Vereinigte Laibacher Zeitung.^ ^il? 64. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr^ Dienstag den 12. August 1817. I n n l a n d. Wien. ^)ie hier angekommene Deputation der ^iwrlschen Provinz Kram, hat am 17. Iu-nius d I. die Ehre gehabt, die Glückwün-scke des ^andes in einer feierlichen Audienz "den Mützen des allerhöchsten Thrones zu ^in n^ Die Deputation, geführt von dem Hrn. Iulnn Grafen v. Stra sso l d 0, k k. wirkl.aeheimcn Rathe, Kämmerer und Gouverneur der Myrischen P^vinzen K r a ^ n und Karnthen, bestand aus dem Herrn Bischof von U ai b a ch, Augustln Grube, k k.Hofratd, dem f. k. Kämmerer, Hrn.' Vincenz Freyhcrrn d. S ch w et g e r, Hem kaiferl. Rathe, Herrn Rttter o.^al^>. berq md dem Bürgermetster von La l-b a ch, Hrn.Aloys v R0 ß.nan n, welcyen stck m h7ere hier anwesende Mttglleo-p der «hemaliaen Stande KrainS anschössen. Die Deputation fuhr in fe,erl,ckem Z.'ge, »en , stei^ wetl-c^fernoe Provinz Krai» e f-cut sich heute dcr Gnade, durch die gegcnw rtige allerunter-thä lgste Dcput.to^, Eu Majestät ihre ehr« furchtsvollflen Glückwünsche zu Ällcrhöchsts dero Vermahlung mit <ö?r des allgeliedtsn Kalsers und Kön,gs -Majestät, zu Füßen m legen , uud dleie gedorlamste 0epnta >o l fübl« sich ungcmeln glücklich durch die Gnade vov den Stufen des Thrones der Dollmetsch der treuergebensten Gesinnungen der Provln^rain seyn zu dürfen " ^'«'» „Möge der MlgiWge das Leben uud die Ge'undden Eu. Ma/estät an der Seite des llllerdurchlauchtigsten Gemahls, unsers allcr-gnädigsten Kaisers, Äömgs, Landesfürsten und Herrn, durch eme lange Reche von Jahren befestlgen unb erhalten, mögen dte erhabenen Tugenden Eu. Majestät, dte der allgemeine, aus aller Herzen strömende Ruf in allen Provinzen des ausgebrettrtcl, Kaiscrsiaates jcgnet und preiset , lange den glamvolle« ^hron z,eren , uud das dcu ttcuen ttntercha- ken so unschätzbare yerssnMe Glück des besten Monarchen i,n rcichstenMaße befördern." „Eu. Majestät allerhöchste Huld wolle aber auch auf die kleine treue Provinz Kram, welche ihrer erhabenen Landesmutter durch diei'e aUerunterlhänigste Deputation mit freudigem Her n d-n pflichtschuldigsten Tribut der Unterwerfung u d u erehrung darbringt, gnadig hcrabsedvn, und mit landesmutterli-cl>e,r Gnade dieses treugehorsamsie Kind der Huld des aUgeliebten ^andesoaters empfth« ,, Geruhe« Eu. Majestät d'e kleine Gabe huldreichst anzunehmen, welche die trcuge, f^rsamste Provinz Krain, nach der in der Oesie reichischen Monarchie alt hergebrachten Uebung, als ein Zeichen der allcruntertha-nigstcn Ergebenheit zu den Füßen des Thrones niederlegt, und sie mit landcsmüuerli-cher Gnade nur nach den Gefühlen der unverletzbaren Treue und Ergebenheit nährenden Herzeu, mit denen sie dargebracht wird, al-lergnädigst zu würdigen " Ihre Majestät geruheten der Deputation das Allerhöchste Woblw^Ueu mit folgenden gnadigen Worten zu e> kennen zu geben: „BieWünscke dcrProv!nz Krain sind mir angenehm und theuer. Ick erkenne in den-sclbeu den Ausdruck der AndangU6>keit eines treuen, in Glück und Widerwärtigkeiten erprobten Volkes. Meiiie Wünsche werden sich stets mit dem Willen d s K<üsers, meines Ge« niabls, zur Erreichung des höchsten Glückes And Wohlstandes seiner Unterthanen vereint» gen." „Das Mir überbrachte Geschenk uehme ich dankbar a- ." Unverzüglich