str M." «r.A. Sonntag, v. ISime» IVS?. VI Jahrgang Die ^Narburger Seituna" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freita«. Preise — für Marburg: ganuährig k fl., halbjähug 8 st., vierteljahrii, 1 ft. 50 kr: für Austellunß ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Poftversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 st. Die ein Mal gespaltene «armondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10. beizweimallger mit IS, bei dreimaliger mit SV kr. derechnet, wozu für jedesmalige Linschaltung 30 kr. Inseraten-L empel l'libr kommen. Zur Geschichte des Tages. Wählen oder Nicht wählen? — das ist jetzt die Krage, nach dem die Landtage aufgelöst, die Neuwahlen für dieselben .lusgeschri'ben und eine „außerordentliche Reichrathsvrrsammlung" einberufen worden Die verfaffuugstreue Partei hat auf diese Frage eine ganz einfache, bc-stimmte Antwort: sie wählt die Abgeordneten der Landtage — die be-treffende Regierungshandlung ist der Verfassung gemäß — sie beschickt aber die „außerordentliche Reichsrathsversammlung" nicht; denn die vom Kaiser freiwillig verliehene, von uns' angenommene, von der Regierung und Volksvertretung feierlich vollzogene und Jahre lang geübte Ber-faffung kennt eine solche Versammlung nicht. Diese Versammlung ist weder der engtre noch der weitere Reichsrath. Die Mitglieder des einen wie des andern muffen von den Landtagen aus Gruppen gewühlt tver. den. und es ist nicht — wie das Regierungsblatt, die „Wiener Abend poK" das Iännerpatent erläutert — denselben anheimgestellt. entweder nach Gruppen oder aus der Gesammtheit wählen zu dürfen. Die ver« faffungsmäßtge Reichsvertretung ist endlich nicht blos eine berathende. sondern eine beschließende Körperschaft — eine Körperschaft, ohne deren Zustimmung fein „Gesetz" gegeben werden darf. Wir erklären uns gegen eine ^Reichsrathsversammlung". die so ganz und gar außer der Ord« «nng ist. Daß die Stimmung in den einverleibten Ländern keine Vismarck freundliche ist. muffen nuu selbst preußische Vlätter zugeben. Die „Rheinische Zeitung", welche in Düffeldorf er. scheint, bringt folgenden Brief aus Holstein: „Die Herzogtliümer stehkn am Ende eines Jahres, deffen Beginn noch ihre Selbständigkeit versprach, in dtffen ersten Monate« nach die Hoffnun^z nicht zu scheitern drohte a«f bald bevorstehende Anerkennung des Rechtes und der tausendfältig wiederholten Wunsche der Bevölkerung. Gar bald aber warf die Macht idre Statten und der Ausgang des Jahres 186S sieht die Schleswig. Holsteiner. ohne dati sie um ihre Willensmeinung befragt worden wären, drm preußischen Staate einverleibt. Es ist das ein Verhängniß, »velthes wir tragen muffen; unsrre Selbständigkeit ist nicht erreicht worden und wir bedauern das um so mehr, als, da sie nun einmal nicht zu erlangen war. wir sie nicht «vrnigstetis Deutschland opfern durften. Ol es hätten Viele mit Freuden SÄleswig Holstein in dein einigen, freien Deutsch-land aufgehen sehen, während sie jetzt für letzteres weder von Preußen, noch von l)em uorvdcutfchen Bunde, der ja doch nur die Aolie zu Vroßprenßen abgibt, auch nur daß Allergeringste hoffen! Welch eine Enttäuschung steht denen bevor, die das phantastisch genug glauben". Die neuesten Vorgänge in Spanien überraschen nicht mehr nach Allem, was dieses unglückliche Land bereits erdnldet. Rar« vaez hatte Wind bekommen, daß die entschloffenften seiner Parteigänger ihn stürzen wollten, weil sie ihn im Verdacht hatten, er tvolle auf halbem Wege stehen bleiben, da er sich darauf gefaßt machen mußte, daß auch die Fortschrittspartei gegen ihn losstürmen würde, sobald sich eine paffende Gelcgrnheit biete. Nun fcheint er von den Verabredungen uvischen den sreisinnigeren Kortes Deputirten und den Häuptern der Fortschrittspartei Kunde erhalten zu haben, und ergriff. jäl»zornig wie er ist. sofort die Gelegenheit, von der Königin die Kammerauflösung zu verlangen. Dieftr Plan wurde an einzelne Kortes Mitglieder mitgetheilt. Darauf versammelten sich 123 Abgeordnete unter dem Präsidenten Rio» Rosas, um eine Verwahrung an die Königin zu unterzeichnen, die denn auch sofott von sechs Mitgliedern unter Rio» Rosas überreicht werden sollte. Dies geschah am 20. D^ember. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezem-der verhaftete der General Pezuela auf Befehl des Ministers den Präfi-dcnten Riss Rosis und die sechs Deputations Mitglieder, tvährend die übrigen 123 Abgeoidneten in ihren Wohnungen bewacht wurden, um sie zu verhindern, sich aufs neue zu vereinigen. An 36 Deputirte. darunter Der junge Lehrmeister. Geschichte einer Ansiedlung va» /riedr. Gerstilcker. (Fortsetzung) U Der Besuch. Am nächsten Morgen »vnrde die Abreise durch daS Aufsuchen der Zhiere etwas verzögert. Hillmann konnte nicht glüch sein eigenes Pscro ßnden. das draußen im Wald indeff.