Wbacher Leitung. Nr. 120. Plänumcrationsprci«: Im Comptoir ganzj. fl. ll, balbj. fl. 5.50. stur die HustcNun») n,«ü HanS halbj.5olr. Mit dcr Post gauzj.sl. ',> ycilbj.si. 7.50. Montag, 28. Mai Inserti onögcbilhl bi« i» Zeilen: imal 80 lr., 2m. 8Nlr., n«i.l f!.;senft vr.ZMc n».(!lr.,2m.8lr., 3!u. ln lr. u. s. w. ^üseltio!it«stc!!!pcl jcbcöiü.öo f». 1868. Mit 1. Juni beginnt cm ncneö Abonnement anf die „Lllililtcher Zeitung." Dcr Prän n incrati ons-Prciö beträgt siir die Zeit vom 1. bis (5lldc Juni i860: In, Comptoir offen...... — fl. 92 lr. Im Comptoir nntcr Convert ... I „ — „ Für Laibach ins Hans zugestellt . . 1 „ — „ Mit Post nntcr Kreuzband .... 1 „ 25 „ Ämllicher THM Sc. k. f. Apostolische Majestät haben dem f. k. Dl'crlicntcnant iu dvr Armee Ferdinand Grafen Hom-^esch die k. f. KämmerelSwürdc allcrgnädigst zn ucr-lcihcn gernht. Se. l. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Mai d. I. den außerordentlichen Professor an dcr k. RechlSakademie zn sslan-sculim'g Dr. Gustav Groisz zum ordentlichen Pro« fessor für Strafrecht, Slrafproceß, Civilproceß sammt Concurs- und Ausgleichsverfahren, so wie für Versah« i'm außer Streitsachen an derselben Lehranstalt allcr-gnüdigst zn ernennen geruht. Dcr Minister sür Handel und Volkswirtschaft hat dcn Hydrographen zweiter Classe der k. k. hydrographischen Anstalt Robert M üller znin nautischen Ober-lnspcctor der Cculralsccbehöroe ernannt. Nm 2'i. Mai I8l!6 wurde in der l. l. Hof» nnd Etaalsdrnckerei in Wien daS XXIl. und XX!!!. Stück deö Reichs« ^setzl'laltcü ausgegeben und versendet. Das XXIl. Stück enthält nnter ^lr. (^2 die Crtlärnng vom 12. Jänner 1866 über den Beitritt dcr l. l. österreichischen Regierung zur anglo - tunesischen Convention vom 19. October 18(i.'^ in Betreff dcr Erwerbung nnd des Besitzes von Liegenschaften in Tunis. (Am 13. Jänner 18W> in gleichlanlenoen Exemplaren anSgefer-tigt nnd ansgcwcchsclt zwischen dem k. k. Generalconsnl iu Tunis nnd dem Bey der dortigen Regentschaft.) Das XXl». Stitck enthält nntcr "r. l;u die Concrssionsnrknnde vom Itt. November 1866 zum Bau nnd Betriebe einer Locomotiueiscnbahu von Aussig über Böhmisch-Leippa nach Nebenan zur Verbindung dcrÄnssig-Tcplitzer nnd dcr l. l. nördlichen Staatseisinbahn mit der südnorddentfchen Verbindungsbahn. Vom l. l. Redactions » Bureau dc« Neichsgesetzblatte«. Richtamllicher Theil. Vaibach, 28. Mai. Nach der Mittheilung Gladstone's im englischen Parlament kaun der Congreß als eine Thalsache betrachtet werden. Die Aeußerung dcr „France," daß in der ProgrammSfassung nicht mehr von der Abtretung VcuelienS, sondern nur von den Mitteln für die Garantie der Sicherheit Italiens die Rede sein soll, beweist, daß man alles vermeiden will, was Oesterreich von vornherein gegen den Congrcß summen müßte. Hicmit stimmt anch nachstehende Aeußerung der „Ocstcrr. Zeitung" überein: „Wenn die österreichische Regierung in den Cou-greß eintritt, so wird sie die Ueberzeugung gewonnen haben, daß sie es thun kaun, ohne das Recht nnd die Ehre des Bandes zu schädigen, und sie erfüllt iu diesem Falle einfach eine Pflicht gegen ihre eigeucu Böller und gegen Europa, wcun sie eiucu letzten Versuch zur Hiutauhaltuug des Krieges nicht abweist. Ihre Stcllnng auf dem Congrcß wird ciufach seiu. Sie kommt weder, n m auf der Spitze des Schwertes Forderungen für Oesterreich zu stellen, noch mit g cstrccktc m Gew eh r die Forderungen anderer zu acceptiren. Oesterreich hat zunächst leine Vorschläge zn machen, sondern nur sie entgegenzunehmen und zn ftrüfeu." Pariser Corrcspoudenzen sprechen übrigens die Vcr-mulhuug aus, daß der Congreß sich auf drei im voraus festgesetzte Fragen beschränken nnd folglich mehr den Charakter von Confereuzen nl dic Finanzuerhältnisse einen Lnxnö gestatten, die beliebte ^giülcr. Wärmn anch nicht? Bei Tage ist daS Ranchen durch ,'° Hesctzc streng verpönt, und bei dcr Nacht — min, da wird ^ """ nicht gesehen. h.Da« O'mtrnm dcö harmlosen Hanfcnö scheint dcr Poet des w^'s zu bilden, denn seine Causcrien erregen viel Heiterkeit, ^lich ist cr still geworden, er spähet unverwandt nach der ent« ^"gesetzten Seite nnd rennt riligen Schrittes ohne Grnß dauon. ,, °lort slight anch der Stnoentenclubb auseinander nnd cö tritt ^ Btillc ein. h» ,^cdcrlt dnrch den Schallen lehnt an dem Stamme einer riii"? "'"-' ^^"lt, welche jetzt hervortretend einem Voriibcrgchendcn ^lllct überreicht. Das bclvasfnctc Auge dcö Poeten crlennt in den- beiden Nachtwandlern dcu Fremden nnd semen Pagen. Der erstere nähert sich dem Lichte einer Gaölampc nnd liest da«? erhaltene Billet; der Späher läßt ihn nicht ans den Angen. Nach einer Weile steckt der Fremde sichtlich zufrieden das Billet in sein Portemonnaie und entfernt sich, gefolgt von dem Poeten; er geht durch viele Gassen; endlich betrit er ein Caf<-. Unschlüssig bleibt dcr Poet stehen, doch entschlieft er sich, einzntrclen, denn dcr Fremde tennt ihn ja nicht. Dcr Fragliche stand bei einem der hintersten Tische, um welchen eine ansehnliche Menge Äcsnchcr gruppirt war. Vei dcr An-nähcrnng erkannte er, daß ein Hazardsviel solche Theilnahme erregte. Ein jnnger Mann schien besonders anfgcregt, ein Zeichen, daß er unglücklich spielte. Der Fremdc halte sich zn ihm gesetzt, ohne anfangs an dem Spiele Theil zn nehmen; als jedoch sein Nachbar fortwährend verlor nnd znlctzt vergeblich nach einer Banknote in seinem Portemonnaie suchte, mnntcrte ihn dcr Fremde anf, weiter zn spielen und steckte ihm heimlich eine Banknote zn, welche der andere zögernd annahm. Bei diesem Manöver entfiel dem ersteren ein Papier, welche« dcr Poet als das eben knrz vorher crhalicnc Billet agnoScirte. Blitzschnell trat er mit einem Fnßc daranf nnd hob cö in einem unbeachteten Momente auf. Die Anfmcrlsamkrit sämmtlicher Spieler war auf den jungen Mann gerichtet, dem sich nnn daS Gliict ebenso hold zeigte, als cö ihm ' vorher feindlich gewesen war. Deshalb kümmerte sich anch nm dcu Poeten niemand weiter nnb