H^N WNHLß^V NWM^^ llZTNU. Nr. 238. Vlänumerationsprei«: Im Tomptoii ganzj. st. ,l, hnlbj. fi. 5.50. Für die Zustellung in« Hau« haldj. 50 lr. Mit der Post aanz>. ft. l^>, halbj. fl. ?.5N Lienstn»;, 17. October «m. 80lr., »m. l st., sonst pi. Zlile ,». «fr., »m.»ll »m. ,V lr. u. s. w. 5»ns«ie von diesen Organen der Gesellschaft über eine vittlllng oocr Revision von Dampitsseln ausgestellte!, "cscheini.mngen siub den vou Staatsorganen auSgestcll, ^n dcsllitigcn Bestätigungen glclchzuhallcn. D«n von den untersuchenden Organen auS Anlaß ^^' Plliflllig oder Revision der Dampftcsscl get,offenen "noinnungci, ist unweigerlich Folge zu leisten. , . I 2. Wr die dnrch amilich bestellte Prüfungscom-lU'ssärc vorgcnomrmnc Plüfung eines Dampflcfscls und Mr die IahreSrenisionen sind nach Maßgabe der Heiz-släche die nachstehend fcstgestztcn Taxen zu entrichten. bclzflächc Qnadratfuß, Probetaxc, Nevistonslaxc, wcnigcr als 25 5, fi., 1 fl., von 25-100 10 „ 2 .. „ 100—500 15 .. 3 ,. über 500 20 „ 4 .. Wenn mehrere Dampflefsel mit einander verbunden ^, deren jeder eine eigene Feuerung befitzt und für uch benutzt werden kann, fo sind die obigen Gebühren l^'l jeden einzelnen Kessel zu entrichten, y . H :>. Tic Bestimmungen über die Construction, Mslellmlg, Erprobung und periodische, Untersuchung der "amvslcsscl, suwic überhaupt alle übrigen die Slyer-lMtovoitchruugcn gegen Dampfkessclczplosioncn bclreffcn-^" ^^stimmungcn werden im Verordnnngswcgc erlassen.« l. ^ 4. Diese« Gesetz trilt drei Monate räch der uwdmllchung desselben in Wirksamkeit. M»t dem glcichcn Heilpunltc tiitt die Ministerial-auw ft"" ^" l. Scptcmdcv ,^'.''. lR. G. Bl. Nr. N)7) 5>a„^l ^' ?l'l der Durchfühiuug dieses Gcsetzes ist der '""oelömiuislcr uud Min>stc( des Innern beauftragt. >'!chl. nm 7. Juli l^71. Hohenwart ni. l.. Schäfflc n>. >>. versl'^x ""'^ ^^'^ ^""dclomiuistcriums im Oin-' """"'ssc mit drm Ministerium des Innern ^ .. vom 7. Juli >^^» "Ncnd die Bicherheitsuortclmmlicn gcgcn Dampslcsscl- C^plofioncn. . I" Ausführuua des GcsctzcS vom 7. Juli 187l '"Ud^rord.tt, wic sola«: Ves<^ ^ ^^ Dampstlsscl im Siimc dcv gegeuwartigeu ^ rd,,»,^ ivcrdm alle jene Gefäße betrachtet, welche Mer.., ?"' "'" Flüssigkeiten in Dämpfe von einer dru^ "p""'Nl"N als jener dcS almosphäsischcn Luft' l"«cs zu verwandeln. § 2. Die Wahl dcs Materials, dann die Bestimmung der Starte düSselden, sowie die Art dcr Construo lion und Ausführung der Dampfkessel bleibt dem Bcr-fertiger unter seiner eigenen Pclantworluny übellassen. Nur die Verwendung von Gußeisen und Messingblech zu den Wandungen dcr ^amvflcsscl, dcr Feuer- und Siederöhren ist im allgemeinen nnlclsagt; doch ist eS gestattet, sich dcS Messingbleches zu Feue» und Siede« röhren bis l Wiencr Zoll Durchmesser zu bedienen. Zu den Wandungen sind in obiger Beziehung nicht zu zahlen: Daii.pfdomc, Benlilgchause. Mannlochdcckel, Siederohr-Vorlöpfe, Deckel von ReinigungSlutcn, Rohr-stutzen jedoch nur dann. wcnn