^n sein Fntter gesucht, und auch zwei von den Zugstiere» fehlten noch. Endlich wurden sie alle beig.trieben und die Familien rüsteten sich zur Abfahrt. Es waren i« Ganzen eilf Personen ; erstlich die drei Männer, die daheim Ackerbau, wie es aber aus dem Dorfe häufig stattfindet, auch jeder ein besonderes Gewerbe getrieben hatten, dann zwei Fianen — denn der Gerber war nnverheirathet. vier Knaben von zehn bi» vierzehn Jahren, von denen zwei dem Zimmermann und zwei dem Maurer ge-hörten und zwei Mädchen, beide des Ersteren Töchter, die eine zwölf, die andere siebzehn Jahre alt Margarethe, die älteste, war aber schon tüchtig herangewachsen, und sah eigentlich älter aus. als sie wirklich Jahre zählte. Bildhübsch dabei, mit lichtbraunen Zöpfen und blauen Augen, hatte sie etwas Resolntes in ihrem ganzen Benehmen, und war die einzige von den Frauen die noch nicht gejammert oder geklagt, son« dem die vielen Unbequemlichkeiten ihres Marsches immer standhast ertragen hatte. In der Beralhung über die künftige Bahn, der sie von jetzt ab folgen sollte», gab sie auch eigentlich d.n Ansschlag. da die beiden Frauen doch a« Ende lieber den Rückweg anj^etreten hätten, um nur wieder zu ihre» verlaffenen Sachen zn kommen. Sie war ebenfalls, als der Wagen zum ersten Mal im Schlamme stecken blieb, lachend herunter und in das Snmpfwaffer hineingesprungen, nud dadurch de» Uebrigeu mit gutem Beispiel vorangegangen. So sorgte sie den» a»ch hente Morgen für Alles, was sie etwa auf dem noch vor ihnen liegende», beschwerlichen Wege gebranchen könnten, und sah sich nur unschlnffig um, als ihr Fuhrmann endlich die Ochsen antrieb, denn ihr Begleiter, der Pennsylvanier. ließ sich noch nirgends blicken. Sollte er sie im Stich lafsen? — Nein, da kam er schon um das Haus gerlt-te». schüttelte »och einmal, vom Pferd bernnter. dem alten Amerikaner die Hand und fchloß fich dann, ohne weiter ein Wort zu sagen, dem Wagen an. Wo aber hatte er nur um Alles in der Welt sein Gepäck; denn auf de« Wagen, das wußte sie sicher, war Nichts geladen worden, llr selber aber trug auch Nichts in der Welt, als seine lange Büchse nnd die kleine lederne Kugeltasche, mit dem Pulverhorn daran, hinten am Sattel eine zusammengerollte wollene Decke, «ad rechts am Sattel herunter eine mit roher Haut umwickelte Axt, während links ein Bohrer sovie ein anderes eisernes Znstrumeut, eiae sogenaante „Fro", lvomit die Amerikaner Bretter zn Schindeln spalten, hing. Das konnte doch unmö.llich seine ganze Bagage sein. Ihr Vater, der Zimmermann Wohlers, hotte allerdings darauf gar nicht geachtet ur'd viel zu viel mit sich selber zu thun; als Margareth aber neben ihm hinschritt, und ihn darauf aufmerksam machte, rief er seider aus: „Aber Herr Hillmann, wie ist denn dos? wo haben Sie den» Ähren Koffer oder Ihre Kiste? L'ffen Sie sich die nachschicken? Das hätt'N Sie doch jetzt ivalzrhaftig b quemer mit dem Wagen gehabt." „MeiN' N Koffer?" l ichte der Pennsylvanier, indem er auf die Hinte» am Sattel zusammengebundene Decke zeigte. — ,.Da ist er ja! Da steckt ein reines Hemd, ein Jäckchen mit Salz und gebranntem ltaffee und ein Stück gebratene» Hirschfleis i >arln — und weiter brauch' ich Nichts." „Weiter brauchen Tie Nichts?" frug der Deu:sche erstaunt — „ja ab r um Gott » Willen, damit wollen Ä«e sich doch nicht milten t» Bald nied rlaffen und einen Hausstand grünten?" „Nun?" frug der junge Amer kaner verwundert. „Hab ich de»» nicht meine Azt unk» die yro bei mir." ^ „Aber damit können Sie fich doch kein Hau» bauen und a»ch de» Wald ausrodeu?" „Kann ich nicht?" lachte Hllmann. „der Mensch kann Alles, was er will, und wer hier .im Walde seine Büchse und seine Axt hat. ist versorgt " Die Dentsche» schüttelten freilich den Kopf; dm» das lenchtete ihnen noch nicht recht ein. aber sie bewogen ihre» Begleiter doch znletzt wenig-ste»s sein „Handwerkszeug" aui den Wagen z» lkgen. nnd er ba»d end« lich Axt nnd Fro an der eine» Seite fest, «ber nicht a»s l»em Weg. denn er meinte, man wiffe nie. wie man sie nnterwegs ßebra»che» könne. Oft sei ei» Banm über Nacht q»er über die gefaRm nnd der mnffe jedenfalls forlgeränmt werde», da man nicht ß»t darüber hinftch-rm könne. RioS Rosas, »vurden theilS nach den Kanarischen Inseln, theils nach den afrikanischen B-siKungen tranSportirt. In Folge dieser ErMlsse wurde daS Dckret über die Auflösung dtß KöNcS soforsipehHmtllcht. und Narvaez bat die Gemiithlicbkelt. seine Maßregeln gegeq die Bolfövertrettr du'ch die Behauptung ZU rechtfertigen. dieselbiN seien nicht mehr recbt-mäßige Deputirte und als solche unverl hlich gewesen, weil er eben dir Kammer bereit» aufgelSst gehabt liätte. — Die Berfolgungcn politischer (Aigner sind in Spanien so lzäufig geworden, d^'ß man binnen drei Tag'N