eOriMtilvng: IWchaXgaffe Kr. 5. MM Ri. 11, litmrVi«. Kali* (ritt Matioc Wi »OIB. I. $d*t> »«» 11—M vh» rctaL fca»)4rff fn waten nutt lumcciofr cm-MM bcristffiiitict. Iltlill|■ ■ |ed um »Ir d°d«>e» «l«|»Intrtc Sfaimnrmt« teil« tu iim «MwftfOo»» ?lr. 61 Killt, Mittwoch den 19. August 1914. 39. Jahrgang. Ernste Zeiten. Eine überau» schwere Zeit ist über unser Bolk hereingebrochen und auf fast allen Gesichtern stand seit Tagen die ernste Frage zu lesen: Wie wird's gehe«? Was werden wir noch erleben müssen? Wie mvches Mutterherz bangte im stillen und aus den Irkienerfüllten Augen so vieler Frauen spricht die leise klage: Ach, warum mußte uns da« bitter harte Los tressen? Wir hatten uns wohl allzusehr eingelebt in ZriedeuSzeiten, wir hatten uns daran gewöhnt, daß die schweren Gewitterwolken am politischen Himmel sich immer wieder zerteilen würden. Unser Blick arc mehr gerichtet auf daS Schöne und Große, ms die lichten Sektionen des Lebens; aber über das Grauenerregende, das Erschütternde, deckten wir zml den Schleier. Wir haben die Erinnerung an mgangene Heldentaten gefeiert, uns in die große Zeit vor 100 Jahren mit Begeisterung versenkt, var es wirklich echte Begeisterung, ein Getragen-sein von erhabenen Gefühlen ? Oder war e» nur ein Spiel, ein leichter Stimmungshauch? Jetzt muß sich'S zeigen. Denn nun stehen wir vor einer Wirklichkeit, die uns im Innersten er-schlittert. Aber es soll kein Verzagen fein, keine wüde Resignation, sondern mit Riesenhanden wollen «ir allen erwachenden Kleinmut aus die Seite schieben und an den Himmel ein leuchtendes hoff-lungSvolleS Dennoch Z schreiben. Man hat daS deut-sche Bolk ein Volk der Dichter und Denker genannt — und wir find stolz darauf. Wir haben eben von ta Größten unseres BolkeS jenes gewaltige Hoffen zelm.t, da« uns aus aller Ohnmacht und Zerrissen-heit emporgetragen hat zu jener Machtstellung, um die wir heute beneidet und befehdet werden. Datertand und Wuttertand. Deutschland ist mein Baterland! Und Oestreich? ei, mein Mutterland! Ich liebe sie innig beide. Hat Bater, Mutter nicht der Mensch? Warum nicht so desgleichen Sin Vaterland, ein Mutterland, Zn Freuden und im Leide? Mein Vaterland, ich lieb' es, Wie man den Bater liebt; Mein Mutterland, ich lieb' eS, Wie man die Mutter liebt. In jenem wurzelt meine Kraft, In diesem treibt die Blüte; Bon jenem hab' ich Geist und Sinn, Boa diesem das Gemüte! Wenn ich denke, wenn ich sinne, Wenn ich dichte, wenn ich schaffe, Fühl' ich mich als Sohn des VaterS, Sproß vom deutschen Stamme; »ber wenn ich liebe, schwärme. Wenn ich jauchze, lache, weine. Bin ich meiner Mutter Sohn, Liege wie am Mutterbusen In dem weichen Schoß der grünen Blumigen Heimaterde! Darum denkt nicht, fordert nicht, Daß von deS BaterS starker Brust, Bom weichen Mutterbusen ich Glaube und Tat, daS sind die großen Mächte des Lebens, die auch jetzt wieder über der Menschen Erbärmlichkeiten, über des Schicksals Verhängnis-volle Gewalten uns zum Siege führen iverden. Voll froher Zuversicht wollen wir ein „Vorwärts!" sprechen, in der Gewißheit, daß jedes starke Wollen dem Untergange trotzt. Wir wollen es wieder er-leben, daß deutscher Glaube und deutsche Treue als höchste Güter erscheinen, die uuS mit den Tiefen des Daseins in Berührung bringen. Denn wie vor hundert Jahren weckt die Wirklichkeit des Lebens wieder den Glaubn? an den Herr» des Leben», dessen starker Arm die Menschen zur Tat ruft. Auch dich, du deutsches Bolk! „Frisch auf, mein Volk l Die Flammenzeichen rauchen, Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen. Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht! Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerte!" Der Krieg. Der Plan der Panslawisten. Die unserem Auswärtigen Amte nahestehende Wiener Allgemeine Zeitung schreibt: Wir können nun auS guter Quelle den Zweck des letzten Be-sucheS des französischen Präsidenten Poinear« in Petersburg im Juli diese« JahreS enthüllen. Herr Poinearö stellte mit H.'rrn Sasonow in langen Un-terredungen fest, daß die russische und die französische Armee Ende 1915 mit ihren Borbereitungen fertig sein wird, eventuell eine kräftige Offensive gegen Deutschland und Oesterreich«Ungarn führen zu können. Es wurde diese Frage in allen Details sowohl nach der militärischen wie finanziellen Seite erörtert und der Termin 1916 als derjenige festgestellt) in dem das Uebergewicht Rußlands und Frankreichs in Europa, fei es auf diplomatischem Wege, gestützt auf zwei schlagfertige Armeen, sei e« Unkindlich je mich scheide: Ich liebe dich, mein Vaterland, Ich liebe dich, mein Mutlerland, Gott fegn' euch alle beide I Robert Hamerling. Kaiser Wilyetm als Soldat. „Man drückt un« daß Schwert in die Hand" — fo hat der Kaiser vom Fenster seine« Berliner Schlosses in schwerer Stunde zu seinem Bolke ge-sprochen. Wie wird er e» sühren, dieses Schwert, wenn er au« dem Friedensfürsten zum Feldherrn werden muß? „Jede Uebung muß von den Sol-dateu mit demselben Ernst wie eine große Schlacht behandelt werden!" — Diesen Grundsatz hat der Kaiser vor einiger Zeit ausgesprochen, und bei jeder Wassenübung hat er gezeigt, wie bitter ernst er es damit nimmt. Ein höherer Offizier auS seiner Umgebung hat vor einiger Zeit über den Kaiser alS Soldaten fol-gendes Urteil gefällt: „Seinem scharfen Auge ent-geht nichts und blitzschnell vermag er auf Grund der eingegangenen Meldungen, von deren Richtigkeit er sich überzeugt hat, einen neuen Gedanken zu fassen, ein neues Angriffs- und Verteidigung«»»-fahren zu ersinnen. Selbstverständlich ist Seine Majestät dadurch wohl einem minder entfchluß-schnellen Gegner von vornherein überlegen, und so kommt e«. daß im Manöver fast stets der Sieg auf mit den Waffen, festgestellt werden würde. Wie sich jetzt zeigt, haben die beiden Reisen des Herrn Poin-car6 nach Rußland Ziele verfolgt, die für die Er, Haltung des europäischen Frieden» sehr gefährlich waren und die Abmachungen, die Herr Poincars mit Herrn Sasonow heuer in Petersburg getroffen hat, sind ein deutlicher Beweis für "ie wahre» Ab» sichten, die in Petersburg und in Paris an maß-gebender Stelle herrschten. Dänemark sperrt den Sund durch Minen ab. Infolge seiner Neutralitätserklärung hat Däne-mark die Wasserstraße, die für große Kriegsschiffe auf dem Wege von der Nordsee in die Ostsee in Betracht komm», den Sund, *urch Minen gesperrt und die» amtlich verlautbart. Der Weg von der Nordsee nach der Ostsee führt um die Nordspitze von Jiuland, daS Kap Skagen, zuerst in das.kattegat, das im Süden durch die beiden Inseln Fünen und Seeland be-grenzt wird. Zwischen diesen Inseln und dem däni« schen und schwedischen Festland stellen drei verhält-niSmSßig schmale Walserrinuen die Verbindung mit der Ostsee her: der kleine und der große Belt und der Sund. Für die Schiffahrt kommt fast ausschließlich der Sund In Betracht, in dem die genannten Minen-sperren vorgenommen worden sind. Der rund 50 Kilometer lange Sund ist von den drei angeführten Wasserrinnen die östlichste, er führt zwischen den dänifchen Inseln Seeland und dem schwedischen Fest, lande hindurch und verengt sich auf feiner fchmalsten Stelle bis zu 4 Kilometer. Dort liegen sich die Städte Helsingör und Helsingborg gegenüber und dir Durchfahrt wird von der dänischen Festung Äron-berg vollständig beherrscht. Die beiden anderen Wasserstraßen zwischen der Ostsee und dem Kattegat, der große nnd der kleine Belt, kommen ihrer schwierigen Wasserverhältnisse wegen kaum für die Durchfahrt größerer Schiffe in Frage. Auf diese Weise ist e« für die nächst« Zeit der englischen Flotte unmöglich gemacht, in die Ost-see zu gelangen und die russische baltische Flotte ist die Seite der Partei sich neigt, die von dem Kaiser geführt wird. Der Kaiser siegt nicht, weil er der Kaiser ist, sondern weil er schnell und bestimmt di«> poniert und seine Truppen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort einzusetzen versteht. Von de» Kaiser als Soldaten hat jüngst A. Oskar »lau«-mann in dem „Tag deS Kaisers" (Conrad Hadert Berlag in Berlin) ein abgerundete« Bild entworfen, au» dem wir da« solgende entnehmen: „Da« wichtigste und intercüanteste in strategt-scher Beziehung ist der Ausmarsch der beiden gegen« einander operierenden Armeen. Gerade diese« A»s-marsch widmet der Kaiser die größte Aufmerksam-keit und nimmt willig eine Fülle von Strapazen und körperlichen Beschwerden auf sich, um sich mög-lichst genau über die einzelnen Phase» des Auf-maische» auf beiden Seiten zu orientieren. Sehr häufig liegt ja schon in dem Aufmarsch selbst die Entscheidung, welche die nächsten Tage auch in taktischer Beziehung bringen werden. In glühendem Sonnenbrände hält der Kaiser stundenlang aus eine« Flecke au«, um durch das Fernrohr den Anmarsch der verschiedenen Kolonnen zu beobachten. Dann wird zn Pferde gestiegen und in sausendem Galopp geht e« irgendwohin, wo ein Brückenschlag, ein in« teressanter Uebergang über einen Fluß, ein Durch« gang durch ein Defilee, ein Aufmarsch großer Kavalleriemaffen zu besichtigen ist. Dutzende von Kilometern werden in schärfster Gangart zu Pserde oder im Automobil zurückgelegt. Kaum gönnt der Kaiser sich und seinem Gefolge die nötige Zeit, um Seite 2 anderseits vollkommen abgesperrt. Der deutschen Flotte aber steht der Verkehr zwischen Nord- und Ostsee ungehindert durch den Kaiser Wilhelm Kanal frei, so daß dessen Wert jetzt im hellsten Lichte et-scheint. Ganz besonder« günstig ist es ab«r für die deutsch« Flotte, daß der Erweiterungsbau des Kanals, der sich durch die Erhöhung der Größe und des Tiefganges der KriegSSchiffe nötig machte, in diesem Sommer fertig wurde gerade zur