sie weder vom itessel-maucrwcrl umschlossen, noch vom Feuer oder von er» hitzlen Gasen berührt werden. Für besondere Kessclconstrnclioncn lann die 3ln Wendung dcS Gußeisens zu anderen als zu den vorbc-nannten ConsNnclionothilen dcr Wandungen durch daS Handcleminislcriuln im Einocrnchmcn mit dem Ministerium dcS Innern von Fall zu Fall bewilligt werden. Die bezüglichen Eingaben sind slcls mit im Maßstabe ausgeführten oder mit den bezüglichen Maßen beschriebenen Zeichnungen dcr belassenden Kcsscl und dcr fraglichen Eonstruclionölheill: zu belegen. Hinsichtlich dcr vom Auslande bezogenen Kessel lrisft die Verantwortlichkeit auch den Benutzer. tz .'). Än jedem Dampflcsscl müssen folqcudc Arma-tnrsstückc vorhanden sein, für deren gulcn Zustand dcr Kessclbcmitzcr veralttwortlich ist: :>. wcnigslcuö Ein Sichcrhcitsvciltil und wenn dcr Dumpstcsscl mehr als 25 Wiener Qnadralfuß Heiz-flache hat, mindestens zwei Sicherheitsventile. Die Belastung derselben muß der Dampfspannung, für welche der Kessel erprobt wurde, entsprechen und sie dürfen bci stationären Damps-lcsscln nur mit Gewichten in der Art dclastct^ werden, daß bei mittelbarer Belastung das Gc» wicht am äußersten Angrlffspuntlc dcS HcbclS wlrlt. Bei Fcdcriuvagen m»ß dic Maxillialspll!i< nung dcr Fcdcr dcr Maxlmalspannung des Dampfes entsprechend begrenzt scin. !>, Wenigstens' Ein richtiges und verläßliches Ma' nomcler, auf dessen Theilung die sür den le-treffenden Kessel znlässige Maximal Dampf spannung besonders martilt und welchctt zur Anbringnng eincS CoillrolmanomctcrS rii^ciick-tct ist, ., Wenigstens Eine vcrläßlichc Speiscvorrichlung. welche den Kessel reichlich mit Wasscr vcrforgcn lann und an ihrer Einmündung m denselben mit einem selbstthätigen Ventile zur Vcrhin-dcrung dcS Wasserabflusses ai,3 dun Kessel vcr-sehen ist. Für mehrere, mit cinzndcr verbundene (gc-loftpcllc) ikessel genügt cme Spcis ooriichtun^ mit cilnm ^pclsciohr, j^och muß jeder Kessel einen nebst dcr Mpelivorrichtung nnch noch mil cincm selbstthätigen Ventile versehenen Spcisrlops lnsitzen. > scn Borrichluugen muß nrnigslcncl Eine den für den bestimmten Kessel zulässigen tiefsten Wasser stand deutlich martlren, welcher jedoch immer so hoch liegen muß, daß auch bei beweglichen Kesseln mit Rücksicht auf deren Schwaxlungcn die höchste, vom Feuer berührte Fläche noch hinreichend vom Wasser bedeckt bleibt. Ans Dampslrocknungs- und Ucbcrhitzlmgeappalalc finden djc vorstehenden Äeslimmnugen leine Anwcnduug. Dampslcssel von weniger als l '/. Wicncv Eiincr oder 2'7 Wiener Eubilsus; I>,hnu sind" von den nnlcr 1), a und <> ausgeführten Slchcihcilsvorlehrungcn brfreil. tz 4. Kein Dampslessll, welcher mehr als l '/, Wiener Eimer oder 2 7 Wiener Eubilinß InHall hat, er mag im In- oder Auslande verfertigt worden scin, darf unter Vclanlworllichleit dcs Benutzers f,nher verwendet werden, bis er dcr in dieser Verordnung vorgcschrlcbe-neu Probe nnlerworfcn und bci derselben