Nr. 244. Montag, 25. Oktober 1886. 105. Jahrgang. Macher Zeitung. 0"N»!»>?,/^°"^^"ls: «1i!t Pofivcrlenbung: ganzlä'ylig fl. 15, halblahll« si-?.b«>. Im «omploll: li^»" 'F ,N' li. halbjährig 5.5«. Yür die Zustellung ins Ha»« gmizjährin'fi. '. — Inftrtionslltdür: ss,!r ^ ^n,«rate bi« ,u 4 Zcllen 2» tr.. „röhüre pr, ^cil,- e fl.; l>e, o,lc,cn Mirdrrholungen pr. gelle » ?r. Die ^^aibHHer ^ellung" erjcheinl tödlich m!t «usnahme b« Sonn. und yelniagt. D!c «d«ln»st?««"^' "'"'"^ ^ ""^ "ls Angebinde mid als schl"''^"d eingehende»! Studiums den Staatsvorau-T)s 3..'" das Jahr 1887 mit. welchen Fiuanzmiuister vof., ^ U. D>, najewski in der heutigen Sitzung der l>-H ^t. ^uch diesmal hat der Fin'anzmiuister. s«,l,°^r,gen Gepstogenheit treu. in einen, sehr nm-^lidn t N ^kpus^ nicht nnr einen Commeutar z» der ll« lä c^ ""llste Rücksicht genommen worden ist. ^ .von zusammen 12.2 Millioueu Glllden sich !l>H <^' ^^ zumeist für productive Zwecke bestimmt l>„f' ^"^ regelmäßige Erfordernis beziffert sich somit Häher s ^ 654 fl..' ist denluach nur un« 27 761 fl. t>tt N^^ jenes des Jahres 188«. Die Gesammtziffcr """ F^""l! ist mit 505 676 199 fl.. daher um rnnd ^'«anln c "" ^"ldcn niedriger eingestellt, als im ^esicit , be für das Jahr 188«. Das Gebarungs-""N, ^"^«gt 4 073 455 si.. würde sich aber. weuu !ttli,^ "l delu dritten Quartale eingetretene Bes-illhl ^'^lche voraussichtlich auch im letzte», Viertel-^>lli^"""n wird. in Rechnung zieht, auf ruud zwei ^Nlm ' ^"ldeu reducieren, demnach um einen ge< ^l». ^'". Vctrag höher sein alö der Gebarungs-'"ch>^' '""-' sich derselbe nach dcm Fiuauzgesctze des, !°«slc>ti ^hres ergibt. Mit Vcfriediguug lässt sich! ^lich/"^ ö"ss die Staatsfinanzen trotz der Wirtin Ä»>s>^ ^^^swn nicht ungünstiger geworden siud. ^'A'i, K "' überreichte der Fiuauzmluister in der ^ ^.,. b'l"g das provisorische Budget für die ersten .^^LIah^i^ Nachdem der Finanzminister unter Vravo-Rufen der Rechten geschloffen, nahm Untcrrichttminister Dr. von Gantfch das Wort. um die Iuterpellatiou der Abgeordneten Bojakowsly »ind Oenofseu. betreffend das Verbot der Errichtung der füuftcu Classe am czcchischen Obergymnasinm in Kren,sier, wie folgi zu beautworteu: In der Sitzung des hoben Haufes vom 19. Oktober d. I. haben die Herren Abgeordneten Freiherr von Bojakowsky ulld Genossen au mich folgende Fragen gerichtet: .1.) Welche Motive haben den Unterrichts' minister bei seiner, Entscheidung vom 9. September 1886. betreffend das k. k. böhmische Gymnasium in Kremsier. geleitet und ans welchen Gründen wurde dieselbe so spät gefällt? 2) Wie lässt sich diese Eut-schciduug mit der Bestimmung des Artikels XVII des Staatsg'rundgesltzes vom 21. Dezember 1867 in Einklang liriiMN? Z.) Welche Maßregeln gedenkt der Unterrichtsmiuister mit Rücksicht darauf, dass iu Mähreu bei 628 907 deutscher und 1507 328 böhmi-scher Bevölkerung 27 ans öffentlichen Mitteln erhal» teue Mittelschulen mit deutfcher nnd nur 11 aus öffentlichen Mitteln crhalteuc Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache bestehen, zu ergreifen, »m diesem grellen Mißverhältnisse zu begegnen nnd dem offenbaren und tiefempfundenen Mangel au Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache in Mähren im gesetzlichen Wege abzuhelfen?» Ich habe die Ehre. auf diese Fragen Folgendes zu erwidern: Mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November 1882 wurde die Errichtung eines Staats Uutergymuasiums mit böhmischer Unterrichtssprache in Krcmsicr unter der Bedingung allcrgnädigst genehmigt, dass alle sachlichen Bedürfnisse von localen Factoren bestritten werden. Wegen der im letzten Decenuium ciugctreteucu außcrordeutlichcn Steigerung des Aufwandes für Staatsmittelfchulen wurde die Gründung dieser urneu Staatsanstalt in materieller Beziehung hauptsächlich uur durch Verringerung des Aufwandes für bestellende Schulen ermöglicht, insbesondere wurden aus diesem Anlasse das deutsche Staats Uutergymua« sium iu Straßnitz und die deutschen Parallelclassen am Staatsgymuasilim in WallachischMeseritsch aufgehoben. Die Bestreitung der sachlichen Bedürfnisse für die ueue Anstalt wurde anfangs von einem Consortium aus Kremsier und erst späterhin im Verfolge eines Ocmeindc-rathsbcschlusses vom 10. Dezember 1883 von der Stadt-gcmeinde Kremsier überuummen. nicht ohne dass die Gemeinde eine Ermäßigung dieser Leistungen auqepicht hätte. ^ . . Mit Bericht vom 29. Oktober 1885 hat der f. l. Landesschulrath für Mähren ein Gcsnch des Dr. Ko-zänek nnd Genossen an das Unterrichtsministerium geleitet, in welchem die Bitte ausgesprochen wnrde, dass das Staats-Untcrgymuasium mit böhmischer Unterrichtssprache in Krcmsicr zu einen, Obergymnasium erweitert und sohin die fünfte Classe an demselben mit Beginn des Schuljahres 1886/87 eröffnet werden möge. Wegen der Uebernahme von Beitragsleistnngen wurde weder von den Pcteuteu noch von der Stadtgemeinde Krcmsier eine Erkläruug abgegeben. Die Petenten haben nnr die Erwartnng ausgesprochen, dass die Stadtgemeinde zugunsten der Oberclassen dieselben Verpflichtungen übernehmen werde, wie für das Untergymnasium ; die Stadtgemeinde dagegen hat sich lediglich darauf beschränkt, das Gesuch im allgemeinen zu befürworten. Dieses Gesuch, welches nicht auf Errichtung einer Privatanstalt ans Privatmitteln, sondern auf Ausgestaltung eiuer Staatsmittelschule auf Staatskosten gerichtet war, erfuhr ciue ganz gleiche Behaudlung wie alle ähnlichen, in nicht geringer Zahl an das Unterrichtsministerium gelangenden Gesuche und Anträge. Es liegt in der Natur der Sache und wird überdies durch die gebotene Rücksicht auf die Finanzlage des Staates gefordert, dafs alle auf Gründung oder Umgestaltung von Staatsmittclschulen sich beziehenden Angelegenheiten nicht gesondert behandelt, sondern cumnlativ einer relativen Würdigung unterzogen wer« den, und dass daher die Entscheidung für jeden einzelnen Fall erst iu dem Zeitpunkte gefällt wird. wenn die nöthigen Voraussetzungen, sei es für Willfahrung, sei es für Abweisuug der gestellten Bitten, als erwiesen erscheinen. Abgesehen von der Frage des Bedürfnisses der erbetenen Vervollständigung des Staats Untergym» nasillms in Kremsier konnte diese Angelegenheit schon deshalb nicht als spruchreif erkannt werden, weil über die Bestreitung jener Auslagen, welche stets an die localcn Factoreu überwiesen werden müssen, nicht einmal eiue Erklärung, geschweige denn eine bestimmte rechtsuerbindliche Zusicherung vorlag. Ein nächster Anlass zu einer Entscheidung war erst gegcbeu, als am 23. August 1886 au das Unterrichtsministerium die Eingabe des Freiherrn von Ao« jakowsky und Genossen gelaugte, in welcher dieses Consortium die bestimmte Bitte stellte, es möge ihm die Eröffuuug der füuftrn Classe bei dem Staats-Unter-gymuasium mit böhmischer Unterrichtssprache iu Krrmsier im Schuljahre 1886/87 auf seine Kosten gestattet werden. Diese Eingabe fand ihre Erledigung in dem Ministerial'Ellasse'vom 9. September 1886, Z. 17 069, somit noch vor dem Beginne des Schuljahres. Mit Jemüeton. Der Wllücrtünstler. ^siru./'""" der lieblichsten Punkte des herrlichen Ms^ ""'s liegt der alte Markt Reicheuburg. Die ^aba^ -Ularttcs sind zu beiden Seileu des Brc- " drr s^ Parallel mit demselben auf beiden Ufern ? bFs"len Thalsuhle entlang gebaut uud zwischcu w ^oi,.,, "^" höh.,uzügeu förmlich eingezwängt. . ^>it t! ?""t die Marttbewohner selbst zur Som- i ^ erU< 1 ""r sehr lnrze Augenblicke. Auf einem Nlei/Me" Punkte liegt das' schöne alte Pfarr-?