im Gartensalon des Hotels „Ilirija" ihre diesjährige ordentliche Vollversammlung ab. Die Aufsichtsbehörde vertrat Herr Magistratskommissär Doktor Verce. Der Versammlung wohnten außerdem Herr Gmossmschuftsinstrultor Stcska und Herr Ingenieur Remcc als Vertreter des Gcwerbeföiderungsinstitutes für Krain bei. Der Obmann der Genossenschaft, Herr Franz Iclo^nik, eröffnete, die Versammlung und erstattete sodann den Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr. Die Vorstehnng der Genossenschaft h'"t "N Jahre 1914 acht ordentliche und zwei außerordentliche Ausschußsitzungen ab. Die Statuten der im Vorjahre ms Leben gcmfcncn genossenschaftlichen Krankenkasse wurden von der l. k. Landesregierung an die Genosscnichast mit der Aufforderung rückgelcitct, mehrere Bestimmungen durch die Vollversammlung abzuändern. Im Laufe des Jahres wurden mehrere Zusammenkünfte der Genomen- Laibachcr Ieituna Nr. 66 503 23. März 1915 schaftsmitglieder zu dem Zwecke einberufen, um verschiedene Standesfragen und namentlich die Frage der Lieferung von Uniformsorten für die Armee einer Erörterung zu unterziehen. An die Familien der zur aktiven Militärdienstleistung einberufenen Mitglieder sowie an kranke mid erwerbsunfähige Genossenschaftsmitglieder wurden Unterstützungen im Gesamtbeträge von 500 /v zur Verteilung gebracht und für die Kriegsanleihe der Aetrag von 500 X gezeichnet, welche patriotische Kundgebung des Vorstandes unter lebhaften Slavarufcn auf Seine Majestät den Kaiser von der- Vollversammlung nachträglich genehmigt wurde. Die Genossenschaft zählte mit Ende des abgelaufenen Jahres 88 weibliche und 79 männliche. Zusammen somit 167 Mitglieder. 1A Mitglieder sind im Laufe des Jahres neu tieigetreten, 12 Mitglieder hingegen infolge Anhcimsagung des Gewerbebetriebes aus der Genossenschaft ausgetreten. 64 Lehrlinge haben ihren Veitritt angemeldet, 45 Lehrlinge wurden freigesprochen. Das für das abgelaufene Jahr in Aussicht genommene Jubiläum des 25jährigen Ve-standes der Genossenschaft inußte infolge des am 28sten Juni an dem erlauchten Thronfolgerftaar verübten At-tentates in Sarajevo auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Mit Rücksicht auf die Kriegsercignisse wurde von der EinHebung der Mitgliedergebühr für das Jahr 1914 Abstand genommen. Die Einnahmen der Genossenschaft bezifferten sich im abgelaufenen Jahre mit 1471 X 53 /l, die Ausgaben mit 1388 /< 80 k. Das genossenschaftliche Vermögen beläuft sich auf 4673 X 28 /l. Der Rechnungsabschluß wurde von den Revisoren geprüft und die gesamte Gebarung in Ordnung befunden. Der Geschäftsbericht wurde beifällig aufgenommen und nach einer Ansprache des Herrn Lo/.ar, worin er die Verdienste des Obmannes, dcr bereits fünfzehn Jahre mit unermüdlichem Eifer an der Ausgestaltung und Entwicklung der Genossenschaft erfolgreich tätig ist, gebührend hervorgehoben wurden, Herrn Feloinik durch Überreichung einer kunstvoll ausgearbeiteten Adresse sowie eines duftigen Blumenstraußes eine herzliche Ovation bereitet, für die der Obmann der Versammlung den wärmsten Dan? aussprach. Der Ovation schlössen sich auch die Vertreter des Genossenschaftsinstrukrorats und des Gewerbeförderungsinstitntes an, die der Tätigkeit des Genossenschaftsobmannes volle Anerkennung zollten. Die Versamnllung beschloß im weiteren Verlaufe der Verhandlungen, das Vermögen des Untcrstützungssonds der neu errichteten genossenschaftlichen Krankenkasse zu widmen, von einer Nerwahl des Genossenschaftsausschusses mit Rücksicht auf die Kriegs ereignifse abzusehen und auch im laufenden Jahre von der EinHebung der Mitgliedergebühr Abstand Zu nehmen. Die Errichtung einer genossenschaftlichen ArbeitsVermittlungsstelle wurde einstimmig beschlossen, worauf beren Statuten genehmigt wurden. Nachdem noch dein Obmann eine ständige jährliche Remuneration im Betrage von 300 X votiert worden war, wurde die Vollversammlung um 11 Uhr vormittags geschlossen. — (Die Iahresversannnlung des Alpenvereinsgaues „Karawanlen") in Klagenfurt findet Mittwoch den 24. d. um 8 Uhr abends im Klubzimmer der Restauration „Sonne" statt. Nach Abwicklung der Tagesordnung hält Herr Walter Rizzi, Vorstand-Stellvertreter der sllpen-vereinssesstion in Laibach, einen Vockag über „Neue Wanderungen von der Triglavhütte" mit Ausstellung einschlägiger Bilder. ^ (Unglück oder Verbrechen?) Am 19. d. M. wurde bet der Kalanschen Mühle in Vischoflack im Zaierbachc eme männliche Leiche, deren Identität noch nicht festgestellt werden konnte, angeschwemmt aufgeftmden. Die Leiche, die in die Totentammer überführt wurde, weist KoPfveHetzungen auf. Ob ein Verbrechen, Unglück oder ein Selbstmord vorliegt, ist noch nicht bekannt. — (Verhaftnng.) Samstag wurden in Preska ein Keuschler und ein lcdiger Tischler wegen dringenden Vei> dnchtes eines Geflügeldiebstahles verhaftet und dem Bezirksgericht? eingeliefert. - (Ein großmütiger Dieb.) Ein' Besitzer bei Zwi-schenwüssern, dcr schon mehreremalc bestohlen wurde, versteckte seine Brieftasche mit einem größeren Geldbeträge in einem Getreibelasten tief in den Weizen, in der Meinung, daß dort das Geld vor fremder Hand am sichersten sei. Er täuschte sich aber, denn ein Dieb forschte vorgestern auch dieses Versteck aus. Übrigens handelte er sehr großmütig, da er aus der Brieftasche nur einen Teilbetrag von 40 /^ entwendete, während er das übrige Gelb unberührt ließ. ,— (Einbrüche.) Sonntag nachts drangen unbekannte Täter ins Haus der Besitzerin und Gastwirtin Maria ^muc in äkofljica ciii und entwendeten aus der Selch-lüchc sechs halbgesclchte Schinten, zwei Schulter- und zwei große Rippenstücke, dann aus dem Weinkeller mch-rcre Flaschen