rechten Zeit, um sder Flotte voll zugute zu kommen. Die politische Entwicklung am Balkan- Aus Grund von Mitteilungen an kompetente» diplomatischen und politischen Stellen dürfte sich demnächst die Situation auf dem Balkan folgender-maßen entwickeln: Griechenland schickt sich an. im Einvernehmen mit Serbien das serbische Mazedonien zu besetzen, was Bulgarien nicht gleichgiltig sein kann, und woraus Bulgarien gegen seinen Willen Griechenland angreifen müßte. Die türkische Flotte wird die russische Schwarze Meer-Flotte in Schach halten. DaS türkische Landheer wird einen Einbruch Rußlands zu verhindern haben und großenteils nach dem Kaukasus geworfen werden. Die Türkei ist mit dem Dreibund und Bulgarien enge verbunden. Rumänien erklärt, neutral zu bleiben und sich jener Macht zu widersetzen, von der es zuerst angegriffen wird. Rumänien wird seine Neutralität aufgeben müssen, sobald Rußland versuchen wird, durch die Moldauprovinz zu marschieren. Alle Versuche Ruß-lands, Bulgarien für sich und Serbien zu gewinnen, sind als gescheitert zu betrachten. Der Weltkrieg. Durchwegs gute Nachrichten. ES ist jeder Zweifel ausgeschlossen, daß die Entscheidung im Weltkriege, der jetzt in Nord und Süd, in West und Ost zu wüten beginnt und furcht-bare Blutopfer kosten wird, nicht zur See, sondern zu Land fallen wird. Es mag uns danu auch wenig anfechten, wenn Franzosen und Engländer zur See Erfolge suchen werden, die ihnen auf dem Festlande niemals befchieden sein werden. Die deutschen wacke« ren Blaujacken und unsere tüchtige Marine werden unseren Feinden ihre Raubzüge zur See bitter ver-leiden und kein Mensch wird schon jetzt unseren Feinden ohne weiteres zur See Erfolgt vorhersagen können, denn die Erfahrung lehrt, daß zur See nicht die Einheiten, sondern der Mut, die Führung, die Disziplin und sonstigen moralischen Werte, die vor allem unsere deutschen und österreichischen See-leute auszeichnen, entscheiden. Man denke nur an Lissa zurück, wo ein Tegetthof mit seinen Holzschiffen die stolzen Panzerschiffe vernichtete. Darum weg mit jeder Aengstlichkeit! Wir werden zur See unseren Mann stellen, aber die Entscheidung wird am Festlande fallen und hier werden wir den Frieden diktieren. — ES liegen zwar bis jetzt vom da» Essen auS der Automobilfeldküche zu genießen. Ununterbrochen entsendet der Kaiser Adjutanten und Ordonnanzoffiziere, um sich zu unterrichten, be-obachtet daS Arbeiten der LenkballonS und Militär-fiieger, erhält Nachrichten durch den Feldtelegraphen, durch Flugzeuge, Ordonnanzoffiziere, Kavallerie- und Infanteriepatrouillen, sowie durch Mitglieder deS freiwilligen AutomobilkorpS. Spat am Abend im Biwak der Truppen wird die Baracke deS Kaisers aufgeschlagen. ES wird die Hauptmahlzeit deS TageS au» der Feldküche eingenommen. Dann hat der Kaiser laufende Regierungsgeschäfte zu erledigen, welche ihn bi» in die Nacht in Anspruch nehmen. Erst dann kann der Kaiser zu Bette gehen, und Posten, die um die Baracke herumstehen, sorgen wenigstens in der Nachbarschaft für Ruhe, welche sonst manchmalS nachts noch durch den Vormarsch von Artillerie und Kavallerie gestört wird. Um 3 Uhr morgen» wird der Kaiser geweckt. Rasch nimmt er daS Frühstück ein: dann werden die Automobile oder die Pferde bestiegen und eS geht hinaus inS Manövergelände zu den Punkten, an denen die ersten Zusammenstöße der beiden Ar« meen stattfinden werden. Noch graut der Tag kaum, wenn der Kaiser schon bei den Truppen eintrifft. Er unterrichtet sich über die Ausstellung, er geht zu den Vorposten, selbst bi» zu den weit vorgeschobenen Bedetten, und prüft durch Fragen, ob die Mann-schasten über die GesechtSlage unterrichtet sind, ob sie wissen, um waS eS sich handelt, woher der Feind ju erwarten ist usw. Zn den ersten Morgenstunden Landkriege nur wenige Nachrichten vor, aber diese sind gute. Die Russen kommen weder an der deut-schen noch an der österreichischen Grenze vorwärts, ihre Vorstöße werden überall zurückgewiesen, ihre beabsichtigte Offensive ist gänzlich mißlungen und sie haben ihre Absicht, den Krieg in österreichische oder deutsche Lande zu tragen, scheinbar gänzlich aufge-geben. Noch viel erfreulicher sind die Nachrichten von der deutsch-sranzösischen Grenze, wo der fran« zösifche Elan wieder völlig versagte und deutscher« seitS militärische Erfolge erstritten wurden, welche denen deS glorreichen JahreS 1870 nicht nachstehen und unsere Herzen mit frohen Hoffnungen schwellen. Ueber die KriegSlage in Serbien darf aus Gründen der militärischen Geheimhaltung nur wenig veröffentlicht werden. Vorderhand ist fol« gendes bekannt gemacht worden: Unsere Truppen haben am 14. d. nach heftigen Kämpfen den Feind aus einer seit langer Zeit be-festigten und stark besetzten Aufstellung auf den öst- ^ lichen Uterhöhen der Drina nächst Loznica und LjeSnica geworfen. Hier sowohl wie bei Sabac wurden am 14. d. nachmittags und in der Nacht zum 15. d. zahlreiche mit großer Tapferkeit geführte Gegenangriffe der Serben abgewiesen. Unsere Truppen haben die Borrückung fort« gesetzt. Eine Fahne, zwei Geschütze, zwei Maschinen« gewehrt wurden erbeutet. Die Verluste deS FeindeS sind schwere. Auch unsere Verluste sind nicht unbeträchtlich. Die montenegrinischen Kräfte, die auf unser Gebiet einzudringen versuchten, wurden allenthalben zurückgeworfen. Die Kämpfe an der Drina führten zu einem entscheidenden Siege unserer Truppen über starke feindliche Kräfte, die ^egen Valjewo zurückgeworfen wurden. ES wurden zahlreich« Gefangene gemacht und viel Kriegsmaterial erbeutet. Di« Verfolgung deS Feindes ist im vollen Gange. Unsere Truppen kämpften mit bewunderuugS-würdiger Tapferkeit gegen den in starken Stellungen befindlichen, an Stärke ebenbürtigen Feind. Besondere Erwähnung verdient da» WaraSdiner Infanterieregiment Nr. 13, deffen Offiziere und Mannschaften unter schwierige» Verhältnissen mit der altbewährten, zähen Tapferkeit der Kroaten zum Siege eilten. Die Blätter heben mit Genugtuung und Be-geisterung den Sieg unserer Truppen bei Valjevo hervor und geben der Zuversicht Ausdruck, daß er eine gute Vorbedeutung für di« weiteren Ereignisse bilde. Wie auS Bukarest gemeldet wird, wurde Prinz Georg von Serbien leicht verwundet. * Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Ragusa: Da» fortgesetzt« Bombardement der Monte-negriner im Abschnitte^von Trodo blieb bisher voll- beginnt gewöhnlich das Gefecht, welches am ersten Tage ja nur in einem vorsichtigen Fühlungsnehmen der beiden Gegner besteht. Erst gegen Abend sind die großen Massen «inander näher gerückt und die Gefechtsbilder werden großartiger und interessanter. Wieder zieht sich der Kaiser am Abend in sein« Baracke zurück; aber von Schlafen ist diesmal keine Rede. Der Kaiser weiß von den Schiedsrichtern und der Manöverleitung, daß einer der Heerführer «inen nächtlichen Ueberfall an einer Stelle plant, und wenn etwa um 1 Uhr nachts dieser Ueberfall stattfindet, ist der Kaiser auch zur Stelle, um bald bei dieser, bald bei jener Partei nach dem Rechten zu sehen, das Verhalten der Tiuppen und der Führer zu prüfen und sich über den Gang der Opera-tionen zu unterrichten, soweit dies nur irg«nd mög-lieh ist. Erst in den Morgenstunden, gegen 3, 4 Uhr kommt der Kaiser ins Bett, kann dann vielleicht bis gegen 7 Uhr schlasen und muß nun wieder in das Manövergelände, denn seiner harren die fremden Fürstlichkeiten und Gäste. Jetzt sind die Manöver, jetzt nicht mehr Gefechts-, sondern Schlachtenbilder, schon wieder in vollem Gange. Gewöhnlich am dritten Tage übernimmt der Kaiser selbst das Kom-mando einer Armee, und die große geistige und körperliche Anspannung, die dieser Tag bringt, läßt dem Kaiser kaum Zeit, hastig eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Am vierten Tag ersolgt gewöhnlich der Abbruch des Manövers und die stundenlang wäh-rende Kritik des Kaisers. Der Kaiser kümmert sich Nummer 61 ständig wirkungslos und e» ist festzustellen, daß fe montenegrinischen Kanonaden nicht einmal an den österreichischen Beseitigungen irgendwelchen Schad« angerichtet haben. Der Feind zeigt in der Sehern,g der Geschütze eine sehr geringe Sicherheit. Verlud« an Mannschaften sind bei diesen Gefchützkämpft« ms unserer Seite bisher nicht zu verzeichnen. Unsererseits sind Volltreffer in den montenegrinischen Stellungen zu beobachten. DaS deutsche Detachement in Sarajewo. Der bosnische LandeSchef Armeeinfpektor $•> ; tiorek gab am 13. d. M. den Offizieren des hm aus Skutari eingetroffenen deutschen Detachement« im Konak ein Diner. Nachmittags um 6 llhr rückte das Detachement mit Fahne aus und marschierte zu der Stelle, wo Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin ermordet wurden. Tie Truppn: verrichteten ein Gebet und brachten ein bteiraaligtl Hurra auf Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm auS. Damit war die Feierlichkeit beendet. Hinrichtung von Geiseln i» Bosnien. Die „Südslawische Korrespondenz" meldet «u Sarajewo: Ueber Befehl des Militärkommandos werd« in den auf den bosnischen Linien verkehrest«» Militärzügen Geiseln mitgefühlt, die mit eigener Person für die Sicherheit des Zuge» zu garantiere» haben. Ju der Nähe von Rudanka wurde nn» am «inen passierenden Zug geschossen. Daraufhin wink der im Zuge befindliche Geisel Todor Rijic aal Kivakar bei BoSnifch-Brod sofort standrechtlich hingerichtet. Der serbische Pope Gjorje Petrovic aal Osecani, Bezirk Gracanica, der als Geisel gefallt worden war, unternahm einen Fluchtversuch. Sr wurde von der Patrouille erschossen. Der Kommandant des Deutschmeisterrezi-mentes den Heldentod gefalle». Wie die Blätter melden, ist der Kommanixat