daraufhatte der Hr.Bischof von Laibach die Gnade, die Hochzeitsgabe zu überreichen. Sodann begab sich die Deputation in der vorigen Ordnung an den Ort ihrer Ausfahrt zurück, glücklich in dem Gefühle der innigsten Freude über die eben so gnadige als huldvolle 'Aufnahme, welche das gerechte Herz der erhabenen Monarchen aUeu ihren getreuen Unterthanen gewährt (W. Z ) Innsbruck, den 3i. Juli. Um sick einen Begriff machen zu können, wie gesegnet der Wewstvck im südlichen Ti-? rol stekct, wollen wir nur anfütncu, daß c.. einer einzigen Nebe, die längs einem Hau« ft gezogen ist, nnb von ber man gew5hnli^ i5c» bis l?0 Trauben abnahm, deren heuer ,006 der schönsten gezahlt werden; und in der Gegend um Bolzen sieht man eme Traube, die, wenn sie ausgewachsen seyn wird, betnahe eine Elle lang werden durfte. Frankreich. Zu Thiers ( Puy de Dome) floß leider Blut. Wenn das Betragen der Obcrbehor-den wirklich daran Schuld war, so ist d^eß ein neuer Veweiß , daß ein ungeschickter Beamter weit gefährlicher ist als eiu wegen ftt-ner politischen Gesinnungen Verdächtiger. Jene Stadt wird größtenthetls von Messerschmieden und Papiermachcr bewohnt, dere» Verdienst durch die Konkurrenz herabgesetzt wurde, ein Umstand, der sie die Theuerung doppelt schwer empfinden ließ. Einige Menschen dieser Klassen zogen in die benachbarten Dörfer, um Lebensmittel zu holen; der Un-terprafekt eilte ihnen mit Nationalgacdc« und Gensdarmen nach, konnte aber nichts ausrickten, weil er zu schwach war.' Wahrend seiner Abwesenheit brach in der von Truppen fast entblößten Swdt der Aufruhr aus; es kam zwischen einem Volkshaufcn und den Schweizern, d»e ein Thor der Stadt besetzt hielten, zum Streite; die Offiziere auf halbem Solde, den Major Dumas an lhrer Spitze, suchten vergebens jenen zu belaufn, gen; dem Major, der den Degen gezogen, zerbrach derselbe auf dem Rücken eines der Meuterer, von Seile der schweizer fielen hierauf einige Schüsse; jene antworteten; die Schweizer gaben nun eine volle Ladung, welche mehrere jener Unglücklichen niederstreckte, und die andern m die Flucht trieb. Damit war es es für dießmal zu Ende, und da mittlerweile der Unterpräfekt zurückgekommen war, so stellte die Nationalgarden mit Hülfe der Ofsizlere auf halbem Solde die Ruhe wieder her. (S.Z) Schweden. Nachrichten aus Stockholm vom ls.Iu« lms meldcn: Gestern ließen Se. komgl. Majestät beu Erbprinzen Oscllr, Hcrzog von Südcrmann, land, zu sich rufen, um nrben Sr. Maf. im Staatsrache Sitz zu nehmen, und von nun an dessen Veranschlagungen beizuwobe ne»,. Der Erbprinz ward von dem Kronprinzen, seinem Vater, eingeführt, undvsn dem Könige auf folgende merkwürdige, treffliche Art anaercdet: >,V?ein Enkel! Es ist ein feyerlickerund rührender Augenblick für micb, da ich Dich den Platz cm meiner Seite einnehmen sche, von welchem Du ein ??nge der Besathsckla-gnng cn ubcr das Wob! der Völker, deren künftige Schicksale der Himmel Deiner Wege bestimmt bat, werden sollst. Mein Alter und meine schwächliche Gel'nndheit erlauben nur nickt, bei die''.'r Gelegenheit alles zu jagen, was ich, veranlaßt durch meine Zärtlichkeit für Dich und meine lange Erlahrung , zu änssern wünschte. Ich will ich blos erinnern, daß T^u dereinst das Haupt zweier freien Völker werden wirst. Zeige ilwen durch die Achtung für ihre Rechte, wie Du