Bier und ans einem Kasten 72 X Bargeld. Sie wollten auch in andere Räumlichkeiten eindringen. Durch das Geräusch aber erwachte die Wirtin und verscheuchte die Diebe, die müer Mitnahme der Beute die Flucht ergriffen. — Am 19. d. M. nachts wurde ins Hails des Besitzers und Gastwirtes Franz Li-' ftach in Dobrunjc eingebrochen. Der Täter brach eine eiserne VereiMsammclbüchse, dann die versperrten ' Grammophon- und Poliphonladen auf und beraubte sie! ihres Inhaltes. Weiters entwendete er ein Paar noch fast neue Männerschnürschuhc, fünf große Hühner und ein größeres Quantum Eier. -- Endlich wurde in dcr gleichen Nacht bei der Besitzerin Maria ^elan in Do-brunje eingebrochen. Der Täter wurde aber noch rechtzeitig verscheucht, so daß ihm nur ein Stück Stoff für einen Männeranzug als Beute in die Hände fiel. — (Verstorbene, in Laibach.) Hedwig Schott, Lehrerin, 32 Jahre; Gertrud Fajgelj, Schmiedswitwe, 68 Jahre; Iosefine Koiat, Private, 76 Jahre; Anna Ko-Va5, Kontoristentochter, 16 Jahre; Anton Puntar, Landsturmmann; Georg Cvctnn!, Infanterist; Karl Schmidt, Infanterist; Maria Elsner, Private, 87 Jahre; Theresia Ianc, Private, 82 Jahre; Johann Weih, Kellncrssohn, 3'/2 Monate; Marianna t>lerjanc, Fabriksarbeiterin i. R., 66 Jahre; Franzista Pulelstcin, Gastwirtin, 56 Jahre. Erstarrte Liebe, ein hervorragendes Schlagerdrama in drei Akten, kommt von heule an im Kino „Ideal" zur Vorführung. Das weitere Programm enthält noch das überaus hochinteressante Kriegsjournal und die glänzende zweiall ige Militärhumoreske „Mobilmachung ill der Küche". ' 664 Theater, Kunst und Literatur. Wohltiitigkeitskonzert. Wie bereits gemeldet, veranstalteten die vereinigten Musikkapellen der k. u. k. Infanterieregimcnter Nr. 17 und 97 am Iosefitage abends im hiesigen Landcstheater zu Gunsten der Kriegssürsorge ein Streichtonzert, das sich sowohl wegen seiner Vorttagsordnung als auch wegen dcr Gediegenheit dcr Wiedergabe schnurriger Kunst-Piecen durch ein 70 Mann hohes Orchester eines vollen Erfolges erfreute. Eröffnet wurde die erste, von Herrn Kapellmeister Wolff des IR Nr. 17 geleitete KonZerthulfle mit der Ouvertüre zu Beethovens einziger Oper „Leunore" („Fi-delio"). Die Ouvertüre, ein erhabenes Paraoeslück vieler moderner Dirigenten, malt in klassischer Vollendung mit mächtigem Pathos den düsteren Kerter Florcstans und seine tiefinnen geahnte Erscheinung Leonorens. Dle Ah-nun? wlro Wirklichlei:, Lernci?, das Heldenwciv, eilt zur Rettung des Geliebten herbei Ihre Tat führt zum Sieg; wir hören das erlöschende Signal. Florcstans Äe-freiung schafft Freiheit allen, die da im tieicn werter schmachten. — Offenbar durch die lältchalver eingetretene Gliederstcifhcit in der Sfticlfreiheit behindert, liehen die Streicher anfänglich die nötige Exaktheit vermissen, dann aber spielten sie sich aus, so daß die mächtig zugreifende Ouvertüre zu eindringlicherer Wirkung kommen konnte. Der tiefe Ernst unserer Tage, gepaart mit Rct-'tungsjubel ahnender Siegeszuversicht, hätte durch ein anderes Musikwerk kaum zu emdrlngendercr Äußerung gebracht werden können. — Dcr darauf folgende Entreakt und Einzug des Königs Vladislav aus dcr auch in Lnibach wohlbekannten Opcr „Da5i,oo,r" von Smetann vermittelte durch seine hoheitsvollc Dramatik erlösende Feststimmung, zumal er in all seilten dynamischen Abwandlungen und Nllngrauschcn^ocn, Slimmungsausma-lungcn prächtige ausgearbeitet gebracht wurde. - Die Krone dieses Konzertteilcs bildete sohin die Gralszcne aus Wagners „Parsifal", die bisher in Laibach nur bei der Ausführung in der Philharmonischen Gesellschaft! gehört worden war und wegen Mangels an der erforderlichen Vertrautheit mit dcr Szei'.cnfabel bei der Mehr- heit nur Gehörs-, nicht auch Assoziationswirkung haben konnte. Der vortreffliche Vortrag, bei den, man sich freilich mit Ersatz ftr das feierliche Getöne des Gralglocken-spicles behelfen mutzte, löste weihevolle Stimnumg aus. Herr Kapellmeister Wolff hatte abermals für wohlverdienten, reichen Beifall zu danken. Die zweite Konzcrthülfte, die von Herrn Kapellmeister Zitta des IR Nr. 97 geleitet wurde, setzte mit dcr Erstaufführung von Parmas Vorspielen zur Ballade „Schön Adelheid" von Wildenbruch ein. Wenn auf dem Kc'nzertprogramm „Vorspiel" zu lesen stand, so ist dlis nicht ganz richtig, weil das zum Vortrage gelangte Stück aus zwei anufeinander folgenden, durch einen eigens eingefügten Orchestralsatz verbundenen Vorspielen besteht. Kaiser Ottos Tochter Schön-Adelheid hatte zwei Jahre lang im Kerker schmachten müssen, weil sie dem Gcbote des Vaters zum Trotz nicht den reichen und mächtigen Grafen Wilhelm von Nort zum Gemahl hatte nehmen wollen, sondern ihr Herz dem unbemittelten, aber jugcndschöne» Ritter Heinrich zngewendet hatte. Nun sie dcr Vater aus dem Kerker hat hervorholen lassen, will ihr Geliebter von ihr, der durch Hunger und Seelen^ Pein Entstellten, nichts mehr wissen. Schön-Adelheih bricht darob das Herz; der von ihr ehedem verschmähte, ihr jedoch nach wie vor in herzlicher Treue ergebene Graf Wilhelm voll Nort zieht den Ungetreuen vor ihrem Leichnam zur Rechenschaft und crsticht ihn. „Er erhob Hr lockiges Hnupt auf das Knie und er und der Kaiser weinten auf sie". Auf diese Fabel nehmen die von Parma kunstvoll mit charakteristischen Motiven durchwebten Vorspiele Bezug, die sich durch fliehende Rhythmen und einschmeichelnde Tonpracht auszeichnen. Alles eher denn einfach in der Faktur, zeichnen sich die zu Gehör gebrachten Instrumentalteile durch meisterhafte Verwertung der spezifischen Klangfarben der Instrumente alls, worin Parma von teinem anderen heimischen Komponisten u> reicht wird. Es wäre nach