des Deutschmeisterregiments, Oberst Freiheit m Holzhausen, gefallen. Den Blättern zufolge wurde Freiherr »tt Holzhausen bei der Bisitierung von Borpofteo vvr einer Kugel aus dem Hinterhalte getroffen. Da« Regiment war noch nicht im Gefechte gestände». Vom russischen Kriegsschauplätze. Im Norden setzen die österreichischen Truppen die Vorrückung im Raume westlich der Weichsel fort. Auch östlich dieses Flusses sind sie bereit« im Vorrücken begriffen. Die in einigen ausländischen Blättern erschienenen Nachrichten über angebliche russische Erfolg-in unserem Grenzgebiete stehen mit der Wahrheit im strengsten Widerspruch. Die gemischten Sbieil». gen der Russen, welche stellenweise in unmittelbar» Grenzbereiche einige Kilometer weit vorrückt«, wurden bei ZaloSee, Brody und Sokal gleich wieder über die Grenze zurückgeworfen. Ihre Tätigkeit auch um die Detail» im Manöver. Er steigt von Pferde und geht in die Schützenlinie. Er legt sich zu den einzelnen Mannschaften und läßt sich nn ihnen erzählen, mit welchem Visier zu schiefe™, in* sie vom Feinde wissen, wohi« eventuell der Nöckjiz zu gehen hat, wie die Ortschaften vorn im Gelände oder hinter den Truppen heißen. Er stellt prüf«» Fragen an di« Subalternoffizitre und die ttoapaz-niechefs, und die folgende Anekdote beweist, wie uau er beobachtet und sofort eingreift, wen» ibrn etwaS nicht richtig erscheint. So beobachtete er bei einem Kaifermanöver, daß die Mannschaften eines Armeekorps anher-ordentlich große Strecken im Laufschritt zurücklegt« Sie kamen natürlich mit keuchender Brust und zit« ternden Händen in die Fenerlini: und im Erift-falle hätten sie gutgezielte Schüsse nicht abgeta können. Bei der Kritik wendet« der Kaiser sich an den Führer deS Armeekorps und sagte ihm: zellenz, ich mnß gestehen, so etwas vom Lauf«, wie in Ihrem Armeekorps, ist mir noch nie oorge« kommen. Aber ob wir auch im Krieg« so latt'ei werden und ob di« Mannschaften, wenn sie so gc j laufen sind, überhaupt imstande sind, zu schießen, das bezweifle ich. ES wäre sehr gut, wenn sich Eure Exzellenz einmal selbst einmal in die Schütze»-Iinie mit hineinlegten und daS Laufen mitmacht«. ! Sie sollten dann ausprobieren, in welchem Zufwie die Mannschaften in die Feuerlinie komme». Zß s weiß daS, denn ich habe es probiert." Rmukt 61 ßeschränkie sich überhaupt aus das Plündern und Anzünden wehrloser Grenzdörfer. Dagegen sind mehrere unserer Kavalleriekörper weit über die russische Grenze in daS Innere Rußlands eingedrungen. Die diutschenTruppen bestanden siegreich eine Reihe kleinerer Gesechte. Hwei russische Kavalleriedivisionen, denen In-jaitttrtt folgte, steckten das Grenz städcheii Marggra-dowa in Brand und gingen heute über die Grenze zurück. Ein bei Klawa stehendes russisches Kavallerie-IrrpS wich vor einer deutschen Kolonne südwärts aus. Keine seindliche Maßnahme konnte bisher die tauschn, Absichten beeinflusse» oder aushalten. Der deutsche Kaiser hat Berlin ver-lassen und sich nach Mainz begeben. Große Ereignisse stehen bevor. Ein großer deutscher Sieg über die Russen. Berlin, 18. August. DaS Wolfs bitt eau meldet: DaS Generalkommando des ersten Armeekorps berichtet : Am 17. August fand bei Stallubönen ein Hefecht statt, in welchem Truppenteile des ersten Armeekorps mit unvergleichlicher Tapferkeit kämpften, so daß der Sieg erfochten wurde. Mehr als 3000 Gefangene und 6 Maschinengewehre sielen in unsere Hände. Viele weitere russische Maschingewehre konnten nicht mitgefiihrt werden und wurdeu unbrauchbar gemacht. Mlawa von deutscheu Truppen besetzt. Mlawa in Rußland, eine Kreisstadt mit 1 l.5,00 Einwohner» ist von deutschen Truppen besetzt worden. Bomdeutsch-französifchen Kriegs-f ch a u p l a tz t. Die Bossische Zeitung meldet aus Frankfurt im Main über die dort eingetroffenen französischen gefangenen: Wenn die gesamte französische Armee in der gleichen Verfassung ist wie diese Musterkollektion, dann hatte Lenator Humbert mit seinen An-klage» recht. Ausgetretene Lackstieflette», Halbschuhe, zelde Stiesel, zerrissene Gamaschen; so sind die mei-fira bekleidet. Viele haben keinen Unisormrock und tragen den Mantel über dem Hemd. Die Patronen wurden in Packpapier übergeben und mit Bindfaden u« den Hai« gehängt. Die Gefangenen erzählen «in schweren Kämpfe» bei Mülhaufen. Die deutsche Ltvrwfl»! fei ganz plötzlich über sie hereingebrochen. Erst als die Deutsche» im Sturmschritt kamen, waren sie pchtdar, und zwar erst auf 100 Meter Entfernung; die feldgrauen Uniformen Machten die Mann-schuften beinahe unsichtbar. Zu den Gefallenen der letzten Tage gehört als erste« Mitglied eines regierende» Hauses Deutsch, lindi der Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe. Der Gefallene war ein Oheim deS regierende» Fürsten tosest; er stand im 57. Lebensjahre, war Oberst und Commandant eines Znfanterie-RegimentS. Er hinterläßt als Witwe die Prinzessin Gisela, gebore«« Sitfin zu N'enbnrg, und I Kinder. Feindliche Flugfahrzeuge. Lei Mühlheim an der Ruhr wurde ein franzö-fischn Doppeldecker von einer deutschen Maschinen-aemhrabteilung beschossen und zum Landen genötigt. Die Besatzung deS Flugzeuges bestand auS 5 Mann, die französische Uniform trugen. Zwei davon waren »erwuodet. Die ersten Verwundeten . Transporte. Am 16. d. um halb S Uhr früh traf auf dem Ostbahnhof In Budapest von Semlin kommend, ein Militärzug mit einem Transport vor. Verwundeten ein. 47 Heeresangehörige, die bei dem Kampfe von Echabatz verwundet worden waren, waren in drei Wage» dritter und zweiter Klasse untergebracht. Auf dem Bahnhöfe erwarteten RettungSärzte den TranS- grt. Die Verwundeten vurden zunächst in den artejoal 3. Klaffe gebracht. Unter unter ihnen be-ianden sich nur 5 Schwerverletzte. Ein Infanterist, dem ein Schrapnell den Unterschenkel zertrümmert hatte, sagte lächelnd zum Arzt: „Nicht wahr, Herr Doktor, in zehn Tagen kann ich wieder die Serben prügeln ?• Die Aerzte wechselten im Wartesaal die Ber-binde und stellten fest, diß den Verwundeten in den Feldlazaretten sorgsamste, ärztlich einwandfreie Hilfe geleistet morde» war. Sodann wurde» die Verwun. deten in das GaruisonSspital überführt. Das vor dem Bahohose versammelte, nach Tausenden zählende Publikum bereitete den verwundeten Soldaten stür-mische Kundgebungen. Di« Meng« reichte den Sol- daten Geld, Erfrischungen und Zigarren. Unter stürmischen Eljen-Rusen begleitete daS Publikum den Verwundeten tranSport bis über die Tökölystraße. Kriegsgefangene. An einen von Budapest nach Wie» abgehenden Militärzug wurden drei Wagen angekoppelt, in denen sich 150 serbische Kriegsgefangene befanden. Sie wurden au» der Herzegowina hierhergebracht, nach-dem sie über die Grenze vorthin geflüchtet und ent-waffnet worden waren. Sie sind sehr herabgekom-men und in zerfetzten Uniformen. Polnische Blätter berichten vom 14. d.: Gestern früh brachte eine starke Truppenabteilung 150 ruf, sisch« Kriegsgefangene, darunter Kofakeu und I»-fanteristen, welche bei verschiedenen Gefechten an der Grenze g«sangrng«noi»mt» wurden. Der Lokalanzeiger meldet: Im Truppenübungs-platz Sennelager bei Paderboru trafen 4000 belgische Kriegsgefangene ein. 50 gefangene Offiziere gaben ihr Ehre»wort, keine» Fluchtversuch zu unt«rnehmen. Sie genießen Erleichterungen. Ein französischer Offizier, welcher bei einem Patro»illenritt nächst Saarburg gefangengenommen worden war, verweigerte daS Ehrenwort. Er wird streng bewacht. Die Kriegsgefangenen arbeiten am Straßenbau. Die Polen gegen Rußland. Nach Rücksprache des Obmannes des Polen-klubs Dr. Leo mit dem Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh steht die Bildung zweier polnischer Legionen mit polnischem Kommando bevor. Die beiden Legionen werden dem Oberkommando der österreichischen Arme« unterstellt werden. Der Poleuklub hat den diesbezügliche» Anträgen seiner parlamentarischen Kom-Mission bereits einhellig zugestimmt. Seegefechte? Nach einer in Rom eingetroffenen Meldung habe in den liparischen Gewässern, nordöstlich von Sizilien, ein Seegefecht ei»er größere» französischen Flottille mit einem noch unbekannten Gegner statt-gefunden. Ein französisches Geschwader wurde nächst der Insel Pantelleria gesichlet. — Corner« della Serra" meldet auS Stockholm: Laut Nachrichten aus bester Ouelle fand eine dritte Schlacht zwischen der rnsfischen nnd deutsche» Flotte bei der Insel Llanb statt. Die russische Flotte wurde in den finnischen Busen zurückgeworfen. Llanb wurde von den Deutschen besetz». Ein schwer be-schädigt» russischer Kreuzer soll den Deutschen zu-gefallen sein. Der Beginn des Seekrieges in derAdria. Die von ausländischen Blättern gebrachte Nach-richt vom Untergange des Schlachtschiffes „Zrinm" und dreier anderer Schiffe ist vollkommen ans der Lust gegriffen. Es könnte sich nur nm den kleinen Kreuzer .Zenta" handeln, der von sehr überlegenen Streitkrästeir abgedrängt wurde, und von dem seit-her Nachrichten fehlen. Dagegen wird festgestellt, daß ein Torpedo-bootzerstörer, wiewohl ihn 16 französische Schlachtschiffe und ein Großkreuzer auS allen Kaliber» beschösse«, unversehrt feinen Bestimmungsort erreichte. „Zenta" ist ein kleiner, geschützter Kreuzer von 2850 Tonnen mit 305 Mann Besatzung. Eine neue russische Brutalität. Durch die anierikanische Botschaft wurde dem k. u. k. Ministerium des Aeußern folgende Tatsache zur Kenntnis gebracht: Am 13. d. M. wurde der k. u. k. Vizekonsul v. Hofsinger, der von dem scheidenden Botschafter zum Schutze unseres diplomatischen Archivs in Petersburg zurückgelassen worden war und für dessen Sicherheit das russische Auswärtige Amt auS-drücklich garantiert hatte, als Kriegsgefangener ver-haftet. — Der Protest, den die amerikanische Botschaft, di« bekanntlich in Rußland den Schutz der österreichisch-ungarischen Interessen für die Dauer deS Krieges übernommen hatte, gegen diesen ekla-tanten VölkerrechtSbruch einlegte, blieb ohne Erfolg. Bulgarien für die Kapitulation der serbischen Armee. Die bulgarische Regierung hat zum Schutze der Grenze bic Mobilisierung angeordnet, um die serbisch« Armee, falls sie auf bulgarisches Gebiet übertritt zu entwaffnen. Serie 3 Die Dauer der letzten Kriege. N«b«n der bangen Frage über d«n Ausgang de» Sritge», der fast ganz Europa mit {«inen Schrecken zu erfüllen beginnt, steht als zwrit« die nach der voraussichtlichen Dauer. Wenn sich nun auch d«r diesmalig« europäische Kriegsbrand mit früheren Waffengängen nicht gut vergleiche» läßt, sowohl wegen der durchgreifenden Veränderungen in der Art der Kriegführung und der ungeheuren Massen der aufgebotenen Streitkräfte, als auch we« gen der Vielheit der Kriegsschauplätz«, so dürfte ein« kurze Uebersicht über die Dauer der b«d«utendstea Kriege im letzten Jahrhundert immtrhin von Zn-t«r«sf« sein. D«r Krieg Oesterreichs gegen Sardinien und Frankreich im Jahr« 1859 b«gann am 29. April mit dem Einmarsch« der Oesterreich«!. Es folgten die Schlachten von Montebello (20. Mai), Magenta (4. Juni) und Solferino (24. Juni). Abschluß d«r Frieden«priliminori«n 11. Juli, Frieden von Zürich 11. November. Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten von Nordamerika wegen der Abschaffung der Skla« verei währte vom April 1861 bis April 1665. Ebenfalls 1861 begann der Krieg gegen Mexiko seitens Frankreichs. Englands und Spaniens. Die Kämpf« endeten, nachdem England und Spanien sich schon Ansang 1862 vom Kriege zurückgezogen hatten, im Frühjahre 1867 mit dem Abzüge der Franzosen und der Ermordung des Kaisers Maximilian. Di« nächsten großen Krieg« entsprangen den EinheitSbkstrebungen in Deutschland. Im Jinner 1864 begann zunächst der Krieg Oesterreich« und Preußens gegen Dänemark. Der Friede wurde am 30. Oktober in Wien geschloffen. Der Konflikt unter den Sieger» führte zum Kri«g« von 1866 zwischen Preußen und Italien uud Oesterreich. Der eigentliche Kampf dauert« einen Monat, vom 22. Juni biS 22. Juli (3. Juli Königgrätz, 24. Juni Eustozza, 20. Juli Lissa), 26. Juli Waffenstillstand zu Niklas-bürg, 26. August Friese zu Prag mit Preußen, 3. Oktober Frieden zu Wien mit Italien. Drr deutsch-sranzösisch« Krieg dauerte rund «in halbes Jahr, doch war die Entschtidung im Wesen bereits nach kaum einem Monat« gefallen. Die Kriegs-«rklirung erfolgt« am 17. Juli 1870. Die (Ereignisse spielten sich sodan» wi« folgt ab: 2. August: Die französische Division Frosfard rückt unt«r den Augen de» Kaisers und der kais«r> lichen Prinzen gegen daS offene Saarbrücken vor und besetzt dasselbe. Die klein« preußische Brsatzung von zirka 750 Mann ,i«ht sich nach tapferem Widerstand« in voller Ordnung zurück. Siegest«!«» gramm« gehen über diesen ersten kriegerischen Erfolg nach PartS ab. Der Kaiser kehrt nach Metz zurück. 6 August. Die Armee Mac MahonS wird vom Kronprinzen von Preußen in der Schlacht von Wirth geschlagen und zieht sich, größtenteils in wilder Flucht und voller Auflösung, zurück. An dem« selben Tage erstürmen di« Deutschen den Spicheren» derg hinter Saarbrücken und werfen die Division Frofsard zurück. Die ganze französische Armee kon-zentriert sich nach rückwärts auf Metz, die deutschen Armeen folgen ihr aus dem Fuße. 11. August. Straßburg wird von den Deutschen eingeschloffen. 14. August. Die deutsche» Armeen haben Metz erreicht. Bazain« macht «inen Durchbruchsversuch, wird aber von d«r ersten deutschen Armee in der Schlacht von Courcellts bri Metz festgehalten. 16. August. Zweite Schlacht vor Metz bei Mars-la-Tour oder Vionville. 18. August. Dritte groß«, blutig« Schlacht vor Metz bei Gravelott«. Bazain« wird definitiv nach Metz zurückgeworfen und eingefchloffeu. 19. August. Die dritte deutsche Arme« mit dem Kronprinzen setzt den Marsch nach Paris fort. 30. August. Mac Mahon wird bei Beaumont geschlagen. 31. August und 1. September. Die Schlachte» bei Sedan. 2. September. Sedan, die ganze Arme« Mac MahonS ergibt sich. Kaiser Napoleon Krieg»-gefangener. Der Uebergabe von Sedan (2. September) und dem Sturze des französischen Kaisertum» (4. Sep« tember) folgt« bet Marsch gegen Pari», die Ueber-gäbe von Metz (27. Oktober) und die Belagerung von Pari» sowie deffen Uebergab« am 28. Jänner 1871, nachdem am 18. Jännrr im Schloff« zu V«r- Seite 4 Deutsche KkchS Nummer 61 sailleS die Erneuerung der deutschen Kaiserwürde vorangegangen war. Der russisch-türkische Krieg begann am 27. Juni 1877 mit dem Uebergange der Russen über die Donau bei Sistowa. am 3. März 1878 wurde der Friede von San Stesano geschlossen. Gegen die Friedensbedingungen protestiert England und Oester. reich; die Folge ist der Berliner Kongreß und die Okkupation Bosnien« und der Herzegovina durch Oesterreich Ungarn, di« durch die beiden böhmischen Armeekorp» unter Philippovic durchgeführt wurde. Die Okkupation begann am 29. J«li 1878 und war nach schweren Kämpfen binnen »wei Monaten beendet. Am 13. Oktober 1885 erfolgte die KriegSer« Närung Serbien« an Bulgarien. In der Schlacht bei Sliwnitza am 18. und 19. November siegten die Bulagaren entscheidend. 2. Dezember Waffenstill, stand, 3. März 1886 Friede zu Bukarest. Der japanisch-chinesische Krieg brach im Sommer 1894 au«, der Frieden von Schimonoseki wurde, nachdem die Kämpfe bi« Mitte März gedauert hatten, am 17. April 1895 in Schimonoseki unterzeichnet. von sehr kurzer Dauer war der türkischgrie-chische Kriege 1897. Am 17. April erklä'te die Türkei den Krieg und nach ihren raschen Siegen wurde bereit« am 19. Mai ein Waffenstillstand ab» geschlossen. Der Fried«» wurde erst am 4. Dezem-der in Konstantinopel unterzeichnet. Im spanisch amerikanischen Kriege eröffneten die Auerikaner die Feindseligketten am 1. Mai 1898; Mitte Juli war der spanisch« Widerstand villig ge-krochen. Der Frieden wurden am 10. Dezember 1898 in Pari« geschlossen. Der Burenkrieg begann im Oktober 1899 und endete am 25. Oktober 1905 mit der Sinver-leibung der südafrikanischen Republiken in da» bri-tische Reich. Der Krieg Japans gegen Rußland (1904— 1905) brach ohn« »rieg«erklärung am s. Februar durch den überraschenden Angriff auf die russische Krieg«klotte auf der Außeureede von Port Artur aus. Nach der Kapitulation Port ArturS (2. Jänner 1905), den russischen Niederlagen in der Mandschurei und der Beniichtung de« russischen Geschwaders unter RoschestwenSki (27. Mai 1905) schlug Prä-sidenl Roosevelt am 8. Juni Friedensverhandlungen vor, am 5. September kam der Frieden von Ports-mouth zustande. Der italienisch-türkische Krieg in Tripolis dauerte vom 29. September 1911 bi« Mitte September 1912. Die letzten Balkankriege w»rden mü der Kriegserklärung Montenegro« an die Türkei am 8. Otto* der 1912 eingeleitet. An den Krieg de« Balkan-Kunde« gegen da« türkische Reich schloß sich nach dessen Niederwerfung der zweite Balkankrieg, in dem Bulgarien nicht nur seinen bisherigen Verbündeten, sondern auch Rumänien gegenüberstand. Der Krieg wurde durch den Bukarester Frieden vom 10. Au. guft 1913 beendet. Die Fahne im Felde. In Oesterreich Ungarn wurden nach dem Feld-zuge 1866 die Bataillonsfahnen abg-schafft und bloß die Jnsanterieregimenter behielten ihre weiße Leibsahne. Ein einzige« Kavallerieregiment, und zwar da» 14., behielt die Standarte, weil sich an sie gewisse historische Erinnerungen an Kolin knüpfen. Von verschiedenen, sogar maßgebenden Per-sönlichkeiten in Oesterreich-Ungarn wurde vor ein»-aen Jahren die gänzliche Abschaffung der Fahnen beantragt, die in einem Kriege ehe ein Hindernis seien, und e« wurden dafür kriegSgefchichlliche Bei-spiele aufgezählt. Im Jahre 1866 spielten sich aus dem Rückzüge verzweifelte Kämpfe um Fahnen ab, die viel unnötige Verluste zur Folge hatten, da die Fahnen zum Zielpunkt seindlicher Schützen wurden. Trotz dieser Argumente erhielten die neuerrichteten Tiroler Jägerregimenter Fahnen. Die bosnischen Regimenter entbehren solcher Feldzeichen. Die un-garischen Landwehltruppen haben andere Fahnen als das gemeinsame Heer. Bei letzteren ist das Tuch weiß, aus einer Seite der Doppeladler, auf der zweiten da« Bild der Mutter Gottes. Bei der ungarischen Landwehr ist statt de« Adlers das Lan deswap^en angebracht, der Flaggenstock ist rot-weiß grün. Nur daS 2. und 4. Infanterieregiment besitzt — als Erinnerung an ruhmreiche Waffentaten — da« Privilegium, eine der ehemaligen gelben Batail» lonssahnen als Regimentssahnen zu sühren. DaS 50. Infanterieregiment trägt zum Lohne für stand- haftes Ausharren in der befchworenen Treue eine ijrofje goldene Medaille an der Fahne. Im deutschen Heere sührt jedes Infanterie-bataillon seine Fahne, jedes Kavallerieregiment seine Standarte mit inS Feld. Anders bei den Fran-zosen, die zwar gleichfalls im Frieden Feldzeichen haben, diese aber nicht mit in den Krieg nehmen wollen. Auch in Deutschland, schreiben die „Münch. N. Nachr.", werden hier und da Stimmen laut, die die Fahne als für unser .aufgeklärtes" Zeit-alter überlebt bezeichnen und ihre Abschaffung b«-sürworten. ZweiselloS hat das Mitführen der Fahne ins Gefecht Unbequemlichkeiten, selbst Gefahren im Gefolge, und dürste im heutigen Schützengefecht nicht von Ansang an in der Feuerlinie sich aushalten, sie würde dort unsehlbar da« feindliche Feuer auf sich und ihre nächste Umgebung ziehen und dadurch un« nütze Verluste verursachen. Aber mit der letzten ge-schlossenen Abteilung, die da« Bataillon einsetzt, ge-hört auch die