nls länglich befunden worden ist. , Diese Probe lann nach freier Wahl dcr Parteien entweder durch einen dcr amtlich bestellten Prusm,gS-commissüre, deren Namen und Wohnsitze nebst dem ihnen zugewiesenen Äczirtc vun dcr politischen ttandcSileuc lundgcmacht werden, oder. wcnn dcr Benutzer ^s ««<' sclS emer vom Staate aulorisirlcn Gesellschaft »llr Ueber-wachung des Dampflesselbetriebes als wirkliches MUglicd angehört, nach den Gestimmungen des Gesetzes vom 7ten ^"/' ^V,c^"c^" °^"^ ^" ermächtigten Organen dilser Gcseltschast vorgenommen werden. Die Probe hat, gleich viel, ob sie von amtlichen oder Privalorgünen vorgenommen wird, stets vor der allfalligen Einmauerung oder Pelkleidun» beS Kessels nach den sür die amtliche Prüfung bestehenden Vorschrif-ten staltzufitidcn. Dcr bei derselben anzuwendende Probedruck Hal bei Dampslesseln, welche bis zu einer effective« Dampfspannung von zwei Almosparen benützt werden sollten, das Doppelte, bci Kesseln, welche für eine höhere Dampfspannung benützt werden sollen, das Ein- und Einhalb' fache deS zulässigen größten Druckes, vermehrt um den Druck von einer Almospäre, zu betragen. (Schluß folgt.) Nichtamtlicher Theil. Die l. l. Landesregierung hat dem Andreas Sler-lcpp für dic mit eigener Lebensgefahr bewirllc Rettung dcS zchnjährislim Knaben Ialob Porenta vom Tode des ElllinklüS im Grnbcr'schcn Eanale die gesetzliche Taglia zuerlannt. Wien, 15. October. Das constilulioncUe Lclicn dcr Völker ist nicht frei von Irrungen und politischen Erregtheiten. Darin macht auch Oesterreich leine Ausnahme, seil srin Bestand aus verfussungsmähl'ue Institutionen gegründet wurdc und seil die vom Vollc gewühlten Vertreter zur Berathung und Bcschlicßung über die wichtigsten Angelcgmheilen bcruscn wurden. Allein, daß in einem noch so leiden-schastlichen Kampfe dcr Parteien vergessen worden wäre, dcr geheiligten Person des Monarchen die schuldige Ehr< furcht zu zollen, daß cS gewagt worden wäre, die Ma» jcstäl in den Kampf der Parteien zu ziehen, sie sogar lür die rctog-aden Bewegungen und Fchlcr der Parteien oclllnlwoitlich zu machen, wie dies am 10. b. im nil' delüsleircichische,, Validtuac von Seite eines Volksvertreters geschehen, das gchiill zu den Sellcicheilen in der VcrfassungSgcschichtt der Völker, und dem niedelüslerr. ^andla^e war es vorbehallen, in die Geschichte des oster» rcichischcn Vcrsasfun^Slel'ens ein Blatt einzulegen, das von politischer Reife und parlamentarischem Anstand lein rühmliches Zeugniß ablegt, slllc StaalSrcchllchrer stimmen daiin überein, daß die Majestät in daS Getriebe der Purlcien nicht hinein-gezogen, daß sie niemals beleidigt odcr angegriffen, daß die dem Staalsoderhauple nach Verfassung und Gesetz gebührende'Achtung nicht verletzt werden dürfe. Daher enthalten auch alle Verfassungen dc? Festlandes die Bestimmung, daß die Person des Monarchen g'.hciligt, UN' verletzlich nnd nnvcrantloo,Nich sei. Auch ii> unsere Verfassung