der beifälligen Aufnahme, die den Bruchteilen zuteil wurde, zu wünschen, daß Parmas Ballade „Tchö'n-Adelheid" je eher in Gänze zur Aufführung gebracht würde. - Das effektvolle „Ave Maria" vo,l Gounod-Bach, als Trio für eine erste Violine, ein Cello und eine die Parallelmelodie dcr beiden untermalende Harfe eingerichtet, riß die Zuhörer zu begeistertem Beifall hin, an dem auch die um die genannte Mit-tclgruppc mit Ausschluß der Baßgeigen aufgeslelltrn Streicher für ihr Schlußbegleitspiel verdienten Anteil hatten. Der Harmoniumpart war in sehr vorteilhafter Weise an die hinter der Streicherrunde postierte Holz-instrumenwlharmonic abgegeben worden. Die Solisten verdienen mitsamt! den Flötisten für ihr ausgezeichnetes Spiel besonderes Lob. — Das darauf vorgeführte, gleichfalls auf die Mitwirkung der Baßgeigen verzichtende Streichmcnnett des Kmiimenmisiklomponisteil Äoccherini versetzte durch seine leicht tändelnden Weisen in die go sühlsscligc Zeit dcr nur auf Lebcnsanmutigkeit bedachten Galanterie und wurde mit rauschcudem Beifall bedacht. Als Schlußstück gelangte Liszts Zweite ungarische Rhapsodie, eines der bekanntesten Tonwerke der Gegenwart, zum Vortrage. Ihre unaufhörlich wechselnden, sich verwickelnden, kreuzenden, unterfangenden Rhythmen schmiegen sich jedcm Ausdruck an, von der wildesten Heftigkeit bis zur einschmeichelnden Zärtlichkeit, vom kriegerischen Trotz bis zum wiegenden Tanz, vom Triumph-jlibcl bis zur Totenklage, immer voll Feuer, Biegsamkeit und Schwung. Anhaltender Beifall bedankte Herrn Kapellmeister Zittu und die wackeren! Musiker für den gebotenen lauteren Genuß. Herr Kapellmeister Zitta ließ sohin die VoWhymnc intonieren, die von der Zuhörerschaft stehend angehört lind mit Beifallsgeklätsche entgegengenommen wurde. Von Vorteil wäre es gewesen, wenn für knapp gehaltene Szenenerläulcrungen zu den Vortragsstücken vorgesorgt worden wäre, die als Opernteile nur in Ver^ bindung mit ganz bestimmten Assoziationcn entsprechend wirken können, wie z. B. die Gralszene aus Wagners „Parsifal" oder die Vorspiele zu Wildenbruch-Parinaö Ballade „Schön Adelheid", deren Fabel für die Erstaufführung den meisten Zuhörern gänzlich unbekannt war. Der Zuorang zum Konzert war so bedeutend, daß eine> große Anzahl von Kartenwerbern abgewiesen werden mußte. ^ Der Avieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-sureaus. Österreich-Ungarn. Vom nördlichen Krlegsschaupllche. Wien, 22. März. Amtlich wird verlautbart: 22sten März 1915. Nach vieremhalbmonatiger Einschließung am Ende ihrer Kraft angelangt, ift die Festung Przemysl am 22. März in Ehren gefallen. Als die Perpflegsvorräte Mitte dieses Monates knapp zu werden begannen, ent« schloß sich General der Infanterie von Kusmanel zum letzten Angriffe. Die AuöfaWtruppen brachen am 19. d. zeitlich morgens über die Gürtellinie vor und hielten in siebenftündigem Gefecht gegen starke russische Kräfte bis zum äußersten stand. Schließlich zwang die Überlegenheit der Zahl zum Zurückgehen hinter die Gürtellinie. In den folgenden Nachten gingen die Russen gegen mehrere Fronten von Przcmysl vor. Tiesr Angriffe brachen gleich allen früheren in dem Feuer der tapfer verteidigten Befestigungen zusammen. La nnch dcm Ausfall am 19. d. auch die änjzcrste Beschränkung der Verpflegsration nur einen dreitägigen Widerstand gestattete, hatte der Fe-sk-ngslommandant mittlerweile den Befehl erhalten, nach Ablanf dieser Frist und nach Bernichtnng des Kriegsmaterials den Plah dem Feinde zu überlassen. Wie ein Flieger der Festung meldete, gelang es tatsächlich, die Forts samt Geschützen, Munition und befestigten Anlage» rechtzeitig zn zerstören. Tcm opfernmtigen Ausharren und 5cm lehten Kampfe der Besatzung «ebührt mcht mtn Laibacher Zeiwna Nr. 66 504 23. Män 1915 d«es Lob als ihrer Tapferkeit in den früheren Stürmen und Gefechte». Diese Anerkennung wird anch der Feind den Helden von Przcmyol nicht versagen. Ler Fall der Festung mit dem die Heeresleitung seit längerer Zeit rechnen mußte, hatleinen Einfluß auf die Lage im gro« ßen. Bei der Feldarmee dauern die Kämpfe im Karpa-thcnabschnitt vom Uzsoler Passe bis zum Sattel von Ko-nicczna am Der Stellvertreter des Chefs des General-stabcs: b. Hof er, FML. Der Armeebefehl des Erzherzogs Friedrich über den Fall von Przemysl. Wien, 22. März, sseldmarschall Erzherzog Friedrich hat nachstehenden Armeebefehl erlassen: „Nach vicrein? halbmonatigen heldcmnütigen Kämpfen, in welchen der rücksichtslos und zähe, aber stets vergeblich anstürmende Feind ungeheure Verluste erlitt und nach blunger Abweisung seiner noch in der letzten Zeit, insbesondere am W. und 21. März Tag und Nacht unternommenen Versuche, die Festung Przemysl mit Gewalt in die Hand zu bekommen, hat die heldenmütige Festungsbrsalmng, die noch am 19. mit lehter Kraft versuchte, den übermächtigen Ring der Einschließung zu sprengen, durch Hunger be zwungcn, über Befehl mW nach Zerstörung und Spren» guilg aller Werke, Brücken, Waffen, Munition und des Kriegsmaterials aller Art, die Trümmer uo» Przemysl dem Feinde übcrlafsen. Den unbesiegten Helden von Przemysl unseren kameradschaftlichen Gruß nnd Dant. Sie wurde»» durch Nawrgewaltcn und nicht durch den Feind bezwungen. Sie bleiben uns ein hehres Vorbild treuer Pflichterfüllung bis an die äußerste Grenze mensch« NUM oililft. Tie Verteidigung von Przcmysl bleibt für ewige Zeiten ein leuchtendes Ruhmesblatt unferee Ar-mee. Fcldmarsckiall Erzherzog Friedrich." Auszeichnung des Grafen Nudolf Traun. Wien, 22. März. Seine Majestät der Kaiser verlieh dem k. l. Kommissär für das österreichische HilsS-vereinswesen Grafen Rudolf Traun den Verdienst-stern, des