Fahne, weithin sichtbar, in die vor-berste Linie. Mit ihr eilen der Bataillonskomman-deur und je nach Sachlage auch höhere Führer nach vorne, um jctzt, nachdem die eigentliche Führer-tätigkeit ihr Ende gesunden hat, durch da» persön-liche Beispiel zu wirken. Diesen Gesichtspunkten tragen die Bestimmungen de« deutschen Jnsanterie-Exerzierreglement» voll Rechnung. An ihnen, sagt das Münchener Blatt, müssen wir sesthalten trotz aller hyperklugen Gegenströmungen, denn wir Deut-sche wollen siegen, siegen um jeden Preis. Für uns ist einzig maßgebend der rücksichtslose Wille zum Siege, wie er seinen klassischen Ausdruck gefunden hat in den Worten unsere» Jnsanterie - Exerzier-reglement«: „Vorwärts auf den Feind, koste es, wa« e» wolle!" Was empfindet der Soldat im Kugelregen? Einen ebenso wertvollen wie intereffanten Bei-trag zur Psychologie der Maffen im Kriege lieferte eine Rundfrage dc« italienischen Obersten Margiaretti, die im gegenwärtigen Augenblicke erhöhtes Interesse beanspruchen kann. Wa» empfindet der Soldat im Augenblick der Schlacht und im Kugelregen? Diese Frag« stellte der genannte Offizier an etwa 2000 Soldaten, die au« dem Tripolisfeldzuge heimgekehrt waren. Für die Soldaten war der aufgeregteste Augenblick de» Kampfe« der, in welchem die ersten Schüsse knallten und die ersten Kugeln pfiffen Fast alle fügten jedoch hinzu, daß die Eindrücke, die sie empfingen, lange nicht so stark gewesen seien, wie die Furcht, die sie vor Beginn des Kampfe« gehabt hätten, und daß diese Furcht mit jeder folgenden Schlacht bedeutend abgeschwächt worden sei. Andere Soldaten wieder erklärten, daß sie die größte Angst empfunden hätten, wenn sie in die erste Schlachtreihe gedrängt und dem feindlichen Feuer ausgesetzt ge-wesen seien, ohne sich vom Platze rühren zu können. Der Besehl zum Borrücken, zum sprunghasten Vor-dringen wurde in solchen Fällen immer als eine wahre Befreiung empfunden. Die Soldaten wiesen auch aus andere beachtenswerte Tatsachen hin: Durstgefühl, tränende Augen, Gliederzittern, zu Berge stehende Haare, heisere Stimme. Gähnen usw. Stark beeinflußt wird der Soldat auch, wenn er sieht, daß auch sein Vorgesetzter zittert. Ein zitternder Bor-gesetzter ist, auch wenn er im übrigen wahrhast glänzende Beweise von Tapserleit gibt, für den nach dem Schein urteilenden Untergebenen ein Kleinmüti-ger. Zaghaster. Und doch haben in der Schlacht selbst so tapfere Männer wie Heinrich IV., Turenne, Friedrich der Große gezittert. Die Führer sollen solch« Vorurteile der Soldaten gar sehr in Betracht ziehen, da bei einem Kawpse der Osfizier für den Soldaten alleS bedeutet: Eine Bewegung, ein Wort von ihm, reißt zu sosortiger Nachahmung hin; die Auslegung, die der Vorgesetzte an den Tag legt, teilt sich wie durch Suggestion dem Untergebenen mit. Margiarotti hat dann die Soldaten gefragt, welche« Gefühl sie im Augenblick deS stärksten Kugel. regenS beseelte: Ob ihnen die Liebe zum Vaterlande, religiös« Empfindungen, der Eid der Treue, den sie dem König geschworen hatten, oder Gedanken an die im Militärftrasgesetzbuch festgesetzten Strafen durch den Kops gegangen wären. „Ich ging vor/' ant warteten fast alle, „weil mein Leutnant vorging/ Der Leutnant (und Unterleutnant) ist der einzige Offizier, den die Soldaten immer wieder erwähnen; vom Hauptmann aufwärt« sind ihnen alle Offiziere Semd geblieben. Wenn der erst« beklemmende ugenblick vorüber und da« Feuer eröffnet war, fühlten sich ille Soldaten wie von einem Alp er-löst. Vom Schlachtfieber hingerissen, haben sie dirnn an nicht« mehr gedacht. Die bisherigen Moratorien. Die kriegerischen Verwicklungen haben mit in* bedeutenden Abnahmen fast alle europäischen Ctaatti in Mitleidenschaft gezogen, so daß nicht bloß die kriegsührenden, sondern auch viele neutrale Mächte sich zur Erlassung von ZahlurigsstundungSgesktza veraulaßt gesehen haben. Bisher sind folgend« M»-ratorikn bekannt: Oesterreich: bis 30. September. Ungarn: bis 30. September. Bosnien und Herzegowina: bis 30. September. Deutsches Reich: Aushebung der Auslandtf«. derungen, beziehungsweise Schutz der infolge de« Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte bch«> derten Personen aus drei Monate (ab 8. Augisi, also bis 8. November). Italien: vorläufig bi« 20. August. Schweiz: Rechtsstillstand bis 31. August. Frankreich: vorläufiges Moratorium bi« 31. August. England: einmonatiges Moratorium. Rußland: zweimonatiges Moratorium at 8. August. W Rumänien: nur für Vörseverbindlichkeiten lnt 31. August. Serbien: drei Monat« ab 1. August. Bulgarien: drei Monate ab 7. August. Türkei vorläufig bis 3. September. Die allfälligen Verlängerungen dieser Frist«, welche zum Teile wohl mit Sicherheit zu erwart» stehen, hängt in erster Linie von dem Gang 0« kriegerischen Ereignisse und Entscheidungen ab. Moratorien der Balkanstaaten, die während B« Krieges mit der Türkei erlassen wurden, sind be-kanntlich mehrfach lange über den FriedenSschlii hinaus verlängert worden; die Regel war: ..icch» Wochen nach Anordnung der Abrüstung", doch so», den in Serbien und Griechenland, auch darüber hinaus, Verlängerungen statt. An die ostmärkischen Burschenschafter! Ein unerhört schwerer Kamps ist dem deutscht, Volke aufgezwungen worden. Es handelt >ich s» Sein und Nichtsein. Ja Oesterreich und im verbündeten Deutschen Reiche, beide von demseibn Feind« bedroht, durchzuckt ein einziger Wille z-i Siege alle Herzen. Alle trennenden Schranken fall» Eine einzige, große, opferwillige Menge ist ta* Volk geworden. Soll da die Burschenschaft derLfi> mark fehlen? Schon stehen Hunderte von alten «rt jungen Burschenschaftern unter den Fahnen, bereit zu kämpfen und zu sterben für Ehr«, Freiheit. Vaterland! Aber nicht gering ist die Zahl derjenige» 8k-schenschaster, die nicht dem Heere angehören, «ich ihnen gilt der Ruf des Baterlande», auch sie sind berufen, ihre Kräfte in den heiligen Dieaft der Sache ihre» Volke» zu stellen. An diese ergeht hier-mit der Ruf, dem erhebenden Beispiele so. viele deutscher Männer in Oesterreich und im Deutsche» Reich« zu solgen und sich in den Dienst de» Vater-lande« zu stellen. Eingedenk de« Ursprunges der Burschenschaft, eingedenk der großen Zeit vor hundert Jahren, «izt jeder Burschenschafter die Waffen ergreife» oder «ich in irgendeiner Weise dem Vaterlande verpflichte». Mit Macht braust eS durchs Land: Burschen heraus! Lasset eS schallen von HauS zu HauS! Wenn eS gilt fürs Vaterland, Treu die Klinge dann zur Hand. Wär' es auch zum letzten Gang. Burschen heraus! Die Burschenschaft der Ostmark und der Leri>«l alter Burschenschafter Oesterreich». Rammet 61 Kruste Mahnung an die Sparer. Sowohl die Regierung als auch die Sparkassen haben durch wiederholte Kundmachungen der Be-«öllerung die Versicherung gegeben, daß das bei den Lparkassen eingelegte Geld in keiner Weise der Ge-sihr eines Verlustes ausgesetzt ist. Im allgemeinen hat auch die Bevölkerung in beispielgebender Einsicht volle Ruhe bewahrt und die m den Sparkassen für notwendig erachteten Einschränkungen bei der Einlagenrückzahlung unter den gegebenen Verhältnissen als «ine durchaus notwendige und nützliche Maßregel erkannt. Ja einzelnen Bezirken scheinen jedoch an Sparkassen größere Rück« Zahlungsansprüche seitens der Einleger gestellt wor-den zu sein. Ursächlich dieses vollständig grundlosen und dabei leicht verwirrenden Andranges des Ein-lezerpublikumS findet sich' daS Ministeiium de« In-nern veranlaßt, neuerlich zu erklären, daß die Sicher-heit der Einlagen der Sparkassen ebenso wie der be-»ihnen anderen Einlagsinstitute in keiner Weise ge-sthrdet erscheint. Allerdings kann die Flüssigmachung bei begehrten Geld«« nur eine allmähliche sein, da et infolge der Einrückungen zur Kriegsdienstleistung vielfach an dem erforderlichen Beamtenpersonale man« gell, und vorübergehend auch andere technische, in« «sondere verkehrStechnische Gründe (Einschränkung de« Post- und Eisenbahnverkehres) den Sparkassen di« volle und augenblickliche Befriedigung drängender Vulagenrückforderungen erschweren. Die Sorge aller Md daher auch der Sparkassen muß eS überdies selbstverständlich sein, in allererster Linie die Ber. sorgurig der zur KriegSdienstleistung Einrückenden »it ausreichenden Barmitteln sicherzustellen. Sobald diese« augenblickliche und allerdringendste Bedürfnis feine Befriedigung gefunden haben wird, ist die höchste Anspannung überwunden. Dann aber wird die allmähliche Abwicklung der auS wirklichen Be. dkfniffen heraus begehrten Rückzahlungen auf keine minmimertcn Schwierigkeiten stoßen. Zn diesen ernsten Tagen wird sich gewiß der daterländische Geist und da« höbe SolidariiätSgefühl der gesamten Bevölkerung unser«r Monarchie bekun-du, und zwar vor allem auch dadurch, daß auf eine unnötigerweise überstürzte Mobilmachung der whandenen Zahlungsmittel gerade jetzt verzichtet wird. Eine überstürzte Mobilmachung erschwert da« restlose Gelingen der finanziellen Mobilisierung, »eiche einen, und zwar nicht unwesentlichen Teil der vilitirischen Mobilisierung, darstellt. C« wäre daher unpatriotisch, wenn jemand, um sna ohnedies nicht gefährdete« Geld vermeintlich in Eichuheit zu bringen, über Bedarf abhebt und dadurch die vorhandenen Zahlungsmittel jenen ent-zieht, welche für das Vaterland, also auch für ihn ihr Leben einzusetzen haben. Niemand, der G.'mein-geilthl besitzt. wird es über sich bringen, die Mit-dürger ganz mittellos in« Feld ziehen zu sehen, während er daheim überflüssige Barmittel au» voll-ständig unberechtigter und egoistischer Aengstlichkeit mdenützt liegen hall Demjenigen, der von einer trltgSdienstleistung enthoben ist, wird noch Zeit und