so konnte er seine Wißbegierde bezüglich des Inhaltes deö Briefes ungestört befriedigen. In jedem ! andern Falle würde er ein derartiges Schriftstück nnbcdingt, ohne !sich um den Inhalt zn kümmern, zurückgestellt habeu; hier jedoch trug er keiu Vcdenlen, dasselbe zn behalten, weil er dem Betrüge — ein solcher war ja seiner Ueberzeugung nach vorhanden — anf die Spnr kommen konnte. Er zog sich also in cinc Seitcnabthcilnng, die mit ÄnSuahme zweier eifrig lesender Herren von niemanden besetzt war, zurück. Da er unbeachtet zn sein annehmen mnßte, so entfaltete er den Brief nnd las. Wir wollen den Wortlaut desselben nicht wieder« geben; cü genügt, zn erfahren, daß Amalic durch die süßen Worte des an sie gerichteten Billets geblendet, zwar sehr viel von dcr Fnrcht vor der Strenge ihres Vaters sprach, endlich sich aber doch entschlossen zeigte, dem Adonis die so sehnlich begehrte Zusammcn-knnfl in der Laube- ihreS HanSgartenS, jedoch im Beisein ihrer in daö Geheimniß eingeweihten Kammcrfran zn gewähren. Zu diesem Zwecke möge er am lonnncnden Tage nach Sonnennntcr« gang vor dcr Thüre dcS Gartens erscheinen, allnio ihn die be-wnßte Zofe einlassen würde. Daö alles war für den Poeten genng. Damit der Fremde den Verlnst dcs AillrtS nicht gewahr werde und Verdacht schöpfe« könnte, beschloß er, dasselbe an jene Stelle zu werfen, wo er es gefnndcn. Da keine Adresse darauf stand, so konnte er zu seinem größten Leidwesen den Namen des Verlnstträgers nicht erfahren. In einem Angenblickc also, wo die Aufmerksamkeit der Spieler durch eine Wcndnng des SpiclcS sehr gefesselt war, ließ er das Billet unter den Tisch gleiten nnd schob cs zn dem Fremden hin; hierauf klopfte er demselben auf die Schulter: «Mein Herr, geben Sie Acht, cs falle» Ihnen Banknote» zu Boden. Dcr Angeredete bückte sich und hob daö Papier auf. „Ich danke Ihnen für die Anfmcrlfamkeit! Eö ist zwar nnr ein Papier, hat aber für mich doch einigen Werth." Mit diesen Worten fleckte er daS Billet in die Brieftasche, nicht ohne einen forschenden Seitenblick anf daö Gesicht nnscrcS Poeten zu werfen. Tiefes blieb unverändert, gab sich vielmehr Mühe, dnrch da? Spiel gefesselt zn scheinen, so daß der Fremde beruhigt den bereits anflennenden Verdacht nnterdriickte. Das Spicl dauerte indeß fort, nnd der Nachbar dcs Frem« den gewann bedeutend. Dcr letztere lriumphirle; sein Nebcnmanu war ihm nicht nnbe-lannt, cr hatte ihn bcrcitö im Casino-Garten und heule Abends 818 italienisches Product. Ginge man bei der Eroberung VeneticnS schließlich von der Sprachgrenze aus, so Würde man sich nothwendig in die lächerlichsten Phan« tasien verlieren. Wir scheu hier da? Recht, das heißt Unrecht Ilalicus auf Venedig auf das Klarste ausgedrückt. Mit demselben Rechte oder Unrechte könnte cö Trieft verlangen, um das adriatische Meer beherrschen zu können. Trieft war und ist aber gleichfalls leine italienische Stadt im aulonomischen Sinne, sondern eine Vereinigung von Nationalitäten, in Sprache nud Sitten von einander verschieden, nnd was Trieft seit dcn Verordnungen Ferdinands I. vom Jahre l522 bis auf Karl Vl. und später geworden ist, ist das Werk dcS Hanfes Oesterreich und keineswegs italienisches Verdienst. Und will man nun um Vcnctien Krieg führen? — Italien, hcißt es, wcrdc nicht aggressiv vorgehen. Oesterreich will kcmcn Krieg und verharrt ans der Defensive. Doch wir lcnncu das italienische Spiel. Im Jahre 1861 landete Garibuldi mit seinen 1000 Kämpfern in Marfala, die Organe der französischen Negiernng nannten ihn einen Flibustier; dann kamen die rcgnlärcu Truppen Victor Emanucls mit dem Könige an der Spitze. In dcr Tolcdoflraße ritt ihm Garibaldi entgegen, dcr König reichte ihm die Hand und ein „^l^ici^ lohnte die That. — Neapel wurde auneclirt und das 'Königreich Italien von Frankreich anerkannt. Wird sich dasselbe Spiel wiederholen? DaS officielle Italien greift allerdings Venedig nicht an, allein der Pntsch von Rovigo kann zur Wahrheit werden. Die Freischaa-rcn wcrdcn von dcn Ocftcrreichcrn zurückgeschlagen und für diese übernimmt der moderue „Rechtsstaat" Italicu gegenüber Oesterreich als Rechtsstaat iu vollfter Vedcn-tung leine Verantwortlichkeit, wogegen wir aber auf das Entschiedenste protestircn; cs wird erklären: Oesterreich habc angegriffen nnd wird die reguläre Armee, allerdings wieder bloS znr Vertheidigung, vorrücken lassen. Wird dic Armce von Oesterreich geschlagen, siicgt eine öslcr« rcichischc Kugcl über dcn Miucio, eine andere über dcn Po, dann ist nach Erklärung RouhcrS der Augenblick gekommen, wo dic „Neutralität" Frankreichs ihr Ende erreicht hat, indcm seine Intcrresscn direct berührt werden. Und diese Interrcsscn sind Vernichtung dcr Verträge von 1815, Ausbreitung dcr Macht Frankreichs, Zcrrcißuug DculschlaudS und Schwächung Oesterreichs mit Hilfe Iwlicnö nnd Preußens. 3lc>polcon wird Italien frei machen bis znr Adria, er wird cs vergrößern bis znm Breuucr, zu dcu tarnischen uud julischen Alpen ; er wird für Frankreich die Insel Sardinien, vielleicht selbst Picmont uud Gcuua, Belgien, nicht blos die Rhcinprovinz, soudcrcrn anch Westphaleu cmncctiren; Preußen Schleswig.Holstein, die mililürisch'diplomatischc Hegemonie über d^S nördliche Deutschland zu überge« den bereit sein, allein er wird ans Deutschland ebenso« wenig eiu mächtiges Prcnßcn machen, als er aus Ila-lien ein mächtiges Picmout wcrdcu ließ. Und nach dcn Vcrlnslcn ini Süden, im Westen und Norden würde Deutschland zu einem geographischen Begriffe herabsinkcu, es würde ein bloßer Namc fein, wenn man etwa dcn Nest als cinc Art Rheinbund beisammen ließe. Dic „Nchm" übcr dic Siluntwu. Das Unglaubliche ist geschehen, Wilhelm l. von Gottes Gnaden König von Preußen aus dem Hause Hohcnzollcru hat mit dem Usurpator Victor Emauuel Vündniß gegen Oesterreich geschlossen. Dieser Thatsache gegenüber ist der VnndeSantrag der Bambcrger Confü« derirten fast komisch kleinlich. Man will von dcn streitenden Mächten cinc Erklärung