Noten Kreuzes mit der Kricgsdetoration, welche Auszeichnung heute dem Kommissär durch Erzherzog Franz Saluator feierlich und in Anwesenheit der Funktionäre des Noten Kreuzes überreich: wurde. Der Erzherzog hielt hiebei eine Ansprache, worin er ausführte, daß alle Teile des österreichischen Noten Kreuzes in dieser Allerhöchsten Auszeichnung eine besondere Verehrung und Anerkennung Seiner Majestät für das österreichische Note Kreuz erblicken. Er sprach schließlich dem Grafen seine Glückwünsche ans. Graf Traun bat den Erzherzog, Seiner Majestät seinen untertänigsten Dank zu unterbreiten. Ein haltloses Gerücht über bevorstehende Personalvrr« änderuugen bei der bosnischen Landesressicrung. Sarajevo, 22. März. Gegenüber einer von einem Agramer Blatte gebrachten und auch von andern Alät-tern übernommenen Nachricht von einer bevorstehenden Personalvcrä'ndemng an den oberen Stellen der Landesregierung, wodei bestimmte Namen benannt werden, ^.ird von hiesiger kompetenter Stelle festgestellt, daß dieses Gerücht lediglich auf Kombinationen beruht. Die Blattern. Wien, 22. März. Vom 14. bis 20. März gelangten 66 Erkrankungen nn Maltern in Wien zur Anzeige. Auhcrdem waren im österreichischen Staatsgebiete vom 14. bis 20. März W BIatter.nfälle zu verzeichnen, darunter 2 Fälle in Rein bei Gratwein und ein Fall in Knittelfeld. Hentjches Reich. Von den Kriezsschauplltze». Berlin, 22. März. Das Wolff-Bnreau meldet: Großes Hauptquartier, 22. März 1915. Westlicher Kriegsschauplatz: Ein nächtlicher Versuch der Franzosen, sich in den Besii, unserer Stellung am Südhange der Loretto» Höhe zu setzen, schlug fehl. Auch in der Champagne südlich von Le Mesnil scheiterte cm französischer Nachtangriff. Alle Vemühungen der Franzosen, die Stellung am Reichsackerlopf wieder zu gewinnen, waren erfolglos. — Ostlicher Kriegsschauplatz: Ans Vtemel sind die Russen gestern nach lurzeau Gefechte füdlich der Stadt und hart» nackigem Straßcnlcmlpfe wieder vertrieben worden. Unter dem Schutze der russischen Truppen hat sich hier russischer Pöbel an Hab und Gut unserer Einwohner ver« griffen, Privateigentum »uf Wagen geladen und über die Grenze geschafft. Ein Bericht über dieses Vorgehen wird noch veröffentlicht werden. Nördlich von Mariaupiol er litten die Nüssen bei abgewiesenen Angriffen fchwcrc Verluste. Westlich des Orzyc bei Iednorozet und nordöstlich von Przasnysz sowie nordwestlich von Ciechanow brachen russische Tages- und Nachtangriffe mdler unserem Feuer zusammen. 430 Gefangene blieben bei diesen Kälnpfcn in unserer Hand. Oberste Heeresleitung. Verleihungen des Eisernen Kreuzes. Berlin, 22. März. Wie d entschiedenste. Ausschreitungen von Belgien» anläßlich ewer Anwesenheitskontrolle. Verlin, 21. März. Das Wolff-Bureau meldet aus Brüssel: In. der Kreisstadt Ternach machte eine Anzahl Belgier bei Gelegenheit der von den deutschen Behörden ausgeübten Anwesenheitskontrolle den Versuch, Ausschreitungen! gegen die mit der Aufsicht betrauten Land-swrmlcute zu begehen. Bei, dem pstichtmäßigen Waffengebrauche gegen die Rädelsführer wurden fünf von ihnen uerleht, wovon zwei ihren Verwundungen erlagen. Nur dem ebenso tatkräftigen wie maßvollen Eingreifen der deutschen Soldaten ist es zu dnnlcn, daß es gar nicht erst zu bedenklicheren Austritten nnd zu nachteiligen Folgen für die Stadt und die Bevölkerung gekommen war. Her päpstliche Stuhl. Ein feierliches Gebet für den Frieden. Nom, 21. März. Der Papst begab stch nachmittags in die Paulinischc Kapelle, wo er dem feierlichen Ge^ bete für den Frieden beiwohnte. Nach dem Rosenkränze sprach der Papst Persönlich das Gebet. Der Seekrieg. (5il, englischer Dampfer torpediert. Amsterdam, 22. März. Ein Blatt meldet aus London: Ein deutsches Unterseeboot torpedierte Sonntag nachmittags bei Bcachy Head den Dampfer „Cairnrorr", dcr von New-Castle nach Genua nnterluegs war. Der Dampfer sank, die Mannschaft wurde gerettet. Deutsche Unterseeboote bei Gibraltar? Köln, 22. März. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Madn-itt vom 15x d. M.: Das Blatt „EI Debate" behauptet aus zuverlässiger Quelle zu wissen, daß sich in deu bewässern von (Gibraltar, zwei deutsche Unterseeboote befinden, die bei Verfolgung zweier englischer Kriegsschiffe einige Stunden zu spät ankamen. Die englisä)eu Behörden hatten hieuon Kenntnis, bewahrten aber strengstes Stillschweigen. Wie die Engländer die Nechte der Neutralen schätzen. «erlm, 22. März. (Wolff-Burcau.) Wozu England dir neutralen Dampfer ausnützen möchte und was deutsä)e Unterseeboote von den Schiffen unter neutraler Flagge unier Umständen zu erwart«« l>aben, zeigt die folgende Aussage neutraler Schiffsoffiziere, des Kapitäns Hohn ^anssen uild des ersten Offiziers Ianssen, bcide ainerita-nische Bürger vom amerikanischen Dampfer „Oliver 2. Olson". Diese sagten übereinstimmend aus: Wir ful> ren von Savannah Tim Schottland herum ncich Bremen, kci der Insel Foula im westlichen Schottland kamen vom .malischen Kriegstrcuzer „Celtic" ein Leutnant, cin Kadett ^md sechs Seeleute an Vord, die nns nach Kirkwall brach- ten. Während dieser Fahrt erklärte ber Leutnant, der die Führung des Schiffes übernommen hatte, er würde, wenn ein deutsches Unterseeboot erschiene, ein solches mit dem „Oliver I. Olson" in den Eirund zu bohren versuchen. Wenn der amerikanische Kapitän ihm auch gleich antwortete, das möge er mit neutralen amerikanischen Schiffen nur mal versuchen, so zeigt doch die Äufterung des englischen Offiziers jedenfalls wieder einmal, wie dio Engländer die Rechte der Neutralen schätzen. (Einstellung des Gütervcrlehres in Vlissingen. Berlin, 22. März. Aus Vlissiugcn wird gemeldet, daß die Zeeland-Gescllschcist beschlossen habe, von mor-geil ab jeden Güterverkehr einzustelleil und nur Passagiere sowie die Post nach Tilbury zu besordern. Zum Angriffe auf die „Dresden". London, 22. März. Die Londoner Wochenschrift „Nation" führt aus, es sei fraglich, ob der Angriff auf die „Dresden" in den chilenischen (bewässern den Kriegs« gebrauchen entsprochen habe. Ler amerikanische Protest gegen die Vlockadeerklärnn» der Alliierten. London, 22. März. „Morningpost" meldet aus Washington vom 19. d. M..