ist dicsc Bestimmnna. ausgenommen. n»d wenn trotzdem im nicderosterlcichischci! ^aiidta^c persvuliche Volivüifc gegen dic gchclliglc und uüvlrantworlliche Person Sr. Majestät des Kaiscis gcschlcndeit worden sind, so wurde nicht nu, ciu Vclsloß gegen den obigen leersten coüstilulioncUei! Ginudsatz, sondern auch lin slllcntat auf dic historische Wahihclt, auf die bisherige Entwicklung deS österreichischen Staates, auf die Loyalität dcS deutschen Volles ueaangcn. Gegen ein solches Attentat empört sich das monarchische Gefühl jedes OeslcrrcichcrS, und wir begreifen anch die Entrüstung, mit welcher dic „Tagcsplessc" vom 1'.'. October dieses ^l«c»lal znrucklvciSl. . Dae> Blutl fli^ii'i m l"^c». lt^iligcn Zügen d»e Rcgicru»l>0geschichlc Sr. Majestät dcS Kaisers »nd we.st naÄ' wic der Monarch uu: durch den Drang unabwcnd« barcl Vrrhällnisfc zu jcucn Schrillen bestimmt wurde, wclchc dic vc-schicdencn Phasen in dcr inneren Entwick» liil'g unseres VcrscjinngSllbcnS bilden nnd daß der Kaiscr-König scil dcr ^rlassung dcS Oclobcrdiplom« stets au dein cuüsliluliomllen Gl^danlcn festgehalten habe, im Wege dcr freien Vcrsländi,jN!00 Taufendlheile Gold und 100 Tau-tendtheile Kupfer festgestellt. Darnach wiegen 41 6^ 30-Marlslücke, 02 775 20-Maitstücke und 83'7 15-Martslücke je 1 Pfund." § 5 verordnet, daß die Ab' wcichungen im Mehr oder Weniger im Gewicht lnchl mehr als 2 7, Tausendtheile, im Feingehalte nicht mehr als 2 Tausendtheile betragen dürfen. ^ l> verordnet die ZahlungSannahme der gedachten Rcichsgoldmül>zeu seilet der Reichstasse. Siaals. Provinzial- und Communal' lassen in sämmtlichen Bundesslaaten zum feilen Werthe des 30 MartftückeS zu 10 Thlr. oder 17 fl. 30 ll< füdd. Währung. Das AO.Marlstück zu 0 Thlr. 20 Vgl' oder 1l fl. 40 kr., das 15-Mart,li,ck zu 5 Thlr. odkl 8 fl. 45 kr. In Paris herrscht noch immer eine arge Ge' schäftSstockuna. Die Zihl dcr Arbeiter ist eine auffallend niedrige und fclbst diese wenigen haben nicht immcr zu thun. Dieser Ucbelstaud, welcher eine nicht z" unterschätzende politische Vedel.tung hat, veranlaßte d>e .Imisll'llm. Die Fingerringe. Von Dr. Hustv Hchramin. Die Sitte. Ringe zu tragen, ist ursprünglich eine morgenliindisch«, und scheint die früheste Art von Ringen, Ring cumenten lhre Echthnt ,u verleihen Bei den Hebräern geschieht der Ringe häusig Erwähnung. Sle unterschieden theils nach Zahl und Material derselben den Stand und Reichthum der Leute ^ Gewöhnlich war auch bei' ihnen daS Tragen eines Siegelringes (Cholham), in dem dcr Name des Eigen-thümcrS nebst eincm Spruch aus dem alten Testamente eingegraben war. Den Griechen war zur Zeit HomcrS die Anwendung von Siegeln und das Tragen von Ringen noch unbekannt; sie scheinen erst etwas später dicscn Brauch von den Völkern de« Ostens angenommen zu haben. Unter Solon aber muß das Tragen von Siegel« ringen schon sehr üblich geworden und damit zugleich die Kunst, sie mit den verschiedenartigsten Abbildungen