iükishttnde'tfüufzig rrscdießcn ließ, darunter hunvertfünfzig Ser. j^ca^iten. um die Armee einzuschüchtern. Auf den pkilippmischen Znseln b fittk^fn sich z'»'eitausendfünihundert Deportirte. welche der besten Klasse der Gesellschaft an.khören. Die Theilnkhmer des polnischen AusstandeS in Sibirien sind unm nscdlich bestraft worden. Wer die v ethische Rohheit kennt, mit w lcher die Mo^kowiten die Opfer chrrr Barharri in Sibirien b.hlindtln. mußte dem tapfren Slnne der armen ^i.rbannten. mit dem sie an ein Werk der Verzweiflung gingen, gebiilirende 'Bewunderung zollen, ollschon letzteres. Wie vorauszusehen war. von d n Organen d.r P.ter-burger Regierung sofort als gänzlich niedergeschlagen prokamiit wuri'e. llnd jetzt erdreisten sich rufsischc Blätter, eben t^ieie Helden der F i.chcit zu zeihen, indem sie behaupten, eine gloße Anzahl drrs lben hiche sich, da sie sich in die Enge g. trieben sahen. sUbst entl it)t (was immerhin besser wäre, als unter russischer jlnute zu let)tn). Die. welche am Leben blieben, traf nun das Endurtheil in dem Prozesse, der «m ö. November in Irkuts begann Man ersieht aus dennelven. der «no-tenpttnkt der Verschwörung sei in Aultnk gewesen, woselbst sich ein Spi tal fiir HästliNl,? befindet und die Picken geschmiedet wurden, mit wU« chen sich die ersien Aufständischen bewaffneten. Elne Zeit lang hatten sie Hoffnuug. nach d r Mongolei durchzubrerven, doch veriirten sie sich in den St'ppen. Der H.iupliäc^e sfülirer war Narziß Celinski; das Gericht erkannte hier als seine Helferskelfer Szamarow,cz. Iliasiewicz. Rcimo-wicz, K imar uiid ^olkowsti. Diese wurden zum Tode verurtheilt. Än kine zw ite Abtheilung wurden 194 g stellt, welche »ur Deztmirung verurtheilt sind, von denen also etwa 19 ebenfalls tlschoffek lverden. Der Rest wurde nach Erleidung der körperlichen Strafe von 100 Peü-gelstreichen (!) sür lebenslang zu schwerer Grubenarbeit verurtheilt. Dlt dritte Abtheilung umfaßt 92. welche auf bestimmte Zeit zu schweren Arbeiten in den Ber^,wirken verurtheilt find, serner ist 133 die Strafe, die sie bisher abzubüßen hatten, verschärft tvorden, 200 wurden als sogenannte „Verführte" in die verschiedenen Gegenden und entlegensten Winkel Rußlands verschleppt. Ueberdles wurden sie alle zur Tragung der Kosten verurtheilt. die in der Weise ei g. bracht werden sollen, daß. so lange dieselben nicht gedeckt erscheiiun. jeder iÄeivtnn. den die Verbann« »et» aus ihren Arbeiten zieden. für Aozahlung dies r Summe mit Beschlag b legt lvird. Die Niederschlagung des AitfüandcS loil 4^000 Rubel glkostet haben! Schließlich wu.den alle Bcumten. denen die Aufsicht über die Gefangenen zustand, entweder versetzt oder degradirt. Da» «eue Wehrgefetz. II. Marburg, ö. ÄüHUer. Die neue Wehrordnung leidet nicht nur an dem innere!» Widerspruche. daß sie die unversöhnlichen Gegensätze: allgemeine Behrpfticht und stehendes Heer zu vereinigen strebt es wird ihre Durchführung auch scheitern an Hinderniffen der Volts und Staatswirthschaft. Der Aried^nsstand des Heeres allein würde schon die Koften, wie Ke bis jetzt gewesen, bedeutend erhöhen. Woher soll Oesterreich ^ das verarmte Oesterreich -- die Gelder nehmen, um nur dieses griedens-Heer zu erhalten? — woher das Geld, um die übrigen Vehrmünner unszurüften und zu besolden, um Hinterladungsgewehre anzuschaffen, wenn das stehende Heer im Frieden nach Hunderttausenden zählt? Wären unsere volts» und staatsivirt^schaftlichen Verhältnisse noch so blühend, die strenge Durchführung dieses WehrgesetzeS — und eine eine andere wird die Regierung doch nicht wollen — müßte dieselben zerrütten. — Wie aber nun die Mittel aufbringen, wo Banknoten. Staatsnoten. Stenerrückstände unseren wirthschastlichen Niedergang bezeugen? Augenommen. doch nicht zugegeben, es würde gelingen, diese Kosten zu erschwingen — wird auch die Zufriedenheit des Volkes wie. derkehren, ohne die sogar drei Millionen Weyrmänner das Unglück Oesterreichs nicht verhüten? — 3m Gegentheilk da» letzte Stündlei n würde nur um so schneller, um so fürchterlicher schlagen. Hat die Regierung auch bedacht, was es heißt: ein unzufriedenes Volt in Waffen!? — j^arum also: gänzliche Aufhebung deS stehenden Heeres und Ein« führung der Voltswehr: allgemeine Wehlpfticht — Verpflichtung aller We.rfähigen vom zwanzigsten bis zum fünfundvierzigsten Altersjahre Eintheilung der Wehrmänner tn ersten und zweiten Auszug und Landes» wehr. Den ersten Auszug bildet die Mannschaft vom zwanzigsten bis zu« vlerundzwanzigsten Aitersjahre — der zweite besteht aus den Wehr-Pflichtigen v0ln vierundzwanzigsten bis zum dreißigsten — die übrigen Wehrmänner können nur als Landeswehr im äußersten Kille der Roth zur Vertheidigung der Heimat aufgeboten werden. Zur Uebung berufen wir die Wehrpflichtigen des ersten Auszuges im ersten