Nr. ÄI. ' SamMg den M Orkber ^865. 9. IahsgüNZ. Matter aus Arain. (Beilage zur „Laibacher Zeitung.") Die „Blätter aus Kram" erscheinen jeden Samstag, und ist der Pränumerationspreis ganzjährig 2 st. österr. Währ. Ein böser Traum. Im Lenz, wenn Alles grünt und blüht Und Felder üppig wogen — Da ist mir einmal ins Gemüth Ein böser Traum gezogen. Der Traum — ich werd' ihn nimmer los, Er wird mich sicher Plagen, Vis sie zum dunklen Erdenschoß Den Träumer selber tragen. Der Tranm — der, wie ein bös' Geschick, Mir alle Freuden raubte — Es war der Traum — vom Erdenglück, An das ich träumend glaubte. Der Berggeist. Vaterländische Novelle nach einer alten Sage. Von I. A. Babnigg. (Fortsetzung.) Röschen war schon lange dem anspruchslosen Jünglinge in ihrem Innern gut. Seine Schüchternheit, sein bescheidenes Zurückziehen ließen es jedoch Zwischen Beiden nie zu einer Erklärung kommen. Die wahre Liebe ist schüchtern und stumm. Der Huthmaun bemerkte sehr wohl Röschens geheime Gluth zu dem jungen Lecker, wie er ihn bei jeder Gelegenheit Zu nennen pflegte, wenn von Ferdinands tadelloser Lebensweise, von seiner Gewandheit im Zitherspiele und von seiner lieblichen Stimme irgendwo die Rede war. Besonders ärgerte ihn das hüufige Lob, welches die jungen Idrianerinnen ihrem Lands-tnann spendeten. Als sich aber endlich auch Rüschen als seine Verehrerin unverholen erklärte, da wollte Gorsche, der sich auf seine Stellung und auf seine guten Einkünfte, sowie auf die Freundschaft des WirthshauZPächtcrs, der zugleich Kohlen-"'esser, somit sein Untergebener und Vertrauter war, viel zu ^ ^ute that, schier vor gelbem Neide Platzen. So ein bartloser Fant soll meine Wege durchkreuzen, soll '"eine Hoffnungen stören und meine rosige Zukunft in einen schweren Traum umwandeln? Nein, so wahr ich Laurenzius ^vrsche heiße und ein ehrlicher Huthmann des St. Achazii-U"d des St. Barbara-Schachtes bili, nein, dieses soll nie ge- ^ ^ehen! sprach der im Innern Hochergrimmte zu sich selbst. ! ^er Vater soll dem naseweisen Burschen meinen Werth, wenn j ^ nöthig sein sollte, auch handgreiflich zeigen. Dabei gesticu-Ulte er plötzlich mit den Händen so heftig herum, daß seine ^'schnachbarcn nichts Anderes denken konnten, als der Huth-wann habe heute etwas zu ticf in den irdenen Weintrug hin- eingesehen. Man scheute sich auch nicht, diese Bemerkung laut werden zu lassen. Ein allgemeines Gelächter erhob sich darüber. Der Erbitterte konnte diese Erniedrigung nicht ertragen. Er stürzte aus der Gaststube, einen wüthenden Blick auf Röschen und einen noch Wüthenderen auf den ahnungslosen Zithcrspieler und Sänger werfend. Alles verstummte und Einer sah verwundert fragend den Andern an. Diese stummen Fragen konnte sich Niemand beantworten. Röschen aber senkte nachdenkend ihr Köpfchen. Sie glaubte den Abgegangenen vollkommen verstanden zu haben. Denn seit vielen Tagen her hatte sich derselbe ihr auf eine zudringliche Weise zu nähern versucht, ohne von ihr der geringsten Aufmerksamkeit gewürdigt worden zu sein. Dieses unerwartete rohe Benehmen des Huthmannes wäre ihr sonst gleichgiltig gewesen, doch da der grimme Viick auch dem Sänger Ferdinand