Gelegenheit genug geboten fein, das notwendige Eeld im Bedarfsfall« zu «rhalt«n. Ein« rücksichtS-voll«, besonnen« Zurückhaltung bezüglich der Ein-logaabhedungen ist doch wohl nur die geringst« Milhilse, die von dem einzelnen Zurückbleibenden bei kriegerischen Lorbereitung«» geleistet werden muß. Die Zitierung kann nur zu wiiderholtenmalen versichern, daß weder durch den Krieg noch durch dai Moratorium die Sicherheit d«r Einlagen irgend-wie gefährdet ist und fordert alle auf, unter den gegebenen Verhältnissen im vollen Vertrauen ans mijere wiederholt bewährten Institute jeder Aengst-lichleit sich zu ent schlagen und von sinnlosen und bi« Allgemeinheit schädigenden Rückforderungen nicht «bedingt benötigter Spargelder abzustehen. Aus ütofel und Land. Kaisers Geburtstag in Cilli. Die patriotischen Kundgebungen, deren Schauplatz unsere Stadt Montag und Dienstag war. bezeugten nicht »in die treue Anhänglichkeit der Bevölkerung gegen-tber unserem greisen Monarchen uud die Verehrung, die ih« entgegengebracht wird, sondern auch da« ge-«altize Aufflammen deS VaterlandSgefühle« und die froh« und stolze Zuversicht, die in der KriegSnot alle Herze« erfüllt. Schon in den Abendstunden deS Deutsche Wacht 17. d. legte di« Stadt «in reich«« Fahnenkleid an, kein HauS blieb ungefchmückt, überall wehten die österreichischen, fieirischen und deutschen Fahnen. Die Häuser waren prächtig beleuchtet. Die Militärkapelle marschierte mit einem Fackelzuge durch die Stadt und spielte vor dem MilitärstationSkommando, dem Stadtamte und der Bezirkshauptmannfchaft auf. Eine vieltausendköpfige Menschenmenge veranstaltet« eine jubelnde Demonstration für unseren Kaiser. Dien«-tag früh fand auf der F«stwi«se eine Feldmesse und vormittag« 9 Uhr in der Stadtpsarikirche ein feier-liches Hochamt statt, an welchem sich die Vertreter der Behörde beteiligten. In der evangelischen Kirche hatte der Kaisergotte«dienst Sonntag vormittag« 10 Uhr stattgefunden. Bei demselben feierte Pfarrer Fritz May den Anlaß in einer gcdankentiesen, er-greifenden Festpredigt. Vom Postdienste. Der Postoffizial Anton Kaufmann in Pettau, der Postoffizial Stephan Fritz in Marburg, der Po>'tossi,i«l Anton Oswald in Leoben und der Psstaffistent Eduard Bi«kupski in Mürzzuschlag wurden über ihr Ansuchen nach Graz übersetzt. PerfonaloerSnderungen bei der Süd bahn. Ernannt vurde zum Stationsches Arnold Höherer, Oberrevident in Wörgl, sür Radkersburg. — Versetzt wurden: Josef Jireik, Oberrevident und Station«chef in Trifail, als Oberrevident nach Wien, Süddahnhof; Georg Dobovifchek, Oberrevident und StalionSchef in RadkerSbnrg, al« Station«chef nach Trifail; die Adjunkten: Alfred Wanek, von Leidnitz nach Pettau; Hermann Lektn«r, von Spital am Semmering nach Pettau; die Assistenten Joses Seak, von Wartberg-Mürztal nach Leibnitz; Paul Bondy, von Pettau nach Leoben, Hauptbahnhof; Richard Langer, provisorischer Assistent, vor. Markt Tüfser nach Pragerhof; Karl Broda, provisorischer Assistent, von Judendorf nach Mureck; die Beamlenaspiranten: Friedrich Bicsinger, von Bölkermarkt-KühnSdorf nach Felixdorf; Emerich Demar, von Branzoll nach Völ-kermarkt-KühnSdorf. Wiederholungs- und Reifeprüfungen von Mittelschülern. Wie da« Telegraphen-Korrespondenzbureau erfährt, hat der Unterricht«« minister Dr. R. v. Hufsarck jenen Mittelschülern, die sich in einem für die Militärdienstleistung in Betracht kommenden Alier befinden und eventuell die Einberufung zur aktiven Militärdienstleistung zu gewärtigen haben oder sich hiezu freiwillig melden wollen, die frühere Ablegung der ihnen aufgetrage-nen Wiederholungsprüfung gestattet. Solche Mittel« schüler, denen bei der Schlußllassifikation des jetzt abgelaufenen Schuljahres Wiederholungsprüfungen bewilligt wurden, können diese auf Ansuchen sofort ablegen. Unter denselben Voraussetzungen werden Abiturienten, die bei der Reifeprüfung im letztver-flossenen Sommertermin auf ein halbes Jahr re-probiert worden sind, auf ihr Ansuchen nunmehr ohne Aufschub zur Wiederholung der Reifeprüfung zugelassen werden. Die Zulassungsgesuche sind an den zuständigen LandeSfchulrat zu richten. Fall« in einzelnen von den Abiturienten bisher besuchten Mittelschulen die Zusammensetzung der Reifeprü-fungSkommissinn nicht möglich sein sollte, wird den Kandidaten eine bestimmte Mittelschule bezeichnet werden, an der sie die Wiederholungsprüfung ab-legen werden können. Wichtig für Frauenhilfsausfchüsse. Mit Rücksicht aus die mehrfachen Anfragen von FrauenhilfskomitteS und Privatpersonen auS den Landbezirken sei mitgeteilt, daß Schnitte sür Ver-wundetenwäsche eventuell Wäschemuster beim unter-zeichneten Komitee erhältlich sind. Ferner werden die FrauenkomiteeS insbesondere jener Gegenden, welche «ine reicht Obsternte zu erwarten haben, ausmerksam gemach«, daß gekochte Obstsäste und Obstkonserven in den verschiedensten Arten eine willkommene Ber-besserung der Spitalskost und Erfrischung für di« Verwundeten bilden werden. Schon da« Fallobst kann für Obstgelee« und Obstkäse verwendet wer-den. Nähere Auskünfte sowie Rezepte sind beim ge-fertigten Komitee erhältlich. Dort werden auch An-Meldungen von allen ObstKonfervevorräten entge-gengenommen. Frauenhils«komitee Graz, Burg. Sonnenfinsternis. Am 21. d. gleich nach Mittag wiid eine in Norwegen, Schweden und dem europäischen Rußland totale Sonnenfinsternis ein-treten. In Cilli beginnt sie um 121/* Uhr mittag» und endet um halb 3 Uhr. Es werden ungefähr drei Viertel deS ConnendurchmesserS vom Mond« bedeckZ fein. Seile S Trauung. SamStag wurde in Graz Herr Max LeSkowar, landschaftlicher BezirkStierarzt in Arnfel«, mit Fräulein Erna Paul, Tochter de« BürzerfchuldirekiorS Herrn Anton Paul in Eilli, getraut. Kriegsbetstunde. Morgen Donnerstag fin-d«t um 7 Uhr abend« in der evangelischen Christ»«-i «ine kurze KriegSbetstunde statt. Spenden. Für den Zweigverein Cilli d<« Roten XreuzeS langten weitere Spenden «in: Dr. Schurbi, al« Erlös von zwei Kanzleitifchen,- 20 K, Herr und Frau Rasch 20, Familie Rebeuschegg 30, Ungenannt (für verwundtt« 87 er) 50, Frau Emilie von Susic 50, Fräulein Alice von Susic 50. Fräu-lein HauSmann 3, Max und Fanni Sima 25, HandelSgremium Cilli 500, Robert Zavgger 20, Bergingenieur Gutmann 20, Hauptsteuereinnehmer i. R. Schmidt (Graz) 10 K, Frau Hao;tmann Degelmann 20, Bergdirektor Hußka 50, Dr. Jehart 26. Josef Greco 15, Herr und Frau Major Rammel 100, Oberofiizial Wreßnig 10, Frau Major Schmidt 10, Josef Kürbisch 500, k. k. Berg- und Hütten-Verwaltung 20, Gasthos Engel 2 Kronen. Für die Reservistenfamilien spendeten: Herr und Frau Rasch 20 K, Haupimaun i. R. Galimberti 2-50, Fräulein HauSmann 3, Max und Fanni Sima 25, Handel«» gremium Cilli 500, Bergingenieur Gutmann 10, Hauptsteuereinnehm«r i. R. Schmidt (Graz) 10, H«rr und Frau Lachnit 10, Joses Greco 15, Herr und Frau Major Rammel 100, Frau Major Schmidt 10 Kronen. Ein sagenhafter Gang. Große» Auf-sehen erregte dieser Tage die Meldung eines Grazer Blattes, daß bei einem Neubaue am Hauplplatze ein sagenhafter unterirdischer Gang, der einst von der Stadt zur Burg Ober-Lilli geführt habe, aufgedeckt worden sei. DaS Blatt war wiedrr einmal da« Opfer eine« auffehenlüsternen Berichterstatter« ge-worden, der den Grazer Zeitungen schon so manchen saftigen Bären ausgebunden hat. Der geheimnisvolle Gang, in den der Herr Berichterstatter seine Nasc gesteckt hatte, war nämlich einer jener Nömerkanäle, von denen der ganze Untergrund unserer Stadt durchzogen ist. Lange Mäntel haben kurze Beine. Für die durchfahrenden Soldaten. Au« Rohitsch-Sauerbrunn wird uns geschrieben: Ein au« den Frauen der Brunnenärzte und au« Frauen des Kurpublikum« freiwillig gebildete« Komitee hat es sich zur Aufgabe gemach», bei der Durchfahrt der Militärzüge durch die Station Pölifchach die Truppen mit Rohitscher Tempelquelle, Kaffee und LebenSmitteln, dann mit Zigaretten, Zigarren und Ansichtskarten zu beteilen. Diesem Komitee schloß sich eine große Anzahl von Frauen und Mädchen der Ortschaft Hölldorf an, welche im Berein mit den Sauerbrunner Frauen und Mädchen in der Berabfolgung von Liebesgaben an unsere Truppen wetteiferten. Im Kurort Rohitsch-Sauer-brnnn hat sich aus den Beamten, Aerzten und Bürgern ein freiwilliges Wachkorps gebildet, welche« im Vereine mit den AnstaltSbediensteten die Ruhe und Ordnung im Kurorte, die Bewachung deS Telephons und Telegraphen und der Eisenbahn übernommen bat. Zur Heranbildung der Frauen und Mädchen de« Kurortes für den Krankenpflege-dienst haben sich über 50 Teilnehmer gemeldet und hat Medizinalrat Dr. Joses Simonitsch die Leitung eines KrankenpflegekurseS übernommen. Die Ge-meinde Rohitfch-Saurrbrimn sowie der steiermärki-sche Landesausschuß haben der österreichischen Ge-jellfchaft vom Weißen Kreuz 550 Betten zur Un-terbringung von Verwundeten und RekonvaleSzenten zur Verfügung gestellt. Die neuen gweikronennoten. In den nächsten Tagen gelangen die neuen Zweikronennoien zur Ausgabe. Die Note ist etwas kleiner als di« Zehnkroninnot«; die «ine Seite ist bläulich, enthält rechts die deutsch« und links die madjarische Bezeich-nung, in der Mitte ist ein Frauenkopf angebracht, gleich dem auf deu alten Taufendkronennoten, doch ohne Frieden«zeich«n. Die Rückfeit« hat einen grün-lichen Untergrund, in deren Mitte sich eine herzför-mig« Zeichnung befindet; recht« und link« ist je ein arabischer Zweier angebracht. Die Zweikronennote enthält selbstverständlich die Bestimmungen aller an-deren Banknoten, betreffend die Einlö«barkeit in Metallgeld. gur Milderung der Kleingeldnot. In der „Aussig-Karbitzer BolkSzeitung" lesen wir: Die sich immer fühlbarer