^ltes k ^". die einzige Sehenswürdigkeit deü ü/>lKu!>i)'5 Hollar aus'schwarzem Marmor ist ?>^^'chuete Arbeit, in der Kirche befinden sich ?">ll Me Grabdenkmale, als des Frauz Gall ^" 1604 " ä" Luea., Rann uud Reichenburg, gc- wird überragt vou dcm alten l, "Uttti vu> ?"b"rg. Die mit ihren altersgrauen ^^"'tthal ". ^he eines schroffen Felsens stolz iu K>> N27 ""derschaueudc Veste soll bereits nn üra'. ^>« 5>^l"!" 6rzliischof Conrad erbaut worden V" vllteV?chast war eiust der Rittersiy und im ^ckl^lna >, ?1""ch das Raubuest der Ritter von 'b LlriH, "V"' ""Herde", das im Thale gelegene ^" Namens, sodann die Schlösser Raun, Dracheubnrg. Reicheustciu nud die berühmte Riegers, bürg ihr Eigen nannten. ' Nach einer Sage sollen sich Niklas von Reichen-bürg und sein Bruder, welche iu ewiger Fehde lebten, im Jahre 1434 gegenseitig ermordet haben. S,e schössen aus den Fenstern der beiden Schlösser nnt Feuerrohren aufeinander und trafen sich iu die Brust. Kaspar uou Reicheuwra. blieb 1469 m dem mörderischen Kampfe gegen die Türkeu bei Wiseli. Remprecht vou Rcich'uburg war Laudeshauplmann von Stciermart nnd eroberte iu Ungarn sür Kcuser Maximilian elf feste Plätze. Er führte maucheu Kampf glücklich aus uud befreite den nachmaligen Kaiser Maxi-miliau. als er als Erzherzog vou den Büra/ru zu Gent gefaugeugehaltcu wurde. Er starb 1505 auf der Re,,e nach Kuchel zu Salzburg. Jörg vou Reichc.lburg übernahm 1522 die Herrschast Ranu von Kö'uig Ferdmand um 200 Pfuud; der letzte semes Stammes war Haus von Reichenburg, welcher das Obrist Marschallault m Steicrmarl erhielt. . Im Schlosse Reicheuburg. der stolzen Veste. m deren weite» Räumen einst' Kampf, Sturm, wlldes Waffeligelöse tobte und schäumende Becher klaugen. hallt nun durch dic ö'deu, leeren Räume, die theilwcile schon in Zellcu umgewaudelt, der schauerliche Gruß Mo ili6li!l) mm'i der schweigfame Mönche vom Orden 6« Ia '1'l-al.il". Französische Trappisteu siud es. die in der oben auf dem steil aufsteigeuoeu Felsen klebenden Buvg ihre Zuflucht gefunden und dieselbe iu eine Eremltage umgewandelt. Es ist aber auch ein Ort. wie geschaffen zur Men Einkehr in sich selbst, wie von Natur be« stimmt für eine Schar von weltflüchtigen Mönchen. Nachdem ich nun den Leser mit Reichenburg und seiner Veste bekannt gemacht, lade ich denselben zn einem ländlichen Kirchweihfcste ein. Alljährlich zu St. Peter wird in Reichenburg das Kirchweihftst ab-gehalten. Da die kirchliche Feier zugleich die beste Gelegenheit zur Zusammenkunft von entfernten Liebes« paaren, Freunden und Bekannten, als auch zu einem Handelsverkehre bietet, erscheint dem praktischen, froh-sinnigen Slovcueu eine Anlehnung an dieselbe zweckmäßig, und ist ci.ie Kirchweih eigentlich eine große Messe — ein Volksfest. Wenn von dem Thurme die Glocken laut und feierlich iu die Feiertagsfrühe hin< cinschalleu, um die Gläubigen zum Kirchweihfeste ein< zuladen, strömen denn anch Markt- und Dorfbewohner, jung und alt. selbst aus den entferntesten Gegenden herbei, nm diefem Rufe Folge zu leisten. Krämer-budeu, Niuqclspiele, ein Musikcorps, fahrende Künstler. Marktschreier :c. sorgen nach Beendigung des Gottes' dienstcs für volksthümliche Belustigung. An «stärke», dem Geträul» fehlt es in den primitiven, zu Schenken hergerichteten Laubhütte», auch nicht. Liebespaare geben sich hier ihr Reudczvous. uud ein ländliches Tanzver. guügeu beschließt die Festlichkit, welche im übrige,, ganz so wie anderwärts verläuft. Nur im Jahre 18" verlief sie a"f «ne ganz eigrnartig lustige, jedem Anwesenden nnveraM'chr Laibachcr Zeitung 3tr. 244 2000 25. Oktober M' dieser Entscheidung wurde zunächst der Bitte um Er-richtnng der fünften Classe am Staats-Untergymnasinm in Kremsier auf Privat kosten nicht willfahrt. Auf diese Bitte konnten weder die Bestimmungeil des provisorischen Gesetzes über den Privatunterricht vom 27. Juni 1850 (R. G. Bl. Nr. 309), noch auch die Bestimmungen des Artikels 17 des Staatsgrundgeseyes vom 2isten Dezember 1867 (R. G. Bl. Nr. 142) über die all^ gemeinen Rechte oer Staatsbürger Anwendung finden, da es sich nicht um Errichtung lind Eröffnung einer selbständigen Privatlehranstalt, sondern um die Ausgestaltung einer Staatsanstalt, sogar nur um die Eröffnung einer einzelnen Classe handelte, welche, der Leitung des gemeinsamen Directors unterstellt, einen integrirenden Theil de,' Staatsgymnasiums bilden sollte. Selbst wenn aber auch das bezogene Gesetz vom 27sten Juni 1850 auf diesen Fall hätte Anwendung finden können, so wären die Bedingungeu desselben schon deshalb nickt erfüllt gewesen, da eben nur die Erhaltung einer Classe für die Dauer eines Schuljahres, keineswegs aber die dauernde Erhaltung dieser Classe und der naturgemäß weiter zu errichtenden Oberclassen gesichert erschien. Mit dem Ministerial-Erlassc vom 9. September 1886 wurde ferner die Eröffnung der fünften Classe am Staatsgymnasium mit böhmischer Unterrichtssprache in Kremsier auf Staatskosten für das Schuljahr 1886 und 1887 abgelehnt; es wurden vielmehr eingehende Erhebungen rücksichtlich des wirklichen, wahren und dauernden Bedürfnisses der Vervollständigung dieses Gymnasiums angeordnet. Diese Erhebungen sind derzeit im Znge. Die Eröffnung der fünften Classe auf Staatskosten war zunächst schon aus dem Grunde ausgeschlossen, weil für diesen Zweck ein verfassungsmäßig bewilligter Credit der Unterrichtsverwaltnng nicht zur Verfügung stand. Zu einer genaueren Untersuchung des Bedürfnisses nach Ausgestaltung dieser Anstalt aber musste sich die Unterrichtsverwaltung durch die Geschichte der Gründung dieser Schule selbst und durch den Stand der Mittelschulen im Lande Mähren überhaupt pflicht-mäßig aufgefordert fühlen. Die Stadtgemeinde Kremsier selbst hatte bis zum Mai des Jahres 1882 das Bedürfnis der Gründung eines Gymnasiums mit böhmischer Unterrichtssprache in Abrede gestellt und sogar unter Berufung auf den zwischen ihr und der Unterrichtsverwaltung abgeschlossenen Vertrag, in welchem die ausschließliche Anwendung der deutschen Unterrichtssprache an dem