- Das Staatsdepartement ist mit der Ausarbeitung des Protestes gegen die. Vlockade-crtläruna. dcr Alliierten beschäftigt. Die Note wird eist in einigen Tagen fertig sein. Sie wird sich nur an die englische Verordnung selbst halten, nicht aber an die er« gänzenden Erklärungen der Vereinigten Staaten, welche der, Standpunkt einnehmen, dah die englische Verordmmg teine Älockadc ankündigt und datz, so lange keine Blockade besteht, ihre Grenzen nach dem anerkannten internationa-ten Brauch und den Forderungen drö VölkeLLechteö bestimmt und die Vereinigten Staaten nicht verpflichtet sind, die Blockade anzuerkennen. Wenn die Blockade angelün» digt fei, erkennen die Vereinigten Staaten den Alliierten nicht das Recht zu, den Handelsverkehr zwischen den Ver» einigten Etaa-lcn nno den neutralen Ländern zu verhindern, obwohl sie ihnen das Recht zugestehen, gegen Konterbande einzuschreiten. Die Existenz der Blockade fei e-irw tatsächliche Frage unö die vom Völteir,echte verlangten Tatsachen, welche die Neutralen von der effektiven Vlat< tade überzeugen könnten, seien nicht dargctan. Bis die Blockade angekündigt sei, beschränken sich nach ameritani, scher Auffassung die Rechte der Kriegführenden auf den Besuch und die Durchsuchung des Schiffes. Man erwartet, dah die amerikanische Note eine diplomatische Korrespondenz Mischn den Regierungen herbeiführen werde. In Washington hofft man, datz die Alliierten Zugeständnisse machen werden, luelche die öffentlich Meinung befriedigen. Der Hanplpunkt des aineritmnschcn Protestes ist der,, datz die Alliierten neutrale Länder nicht blockieren dürfen, was die Alliierten tatsächlich beabsichtigen, indem sie ame-, ritanischo Güter nach dein neutralen Europa nicht gehen lassen wollen. Es heißt, die Note tverdc betonen, dah, lverm oic Alliierten verhindern wollen, daß cnncrikanische Güter, die im guten Glauben an Neutrale verlauft wurden» Deutschland erreichen, die Alliierten sich mit. den neutralen Regierungen ins Einver.nchlM'n sehen mühten, anstakt den gcsetzmätzigen amerikanischen Handel zu schädigen. Die Beschießung der Dardanellen. Konstantinopel, 21. März. (Verspätet eingetroffen.) Der Sonderberichterstatter des Wolff-Vureaus telegraphiert aus den Dardanellen einen ausführlichen Bericht, welcher unter anderem besagt: Die Versuche der Alliierten, die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen, erreichten ihren Höhepunkt in der sicbenstüudigen Artil^ lericschlacht vom 16. März, in welcher die Mannschaft dcr lürkischen Forts Wunder von Hetdemnut verrichtete, indem sie unentwegt in einen: Hagel von Geschossen aushielt. Dio ganze Atmosphäre, war verdunkelt durch explodierende Geschosse, die aufgeworfenen Erdhause» und Pulverwolken. Die Alliierten fuhren um IIV2 Uhr vormittags in den Dardanclleneingang ein und warfen ihre Geschosse in die Stadt Tschanal-Kale. Als zwei britische Kreuzer Volltreffer erhielten und einer davon sich gezwungen sah, innerhalb des Feuerbereiches der Batterien auf Strand zu laufen, war der schwerste Schlag für die Alliierten gekommen. Eine volle Stunde versuchten sie mit ihren Geschützen das der Vernichtung geweihte Schlachtschiff zu decken, bis acht Volltreffer die Mssichts-losigteit aller dieser Bemühungen besiegelten. Darauf folglcn weitere zehn Minuten qualvollen Rückzugskanu)-fes. Das Ergebuis der Schlacht war dank der Trefft sicherheit der türkischen Artillerie für die Feinde entschlich. Der Verlauf des'Kampfes hat das Selbstvertrauen der türkischen Mannschaft gewaltig gesteigert. London, 21. März. (Keuter-Mcldung.) Eine Mitteilung der, Admiralität besagt, daß infolge der Verluste durch die treibenden Minen dcr Angriff nuf die Darda. nellen nicht bis zu Ende verfolgt wurde. London, 22. März. Das Neuter-Bureau meldct, txrtz der Kreuzer „Amethyst" das Kabel zwischen Kilid-Vahr und Narna-k durchschnitten hab> und daß sechs Schlacht. Laibachcr Zeitung Nr. 66 ___________ 505 _________ . 23. März 1915 schiffe wegen schlechten Wetters nach Teneooö zurück-gelehrt seieu. London, 22. März. Die „Morningftost" gestcht einen yrotzcn Verlust t>cr Alliierten bei den Dardanellen ein. Das Vlalt erkennt auch, daß es fraglich sei, uli Schiffe mit Glück aea.cn Üandlorps ta,npfen können. Da jedoch die Alliierten das Voiuvardeinent fortsetzen, könne man noch a-uf cin (^linssell der Operationen hoffen, besonders, wenn die Schifft' durch licdcutende Landstrc-itkräfte nuter, stützt würden. Paris, 22. März. Die gesamte Presse bespricht die Operationen gegen die Dardanellen und zeigt grohen Optimismus trotz der erlittenen Verluste, lvelchc bei einer Hrampfhandlung uon derartiger Bedeutung unvermeidlich seien. Paris, 22. März. Die „Humanits" schreibt: Die Vc-Ichrehung der Dardanellen habe eine Anzahl ernster Probleme mlfgerollt, welche die öffentliche Meinung Frankreichs aufmcrtsmn betrachten müsse. Die Orientfrage werde in ihrcn lebten Tiefen berührt. Man müsse sich hüten, die Frage übereilt zu entscheiden. Dies müsse man um so mehr betonen, als cin Teil der französischen Presse, allen voran der „Temps", zuerst eine Lösung der Meer-enyenfrage in Erwägung gezogen habe. die