machende Not an Scheide-münzen kann nur dadurch gemildert werden, daß im Verkehr des täglichen Lebens, wo immer dies tun-lich ist, Leistung und Gegenleistung anstatt durch Barzahlung in laufender Verrechnung abgewickelt werden. Die« ist Überall dort leicht durchführbar. Seit« 6 Deutsche Wacht Nummer 61 wo zwischen Käusern und Berkäusern entnxder aus Grund längerer persönlicher Beziehungen ein ver. trauenSvolleS Verständnis besteht oder es sich um Unternehmungen handelt, deren Inhaber öffentliche» Vertrauen genießen. So können Stammgäste von Restaurants, Easös, anstatt sich aus eine Zehn» oder Zwanzigkronennote herausgeben zu lassen, den Rest dem Wirte gegen eine entsprechende Bescheinigung in Rechnung lassen, wogegen sie solange Kredit ge-«ließen, als der Betrag reicht. In ähnlicher Weise können Raucher in ihre« Trafiken, wo sie gewöhn-lich kaufen, Mitglieder von Konsumvereinen bei ihren Einkaufsstellen, ständige Kunden von Mölke-reien >bei deren Filialen verfahren usw. Um -bte Durch tthrnng eines solchen RechnungSverkehreS tech-nisch zu erleichtern, wäre die rasch-ste Fertigstellung kleiner BerrechnungSdüchelchen von einheitlichem, be-quemen Taschenformat angezeigt, welche dem Besitzer eine» Guthabens von dem Verkäufer auszuhändigen wären und worin auf der einen Seite daS Gut« haben de» Käufers, auf der anderen Seite Bezögt fortlaufend einzutragen wären. Bor allem aber hätten StaatSzentralkofse und öffentliche Behörden dei Zahlungen zu individualisieren. Personen, von denen nach Ihrer beruflichen oder sozialen Stellung anzunehmen ist, daß sie da» Geld wieder verauS> gaben müssen, namentlich den Beamten, wäre ein größerer Teil ihrer Bezüge in Silberkuront au»;u-zahlen, beziehungtweise ihnen die eben ausgezahlten nachträglich noch umzuwechseln. In gleicher Weise sollten öffentliche Institute, Banken usw. verfahren. Nichtannahme von Papiergeld. Offen-bar in der gänzlich unbegründeten Besorgnis einer Entwertung der Noten der österreichischcn-ungarischen Bank wurde in einzelnen Fällen die Annahme die-fer Noten verweigert und Zahlung in Hartgeld ver-langt. Mit Rücksicht aus solche nur iu völliger Un-kenntni« der Verhältnisse erklärliche Vorkommnisse wird bekanntgegeben, daß gemäß Artikel 86 der in Gesetzsorm publizierten Statuten der österreichisch-ungarischen Bank die Noten derselbe» ausschließlich die Begünstigung genießen, daß sie bei allen in der Kronenwährung zu leistenden Zahlungen, welche nicht infolge gesetzlicher Bestimmung, vertragsmäßiger Verpflichtung oder sonstiger PrivatwillenSeiklärung in klingender Münze zu leisten sind, von jedermann, sowie von allen öffentlichen Kassen nach ihrem vollen Nennwerte angenommen werden müssen. Die Nicht-aunahme der Noten der österreichischen-ungarischen Bank im allgemeinen stellt sich daher al» eine deu öffentlichen Rücksichten zuwiderlaufende Handlung oder Unterlassung dar und wird, insofern vaS all gemeine Strafgesetzbuch aus dieselbe keine Anweu dung findet, nach Zen Bestimmungen der mit der Miuisterialverordnung vom 30. September 1857; R.'G. Bl. Nr. 198, kundgemachten allerhöchsten Entschließung vom 16. September 1857 mit Geldstrafen von 2 bis 200 K oder mit Arrest von 6 Stunden bis zu 14 Tagen geahndet. Das Zurückhalten von Bargeld, na, mentlich von größeren Mengen Silbergeldc» im Privatbesitz und in den SaseS der Bankinstitute entbehrt jedes begründeten und berechtigten Anlasses. Sollte es geschehen in der Furcht, daß der Feind inS Land kommen könnte, so wäre diese Berwah-rung eine reine Torheit, denn der Feind würd-, wenn er sich überhaupt über den Grundsatz der Re-spektierung deS Privateigentums hinwegsetzen sollte, jedensallS eher das Bargeld, als ReichSkasfenscheine und Banknote» sich aneignen, sollte diese Entziehung von Metallgeld aus dem Verkehre aber au» Grün-den der Spekulation geschehen, so wäre ein solches Verhalten kaum anders zu bezeichnen, als eine be-wußte vaterlandsschädigende und vaterlandSlose Handlung. DaS bare Geld arbeitet, wenn es sich im sreien Verkehre besindet, sür da» Wohl des Reiches. Im Privatverkehr ist eS aber kein wertvolleres Zahlungsmittel als ReichSkasfenscheine, Banknoten und sonstige mit ZwangSkurS ausgestattete Zahlnngs-mittel. .. ..........tu— 14. d. wurde der Gemeindcsekreiär von Bijchvfdorf, Ferdinand Skoflek, dem Eillier KreiSauMle einge-liesert. Er machte in einem Gastha^Hochverräteri-sche Aeußerungen und billigteJpn Mord an dem Thronsolgerpaar in Sarajewos- Wegen deS gleichen Verbrecher.« wurde am lQ/'C der Gemeindesekretär von Brückl, Anton verhaftet und dem Be- zirkSgerichte in 9to|fn überstellt. — Am 13. d. wurde der Tier^H?in Laufen im Sanntale, Peter Richteric, a^Mall» wegen hochverräterischer Reden und HochtzMrbieu-Rusen verhaftet. »tthastung von Serdophilen. Au» KiHWT'12. d. wird der Marburger Zeitung berichtet: finiflfB ■miU M änimn ------------'s»> ............. haftet und von einer Militärpatrouille dem Miltt gerichte eingeliefert. — Weiter» schreibt man Blatte au» Kötsch: Gestern wurde der hiesige tionSmeister Viktor Petje wegen serbophiler ^ße rungen und Verhöhnung österreichischen MilpärS vom Gendarmeriewachimeister Sadar verhaste? und dem Militärgerichte in Graz überstellt. ^ der Hausdurchsuchung fand man nebst Zeitschriften serbo-philer Richtung auch dienstliche, auf Mobilimrung»-Vorschriften bezügliche Reservatschristen. Ms wäre notwendig zu erforschen, wie solche wichtM Papiere in die Wohnung des Verhafteten kommM konnten, Papiere, die unbedingt nicht die StatioManzlei ver-lassen dürsten. — Ferner« wird gemeW: Am 8. d. wurde der 24jährige Sohn des HMhändler» und gewesenen Bürgermeister» von OtiiMnigberg, Joses Wernig, wegen serbophiler Umtriete verhastet und mit Eskorte nach Marburg einOtliefert. — Die Gendarmerie verhaftete am 10. d.«en in der Kanzlei de» Advokaten Dr. Gorisek bes«ftigten Sollizitator Martin Polie in St. Leonhard^nd lieferte ihn dcm Bezirksgerichte ein. Polic, tß Serbophile. ist der Spionage veroächtig. Weit^» wird ans Pettau be-richtet: Professor Kvmljaneis wurde verhaftet, aber wieder freigelasien. DerMastwirt Mahoric jedoch, dessen Lokal infolge der Krbenfreundlichen Umtriebe von den slowenischen B^ern gestürmt und demoliert wurde, ist dem LandnWrgerichte in Graz eingelie-fert wordeu, ebenso »in Schwager, Gemeindevorsteher Grahar in Haftin. Er wurde mit dem Tag-löhner Krainz, der ebenfalls hochverräterische Aeuße-rvngen tat, zusamKengesesselt und nach Graz ge-brach». — In Liddnja, einer etwa fünf Kilometer von Friedau entjfmten Ortschaft, wurde der Win« zerSsohn Hasaj..ein Symnasialmitschüler de» Men» chelmörderS PiKcip verhastet. — Zn Kärnten wur-den außer de« allslawischen Psarrer Schneditz von Biktring auch der Pfarrer von PoggerSdorf bei Bölkermarkt, Johann Maierhoser, trotz seines Na-men« ein jsmatischer Panslawist und der Psarrpro-visor von' Schicsting am Wörthersee, Svaton, bei dem vermiedene Schriftstücke und Flugschriften vor-gesundes wurden, verhaftet. rhaftete Serdensreunde. Aus Gono-bitz s^eibt mrn unS: Am 13. d. wurde hier der SpeMermeister Karl Miheljak wegen Hochverrate« die Gendarmerie velhaftet und d»m Militär» |te nach Graz eingeliefert. — Der Pfarrer ton in GotteStal (Kärnten), von dem berichtet ürde. duß er au» der Haft entlassen worden sei. . am 11. d. über telegraphische Versügung aber->al» verhastet und dem Bezirksgerichte Villach ein- Don der Starkstromleitung getötet. Au» Tüsser wird berichtet: Am 5. d. war der beim Bergwerke in Trisail als Baggerführer beschäftigte Johann Sidar mit der Ausschaltung der Blitz-schutzvorrichtung bei der elektrischen Starkstromlei-tung beschäftigt. Hiebei streifte er mit dem Rücken an die Starkstromleitung, der Strom ging durch seinen Körper und Sidar stürzte sogleich tot zu Boden. Sidar war 34 Jahre alt, verheiratet und Bater eine» unversorgten Kinde». gusammenftoh eines Militärzuges mit einer Lokomotive in der Station Knittelfeld. Am 14. d. ereignete sich in der Station Knittelfeld ein Zusammenstoß eine» Militär-zuge» mit einer Lokomotive. Hiebei wurde ein Mann schwer verletzt und iu da» Krankenhaus in Pflege gebracht. Andere Soldaten «litten leichtere Ver« letzungcn, doch konnten sie mit den übrigen die Fahrt fortsetzen. Weiter» wurde noch ein Pserd tödlich und andere leichter verletzt. Der Unfall ereignete sich da» durch, daß der Militärzug einer in der Station stehenden Lokomotive in die Flanke fuhr. Der Scha-den ist b-deutend. Ein Bär geschossen. Der Hotelier Michae Eerne in Beide» sichtete auf dem Heimwege von der Rehjagd im Revier Lanocovo einen Bären, den er mit einem Schusse niederstreckte. Der Bär wog 80 Kilogramm. Mit siedendem Wasser getötet. Au» Raun wiro geschrieben: Der 60jährige AuSzügler Franz Paulin in Hudobrezje wurde am 6. d. von Bahnbediensteten auf dem hiesigen Bahnhofe mit lebensgefährlichen Brandwunden gesunden und in da» hiesige Krankenhaus übergeführt, wo er nach qualvollem Leiden am 10. d. starb. Die Brandwun den fügte dem Paulin eine bisher unbekannte Frau ensperfon zu, die ihn wegen Zudringlichkeit mit siedendem Waffer überschüttete. Die Anzeige wurde zwar erstattet, doch konnte die Täterin, da Paulin, als man ihn einvernehmen wollte, schon bewußtlos war. bisher nicht ausgeforscht werden. Einbruch. Am 10. d. wurde bei der itzerin Josesa BergleS in Bonkche eingebrochen. In iinbrecher erbeutete eine Brieftasche mit 580 und eine Uhr samt silberner Kette im Werte w» 20 K. Brandlegung. AuS Gonobitz wird geschr» den: Am S. d. brannte nacht» da» Wirtschafte bäude de» Besitzers Josef Ogrifek in Doberne sa»t «er mit der heurigen Fechsunz vollgefüllten Getreide« ammer nieder. Der