willst daß sie die Deinigen ehren sollen. Das be» ständige Gleichgewicht zwischen diesem Nechte ist es, welches in freyen Staaten Ordnung und Kraft hervordringt, und es kommt dem Regenten zu , durch Gerechtigkeit, Menschenliebe, Muth und Aufklärung diesen Grundsatz zu dem höchsten Zweck der allgemeinen Woblfabrt, zu lenen und zu enfmikelu. Vergiß niemahls, mein Enkel, daß ich Dir heute uo h eine heilige und geliebte Pfiicht auferlege, diejenige nemlick, wenn ich nicht mehr bin, meine schuld bei Deinem Vater abzutragen, für alle die warme Liebe, die zuvorkommende Aufmerksamkeit un) die unermüdeteZaNlici>-keit, womit er mir vvn dcr ersten (dtunde seiner Verbindungen mit diesem Reiche entgegen gekommen ist. Werde idm, was er ?Nlr ist, werde sein? Stütze, wie er die Mei-Mge ist. drücke Dem Herz an das ftiiüge, so wie er sich an das Meiuige schlicßt; kurz, bezahle sclnem Alter aNe die Freude und den Trost zurück, welche er Mir gegeben Das Vaterland, Dein Vater und Du, siebe da, mein Sohn, was Du in meinen Blicken lesen wirst wenn Mein Herz noch cmpmidet, slbe«- meine bereis ermattete Stimme für nn-wer schweigt. Der Allmächtige schütze Dich, ieite Delnen Wandel nach seinen Vorsckrif» ten und vergönne Mir dereinst im Laufe der AfNalter aus höbern Regionen Deinen Naft-men die Ebre und die Wonne der Erbe aus-«nachtu zu sehen." ^(W. Z.) Die Statthalterschaften ssronoberg unh Calmar, in d>'r Provinz Smäland finb die ersten, wo bestimmte Einleitungen zur Wi«e-derelnfnhrmig der ilten Nordischen Frugalie tat getrosten worden. Die Dcpuürten dee Bauernschaft habcu uicht allein iftren Willen geäußert, den Gebrauch aller ausländischen Waaren abzulegen, feine andere Zeuge zu tragen, a'.s die sie selbst verfertig, odcr andere Getränke zu genießen, als die im Land? bereitet worden, sondern es ist auch auf den' Vorschlag der Landshofdingö nn Werk, die jetzigen Äleider von fremden Stoffe:, ^n st rm? peln und dca Gebrauch der ungestaiupelten mit eim't- Strafe von 5 bis ,o 2ithl. zu belegen, ferner unter dcn S'a-.ldcspersonen eine Vereinigung gegen deu Gebrauch der ausländischen starken Getränk, kostbaren Zeuge, Konntüreu und eingemackteu Sachen, des Kaffeetrinkcns am Nachmittage und der üp« « pigen Hockzeiten, Beerdigungen und Tafeln zu bewirken. Die Gemeinde Ookelbo in d<^ nördlichen Gefieborgsläli hat dies aNcs be-reits beschlossen, wie'auch daß der sogcnann^ te Gask oder gennscbte Kaffee und Branntwein gänzlich abgesckatt s-yn, daß niemabls 2 Gläser Branntwein hinterelnander und bei Gastgebottn nur 2 über Tisch gettunkeu, vor 2njahrlgems Alter kein Branntwein, fkaffes und Tabak gebraucht werden, bci kener Mahlzeit mebr als 3 bis /, Gerückte und nur anf Hockze'ttcn /.bisF erlaubt seien, die Hoch-zcit^-ftsie nur 2 Tage dauern, und keine als im Lande verfertigt? Mobilien und Hausge-ralhc genützt werden foUcn, bei Strafe als eiu ün patriotisch er Mnbürger in keiner Gesellschaft gcdnldlttmid mltSchifupf n^td S<'ban? de ange''ef,en zu werden. Diese Ueberem-kunft wird man jährlich ein Mabl von des Kanzel verlesen lassen. (W. Z.) Spanien. Nach Versicherung des Journal des De-hats ist Gen. ttascy'gleich nach semcr Ankunft auf der Insel Mallorca, am 5. Iul, Morgens um 4 Uhr, erschossen worde«. Wechsel-Cours in Wien am?. August »82?. Eonventionsmünze vyn Huudert326 ifz ff.