Nummer 36. pettau, den 5. September 189?. ;b und lachte der alten Excellenz, deni General, der ob ihrer so »»vermutheten Abreise ganz außer sich gerathe» war, fast ins Gesicht, als er ihren Mann einen Tyrann nannte, weil er sie heim-gerufen hätte. — Sie reiste ab, weil, — weil sie, feit der hübsche Freiwillige fort war. jede Nacht weinen mußte. Sie hielt es aber anch daheim nicht ans, während jenes Winters, sie reiste herum, bald dahin, bald dorthin, als könnte sie sich selber entrinnen. Im folgenden Frühling besuchte sie Gehilfen und Weiterbildung der Gehilsenschaft in diesem Sinne ist Pflicht, wenn das ehrsame Hand-werk mit seinen Erzeugnissen nicht zurückbleibe» luiil hinter der Großindustrie, die sich jeden tech-Nische» Fortschritt, jede praktische Erfindung sosort zu-nutze mach!. Man braucht da wirklich kein Ge-lehrter zu sein um einzusehen, dass einesolcke. Benützung der neuesten Errniigeuschaften^aH^Wm Gebiete gewerblicher Technik, der Großindustrie Bortheile über das Kleingewerbe sichert, die jene das Kleingewerbe erdrückende Concurrenz im Gefolge haben müssen Da hilst es wenig, dass uminterbroche» der Staat um Hilfe angegauge» wird, weil der Staat niemals die eigene Großindustrie hinter das Kleingewerbe zurücksetzen kann, wenn er die Coneurreuz am Weltinarkte mit anderen Jnduslrie-Slaate» aushalten will. Es kann da nur die Selbsthilfe Wandel schaffen in dem trostlosen Zustande deS Kleingewerbes und hier allein kann der Staat unter-stützend und helfend ciiiwirken durch eiue ver-ständige Gewerbegefetzgebimg. Allein diese Gesetzgebung mag noch so gilt sein, wenn die einzelnen Bestimmungen nicht durch« geführt werden, wenn die Vortheile, welche das Kleingewerbe aus dieser Gesetzgebung ziehe» könnte. ihre Schwester auf Eschenbach. Dollhs Mutter, aber da sand sie erst recht nicht, was sie gesucht hatte. Zerstreuung n»d Vergessen. Sie sand blos lautlosen Kummer, stille Verzweiflung. Frau von Efchenbach war unheilbar krank, aber sie glaubte es nicht und machte fortwährend Pläne, als sei sie kerngesund und ihre Umgebung mußte darauf eingehen, nm ihr ihren wahren Zustand nicht zu verrathe». „Es ist ein langsames Sterbe», eL kaun noch Monate lange dauern, sagen die Är>te, aber Hilfe gibt eü keine," sagte Herr von Eschenbach mit feuchte» Augen. Sie konnte dieses langsame Sterben nicht mit ansehen. Sie gieng nach Wien. Eü war das schlimme Jahr. Das Jahr nach dem großen Zusammeubruch der glänzenden Lustschlösser, unter deren Trümmern doch so viele ehreichafte Existenzen begraben worden waren, die das Flittergold für echt ge-halte» hatten. Die Chronik der Selbstmorde war eine fo reiche gewesen im lustige», lebensfrohen Wien. Sie las die Rubrik ..Selbstmord" niemals, wozu auch? Sie empsand keine Regung deS Mit-gefühleS für die Unglücklichen. Für sie waren es lauter Glücksritter die um jede» Preis rasch Millionäre werden wollten und va banque gespielt hatten. Weshalb tliaten sie eS? Warum waren sie nicht mit dein zufrieden, was sie ge-habt hatten? Einmal saß sie an einem der kleinen Tischchen vor dem zweiten Kaffeehause im Pratcr und las die „Fliegenden Blätter." Neben ihr saßen zwei ältere Herren im Civil, denen man die ge-wesenen höheren Offiziere aber leicht ansah und noch mehr anhörte, aber sie achtete nicht aus die beide», sondern ergötzte sich an den köstlichen Bildern dtS genialen Oberländer. Da schreckte sie plötzlich ein barsch hervor» gestoßenes: „Tu! da lies! Hab'S ja geahnt! Verdammter Schwindel!" Sie sah auf. Der eine nicht benutzt werde» oder nicht deuützl weiden könne», weil in den einzelne.i Genossenichasten entweder kein Berständuis dafür vorhanden ist, oder weil die Mittel zur Ausnutzung dieser ge-setzlicheu Zngeständnisse an die Gewerbemibendeil fehlen, dann ist die ganze Gesetzgebung zur He-b»«g des Gewerbestande» für den tili^.lucn cbeu werthlos. Und weil es so ist, daher betrachtet der einzelne Gewerbetreibende, das einzelne Ge-nossenschaftS-Mitglicd die zu bezahlenden Beiträge jeder Art als eine ebenso lastige als drückende Steuer, von der er keine anderen Vortheile hat, als dass er zu den General Versauiiulun.sen seiner Geuossenschafl komme» darf. Die Genosscnschasteu, wie sie heilte außerhalb der große» Slädte bestehe», entspreche» ihren Aufgaben, mit wenigen Ausnahmen, nicht uud können diesen Ausgaben »ichl entsprechen, weli die meisten bei ei»,in großen territorialen Umsange und einer geringe» Mitgliederzahl, über viel zu geringe Mittel verfüge», um einen mit den ge-setzlichen Bestimmungen sowohl, wie mit den stetig zunehmende» Venoaltungearbeiteil und amtlicheil Correspondenzen völlig vertrauten Beamten anstellen zu können. Diese Arbeiten wachsen mit da territorialen Ausdehnung, denn schon das E»i-bringen der Beiträ^e-'sSumiger Mitglieder ans der beide« Herren hielt den Finger auf einer Notiz der „Presse." Der andere klemmte einen goldenen Zwicker ans die scharf geschnittene Adler-nase und las halblaut. Dann lehnte er sich zn-rück »nd sagte mit rauher Stimme, ans weichet die liefe Bewegung klang, die sich auf feinem Gesichte malle: „Armer, armer Kamerad! Was wird der Junge »»» ansangen? Gräßlich! So ein Ende! War ihm den» »ichl zn hellen?" „Helsen? Einem ehrlichen Menschen helsen, der in den Klauen dieser verdammte» Strauch-ritter ist? Eher rettest Du ein »ti.id au- den, Rachen eines hungrigen Krokodils! Komin, geheil wir! Mir ist der ganze Tag verdorben." Die beiden Herren erhoben sich und ver-ließe» daS CafS. Sie stand aus und nahm die „Presse" zur Hand. Sie las: ..Wieder ei» Opfer. Heute Nachts hat sich der pensionierte Oberst Ernst Fischer von Rohrbaeh in seiner Wohnung am ziolowratting erschossen. Nach einem zurückgelassenen Schreiben an seinen einzigen Sohn giöl er den Verlust seines Vermögens an, das er bei einem verkrachten Vlcticminternehmcn eingebüßt hat und bittet wegen der Schande, die er über sich und seinen Sohn gebracht habe, um Verzeihung. Der bedauernswerte Sohn, welcher an einer auswärtigen Universität studirt und erst sein Freiwilligenjahr vollendet hat, wurde telegrafisch von dem Unglücke verständigt." Sie legte das Blatt hin. »ahm am Prater» ster» eine» Wagen und fuhr »achhaufe. Dort schrieb sie einen Blies »nd suhr dann »ach den, Hause des Unglücks, um die Adresse des Sohnes des Selbstmörders zu erfahren. S>c selbst expedirte das Schreiben auf die Post. Aber niemals hatte sie eine Antwort darauf erhalte». Niemals erfahren könne». ivaS aus dem Sohne des Selbstmörders geworden war. Der 10 Minu ganze» Gerichtsbezirkes allein Mittangreiche Correspondenz, das« ?ssknfchast«vorsteher oder dem e zur Erledigung der .Amt». ^ nossenschaft berufe» sind, un» des Ker.nge»" kann, wenn er »ach schwerer ^hj?sarbeit ain Ainboß oder der Werkbank wenig Lust hat. diese Korrespondenz zu führen. Davon aber hängt zumeist die Einbringung der Beiträge und somit der Erhaltung des GeiwsseuschaftS.Ve» mögeuS ab. u»d doch ist diese Correspondenz noch lange nicht die schwierigste, diese kau» auch ein in den unisangrrichen gesetzlichen Bestimmungen, Ver» schusien. Erlässen :c. weniger Bewanderter besorgen. Allein mit der fortschreitende» Erweiterung der social- und handelspolitiichen Gesetzgebung durch die Erweiterung und Vertiefung der Ge-fetzgebuiig auf dem Gebiete des Gewerbes, der Industrie, der Franken- und Altersversorgung, durch die Vorschriften über die theoretische und praktiiche Ausbildung der Lehrlinge und Fortbildung der Gehllfenichaft. wird daS Fadengewebe, welches die einzelne Genossenschaft mit den Ge-iverbebehörden, den Handels- und Gewerbekammern und anderen Behörden und Anstalten verbindet, immer dichter, der Gesetze. Vorschriften. Erlässe immer mehr und die Arbeite» der