Jahre auf sechs Wochen, später auf Vierzeh» Tage, die Wehrmänner des zweiten Aufgebotes jährlich auf acvt Tage, die Landeswehr jährlich auf einen Tag zur Musterung. Eine solche Bolkswehr ist aber unmöglich ohne Noltsrechte. Gebt uns diese, dann hat. wie Schiller sagt, der Oesterreicher ein Väterlond und hat Ursach', eS zu lieben. Dann werden Preußen und das heilige Rußland und tver noch zu diesem Bunde gehört, fich's zehnmal überlegen, bevor fit den Angriff wagen. Und würde fich die ganje Welt gegen uns verschivören —- als ein freies, einiges Volt von »rüdern schlügen wir stegreich unsere Feinde. Gebt uns Bolksrechte und Ihr sollt im Falle des Krieges ein Schauspiel erleben, wie das verfaffungstreue Nordamerika eines geboten. Die Amerikaner wußten, daß die höchsten Güter anf dem Spiele standen. Die Kasse des Staates, die Säckel der Staatsbürger waren voll: die Arme waren trüftig und regten fich. Freiwillige eilten in Schaaren von Der Weg durch den Sumpf dehnte sich enls tzlich aus. und durch ein großes Sumpfloch aufgeiialten, mußten sie sogar die nächste Nacht im Walde auslagern, wo sie sich dann, so gut es ging, aut ihrem Wagen unterbrachten. Georg Hillmaun aber legte fich einfach unter einen Baum, »lud hatte sich dabei, in kaum einer halben Stunde, ein so prächtiges Lager von Rinde hergerichtet, daß es ordentlich behaglich aussah, ihn »mr darunter, bei einem guten Feuer liegen zu sehen. Am nächsten Tage erreichten sie die Fähre von White ^tver, blte» ben aus der anderen Seite in einem bequemen Hauie und dutchzogen von d, an das vielleicht fruchtbarste Gebiet der Btreinigteu Staaten, den sogenannten Oi trove boitom. . Die Deutschen erst.unt.n besonders über das üppige Wachsthum und die mächiigen Stengel des Mais, der hier überall uoch in den Fel-dern stand, und schienen nicht üb.l Lust zu liaben gleich dazubleiben; der P.ni'sylvanier wollte aber Nichts davon wisse». Fruchtbar »ei das Land allerdings, wie er sagte, und gäbe vielleicht die doppelte Ernte von d»m. ivas sie in den Bergen ziehen könnien ^ aber auch ungesuttd. besonders für Leute, die eben aus dem „alten Lande'' kämen. 3a. er selber mochte nicht da wohnen bleiben; denn die Ansiedler würden das kalte gleber nicht los. und was hätte man denn von seinem Leben, wenn man nicht So zogen fie weiter, bis sie. in nicht sehr großer Entfernung mehr, das Hügelland erreichten und dort brachte sie ihrFülirer endl ch zu einem Deulschen. der sich da ebenfalls niedergelassen hatte, und der ihnen in der That die Gegend nicht genug rühmen konnte. Hier aber nat)M Georg Hillmann Abschied von seinen Rtisegesäi,rten. weil er. wie er lugte. iN der ..Nachbarichast" und gar nicht setir weit entfernt, sein eigenes Stuck l.an0 beziehen und sich seine Heimat Herrichten wolle. Sowie er damit tertig sei. v rsprach er aber, zu idnen herüber zn kommen nnd fie zu dejuchen Damit hing er sich s in W-'rkzeug wieder üb'r den Sattel, Allen die Hand — und der Margarethe zweimal; denn er fing de» itir an und hörte wieder bei ihr auf. und trabte dann, lustig vor stch h>n pfeifend in den Wald hinein Der Abschied von il^m thot ihnen aber Allen wirklich leid; denn fte hatten den jungen mnntern Burschen in der kurzen Zeit ordentlich lieb .lewonnen — freilich hatte er gesagt, er ivürde il,r „Nachbar- werden, und dann begriffen fie allerdings nicht, woz» er überhaupt Abschied ^e-nommen habe. Der Begriff „Nachbar- ist aber in den westliche« «al-der» eln sehr weitläufiger nnd unbestimmter Begriff; denn NieMand denkt daran, sei» Hans «eben das eines »nderm z» setze». 3a i» diese» noch ziemlich wilden Gegenden tan« man oft halbe Tage in gerader Richtung wandern, ohne eine menschliche Wohnung zu treffen, aber die nächst Wohnenden, ob sie auch zwanzig englische Meilen entfernt leben, nennen sich trotzdem doch immer „Nachbarn". Uebrigens stellte fich bald heraus, daß ihnen der fremde Ameritaner — viel ehrlicher als ilir eigener Landsmann, der Ausivanderungsagent daheim — in jeder Hinsicht die Wahrheit gesagt, als er ihnen diese Gegend anpries. Sie fanden vortrefflichen Boden, wie gesundes Klima, und der Deutsche ritt schon am nächsten Tage mit ihnen zn einem vielleicht acht Miles entfernt lebenden Ameritaner. von dem er gehört hatte, daß er seine Farm verkaufen wolle, um nach Kalifornien überzusiedeln. Anie' rik^mer sind darin auch ivirtlich fehr unstätes Volt; denn wo sich ein Deutscher einmal ein Stück Land erst nrbar gemacht, und ein Hans darauf gebaut hat. da ist er außerordentlich schwer »nieder »vegznbringen. und Man müßte ihm schon einen nngeivöhnlich hohen Preis bieten, nm ihn zu einem Vertaus zu brivegen. Nicht so der Ameritaner. der heute noch mit allem Eifer dabei ist, in der Näl^e seiner Wohnung mehr und mehr Land urbar zu machen, so daß man glauben