vcrlaugcn. WaS ist da noch zu erklären, wo die Thatsachen schreien? Durch das Äündniß mit Italicu slcht Prenßcn in Rebellion gegen daS Buudcögcsetz, wclchcö dcn Aundesstaatcn Büudilissc vcrbictct, welche glgcn die Sicherheit eines Bundcsglicdcs gcrichtct sind.. Wcuu dcr denlsche Bund ein Vcwnßtscin scincr Rcchtc uud Pflichten, wenn die Bundcostttlltcn dic Erkenntniß ocsscn habcu, waS ihnen selber dreht, so mus; ictzt dic Ällndls^'ccunon gcgcu das abtrünnige, rebellische, vcrräthcrischc Bundesglicd Pren» ßcn bcschlosseu werden. ^>ia>l muß Preußen jctzt so behandeln, wie dic nsroamcrilauischc Union die rebellischen Südstaaten behandelt hat. Wenn man das kräftig thnt, so wird sich daö bezügliche Auöluud vor dcr ^inini« schnug hütcn, wic cS sich in Amerlla davor gchülct hat. In der oiicntalischcu Frage scheint dcr c'n«u, I»l!li schou eingetreten zn scin. Gcgcu dcn (5ongrcßdcschlnß, gcgcn Protest vcußlands uud der Türkei hat dcr Prinz von Hohcnzollcrn als Fürst von Romanicn scincn Einzug in Bukarest gehalten, uud am nämlichen Tage ist ein rns-sisch'türkischeö Armcccorps iu dic Moldau eingerückt. Ein Mitglied des prcuhischcu Kouigohauscs drängt sich nach der Ehre, Vasall des türkischen Padischah zu sein; dcr P^dischah aber weist dicscu Vasallen mit bewaffne» tcr Hand zurück. Rußland will leinen fremdcu Fürstcu auj dcin romanischen Fürstcnsluhl, uud doch drängt fich gerade ciu preußischer Priuz auf diescn ucucu und doch schon niorschcn Thron. Und dennoch hofft man in den militärischen Kreisen Berlins auf eine Allianz mit Ruß« laud. Dic Situation ist unerträglich schwül uud dnujcl. Mügcu bald Kauoncnblitzc ^.'icht uud Kläruug uud Erleichterung der Hcrzcu schassen. Oejlerreich. Wien, 25. Mai. Die „Presse" schreibt: Die bcdcuttudstc ^)iachricht, wclchc dcr heutige Tag bringt, ist wohl diese, daß Oldenburg betreffe dcr holstcini-schcu SucccssiouS'Flage am Bunde cincu Autrag auf schnelle Einlcitnua dcs buudcsgcsctzlicheu Verfahrens dnrch Anordnnug cincr slusträgal-Iuslauz gestellt hat. Oldenburg steht in ciucm so imimm Verhältniß zu dcm Berliner Cabinet, daü nlan annehmen kann, dieser Schritt sei nicht ohne Einvernehmen uud Billigung dcs lchtcrcn uutcrnummcu. Selbst wenn dic officiösen Organe der preußischen Regicruug jede Milwisscuschaft dieses Vor-gehcus ableugnen sollten nnd dasselbe ernstlich tadeln würden, könnte diese uuscrc Mciuuug hicdurch uicht erschüttert wcrdcu. Für Prcußcu wäre die« cinc zn große Demüthigung, crst monatelang die Eompctcuz dcs Buu-dcS iu dcr holstciu'schcn SucccssionS'Fragc abzzclcngncl zu haben und sie dann plötzlich anznerlenncn. Wiuß aber, um eiucm Kriege auözltwcichcu, dieser schwere Schritt gcthllu wcrdcn, so gibt cS lciucu besseren Aus« wcg, als gerade Oldcuburg vorzuschicbcu, dcsscu (Äroß» herzog selbst Ansplüchc auf dic Herrschaft übcr Schlcö-wig.Holslcin erhebt. Verbindet mau jcueli Autrag Oldenburgs mit dcr gleichfalls eingelaufenen Nachricht, daß General v. Manlcuffcl sich dcm Herzog von A n g u st cnbnrg in Kiel genähert habe, demselben Für-stcn, dcn er zu verhaften drohte, falls cr schlcswig'schcn Boden betreten würde, so läßt es allerdings dcn Olau» bcn an die Üiiöglichkeit aufkommen, daß Preußcu auf die Auutfion dcr Elbe-Hcrzogthümcr ganz Verzicht ge- leistet uud sich mit dem Gedanken befreundet habe, di> selben in dcn Besitz des Fürsten übergehen zu lasseli, dcn dcr Bnno als den bcstbc^echtigten ancrlcuncn wird. — Die „Wr. Ztg." schreibt: In ciuem hiesigen Blatte begcgucu wir dcr in For,n cincr i)cichtigstclllnist auftretenden Notiz, daß der prcnßischc Gcsaudtc auf dcr letzten Soiree beim Grafen McnSdorff nicht crschic' ncn sei, nnd cs wird diescr ')iotiz noch wcitcr hinzagc» fügt, daß er scit kurzem überhaupt au dcn gewöhnliche» diplomatische!! EmpfaugSlagen nicht mehr iin auswälti^ gen Amte erscheine. Beides ist dcr „Eoüst. Ocstcrr. Ztg." znfolgc falsch. Frcihcrr v. Werther hat der letzten Soiree dcs Grafcn Mcnsdorsf beigewohnt und im Ucbrigen einfach die bisherige Ucbnng beibehalten, laufcudc diplomatische Mittheilungen au dcu rcgclmäßi» gen Empsaugölagcu zu machcu, sür besondere nnd dringende Erösfnuugcu abcr vorher auzufragm, zu welchcr Stuudc es dein Munster geuchm sei, dieselben cutgcgcü-zuuchmcn. Daß man hier dem versöhnlichen Sinne, ili welchem der Freiherr v. Ncrthcr jederzeit uud biS auf dic hcutige Stuudc seiue Hiissiou aufgefaßt und vollzogen, die vollste Würdigung zn Theil werden läßt, mag hier noch anödrücklich ausgesprochen werden, Aus Prag, 24. Mai, wird bcrichlct: Die ?lsscll< tirnng von Freiwilligen bci dcn hirsigen Truppen nnd Depots schreitet, zum Theil auf Kriegedauer, zu>n Theil auf die Dauer der vorgcschriebcucu Wehrpflicht, rafch vorwärts und mnrdcn nach Abschluß dcr verflossene» Woche neuerlich 726 Mann, welche zumeist der Militärpflicht bercile geuügt hubeu, assentirt. Mit welcher Begeisterung die Söhnc uuscreS Valcrlaudcs dcm Rüst des Monarchen folgen, mag bewcifeu, daß sich vor-gcsteru drei Brüder, Söhue cines hicsigeu KauflnauucS, zum 29. Feldjäger-Balailleu, uud zwei Brüder, Söhne eines fürstlich Fürstenberg'schcn Beamten, znm 13. Feld' jägcr-Bataillon asscutircn licßcn. Ucbcrhaupt meldet sich der größere Theil dcr Freiwilligen zur Iägerlruppl' Venedig, 22. Mai. „Dcr Eongreß und die Abtretung VcnetienS" heißt ciu Artikel, deü die „Gazetta ufficiale di Vcnezia" au dcr Spitze des uichtamtlichcu Theiles ucrösfcullicht. Dcr Artikel ist ooll Wichtigkeit, weil cr dcm Armccbcfchl dcS Erzherzogs Albrecht nur um kurze Zeit vuranzucilen schcint. DN' Artilcl schließt folgendermaßen: „DaS neue Italien will die Eroberung Vcncticns durch den ssricg. Wohlan, cö führe ihu. Der AuSgang der Schlachten ist in Gotlcö Hand. Oesterreich hat mehr als einmal Glück u»d Mißgeschick crfahreu und läßt andere mit noch nicht cr' fochtcucu Siegcu prahlen; abcr stark dnrch scin Nccht uud ans die Gerechtigkeit seiner Sache vertrauend, i>t es cutschlosseu, seine Feinde ihre