einzelnen Ge« «ossenschnnsvorstehiingen immer schwieriger und umfangreicher. Wrlcher GriiosfenschastS-Borsteher hat die phisische Zeit, sich dnrch den ganzen Wust von neue» und alten Vorschriften durchzuarbeiten, um auf Grund derselben überhaupt die .'lmtsgeschäste führen zn können? Welcher hat die Zeit, diese Geschäfte selbst zu führe», vorausgesetzt, das« er daS Verständnis dafür hätte? Die Genossenschaft muß sich daher eine Ar» beitSkrast einstellen und zwar eiue mit den Ge» setz.'» und Vorschriften, ebenso wie mit der Am-tieruug selbst vollkommen vertraute Arbeitskraft, denn mit einem „Schreiber" ivird dem Vorsteher, der für die klaglose Führung der Amtsgeschäfte — 2 — der Genossenschaft verantwortlich ist, wenig ge-dient sein. Kaun sich eine Genossenschaft von 100 bis 200 Mitgliedern und dem territorialen Umfange eines ganzen Gerichtsbezirkes, wie es die hiesige» Genossenschaften alle sind, einen solchen Beamten halten? Unmöglich und ebenso unmöglich wäre eS einem Beamten, die Geschäfte aller sieben Ge-nossenschaften abgesondert zu führe». — Wenn also bei den heute abzuhaltenden ver-schiedene» GenossenschaftS-Verjaminlnngen der eng» herzige Standpunkt deS Separatismus falle» gelassen wird, wenn die Mitglieder, von fortschritt-licher Gesinnung geleitet, dahin strebe», daS Genossenschaftswesen anözubauen. wenn sie eS dahin-bringen wollen, das» der Einzelne nicht blos „zahlen", muß. sondern auch in absehbarer Zeit die Vorteile genießt, die im Gesetze vorgesehen sind, dann werden sie sicher die aufgeworfene Frage der Gründung einer einzigen Genossenschaft, einer Eollectivgenosfenschaft für den Gerichtsbezirk Pettau, mit dem Sitze in Pettau, gründlich er» iväaeu und alle» andere» auf den Erwerb ange-wiesenen GesellschaftSclassc» folgen und sich ver» einigen. Denn nur Einigkeit macht stark und eine Collectivgenossenschaft von 1000 Mitgliedern kann ihre Interessen ganz anders vertreten und ver» fechten, als eine kleine von kaum hundert oder wenig mehr Mitgliedern. Der Zug der Zeit drängt immer mehr zur Bereinigung der wirthschaftlich Schwächeren gegen die wirthschaftlich Starken, weil die wirtschaftlich Schwache» im Einzelnkampfe mit den Starken unfehlbar zugrunde gehe». Was eine gutgeleitete Bereinigung vo» einzelnen Schwachen durchzusetzen vermag, das können die Gewerbetreibende» gerade am Beispiele der Arbeiter am besten ersehen. Wochenschau. Die parlamentarische Commission der Ukchltll versammelte sich am 1. September „auch über ausdrücklichen Wunsch desMinisterpräsidenten", wie der Obmann R. v. JaworSk» ausdrücklich betonte, um übe? die weitere Gestaltung der par- „Gnädige Frau!" Die Wirtschafterin stand unter der Thüre. „Gnädige Fraul Das Kind sehnt sich nach Ihnen." »Ja. ja, Frau Anna, ich komme gleich! Machen Sie. dass wir allein bleiben, Dolly und ich." Die Wirtschafterin gieng.----- Spät abends war eS, als Frau Anna Poldl den Stallbuben beauftragte, nach Martl zu suchen und ihn womöglich mitzubringen. „Da brauch ich nicht erst ins Dorf zu gehen, der wird gleich da sein," antwortete der Stall-bursche rasch, lief in die Allee und pfiff in eigen» thümlicher Weife. Nicht lange dauerte eS, so schlich ein Schatten längs der Ulme» heran und gröhlte in weiner-lichnn Tone: „Du Poldl. iS' aus? IS' mauS-todt?" „Lebt Martl! Bleib da, ich schick Dir die Wirtschafterin." „Wohl, wohl Poldll" Die Wirtschafterin kam uud sprach leise mit dem Ereli», der gleich »achher davonlief. Draußen, außerhalb der Ulmenallee lag silberhelles Mondlicht über den Fluren. Helles Licht und tiefe gespenstische Schatte» hart »eben-einander. DaS Trahtgitter, welches die Anlagen vo» Eichenbach umfriedete, sah sich an wie ein dichteS Gefängms.jitter aus schweren, kreuz und quer verflochtenen Eisenstäben, längs deS Gitters bewegte sich ein Mensch im vollen Mondlichte! er konnte sich nicht verberge», denn außen dehnten sich die geschorenen Wiesen hin, innerhalb deS Gitters weite Rasenflächen. Am Ende der Allee stand eine dicht ver-hüllte Franengestalt und schien den Menschen außerhalb des Gitters mit deu Blicken bannen zu wollen, aber er stand nicht stille. Mit laugen Schritten maß er die Umfriedung von einem Ende zum anderen. Jetzt kam er wieder heraus, von der Fluß-feite her. langsamer als vorhin. Da löste sich die Frauengestalt vom Stamme der mächtigen Ulme und schwebte gegen da» Gitter hin. Als der Mann nahe genug war. sagte sie halblaut: „Herr von Rohrbach." Der Mann außen stand plötzlich wie in den Boden gewurzelt und musterte die Frauengestalt mit scharfen Blicken. Der Mond befchien voll sein Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich gut that, hieher zu kommen", sagte Rohrbach entschlossen. „Gleich-viel. Ehe sie sagen, weshalb Sie mich rufen ließen, sage» Sie mir. wie e» mit Fräulein von Eschenbach steht. Bitte, sagen Sie mir ein Wort", bat er leise. „Sie trug eine schmerzhafte Quetschung deS Fußes davon, aber eS ist keine Gefahr dabei," war die Antwort. „Ich habe Sie bitten lassen, Herr vo» Rohrbach, aber hier kann ich nicht bleiben, ohne gesehen zu werden. Hinaus kau» ich auS dem gleichen Grunde nicht, wollen Sie —" sie stockte verlegen. „Nein", entgeguete er rasch und hart. „Ich betrete Eschenbach'sche» Grund nicht, auch wenn ich wüßte, wer Sie sind." „Ich dachte, Sie hätten eS errathe«, Herr von Rohrbach." .Ich bin kein Freund vom Rathen und habe auch die Zeit nicht dazu, denn in einer halben Stunde muß ich zur Bahn. Ich danke für die Nachricht über daS gnädige Fräulein. Sie war meine Schülerin und es ist wohl begreiflich, dass ich mich erkundigte, ob sie bei dem Unglücke Schade« nahm. Frau Anna hat nach mir ge-schickt, aber Sie sind nicht Frau Auua und dal)er werde» Sie begreife», dass ich nicht gesonnen lamentarische» Verbältnisse in Osterreich zu „e»t-scheiden." Run diese Entscheidung wird sicher da-hingehen: vorerst müsse die Opposition der Deutschen gebrochen werden, dann wird die Um-gestaltuug des heute noch durch die Deutsche» zu-sammengehalteneu Österreich in ein Gebilde aus lose zusammengefügte» slavische» Föderativ-Ländern und Ländchen, die sich durch ihre eigenen Land-tage selbst verwalte» und einer (Zentralstelle in Wien daS billige Vergnügen gestalten, im Sinne und nach dem Wunsche dieser Landtage ein bischen z>: regieren, keinen großen Schwierigkeiten begegnen, denn die in der nächsten buntscheckigen Regierungspartei sitzenden „Deutschen" ?? die Ebeuhoch, Karlon, Dipauli, TreuinfelS uud andere Vertreter des wirklichen und wahrhafte» mit der ämtlichen Punze des „Vaterland" und der „Reichswehr" versehenen DentschthumeS, werde» mit Vergnügen zu allem Ja und Amen sagen, wenn ihnen wenigsten» einstweilen die deutschen Schulen ausgeliefert werden. Nun auf eiu Experiment mehr oder weniger. Österreich zu Tode ni regieren, kommt eS auch nicht mehr an Dass die Beschlüsse der so bunt zusammen ge»' würfelten Majorität niemals zur Durchführung gelangen, solange die deutschen Abgeordneten ihre Sitze im Hause einnehmen, dafür werden sie sorgen. Wenn sie aber diese Sitze verlassen, dann erst recht nicht! Denn die Abstinenz der Deutschen bedeutet daS ChaoS in Österreich. Pettauer Wochenbericht. (^us)eichuung.) Die höchste Auszeichnung für Wein uud Spiritusse» auf der Hamburger Ausstellung erhielt Herr Hans Gedliczka in Friedau für ausgestellten Wein und Slivovitz. Da diese Abtheilung der Ausstellung auch auS anderen Länder» stark beschickt war. so ist der Erfolg, den die steirischen Produkte erzielten, ein doppelt erfreulicher und ehrender, sowohl für daS Land, wie für den Aussteller, dem wir diese AuSzeich-nung vom Herzen gönnen und doppelt gönnen, weil sie verdient ist. bin, über Dinge zu reden, die