galt, so konnte sie nicht umhin, für den Armen Besorgnisse zu hegen, und dieser Gedanke macdte sie leise erbeben. Sie beschloß, Ferdinand auf einen allfälligcn bösen Streich, den der Ticfverhaßte ihm spielen könnte, womöglich noch heute vorzubereiten. Die Gelegenheit dazu sollte sich bald ergeben. Der Abend war hcrangebrochen. Die Gäste begaben sich in die hinter dem Hause im weiten Hofraume stehende Dreschtenue, wo das junge Volk beim Schalle des Hackbrettls, der quiekenden Klarinette und der brummenden Baßgeige sich mit Tänzen zu belustigen anfing. Auch Ferdinand hatte sich den lustigen Tänzern zugesellt. Er unterhielt sich hier mit den jungen Tänzerinnen, ohne eine derselben besonders zu bevorzugen. Selbst Röschen schien ihn heute kalt zu lassen. Dem jungen Bergknappen mochte seine Armuth und seine Unbedeutenheit vorschweben, und da er weit entfernt war, sich auf seine sonstigen Vorzüge etwas einzubilden, so war sein anspruchsloses Benehmen und seine Gleichgiltigteit gegen die junge Mädchenwelt leicht erklärbar. Der schelmische Knabe mit Köcher und Pfeil hatte dieses Herz sich noch nicht zum Ziele erkoren. Die bedeutungsvolle Stunde jedoch, welche jedem Menschen wenigstens einmal im Leben zu schlagen pflegt, sollte für Ferdinand nicht mehr ferne sein. Die Mitternacht hatte sich bereits hcrabgesenkt und die ! funkelnden Sterne luden die Müden zur Heimkehr ein. Auch Ferdinand fühlte das Bedürfniß der Ruhe, um am frühen Morgen sein Tagewert wieder beginnen zu können. Er schickte sich zum Heimgange an und nahm von dem Gasthaus-Pächter, von dessen beiden Söhnen, von den Bekannten, sowie von den sämmtlichen Anwesenden den herzlichsten Abschied. Von Röschen konnte er sich jedoch nicht verabschieden, sie war inzwischen verschwunden. So schied er aus dem Kreise der frohen Gäste. Der Weg zum Häuschen seiner Mutter ging hinter dem Wirthshause durch einen kleinen Abhang, von alten Buchen- ! uud Ahornbäumen beschattet, lnapft an dem Gartenzaune aus dichten Kreuzdornen, untermischt mit Schlehen- und Ligusterblüthen, vorbei, welche die aromatischen Düfte dem Eilenden entgegenhauchten. Da rauschte es plötzlich in dem Dunkel des Gartenzaunes. Eine leise Stimme lispelte den Namen „Ferdi« nand" aus der dunkeln Nacht desselben herüber. Der Angerufene blieb stehen und erstaunte nicht wenig, als er so unerwartet in der nächtlichen Nuferin die Wirthstochter erkannte. „Ferdinand!" wiederholte Röschen noch einmal, trat näher zur Einfassung des Gartens und reichte ihre Hand dem Erwartungsvollen durch das rauschende Laub derselben bin. „Verzeiht, daß ich Euch zu einer so ungewöhnlichen Stunde und auf eine so unschicksame Weise in Eurem Wege aufzuhalten mich unterfange. Die Sorge um Euch ließ mir keine Ruhe. Ich mußte Euch sprechen, Euch warnen vor dem bösen Huth-manne, denn ich fürchte, er führt Schlimmes gegen Euch im Schilde." „Ich wüßte nicht, warum. Ich habe dem Manne noch nie ein Leid zugefügt." „Wohl wahr: doch die Ursache dieses Hasses dürfte wohl ich allein sein,- darum meine Sorge." „Entschuldigt, holdes Röschen, meine Einfalt. Ich verstehe Eure Rede noch immer nicht —." „Ersparet, mein lieber