vom Piaristen-Orden in die Verwaltung des Staates übergebenen Gymnasium stipuliert worden war, gegen die Eröffnung slavischer Parallelclasscn an diesem rein deutschen Gymnasium Einsprache erhoben. Eine Aenderung dieser Auffassung im Schoße der Gemeindevertretung selbst trat erst zu Ende des Jahres, 1883 ein. (Hört! links.) Die Anregung zur Erweiterung des Gymnasiums mit böhmischer Unterrichtssprache gieng jedoch wieder nur von Privaten und nicht von der Stadtgemeinde selbst aus, welche ihrerseits zur Erreichung dieses Zieles durch Anerbietung positiver Aeitragsleistungen mitzuwirken unterlassen hat. Anderseits ist es unbestreitbar, dass bei der großen Zahl der Mittelschulen in Mähren jede Vermehrung derselben die ernstesten Bedenken hervorrufen muss. Unter diesen Verhältnissen durfte die Unterrichtsoerwaltung das Maß des Bedürfnisses nach Ausgestaltuug der in Rede stehenden Anstalt nicht ausschließlich in der an sich auffallend hohen Frequenz des Gymnasiums suchen, musste sich vielmehr verpflichtet halten, tiefer liegende Kriterien des wahren und dauernden Bedürfnisses mit Rücksicht auf den Zweck und die Aufgabe des Gy,n< nasial Studiums in reiflichste Erwägung zu ziehen. Was nun das Verhältnis der Zahl der Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache zu der Zahl der Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache betrifft, so muss vor allem hervorgehoben werden, dass hiefür nicht lediglich die Zahl der Einwohner maßgebend sein kan», sondern vielmehr die wirtschaftlichen uud socialen Verhältnisse, insbesondere aber die Ve-rufsverhältnisse bestimmend sind. (Beifall links —Oho! rechts.) Inwieweit die Bedürfniss«: der slavischen Be-völkernng Mährens von der staatlichen Uuterrichtsver-wallung in den letzten zwei Deccnnien thatsächlich berücksichtigt wurden — wobei hier natnrgemäß die Vorkehrungen der Laudeövcrtretnng oder einzelner Gemeinden außer Betracht bleiben müssen — findet seinen Ausdruck darin, dass von deu 18 Staatsgymnasien 11 mit deutscher und 7 mit böhmischer Unterrichtssprache bestehen, uud unter den 4 Staats-Oberreal-schnlen — die Obcrrealschulclassen an der kombinierten Staatsmiltelschule in Preran mitgerechnet — au zweien die deutsche und an zweien die böhmische Unterrichtssprache angewendet wird. Scit dem Jahre 1867 hat der Staat in Mähreu au Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache eine neu gegründet, acht, und zwar meist ältere Anstalten, in seine Verwaltung übernommen, von welchen jedoch zwei seither wieder aufgehoben wiirdeu. An Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache wurden dagegen im gleichen Zeitraume fünf Obergymnasieu, zwei Uutergymnasien und zwei Oberrealschulen — hiebei sind die Oberrealschulclassen au der combinierten Staatömittelschule in Prerau mit-gcrechnet - im ganzen nenn Anstalten errichtet, von welchen sechs vom Staate unmittelbar gegründet, die übrigen drei nach kurzem Bestände in die Verwaltung des Staates übernommen wurden. (Hört! Hört! links.) Für die in Mähren rücksichtlich der Unterrichtssprache sich thatsächlich geltend machenden Bedürfnisse erscheint es von Belang, dass die Frequenz der deutschen Mittelschulen in den letzten, fünf Jahren trotz der Redncie-ruug derselben nur um die Hälfte der Zahl von Schülern gesunken ist, um welche die Frequenz der Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache gestiegen ist, nnd dass die Steigung im Besuche der böhmischen Mittelschulen nahezu jener Zahl von Schülern gleichkommt, von welchen die beiden Uutergymnasicu in Kremsier und Un-garisch-Hradisch besucht werden. Die staatliche Unterrichtsverwaltung ist sich ihrer Pflicht, für einen den wahren Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechenden Unterricht Sorge zu tragen, wohl bcwusst. Sie hegt jedoch die feste'Ueberzeugung, dass die Zahl der Mittelschulen überhaupt, insbesondere aber in Mähren, zu groß ist. (So ist es! links.) Von dieser Ueberzeugung wird sich die staatliche Uuterrichts-verwaltung in Zukunft bei ihren Maßnahmen auf dem Gebiete des Mittelschulwesens vor allem leiten lassen, und sie wird daher die Errichtung neuer oder die Ausgestaltung bestehender Staatsmittelschulen nur in dem Falle zu bewilligen in der Lage sein, wenn ein unabweisbares, dringendes nnd dauerndes Bedürfnis erwiesen ist und sich hieraus keine erhebliche Mehrbelastung des Staatsschatzes ergibt. (Beifall links.) Die Abgeordneten Freiherr von Gödel - Lannoy uud Geuosseu richtm eine Interpellation an deu Herrn Finanzminister, ob demselben das Vorgehen der Finanzbehörden gegenüber den durch Fröste in Südsteiermark geschädigten Grundbesitzern bezüglich der Steuern^ läsje bekannt und ob die FiuanMrwaltung gewillt l^ diesfalls Vorkehrungen zu treffen. Bei Uebergang zur Tagesordnung wlirde " dritte Lesnng der in der vorigen Sitzung beschW'''^ Gesetze vorgenommen und hierauf zur Berathung ^" Antrages des Abgeordneten Baron Ciaui mw ^ nussen' geschritten, wonach der Tiroler Gros^nndl"' im zweiten Wahlkörper tüuftighiu iu den Wahiw Innsbruck uud Trient (bisher'nur in Innsbruck) wal' len soll. Dieier vom Abgeordneten Cinni befiir'M'Nc" Antrag wnrde von den: Vertreter'der Stadt ImM^ Dr. Wild an er. entschiedenst bekämpft. Das H"" beschloss mit 122 gegell 91 Stimmen, den Ant'"' Ciani dem Wahlreform-Ansschusse zur VorberatlM zuzuweisen. — Abg. Dr. Roser begründete h'"^ iu längerer, eindringlicher Rede seinen Antrag. wo> rin gleichmäßiger Unterricht für die Taubstumm"! ^, gcmisiert werden soll. Der genannte Abgeordnete l/g es dein Unterrichtsininister warm ans Herz. s'H ""' Unglücklichen anzunehmen, und rief ihm pathetism ^ .In der Geschichte wird dann mit goldenen Lctt^ verzeichnet stehen: Das hat Minister Gautsch ssl'W». — Der Antrag Roser wurde dem Schnl-AuKschttl'e ä" Berichterstattung zugewiesen. ^. ^ Abg. von Bnrgstalle r erhielt hierauf das ^" zur Motivierung seines Antrages auf ErrichtM e" l. k. Staatsgewerbeschnle in Trieft. Redner betonte " Nothwendigkeit der Errichtung einer Fachschule '» grüßten Seestadt des Reiches,' die viele Tausende,f>. Gewerbe- und Arbeiterstande angehörige Bewchn"'.^^ Das Unterrichtsbildget weise für Staatsgeim'rbeM einen Gesammtaufwand von 100000 fl. ans. von />, auf Trieft der geringe Theil von 1000 ft. ""'"^ Eiue größere Berücksichtigung der Stadt Trieft " v > Richtung dürfte fchon mit Rücksicht auf den ^'H boteu erscheine!,, welcher ans der Staatsgelverbei") auch für die benachbarten Provinzen resultieren w Redner erklärte, dass die Stadt Trieft znr H"s". "^ nnd Erhaltung des Gebäudes die nöthige» v"" ^ leisten werde und dass außerdem die HandelM» ^ und der Landtag Subventionen in Aussicht 9'^ haben. Es werde sich also darum handeln, da! , Regierung das betreffeude Präliminare nm eim'N sprechenden Betrag erhöhe. ^„ Minister für Cnltns und Unterricht 4". , Gautsch: Einige Bemerkungen des geehrten V ^ Vorredners veranlassen mich, schon bei der ersten ^ > ^ dieses Antrages das Wort zu ergreifen. Der H^.