mich nicht kümmern," sagte er kalt. „Ich wollte aber von Dingen sprechen, die Sie vielleicht doch interessieren, Ernst." Die Dame warf die Hülle vom Kopfe in den Nacken, so dass daS Monvlicht voll auf ihren» Gesichte lag. Eine Minute langstarrte er sie an, dann flüsterte er das Wort: „Marie, gnädige Frau!" „Man wird mich sehen, Ernst." „Gehen Sie in den Schatten der Allee zu-rück, rasch I ES ist jemand in der Nähe. Morgen, ich schicke Martl. Fort rasch!" Sie gehorchte mechanisch uud huschte nach der Allee. Wenige Minute» später kamen zwei Männer vom Eschenwäldchen her; der Rittmeister und der Gutsherr. Sie sprachen laut, letzterer erregt und zornig. „ES nützt alle« nichts, gib Dir keine Mühe. Und wäre er zehnmal von Adel, mein Kind kriegt er nicht!" klang die Stimme deS Gutsherrn rauh. „ES thut mir leid, den» Dolly wird furcht-bar leide«, ich weiß eS. aber wenn dieser Rohr-dach kein Betrüger ist. der sich die Karte ver» schaffte, um daS Kind zu hintergehen, so ist er der Sohn eines Schwindlers, der mir unter dem Titel eines alten Regimentskameraden mein Geld herauslockte und sich dann erschoß! Es war ein ganz gemeines Börsenjobberstücklein und als ich ihm schrieb, das« er ein Schuft sei und dass ich blo« deshalb die Strafanzeige unterlasse, weil ich der Armee die Schande nicht anthun wollte, einen Stabsoffizier auf der AnNagebank zu sehen, da griff er einfach zum Revolver wie jeder Lump, der sei» uud anderer Leute Geld ver-spielte." „Ich muß glauben, was Du sagst. Onkel." ließ sich die Stimme dcs Rittmeisters hören, „allein ob Oberst von Fischer die Absicht hatte. Dich zu schädigen, hättest Du doch erst feststellen (flronuna&c-Conctrt.) Tos Promenade- Concert am letzten Sonntage war eine sehr an-genehme, fast möchten wir sogen Überraschung, nicht blos allein deshalb, weil Promenade-Con-certe aus administrativen Gründe» eben rar sind, sondern vornehmlich wegen dc» geschmackvoll ge» wählte» Programmes. Von den zum Vortrage ^langten Nummern erwähnen wir bloS die „Tel!» Ouvertüre". .Fantasie" an« den Hugenotten, den „Schlittschuhläufer-Walzer" und die sehr melodiöse und fchneidia gespielte Polka „Nitf honett" von L. Schachenyofer. Unser neuer Capellmeister erweist sich stets mehr als ein ebenso tüchtiger Musiker, wie forscher Dirigent. Ein würdiger Nachfolger des Herrn Mehlhorn, der sich eben-salls in kurzer Zeit zahlreiche Freunde erworben hatte, ist Herr Kapellmeister 8. Schacheuhofer ein verständiger Vermittler zwischen der ernsteren klassische» Tonkunst und der heiteren spezifisch« österreichische» Musik, der es ganz ausgezeichnet versteht, beide zu rechter Zeit uud am rechten Orte zur Geltung zu bringen. Das Concert war »atürlich sehr gut besucht und wenn wir einen Wunsch auSzuspreche» haben, so ist eS der. einen Platz zu wählen, aus dem die Musik besser zur Giltnng gelangt. Vielleicht finden sich doch einmal irgendwo ein paar hundert Gulden zur Ausstellung eines Musikpavillon« in den nnnmehr doppelt so großen Anlagen deS Stadtparke». (Zum Ferial Lommers der „Germania") am 7. und 8. September wurde im allgemeinen beschlossen: Am Dienstag den 7. September um 8 Uhr abends CommerS im Casinosaale. Mitt-woch den 8. April 10 Uhr Vormittag Früh-schoppen im Stadtpa'ke. Rachmittag \44 Uhr Spritzfahrt nach Frieda» und um 8 Uhr abend» Exkneipe in Friedau Wir sind überzeugt, dass der CommerS ebenso wie der Frühschoppen, zu welchem eine Auzahl Damen die Patronessenstelle» übernahmen, unter den Heuer in Pettau statt-findenden Festlichkeiten einen hervorragenden Platz einnehmen werden. (Zum Gaftwirlhe Verbandstag) ersucht das Gomit6 jene Mitglieder, welche am Festessen theil-nehmen wollen, ihre Theilnahme bis längstens lassen sollen. In jener Zeit wurde mehr als ein ehrlicher und ehrenhafter Mann das Opfer ge-wisstnloser nnd raffmirter Betrüger. Aufrichtig gestanden, Onkel, ich hätte jenen Brief nicht geschrieben, sondern gewartet, ob daS (Md wirklich verloren war. Wie viel war es?" „Über neuntausend Gulden", rief Herr von Eschenbach fast überlaut „und diese waren be-stimmt. Eichenbach ertragsfähiger zu mache». He»te trägt das Gut kaum so viel als ein mäßiger Bauernhof. Mir gcnügtS, mit meiner Pension als Zuschuß kann ich und mein Kind schlecht und recht lebe». Aber wen» ich nicht mehr bin. wird Dolly keine bessere Partie sein als irgend eine Bauerntochter." „DaS ist nicht so ganz richtig. Onkel. Ich habe für mich genug und so wird Tante Wald-hausen Dolly doppelt bedenken können," cntgeg-nete der Rittmeister beruhigend. „Ich rechne nur mit dem was ich habe, mein Lieber und deshalb ist eS meine Pflicht, Dolly zu versorgen." „Und sie unglücklich zu machen!" Auch der Rittmeister sprach jetzt lauter, ein Zeichen seiner Ungeduld. «Ich an Deiner Stelle würde doch be-denken, das» ein Charakter, wie der meiner Base, nicht leicht zu beugen ist." „Meine Tochter wird thun. waS ich will, mein lieber Neffe und unterlassen, wa» ich nicht will! Wollte sie e» versuchen, mir zu trotzen, so habe ich Mittel genug, diesen Trotz zu brechen!" „Nun da» ist ganz Deine Sache, Onkel Eschenbach," erwiederte der Rittmeister gleichgiltig. „Ich weiß blos, das» man heute niemand zu einer Heirat zwingen kann." „Gewiß, sie hat das beste Beispiel in der Familie," lachte der Gutsherr höhnisch auf. „Zum Glücke liegen aber aus Eschenbach die Verhältnisse ander»." nächsten Sonntag den 12. September beim Ob-manne Herr» Jgnaz Roßman», Cafv Europa. Pettau, anzumelden, da spätere Anmeldungen nicht berücksichtiget werden können. (Vom Volksfest am 8. Anguß) liegt die Schlußrechnung vor, »ach welcher die Gesammt-Einnahme» 1997 fl. 85 kr., die Gesammt-Aus-gaben 1227 fl. 18 kr. betrugen, daher ein Reinertrag von 770 fl. 69 kr. erzielt wurde, der zu gleiche» Theilen von je 385 fl. 33'/, kr. an den Fond deS „Deutschen BereinShause»" und de» Petiauer Musik-Bercine» abgeführt wurde. WaS die Einzelnposten anlangt, so ergaben die verschiedene» Geldspenden zusammen 225 fl. 30 kr., die Ein-trittSgelder 284 fl., die Bierzelte 41V fl. 64 kr., der Fischteich 64 fl. 61 kr., daS Büffet 147 fl. 20 kr., Wein- undChampagnerzelt 157 fl. 50 kr.,Conditorei 26 fl. 14 kr., da» Theater 56 fl. 50 kr., daS Museum 38 fl., Post- und Telegraphenamt 65 fl. 50 kr., Blumen-Beikaus 131 fl. 20 kr., die amerikanische Schnellivage 7 fl. 30 kr., der Schaukasten 1 fl. 80 kr., Ertrag der Festkarten 77 fl. 50 kr., andere Einnahme» 34 fl. 8 kr. An einzelne» Ausgabe». Musik 261 fl. 45 kr., Feueriverk, Lampions ic. 75 fl. 4 kr., Bau» und Decorations-Material 105 fl., Arbeitslöhne und Frachtfpesen 117 fl. 48 kr., Auslage» deü Ver« gnügungS-Comits» 60 fl.» Auslage» des Turn-Vereines 21 fl. 34 kr., für Bier 217 fl., für Wein und Champagner 37 fl. 31 kr., Umlage, Gläserleihgebühr 40 fl. 63 kr., Drucksorten, Porti, Plakatierung 119 fl. 67 kr., Eßwaren, Gebäck ,c. 64 fl. 71 kr. Die noch brauchbaren Decoratioue» gegenstände wurde» in die Verwahrung des Ge-meinde-Ökonomates abgeführt, so dass bei einem nächsten Feste durch leihweise Überlassung dieser Gegenstände dem Comite manche Auslage erspart bleiben wird. svas Alrassrnrcuntn des pcttankr Ruft-fahret Vereines) am letzten Sonntage den29.August d. I. gestaltete sich in feinem Verlause lehr interessant. Trotz der drückenden Hitze und den ringsum aufsteigenden Wetterwolken, gab es diese» Mal auS»ehinend viele Zuscher uud da die ein-zelnen Intervallen zwischen Startplatz und den „Wenn Du mit dein Beispiele mich meinst, Onkel, so thut es mir leid. Dir sagen zn müsse», dass ich mich um die Zustimmung oder das Verbot irgend eine» Menschen auf der Welt zu meiner Verlobung mit Comtesse Erna von Stall-egg nicht im mindesten kümmerte und auch nicht kümmern