Ferdinand, mir eine Beschämung und beachtet meinen Rath. Die Zeit wird Euch schon näher belehren, und sollte meine Ahnung in Erfüllung gehen, so erweiset mir die Freundschaft und gebt mir zeitweise eine Nachricht von dem Geschehenen. Ihr findet mich entweder zu Hause, oder, wenn Ihr Eure Schicht vollendet, an dieser Stelle. Nicht wahr, Ihr schenket meiner Bitte ein williges Gehör? Gute Nacht." Ohne eine Antwort abzuwarten war die Sprecherin verschwunden. Die Angst trieb sie zu dieser sonderbaren Eile, denn im Dunkel des Gartens hatte sie ein unerwartetes Geräusch vernommen. Der junge Bergknappe ging ahnungslos und schweigend von dannen. Auf dem ganzen Wege bis zu seiner Wohnung stand Röschens Bild vor seinen Augen, und ihre so unerwartete Sorge um ihn beschäftigte sein Inneres. Bei seiner Nackhausekunft traf er seine Mutter noch wach. Wohlgefällig sah sie ihren Liebling an, der geschäftig und sorgsam einige Eßwaaren auf den Tifch auspackte, welche er sich für sein lieb Mütterchen selbst vom Munde abgespart, um sie in kindlicher Liebe zu überraschen. Der Mutter stille Thränen waren die sprechendsten Zeugen, daß sie die Gaben und den guten Willen ihres Sohnes vollkommen zu würdigen wußte. Aber als Ferdinand ihr auch in wenigen Worten das jüngste Gespräch mit Röschen mittheilte, war sie unvermögend, ein Wort zu sprechen. Sie deutete mit einer leichten Handbewegung stumm auf dessen Schlafstelle hin. Ferdinand verstand ihren Wunsch und gehorchte. (Fortsetzung folgt.) Neber das Bessemern und feine volkswirthschast-liche Dedeutung. (Mit besonderer Bedachtnahme der Verhältnisse Krams.) Von Wilhelm Ritter U. Frits ch. (Fortsetzung.) Auch wird beim Bessemern und dem folgenden Eingießen selbst im Innern der Blöcke und Packele die krystallinisch-körnige Struktur vermieden, somit ein durchwegs sehniger Einguß erzielt, so daß diese Producte, abweichend von allen bisherigen Eisensorten (die bei häusig vibrirendcn Stößen, wie bei Wagen-, Waggon-, Schiff-Axen :c., oder strenger Kälte unter Umwandlung ihrer Faser-Textur in eine körnige, oftmals Brüche erlitten) jeder Stoß- und Kälte-Einwirkung * siegreich widerstehen. Der größte Vorzug des Bessemern vor den älteren Frisch- und Schweiß-Methoden ist jedoch in der Herstellung sehr großer aus einer Charge gewonnenen Stücke gelegen. Erging man sich auch anfangs in klnger Vorsicht in kleineren Nohcifen-Einwagen, welche für cme Charge in Heft *^ zwischex 22 und 45 Centnern (durchschnittlich 2833 Pfund) und ebenso bei dem englischen Ofen in Neuberg zwischen 40 und 46 Centnern, bei dem dortigen schwedischen Ofen hingegen zwischen 3? und 39 schwankten, so steigerte sich schon der Einsatz im englischen Ofen bei der Grazer Walzwertshütte auf 50 Zollcentner Roheifen (überwiegend von Maria-Zell genommen), welches mit schlicßlicher Zuthat von 10 Zollcentnern geschmolzenen Spiegel-cisens nicht weniger als 50 Zollccntner Stahl (also mit circa 16 Percent Calo) gibt. In England, Frankreich und Schweden ist man jedoch in den letzten zwei Jahren bereits auf eine Chargen-Beschickung von 120 Ccntnern gestiegen, was mit Gewißheit auf den gesicherten technischen und practischen