großsprecherische Ueber-hcbuug theuer bezahlen zu lassen. Sie glauben Vcnc» ticn zu erobern, wie sie die Herzoglhümcr^ das Konig' reich Neapel und die Staaten dcS Papstes erobert ha« bcn; Oesterreich aber ist bereit, es bis zum letzte» Blutstropfen zu vertheidigen. Oesterreich mciß schr wohl, daß man, wcnu daS Kricgsglück seine Fciudc begünstigt, die Sieger mit Beifall nnd Blnntt» überschütten wird; cö weiß abcr anch, nnd zwar m>l aller Bestimmtheit, daß, wenn Gott ihm dcn Sieg vcr^ leiht, wcnu seine disciftlinirtcn nnd siegreichen Streit' lrüflc die Angreifer zu Paaren treiben, die italienisch^ Völker, wcuu sie das verabscheute Joch dcr Sccten zc^ trümmert uud die Macht, welche sie uutcrdrückt hielt, vernichtet sehen, mit uuwiderstchlichcm Dränge sich cl> hcdcn wcrdcu, um cö als Befreierin zu begrüßen lN>b beim Ausgehen gescheit, luvz, eö war dcr Vianil Fanny's. Dadurch, daß er ihm unter dic Arme gegriffen, hatte cr sich dessen Erlennlc lichtcit erworben. Die Folge davon war, daß cr scincn Netter fllr dm folgenden Tag znm Diner einlud, cinc Einladung, die derselbe ans nnö bclannlen Gründen auch annahm nnd dabei bcwntc, daß sie ja WohnniilMachbarn seien. Der Poet hatte genug erfahren, um mit seiner heutigen Expedition mehr alü zufrieden scin zn lonnen. Ein längeres Vcrniei-len war zwecklos, deshalb entfernte er fich und schritt dcm <5af<5 Nationale zn. Dort saß Albert, wic allabendlich; seinen Bekannten entging dic Veränderung lemeswcgö, die scit einigen Tagen mit ihm uor-gegangcn ; er, der immer gut gelaunt gewesen, dcr jeden Inx mitgemacht, stetö seinen Platz am Billard ansgcfüllt hatte, saß nnn drillend iu riucr fiustcrn Ecke, uud weder Zurufe, noch Neckcreieu, an dcueu cs uicht schlle, vermochten ihn auS feiner Apathie zn wecken. Er war sehr wortkarg, sprach überhaupt uur daö Nothwendigste: uur mit dcm Poeten verkehrte er seit disser Zeit viel. Dieses Benehmen rief natürlich allerlei Vermuthungen wach. Man rielh hin und her: Einige mciutcn, cr habe im Spiele verloren, andere vermutheten, er sei verliebt, während einige Erceutrische sogar annahmen, das; er ein fürchterliches Geheimniß cutdeckt haben lullssc oder mit Selbstmordgedanken umgehe. Hcntc schien er mit großer Ungeduld seines Frcnndes zn harren; schon verzweifelte cr daran, ihn heute noch zu sehen uud wollte sich entfernen, als PlölM) die Thüre aufging, und dcr längst Erwartete eintrat. Der frühlichen Miene nach zn urtheilen, brachte cr gute Ncuiglci-tm und Albert ging ihm mit pochendem Herzen entgegen. ^ „Endlich sind Sie da!" sprach cr, nachdem sich beide in dcr beliebten dunkeln Ecke niedergelassen. „Was f!ir Ncniglciten bringen Sie? Ich fürchte, leine gnten! „Ja nnd nein!" antwortete der Angeredete. „Ich bin auf cmcr Spur; dcr Fmndc schmlt nicht rechtliche Absichten zil haben." ^ Hier wurde dcr Sprecher vom dieustbcflisscncn Marqncur nntcrbrochcn, welcher eine Gasflamme anzünden wollte. Albert wies ihn barsch ab nud der dienende Geist zog sich verblüfft zurück. „Das Schwierigste bci der ganzen Affaire," fuhr dcr Poet fort, „,st iudeß der äußerst unglückselige Znfall, das; der Heuchler — sür cincu solchen musz man ihn ja nelimcn — (Alanden gc-fnndcn, denn das Mädchen nimmt seine ibersichcruugcn für bare Münze." „O, dann darf ich leine Hoffnung mehr hegen", sprach Albert cntmnthigt und äußerst niedergeschlagen. „Verlieren Sie dcn Mnth nicht! D,c Frauen haben ein schr unbeständiges Gemüth; Sie müsscn alö Netter der Dame erscheinen. Um das thnn zn löunrn, brauchen wir Beweise, bloßen Worten glaubt daö Mädchen ohnehin nicht. Morgen nm die Abendstunde will ich Sie an einen Ort führen, wo Sie sich von der Wahrheit dcs eben Gehörten mit eigenen Angen überzeugen sollen. Sie sprachen noch mancherlei, doch verrieth der Poet von dcm Villete nichts, um den Frcnnd nicht noch mehr in Ansreguug zu bringen. Der lchtcre empfahl sich mit dem Versprechen, lommcn-dcr Tages in der Abenddämmerung zn erscheinen. Der Poet indeß fühlte noch leinen Drang in sich, dcn Heimweg anzutreten, sondern setzte sich au einen andern Tisch, um Journale ju lcscu. Bald jedoch wurdc seine Aufmerksamkeit vou der Lecture abgc, leult uud ciucm zwischen zwei Herren mit halblantcr Stimme gc-silhrtcu Gespräche zugewandt. Um die beiden in dem Wahne zn erhallen , als ob sie niemand höre, gab er sich dcn Anschein des eifrigsten Lesens, nnr neigte cr sich seitwärts, um lein Wort dcs iiittressantcn Dialoges zu verlieren, „Wie gesagt," fuhr ciuer der Sprecher, iu dcm wir jenen clegaut gekleideten Herrn erkennen, der anö dem Easinogartcn dcm Fremden gefolgt war, iu seiuer Erzählung fort, „ich glaube, mit Sicherheit annehmen zn lönncu, daß das fragliche Individuum mit dcm aus Vrcmm durchgegaugeucn Easscudiebc idcutisch sti." „Wie aber," erwiderte dcr andere, dessen Gesicht vott bess Poeten abgekehrt war, „erklären Sie sich seine AnwesenhrÜ '" dieser Stadt? Eö hieß ja allgemein, daß cr nach Amerika c»l' > flohen sei." „Dieses Gerücht hat cr selbst absichtlich aufgestreut, um o' Verfolger auf eine falsche Fährtc zu leiten. Ich ließ mich '"^ dadurch uicht irre führen, sondern forschte nach allen Richtung" der Windrose. Und waö ich vermuthet hatte, war wirklich ^ Fall." „Sie fanden also seine Spur?" „Ja, obwohl sorgfältig verwischt. Er uinßlc wissen, die Eisenbahnen zwar dir schnellsten, aber für Lentc seines Sch "^ ges zugleich auch die uusichcrstcu Eommnnicationswege seien, u kanftc sich bei einem jüdischen Pferdehändler cin Pferd. Auf U'l Art er sich Pässe verschaffte, ist mir nicht bekannt, jedenfalls a ^ müsscn dieselben falsch sein, denn seinen Namen habe i») öffcntlicht." ,),/ „Wic lonnten Sie dcnn forlwährcnd auf seiner Spur blcil'c > „Da ich ciue iuö Detail gehende Beschreibung seiner P"^ bc! mir führte und mich überall nach ihm crlnndigte, s° "'" .