würde, wenn ich weniger unabhängig wäre, al» ich eS bin. Im übrigen halie ich meiner Braut versprochen, noch am Nachmittage nach Stallegg zurückzukehren. Du gestattest also, dass ich Dir „gute Nacht" sage! Die Nacht ist prachtvoll und der Weg gut. Also auf Wieder-sehe». Er wandte sich rasch ab und gieng mit langen Schritte» dir Allee hinauf. Der Gutsherr stand einen Augenblick völlig betroffen vor seine» Neffen Thun, dann lachte er kurz auf und gieng langsam dem Schlosse zu. Am nächsten Tage lag eine schwüle Wetter-wölke über Schloß Eschenbach. Frau von Wald-Hausen ließ sich entschuldige», dass sie nicht zum Frühstücke in den Speisesaal kommen könne, sie litte an einer heftigen Migraine. Am Vormittage war der Arzt bei Dolly gewesen und hatte ab-solute Ruhe verordnet. Da» Fräulein sei sehr leidend und jede Aufregung würde ihren Zustand verschlimmern. Die Heilung der Quetschung dürfte allein Anscheine nach einen normalen Verlaus nehme», aber die Folgen de» ausgestandenen Schrecken» könnten schlimme werden, wen» sie nicht absoluteste Ruhe hätte. Selbst die Besuche der Angehörigen dürfen sich nur auf wenige Mi« nuten beschränken. Der Gutsherr war in der allerübelsten Laune. Sein Eigensinn hatte das Unglück verschuldet und seine Heftigkeit den Zwiespalt mit seinem Reffen herbeigeführt. WaS seine Schwägerin bewog zn schmollen, — denn an eine Migraine glaubte er nicht. — wußte er zwar nicht, aber e» kam eben alle» zusammen. drei Halbzielen St. Lorenzen. St. Veit »nd St. Johann nicht sehr lange waren, so harrte die Menge tapfer ans. Bemerkt sei hier gleich, dass der Wagenverkehr und Viehtrieb anf den drei Slraßen den Radfahrern ihre Aufgabe ziemlich erschwerten und die Straßen selbst mit den Schotter-hausen und der auS runden Flnßkiesel bestehenden Beschotterung eine Ausmeiksnmkeit erforderten, welche wohl auch aus die Fahrzeiten nicht ohne hemmende» Einfluß war. Die auswärtige» Fahrer find ebe» an bessere Slraßen gewöhnt »nd eS ist daher nicht verwunderlich, dass mehrere jchr ernste Stürze vorkamen, von denen der des Herrn Sor-lim vom Warasdiner Radsahr-Verein für den Gestürzten ziemlich schwere Folgen hatte. Von den 12 zuni Rennen gemeldeten Wettsahrern, fanden sich 9 am Start ein und da zeigte sich sofort der Übelstand, dass unsere Bezirksstraßen für solche Renne» sehr wenig geeignet sind, denn die vom Publikum dichtbesetzte Rennbahn war be-ängstigend enge für ein Rndcl von 9 Fahrern. Um 4 Uhr Nachmittag al» der Starter sein: „Los!" commandierte, schoß ei» dichtgeschlossener Rudel an den Znsehern vorüber, bröckelte aber nach dem ersten Sturze bald ab nnd vom ersten Halbziel kam nur ein Rudel von 5 Rennern eng-geschlossen wieder zurück, Herr Rilchner vom Cillier Radsahrer-Verein an der Lp'tze. Er be-hielt auch die Führung, bis er auf der letzten Route zu fallen kam. Trotzdem er sich aber arg beschädigte und die anderen einen bedeutende» Vor-sprung gewannen, wurde er doch nur mit >/, Sec. Fünfter, eine in Anbetracht des Aufenthaltes und seiner Beschädigungen ganz vorzügliche Leistung. Knapp vor deni Ziele schien übrigens ein Zu-sammeustoß mit einer heimkehrenden Vielcheerde fast unvermeidlich und die Anfregung der Znschaner war eine hochgradige. Doch gelang eS noch im letzten Momente, die Vierfüßler aus der Bahn z» bringen. Kaum 1 Minute später sausten die Rennfahrer dnrchS Ziel. Als Erster Herr O Walter vom Grazer Radfahrer-Club mit 1 Stunde, 39 Minuten, 26'» Secunde», Zweiter wurde Herr H. Traunik o. Marburger Radsahrer-Club mit 1 Stunde, 39 Minute», 28 Secunde», So nahm er fei» Gewehr, steckte einige Patronen zu sich und gieng aus die Felder liiuau». Möglicherweise kamen ihm ein paar Rebhühner vor die Flinte; wenn nicht, auch gut. Sein Weg führte ihn gegen die Wörtschach hinüber und fast ohne es zn wollen, kam er gegen die Brücke herab. In dem Augenblicke als er am ÄcgmacherhänSchen voibeigieng, trat der Lehrer Rohrbach aus der Thüre. Er hatte der Lies einen Brief für die Dame auf Schloß Eschenbach ge-geben, den» Martl wollte er das Schreibe» doch nicht a»vertraue». Die beide» Männer standen sich unerwartet gegenüber und Rohrbachö Gesicht verfinsterte sich jäh, als er den Gutsherrn vor sich stehen sah. Er machte nicht die geringste Bewegung zum Gruße. — „Ach, ich dächte sie seien langst schon über alle B-rge? Was hält Sie hier noch zn-rück?" — Sagte Herr von Eschenbach endlich und maß de» Lehrer mit drohende» Blicken. Dieser wollte ohne ei» Wort zu sage» weitergehe», allein daS schien dem Gntshcrr» doch zu respektlos und er rief scharf: „Es wird gnt sein, wen» Sie vielleicht doch heute noch abceisen, denn —" — „Denn? Ich wüßte nicht, daß ich je-mand Rechenschaft schuldig wäre über daS, wa» ich thun will oder nicht, Herr von Eschenbach?" — unterbrach der Lehrer die Beleidigung. — „Ich werde bleiben, so lange es mir so gefällt, das bitte ich zur Kenntnis zn nehmen! Odcr sollte es Ihnen etwa Spaß machen, nachdem Sie gestern Abend meinen todten Vater beschimpften, heute mit nur anzubinden? DaS Vergnügen wäre wirklich billig, nachdem Sie genau wissen, dass ich der» malen aiißerstande bin, Ihnen dieses Vergnügen zu verleiden! Nobel ist Ihr Benehmen aber nicht!" i.Sttilui» Dritter Herr 0V Winkler vom Pettauer Rad-tahrer-Verei» mit 1 Stunde, 89 Min., 28", See., Vierter Herr F. Hcppe. Cillier Radfahrer-Verein mit 1 «tunbe. 39 Minnten, 31 Secunden, Fünfter Herr H. Rischner voin Cillier Radfahrer-Verein >»'t > Stunde. 89 Minute», 81*/» See, Laute „HurraMT begrüßte die Sieger. Wahrend des R'ttN'Ni spielte die Kapelle des hiesige» Musik-P.reine» flotte Weise». Zur PreiSveithei-luug im Casiuosaale fa»den sich auch zahlreiche Gäste ei» »id kam nach Abwicklung drS offiziellen Theile» eine schneidige Feslkneipe in Schwang, welche sogar ziemlich spät n»l einrm Tänzchen endete. las Wetter war den Rennern Verhältnis» was,ig In* zum letzten Augenblicke günstig, den» erst kuavp vvr dem Ziele dröhnte der erste Tonner über da? Trau seid hin und ein kurzer schwerer dtutt'Ufliijj prasselte nieder, die Znieher in eilige Flucht jagend. Trotzdem waren die meisten be. fliedl .l nnd viele Vertreterinnen des schönen 09f-schlechte» wigleu später mit de» Radfahrern im Casino noch ein Tänzchen, so dass d« Sprich-iuoit: Ende gut, alles gnt, auch beim Stern» Straßenrennen des Pettauer RadfahrBereineS am 29. Anglist voll znr Geltung kani. l^anölii ilnlergqiiilialium in prlfnii.) Für da» Schuljahr 189, 98 findet die weitere An-»t.ldung der Schüler für die erste Classe am 1 <»- Sepiemlvr von 10 b'S 12 Uhr in der Tinetionska izlei stakt. Die Ansnahinsprüfnng be-ginnt oi» selben Tage um 2 Uhr Die sich mel« d.udei, Schüler habrn sich in Begleitung der Eltern oder der Stellvertreter derselbe» nznfinde». den UMnrtüsche», als Beleg für das schon vol-Iendete oder noch in diesem Kalenderjahr z» vol-leudndr zehnte Lebensjahr und die eigen» für bichn Ziv.ck (Ausnahme in eine Mittelschule) ab-gefaßte» Säulnachrichten mit je einer Note für Religion, deutsche Sprache nnd Rechnen oder ei» Abgangszeugnis der Volksschule beizubringen, ferner eine Änsnah.i »taxe von 2 fl., einen Bibliothek»-l'eitra , vo» 80 kr. n. ei» Tintengeld von 80 kr. ;u entrichten, welche Beträge im Falle des Miß-li» zensder AufiiahniSprsisung zurückgegeben werden. Die Auiiiahiiie der Schüler in die 2 , 3. und 4. Clafs.' wird am 17. September von 4 bis »> Uhr vorgenommen. Der EröffnnngSgotteSdienst in am ix. September „in 8 Uhr. Die Unter-ri.litsjprache a» der Anstalt ist, abgesehen vom Slovenischen für Sloveuen. deutsch und daS Frei-handzeichnen ist obligat. Dienstag den 31. August waren mehrere bei der Reparatur der hölzernen Drau-brücke beschäftigte Zimmerleute unter dem Bor-arbeiter