Bestand jenes Processes, welchem man bereits mit Ruhe so große Werth-summen anvertraut, schließen läßt. Ebenso werden in del Bochum er Gußstahlfabrik in Westphalen täglich 2 bis 3 Chargen Bessemerstahl zu je 9000 Pfund gemacht, dessen Qualität den: dortigen Tiegel-Gußstahl gleich-, zugleich aber viel billiger zu stehen kommt; derselbe wird derzeit zu Eisenbahn-schienen und Panzerplatten, in Bälde jedoch auch zur Geschütz' gießerei verwendet. Auch in Heft ist es bereits in jüngste! Zeit gelungen, einen in Oesterreich an Schwere noch nie e? reichten Stahlblock von 5070 Pfund zu gewinnen. — Del Hauptvorthcil aller dieser großen Chargen-Einwagen ist in de< ^ Speciell bei großer Kälte ausgeführte Versuche erwiesen, daß eine Bessemer-Stahlstcmge noch anstandslos gedogeu werden tonn«, ohne Nisse zu bekommen. 5* Unter 18Ü Chargen vom 1. Juli bis 30. November 1864 durchgeführt. hiedurch erreichten großen Flüssigkeit beim Einguß des Befsemer Metalles und der damit im Gefolge stehenden Homogenität des früher so schwer in dieser Gleichförmigkeit herstellbaren Massenproductcs gelegen. Durch solche große Einwagen erzielt auch Krupp in Essen, der größte Stahlfabrikant der Welt seine riesigen Stahlgüsse von tadelloser Qualität, zu welchem ^ Behufe derselbe einige Hochöfen speciell dem Vessemer-Processe ! gewidmet hat, um die wünfchenswerthen Sorten in entsprechen- ! der Menge zu erzeugen. * i Noch darf ein Hauptvortbeil des Vesscmer-Productes nicht unerwähnt bleiben. Es ist bekannt, daß bei den gegenwärtigen in Kram und sonst in Innerösterreich einheimischen Frisch-Mcthoden die aus der Frischluppe geschrottenen Maßeln, d. i. Theile der Luppe, ! je nach ihrer relativen Gruppirung in den letzteren auch ein ! an Güte variables Product geben, so daß die am Luppen-rande befindlichen sogenannten Nanftmaßeln ein gaarer gefrischtes und in der Regel unreineres Eisen oder Stahl, als die aus dem Luppen-Innern gewonnenen Kernmaßeln geben : ähnlich ergeht es mit dem aus einer Sorte Stabeisen erzeugten Cementstahl, dessen Local-Partien, je nach ihrer örtlichen Einbettung in das Kohlenpulver der Cementtiste, bis '/z Percent am Kohlengehalt variiren; ähnliche Verhältnisse ergeben sich beim Puddel-Stahl und Eisen, nur beim Gußstahl selbst wird bereits eine Qualitäts-Einheit innerhalb eines allerdings nur verhältnißmäßig geringe Gewichtsmengen in sich fassenden Gußticgcls erzielt. — Bei dem Vessemer-Me-tall jedoch kann der ganze in Fluß gebrachte Inhalt einer Charge, die bis 120 Centner gehen kann, als vollkommen gleich geartet angenommen werden, was für Massengüsse, insonderheit jedoch für heikle Maschinenbestandthcile, wie Locomo-tiv- und Schiff-Aren, Panzerplatten, von entscheidender Bedeutung ist, und bisher nur unvollständig erreicht worden war; es geben daher beim Ausguß genommene Probirstangen des Vessemergut2s, zum Bruche gebracht, das sichtbare Bild des gesummten Chargengutes, wobei zu bemerken kommt, daß eben bei der Sortirung das Auge, welches als Anhaltspuntt der Beurtheilung das Bruchverhalten, die Bruchtextur, dessen Glanz und Farbe nimmt, einen viel sicheren Prüfstein bildet, als alle anderen gleichwohl