^ nicht sehr schwer. In Linz schcint er sein Pferd veräuß" ^ haben, dcnn von da fehlte die Spur. Dnrch sorgfältig ^"^ fral,en brachte ich indeß in Erfahrung, daß cr von da bie 5?" die Eisenbahn benutzt habc. Ich setzte ihm also nach und gla'^ am Ziele zn sein. Als ich nämlich vor rinigen Tagen in c> hiesigen VergnügnngSgarten dcr Mnsikproduclion beiwohnte, cin ihm frappant ähnlich sehender, elegant gekleideter He"' cM vorüber. Ich folgte ihm uud erfuhr auf diese Art sciuc WohM""' „Uud wo logirt cr?" „ „Er bcuützt cigeutlich zwei Wohnungen, die eine "i c ^ ansehnlichen Hause auf dcm Hauplplatze, die audcrc, wahrsch"' iulerimistischc, in ciner engen Gasse." (Fortsetzung folgt.) 819 die Straßen, welche es wandelt, mit Blumen zu be-streuen. Oesterreich aber wird, nachdem es seine Stärke erprobt, mich seinc Mäßignug zeia.cn. Sein Kampf wird Nur ein Vertheidigüngstrica. gewesen sein, cS wird scin Gebiet nicht anüdehnen, sondern ruhig dein Zusammen« stürz ciueS Gcbändcs znschcn, das durch Oewaltthaten und Pcrräthcrcicn aller Art errichtet worden." Ausland. Frankfurt, 2l>. Aiai. ^inTclcgrammdcr.^'uropc" aus Paris vom hlutia.en Tage meldet: Gestern und heute sind identische Noten von Paris, London nnd Petersburg an die Vertreter der bezüglichen drei Mächtc in Berlin, Wicu, Franlfnrl nnd Floren; abgegangen, wclchc die deutsche Änndesreforui, die Elbe und dic östelrcichisch«italicnischc Frage betreffe». Mau hofft in Paris, daß der Zusammentritt der (ionfcrcuz am ü. Juni möglich sci» werde. Stuttgart, !^i. Mai. Sc. Maj. König Ncul 1. hat soeben den Landtag mit ciucr Thronrede cröffnct, Worin cs heißt: Iin Augenblick tiefen Ernstes lrctc er in die Mitte seiner gctrcncn Stände. Kampfgcrüstct stehen dic zwei mächtigsten deutschen Staaten sich gc» Lcnübcr. Sein eifrigstes Strcbcu sci dahin gerichtet, das Unhcil des Krieges abzuwenden. Die schleSwig« holsteinische Frage müsse auf dem Weg dcs Rechts nnd der Wnhrnug der Intcresscil Deutschland« gelöst, die Vmidcovcrfassuug den Zcilbcdnrfnijsen angepaßt, nnd dem Bolt dic Theilnahme an den gemeinsamen Angelegenheiten des Bundes gewahrt wcrdcn. Werde der Friede gebrochen, so gebieten Pflicht nnd Ehre einzutreten fnr die Interefscn der Nation, das Recht und dicSclli ft ä noigtcit des Änndcs. Die Rede schließt: „Festgecinigt mit den Gleichgesinnten Staatcn wcrdcn wir die Gefahren bcstchcu. Sie wcrdcn Niich dnrch Ihre patriotische Hili-Ltbuug unterstützen. Ich bane ans Ihrcn Muth, Ihr 9iechtsgefühl und Ihre Vaterlandsliebe." Der Rede folgte ein dreifaches Hoch auf dcu König. Darmstadt, 2i). Mai. In der Stand ever-l a m m lnng motioirt Freiherr u. Dalwigt die Mo« bilmachuug mit der ^iothweudigleit, im Verein mit den Gleichgesinnten Regierungen e>uc Vcrletzuug der Gnn» ocsrcchte, von welcher Seile solche auch gefährdet würdcu, zu hindern. Der Finn n zmi n ist cr ertlärt, die au-Lefordcrtc Summe von 4.15O,(X)0 fl. aus dcn bestehenden Ucbcrschüffcu uud parateu Niittelu bcstrcitcn zn können, nnd verlangt hiczu so wie zur Beschaffung dcr nöthigcnfallS durch ein Aulchcu zu deckcndcu weiteren Mittel die Ermächtigung. Verlin, 20. Mai (Abends). Die „Zcidler'schc Korrespondenz" schreibt: Wenn das Wiener Cabinet, bcr ci^cucn Vcthcucruug gcniäß, noch auf dem Äoocu bcs Vertrages von 1852 stcht, so wird es die Basis des londoner Vertrages aucrlcuncn müssen nnd damit auch die durch das Warschauer Protocol! festgestellten Rechte Oldenburgs. Oesterreich wird gegen den vldeubnrgischcn Antrag nm so weniger etwas eiuzuwcu« dcn haben, als cs selbst das Schicksal der Hcrzogthü-wer uach dem Vundcsrechtc entschieden wissen will. — Ein Artikel des Rnndschancrs der „Krcuz'Zcitung" schließt: Beherzigen wir die Mahnung, nicht Hand in band mit Garibaldi nnd Mazzini, sondern wenn mög-I'ch mit Oesterreich dcn Kainpf gcgcn die Revolution wieder anfznnchmcu, dcn Kampf, dcn die Rote dcS Gra« !cn Bismarck vom 28. Jänner trcffcuo das geincin/ same Ziel der beiden Großinächtc nannte. — Ueber die in vielen Theilen der preußischen ^rmcc herrschende Slimmnng gibt folgende Mitthci« lung, die dcr „Allg. Ztg." aus Sch l cs w ig-H o l« stein uutcrm 20. Mai zugeht, bemcrlcnswcrlhc kluf-l^lüsfc: „WaS aus preußischen Blättern über die Stimmung dcr eingezogenen prcnßischcn Reservisten nud ^ndwchrmänuer verlautete, ist dnrch das Auftreten und d>c Aenßcruugcn derjenigen von ihnen, die zn ihren in ,°" Hcrzogthiimeru stehenden Rtgimcutcru gtstoßcn sind, "tslüligt worden, üs waltet umcr ihucn durchaus lciuc ^liegslnst ob, uud sür Bismarck, dcn auch sie alS dcn "lleimgcu Urheber dcr gegenwärtigen nuheUdrohenden Me bezeichnen, hegen sie nicht die geringste Sympathie, fiesen Gesinnungen Ausdruck zu geben, hat sie auf ^l'rm Durchmarsch dnrch Holstein namentlich dcr An-^lick von Ocslcrrcichcrn auf den Bahnhöfen, z. B. l» "llona, Nenmünstcr nnd Rendsburg veranlaßt, woselbst °'U durch die prcnßischcn Reservisten herbeigeführtes, sehr ^lUoustrativcS Fratcruisiren dcr Krieger statlgcfnndcn ,^t. welche die selbstsüchtige Politik Preußens als Tod. U"°e einander gegenüberzustellen sich bemüht. Auf dem ^ahuhofe zu Ncumünslcr hörten wir die im haltenden 9"üc bcfindlichen rheinischen Reservisten ciucn abseits Uchcndcn Trupp von Oesterrcichcru mit folgenden Rufen ^Un Mhcrtommen einladen: „Kommt doch hcran, ^csterrcicher: wir sind ja Rheinländer, ?ir sind leine BiSmärckcr" n. s. w. - Auf U'n Bahnhöfe zn Mona wurden von dcn prcnß'Mn ^skrvislcn, die Arm i» Arui mit dcn Ocstcrreichcrn ^sanimcnstandcn, ^cbchochs anf Kaiser Franz ^oscph u. s. w. ausgebracht. Die FeldzugSincoaillc ^°" 1864, mis wclchcr die Hiamcnszngc des Kaisers und l,^/'ü"igs Wilhelm ucbcn einander befindlich, wird ^."ufig vou deu preußischcu Kriegern dcn östcrrcichisäM lin Zeichen gewiesen, daß cs unmöglich sci, daß jetzt Prenßen gegen Oesterreich tämpfen sollte. Anch gegen die schleSwig-holsteinische Äeuöllerung sprechen sich die preußischen Reservisten als verständige Männer auS. Wir hörten z.B. einige von ihnen sagen: „Schleswig« Holstein ist im Vergleich zn Preußen ein glückliches ^and; wir können es den SchleSwig'Holsteinern nicht