I. März damit beschäftigt, von einem der mittleren Joche die schadhafte» Wasserruthen, d. i. über die ganze Jochbreite reichende Balle», loszumachen. Die Zinimerleute standen dabei auf einem über dem Wasserspiegel angebrachten Gerüste, unter welchem zudem anch ein Floß befestiget ist. Im Laufe der Arbeit konnte eine zum Ab> reiße» bestimmte solche Wasferruthe nicht leicht loZgemachl werden und der Vorarbeiter März sowie der Gehilfe PiigSie? wollten nachhelfe». In diesem Augenblicke schnellte aber der Äalke» los und schlenderte beide in die Drau. Joh. ^März wurde vo» der Strömung ersaßt, eine Strecke weit fortgetragen und versank dann vor den Augen der Ziischauer in dem Strome, ehe die von der Ankenvache der k. n. k. Pionniere am rechten Ufer zur Rettung ausfahreude Zille ihn erreichen konnte und die nachfahrenden Pionniere konnten den Verunglückten anch nicht mehr auf-finden. Der Gehilfe PugSiü trieb gegen da» rechte Ufer hinüber, wo der 18-jährige Heinrich Kobol, dann der 14-jährige Friedrich Wirth uud der 13-jährige L. Metal bereits eine Zille loSge-lö?t hatten und dem Ertrinkenden zu Hilfe ruderten. E» gelang anch dem 14 jährige» Friedrich Wirth, de» mit dem Tode' ringenden Ziinnierrnann am Arme zu erfassen und wurde PugSiö durch diese wackere That der drei Jungen vor dem Ertrinken Sereltet. Das» an dem Unfälle auch fremde» Ver-Hulden theil hatte, ist nicht wahrscheinlich, da zur Sicherheit der Arbeiter entsprechend Vorsorge getroffen war. Zu loben ist jedenfalls die rafäze Entschlossenheit der drei Jiingen, von denen die beiden jüngeren zudem kaum viele Übung im Wasterfahren haben dürften, welcher Entschlossen-heit e» PugSiü wohl verdankt, das» er nicht da» lchreckliche Eude sand wie Johann März. März ist 56 Jahre alt und in RagoSnitz daheim, ein kleiner Grundbesitzer nnd hinterläßt eine Frau und eine Tochter. !"g unterzogen und zur dauernde» Sicherstellung L-tfcnr Verhältnisse in die Ver» waltung der landwirthschastlichen Börse (Börsen-rath) Vertreter der Landwirthe aufgeuommen werde». Eure Excellenz haben wiederholt dir Er-füllung dieser Bitten in Aussicht gestellt jiitn Studium der Sache ist nunmehr genug Zeit ge-Wesen; sollte aber »och eine diesbezügliche Ex. pertife al» »othwendig erachtet werdend so mö,,e recht klb a» dieselbe geqa»ge» werde». Ei» Zu» ivarten bis zur Erüffiiiing des ReichsratheS er-scheint nicht anaezeiat. Eine außerparlamentarische, sachinännische Expertise würde sich ilberl>a»pt mehr empsehlen. Unsere gegenwärtigen politischen Ver» Hältnisse verbürge» leider nicht, dass iu kürzerer Zeit ruhige wirthschaftliche Erörterungen im Reichs» rathe platzgreifen. Zudem ist ja die Sache im Abgeorduetenhanse ohnehin schon besprochen worden. Sehr wünschenSwerth, ja nothwendig wäre eS nur. dass bei der Zusammensetzung der Expertise nicht nur oder doch vorwiegend Börsianer oder solche, die von diesen abhängig sind, herangezogen werden. ES handelt sich ja nicht darum, ob i» der angedeuteten Weise überhaupt Änderungen platzgreifen sollen, sonder« darum, wie die Ä«» deruugen im Wege der Gesetzgebung vorzunehmen sind. An erprobten Fachmännern für Handel uud Börse fehlt eS gewiß nicht; tüchtige und unabhängige Juiisteu. BolkSwirthe. Kaufleute «nd Land-Wirthe sind die zu einer solche» Expertise Be- rufenen! Eure Excellenz wollen daher im Sinne der iveitesten Kreise der Bevölkerung ehestens an die Resorm der landwirthschastlichen Börse heran-treten und die von vielen Seiten gewünschte Ex-pertise, falls Eure Excellenz dieselbe als nothwen-big erachten, ohne Verzug einleite»! Die Land-Wirthe würde» dies mit großer Freude nnd Dank-barkeit begrüßen. Reichsrathsabgeordneter Prof. August Kaiser. Laubsäge-Freunde! Alt nnd Jung, welche sich die freie Zeit mit der so angenehmen und dankbaren B<-schästignng der LaubsSgtrei zu verkürzen wünschen, finden in dem ersten Wiener Warenhaus für Laubsäge-Werkzeug-Specialität™ „zum goldenen Pelikan", Wie.,, VII., Sieben, sterngasse Nr 24, alle hiezu erdenklichen Maschinen, Werk-zeuge, ssourniere, Vorlagen und eomplette« ZugehSr in reichhaltiger Auswahl- Die Auslagen, welche daS ganze Warenlager bemustern, sind eine Sehenswürdigkeit. Man findet elegante, politierte Tassettc», mit den feinsten und besten Werkzeugen eingerichtet- DaS neue Preitbuch wird gratis versendet. po'« dieser Malz-kaffee nicht mehr erzeugt werde und an dessen Stelle ein anderes Fabrikat getreten fei. Niemand lasse sich durch dtefe völlig unwahre Nachricht täuschen, denn wie wir li haben, ' " - früher einmal mitgetheilt für ewige ----------- Hot die Firma Kathreiner . , „ - Zeiten Dom hochseliaen Herrn Prälaten Kneipp da« Recht geworben, seinen «amen und sein Bild al« Schutzmarke führen zu dürfen und wird der allein echte Kneipp-Kaffee wie bi«h«r in gleich trefflicher Qualität in den Handel gebracht. a a» ((Einen Portheil für jeden Haushalt) bietet die Be-, Wendung von echtem Malztaffce sowohl in gesundheitlicher als in ökonomischer Hinsicht. ES ist da« Verdienst der Kirma Kathreiner. in ihrem seit Jahren in der ganzen Welt populär gewordenen Kneipp-Kaffee den echten Malz-kaffee eingeführt zu haben, der durch seine eigenartige Zu-bereilung Bohnenkaffeegefchmack besitzt und au» diesem Grunde so rasch beliebt wurde. Dadurch hat sich Jeder gern an ihn gewöhnt und wird er häufig ganz pur ge-trunken, zumeist aber als bester Zusatz zum Bohnenkaffee verwendet. Keine Hausfrau, die die« noch nicht gethan, säume länger, den gesundheitlich so werthvollen und geschmacklich so vorzüglichen echten Kneipp-Kaffee einzuführen Doch sei sie auch gewarnt, da vielfach minderwetthige Nachahmungen in gewinnsüchtiger Absicht und in auf Täuschung berechneter Verpackung dem Käufer aufzudrängen versucht werden. Natürlich entsprechen diese dann den ikr-Wartungen nicht, die mit Recht au den echten Kathreiner-scher. Kneipp-Malzkaffee gestellt werden. Borficht beim Ein-kaus ist daher im eigenen Interesse nothwendig. Man »er- J3 £ 3 T3 C J3 s 'S v ja 0 N • Im Serlas Handlung In # der Oof. ASsel'schen Buch, fernsten erschien soeben: ^ WerKilkW, 'feil Mtt nlfriiSirlti. plt »<»»« Aihang, über fein» Lebe»,«»,» btt »eisetzung,feierlich. 80®. Porträt letzten __ _ WM _ __ »eilen nnd die Juhunft fäm^nu. Nu»gc»b« X »e» irn», >»»,»,n Knrlrp'» »,» Mlrftef», or*fa«tr eB«Uia dllbtt £«»fnt>ra. wrlch, nau fts WWD ....__|_______ hin» «xrii-t *«» («In 0^~M|Vh bnt trimmen, todmiOtommnif« BnDmTfn tu fe* »51m fJrn|$oiftni»l>, na brtaeibfnci litnrrifite »-« in jifoaimrafofltUU Bit» übn d>« Olrl Mri»rl«lt Zbflttetrll S» ,'* »>« Prlefirr. all «mi »b C4rifl|tcBlr, llbrt Innrn wf t«nMf »«» Okaitb« |t. wahn und »bi'iich» taniilf UiJijcUtil»» »,b Xatin, somit |tkc viiii ",k *'•»♦» »«» «it(nibl c«TbfTrniriAi« 3u«! *iT.m»ntn »nllrflt,. 