nicht zu unterschätzenden Schmied' und SchweißbarkcitZproben. Die Schwierigkeit der für den Credit so entscheidenden Sortirung', liegt jedoch darin, daß durch diesen Proceß, vom Roheisen angefangen bis hinauf zum verbrannten Schmiedeeisen, alle oft nur durch Vruchtheile von Minuten getrennten Zwischenglieder nach Art einer Härte-Orgel erhalten werden können, daß daher eine mangelhafte Sortirung die heterogensten Producte zur gemein-samen weiteren Verarbeitung zusammenwürfeln kann, was die Güte und, den Werth des Endproductes nicht wenig zu beirren im Stande ist. In dem äußerst geringen, nur dem Vorwärmen des verhältnißmäßig kleinen Vessemerofens, der Stahlpfanne und der " Das vage Gerücht, daß Krupp in neuester Zeit vom Vcssc-rnern abgestanden sei, bedarf uoch^ sehr der Bestätigung. Coquillen dienenden Kohlenaufwande liegt jedoch der bei weitem überwiegende und vielversprechendste Umstand für unsere, namentlich auch wegen des großen und theuren Brennstoff-Aufwandes daruiederliegende Eisen-Industrie. Der Kohlenaufwand betrug in der That für je einen Centner des aus dem flüssigen Roheisen gewonnenen Vessemergutes in Heft nur 1'2 o', in Neuberg in den ersten Versuchsstadien 2'42 o'. — In gleichen Verhältnissen ist auch das Ausbringen ein sehr günstiges, da der Abbrand- und Verzettlungs-Calo im Allgemeinen nur zwischen 12 und 15 Percent, und nur selten (zumeist nur in den ersten Versuchsstadien) um höhere Percentziffern schwanken. * Was nun den wichtigsten Punkt, den Kostenpunkt anbetrifft, so hat die bisherige Erfahrung gelehrt, daß bei ungünstigen Verhältnissen der Bessemerstahl die Kosten des besten Schmiedeeisens um höchstens 20 bis 25 Percent übersteigt. Der Hauptfactor der Vertheuerung liegt in den Anlagetosten, da dieser Proceß viel und treffliches feuerfestes Material für Oefen und Windröhren und außerdem, besonders für das gegenüber dem jetzigen Gebläfe-Bedarf 10 bis 12fache ^ Kraft in Anspruch nehmende Gebläse, starte und ausgibige ^ Hilfsmafchinen in Anspruch *" nimmt; es dürften sich in ! Oesterreich, je nach Größe und Umfang einer solchen Bemcsser-Hütte, deren Herstellung auf 40- bis 60,000 Gulden belaufen. Nach Amortisirung des Anlage-Capitals bietet aber gerade dieser so einfach, leicht und billig sich herunterspinnende ! Proceß die ötnomischsten Vortheile. "^ Die Gestehungskosten eines Gußblockcs loco Hütte kommen per Zollcentner in Schweden auf 4 fl. ö. W. in Silber; der dortige Verkaufspreis stellt sich zwischen 6 und 7 fl. ö. W. und jener des Stangenstahls schwankt zwischen 9 und 12 fl. — In Stor6 in Steier-mark schwankt der Preis dcr verschiedenen vollendeten Fabrikate loco Hütte per Wiener Centner zwischen 11 und 25 fl. Im Allgemeinen wird auch in den Preisen das richtige Mittel dann getroffen sein, wenn der Vessemer-Massenstahl (welches Product stets mehr erzeugt werden wird, als Vessemer- Eisen) sich in seinen Preisen mehr an jene des Cement- und Schmelz-l stahles, als an jene des theuren Gußstahles anlehnt. (Fortsetzung folgt.) ! ! * Nach VomanS Angabe hat man in Schweden die Abfälle bereits auf 6 bis 8 Perccnt herabgemindert. ! "* So hat man in Turrach ein von