verdenken, daß sie für sich bleiben und nicht preußisch werden wollen!" Kiel, 24. Mai. Die Nachricht über Vcrhandlnngcn des Generals vou M antcnscl mit dem (5 rbprin -, zcn von Auguste n, b nra, so wie über Vorvercitnn« gen in Dolzig zur Aufuahmc des Erbprinzen wird an unterrichteter Stelle als unrichtig bezeichnet. Florenz, 20. Mai. <^in ^citartilcl dcr heutigen „Opinionc" nutcr dem Titel: „Territoriale ^ompcnsa< tiou" weist die Unfruchtbarkeit eines allsälllgcn Congresses uach und beseitigt jede Hoffnung auf einen fried» lichen Ansgleich. Der Versuch Frankreichs, RMaudS uud Englands ist großmüthig, schließt jener Artikel, aber wir fürchten, das Resultat wird nur dcr Krieg in ausgedehnterem nud schrecklicherem Maßstabe sein. Paris, 24. Mai. Der „Abend-Monitcnr" schreibt: Die Nachricht von dem Bombardement Valparaiso'S ist am 11. April nach Lima gelangt uud hat ciuigc Rnhcstörungrn vcrnrsacht. Die pcrnuiauischc Rc-gicruug hat dcu spanischen Unterthanen in ^ima nnd Calao dcu Befehl ertheilt, auf der Präfeclnr zn erscheinen. Alle von denen, welche diesem Befehl Folge leisteten, wurden unverzüglich eingekerkert uud wurdc diese Maßnahme auch auf die Proviuzen ausgedehnt. In dcn Gefängnissen von ^ima befanden sich am 21. April 200 Spanier. — Die Do nan für-ftcn th nmcr - C o nfcr cn z wird morgen zu einer Zitznng zusammentreten. — „La France" versichert, Oesterreich habc die Abändcrnng des Programms r>cr< langt, wclchcs die Abtretung Venezicns als einen dcr Prüfung zn unterziehenden Punkt aufstellte. I>, der ncucu P rogra m msfass n n g soll blos von dcn Mitteln für die Garantie der Sicherheit Italiens die Rede sein. Nachdem die neutralen Mächte diese Formel angcnommm habcu, dürfte dcr Beitritt Oesterreichs nicht zweifelhaft sciu. — 25). Mai. Die D onan fürstcnthüm e r-Confercnz hat heute eine Sitznng gehalten, in wclchcr die Türkei gegen die Cinschnng des Prinzen von Hohcuzollern protcstirt hat. Die Conferenz hat sich dar^ anf beschränkt, von diesem Proteste Act zu nehmen. — Es ist positiv, das die Noten wcgcu der Coufcrcnz gestern vonParis,Lonoon nnd Petersburg abgeschickt wurden. Das „Memorial dipl." schreibt: Das französische <äon-g:cßprojctt hat wesentliche Abündcrnngcn erfahren, (ing-lai',0 schlug vor, cine Gcbictscutschädiguiig für Venedig ausfindig zn machen, Rnßland beantragte eine Prüfung dcr allgemeinen Sachlage in Italien, ohne dic vcnctia-nisthc Frage zn präcisircn. — Die Collcctivuotcn werden morgen dcn 20. d. abgehen. — Daö „Memorial" versichert, daß, nachdcm König Wilhelm von Preußen ans ' Geivisscnsscrnpcln verweigert hat, cincn Vertrag mit Italien zu untcrzcichucu, zwischen dcn beiden Mächten bloo ein militärisches Abkommen bestehe, welches in ciucm Protocoll vcrzcichuct, für cine Frist von 3 Monaten Igilt, dic demnächst erlischt. I London, 24. Mai. Anf eine Interpellation Dis-racli's erwidert Gladstone, cs sei in Betreff dcs^o n-gvcsscs kanm etwa«« Nencs mitzutheilen. England genehmige den Confcrcuzvorschlag und wünfche das Beste, obzwar cs nicht sangninisch sci. Die Basis der i^iula-dnug sci nicht präcisirt, dicsclbc werde aber keine Schwierigkeiten bieten. Die bisherigen Zcitnugöbcrichtc über die Basis seien nngcnan. — 25. Mai. Dic „Morning.Post" glanbt, daß die Mächte anf dem Co ngrcssc dnrch ihre At in ist er des Auswärtigen vertreten sein wcrdcn. Während dcs Congresses werde Waffen-stillstand beobachtet wcrdcu. Bukarest, 23. Mai. Prinz H o h cnz o ll crn hielt bei seinem gestrigen Erschcium in dcr Kammer folgende Ansprache: „Ans freiem Antriebe vou der Nation zum Fürstcn der Rnmäucu gewählt, habe ich ohne Zögern ! lnciu Land uud meine Familie verlassen, um dem Rufe ! dcs Voltes zn folgen, welches mir feine Gefchicke au« vcrlrant hat. Sowie ich dcn Fnß auf dicfcu geheiligten Boden gcsctzt habe, vin ich Rumäne geworden. Die An« nähme dcs Plebiscits legt mir, ich weiß es, große Pflichten anf; ich hoffe, daß cs mir gegönnt scin werde, sie zn erfüllen. Ich bringe Ihnen cm loyales Hcrz, anf< richtige Absichten, cincn festen Willen Gutes zn stiften, eine nnbcgrcnzte Ergebenheit für mein Vaterland, nnd jene nnübcrwindlichc Achlnng vor den Gesetzen, welche ich in dem Beispiele der Mcinigcn geschöpft habe. Heute Bürgcr, morgen Soldat, wenn cs sein muß, werde ich mit Ihnen oic gutcu wie die üblen Geschicke theilen. Von uun an ist allcs gemeinsam zwischen uus. Zählen Sic anf mich, wic ich auf Sic zähle. Gott allein lauu wifscn, was die Zukuuft unfcrcm Vatcrlaude vorbehalten. Begnügen wir nns damit, nnfcrc Pflicht zn lhnu. Stär< ten wir nns dnrch Eintracht. Vereinigen wir nnscrc Bemühungen, nm anf dcr Höhe der Ereignisse zu stehen.. Die Vorsehung, welchc Ihrcn Erwählten bisher beschützte > nnd die Hindernisse auf dem Wege hierher beseitigte, Wird nicht sein Werk unbccndigt lassen. Es lebe Ru« mänicn! — 24. Mai.' Das Ministerium gab gestern seine Demission, damit dcr Fürst das Ministerium er« nennen könne. Dcr bisherige Ministerpräsident Ghita wurdc beauftragt, ein Ministerium zn bilden; derselbe ist jedoch erkrankt nnd hat nnS Gesnndheitsrücksichten abgelehnt. Der sodann mit dcr Neubildung des Mi-nistcrinms betraute Lascar Eatargin hat folgendes Mi-nistcrnm gebildet: Lascar Eatargin, Präsidc,it und In« ncres; Dcmcter Stnrdza, öffentliche Arbcitcu; General Gkiha, Krieg; Mavrogeni, Acnßcrcö; Rosctti, Cultus; Eautacuzcno, Instiz; Ion Bratiano, Finanzen. iUcbcrlandpoft.) AnsEalcntta, 22. April, wird gemeldet, die Armee von Bokhara foil sich vor den Russen nach Samallano zlliückgczogcu habcu uud dcr Faß Bokhara's sei bcoorstchcud. Eabul ist von Azim Khan besetzt worden. — Aus Hougkong, 14. April, wird gemeldet, die kaiserliche Regierung habe bedentcndc Verstärkungen nach der Provinz Schinling abgeschickt, nm die dortigen 3?cbellcu zn Paaren zn treiben, gleichzeitig aber allen Anführern dcrselbeu, die sich unterwerfen wollen, Maudarincnraug angcbotcu. — AuS Alexandrien, 20. Mai, wird gemeldet, daß in dcr dortigen