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Allfällige Wünsche und Anträge. Pettau, am 5. September 1897. Der Obmann: Prof. Franz Ferk. P. T. Empfehle mein Lager fertiger Diwans, Ottomane (neuestes System), Ruhebetten etc., alles prima gearbeitet, zu billigen Preisen. (Überzug nach Wahl.) Ferner bringe mein Tapezier- u. Decorationsgescliäft geleitet von einem tüchtigen Fachmanne, in empfehlende Erinnerung. Hochachtungsvoll St. Stani6's Wtw. Bahnhofgasse 6. Anmerkung. Bei Neupolsterungen, Aufarbeiten etc. empfiehlt es sich im eigenen Interesse der P. T. Parteien, dieselben nur vom gelernten und geschulten Tapezierer vornehmen zu lassen und nicht vom Sattler, da derselbe die Tapeziererkunst nicht gelernt hat. Ernst Ballln, Geschäftsführer bei Frau Staniö. Geschäfts-Anzeige. Beehre mich, hiermit einem p. t. Publikum ergebenst anzuzeigen, dass ich das Friseur-Geschäft des Herrn C. Marinl;ovid in Pettau, Hauptplatz Nr. a, käuflich erworben habe und dasselbe unter meiner Firma KHANZ PAVLIÖ Friseur und Raseur weiterführen werde. Durch meine Fachkenntnisse, die ich mir in verschiedenen Grosstädten erworben habe, werde ich stets in der Lage sein, das hiesige p. t. Publikum zufrieden zu stellen. Erlaube mir zu versichern, dass ich bei guter Bedienung, reinlichem Betriebe und streng hygienischer Behandlung des Locales, zu mässigen Preisen arbeiten werde und bitte um zahlreichen Besuch. Die feinsten Parfumerien und Toilettegegenstände sind stets am Lager. Hochachtungsvoll Franz Pavlic Friseur und Raseur. ß arantirt reines mit den höchsten Preisen prämllrtee ^ Thomas-Phosphatmehl aus öru döhmischrn und drutschrn Thomaswerkro ist das wirksamste n. billigste Phosphorsäure-Düngemittel. Garantirtrr Erhalt von 15—17 perM cilralliislichtr Phosphorsänre »nd 83—100 JJcrjrnt Jrinuirljl. Für alle Bodenarten. Zur «nreicheniug »hoSphorsturearmer Böden. für alle Getreide, arten. Hais. und Ölfrüchte. «Ire. und Luzerneselder. für Weingärten. Hopsen» und Bcmüscculturen und ganz befvnder« zur Wiefendüugimg vorzilglich geeigiirr. 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Die THumph-Wnfenbail-iv.hauke.ii find aber auch fUr jeden Haushalt die i nskmsts« Hede Apparate, denn beauiprurhud aie .alir wenig Wnor — 3 riaaer genügen «oho» i« eleeai W et Isabads t eie Bind leeebt und handlfch — sstbst elee echwecks Pereon kann als s»lsl«sd entleeren and trsespertlsren; nehmen sie Ia t keinen l'iau ein — st* werde« slafask s* Sie Wand iinph-^V icg>'nbad Schaukeln aind von einer asvsrwlstllcbsei Dsusrfcsnigk denn iler Humpl iit aui einem Stock gefertft und inlolftdeeaen sehr billig Die Triumph Wieirnhad Schaukeln eind von einer imverwUetilche« Dauerhaftigkeit denn iler Humpl iit au< einem Stock gefertft und iiilolcedeneen ST' Brfage und Preise der Trlumph-Wlefleflbad-8chaukelii: Nr «1 Lkiif»: na t* _15ü_ 24 15 15» M 1« 171 1s1 «» IS 1»» «s,.. 80 vt,. I m.. 1 er. 25 «lg und 1 m. 40 Vt5> A«tne «rima pttbOsliwen 1 n. 60e» mtHN'ltn» 75 R. S% (Rabatt MlchiaefaH«!»«* ttrtilrotaigft turilckgennmmrir. Pecher & Co. in Herford t« «bcrw«. G Ucraiitwoitlicher Schriftleiter: Joses FelSner Irud und Berlag: W. Blanle. Pettau. f!T!T»T«T»T«T!T!T!f Weitage zur ]0 ettfixtcr 2CcttiT«g Die Kunstreiterin. Novelle von Viktor Band. (Aortsetzuiiz.> schüttelte abwehrend mit dem Kopk. .Ich danke!' sie. .Es wird vorübergehen." .Darf ich Ihnen einen Wagen besorgen?" fragte wieder die weiche Stimme. Martha schlug dir Augen auf. Ein leichte« Rot färbte ihre' Insten, als ihre Blicke auf den teilnahmsvollen fragenden fielen. (*■> war ein junger, hochgewachsener Mann, aus dessen großen blauen Augen eine zärtliche Besorgnis sprach. .Ja, darf ich?" wiederholte der junge Fremde nachdrücklich. .Zch danke Ihnen," lächelte Martha wehmütig. .Ich muß I»1>k». denn ich bin arm — ganz arm!" Wieder fühlte fie die blauen Augen in zärtlicher Besorgnis auf iidi ruhen. Das Sausen und Brausen in den Ohren begann von nriicm und wie im Traum hörte sie, wie der Fremde eine vorüber-jährende Droschke herbeirief. .Ich kann Sie in diesem Zustand nicht ohne Schutz und Silse lassenwandte er sich dann wieder w ihr. .und hoffe, daß Sie mich nicht für aufdringlich halten. Wohin darf ich den Wagen senden?" Martha blickte ihn unschlüssig an. Dann kam es leise über ihre Lippen: .Ich weiß nicht, ich bin hier fremd."' „vaben Sie nicht Freunde oder Verwandte hier, die Sie be-suchen wollen?" Martha schüttelte traurig lächelnd den Kops. »Zum llirknS wollt' ich!" sagte sie, verlegen die Augen niederschlagend. Ter junge Fremde blickte fie erstaunt an. .Zum llirknS?" »i.ifltt er gedehnt. Und dann, als befürchte er, daß er Martha bind) diese Frage wehe gethan, setzte er schnell hinzu: .Sie werden ievt dort niemand antreffen, eS ist noch zu zeitig." .Dann werde ich dort so lange warten — wenn Sie mir nur bf» Weg dahiu beschreiben wollten." .Ich habe Ihnen schon einmal erklärt, daß ich Sie in diesem Zustand nicht allein laffen werde, und da mich nun einmal der ,'jusall zu Ihrem Beschützer gemacht hat. werde ich Ihnen ein solcher bleiben, bis Sie meinen Schutz entbehren können." ent-iKilnett der junge Fremde mit einer so herzgewinnenden Freund-lichkeit und dabei doch in so bestimmtem Ton, daß Martha ihm nicht zu widersprechen wagte. Und dann half er ihr beim Ein-steinen, rief dem Kutscher den Namen eines der angesehensten Gast-hüte der Stadt und schwang fich zu Martha in den Wagen. „Fürchten Sie fich nicht vor mir," flüsterte er ihr lächelnd zu. .ich meine eS gut mit Ihnen. Fragen Sie alle, die mich kennen, und jeder wird Ihnen bestätigen, daß Walther Bogel ein Mann v,'» Ehre ist." Martha reichte ihm mit einem dankbaren Blick die Hand. „Sie nnd so gütig zu mir Fremden; wie soll ich Ihnen danken?" .Wenn Sie glauben, mir danken zu muffen, so thun Sie das dadurch, daß Sie mir vertrauen." Als der Wagen vor dem Gasthof hielt, war Walther Bogel über alle Einzelheiten aus dem Leben feines Schützlings unter-lichtet. Martha Wolfram nannte fie fich, »ach ihrem Pflegevater, Xm alten Hirten. Nichts hatte fie ihm verschwiegen von den Erniedrigungen, die fie fich in der ersten Zeit ihres Aufenthalts i i dem alten Zigeuner hatte gefallen lafien muffen. Sie hatte ihn» erzählt, wie fie zum Stehlen angehalten worden war, wie fie In Schläge als Essen bekommen, wie fie es aber dann durch ».riß und Äeschicklichkeit in ihrer Reitkunst bis zu einer solch ' chen Stufe gebracht, daß ein Agent fie für den Eirkn» in L. ge- vmien. Und als sie unter Schluchzen ihres Frenndes Stephan gedachte, den fie auf solch grauenhafte Weise verloren, da nisitc Walther ihre Hände, uud es waren Worte ansrichtigen Mitgefühls, die ihm sei» weiches, leicht empkänglicheS Herz über die Lippen drängte: „Das Schicksal hat Ihnen hart mitgespielt. Fran-lein Martha. indem es Ihnen anch den einzige» Freund »ahm; aber es will Sie auch wieder versöhnen, denn es hat mich Ihnen in den Weg geführt. Ich will versuche». Ihnen den verlorenen Freund zu ersetze»!" Und ei» kräftiger Händedruck besiegelte den so schnell geschlossenen Freundschastsbund. Martha besaß eine behaglich eingerichtete Wohnung. ES war an einem stürmischen, rauhen Herbsttag. Im ttamin flackerte ein lustiges Feuer. Martha hatte sich in die weichen Polster eines nahe am Kamin stehenden Seffels zurückgelehnt und ihr zu Füßen, auf einem Schemel, saß Walther Bogel. Er hielt ihre Linke in seinen Händen, während ihre Rechte mit seinen blonden Locke» spielte. .Heute sind'S gerade zwei Monate her, daß Du mich ans der Straße aufgelesen," sagte sie lächelnd. «Wie so ganz anders ist's doch jetzt als damals!" In der That, MarthaS Verhältnisse hatten sich in der kurzen Zeit gewaltig geändert. Damals: ein verlaffeneS, schwaches, Mittel-loses, flüchtiges Mädchen — jetzt: die gefeierte Kunstreiterin, mit glänzendem Gehalt, ihr zu Füße» der einzige Sohn einer der an-gesehensten Familien der Stadt, deffen Herz ihr ganz zu eigen war. Walther preßte seine Lippen aus ihre Linke und ein tiefer Seufzer entrang sich dabei seiner Brust. .Du hast recht," sagte er. .Ganz, ganz anders als damals ist'S. Dich hab' ich gefunden, und den Bater fürchte ich zu verlieren. Erst vorhin wieder hatte ich einen harten Kampf mit ihm. Alle nnr erdenkliche Mühe hab' ich mir gegeben, fein Bornrteil zu beseitigen, aber vergeben» — er ver-harrt bei seiner Weigerung. Heute nachmittag will er mir seine ganz bestimmte Entscheidung mitteilen." In diesem Augenblick klopfte es an die Thür. Walther sprang aus, um zn öffnen. Ein Manit mit bleichen, eingefallenen Wan-gen, schwer ans einen derben Stock gestützt, stand draußen. .Ist die Martha zu