Scho lz in Wien con- i struirtes Scbnlicrgcbläse, dessen Motor eine Ionualturbine ist, die ! liei 40' Gefall circa 140 Pfcrdekräfte gibt. In Heft wird ein von ! Lcyser 2 sich noch zu tadellosen Blöcken aus-', schmieden lassen; ja selbst Nr. 3 können theils dircct nutzbar gemacht, i theils dnrch Aufgichtung auf dem Hochofen nmdcr zugute 'acbracht werden. Nachtrag M dem Aufsätze: „Das Macher Vcrgschloß," (F ortsctzun g.) ! Mehr bei dem andern Thor 4 Helleparten ain großer ^ Aeldtfann ainer Ehrsamen Landschaft gehörig mit gülden Flam- ^ men ausgestrichen. ! Im newen Zimmer: Zwen Tisch. Mehr ein Studori, ! darin 1 Tisch, drei Urbarpücher über der Landeshauptmannschaft > Einkommen. Zwo Furpcnkh. In der Stuben im Thurm und der Cammer dazwischen 2 Tisch. ! Auf'm Saläle. Ain alte große Truhen mit einem Schloß ! ist gar zermodert und nit mehr vorhanden. Mehr allda ein ! alter Tisch. ^ Vor der langen Stuben: Ain alte große zerprochne Al- ! mar (wovon noch das in die slovenische Sprache aufgenommene ! Wort Oinara). In der langen Stuben 2 alt Tisch und ein ! runde Tafel sammt den dazu gehörigen Penkhen. ^ In der Cammer darauß: Ain große Almar, Ain Spann- ^ petstadt (auch davon das Wort 8MQ^6t, von den Slovenen gebraucht). Oben auf im Thurn: Drei alt Petstätten. In der Gesindstuben: Drei gar schlecht Tisch. Dser Inventari sind 3 in gleichem Laut aufgericht, die ein durch die Vorordneten Commissaricn unter ihrer Fertigung dem Herrn Landeshauptmann und die andern 2 unter seiner, Landeshauptmanns Fertigung der Commissaricn zugestellt worden Actum — Hanns Weltzer. Die Bastei bei dem Vicedomhaus, welche schon im Jahre 1563 unvollendet dastand, war es noch in den Jahren 1576 bis 1578, denn am 13. September 1576 erließ Erzherzog Carl an Georg Höfer, Vicedom, und Christof Pottner, Aufschlager in Laibach, den Vcfchl, bedacht zu sein, daß die unvollendete Bastei bci dem Vicedomhaus verwahrt werde, damit sie im bevorstehenden Winter durch Schnee und Regen nicht leide, „wie wir (Erzherzog) dieselbe auch nächsten Frühling erheben und ausfertigen zu lassen bedacht". Mittlerweile soll alles nöthige Vauzcug zur Hand gebracht und dies dem landesfürstlichen Baumeister Josef Vinteua gemeldet werden. Erledigung des Vicedcmes: ?ig.t und Denen von Laibach die Deckung von Stund an zu befehlen — ist geschehen. Aber Die von Laibach scheinen zum Vollzuge des ! erzheizoglichen Befehles tein Geld gehabt zu haben, denn am ! 17. März 1578 befahl Erzherzog Carl abermals dem Viccdom ^ Georg Höfer, er solle Mittel zur Vollendung der Bastei nam- ! haft machen, da auf das „barbische Strafgeld" (wahrscheinlich wegen Abschwörung des Protestantismus abgefordert) nicht zu rechnen sei. Ferner heißt es in dem erzhcrzoglichen Befehl: „Es ist uns gncdiglich nit zuwider, daß Tu (Vicedom) Dich j in Deine eigene Vehausug überziehest, doch die Amtsachen im Amthaus verrichtest, darinnen dann auch die Kanzlei bleiben, dein Gegenschreiber wohnen und also alle Gefahr bestes Fleiß allenthalben verhütet werden solle." Im Jahre 1593 fiel die Stadtmauer, „hinten am Schloßberg vor dem Closterthor genannt" (wohl das Franzis-kanerkloster, heutige