italienischen Eolonic große Anfregnng herrsche. Gegen 200 Freiwillige, darnnter anch mehrere Griechen, haben sich bereits einschreiben lassen. Eine rnssische Fregatte ist angekommen. — In Port Said wurde wegen dcr zunehmenden commerciellen Entwicklung auf dcm Isthmus ein Zollamt errichtet. — Da in Abys-siuicn verdächtige Krankheitsfälle vorgekommen sind, so wurden betreffs der Prouenicuzeu von dort Vorsichtsmaßregeln getroffen. Unter dcn bereits sehr zahlreich eingctroffcncn Mclkapilgeru herrscht ein vollkommen befriedigender Gesundheitszustand. Jagesneuistkeiten. Se. l. t. apostolische Majestät haben mit allerhöchster (fiUschlichilNg vom I'.i. Mai b. I. dcm Kraincr GlltöbcMer Fidelis Terpinzin Auertennung soincö vü'ljähngcil verdienstlichen Nirtens das Nitteilreuz des Franz-Ioseph'Ordens allergnadigst zu vorleihen geruht. — 5cr „Wicner Zeitung" vom 27. d. liegt der aller« llnterthcimgsto Vortrag bei, welchen die Commission zur Controlc dcr Staatsschuld über ihre Wahr-nehmmigcn für das Jahr 1865 Cr. t. k. Apostolischen Majestät erstattet und am 24. d. M. unterbreitet hat. — In der österreichischen Armee dienen gc-gemvärtig folgende Mitglieder fremder regiien« dcr Familien: Prinz Alexander von Hessen, Prinz Wil» Helm von HolstciN'Glüctsdurg, Prinz Wasa, dic Fürsten Eduard, Franz nnd Friedrich Liechtenstein, Prinz Leopold von Sachsen°(5o!)urg, Prinz Gustav von Sachscn»Weimar, Gros;-herzog von Tirana, Herzog Alexander von Württemberg, H»rzog Wilhelm von Württemberg und Graf Eberhard V. Württemberg. — Lord A-loomf iel d, der englische Gesandte am Wiener Hofe, soll in einer diplomatischen Soiree 100 Ducaten gewettet haben, daß der Friede erhalten bleiben wird. — Bei der gestern in der Landstube abgehaltene Sitzung des steierischen freiwilligen Echübencorpü, comiN' wurde beschlossen, cincnAnsrnf an die Vewohncr des Landes wegen patriotischer Gaben zu erlassen, wclchcr demnächst unter Velanntgabe der zur C'mvsangnahme ermächtigten Kas» sen erscheinen wird, wonach sodann mit der Assenlirunz der Freiwilligen begonnen werden soll. Die Handgelder wurden mit 6 fl. resp. 1^. sl. (>ür Unterofficiere) bestimmt. — In der nächsten Montag stattfindenden Sitzung wird die Adjusti» rungsfrage nebst anderem Gegenstand der Verhandlung scin. — Oberstlieutenant Graf Mensdorsf traf hi»r mit einem Transport von beiläufig 250 Mann dcZ aufgelösten mexi« canischen Corps ein, die zum Eintritt in daz Alpenjäger» corps bestimmt sind. Vorläufig stehen sie i„ militcwärari« sehcr Vcrflegung. — Wie ein Wiener Blatt meldet, sollen für den Fall des AusbrucheZ eines KriegeZ die politischen Ländcrchefs in dringenden Fällen ermächtigt werden, m denjenigen Theilen dcr Monarchie, in welchen durch feindliche Invasion Vertehrs« storuügen eintreten sollten, nach Verhältniß des Bedürfnisses wechselrechtliche Moratorien zu bewilligen. Line ähnliche Vcrsügung wurde von d«r Negierung auch im Jahre 1659 beim Ausbruch des französisch-italienischen Krieges für die Vewohner der österreichischen Küstenländer erlassen. — Aus I nnsb r u ct, 22. Mai, wird geschrieben: Der Herr Landesvertheidigungs-Obercommandant Graf Casti < glione erhielt auf ein an Se. lais. Hoheit Erzherzog AI« brecht in Verona gerichtetes Schreiben folgendes Telegramm: „Feldmarschall Erzherzog Albrecht an Feldmarschall-Lieutenant Casliglionc in Innsbruck. Meinen herzlichen Grus; den wackern Echüljenhanptlcuten : sie sollen bei ihrer Nücllehr ihrcn biedern Leuten denselben bringen. Ich zähle erforderlichenfalls anf sie und ihre SclMen, auf ihren bewährten Patriotismus nnd anf den altercrbten Tiller Geist." Dcr Graf erwiderte auf telegraphischem Wege im Namen der Herren Landes« sclMenMiciere: „An Sc. kaiserliche Hoheit Erzherzog Al« brecht in Verona. Sämmtliche SclMenhauptleute, hochge« ehrt durch Cnrer kaiseilichcil Hoheit gnädigen Gruß, danken ehrfurchtsvoll und bitten ihrer und der unterhabenden Com« vagnicn Hingebung bis auf den lchtcn Alntstropfen ver« sichert zn sein. Ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät ! unsern innigstgelieblcn Kaiser nnd Herrn und den alleruer« ! ehrten Armee» Commandanten Erzherzog Albrecht! Cast i« glione, IM." 820 — Gestern Vormittag erhÄngte sich ein Urlauber be3 17. Infantcric'Negimenls in der Näh« von UnteNhurn. Der Grund ist unbekannt. — Die Pflasterung des Trottons vom Rathhause gegen den Schulplatz ist beinahe beendet und schr entsprechend cms» gefallen. — Au der Krainburger Hauvtschule ist eine Lehrerstelle mit dem Gehalte von 202 si. 50 kr. uud für den Fall d«r Vorrüclnng des Uute rleh rers, dessen Stelle mit dem Gehalte von 310 fl. erledigt. Bewerber um ersteren Posten haben u«bst ihrer sonstigen Vcfahiguug auch mnsitalische Kenntnisse nachzuweisen. — Der alte Mann aus Gurlfeld, welcher auf dcr WaMcihrt nach dem Luschariberge von einem Steine dcr Felölawine am Loibl getroffen wurde, ist vor mehreren Tagen schon, in Iolge dcr erlittenen Verletzung, im Klagcnfurter Krankenhause gestorben. — Am verflossenen Donnerstag wurde in Marburg in der dortigen protestantischeu Kirche die Versammlung deö j südüsterreichischen Zivcigvereius der Gu st av «Adolf» Stiftung abgehalten, in welcher Vertreter von Trieft, Görz, Laib ach (Herr Pfarrer Schack), Eilly und Marburg erschienen waren. Die Fcstpredigt hielt Herr Pfarrer S ch a cl. An Hilfsgeldern hatte der Verein 1200 Gulden gesammelt, davon bclam Laibach 50 fl. (Naturschau.) Laibach, 23. Mai. In sonnigen, geschützten Lagcu trifft man schon reife Erdbeeren an. Die Flora der Vnsche, sterilen PMe, Waldränder und tat), leu Waldabtriebe bietet in dem aromatischen Duste dieser er« frischenden Frucht dem Geruch und Geschmack eine ihrer be« liebtcsten Gaben, aber auch für das Auge gestalten sich die mannigfaltigen Uebergänge von der scharlachrothcu Veere zu der wcihcu Blüthe, die man auf ein und demselben Schafte findct, zu cincm dcr anmuthigsten Pflanzcnbilder. älein Wuu» der, dal) der große Votaniter Linn^, dc-r