zu versehen, aufgekommen fein. Dies führte wiederuin zum Prägen dcS Geldes, das man bald ebenfalls mit allerhand Abbildungen versah; so trugen z V die Müuzen der Insel Äegiua auf dcr einen Seite das er. haben gearbeitete Bild einer Schildkröte, weshalb sie auch unter diesem Name» weit und breit bekannt waren. Mehrere Jahrhunderte hindurch bestanden die Sie gelriuge bei den Grkchcn wohl nur aus Metall und waren Gemmen nicht im Gebrauch. Dagegen machte sich aber sehr liald der Aberglaube, dcr sich ja auf den niedrigen Eulturstufen an Alles hcftct, auch in Bezug auf die Ringe geltend. So glaubte man, daß die Ringe des Apollonius Tyänaus deren Träger verjüngen könnten ; der Ring des Gygcs. Königs von Lydien, den dieser in einem Grabe gefunden, sollte unsichtbar machen, und andere berühmte Ringe sollten ähnliche übernatür> liche Kräfte dcm Besitzer verleihen. In den letzten Zeiten der griechischen Uuabhäugig-leit wurde die Magie mit den Ringen geheimnißooll verwoben und wurden „magische" Ringe aus Holz. Kno- chen und einem geringen Metall in großer Masse i" Athen angefertigt und verlauft. Der einfache Mctallreif wurde schließlich durch d'« Benutzung von Edelsteinen verdrängt und bald nahm de Luxus mit solchen Ringen so sehr übcrhand, daß vM« die Finger beider Hände fast ganz damit bedeckt trüge"-Aber nicht allein in der Anzahl, auch in der GrM u"° Kostbarkeit dcr Ringe zeigte sich der LuxuS. U. a> °° saßen Einige eine Reihe von Ringen, die sie nur >" ^ stimmten Jahreszeiten trugen, uud wclchc daher Sow merriugc, Wintcrringc ?c. genannt wurden. Jede"'"^ zeigten derartige Ringe, von dcncu die mcislen ne"" höchst sinn» uud kunstvoll gearbeitet waren, dic ^" uisse der die vcrschiedenm Jahreszeiten rcpräscnlirc»^ Gollheilcu mit deren Attributen, — so mag also i> ^ ein Herbstring das Aildniß dcr Eeres odcr dcS 2)°^' gelragen haben, uoer auch vielleicht daS dcm Th"w '' entlehnte Bild dcr Wage, wo dam, kostbare Ml,tt" dic beiden Wagschalen bildeten. ^ Nur die Spartaner huldigten diesem ^"l^ mchl mid bliebcu. obgleich cs lein Gesetz "ndcr daS ^ . gen goldncr Ringe bci ihnen gab, dcn cinfachc". c>>c Ringen treu: auch ihre Frauen trugen, wcuu "bcrya ^' höchstens Ringe aus Elfenbein oder Bernstein; t"" ^d gen von Siegelringen galt als Zeichen dcr ÜiiaHl " Herrschaft, diese aber besaßen ja nur die Min""' ^,, Bei den Römern waren gleichfalls d'e «" Ringe aus Eisen, ja dicse bliebcu bis zum ^"" ^„ Ncpublil fast ausschließlich iu Mode. Erst """ „ Kaisern, als die Einfachheit dcr Sitten im AUg"'" ^ einem prlmloollen, üppigen Leben gewichen war, veror 17^9 radlcalen Mitglieder be« Pariser Gemeindcraths. an den letzteren eiue Denkschrift zu richten und ihn in derselben aufzufordern, daß er für Aufhebung des Velagerungs-zustande« und eine allgemeine Amnestie sich verwende. Um den Rückgang zu beweisen, welchen gewisse Hand-werksgattungen in Paris genommen haben, genügen ei« "'ge Ziffern. So gab es vor