Gymnasial-Gebäude gemeint, bei welchem sich ein Stadtthor befand), grüßtentheils ein und es wurden 1000 fl. aus dem Oberaufschlagamt, ferner, da die Leibacher mit diesem Veitrag nicht zufrieden, über Verwendung deZ ViccdomZ nicht allein aus dem fürstlichen Vaumwald, „Wilich" genannt, das zur Vrennung zweier Kalköfen nöthige Holz, sondern auch eine allgemeine Robot bewilligt, so daß die Lai-bachcr eigentlich nur die sogenannte Meisterschaft über sich nehmen sollten. Nachdem nun der Maurermeister Abordio de ^ Tominis den Bau ausgeführt, wollte ihm der Nath keine Bezahlung leisten, zog ihn so ein Jahr lang herum, obwohl der Magistrat deshalb über dreimalige Beschwerde in eine Geldstrafe von 50 fl. verfällt worden war. Endlich erfloß am 30. August 1593 ein erzherzoglicher Befehl an Camillo Swarda, Vicedom, daß er mit Ernst verfügen solle, daß der Maurermeister mit seiner Forderung ohne Aufschub befriedigt werde, auch sollen die Laibacher über den Vauzuschuß per 1000 fl. Rechnung legen. (Fortsetzung folgt.) Auffindung eines Albrecht Dürer. Ein Privatmann in Nürnberg hat zugleich mit einigen andern altdeutschen Gemälden ein Bild von Albrecht Dürer entdeckt, welches gegenwärtig im Vamberger Kunstverein die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es ist ein dornengekrönter Christuskopf, wie man fagt, von vortrefflichem Ausdruck und großer Feinheit der Empfindung. Ein hinterlassenes Verzeichniß des Willibald Pirkheimer nennt dies Bild, und so ist es auch historisch beglaubigt. Literatur. Dic im Verlage von George Westcrmaim ln Braunschwcig er-scheinende Zeitschrift „U nserc Tag c", welche in zwanglosen Hef-tm. ungefähr alle Monate ein Heft von 4 Bogen, herauskommt, ist mit dem uns vorliegenden 1, Hefte des 7. Bandes in unvcrändctcr Form und bereichertem Inhalte versendet worden. Größcrc übersichtliche Aufsätze, wie z. B. über „Das preußische Abgeordnetenhaus," dann handelspolitische, biographische, industrielle und ähnliche Beiträge vereinen sich darin zu einer vielseitigen und wirksam gruppir-tcn Zusammenstellung von Abhandlungen über Vorgänge aus der Gegeilwart. Diesen größeren Aufsätzen schließt sich zunächst der Nekrolog der bedeutendsten in den letzten Wochen verstorbenen Persönlichkeiten in ziemlicher Vollständigkeit au, worauf einc Rundschau in kleinen Notizen über Vorgänge anf den Gebieten der Literatur, Kunst, Indnsiric, Geographie und des öffentlichen Lebens folgt. Auch das 2. Heft von „Unsere Tage," welches uns bereits vorliegt, zeichnet sich durch große Reichhaltigkeit dcö Materials ans. Das ganze Unternehmen verdient den Namen einer geschickt gemachten Revue der Gegenwart uud ist auch äußerlich sehr hübsch ausgestattet. Die beiden vorliegende» Hefte enthalten größere Aufsätze über das atlantische Kabel, dic Handelsverträge der neueren Zeit, das preußische Abgeordnetenhaus 1865, die pariser Bühne der Gegenwart, ferner tnrzc Biographien von W. Raabc, Franz Abt, Adalbert Stifter, Josef Joachim, cinc ganze Reihe kleinerer Artikel, darunter namentlich Nekrologe u. s. w. Verantwortlicher Redacteur I. v. Meinmayr. — Druck und Verlag von Ign. v. Kleinmayr 55 F. Bamberg in Laibach.