Hau«?" fragte er. Noch ehe Walther deni Man» Bescheid zu geben vermochte, stand Martha bereits an seiner Seite. Bei dem Klang der Stimme war sie freudig erregt aufgesprungen und mit ein paar raschen Schritten war sie an der Thür. .Stephan!" rief sie überrascht. .Mein Himmel. Stephan — Bist Du es den» wirklich?" Und dabei schob sie Walther znr Seite, ergriff de» Mannes welke Hand und zog ihn mit sam'tcr Gewalt ins Zimmer. .Gewiß, Martha. bin ich'S — freilich nicht mehr der be-wnnderte Trapezkünstler von ehedem, sondern ein unbeachteter, elender Krüppel!" Ein beängstigender Hnktenansall folgte diese» Worte«. .Setz' Dich. Stephan, mach' Dirs bequem!" sagte Martha, ihm einen Sessel herbeirollend. Und zn Walther gewendet, fuhr sie fort: .Das ist Stephan, von dem ich Dir so oft erzählt habe nnd den ich. der Himmel verzeih mir diesen Irrtum, für tot ge-halten habe." .Nun, Martha. nahe daran war's mit mir," versetzte Stephan mit einem wehmütigen Lächeln uni die schmalen, blutlosen Lippen. .Als sie mich am nächste» Morgen in der Laube. D» weißt ja, was ich meine, fanden, war's die allerhöchste Zeit. Noch eine Stunde länger, nnd ich war nicht mehr. Vielleicht wär'S beffer für mich gewesen!" setzte er mit einem tiefen Seufzer hinzu. .Mein Zustand ist ja jetzt doch nur eine Galgenfrist. Die Klinge hat damals ein Stückchen zn tief getroffen — die Lnugel Mit dem Vlvbt'ilcu am Schwebereck ist's nun aus — ich bin »nd bleibe ein ttriippkl!" .Armer Stephan!" Leise drückte ihm Martha die welke Sand. „Ich vergesse Dir'» nie, das. Du immer zu mir gehalten hast. Ich will Dich pflege» nnd für Dich sorgen, vielleicht ist's buch nicht so schlimm mit Dir, wie Du befürchtest. Dach vor allen Dingen: womit kann ich Dir augenblicklich helfen. Bist Du hungrig ... ?" Stephan wehrte ihr mit der Hand. .Gegessen habe ich. ehe ich hierherkam, aber müde bin ich — todmüde. Wenn Du hier ein Fleckchen hast, wo ich ein paar Stunden ruhen kann . . ." »Gewiß, Stephan!" unterbrach ihn Martha. .Das trifft sich übrigen« ganz gnt. Ich muß seht zur Probe gehen, nnd da magst Tu die Zeit, die ich Dich allein laffeu muß, ausruhen." Sie führte ihn in ein Nebengemach. »Hier mache Dir » be-linrm," sagte sie, ans ein Schlafsofa dentend. »In ei» paar Stunden bin ich wieder zurück. Schlaf so lange, dann wollen wir wei-tersprechen!" — Walther begleitete Martha bis zum Eirkn«. »Nach der Probe konime ich wieder znDir," sagte er ihr beim Abschied. „Hoffentlich kann ich Dir günstige Nach-richt von meinem Vater brin-gen." Noch ein warmer .Hände-druck, ein liebevoller Blick und Martha verschwand in dem großen eisernen Gebäude, während Walther seine Schritte heim« wärt« lenkte.-- Unterdes ging Walther« Ba-ter in seinem Privatkomptoir auf und ab. Bon Zeit zn Zeit blieb er stehen »nd strich sich mit der Hand über die gefnrchce Stirn, als wolle er den Ge-dankn verscheuchen, der ihn nun schon den ganzen Morgen ruhelos in dem kleine» Geniach hin nnd her trieb. Aber immer wieder nahm er die unstete Wandernng aus. Jeht endlich schien der alte Herr mit sich einig zu sein. Er trat an da« große eiserne Ge-spind, entnahm diesen» eine» Stoß Banknoten uud legte sie, nachdeni er sie genan gezählt, anf seinen Schreibtisch. Dann drückte er auf den Klingelknopf. Unmittelbar darauf erschien ein grauköpfiger Diener auf der Schwelle. .Herr Vogel befehlen?" ..Rufen Sie meinen Sohn!" Der Diener entsernte sich stumm und wenige Augenblicke später trat Walther ein. »Dil ließest mich rufen?" fragte er. ..Ja — ich will Dir Antwort anf Deine Frage geben." Walther errötete bis zn den Schläfen. „Nun?" fragte er. und da« Zittern der Stimme verriet seine innere Erregung. Der alte Herr holte ein paarmal tief Atem. Dann sagte er mit abgewendetem Gesicht: „Ich kann unmöglich meine Zustimmnng zn einer Verbindung mit jener — hergelaufene» Seiltänzerin geben." Aus Walthers Stirn schwoll die Zornrsader mächtig an. „Ich muß Dich bitten, von meiner Brant mit mehr Achtung zn sprechen," kam es grollend über senie Lippe». „Martha ist nicht Seiltänzerin, sondern Kunstreiterin »nd zwar ein durchaus ehrbare« Mädchen." „Und ich muß Dich ersuchen," entgegnete der alte Herr scharf, „in meiner Gegenwart jene — jene — Person nicht al« Deine Brant zu bezeichnen — ste ist nicht Deine Brant. Im übrigen bleibt's bei dem, was Ich gesagt: ich gebe meine Einwilligung dazn auf keine» Fall!" „Dann heirate ich eben Martha ohne Deine Einwillignng." „Thu, wa« Du nicht laffeu kannst. Doch wiffe, daß wir geschiedene Leute sind, sobald D» gegen meinen Willen handelst. Hier" - ■ er wie» dabei aus die Banknoten — „hier habe ich eine Summe für Dich bestimmt, über die Du verfügen magst, fall« Du Dich meinem Wille» widersetzest. Mein Sohn bist Dn aber dann gewesen. Nun — wähle!" Arthur «b»Is Gras v. PusibowSly-Wrhner, der neue Ssaotl|err Summe abgefunden? Ob Martha« Liebe stark genug sei» wiuo de» schwere» Kamps »ms Dasein an seiner Seite aufzunehnu'u -Wenn nicht, war die Geliebte e« dann wert, um ihretwillen d. Vater zu opfern? Alle diese Gedanken jagten Walther wirr dn, den Kopf, bis ihn ein Drängen, das „Run?" seines Vater», Antwort mahnte. „Ich kann nicht von Martha lasten!" rief er verzweifelt. „So hast Dn Dich entschieden?" fragte der alte Herr , bebender Stimme. Walther schwieg und blickte den Vater an. „Antwort! Ia oder »ein „Ia!" kam e« dumpf » Walther« Lippe». „So nimm da« da!" alte Herr wies mit der H> ? ans die Banknoten — „und gei • „Vater!" „Kein Wort mehr! Wir si geschieden — Dn selbst hnsr. gewollt! Verlaß mich!" Schweigend »ahm Walthei t>ic Banknoten an sich und nmn'ir sich z»m Gehen. An der Tli,.. blieb er noch einmal stehe» uud ließ seine Blicke zu dem Vou. znriickgleitcn. Doch dieser st»: > die Hände ans dem Rücken iitciu andergelrgt, regungslos am,uu ster und blickte aus die Stvnf. hinaus. Mit einem tiefen Sei» zer wankte Walther zum Jini mer hinaus. .So fei es denn!" miirniciie er vor sich hin. .Es ist hau. unmenschlich hart, seiner Lid t den Vater opfern zu müssen gebe der Himmel, daß sie Opfer wert ist!" * • «tevhan lag noch im ti» Schlaf, al« Martha ans > Probe zurückkehrte. Sie l)ii' gern mit ihm geplaudert, hiii gern etwa« über den alten genner nnd seine Truppe gehöi wie Stephan sich mit seinem ^ ter au«ei»audcrgesedr »»d w dieser über ihr Verschwind gesagt — doch sie verstand >l> Nengier zu zügeln, wußte doch, wie dringend der an Kranke der Rnhe bednrfte. . nahni sie denn ein Buch zur Hand, »m sich die Zeit bis zn Stephm Erwache» oder bis zu WaltherS Kommen zu vertreiben. Und Walther ließ nicht lange anf sich warte». Kanin hatte ein paar Seiten gelesen, als ste bereits seinen Tritt ans der Trr> vernahm. Leise, »m Stephan nicht zu wecken, öffnete sie die !!> und ließ den Geliebten hei-ein. .Nun?" fragte sie, als Walther sich mit einem schwere» tii i Seufzer auf eiueu Stuhl sinken ließ. .Es ist aus zwischen mir und meinem Vater," entgegi Walther ernst, und wehniütig zuckte es dabei um seine Mnndwi»! .ans — unwiderruflich aus!" „Armer Walther!" Sanft strich sie ihm das Haar zurück > hauchte ihn« einen Knß ans die Stirn, .lind da« alles um mein willen!" „Um einer andern willen wäre ich's, beim Himmel, anch »i im stände gewesen, meinen Vater zn opfern — meinen Vater » mein Vermögen!" Er blickte bei diesen Worten Martha schars an, doch nichts i Enttäuschung war in ihren Zügen zu erkennen, nur uuverhohl, Teilnahme für den Geliebten sprach aus ihnen. .Das ist alle», was mir verblieben ist!" suhr er, beruhigt du diese Beobachtung, fort und warf die Banknote!! aus den Ii »Run heißt's: arbeite»! Mit dem Geld da will ich mir ein einri Geschäft gründen, nnd wenn Tu mir als mein liebe« Weib » 143 Seite stehe» willst. Ijutic ich, bnfi wir einmal keine Not zn ich dafür gewonnen! Ja. Martha, willst Dn mir als mein liebes a'ii brauche«, »»d da» ich Dir bald die Annehmlichkrite» u»d Weib stet« Ire« ,;nr «eile steh?»