dem AuSvruch dc? Krie« ^^ in oil Hauptstadt ^4,000 Schuhmacher, darunter W0(^ deutsche und l,clgiscic. Dic deutschen Atbeiter >uld fortgezogen, von oen flauzusischti, sind nach der Denkschrift nahezu 1^000 im Insnrrevtionslampse ge« fallen oder sitzen irgendwo gefangen. Bon 30.000 Schnei» bcruehilfen, wc'chc frühir in Paris waren, fehlen jetzt WMo. Cine grl'ßc Anzahl von Industriewerlstätten ist Neschlvsscn u. s. m Diese Zahlen beweisen, wie tief matilreich hcialigctomlncn ist und wie lange es noch fauchen wird, um sich gründlich zu erholen, mögen auch b>e Anlehen in jenen Kreisen, in welchen die Capitalien aulgchanft sind, günstigen Boden und rasche Subfcrip, uon finden. Die Arbeit, die Industrie, der Verkehr lie-M noch sehr darnieder. Die Permanenzcommission wurde auf den 15. d. emberufen. Man versichert, sie wclde sich nicht nur mit °er Verificirung dcr Wahl des Prinzen Napoleon auf ^oisica, sondern auch mit dcr Frage beschäftigen, ob °a« Gesch. welches den Prinzen aus dem Hause Gour-v°n und Orleans die Rücklehr nach Frankreich gestattet, auch ans die Familie Bonaparte anzuwenden sei. Nach der ..Indep. belge" sind zwischen Bismarck UtldPouyer-Quer tier folgende S t ipu la tionen veremdart worden: Es wurden zwei ganz getrennte Con« ventwncn nl'gcschlosscn: eine über die Zollangelegenheit, me andere Wer die finanzielle Frage. Die Zollangelegen-^ctt ist ganz dci, Th era'schen Vorschlagen angemessen, °. h. d«e Bedingung dcr Reciprocal ist gegen da« Zu< gestHlld.nß e.ncr um sechs Monate kürzeren Dauer de« anfaelasftn. Die finanzielle Frage ist yn^. 's. ^..^^'° stelle der nicht eScomptirbaren Wechsel alS Bürgschaft für die zu zahlend vierte halbe M.Uil-rdc zweimonatliche Ratenzahlungen treten, die von letzt ab bis zum l. Mai 1872 zu leisten sind. Die „Liberi" berichtet, daß sich die Minister Italiens über die Aufhebung der religiösen Körperschaften vollkommen geeinigt haben > der Gesetzentwurf, welcher gleich bei Eröffnung der Kammer zur Vorlage lommen wird, wurde in vollkommener Harmonie .nit dcm bereits in der vorigen Session vom Parlamente nolirtcn Garanticgesetze für dcn Papst gebracht. - Nach dem .Diritto" sollen die lctztcn großen "lanöocr den italienischen Kriegsminister von der Noth» wendigteit und Dringlichlclt überzeugt haben, die ihm Noni Wchtzü eingeräumten Ncchtc über die Militär-deform in Anwendung zu bringen, um jene Generale und Obcrnffkicrc, welche anffallcn^c Beweise von Un;U' ^n^lichlcil gegeben haben, vom activen Dienste zn cnt. lernen.-.. U(bcr das neue spanische Ministerium treibt dcr Berichterstatter der ..TimcS" in Madrid : Nach uulicnnbarcn Schwierigkeiten gebildet, enthält dasselbe f'lnZe Scnatorcn und e,niqe DeputlNc, alicr keiner von .^ncn ist je vorher Minister gewesen oder hat auch nur 'n der Polity eine große Rolle gespielt. Alle stimmten !!