Brandschaden beliust sich auf 6500 K. die Versicherung auf nur 1000 S. 3» großer Gefahr waren auch mehrere Nachbarshilnser. Daß diese verschont blieben, ist nur der Windstille u danken. Der Brand wurde von bisher unbeka»-ter Hand gelegt. Grobe Karte des deutsch französisch» Kriegsschauplatzes. Bei Ärtar.a und So. er, cheiut eine deutliche und sehr auSsührliche Sarl^ welche in dem großen Maßstabe 1 : 800.000 dü» ;anze nordöstliche Frankreich einerseits bis über Pari» und Orleans zur Nordsee, anderseits im Süden über Belfort u.,d Besoncon bi» ,ur Nn» schweiz darstellt. Belgien und Luxemburg sind glach. sallS enthalten, ebenso die ganzen deutschen töbna-länder vom Bodensee und Mülhausen di« Düssei. dors und Stuttgart. Der Druck ist sehr anschaulich, da Gewässer blau und Terrain separat brauu ze. druckt sind; die französischen und belgischen Fchül» gen sind «ach den neuesten Fachzeitschriften in deutlichem Rot ersichtlich gemacht. — Da» deutlich hervortretende , bi» zur Gegenwart evident gestellte Eisenbahnnetz — ein- und zweigelcisige Linie» ge-sondert. Die von Dr. Peucker bearbeitete flarie mißt 81X67 Zntm. und ist durch den Verlag «r< »aria und Ko. sowie durch jede Buchhandlung jr» Preise von 2 40 K zu beziehen. Das Ideal der Damen ist elegante. schl-nk Figur und die wichtigste Voraussetzung ,ur Url-agi», einer solchen ist der täglich« Gebrauch de« Iäno« Bitterwasser». Diese» souveräne Heilw-ss-r fco stiiigt sicher und jwanzlo» Verstopfung und »Ze ib« Folgeerscheinungen. Zu den Tausenden von «ttestu. di« hervorragend« Aerzl« und Ui>i»ersität»pi ofessire» « Europa über »Hunyadi Jäno»' abgegeben haben, k«m> men die nicht minder anerkennenden. ja tegeisten» Gutachten der Mediziner ia den übrigen Weltteil» „Hunpadi J^no»'. da« mit Recht Weltruf geniev. ch in allen Apotheken, Drogerien, und Miner-lwasseldqi-» erhältlich. Vermischtes. Au» der Urgeschichte des Korsett«. Man hat lange geglaubt, daß das Korsett eine Er-sindung der italienischen Fürstenhöfe des Mittel« alter» fei. Aber eine russische Geschichtsforscher». Frau Siebinvw, weift jetzt nach, daß der Gebraich des Korsetts schon im Altertum allgemein verbw « war. Aleiphron spottet in seinen Hetärent>ri-ia über die eleganten Damen, die di« Nacht über >» eng in Leinentücher eingewickelt schlasen.^daß i>e kaum atmen können, und die sich am Tage einem Gürtel zusammenschnüren, um zu erreiche», daß sie eine Wespentaille haben. Bor ihm stellte schon GalenuS in Pergamon die verhängni«wlla Wirkungen ähnlicher Schnürmethoden sest, die Rück-gratverkrümmuii^cn und Knochenverletzungen ztt Folge hatten. „Sie träumen alle davon, schlank" sein!" so ruft Terenz au«. „Sie wollen r ' Hüften noch Brust haben, sie wickeln sich von bis unten ein, wie die Säuglinge; drei Weintrmck und ein Glas Wasser, da« ist ihre tägliche ÄJ rung. Wenn einmal «ine zu sehen ist. »ie dr Fleisch aus den Hüsten hat, so ruft der «her Mitschwestern: ..Seht diese Trulle an. sie sieht wie ein Ringkämpser oder wie ein Elefavtenkückc»! Im kaiserlichen Rom bekämpften die Frauen ^ unerwünschte LeibeSsülle, die sie ihrem MußiW zu verdanken hatten, durch Bäder und Mass» Man hat auch Korsetts aus Lindenbast gesn» die Löcher auswiesen, durch die Schnüre gezogen wurden und die die sogenannten „Ie tatriceS" mit vieler Mühe um die dicken D>i» herumschnürten. E» hat sogar einmal eine Fr einc« Konsuls gegeben, für die der Lindenbast schwach war und die sich in einen Käsig an« L denruten einschnüren ließ. Die Kur war gratis aber die Wirkung war gut, wenn man Sueto bcn darf, der von einem junaen Manne er,, der sich Löcher in den Leib stieß, als er seine zuschlanke Braut umarmte. Die Korsett» aus i denbast waren teuer, denn sie mußten sehr »st neuert werden; sie bedeckten die ganze Geftoi,-^ den Schultern bis zu den Oberschenkeln. Man * daß sie darin sehr den unseren glichen; Römerinnen liebten eben die „Linie". Rmvwer 61 Deuifche wacht Seit« 7 Die Psychologie der neuen deutschen Jugend. Die neue Zugendbewegung, die wir allenthalben um unS emporwachsen sehen, ist, wie Dr. W. War-flat in einem im Augustheft der Westermannsch«» Moncushest« veröffentlichen Aufsatz über die „Frei-deutsche Jugendbewegung und ihre Psychologie" au>-führt, im Grunde nicht weiter al» die Widerspiege» lmz einer allgemein geistigen Wandlung, die sich augenblicklich in unserem Leben und in unserer Aul-»irr vollzieht, in der Seele der Jugendlichen. Unsere Weltanschauung bot in der Kulturpe-node, die wir unS eben zu verlassen anschicken, für Seföhlswert« wenig oder gar keinen Raum. Unter dem Einfluß der naturwissenschaftlich, theoretischen und der praktisch-sozialen Gedankenrich-hingen ist unsere Kultur eine durchaus intellektuelle geworden, die Gefühlswerte oder Ideale, namentlich die Gefühlswerte der Religion sind ihr immer mehr verlorengegangen. Darunter hat aber niemand mehr zu leiden gehabt als die Jugend, zumal in d«r Lchole. Denn auch die Schule hat den intellektuellen Charakter unserer Kultur getreulich widergespiegelt, vnd daS war ihr gule» Recht. Jede Zeit schafft sich die Schule, die sie braucht, und jede Zeit hat daher die Schul«, die sie verdient. Auch in unserer Schule sind die Gefühlswerte und Ideale, die den Mittel-Punkt der historisch klassischen Bildung unserer Gym-nasien bildeten, allmählich zurück, und beiseitege-dringt worden durch die fortschreitende naturwissen-schaftliche Bildung, aus welche unsere Realanstalten eingestellt sind. Die Jntellektualisierung der Schule hat auch eine Jntellektualisierung des jugendlichen Geiste«-leben» zur Folge. Nun steht aber die Jugend unse-rer höheren Schulen gerade zu einer Zeit unter dem Einfluß der Schule, in dem das GefühlSbedärfniS, daS romantische Bedürfnis in ihr mit grcßer Gewalt erwacht und nach Betätigung schreit. ES ist die Zeit der Pubertät, daS Entwicklungsalter. Mit der Pu« bertit fetzt die romantische Epoche jugendlichen Gei> steilebens und besonderer Kraft ein. Di« intellektu> alisierte Schule konnte aber der Schule eine Befrie« digung ihre? romantischen Bedürfnisses nicht bieten. Daher hat die Jugend außerhalb der Schule und neben der Schule Befriedigung dafür gesuchi. Aus dem romantischen Bedürfnis der Jugend, auS ihrem Bedürfnis nach Gefühlswerten entstand der „Wandervogel". Der „Wandervogel" in seiner ursprünglichsten Form ist eine Flucht aus der intel- lektuellen Atmosphäre der Schule in die Romantik, und diese Romantik ist noch heute die Grundlage deS Wandervogelideals, ist noch heute di« werbende straft, di« der Wand«rb«wegung auch außerhalb de» Wandervogels immer neue Anhänger wirbt. Innige» Zusammenleben mit der Natur, fern von der Verbildung der Großstadtkultur, da» ist der romantische Reiz, der die Jugend lockt, und LebenS-gestalten den Gesetzen der Natur gemäß, natürliche LebenSgestaltung, das ist die nächste Folgerung, die man bald auS jener romantischen Voraussetzung zog. So gründet sich der Wandervogel Land« und Wald-Heime, wo die Jugend wenigsten« tagelang ein mög« lichst natürliches Leben zu führen sucht, so stellt man für dieses Leben gewisse hygienische Förderin,, gen aus. verwirft den Alkohol- uud Nikotin-, teil-weise sogar den Fleischgenuß, stellt rassenhygienische Forderungen auf, bemüht sich um eine naturgemäße Kleidung und, seit der Beteiligung der Mädchen am Wandervogel, auch um eine Reform der Geselligkeit. So gruppiert sich um den Wandervogel und um die Romantik de» Wandern» überhaupt eine ganze Reihe von kulturreformerischen Ideen, die zum Teil Lber den Wandervogel hinausweisen und ihn als Mitkämpfer und Seistesoerwandlen neben gewisse . Kulturvereinigungen Erwachsener stellen. Kundmachung. Infolge der Mobilisierung lassen viele Einrückenden ihre Angehörigen in Not und Entbehrung zurück. Ich appelliere daher an die bekannte Opferwilligkeit der Bewohnerschaft unserer Stadt und bitte um Spenden für die Zurückbleibenden. Die Gaben wollen im Stadtamte abgegeben werden. «Lilli, am 29. )uli M4- _ Der Bügermeifter: Dr. Heinrich von Jalwrnrgg. Ausweis über die rm städt. Schlachthause in der Woche vom 10. bi» 16. August 1914 vorgenommenen Schlachtungen '_sowie die Menge und «attunq des -inqefüdrte» Fteiicbefl. Glas-, Porzellan- und Farbwarenhandlung Moritz Rauch Cilli, Rathausgasse 4 empfiehlt Heia sortiertes Lager io Lampen, Glas und Porzellan aller Ajrt und bittot um geneigten Zuspruch. Billigste Preise. Name de« Fleischers Franz . . Johann HSuvvta . Mattin fati Beinhart, . Jtofidi Ssbrnm . SiMoMxt Jatob Batst . . Fran,. i . , Joies . . Johann S»e»l Johann . U»?gq 9uiix>tf . •ajtimrtt . . . .... l'ftio'axi taii «anchtu»»«» tuw. riwHUrtt« t» tMUHf etfltfm £ 1 * ■s -e o S S g B i 5 1 ?> •3 £ ■& -9 jt <35 oc <$> 'O «3 53 1 II 3 2 4 1 3 3 16 1 ? B * Z O* & 55 Eingeführte? Fleisch in Kilogram» Z 5 s -e 19 U Z s a « 2 ■ « e I « «8 1 Is> 21 75 28 17 3Ü'/. ä £ S i X rr. -g I «j Neuheit! Neuheit! 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Die Sparkasse der Stadtgcmeinde Cilli teilt mit, daß der Zinsfuß für Spareinlagen auch für weiterhin mit 4 i 0 0 festgesetzt bleibt. Die Verzinsung der Einlagen erfolgt vom nächstfolgenden Werktage und eitle* mit dem, dem Behebungstage vorausgehenden Werktage. Die Rentensteuer wird von der Anstalt, wie bisher ans eigenen Mitteln bezahlt. «i Auswärtigen Einlegern werden über Wunsch Postsparkassenerlagscheine kostenfrei zur Verfügung gestellt. Spareinlagebücher der eigenen Anstalt werden kostenfrei in Verwahrung genominen. Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Schriftleitung, Verwaltung, Druck und Verlag: BereinSduchdruckerei .Celeja" in Eilli. — veran"5ortlichrr Leiter: Guido Schidlo.