^s> redner hat darüber Klage geführt, dass die Unter"^ verwaltnug bis nun die südlichen Kronländer n . ^ sicht auf das industrielle und gewerbliche Vildnngs'" ^ vernachlässigt hat. Ich möchte doch im Namen M-hochverehrten Amtsuorgänger darüber einige W^te<1 xich-Es ist ja dem hohen Hause bekannt, dass ^.^^ tung von Staatsgewerbeschulen nur ganz allmähll^. ^ genommen nud solche nicht sofort in allen K^.a >^ in gleicher Weise activiert werden konnten. Wa» ^ ^ Trieft und den hier geäußerten Wunsch betrifft, ,' ^ der Standpunkt der Ünterrichtsverwaltung "^^"'«^ der. die in Trieft befindliche Zeichenschnlc z'l.^^t nisiercu. Als ich ins Amt getreten bin, h"be '^ ^ gezögert, sehr bald einen, wie auch der Herr ^ ^st hervorgehoben hat, sehr tüchtigen Fachmann nan) ^ zu seuden, um dort die Verhältnisse zu st'^'?.'mite^ eingehende Gutachten dieses Fachmannes h^ z Al'eß richtsverwaltuug zur Ueberzeugung gebracht, Weise. Etwa vier Tage vor dem Kirchweihfeste waren in Reichenburg als auch in allen benachbarten Marktflecken an den Ecken der Häuser riesige Placate folgenden Inhalts affigiert: «Hochverehrtes Publicum! Am St. Peterstage werde ich die Ehre haben, zu Reichellburg vor Ihnen meine Leistungen als Wasseiküustler zu producieren. So z. B. werde ich mit den von mir erfundenen patentierten Wasserstiefeln auf dem Spiegel der Save dieselbe überschreiten. Was könnte ich alles erzählen, um Sie zu versichern, was für erstaunliche Künste Sie zu sehen bekommen werden. Allein als unübertrefflicher Wasscrkünstler verschmähe ich alle Marktschreierei. Kommen Sie nur, meine Herrschaften, und Sie werden wahre Wunder der Wasserkunst sehen. Antonio Paduvani, Wafserkünstler.. Die Mehrzahl der ehrsamen Bewohner der Märkte und des Städtchens Rann hatte wohl noch niemals Gelegenheit gehabt, der Production eines Wasserkünst-ers beizuwohnen, und den naiven Gemüthern der Landbevölkerung erschien es schier undenkbar, dass eln Mensch auf der Oberflache der reißenden Save wie auf einer Landstraße emhermarschiereu werde. Jung und alt rüstete ftch denn zum Kirchweihfeste. Jeder wollte Pa-dovam's Wasserkünste bewundern, und so nahte der eilt« scheidende Tag heran — Wagen auf Wagen rollte auf der staubigen Landstraße Reichenburg zu. Niemals noch war das Fest fo gut besucht, nnd Wirte und Krämer machten vorzügliche Geschäfte. Nachmittags zur bestimmten Stunde war die Straße längs der Save von einer tausend' lüpstgen Menge beseht. Auf beiden Ufern der Save waren zwei weißrothe Fähnlein ausgesteckt, welche wahrscheinlich die Linie des Marsches anzeigen sollten, außerdem befand sich am diesseitigen Ufer ein mit zwei kräftigen Burschen aus Kram bemannter Kahn, über welchen ein fadenscheiniges Tuch geheimuisvoll ausgebreitet lag; unter diesem vermuthete das neugierige Publicum die patentierten Wasserstiefel und andere zur Production erforderlichen Apparate. Der große Künstler machte es nicht, wie dies andere Gaukler zu thun pflegen, erst inmitte der Production an die Großmuth der Zuschauer zu appellieren, denn Padovani, ein stattlicher Manu, der in einem verschossenen Tricotanzuge steckte uud keineswegs einem Italiener glich, als auch mehrere Jungen, mit großen Blechbüchsen versehen, zwängten sich durch die Menge, jedem Znsehcr die Büchse vor die Nase haltend. Padovani hatte es auf die besser gekleideten Zuseher abgesehen, während sich die anderen um die Landbevölkerung tnmmelteu. Alles griff denn in die Tasche, selbst das ärmste Bäuerlein trng sein Scherflein bei, um die Büchsen zn füllen. So mochte denn wohl eine Stunde vergangen sein. Plötzlich sah man Padovani sich graziös übers Ufergeländer schwingen, er näherte sich dem Kahne und stieg in denselben. Nun muss die Production beginnen. .. Doch zur grenzenlosen Ueberraschnng stießen die Ruderer vom Ufer. und pfeilschnell glitt der Kahn über , die Wasserfläche ans jenseitige Ufer. Nun dachte die Mehrzahl der Zuscher, der Marsch wird von drüben beginnen, allein wie enttäuscht waren alle, als st^ H T< vani in Kram aufs Geländer schwang, dort ^" ^g diesseitigen Publicnm eine tiefe Donkesvero"» machte und . . . verschwand. . MNgk Jetzt erst war es der tauseudköpfige" ^es wasserklar geworden, dass sie der originellen ^> .^ .,^ Schwindlers und dessen bodenloser Unversch""«^ M» Opfer gefallen. Man machte gnte Miene.?""^.ffe», Spiel nnd trachtete einander im Lachen zu u^ A-hie llnd da konnte man wohl auch ein bittern l.^ls sicht bemerken, aber im ganzen wurde noch Ae über einen Aufsitzer so viel gelacht wie 9"' ^te'' Bauern freuten sich, dass auch die gescheiten d^ dem Schwindler auf den Leim gegangen. " ^»hc, gegen fluchten und ballten die Fänste; l« '") ., ^ sie hätten den wasserscheuen Künstler gely"" ^tc" dieser befand sich im Trockenen; in Krai,' ^p, ihn ein Wagen, nnd fort giengs im sans^" te d^ An eine Verfolgung dachte niemand. So r« ^ alleu Vefuchern ' unvergefsliche Kirchwechfejl " mini 18" in Reicheubnrg. . ..„«, W^ Eiue Woche darauf befand sich '" "^.M' blatte folgender Steckbrief: «Ans dem G""'' ^.3-. nisse zu *' ist ein gefährlicher SchMlldler Na « ^ O" gebürtig zn N. in Niederöstcrrelch, entspul'" ,,; ^ selbe legte sich falsche Namen bei. als: w'" raniba, Anton Padovani, nnd ist :c. :c. ^l. ^Macher Zeitung Ni. 244 2001 25. Oktober 1WV. a!! ^ """ jener Orte ist, in welchem eine Staats-la^chnle am Platze wäre; sie hat die Reorgani-Vcdm f '^ Zeichenschlll.: fallen lassen und sich mit dem sclil^ " ""tlcmt gemacht, dort eine Staatsgcwerbe-ein ^"^ ^war einen Organismus der größten Art, ' schule mit drei Abtheilungen: für Ball-. Ma-lll,w . Kllnstgcwerbc. zn errichten. Die Verhand-w^s'' "ut den localcn Factoren haben zn günstigen N. -^!"hrt. Wenigstens liegen vorläu'sige Zu-^ ."M dieser Art der Unterrichtsuerwaltung vor, veH? durfte schon in der allernächsten Zeit rechts-ten 3's ^"sichcrnngen eben dieser Factoren erhal-«Ali«^^ ^ Unterrichtsvcrlvaltung nicht bloß die n U . ^"^^ hierauf zur Abstinlmung geschritten und zl'wni s U bem Bndget-Ausschusse zur 'Vorberathung «ebrn^. '' ^ ^le Verhandlung wurde hierauf ab-NH?M.und die Sitzung um '/.3 Uhr gcschlusseu. Die ^^d'lng sindet Moutag den 25. d. M. statt. Politische Ueberficht. schusl^arlameutarisches.) Im Sprachen-Aus-W T '""ragte Gr.»i»is^ "'U"cr beschloss, die Anfrage des l. k. Haudels-!ei^ .'