sollte, er wolle seine Lebenszeit dort aushalten. Kaum aber macht ihm irgend Jemand ein Gebot, das nnr die auf den Grundbefitz verwandte Arbeit bezahlt, als er auch rasch zusct,lägl. seine Axt und Büchse schnltert. seine puar Hab-seligkeiten auf ein Pferd packt, und wieder weiter in den Wald zieht, um dort von Nenem zn beginnen. ,. . Die Deutschen wurden auch mit dem Amerikaner rasch Handels einig, kausten das sogenannte Zmprovement, d. h. ein Haus, etwa acht Acker urbar gemachtes und eingefriedigtes Land und das Vorkanfsrecht des Platzes mit eirea 100 Dollar, und zogen dann hinüber, nm von dort aus gemeinschaftlich ihre Arbeiten zu beginnen und auch noch n? paar Nachbarfarmen in Angriff zu nehmen. Dabei tonnte ihnen fre»l»ch der andere Deutsche nicht viel helfen, denn er war selber erst tnrze Ze»t anf seinem Platz und hatte gar sehr viel zu thnn. mußte fie also »hre« eige-nen Fl. iß überlassen, und fie gingen auch rüstiz an die Achf^t. Von dem Penusylvanier sahen ße indessen Nichts «e»ter, nnd da fie nicht einmal wußten, in welcher Gegend er sich niederlaffen. kv»N' ten fie ihn ebensowenig aufsuche». Sr mußte fie ga>z vergessen haben, den. als Nachbar wäre er doch sonst ganz gewiß einmal her»ber ge-tommen. (Fottsetznng folgt.) Hunderttausende» zu den Fahnen — sie Alle kämpften für die Verfassung, die fie zu freien, glücklichen Bürget» gemacht — fie Alle fochten in der Ucber« zeugung. daß sie als Krüppel nicht betteln gelien werden und die Sterben-den alle liatten tröstende Gewißheit, dab das Vaterland auch väterlich für ihre Weiber und Kinder sorgt. Um seine Pflicht ersüllen zu können. l)at Ammfa eine Staatsschuld fich aufgebürdet, die größer ist. als die österreichische. Aber die Freiheit gtwährt dem Lande die Mittrl. diese Schuld in neun Iahren zu tilgen. Amerika hegt und pflegt die Lebenden — Amerika vergißt seine Todten nicht: die zweim.ilhundcrttausend Hügel, welche die Leichen der Jünglinge und Manner deckrn. die für'S Vaterland gefallen. — diese zweimalhunderttansend Hügel smd keine verlassenen Ärälier. an denen Witwen und WaistN die magrrn Hände ringen — diese zweimal-hunderttausend Hügel werden jetzt Grab für Grab auf Kosten des Staa-tes mit Denkmälern auS festem Stein nnd Erz geschmückt. Gebt uns Bolksrechte. schafft ein Volk und eine BoltSwehr. Garibaldi «ad dt- griechisch- Gach-. Garibaldi, der immer und mit allen Kräften für die Freiheit gekämpft, unterstützt jrtzt die Griechen dadurch, daß er für sie die Sym« pathie freier Regierunaeu und Völker zu wecken sucht. Zu dirsem Zwecke hat er zwei Briefe, den einen an den Nedakteur des „Movimento" in Genua, den andern an eine englische Dame geschrieben. 1. Caprera. 19. Dezember 18S6. „Mein theuerer Barrili, indem Sie für die Sache Griechtnlands vorkSmpften. haben Sie der periodischen italienischen Presse das edlr Siegel der Völkerbrüderlichlrit aufgedrückt, haben sie als solche bezeichnet, die bis zum Grunde den brutalen iZtgoismus ers^üttert, der vom Des-potismus zum System erhoben wurde. Den G.faUenen und Unterdrück-ten die Hand und ein Wort der Tröstung zu bieten: ist dies nicht etwa die eigentliche Sendung des Menschen auf Erden, die erbabene Anwen dung der heiligen Lehren des Erlösers? Gott seqne Sie und Ihre journalistilchen Genossen, welche die Fuhne des Rechtes hochhalten. Ein Volk, das schreckliche Episoden, wie die von Art.idion und Mifsolun.chi aufzuweisen hat. ist wahrl>ch werth. daß die Streiter der Intelligenz für es einstehe.u Ein solches Volt verdient ein freikS Dasein, und lver eS aufrichtet, eine allgemeine Dankbarkeit. Ihr Garibaldi." 2. Caprera, 18. Dezember 1866. „Signora, Sie zweifeln wohl nicht daran, daß ich England mit der Liebe eines Sohnes liebe. Es ist unbestritten, daß ich stets in der vordersten Reihe der Nationen stehen tvill. Ich kann mich aber dazu nicht hergeben, die gehler seiner Minister zu loben. Ich werde also ihren Staatsmännern zurufen, was ich wiederholt den «nsrigen sagte: Thut Gutes und Ihr werdet Lob verdienen ; Jenen aber, der schlecht wirkt, zn lobe«, ist Servilismus und Schmeichelei, und ich verstehe und pflege nicht zu schmeicheln. Achtung den riesigen Kriegen, welche Enaiand gegen das erste Kaiserreich durchgeführt hat. Ich finde mich aber durch die nämlich. Geschichte ihres Landes zur Krttik veranlaßt, daß es jetzt Millionen von Leben und Unsummen Geldes auswendet, um hier den Despotismus zu unterdrücken und dort andere Völker, die gleichfalls von dem Despotis-mns ausgesaugt ftnd. darin zu erhalten. Wer will nicht wie ich bekennen, baß England die ungeheuersten Dienste der Sache des Forlschrittes geleistet hat? Namentlich ich kann bezeugt», daß Italien es vorzugsweise der Unterstützung Englands im Iuhre 1860 danke, daß es heute als eine große italienische Familie in alle« ihren