?" ll»d !» wilder Leidenschaft Stellung tu der Welt fchasfe» kau«, die ich Dir jetzt hätte I zog er die Geliebte a» sich Gr»ß»«ierö Liebling, Won C». 3otobtbei. (WH lest.) (»tjotoflrWble-Seriofl der 'Manchen«! llnnst- und «e,In«»m>slal, Dr tt. Ulbtt» * tto.) •icten köttne», wenn mein Bater - doch nein!" — unterbrach er Martha ahm seine» Stop. »*e« ihre^6a«dc u«b bltrfte i m •idj plötzlich, u«d schnierzlich zuckte es um seine Lippen — .er ist tie» ,» die Augen. .Du Guter! -ui lieber, fliisterte sie. und -a nicht mehr mein «oter! er ist für mich verloren - Dich hab' dann k»nte ,»e ihm die A»„e». * 144 Arthur Adolf (»ras ». PosadowSkq-Wehner. nun an Stelle v. BSttIcher« Sliint«(efretflt bei innern, Ist am 3. Juni >846 zu Nroßgloga» geboren, trat nach feiner 1867 in Breilau erfolgte» Promotion zum Dr. jiir. »nd nach zwei« l «ihriger Thätigkeit keim Stadtgericht daselbst 187t bei der Regierung zu Pose» in den Verwaltungsdienst und wurde «ach Rblegung der groben Staat»prüsung >873 Landrat de« Kreise» Wvngrowitz, welchen Posten er >877 mit dem gleiche» In Krbden vertauschte. Den Wahlkrei» Frau-stadt-Srdben. da« Feld seiner amtlichen IMtlgfelt. vertrat er >883 bi» 1885 im Abgeorbnetenhau», wo er sich den Frel-konservativen anschloß In demselben Jahre wnrde er Direktor der provlnzlalständische» Verwaltung»kommlssiou Posen» und vier Jahre daraus zum Landeldirektor mit dem Titel La»de»hauplmo»n erwählt. Im Jahr >8U3 ersolgte sein» Ernennung zum Staat»-sekretär de» Reich»schatzamt», da» er setzt mit dem Relch»amt de» Inner» vertauschte. Großvater» Liebling. Behagliche Wärme erfüllt da» kleine Semach, und der Großvater sitzt am Tische mit seine» Lieb-ting auf dem Schoß. Nach dem Mittag. essen ist e» de» Alten liebe Gewohnheit. sei» Pfeifchen zu rauchen und ei» Ruhe-stündchen zu feiern. Aus diese» Moment darrt da» kleine gritzche» immer voll Seh». sucht, und kaum hat sich Großväterche» niedergesetzt, da trippelt» durch» Zimmer aus seine» dicken, runde» veinchen uud stellt sich so lange bittend vor Großvater» Stuhl, bi» sich der Alte erbarmt. Heute aber hatte be» alten Rann Im warmen Stäbchen der Schlummer erfaßt, da» Pfeif. chen war ihm au»gegange» und lange Na»d Slein-Fritzchen vergeblich vor seinem Stuhl. Aber der Großvater sah heute die zwei Aeuglein nicht, dte bittend zu ih» empor. blickten. Da greift der steine Schelm zu einem radikalen Mittel: er schleppt müh. sam sein Stühlchen herbei, klettert hinauf, von hier »ach vielen Mühen auf Groß. vater» Schoß unb versucht von hier au» den schlummernden Alten mit aller Nnd-lichen Energie an sei» Recht z» mahnen. Erstaunt schlügt der Großvater die Augen auf, wer ihn da so gebieterisch zu wecken versucht. Wie er aber seine» Liebling vor sich steht, da schlingt er den Arm um den «leinen und heute bekommt er al» Entschädig»»« sogar «roß. Väterchen» Pfeif» zu« Spielen, da» ehrwürdige Hamliienerbsttick Ein Hauch der Siebe unb ix» stillen Glücke» verklärt de» Alten «esicht; Klein-Feitzche» aber versucht andacht»voll «lt sei»e» runden Flngerchen di» Geheimnisse der Tabak»pselfe z» erforschen. Der Großvater denkt wohl, »Ahrend er glücklich lächelnd auf seinen spielende» Liebling blickt, an feine eigene schlne Kinderzeit zurück, »lein-Fritzchen aber, der nachdenklich mit der Tabaklpseife spielt, hat da» Bild der Zukunft vor Auge», «»ge für ihn da» erste Pfeifchen, da» er »inst. Vexierbild. sei» werde, wenn er In ber Folge In einer Priiiatnublrnz mit dem sranzMch „ Gesandte» diesem nicht in dessen Sprache zu antworte» vermochte. — Stul »nd unwillig versetzte der nordisch» Wleganber: .Wen» ich einst den Ktwlg von Frankreich besuche, so loerde ich mit ihm französisch sprechen: doch kommt (er. Gesandter zu mir, so ziemt e« sich weit mehr, daß er mir zuliebe fchroebilrii al» daß Ich seinetwegen sra»zi> fisch lerne. Denn wa» ihm seine Sprache. b,i und noch weit mehr, gilt mir die meinige.- St. Falsch ausgedrückt. A. zuB.: .Ich habe gehärt. daß Deine Schwieget mutter gefährlich krank ist." — v.i .»rank ist ste wohl, doch gefährlich ijt sie nur, wen» sie gesund ist." Reichtum. Der berühmte und gelehrte «avenbish, der im Jahre >81» zu London starb und ei» vermögen vo» mehr al« ZK Millionen Mark hinterlies, war vielleicht der Reichste unter de» 01, lehrten, und der Gelehrteste unter bc:. Reichen. — Der berühmte Architekt vil ledo von Limoge» rief seine» Landtleut,» tu: „Mut, Sinder, ich war so dürkii wie Ihr. werdet reich, wie ich!" St «» ist »a» Schwein t rmrinnülficfB 3B/ mal» raucht, nicht die gewöhnlichen schlimme» Folge» habe»! G. M Hugenötraum. lugenbiraum, wie balb, wie bald »Bist du mir entschwunden, ^Kaum daß deinen flüchtige» Kuß Selig ich empfunden l Wie ein schimmernd Meteor Bist du mir entflogen. Wie ei» Rachen, segelrasch. Auf de» Meere» Wogen. Wie ein Lieb, in Frühling»nocht Leise hingesunge», — Wie ein Rachtigalleams Bist du mir verklungen. Alphon« «tetnderger. Wahr. Pfarrer: .Wie, Steffen, Ihr schlagt Eure Frau? Da, Hütte ich nicht vo» Euch gedacht! Da solltet Ihr gestraft werden!' — Steffen: .Herr Pfarrer, der Mann, der feine Frau schlagen muß, ist gestraft genug!' Im .»«rort.Reftaurint. Hell» er: .Sie habe» ein belegte» und ein nnbelegte» Butterbrot bestellt. Hier haben Sie beide!' — «ast: .So. jetzt sagen Sie mir noch: Welche» ist belegt unb welche» unbelegt?' Sharakterzug Karl XU von Schweden, Karl XII. von Schweden mußte al» Knabe die französische Sprache »nd da» Tanzen l»rnen. In ersterer machte er balb solche Fortschritte, daß er ei» Buch und Gespräch verstehen, auch seinem Lehrer antworten konnt«. Ader er antwortete jedem andern, der ihn ftanzdsisch »»redete, stet» schwedisch oder deutsch, welche Sprachen er auch später stet» (lebte. Sei» Erzieher. Gras Linzhold, stellt» ihm »Inst vor. wie v»rl»g»n »r Gegen Erdflöhe wird folgende» Mittel mit Erfolg angewandt: Eine Handvoll Kochsalz wird in einer Gießkanne vv» Wasser gelbst und damit die Pflüuzchc^ de» Abend» begosten. Räch zweimaligem vegleßen slnb bi« Erdfidh« verschwunb«,, Zur Gewinnung von «»rkensamet lasse man einige schbne Gurke» vom zwei ten Ansatz« stehe» und leg» fl« auf Ziegel, stein». Wenn sie gelb sind, pflückt man sie «nd legt sie an eine« trockenen, Ins »gen Orte zum Rachreife». Hi«rauf nimmt man bi« Kerne samt dem Mark heraus Räch einigen Tagen werde» erstere gerei »Igt und an der Sonne gettocknet. Der Same bleibt mehrere Jahr« keimfähig. Mittel gegra Br,tschi«me>. In Land. hau»haltungen, wo man gewähnlich größere Mengen Brot auf «inmal bäckt, pflegt da» letztere im Sommer ober bei Ausbewahruiist Im Keller leicht schimmelig zu werden. Al» »rprodt»« Mittel gegen diesen llebelstand empfiehlt «» sich, da» frisch gebacken« Broi. sobald e» au» dem Ofen kommt, l» einen Mehlsack zu stecken, in welchem noch etwa» Mehl zurückgeblieben ist, und zwar («, das, die Oberri»d«u de» Brote» aufeinander ,u liegen kommen. Hiernach bindet man de» Sack zu und hängt ihn an einem luftigen Orte freischwebend auf. Auf dies» Weise läßt sich da» Brot vier bi» sech» Wochen aufbewahren, ohne trocken zu werde» oder auch nur eiue Spur von Schimmel anzusetzen, vor dem Gebrauch legt man e» eine Rächt I» de» Keller, damit e« wieder geschmeidig wird. Bilderrätsel. Auslösung folg* tu nächster Hummer. Auslösungen auS voriger Nummer: be» Soflogtivb«: Zorn. Vorn, furtt. Betn; de» Rätsel»! »iedstahl, «tahldted. Alle Hechle »orlr»«lle*. flerontmoitlUtf WtboMon von «tust »feiltet, gebeutst und herau»oeg«den »IN »reiner & Pfeiller in «tut«,an.