nicht nur die Aufgabe ciueS Systematiters mit genialer Meisterschaft durch» führtc, sonderu auch mit seltener Gemüthsiunigleit dic Schätze der Natur zu beschreiben verstand, sich angeregt fühlte, iu^ der Abhandlung lli> l"i üss:» V<>8ru der Erdbeere ein dauern« des botanisches Denkmal zu setzen. Mit rührendem Danke wird daselbst erzählt, daß er dem Genusse reifer Erdbeeren, die ihm nach zwölf schlaflosen Tagen und Nächten als ErsrischungZnüttel auf seinem LcidenZlager geboten wur^ den, die Elldsung von dem bösen Zipfterlein verdankte, das sich bci ihm eingestellt hatte. Schon am folgenden Tage konnte er daö Vclt verlassen. Als er im darauf folgenden Frühjahre am Hofe der schwedischen Christine abermals von ^ diesem Uebcl geplagt leidend einherschlich, fragte ihn dic Königin, waö ihm fehle. „Neise Erdbeeren/' antwortete Liun^. Auch diesmal bewährte sich ihrc Heilkraft, dcZglci» chen in den darauf folgenden siinf Iahrcn, worauf Linn>' in den weiteren zwanzig Jahren scineZ Lebens vom büsen Gastc nicht mehr behelligt wurde. Die von solcher Autorität erprobte Hcillraft der Erbeercn brachte in Upsale cinc derartige Nachfrage von Seite der Podagristen hervor, daß die Erdbeervrcise auf das achtfache stiegen. Die Erscheinungen der Fiuchtbildung mehren sich. Von den nunmehr steif aufgerichteten Schaffen der gemeinen Küchenschelle fallen die geschwänzten Früchte ab, die aufspringenden Kapseln dc« Hund°zahne5 entledigen sich ihrer reifen Samen, die feuchten Niesen erscheinen von dcn blcndcnd weihen Aehren des samcntragenden Wollgrases lvie von einer Schichte frisch gefallenen Schnee's bedeckt. Von Kultur gewachsen sind seit Mitte Mai in Blüthe: Die gemeine Erbse (I'i^iiiii ^Uivnil,), die gemeine Linse (I^l'vmn I^>n«i), die Saubohne (Vioin !,<'<»l,i>), der Spinat (^jinu^ili ul^uo».'!»), dcr Meer rettig ((.>nc'lll<>nsil> ^rmorncin) u. a. m. Der Tommerrogcn bc-gann am 24. in Aehren zu schießen, auch »inzclnc Aehrcn des Winterweizcnö beginnen aus dcn Älattschciden hervor« zubrechen i dic Wintergerste ist in Blülhenfiillc, auch am Winterkorn ist die allgemeine Vlüthc bcrcits eingetreten. Dic prächtigen Kleefelder mit dem rotheu Klee ('ll'i'l'climil i'liliei») sind jchou der Sense al>o Opfer gefallen. Auf den Acclern gegen St. Ialob erscheint der A ck e r« Wald m eister (.V,^^, rnli< lü x n>i>), durch seine schönen ^ l blauen Alülhcn ausfallend, wahrcnd dic Haine auf dcm Laibacher Fclo» durck die beiden in dichten Colonicn stchen« dcn Ginstcrartcn d!r!n>ll> 5.!^illll!i8 und (l. ^^runuiioil eine prächtig« goldgelbe Einfassuug erhalten. Aus der Abtheilung der Väumc und Sträuchcr blühen: Der Mehlbeerbaum (^>i'i,u>l ^Vrin), der gemeine Hulluuder <^<>iü!nicu5 ui^ii»), der Warzen« und , breitb l ättrig c Spindelbaum (^uon^ilill-, v<,>l»-u-co^us, k. llllil'oliux), der Suluach (tillu« ^otiiu^). In Blüthensülle stehen dcr Weißdorn, das dnftcnde Geißblatt. Der in Hecken wachsende gemeine Schneebällen hat um 14 Tage später als der in Gärten cullivirte den seinc Blüthen« zeit bezeichnenden Moment dcr völligen Wciße scincr geballten Trugdolden erreicht. An dcm Kastani enbaum ((^linwii vl^'ü) zeigen sich zwischen dcr glänzenden Laubfülie die weißen Fäden seiner Blüthenansätzc. Seit 24. ösfnct dic gemeine Akazie (lliiui<> l'«!>llcil>) ihre in Trauben hängenden Blüthen, ein nordamcrikanischcr Vauin, der, obwohl erst seit Leopold l. in Oesterreich eingebürgert, in einigen Gegenden so überHand genommen hat, daß er, zumal im ungarischen Tieflandc, an der Physiognomie weiter Landslrcckcn einen charakteristischen Antheil hat. Auf den Roscnbacher Wicsen und dcn dieselben umgebenden Bergen blühet seit 1». dcr vielgepriesene Berg' Wohlverleih (^rilicu monlimu) in dtfscn Köpfen sich l bereits die entwickelten Madcn einer Fliegcnart befinden, die schon von Scopoli als Hlu^ca ^l'ni^w beschrieben wor« den ist. (Schluß folgt.) Großlaschitsch, 22. Mai. Am 21. d. M. brach in dcr Ortschaft Kl einratsch na Feuer aus, welches sechz Wohn« und Wirthschastsgcbäude verzehrte. Von den Ver« unglüclten soll nur der Ächtzcr Franz F. assecurirt gewesen und dieser dcr Brandlegung verdächtig sein. Neueste Nachrichten und Telegrammt. (Original- Telegramm.) Wien, Hy. Mai. Die „Wiener Zeitung" sagt bezüglich deö Berichtes dcr Staatsschul« denlEontrvlöcommission: (5in lebensfähiger Verfassungözustaud sei nur durch die Einigung dcr Volter möglich; diese sci constitution«!! begonnen, wo ein ältereS verfassungsmäßiges Recht die Ausgleichung mit den Forderungen der Gegenwart und der Vta Korn „ — — 3 42 Eier pr, Stiick —1^ —-- Gerste „ —,— 2 72 Milch pr. Maß —10 ^ Hafer „ — — 2 55 Rindfleisch ftr. Pfd. —^7 — -^ Hallifrncht „ —- 3.^7! Kalbfleisch „ —20 — ^ »Heiden „ ------2 82 Schweinefleisch,, ._ 20 —'-— Hirse „ -,— 2 75 Schöpsenfleisch „ __'i2—> Kiiliinch „ — — 3 22 Hähndcl pr. Stücl — 25 —-^ Erdäpfel „ 210------' Tauben „ __15--" Linsen „ 5-------— Hcn pr. Zentner 2------^ Erbsen „ 4 50— Stroh „ 2^-------^ Fisolen „ 5 50-------Holz, hart., pr,Klft. -— 7-^ Nindöschmalz Pfd. — 45 — — , --weiches, „ -,^.-5^ Vchn'tineschnmiz „ —42 —^— Wein, rother, pr. ! ! Tpech frisch, „ -'j0—!- z. Theil I>ew.i Dcn 26.: Trlibcr, regnerischer Tag. Starke Güsse. D>e Laibach dedentend gestiegen, ihr Wasser schmutzig trilb. Der Sch^>' berg und Rosenbacher Berg nnlertagö zn wiederholten Mc»c>l ' ^iei'cl. Wolkenzug anö S. Starke« Schwitzen dcr ringemau^n Steine. Den 27.: Nach dcm Verschwinden dcü Ncdclü Anfhlll^ rung; die Alpen dcn ganzen Tag sichtbar. Dcr Schncc v^ letzten Echncefall auf den höheren Bergen verschwunden. ,^ . Schnecfelder in den Alpen beginnen Narl abzuschmelzen. 3iachmlliuu schwül. Wärme im raschen Ziinehmen. Abcndroth. „„ ^ ^r«in^ttl'cher"Ncdactcur: Ignaz u. Kleinmayr^ ^ Allen Freunden nnd Bclanntcn, dic bei der Beerdigung dcr Lcichc meines iunigstgelicblen nnvergeßlicheu Gcmals zngcgcu waren, sage ich iiu Namcn der Familie meilicü tiefgefilhltcu innigstcu Danl. (1294) Aanes Sadler.