auf Grundlage der Interuationalisicrung Konslantinopels Rumänien und Bulgarien die notlvendigen ^r^ntien für die Wahrung ihrer Interesse,', geboten hätte. Später schlug der Ton jener Presse um. Die Presse habe so gesprochn, crls sei die Lösung im Wege der Internationalisicrnng endgültig abgM'N. Gewisse Artitcl hätten sogar Drohungen gegen die Valtanstaaten sehr ähnlich gesehen. Man müsse hoffen, das; die Äußerungen jener Presse nicht dic Absichten der Alliierten wiedergeben, denn dies würde den Sinn des Krieges verändern und bewirken, daß die Neutralen mit größerer Unrnlfe anf die Alliierten blik-ten und geneigter werden würden, von der anderen Seite kommende lockende Worte anzuhören. Dies würde bedeuten, daß das Recht der lleincn Nationalitäten geopfert werde. Die Diplomatie müsse offen reden und nicht ge-al'imnisooll tun; sie müsse klug handeln. Der Luftkrieg. - (sin Zcppelinannriff anf Paris. Paris, 2l. März. (Meldung dcr „Agencc Havas".) Um halb 2 und :l Uhr morgens flogen vier Zeppeline mu' der Richtung von Cmnpu gnc «egen Paris, dem Oise-tal folgend. Zwei wurden zur Umkehr gezwungen bevor sie Paris erreichten. Die anderen wurden von der Ab wchrartillcrie angriffen, überflogen nur cin Viertel dcr nordwestlichen Pariser Peripherie und benachbarter Gebiete und zogen sich, nachdem sie zwölf Bomben abgcwor «e», hatten, wuvon einige plattten, zurück. Der Sachschade lft unbedeutend. Sieben oder acht Personen wurden getroffen, davon eine schwer. Verschiedene Luftschiffabwehr Pusten eröffneten das Feuer auf die Zeppeline, die ständig von Scheinwerfern beleuchtet waren. Ein Zeppelin wurde anscheinend getroffen. An dcr Attion nahm auch o«w Flugzeuggeschwader teil, aber der Dunst behinderte die Verfolgung. Auf dcr Rückfahrt warfen die Zeppeline Nuch zwölf Vrandbomben auf Compü gne ab, die unbe deutenden Sachschaden verurfachten. Drei andere Bomben trafen ohne Erfolg Nibccourt und Elincourt, nördlich von Cmnpugnc. Paris, 22. März. „NewtM Herald" meldet über den Zcppelinbesuch: Um 2 Uhr morgens erschienen über Neuilln fünf Luftschiffe. Tic flogen in eincr! Höhe von W> Metern. Ein Luftschiff, das in einer Höhe von 150 Ntctern flog, waif eine Bombe ab, die einen erstickenden Geruch verbreitete. Zwei Bomben fielen auf eine be» leuchtete Fabrik in Courbevoie, die vollständig zerstört wurde. Zwei Territorialsuldatru in Compngne hatte» den ersten Alarm gegeben. Parii-l, 22. März. Die „Ngence Hava-s" meldet: Sonnig nachts um 1 Uhr 20 Minuten wurden infolge Bedrohung von Paris dnrch Zeppeline die durch die Militär, behordcn vorgeschriebenen Maßnahmen durchgeführt. Trompelensigimle der Fellerwehren schien die Bevölkerung bon der drol)enden Gefahr in Kenntnis. Im ganzen Pariser Gebiete herrschte bald Dunkelheit. Um 8 Uhr 30 Mi° "Uten war die Gefahr beseitigt. Paris, 22. März. Wie die ..Agence Havas" behaup-^t. bestätigt eö sich. dah der von den Zeppelinen angerich-letc Schade >mr unbcdentend gewesen sei. In Asniereö kürzte die Bevölterling, durch das Niederfallen der Bom-ben aus dem Schlaf gelucckt. auf die Straßen und konnte deutlich die von Tcheinluerfern beleuchteten Luftschiffe sehen und das Geräusch der Motoren hären. laminernu5schuß sür auswärtige Angelegenheiten beauftragte den Deputierten Leagues mit der Bildung eines PropaMndaausschusseö, dessen Mitglieder im Namen des Ausschusses zwecks Propaganda, in getmssc neutrale Staaten sich begeben sollen. England Dic englischen Verluste bei Ncuvc Chapelle. London, 21. März. Dic englische Verlustliste vom II». März enthäll die Namen von 87 gefallenen, 121 verwundeten und 8 vermißten Offiziere». Die „Times" führen außerdem uoch dic Namen von 12 Offizieren an, die nicht in der amtlichen Verlustliste) stehen. Unter dcn Gefallenen befinden sich fünf Obcrftleutnante und drei Mnjorc, unter dcn Verwundeten vier Oberstleutnantc und zwel Majore. London, 21. März. Die „Timcs" schreiben in einer Kritik dcs amtlichen englischen Kriegsberichtes über das Gefecht bei Neuve Chapelle: Dcr Sieg war sehr kostspielig, Dcr amtliche Bericht betonte dcn Si,eg, verschwieg abcr dic Kosten. Wir nnißtcn durch mühsame Ncchnungen aus dcn Verlustliste!! feststellen, daß bei Ncuue Chaftclle, bei St. Eloi anscheinend 200 Offiziere fielen und über !^00 verwundet wurdcu und die Mannschaft große, noch unbekannte Verluste erlitlen hatte. Es wurde nichts versucht, dic furchtbaren SchwierigWten darzulegen, die uns uoch erwarten. Dlls Bild war in bellen Farben gehalten und machte den Eindruck, daß wir den Feind schlagen könnten, wann und wo wir wollten. Die richtige.Art, unserem Volke über die Vorgänge bei Ncuve Chapclle zu berichten, wäre völlige Offenheil gewesen. Manchester, 22. März. Der Londoner Korrespondent des „Manchester Guardian" erfährt von einem GewährL-mcmn, das, die Gcsamtvcrluftc dcr '(5nnländcr im Kampfe l>ei 3tcuvc-(5hapcllc 8WN l>i>j «l!W Mann betrunen. über 1()Nl) verwundete Inder sind dcreit« in ^nftlind ein. getroffen. Der NulielkurS in Loudou. (5hristinnin, 21. März. „Norgcs Handels Tidcnde" berichtet über den Mubeltnrs in London: Für 10 Pfund Sterling müsseil jetzt 115,5 gegen etwa 95 Nubel zu nor-mnlcn Zeiten gezahlt »vcrden. Der Nubel steht also rund 20 Prozent unter dein Normalen. Errichtung einer Handelsvertretung in Bern. Bern, 22. März. Zu der Meldung der Schweizer Presse, daß Nußland, Frankreich und England cine Handelsvertretung bei dcn Gesandtschaften in Bern, ein^ richten, erfährt der „Vuud", daß nur England beim politischen Departement die Errichtung ciner ^midcls^cr ie Bereinigten Staaten von Amerika Anlilnitischr Hnltunn dcr Hcarsl-Vlätter. London, 2l. März. „Daily Chronicle" meldei aus Newyorl. dah die Hearst-Blätter eine antibritische .