^ms, ob die Kammer und die Gemeinde bereit ^''"a? ^"" "'^ ^^^ der anlässlich der Auf-i« über. s Ölhafens geplanten neuen Einrichtungen > Bjz.s v'^l. principiell zu bejahen, und beauftragte "icip^^deputation, im Einvernehmen mit der Mu-Uchl^ f^tion den Vertrag auszuarbeiteu. Der Vor-'^ lim ^!? blese Bauten und Einrichtungen beziffert «6567090 st. "ll"li^, °s " ngarische Renuntin,u.) Das Re-^i?l^'Elches die ungarische Regnicolar-Depiltation W. ^wurt auf das kroatische Nuutium beschlossen ^erun^" "^de in der Form, lehnt jedoch die 'R'lNq llen ab. welche von kroatischer Seite zur Äb-M^ "" augeblicheu Verletzungen des Ausgleiches MliH worden sind. Das Renuntium ist besonders ?^H '., ausführlich iu jenem Theile, welcher das M Hllche Verhältnis Ungarns zn Kroatien betrifft. , zlvisH ^'^schleden der Annahlne widersprochen, als Mt h^'l Ungarn nnd Kroatien jene Art von Pa-^Ne „ ''^ ^^ zwischen den Ländern der ungarischen »minder 3 '"' Ncichsrathe vertretenen Königreichen f>! 'nha/'' "^^lien-Slavonieu-Dalmatien bilden einen ^ gesetzi? Bestandtheil der Krone Ungarns, welcher ^'tol,u>«:'^festgestellte Angelegenheiten eine besoudere Ä l "nd ^''bt, staatsrechtlich aber zu Uugaru gc-W "^''e s ^ ^ Sphäre der gesetzlich festgestellten b? 3i^s!^"us iu alleu anderen Dingen nuter die- ^esn.?'^ten fallt, wie irqend ein anderer Theil f, (^, lrone. ^ biLh' ^ age in Nnlgarie n.) Gadban Efendi iHa. 3i.f, ^llptsächlich mit dem russischen Consul in Kn erklärt ""' ""^ '"'^ Karavelov verkehrt. Wie er it>> "l6 l' lauten seine Instructioncn dahin, Gel,eral ^ ^ffi.^ "llterstützen. Seitens der Regierung wurde! >l>i ''>ter,,ei' s'^ ^ "'"' Einmischung der Türkei iu j lltn^'r N»^, ^^^"'l)"teu Aülgarilus ebcusoweuig si,M>sch w'I "^ s'ch ^'fallcn lasseu wolle. - Tele-l> ^eschrit,^ ^"'uidet: Die Verhaudluugen Gadbans ^lsanrm Sobranje tritt definitiv ain ^7stcn Mittelmeer-Flotte.) ^ ^''isHp m?^^'u der .Pol. Curr.» unternimmt M..^ch dr>. -"''Uelmeer-Flotte demnächst eine Rund-b'd N' ^"' Türlei, schließlich sollen der '^ Rs y ^, ""dere griechische Häfen besucht "usH^alschiss wurde das Panzerschiff' (Die egyptische Frage.) Das Pariser «Journal des D^bats» erklärt, es werde England nicht gelingen, die egyptische Frage der gerechten Con-trole der betheiligten Mächte zu entziehen. England habe die Räumung Egyptens in der Hoffnung verzögert, dass europäische Verwicklungen, die es selbst provociere, oder innere Verlegenheiten Frankreichs ihm eine definitive Installierung gestatten werden. «Große Völker — sagt das Blatt — geben sich zuweilen großcu Illusionen hin.» (Ans Nirma.) Der Obercommandierende der englischen Armee in Indien, General Roberts, wird den verstorbenen General Macpherson in Äirma ersetzen. Tagesneuigteiten. Se. Majestät der Kaiser habe», wie die «Linzer Zeitung» mittheilt, anlässlich ANerhö'chstihres Aufenthaltes in Ischl zu spenden geruht: 150 fl. dem Cur^ fonds. 100 fl. dm Krankenhause, IM fl. den Armen in Ischl, 100 fl. dem Elisabeth.Hospitale. 100 fl. der Kirche, 50 fl. den Armen in Lanffrn. 100 fl. der katholischen Pfarrkirche, 100 st. den Armen in Hallstatt, 100 fl. den Armen in Goisern, 100 fl. den Armen in Ebcnfce, 100 fl. den Armen in Gmundcu. — (Revifion derNibliotheken an Fachschulen.) Das k. k. Unterrichtsministerium hat behufs Vorbeugung der Vcravfolguug unpassender Lektüre an die Schüler und Schülerinnen der vom Staate erhaltenen oder subventionierten gewerblichen Fach- und Handelsschulen die Directorcn und Leiter dieser Lehranstalten verpflichtet, die sämmtlichen für den Gebrauch der Schüler bestimmten Druckschriften und Vilderwerle, welche sich in der Bibliothek dcr ihrer Leitung anvertrauten Schule bereits befinden oder derselben küustighm zugewiesen werden sollen, einer genauen Revision zu unterziehen und dafür zu sorgen, dass alle Bücher und Bilderwerke, deren Inhalt in patriotischer, religiöser oder sittlicher Richtung irgendwie Bedeuten erregen sollte, sofort ausgeschieden, beziehungsweise fernegehalten werden. Die Directoreu und Leiter der Fachschulen siud für die genaue Vornahme dieser Revision persönlich verantwortlich, wobei sie aber berechtigt sind, die ihnen unterstehenden Lehrpersoue» bei der Prüfung der Bücher und Werke iu Anspruch zu nehmen. Jeder Lehrer hat hinsichtlich eines jeden von ihm geprüften Buches durch seine Namensunterschrift in dem Bibliotheks-Kataloge uutcr Beisetzung des Datums dcr vollzogeneu Prüfung dafür zu haften, dass dcr Inhalt des Buches gegen keinen der oben angeführten Punkte verstoße. — (Spiegelt sich der Regenbogen im Wasser?) Es ist schon oft darüber gestritten worden, ob sich ein Regenbogen, der einen ruhigen Wasserspiegel überspannt, in demselben spiegeln kann. Tyudall, welcher diese Frage in seinen populären Vorlesungen über das Licht berührt, scheint sich dagegen auszusvrcchcn, indem er ganz richtig hervorhebt, dass die den Regenbogen erzeugenden parallelen Lichtstrahlen den bestimmten Winkel von 41 Graden mit der Verbindungslinie von Augen und Sonne einschließen müssen, diese Sirahlen aber den Wasserspiegel nicht treffen und deshalb nicht reflectiert werden können. Da ein solcher gespiegelter Regenbogen jüngst in Lyon beobachtet wurde, machte, wie der «Naturforscher» meldet, Dufour diese Frage zum Gegenstände eines Vortragcs auf dcr letzten Schweizer Naturforscher-Versamnllung, Betauntlich sieht jedes Auge einen anderen Regenbogen, hervorgebracht durch die Brechung und Farben-zcrstreuung des Lichtes in einer anderen Partie von Regentropfen. Der vom Wasserspiegel «flectierte und fo dem Auge wahrnehmbare Regenbogen rührt nicht von den Lichtstrahlen jenes Bogens her, welchen dasselbe Augc direct sieht, sondern es sind die wirksamen Strahlen eines anderen unsichtbaren Regenbogens, welche nicht direct in das Auge, sondern auf die Wasserfläche und, von dieser reflecticrt, erst in das Aua.e des Beobachters fallen. Das Spiegelbild eines Regenbogens, dessen Er-tlärnng hicmit kurz gegeben ist, dürste wahrscheinlich öfter zu beobachten sein. — (Der Fastcnkünstler Succi) wird Eudc dieses Monats in Paris eintreffen, um eine Fastenvorstel-lung zu geben. Die Gesellschaft dortiger Aerzte, der er sich für die Zeit vom 1. November bis 6. Dezember zur Verfügung gestellt hat. bezahlt ihm bis zum Beginn des Fastens («. November) 25 Francs täglich und eiuen Preis oou 90 «00 Francs für das Fasten, zahlbar zur Hälfte a,n 15. Tage nach dessen Beginn und zur anderen Hälfte am Ende. Der Sccrclär Succi's erhält 20 Francs täglich. Die Gesellschaft hat als Psand für die Erfüllung des Vertrages 25 000 Francs in einer Bank niedergelegt. — (Handel in Schwiegermüttern.) Die Iuoianer im Ionacatepec-District in der Republik Mexiko treiben Handel mit ihren Frauen. Die Rothhäutc verlaufen entweder ihre Ehehälften gänzlich oder vermieten dieselben für eine gewisse Periode. In letzterem Falle kehrt die vermietet gewesene Gattin in das Haus ihres Mannes zurück uud wird von diese»! »nil offenen Armen empfangen. Die Indianer im District Tenango