Gliedern vereinigt ist. Wenn ich aber sehe, daß die Regie rung dieses meines Adoptivvaterlandes mit der Türkei liebäugelt, spüre ich wahrlich den Verwesungsgeruch eines Friedizofes. den die g.nize brittische Lebensfähigkeit nicht verscheuchen kann, weil fie eben im Kontakte mit einem ^^eichnam ist. Ich möchte lieber sehen, daß es seinen mächtigen Einfluß für jene, heute noch durch den Despotismus geknechteten Rationalitäten einsetzen würde, die fest in ihrem Vorhaben aush^irreud eines Tages in die natürliche Gemeinschaft der freien Rationen eintreten und ihre Beschützer segnen werden. Ein Kosmopolit, wie ich bin und vei^tranend aus Gott, »velcber ohne Unterschied alle seine Geschöpfe seqnet. der keine Sekten, sondern verbrüderte Mrnschen haben will; und überzeugt wie ich bin. daß die menschliche Brüderlichkeit allein möglich sein wird, wenn es keine Derivische mehr gibtt kann ich keinen Unterschied zulaffen zwischen den in den Steppen der Tartarei oder auf den steben Hügel» Aoln» Gebornen. Ich mache aber eine» U»terschitd zwischen dem De»po:e» und Ski^iven. Und Sie können sich keine Vorst, llung von dem türkischen Despotis« mus machen, den Ihre Regierung beschützt. Ich will Ihnen davon ein. Probe gebeu. Eines Tages sragte ich auf der Insel Metelino. im Hafen Oli-Vieri, eilien griechischen Bürger: ^Warum sammelt tl^r nicht dir Oli ven ein ««d lasset sie auf dem Boden verdarben?" „Weil c^er Pascha-, erlviederte er. „dtis Oel. das «vir ilim verkausrn müfs.n. um eine» Preis bezahlen will, ivelcher die Mühe de» Einsammelns nicht lohnt-. Das genügt i» Betreff der Znteresie» jenes armen christlichen Ttam mes. Wa» die Prostitution des Leibe« uud der Seele betrifft, die sie z» erleide« hat: so würde» Sie. edle Dame, die Sie Söh»e und Töch ter lzabe«. erröthen. wollte ich davo« reden. Aus Scham »ad Achtung für Sie, will ich lieber diese Br«tatltäte« verschweig««. D/rart ist nun die Lage der Christen unter dem Islam. Und England, das klassische Land des Menschenrechtes, das die Unterdrückten beschützt und die Sklavin emanzipirt. sollte unterstützen die Metzeleien des abscheulich entmmschtfn Despotismus? Im I.,hre 1827 haben England. Frankreich und Rußland nach einem Impulse, den Gott zeitweilig in großmüthigen Seelen weckt, einig für eine jener Thaten eingestanden, die in der «'eschichte der Rationen allimmer dankbar erwähnt bleiben. Mögen sie heute die erhabene, göttliche Mission erfüllen, und fie Verden H ute der Menschheit eine neue blutige Episode ersparen und dafür den Segen Aller einernten. Garibaldi". Vtmischte Rachnchteil. (Der reichste Mann der Welt) ist gegenwärtig der Sei-denwaarenhändler Alexander Stewart in Amerika, dessen Vermögen eine jährliche Rente von 4.071 000 Dollar abwirft, welche in ötte^r. Gähr. — das unvermeidliche Silb>ragio nicht Vergessen — 10.300 000 fl. beträgt. Stetvart macht den edelsten Gebrauch von seinen unermeßlichen Reichthüm-rn. Bor Beginn deS welterschütternden amerikanischen Bür-aerkrieges wurden in Newyork Listen zur Orgauiilrung von Freiwilligen-Regimentern in Umlauf gesetzt. Stewart» Rame war einer der ersten, welcher unter nachfol»^enden Werten gezeichnet stand: „Gut für eine Million Dollar, bei meiner Kafle zu bebeben'^. — Am Abende dessel-ben Tages v rsammelte er seine Kompto'nsten und sprach: „Meine Herren! Das Vaterland braucht Soldaten. Diejenigen unter Ihnen, iv lche stch einreit)en lassen wollen, mögen es ohne Furcht thun. denn Tie bringen mich dadurch nicht in Verlegenheit, im Gegentheile wird mir Ihre Handlungsweise sehr angenehm sein, und ich werde während der ganzen Dauer des Krieges itjre Bezüge bei Seite legen, welche Sie bei idrcr Rückkehr zugl ich mit ihren St-llen wiederfinden werden." — Enro-päer! Streuet Asche auf eure Häupter. (Schulwesen.) R.poleon will die berühmte polytechnische Schule in Paris aufheb n. die Schule, welche nach der Revolution von 1789 gegrilnd't wurde und aus welcher die ausgezeichnetsten Männer Frankreichs hervorgingen. D«e „Presse", der die Aufgabe geworden, die öffentliche Meinung auf diese Maßregel vorzubereiten, sucht m beweisen, daß diese Schule nicht mehr in die Nenzeit passe! Sie sei errichtet worden, um die wissenschaftlichen Schulen zu ersetzen, welche die Revolution vernichtete : heute alier. „»vo es Hunderte von solchen Aaftal« ten" (l) gäbe, sei dieselbe nicht mehr nöthig! Die polytechnische Schule zeichnete fich bekanntlich von jeder durch ihren freien Geist aus. Selbst« verständlich ist dies der eigentliche Grund, weshalb man an ihre Unter-drückung denkt. (Eine Renjahrs ' Netra chtnng.) Der Kampf um die Selbstregierung, um die gleichen Menschenrechte, der Kanlpf zwischen dem Rechte des AwangeS und dem Rechte der freien Lebensführung — schreibt der „Berner Bund" in seiner Neujahrs