«Haltung einnehmen. Sie erklären. Englcmd führe, Krieg gegen den ssleik. die Geschicllichteit und die Mould dcr Deutschen, die das Geschäft den Händen briiifclier Finanzleutc. Industrieller und Reeder abgenommen haben. Brasilien. (>'ine Verordnung ilber Handelsgesellschaften. Paris, 21. März. Dcr „Temps" meldet aus Nio de Janeiro: Die brasilianische Negicrnng hat angeordnet, das; Handelsgesellschaften, welche in Brasilien ansässig und in den brasilianischen Handelsla'mmcrn cingelragen sind, als brasilianisch-juristische Personen zu uctrachlcn, sind ungeachtet dcr Nationalitätszugehörigteit ihrer Mitglieder. Die brasilianische Regierung wird angesichts dcr strengen Neutralität, welche sie zu wahren bemüht sei, Beschwerden solcher Gesellschaften gegen kriegführende Mächte nur unterstützen, lvcun festgestellt werden tann, daß die Beschwerde begründet ist. Her Krieg in den Kolonien Heftine .Kämpfe in T>euisch«Eüdwcftafrita. Swnlopmund, 21. März. (Reuter-Bureau.) Eine starte Abteilung berittener Truppen kam am 20. März mit dem Feinde in Berührung, dcr sich in stark befestigten Stellungen cingegraben hatte, durch Feldartillcrie und Maschinengewehre unterstützt. Heftige Gefechte folgten dcn Operationen, die von Botha geleitet locrden. Bei Absen- dung dieses Telegrammes dauerte der Kampf noch fort. Unfere Verluste scheinen ziemlich schwer zu sein. Dic Kämpfe im Sanaa-Webietc. Paris, 22.. März. „Matin" meldet cms Havre: Nach einein amtlichen Berichte des Generalgonverncurs von Belgien bemächtigten sich dic Franzosen und Belgier im Verlaufe der Operationen im Sanga-Gcbiew nach dreitägigen heftigen Kämpfen dcr Etation Molunda. Der belgische Dampfer „Luxemburg" versenkte während des Kampfes dcrs deutsche Boot „Banga". Hrrrcnhau5mita.lied Dr. Habietiuel -Z-. Wien, 22. März. Der ehemalige Iustizmiuister, Präsident des Oberstcu Gerichtshofes, HerrenhculsmUglicd Hab let inet, ist gestorben. Wien, 22. März. Au den Sohu des verstorbeneu Hcrreuhausmitgliedes Habictinek, Oberlandesgcrichtsrat Dr. Habictmek,, ist folgendes Telegramm,der Kabinetts-kanzlci ciugclaugt: Seine Majestät dcr Kaiser hat die Nachricht von dem Hinscheiden Ihres Herru Vaters mit tiefem Bedauern vernommen uud gcruheu Euer Hoch^ wohlgeboren Allerhöchst ihre aufrichtigste Teilnahme an. diesem schmerzlichen Verluste uuözusftrechen. Mit dankbarer Ancr?cmmug gedeuten Seine Majestät bel diesem Aulasse der hervorragenden Verdienste, die sich der Ver^ storbene in seiner von hingebungsvoller Treue getrageuen staatlichen Laufbahn erworben hat. Sccftünuc an der Küste von Algccu,^. Paris, 22. März. Dic, „Agencc Havas" meldet aus Alaeciras: Seit zwei Tage» wütet an dcr Küste ein furchtbarer Sturm. Hunderte vou Schiffen aller Natio ualitäteu flüchten in die Flucht von Algeciras. Vier mit spanischen Auswanderern besetzte Barken sind gekentert. Die Zahl dcr Ertrunkenen wird auf 3lX) geschäht. — (Kleines Theater.) Am Sonntag abends) wurde Hörners dreiaktiqe Posse „Sein Neffe" unter dean zutreffenden Titel „Maks v ^krivcih" aufgeführt. Das kaufe, ganz erheblich an Marasmus leideude Stuck löste dank seinen verschiedenen Wihigkeiten und Einfällen manche Lachsalvc aus und genügte demzufolge dcn nicht zu hoch gestellten Ansprüchen dcr zahlreichen Vesucher-sclwft. Herr öelcznik brachte ein poffcnmähiy flottes Spicltcmfto auf die Nühnc uud gab dcn Leichtfuß Maf. mil Gewandtheit. Ein größeres Maß in der Agilität würde die sonst wohlgelnnaenc Posscufigur lebenswahrer gemacht haben. Ausdrückliches Lob verdient Herrn öclcz-nils !MistcraMia.e Textsicherheit und rcinc Aussprache auch in raschem Redefluß. Frau Iuvanova war ihm bei gleich trefflicher Nollenbchcrrschuna. als durchtriebenes und schlagfertiges Malefizmädek eine in jeder Hinsicht würdige Vundcsgenossin. Frau Vuk^ekova verstand es, ihrer nicht allzu dankbaren Rolle einer Malersgattin sympatisch anmutendes Wesen abzugewinnen, desgleichen Hcrr Pc<"-ek als jungucrmählter, von Ma-xcns Streichen arg geplagter Familienvater. Herrn Danilo schien indes das flotte Tempo ganz und gar wider den Strich zu gehen. Wenigstens setzte er alle Arten von Vrcmsen ein, sobald er nur an die Tour kam. Daß er sich hiedurch Verdienste um das Gelingen der Aufführung erworben hätte, kann man füglich nicht sagen. /i. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funl <' l ^^MBaBMBHHMB ¦¦¦¦¦¦¦¦ hh mb warn wm tmm ^mmhb^^ j = IDepot d.er = S ! k. u.K. Generalstabskarten! ?---------------------,----------4 I Malistab 1 : 75.U0U. Preis per | ¦ Blatt 1 K, in Taschenformat auf m ¦ Leinwand gespannt 1 K 80 h. 5 I———————| j lg. v. Kleinmayr & Fed. Bambergs Buchhandlung ¦ ! in Laibach, Kongreßplatz Nr. 2. ! Ausweis über dcn Stand der im Lande Krain nach de» am 20. März 1915 vorliegenden Berichten der politischen Nezirksbehörden herrschenden Epizootien. Maul' nnd Klauenseuche im Bezirke Laibach Umgebunz in der Gemeinde Ieschza (1 Ort, 1 Geh.',. Xände der Pferde im Bezirke Rudolfswert in der Gemeinde Nußdorf (1 Ort. 1 Geh.). Schweinepest im Vezille Litta, in der Gemeinde Cesnjice li Ort, 1 Och.); im Äezirle Rubolfswert in der Gemeinde Treffeli (l Ort, l Geh.); im Vczirle Tscheriiembl in den Oe> »emden Lra^aius (1 Ort, 1 Geh.), Kälbersberg (' ^^, l Geh.). ^ ,_ «otlauf der «chweine im Vezirte Krainbnrg m der »e« meinde Nltlack (1 Ort, 1 Grh.): im Vczirle «ud,lf«»crt in der Gemeinde Großlack (1 Ort, 1 Geh.). Laibach, am 20, März 1^15. Laibachcr Zcitunq Nr. 06 _____ 50k 23. März UN 5 — (Verwundete m Latbach.) Auf der meoiznujchen Abteiülng der k. und k. Rcservcsftitalsfilialc an dcr k. f. Staatsgewcrbeschule waren am 10. d. M. folgende erkrankte* Soldaten in Pflege: LdstInf. Arch Michael. LdstIR 27, EisbSichAbt. Gorz, aus Trennenberg bei Cilli, Rh.; Inf. Vara6i5 Ludwig. LIN 27, EK. 1, aus Vorät bei Capodistria, Rh.; Zssf. Vauer Franz, SapV. 1.