sind in Bezug auf den Fraueuhaudel ihren oben erwähnten Stammesgenosfen entschieden «über,» denn sie verhandeln nicht nnr ihre Gattinnen, sondern sogar ihre — Schwiegermütter. Die letzteren stehen indessen nicht so hoch im Preise wie die ersteren, indem man, wie die «Newyorler Handels-Zeitung» berichtet, ein «ziemlich ansehnliches Exemplar» einer Schwiegermutter bereits für ein Lamm erstehen kann. — (Durch Schnupftabak vergiftet.) Aus Cafscl wird berichtet: In Frankenau hat sich ein Mann Namens Bischof durch Schnupftabak vergiftet und ist unter gräfslichen Qualen gestorben. Derselbe war bejahrt und litt seit längerer Zeit an einem hochgradigen Magen-übel; er schüttete eine größere Quantität Schnupftabak in den Kaffee und trank diese Mischung, um sich zu curieren. — (Die Gewohnheit des Berufs.) Professorin: «Lieber Mann, deine Leibspeise, Rebhühner, kann ich nicht kaufen, die sind mir zu theuer.» — Professor (zerstreut): «Na, Frauchen, sieh nur zu, vielleicht kannst du sie antiquarisch billiger bekommen.» ?ocal- und Provinzial-Nachrichten. — (Abgeoroueten-C onferenz.) Die Con-ferenz der slovcnischen Abgeordneten, welche gestern hier tagte, berieth unter dem Vorsitze des Landesausschusses Dr. Vosnjak über die aufzustellenden Eanbidaten für die Reichsraths- und Landtags-Ergänzungswahl in Innertrain an Stelle des verstorbenen Gutsbesitzers Adolf Obreza. Da sich sowohl um das Reichsraths- als auch um das Üandtagsmandat mehrere Candidaten bewerben, beschloss die Conferenz, in verschiedenen Theilen des Wahlbezirkes Wählerversammlungen einzuberufen und auch das Votum der Vertrauensmänner zu hören, worauf erst in einer demnächst einzuberufenden Versammlung zur definitiven Nominierung des Candidate» durch den Club der slovenischen Abgeordneten geschritten werden wird. — (Pa trocinium.) In der Stadtpfarrkirche zu St. Jakob wurde gestern die wegen der Kirchenrestauration ausgefallene Patrociniumsfeier in festlicher Weise begangen. Die Kirche war aus diesem Anlasse mit Blumen und exotischen Gewächsen reich geschmückt. Nachmittags 2 Uhr hielt Herr Stadtpfarrer Rozman in der dicht gefüllten Kirche die Festpredigt, in welcher er allen Gönnern und Wohlthätern der Kirche den wärmsten Dank aussprach. — (Jubiläum der Grazer Universität.) Die Karl>Franzens-Umversitat in Graz feiert bekanntlich im November dieses Jahres das Fest ihres dreihundert-jährigen Bestehens, welches jedoch nach einem Beschlusse des akademischen Senates nur im engen Rahmen gefeiert werden wird. So wurde auch darauf verzichtet, die Universitäten zu dem Jubiläum einzuladen. Das Programm der Feier wirb voraussichtlich m einer, wahrscheinlich im Stefaniensaale abzuhaltenden Festversammlung bestehen, bei welcher unter anderem auch eine vom Professor Dr. von Krones verfasste Festschrift und eine Erinnerungsmedaille vertheilt werden wird. — (Rudolfin um.) Das Gebäude des Rudol' finums wurde in den letzten Tagen mit einem geschmackvoll ausgearbeiteten Gitter umgeben, welches im Etablisse? nrcnt der krainischen Inoustricgescllschaft hergestellt wurde. Im kommenden Frühjahre sollen auch hübsche Garten« anlagen um das Gebäude angelegt werden. — (Personal Nachricht.) Der durch eine Reihe von Jahren beim hiesigen ftädt.-del. Bezirksgerichte als Strafrichter thätig gewesene Gerichtsadjunct Herr Tucel ist vor kurzem als Untersuchungsrichter dem Landesgerichte zugetheilt worden. — (Vom Wetter.) Die größten Barometer-Differenzen, welche zu Beginn der Vorwoche über dem Westen Europas bestanden, haben sich, ohne Mittel- und Osteuropa wesentlich zu beeinflussen, zum grüßten Theil an Ort und Stelle ausgeglichen. Im Hochgebirge fanden ergiebige Neuschneesälle statt, und beträgt die im Laufe der Woche in den Huchalpen gefallene Schneemenge im Durchschnitt 60 bis 70 mm, welches einer Schneelage von 65 ein entspricht; in Oesterreich-Ungarn war der vorherrschende Witterungscharatter heiter mit häufigem Morger-nebel. Die Vcrtheilung des Luftdrucks ist noch ziemlich unregelmäßig, und sind wechselnde Winde und Bewölkung, stellenweise Regen bei vorläufiger Abkühlung, dann wieder wärmeres Wetter in unseren Gegenden zu erwarten. — (Ein Selbstmörder auf dem Grazer Schlossberge,) Freitag vormittags hat sich aus dem Grazer Schlossberge nächst dem Schweizerhause ein Mann erschossen. Auf einer Visitkarte, welche man bei dem Selbstmörder fand, sind die Worte zu lesen: «Ich verwünsche euch, ihr falschen Freunde!» Der Verstorbene soll der 4ttjährige, verheiratete Gutsbesitzer Ivjes ll. aus Kirchberg a. d. Raab sein und einer im ganzen Raab-thale hochgeachteten Familie angehören. In einem bei ihm gefundenen Schreiben nahm er von seiner Familie und sonstigen Verwandten rührenden Abschied, Die Ursache des Selbstmordes ist bis jetzt unbekannt, — (Eisenbahn-Verkehr.) Die Mhnstrecke Görz Cormons lourdc durch Herstellung einer promsorlsche» Holzbrücke bei Kopriva nächst (iormons wieber für den ganzen Verkehr eröffnet. Der erste Zua passierte ^reltag um « Uhr früh die Unterblcchu'lgsslelle anstandslos. D,e Lailmchei Zeitung Nr. 244 2002 25. Oktober IM. Reisenden brauchen demnach nicht mehr überzusteigen, und können auch die Frachten wieder via Cormons nach Italien gesendet werden. — (Aus der kärntnerischen Landeshauptstadt) wird geschrieben: Bis jetzt ist die Ankunft Seiner kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Otto und seiner durchlauchtigsten Gemahlin auf den «. November um 5 Uhr 30 Minuten früh bestimmt. Infolge dieser frühen Stunde entfällt eine Netheiligung von Vereinen und anderen Körperschaften, und werden sich zum Empfange der kaiserlichen Hoheiten auf dem Bahnhöfe nur die officiellen Perfünlichkeiten, der Herr Bürgermeister mit dem Gemeinderathe, der Herr Landespräsident und das Offi-cierscorps und so weiter einfinden. Der Gemeinderath hat übrigens ein eigenes Comite für die Empfangsfeierlichkeiten eingefetzt, welches vorläufig Veflag-gung und Decorierung der Stadt, ferner ein Ständchen, dargebracht vom Männergefangvereine, und eine Festvorstellung im Theater ins Programm aufgenommen hat. Beim Ständchen wird das bekannte Kärntner Liederquartett Praßer, Urfchitz, Fürpass und Plawetz, dessen Vorträge schon Se. Majestät der Kaiser wiederholt mit sichtlicher Befriedigung angehört haben, unsere nationalen kärntnerischen Weisen singen. Im Theater gibt es ein auf die feierliche und freudige Gelegenheit geschriebenes Vorspiel, worauf unter Mitwirkung des Männergesangvereins Kreutzers «Nachtlager in Granada» zur Aufführung kommt. — (Die rothen und blauen Wunder.) Der milde Herbst übt seine Wunder. Auf Bäumen und Sträuchern fristet, kaum erst halbvergilbt, das Laubwerk sein Dasein so frohgemuth, als follte es nimmer ein Scheiden und Welken geben. Legte sich nicht am Morgen ein Nebelfchleier über Laibach, fo wusste man kaum, dass schon Herbst ist. Vorgestern erhielten wir von einer freundlichen Leserin unferes Blattes duftige, reife Erdbeeren zugesendet, welche die milde Herbstwittcrung in Unter-Rosenbach unweit der Villa Laßnik gezeitigt hat. Desgleichen bekamen wir in der Umgebung gepflückte Veilchen mit vollkommen entwickelter Blüte zu sehen. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 41. Wochenausweis der Sterbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: ^^ Gesammtzahl L»"^ NUn der Z«^ Städte 'D Z^ Verstorbenen z -3^ 3 Mß «' «' İe7 ^ Laibach. .. 27296 ? 8 15 28,5 Wien..... 780066 170 147 317 21.0 Prag..... 183 472 42 44 66 24,4 Graz..... 103 670 30 18 48 23,9 Klagenfurt .. 19401 3 6 9 24,0 Iriest .... 155197 66 71 137 45,6 Görz..... 22295 9 4 13 30,1 Pola..... 26353 11 5 16 31,1 gara..... 12134 3 4 7 29,8 Von der Gefammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 60 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Gem ein dewahl.) Vei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Mariathal im Bezirke Littai wurde der Grundbesitzer Josef Vertacnik von Mariathal zum Gemeindevorsteher, die Grundbesitzer Franz Zupan von Selce und Marcus Kovac von Unter-jelenje wurden zu Gemeinderäthen gewählt. — (Görzer Angelegenheiten.) Der Bau der neuen Görzer Artillerielaserne wurde dein Offerenten I. Hmelak zum Preife von 187000 fl. übertragen. — Zur neuen Stadtanleihe von 300 000 st. wurde das Offert der dortigen Firma A. V. Iona bei einer Verzinsung von 4 pCt. und dem Emissionspreis von 87,45 für Hundert angenommen. — (Lieferungs-Ausschreibung.) Das k. k. Reichs - Kriegsministerium beabsichtigt, den Bedarf an Winterkotzen, Sommerdecken und Pferdedecken für das Jahr 1887 im Wege der allgemeinen Concurrenz sicherzustellen. Der Bedarf besteht in 8000 Stück Wintertotzen, 8000 Stück Sommerdecken und 10 300 Stück Pferdedecken. Hei der Offertverhandlung werden nur jene Personen berücksichtigt, welche die offerierten Artikel in ihrer eigenen «5abnl anfertigen. Die schriftlichen Offerte haben unmittelbar und wngstens bis 25. November 1886 um 10 Uhr vormittags lm Emre.chunas-Pr°totolle des Neichs-Kriegsministeriums einzutreffen^ Die Kundmachung sowie die Offertformulare können auch w der Handels- und Gewerbetammer in Laibach eingesehen werden. Aunst und Aiteratur. — (Thomas Kojchats Männercköre in, Kärntner Volkston.) Es ist keiue Uebertreibung, son. dern eine auf statistlsche Berechnung basierte Angabe, wenn wir sagrn, dass Kos chats Karntnerlieder gegenwärtig zu den am meisten gesungenen Chören m den deutschen Mäunergesangs-Vereinen gehören Man wird wenig Programme von Lieder-tasew. selbst in Amenta, finden, aus denen nicht irgend ein «Koschat» verzeichnet steht. Es lann daher nur als eine gute Idee bezeichnet werden, wenn diese Chöre in einer neuen Aus-gäbe, die noch dazu sehr geschmackvoll ausgestattet und wohlfeil ist, erscheinen. Die Verlagshandlung F. E. L. Lcuckart in Leipzig lässt diese Chöre in einer Baud-Ausgabe in Taschenformat er» scheinen. Der erste eben erschienene Vand ist mit dem Porträt des beliebten Dichter-Comftonisten geziert und enthält 24 jener Volkslieder, wie sie in ihrer gemüthuollen, oft melancholischen, dann wieder wildlustigen Weise das Entzücken der Zuhörer bilden. Die Partitur tustet 1 Marl 50 Pfennige, jede der vier Stimmen 50 Pfennige. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 24. Oktober. Das Präsidium des Al^em-d-m'tcllhauscs begab sich gestern zmll Ministerpräsidenten uud theilte dcmsclben den Wunsch der öst^rrcichischeu Delegierten mit, dass in Rücksicht a»f epidemische Krank-ticitm in Budapest die Delegationen in Wien tagen sollen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses wies darauf hin, dass die Mitglieder des Herrenhauses die qleichen Wünsche hegen. Graf Taaffe erklärte sich bereit, sich hierüber mit dem Minister des Aeußein ins Einvernehmen zu setzen, und fügte hinzu, er glaube, dass dieser Schritt von Erfolg seiu werde. Wicn, 24. Okwber. Der ehemalige Reichskanzler Graf Veust ist gestorben. Budapest, 23. Oltober. Seit gestern siud hier an Cholera 25 Personen erkrankt und 11 Personen gestorben. Berlin, 23. Oktober. Der Kaiser nahm nach mittags in feierlicher Alldie-.iz die Accrediliue des Botschafters Herbette entgegen, welcher den Wunsch ausdrückte, sich auf den Boden der beiden Ländern gemeinsamen Interessen zu stellen. Der Kaiser erwiderte, er hoffe, die große Geschäftserfahrung deö Botschafters werde diesem seine Aufgabe erleichtern; er löüne dabei ganz a»f ihn rechnen. Der Empfang trug den freundlichsten Charakter. Petersburg, 24. Okwber. Die EnttMmlg des Denkmals für die im Feldzuge 1877/78 Gefallenen hat programmäßig in Anwesenheit des Kaiserpaares, des diplomatischen Corps und vo» Vertretern der Armee stattgefunden. Beim Gebet für die Seelenruhe Kaisers Alexander II. und der im Kriege Gefallenen kuietcn sämmtliche Anwesende nieder. Bei der Speisung der Truppen durch die Stadt erschien auch das Kaiserpaar. Sofia, 24. Oktober. Stambulov. Mutkurov und Radoslavov sind nach Tirnova abgereist. Der Minister des Aeußern wird sich Montags dorthin begeben. Die Eröffnung des Subranje erfolgt am 31. Oktober. Gadban drückte sein Bedauern über die Abreise der Regierungsmitglieder aus. welche ihn jedoch nicht hindern werde, die Versöhmmgsmission weiter zu verfolgen. London, 23. Oktober. Die Admiralität erhielt die Meldung, dass der britische Avisodampfer «Imogene», welcher den Botschafter White von Salonichi abholen und nach Constantinopel überführen sollte, unweit Galli-poli gescheitert sei. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Volkswirtschaftliches. Lllibach, 23. Oktober. Auf dem heutigen Marlte sind er> schienen: 14 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und Stroh, 12 Wagen mit Holz. Durchschnitts-Prcise. HIM.. -Ulss,,' Mlt.' M«,,. «'!»>', fl,>lr,! fl. ,l>-, fl, I lr, Weizen pr. Heltolit. 6 66 7 34 Vutter ftr. Kilo . . — 75------- Korn . 4 »7 6 30 Eier ftr. Stück . . — 3------- Gerste . 4 22 5 — Milch pr. Liter . . — 8------- Hafer . 2 92 3 IN Rindfleisch ftr. Kilo — 64------- halbfrucht »-------6 65 Kalbfleisch »—54------- Heiden » 4 6 4 !)5 Schweinefleisch » —56------- Hirse » 4 39 5 20 Schöpsenfleisch , —30------- Kukuruz , 4 71 5 30 Händel ftr. Stück . — 45------- Erdäpfel 100 Kilo 2 6?-------Tauben » —17------- Linsen ftr. Hettolit. 9-----------Heu pr. M.-Ctr. . 2 68------- Erbsen » 9------------Stroh » . . 2 68------- Fisolen » 10-----------Holz, hartes, pr. ^ Rindsschmalz Kilo — 92------- Klafter 6 40------- Schweineschmalz» —70-------— weiches, » 42t)------- Speck, frisch, » - 66-------Wein,roth.,lOOLit.