Betrachtung — ist noch lauge nicht entschieden auf dem Kontinente. Wie könnte im monarchischen Europa diese größte Frage gelöst sein, da ja sogar im freien England dlis allgemeine Stimmrecht eine Frage ist? Diese Kämpfe werden auch in dieftm neuen Jahre noch nicht entschieden werden, fie find so alt als die Menschheit, und Niemand we>ß. wann die junge Menschheit komme» wird, die fie nicht Mehr kennt. Aber Eine im Ringe der Zeitperlen, ivelche die Zukunft widerspiegeln, und zwar die erste und nächste wird auch dieses Jahr sein. Und mag es selbst ganz ruhig und still verfiießen, so ist es doch ein Moment der Borbereitnng auf das Drama, welches in der That die Welt bedeutet. Oder was soll es denn heißen, daß selbst die neutrale Schivei^ zur Waffenschmiede ivird und daß sie vorahnend so.iar sür Witiven und W >is n sorgt? Nicht liebl'ch ist der Blick in solche Zukunft, aber auch nicht ohne liohen Trost. Denn tvie nur von der Pflugschaar durchfurchte Erde des Lebens Nahrung erzeugt, so wird Frei« lieit und Fortschritt nur auS dem Kumpfe geboren. Süß ist der Friede, aber auch träge und taul der Stillstand, und ivo nur die Wahl schwankt zivischen friedlichem Beharren im Joche und kühnem Wagen znm Ziele der Freiiieit. da haben die Menschen st ts den Kampf begehrt. D'ru« was du auch im dunklen Sckooße bergest, u^ueS Jahr, od du Frieden oder Krieg in deinen Falten führest — wenn du uns nur wieder einen Schritt weiter fortträgst auf der Zeiten Welle hin zum Ziele, sei uns willkommen! Denn, ob du uns Behagen bietest oder Opfer begehrest, von dir und Allen, die nach dir kommen, fordern und wünschen wir: Äelbstsegitlunq. GeisteSsreiheit! (DerStaat-hausdalt des schweizerischen Bundes) ist für 1867 auf 20 523.000 Franken Einnahme und 20.14S.000 Fr. Auelagen berechnet, was einen Ueberichuß von 378.000 Fr. ergibt. (Landliche Borschußvereiue.) Der landwirthschastliche Verein für Oberheffen bat sich in anerkennenswerther Weise des Genossen» lchaftswesenS angrnommen und einen Ausschuß niedergesetzt, der sür die Gründung von Kr>d!tkassen auf dem Lande Borschläge machen soll. Der Bericht schlägt vor, die länk^lichrn Leidkaisen ^)us genossenschaftlicher Grundlage auszubauen. Außer der Sicherheit ist sür den Lanbmann auch die billige Blschaffun^, von Kapital ein Hauptvortheil der genoffen-schcU'tlichen Gliederung. Die Ausgabe von Bl'nkscheineu verwirft der Bericht mit Recht, weil solche überflüss g ,st. Banknote» habe» uur den Zw ck. Kap'ta! herbeizujchaffcn. und thun dies nicht immer aus bill'ge Weise; der Ziveck fällt aber hier weg. da den G noffenschasten. lvie die Erfadrung Ithrt. stets K.'piial genug zu Gebot steht. Eine Hauptrückncht für länd-liche Kreditanstalten irird ferner die s.in. daß fie keinen kurze« Kredit nehmen, sondern mindestens auf ein Jahr, weil halbjähriger jtrürrem Boden gedeiht und durch ihre Htacheln die Thiere abhält. _ Marburger Berichte. (Keind licheBrü de r.) 3m Wirtbshause zu St. Anton (Bz. St. Leon» lmrdt) geriethen am ReujahrStage zwei Brüder in deftigen Streit: der ältere, ein Urlauber vom Regiment Härtung zo,» endlich sein Messer und brachte dem Gegner so viele Schnitte und St che t)n d> n Hand n un^ auf dem Rücken bei. dciß derselbe nun schwer verl'pt danied.r l-et^t. (Einbruch.) AuS dem lcernehend n B chnwächlerhaufe in der Nähe von Kranichsfeld wurden zwölf eis rne genstergittcr und andere Verält)schaften im Werthe von 32 fl. gestohlrn. (Ein Schulfreund.) Der Grundbentzer Kaube in St. Peter httt der Pfarrschule 8000 fl. Vermocht und bestimmt, daß von »inem 1200 fl. werthcn Grundstücke der jeweilige Lel,rer die Ru^nießung haben soll. (BereinSleben.) Dem Berichte, welcher in der Hauptversamm-lung deS Krankenvereins am 2 Jänner erstattet worden, entnehmen wir. daß dieser Berein 27S wirkliche und 1.6 unterstützende Mitglieder zählt und sich das Bermöt»en dess lben auf ü1ü8 fl belauft. Die Ausgaben betrugen im Verstoss nen Jahre 1090 fl. (S12 fl. Unterstützungen an 58 Kranke. 40 fl. Leichenkoftcn. 10l fl. Arztkosten...) Die Berrinsleitung besteht aus den Herren: Simon Wolf (Borst« her). Joseph Höniamaun nnd L. Ludwig (Stellvertreter). Zotiann Pichs (Kasiabewahrer). Joseph D'kniatsch (Rechnungsführer). Gottfried Klingberg. Karl Motschan. Alanz Pol tschrk, Leopold Schnurer. Anton Waiz. Heinrich SchMieverer, Hermann BiUerbeck, Anton Jelenek, Karl Lehmann (Ausschüsse). Mathias Kossar. granz Marrinetz und Rupert Lambrecht (Ersatz« Männer). (Landtagswahlen.) Die Wahl der Abgeordneten für die Landgemeinden soll am 21.. jene des Abgeordneten der Stadt am 28. Jänner vorgenommen werden. Letzte Vvst. Das Präger WaKltomite erklärt: die De«tfcheu i» Bvh«e« werde« sich an ««gesetzlichen Wahle« nicht betheilige«. Der «orddentsche SteichAtag soll a«f den IS. Aebr»ar ei«b»-r«fe« Verde«. Die U«terha«dl««ge« Ztalie«» mit Rom werde« als gescheitert a«gesehe«. 