^, Magenkatarrh: Patrs. Vaumhackl Josef, FIB 7, auß Ratsch bei Leibnitz, chron. Magenkatarrh- ErsRes. Venn Franz, GrenzschV. 1, alis San Canziano bei Mow falcone, Lungenspitzenkatarrh; Inf. Vernabich Josef, IR 517, aus Castellier bei Parenzo, Rh.; Kan. Nernik Josef, GAR 3, V. 6, aus Billichgraz, Krätze; LdstWär-ter Nezlaj Mois, aus Golo brdo bei Laibach, Magenkatarrh; VerpflSold. Viemacty Josef, VerftflAbt. 11, Krähe; Ziv. Vooru^ki Svetozar, Feldspital 13, Br.; Ldftm. Bmwar Ivan, IR 17, EK 2, aus Dvor bei Lai--bach, Nr.; MilArb. Bo^i<"; Pero, ArbAbt. M, aus Vos-nien, Nr.; Iich Vracco Johann, IR 97, aus Nercsine bei Lussmpiccolo, Br.; LdstInf. Vradula Anton, Ldst.. IR 27, SanAbt., aus Laibach, Nr.; Inf. Bratulich Iofef, IR 97, aus San Pictro in Selve bei Pisino, chron. Nlasenkatarrh; Inf. Vrzuchacz Michael, LIR 34, Lungenleiden; Iäg. Ccrar Franz, FIV 7, EK., aus Ribiue bei Littai, Muskelrh.; Inf. Colautti Johann, IR 97, aus Trieft, Magenkatarrh; Inf. Conzioni Francesco, IR 97, aus Gradiska, Llmgenleiden; Hono. Co-"i« Marko, SanAbt,, Nr.; Inf. <>rnologar Franz, IR f)7, MK 2, aus Cerkovska vas bei Loitsch, Nr.; Inf. Dja<-ovi^ Iovo, HonvIR 26, Rh.; Fähnr. Erjavec Alois, LIR 4, K. 7, aus Weixelburg, Rh.; Inf. Fabaz Matchäus, IR 97, aus San Giovanni di Sterna bei Paretlzo, Nr.; Ldstm. Fava Franz, IR 97, aus Citta-m.va bei Parenzo, Vr.; Ldstm. Felda Anton, IR 97, cms Isolll, Nr.; Ldstm. Fontanot Viktor, IR 97, aus Capooiftria, Br.; LdstInf. Fornasaro Alois, IR 97, - aus Trieft, Vr.; LdstInf^ Furlani Jakob, IR 97, aus Cormons, Rippenfellentzündung; Zgf. TitFeldw. Gal-lius Josef, IR 97, aus Dolegna bei, Gradiska, Angina; MilArb. Gjuki<' Stjeftan, MilArbAbt. 10, Geleilksrh.; Inf. Gjutii» Ilija, bh IR 2, Magenkatarrh; Jäg. Gla-vi<- Anton, FIN 20, aus Gra^i^e bei Capodistria, Herzneurose; Inf. Godeas Anton, IR 97, aus Versa bei Capodistria, Grfr. der Füße und Rh.; Kan. Görber * Rh. - Rheumatismus: Br. Bronchitis. Franz. MR 7, MunKol. 2, aus Kein-Wöllmiß bei Voitsberg, Krätze; LdstRekr. Gorenc Martin, FIV 7, EK., aus Impolca bei Gurtfcld, Magenkatarrh; Inf. Grando Josef, IR 97, aus Vozichi bei Capodistria, rc-konualeszcnt nach Lungenentzündung; Ldstm. Grassi Romeo, IR 97, alls Trieft, Rh.; Ldstm. Greiner Johann, IR 27, MK. 1, aus Wicsental bei Graz, Nh.: LdstIäg. Gros Franz, FIV 7, EK., aus Obergurl, chron. Ar.; Inf. Gruu- Sretan, L>onvIR 28, Rh.; Inf. Ivain- Johann, IR 97, aus Cherso, Rippenfellentzündung; Inf. Iakomin Josef, IN 97, aus Vani^-i bei Caftodi stria, Nr.; Honv. Iakovac Josef, HonvIR 26. Rh.; Gefr. Iakovlievi^ Jakob, HonvIR 27, Vr.; LdMrb. Iarc Josef, aus St. Peter bei Görz, Herzneurosc; Honr, Ieki« Michael, HonvIN 28, Rh.; Iilf. Ierala Armando, IN 97, aus Trieft, Ischias; Honu. Ie/i^ Mi>iko, HonvIR 27, Vr.; LdstIäg. Iorgelw Josef, FIV 7, EK., aus Grobljc bei Gurkfcld, Magenkatarrh; Gefr.'Katu« Josef, FIV 7, GK., aus Martinsdorf bei,Gurkfeld, eiterige Mittelohrentzündung; MilArb. Matsiinoui^ Radoje, MilArbAbt. 10, schwerer Darmkatarrh; Inf. Male^evw Paul, HonvIR 28, Gelenlsrh.; Ldstm. Mav-ri<" Johann, SanAbt. 8, aus Korona vas bei Rudolfs-wert, Rh.; SanSold. Matijevi^ Marko, HonvIR 28, Rh.; Inf. Mcchcr, Stephan, IR 97, aus Momiano bei Pnrcnzo, Herzfehler; Kan. Melcher Franz, FÄR 7, MunKol. 2, aus Iglenik bei Rudolfsweit, Krätze; Ins. Mesec Franz, LdstVezKomm. 27, EiscnbSichMt., aue Sclcc bei Radmannsdorf, Elzcm; LdstIäg. Mittavöi< Joses, FIV 7, EK., aus Podbukovjc bei Littai, Rh.; LdstRclr. Mili^ Karl, FFV 20, aus Zgonil bei Scsana. Nr.; Ins. Moslavcc Josef, HonvIR 27, Br.; Iäg. Mozctu- Anwn, FIV 20, aus Bukovica bei Görz, Herzneurose; Ins. Mulcc Jakob, IR 97, RStb., aus Obersccdorf bei Loitsch, Augenleiden und Rh.; — lFleischdiebstahl.) In Abwesenheit der Haus-lcute drang unlängst ein uilbekannter Dieb ins Haus des Franz Pcklaj in Podreber, Gemeinde Villichnraz, ein und stahl aus der Rauchkammer Sclchsteisch und Spcck ini Werte von 60 X. Vor dem Hause wurden einige Stücke Speck aufgefunden, die der Täter auf der Flucht verloren hatte. ^ (Ein Fahrrad ffeftohlen.5 Dem Vesitzerssohne Franz öagar in Rudnik wurde vor einigen Tagen aus dem Hausflur eines dortigen Gasthauses ein auf 100 X bewertetes Fahrrad entwendet. Das Rad, Modell Puch, hat Freilauf, ist schwarz lackiert, mit gerader Lenkstange und trägt am Sitze die Aufschrift „Jakob". Meteorologische Beobachtungen in Laibach, Seehöhe 3tt6 2 ,n. Mittl. kuitdrn.t 736 0 m» y«2U. N. 74b l 8 3ZZG. mäßig wollenloe» "^9N.Ab. 44-l 1-5 3O. mähig ^3> 7 N, F. > 42 7> -2 «> NW, z, ftarl > heiter s "'0 Das Taqesmittel ^>rr a,stn^'n Temuelatiir ! eNagt l !»', Normale 4 8«. 5teckenplera Me««««» 5nle nach wie vor unülievtrssflich für einr rationolle Haut »ml» Schvnyeitspflrsse. 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Bnrmester Emmerio Kris. 2.) HendelSBOhn: Konzert, E-nioll. Allegro moderato — Andante Cantabile — Alleifre vivace. W. Burmester, Pause. 3.) at Chopin: Nocturne, Des-dur; b) Lisst: Tarantelle Veneai» e Napoli. Emmerio Kiia* 4 ) a) Mozart (1756—1791): Menuett. Zam erstenmal 1 b) Beethoven (1770—1827): Contre-Tanz. » » Freie Bearbwtnng c) Hummel (1778-1837): Alter Tan*. » , toi» WlUj d) Dussek (1761-18 2): Alter Tanz. » BvrmestMr* t) Gosaek (1733-1824): Rigaudon. > Plätze zu Z 5—, 4--, 31—, 2- , Stehplätze E 1*20 in der Buch- und Musikalienhandlung Eleinmayr & Bamberg. 653 *- [ Druck und Verlag v,ll Jg. v. Kleinu, ayr ^Fed. Bomber 8