-------24 — — geräuchert » — 72-------— weißer, »-------20j— Wäschezeichenpaste. Das «Pharmaceutische Centralblatt< veröffentlicht folgendes Recept zur Darstellung einer Wäschezcichenpaste: 20 ^ Kupfer« Vitriol und 30 ß salzsaures Anilin werden, jedes für sich, fein verrieben, dann miteinander und mit noch 10 ß Dextrin sorgfältig vermischt. Das Gemisch wird mit 5 ^ Glycerin und so viel Wasser vevrieben, bis eine dicke, gleichförmige, breiförmige Masse resultiert, welche direct mittelst Schablone und Borsten» Pinsel in der gewöhnlichen Weise benutzt werden lann. Nach dem Zeichnen, respective Schablonicrcn lässt man die Gegenstände wenigstens zwei bis drei Tage liegen, ohne sie zu bügeln, worauf die schablouicrten Schriftzügc mit dunkelgrüner Farbe auf< treten, die sich nach dem Waschen mit Seife oder Soda in Tiefschwarz verwandelt. Die Zeichenpastc lässt sich lauge Zeit aufbewahren, nur hat mau, falls sie eingetrocknet ist, nöthig, mit dem schwach mit Wasser benchlcn Borstenpinsel so viel von der Masse abzureiben, dass die erzielten Schristzügc gleich nach dem Icichnrn mit grünlicher Farbe auftreten. Die schwarze Farbe, welche mittelst der beschriebenen Paste erhalten wird, ist idenüsch mit Anilinschwarz und besitzt souach auch die gleiche Widerstandsfähigkeit gegen Reagentien wie letzteres. Will man die Paste in eine Zeichemints umwandeln, so ist es nur erforderlich, einen Theil derselben mit wenig Wasser zu übergießen; die so H tcnc trilbe Lösung lann ohne weitere Vorbereitung als -w«!^ Zeichentinte verwendet werden. Im allgemeinen jedoch w . Verwendung der Paste selbst in der vorhin beschrieben"'^ zwc^üäßiger, da man mit derselben reinere und scharfer tourierte Schriftziigc erhält. Angekommene Fremde. Am 22. Oltcber. Hotel Stadt Wien. Slorch, l. l. Nahn Oberinspektor, f. AH Lienhart, Ehrmann und Hanek, Kaufleute, Wien. - W">M' Kfm.. Brunn, - Weber. Ksm., Gmünd. - Meiscl, Kl»"' Alba. - Slibar, Kfm., Tabor. ^ ,H Gllsthof Siidllllhllhof. Guggenberger, Kaufmann, Lou. -^ M"' Kaufmann, Pola. , >» Gasthof Sternwarte. Dereani, Bescher. Seisenberg. -^ ?',,.»' Brauer, Senoselsch. - Gregoric Marianne, Köchin, »ron» — Moriani uud Belcsch, Privatiers, Fiume. Am 23. Oltober. Hotel Stadt Wien. Egli, Ingenieur,-, Raumann. iMY, ^' Hacek, Klein und Pl-tric, Kaufleute, Wien. — Dr. Groß, >' ' Gcrichisadjunct, Pcltau. ^.^ Hotcl (Ncsant. Wiclhc und Fränl, Kaufleute, Wien. ^ «""^' Reisender, Prag, - St?inberger, Reisender, Linz, '^".^. und Krl, Kausleute. Brunn. — Caracsony, l. l. ""'" Kaplau, und Heinrich, Privatier, Graz. — Sternbera., "c > der, Budapest, - Kermel, l. t. Gerichts-Adjunct. KIag">" — Dolenc. Privatier, Rudolfswerl. — Deperis. l. l. ^^ ^',„st Prakticant, uud Vrauäat, Stadtgemeinder, ^< ters'Tichier. 7 Monate, Wienerstraße 23, Fraisen. ^ <^, gareth Buseti, Arbeiters'-Witwe. Hraochlydorf 17, Nll'e"" — Anton Praproliiil, Schuhmachers-Sohn, l l Tage, H""" dors 19, Bronchitis. Im Spitlllc: ls Mllls- Den 2 0. Oltober. Maria Velepic. Con,n"!!'°" Gatlin, 3« I., Herzllappenfehler. g5 I., Den21.Oltobcr. Ursula Kozelcc, Inwohner'«, ° Marasmus. _____^<- Lottozichullgen vo»l iiZ. Oltober. Triest: 23 30 85 «0 64. Linz: 44 4 48 53 ^_^-> - ^'Z « ! ! ^^-^' 7 Ü.Mg 1739.78! 4.8 O. schwach bewöltt ^ 23,2 » N. 738.54 11.2 O. schwach heiter 9 »^b. 739.98 6,4 W. schwach heiter^------^ 7Ü7Mg.^741^82 5Z nNdM' Nebel ^gO 24.2 . N. 742,60 12,6 O. schwach h"t" 9 . Ab. 744.54 2,9 windstill theiln», h" g^< Den 23. und 24.: Morgens Nebel, dann heit"? ^« ^h roth. Das Tagesmittel der Wärme an beiden Tagen ' ^ 9,3", beziehungsweise um 2,9" und 0,4« unter dem^^^ Verantworilicker Redacteur: I. I Schmerzerfüllt geben wir allcn Verwand^ > Freunde» und Bekannten die traurige Nach"chl ^.„ > dem Hinscheiden uuseres innigstgeliebtcn, '" V Söhnchens ! welcher gestern nachmittags '/<4 Uhr "^,^?in ! Kranlenlager im zarten Aller von 2'/» 3^^ ! ein besseres Jenseits abberufen wurde. ^ > Der theure Dahingeschiedene wird ^" ,sl> > den 26. Oltober um 5 Uhr nachmittags von, ^^ ^ > hause Petersstraßc Nr. 34 auf deu Fricdhos ^" "«„he > Christoph überführt und daselbst zur ew'gen > > bestattet. > Laibach, 25. Oltober 1866. > Ia,°b >md Emi'ie Kl»»^l gVitlO V naSom založništvu jo lziöol na drugi, poinnozeni natis. | Poezije S. Grep» | Elegantno vezane In z zlatim »•»Jj'jJ!" j nejo 2 gold., nevezane I QW- iXi * ' Ig. v. Xleinmayr S Fed. Ban« ] 2003 Course an der Wiener Börse vom 23. Oktober 1886. N^ dem oMen«, c°urMatte _, ' Geld War,, ^.^taats-Nnlehen. '"'^c, <ü/ «........ l"'2b «445 !ü«!,,, ./» «laatslos« »go st. '»»'- i«i> 50 ^s< ö-w.e. Ibls<,l5l- , k. .VN'^riorilälen . . »»?oi00io ^ ^>«<"«-Qbl,hn)-------------- »- i!l«ü. ^ V°M I, iß?« . 1I4'50II5 «5 thl!zU""N'«Nl. «^ >00sl, v. w. 1»1— 1,1 bv '"»'«°se 4°/, 100 sl. . . 1«4 L0I»4 7« z:tHK<....... .0«,..,. ""^»llch«..... ,l»4boloeiu Gelb Waic 5s/„ Temeltt Vanat . . . . l04b0l05«0 5«,, ung«! Nndere bssentl. Nnlehen. PonaU'Re«.»kosc »»/« lO0 fl. . N8 501,!' — dto. «nleiht >87«. Neuerllei . 'Nli z?. l05 7ft Nültbcn b. Elablgemeindt Wien I04b0iob" Vlolehen b, k tablgcmeinbe Vicn tkilber und Vold) . . . . I»l5b l8» — PrämieN'»I>!l,d,El„dtssem./, °/y I00 «5 wo ?s> dt°. in «» « , 4»/« . »820 »? — dlo. Prämien.kchulbvelschr,»-/» lO0b0l0i - O es». Hypolbelenbanl >oj. k'/,"/« lul «b ioi 7b Olji.ung. V^nl Verl. 5"/,, . . l0»»oi00 70 dlo. „ 4'/,°/» . lOi-io 101-50 d«0. „ 4"/„ . . »8»0 »«45 Ung. aNa, Vodllicrcbll'Ncticngtl. », Pcna»d»-^°ldbahn i» Glider »g ,o z,., _ ftranz'^ojcj-zvah«..... ^.— _^..^ Ül>ali,>schc ^aü. ^ud>r,u > Bahn «tm. IU8I »U0 sl. k. 4>/,"/« . ion-—ION b« Qcfterr. viortweslbahn . . lUL ko ioü Uo Eiedlnblllger.......__^____ Gcld wa« Staatsbahn I. «tmisfion . . — - «o« 5>l< Elldbahn ^ » »/«.....Ib9b0l«N — ^ k 5^.....1,9— 130 — Unn»nal >?»'— EIary«l!o<« « »4'l!.'> 4°/„ Vonnu.Dampss^. iuo fi, . 117-75 >1«lü LailachcrPrämien»»uleh.«nfi. 20ll> 20 7l> Osenct ^°!l 40 fl..... 4« b« 4«— Palffh-Llie 40 fi. .... 4«— 4,-40 Nolhcn lkeuz. efi.Ges.v. ><»fl. »4 40 14 70 Mubclj.^ofc 10 fi. .... i» 7.». i>» »b OllIM'i!ose 40 sl...... 5« 75 57 l»0 Sl-Genois-^of« 40 sl. .»»50 57 — Waldsltin«l!ost »0 fl, ... »3 — "4— Wint!!chgrHtz.i!ose ,0 sl. . . 40 »« 4»-— 10« 40 Vbi»,-l..Äl,fl,,Ocst.ü!l>ufl.S.4l)<>/o lZu—23» s.0 t, ,17 —,17 50 Oestcll.'Ung. Vanl .... 8«» —!»«7— Umonbanl ltl)(» jl.....!«08-80 Ü0« l0 Verlehrübanl. «llg. 14», jl, jie» —154 — > Vtlb Ware Nctien von Transport» Unternehmungen. (pn Stil«). Mbrechl'Vahn »00 sl. Silber . — — — — «lsölb.ssium.Ullhn ü0o fl. Silb. l»??5i8«»5 «ussig'tepl. 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Oeft, in W. 10v fl, — — — — Trisailer bohlen» -Ves. 70 fl. . — — — Devise« Deutsche Plätze......,l,5 «l l.0 Vondon.........l»5,ol»5N0 Pari» .........4» 40 4» 47. Pelersburg .......— ^ — — Valuten. Ducaten........ l»»1 b«» »0Stli