3« Gpir«s ist ei«e provisorische Reaier««g ei«gesetzt »»rde«. 2800 Theffalier habe« über die Tüi^e« gesiegt. Kaiser Max befi«det Ach gS«Zlich i« de« HA«do» der Nrchli, che« Vartei. Die SIep«blika«er schlage« sich «it g«te« Er^lge. Et«gefa«dt Geehrte Redaktion l Mit Rückblick auf das in Ihrem geschätzten Blatte vom 2. d. M. Nr. 1. anonym eingebrachte „Eingesandt", nämlich die Bekrittelung »i»«s von einer k. k. Militärbehörde ausgestellt sein sollenden Dienftzettels be-treffend, werden Sw. Wohlg. ersucht, in Ihrer nächsten Nnmmer folgt»he Erklärung einzuschalten, „daß der fragliche sogenannte Dienftzettel a«s der Feder einer auswärts kommandirten Unterpartei der Hierotts bestehenden k. k. Gebäude Inspektion zwar erfloffen ist, daß jedoch nur eiu mündlicher Auftrag der Art er»heilt wurde, einen P. T. Grnndbe^er einer als felbstänoia bezeichneten Gemeinde, nebst deren löbliche» W^r» stand — beide als Zeugen — hinfichtlich einer früher zu Protokoll ge-gebenen zweifelhaft befundenen technischen Anficht — dieusthösiich einzu-laden, und zwar deßwegen. um die gemachten Ansprüche des Urftzeuaun» ten durch den hierüber zu verfassenden Bericht der eudgiltigen Austrag«ng zuführen und begründen zn können. — Hat daher der aus Bequemlichkeit oder Dienstesunkenntniß »erfaßte Dienstzettel — mit Mißbrauch der AmtsstelleUeberfchrift — ftattgefun-den. so ist kein noch so großer greund einer selbständigen Gemeinde recht« mäßig befugt, eine k. k. Stelle — vom Standpnnkte der Bildung aus — belehren, und eine solche zugemuthete Ignoranz in öffentliche» Blät» tern verbreiten zu dürfen. Marburg am 6. Jänner 1866. Hauska, k. k. Hauptmauu und GebäudeIuspettious-Offizier. Telegraphischer Wiener Courö vom 5. Jänner S»/. Metalliqne».....öS.— »reditaktien........1»».30 k'/, Rational-Anlehen.... London.........Itl.-. ISSoer Staats Unlehen . . . 8».80 Silber.........1H0.— Vantaktien.......7Z6.— K. K. Münz Dukaten .... S.Z0 GeschästSberichte. Oraeburg, S. Jänner. ivoche»«aertsbeeicht.) vetzen si. 6.SS, Korn ff, 4.4Ü, «e^e si. 0.—, Hafer si. 1.7S, Kukueutz fi. 8.S0, Heide» fl. 3.ZS, Hirse ff. o.—, Erdäpfet ff. 1.60 »r. Metze«. Rindfleisch ZI kr., Kalbfleisch S6 te., fleisch lung 24 tr. pr. Pfund. Holl IS- fl. 4.Sö, detto weich fl. S.40 pr. Klafter. Höh. kohlen hart fl. 0.SS, »eich fl. 0.40 pr. Retzen. Heu fl. 1.30, Vtrotz, Sager. ff. I.lik-Stteu- fl. 0.S0 pr. Centner. Montag den 7. Zänner 1867 - ?»»»-Irtalvl»«». Ansang « Uhr. (6 N. SrowilU», ' »rdi«irt für ?O«se»»ati»e ««d tech«ische Aah«heilk««de »»» HI Uhr vormittags ««d »o« B—4 Uhr Nachmittags Hotel Erzherzog Zoha««, 2. Gtock (Vri»at«»h«««g). Unentgeltliche Armen-Ordination: Freitag von 2—4 Uhr Rachmittag. In der Filiale der klivtoxrsvlii« l'Ärjiiii^nii» von 8. Vollimaiiu ii» Nlarkurg (Slichl's Horten-Satpn) finden die Aufnahmen jeden (474 vo« ArSH bi« Abend« bei jeder Wttter««g ftatt. «ui Z Ich mache dem ?. Pnblikum hiemit die ergebenste Auzeige, daß ich das Posamentier« und Mannfaktur Geschäft des Herrn Asri Gigler (Postgasse, Nr. 23) käuflich au mich gebracht uud unter der protokollirten Mrma: fortführe. Ich werde nach Krätteu bemüht fein, das Berttaueu. welches da» ?. 'r. Publikum meine« Herrn Vorgänger gescheukt, durch solide Waare und billigste Preise zn verdienen. Marbnrg, 1. 3äa»er 1867. alviiv? HÄÄ. Itarlin'« S«»I. Hente Sonntag den 6. Jänner 1867; der Gperusäuger L. Mitteryger, Ä. Harlucher, der gran Mitteregger und des Elaviervirtuosen C. Sktil. Ansang 7 Uhr. Das Programm ist neu. Entree 20 kr. Da» zum 1. d. Vt. anaekündete Coneert konnte »egen plötzlich eingetretener Krank» deit de» Unterzeichneten nicht stattfinden. Au diese« legten Goneert laden ergebenst eia ü) L. «itteeegger ». Eons. Ein TchneLderlehrjunge wird bei Josts Leeb ausgenommen. (4 Fasching - Krapfm inpfithlt i«r gntigen >b»i>h«e (»» K«ek»e^ekOe. vl» 4 via 4OM >»tOs >G>»e. Ausverkauf. Sämmtliche Einrichtungsstücke «eines Maga^ns. als: Ehiffoniere. Schubiadkosten. Vaschküsten. Rachtkästen. Div"»e. Matratzen. Spiegeltische. Fenn,rkarnitße. Betten n. s. w. werd n von heute an zu» Einkaufspreise aueverkauft. Die Waare ist solid und elegant gearbeitet, der Preis sehr billig. Magazin b.findet sich im Hause des Herrn Stampfl, gegen-über dem G.isthose zum Erzherzog Johann. Marburg. 1. Jünnrr 1867. (''24 Vkathia« G«h»te>ba«her. Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. Nach Wie«: Räch Trieft: Abfahrt: v Uh. ZS «i« S^h. Abfahrt: 8 Ntzr 14 «i». Fr«h. 7 Utze » Mi» Abend». S Uhr 4S «i». Ab—d». «ach Villach: Abfahrt: S Uhr Krsh. Hera»»»örtlicher Redatte»»r: Hraaz Nießthaler. Dniit »»d Gertag vo» Edaard Ia»tch»tz i» MardArß. Hera»»»örtlicher Redatte»»r: Hraaz Nießthaler. Dniit »»d Gertag vo» Edaard Ia»tch»tz i» MardArß.