^m Dienstag für Scnnor Sagasta, und muthmaß» ucy wurden sic auf scincn Vorschlag hin gewählt. Wie sie >lch im Anne bcnchmen werden, darüber herrscht eine Nroßc Meinungsverschiedenheit. Sie selbst sagen, daß sie bas Programm Zorilla'S ausführen wollen, doch hegt ^an darüber bedeutende Zweifel. Sennor Vnlaguer 'st eine Zeit laiig Director von Sagasta's Zeitung ..La Iberia" gewesen. Er ist ein hervorragender Dichter und I Schriftsteller und aus Calalonicn gebültig. Unter der vorigen Regierung war er Gcneraloireclor des Telegra» phen- und PostbcpnltemcntS. Gcneral Gessols, del neue Kriegsminister, war Mililargouoerneur uon Madrid. Viccadmiral Malcampo befehligte die „Zaragoza." als die Zlolle unle« Topctc im September 1N68 „pro« noncirte." Sennor N ngul o i,t ein Architekt von Pro session und die Leute sind sehr neugierig, wie er ee mit dem Aufbau der neue» Finanzen halten, ob er aus der von Sennor Ruiz Gomcz niedergelegten Basis weiter arbeiten oder aber sich selbst eine ucue bilden wird. Sennor C and au war einer der wenigen Progrefsisten. welche sich dem Rückzüge jener Partei im Jahre 18ti4 widersehten und hiefür au« derselben ausgestohen wurden. Senor Colmenare« schließlich war Oberlichter von Havanna in den Lagen von Narvaez. Wgesneuigkeiten. >- (Ho s n a chri cht en.) Samstag den 14. d. begab sich Frau Erzherzogin Gisella mittelst Separat' Hofzug von Lambach nach Bozen, um den Aufenthalt in Meran zu nehmen. In Salzburg ist Ihre Majestät die Kaiserin, welche den Weg von Ischl bis Salzburg mittels Wagen zurückgelegt, in dcn Vahnzug eingestiegen, !um die Fahrt gemeinschaftlich fortzusetzen. Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Rainer mit Frau Gemalin ist am 8. d. M. in Mera» angekommen und im Hotel „zum Grafen von Meran" abgestiegen. Ueber die Dauer de« Aufenthaltes verlautet nichls Bestimmtes. — Se. l. Hoheit Erzherzog Ernst ist vor einigen Tagen, von dcr Schweiz kommend, in Bozeu eingetroffen und nach kurzem Aufent» halte nach dem Pusterthale wcitergereist. — Se. k. Hoheit Erzherzog Karl Salvator von Toscana und die ver-witwete Großherzogin Marie Antonie von Toscana sind am I.'l. d. Nachnütlagi! voll Gmundcn in Prag an« gekommen und im Holel zum „englischen Hof" abgestiegen. — Der Fürst von Teck und Prinz Christian von Lchlcswig-Holstein mit Gemalin Prinzessin Helene sind in Wien angekommen und im „Holcl Munsch" ab» gestiegen. — (Die Enthüllung des Maxdcnlmals in Hietzing.) Bekanntlich halte Kaiser Max bei seinem Abschiede von Wicn scinc Besitzung Maxing der Gemeinde Hieying zum Geschenke gemacht. Der Beschluß des dortigen Gemeinderathcs, die eherne Büste des Kaisers in dcn Gar-tenanlagen von Maxing aufzustellen, wurde durch einen Unfall, dcr dem Ovmann dcr Commission, ^.'crthold Etad. ler, znsticß, 0 Monate lang in seiner Ausführung verzögert. Ta kam man inzwischen zur Einsicht, daß es des un^ glücklichen Kaisers würdiger sei, ein Standbild desselben, und zwar auf dcm HauplpWtze von Hiching aufzustellen. Das Denkmal wurde nach Meirners Modell in der kaiserlichen Erzgicßerei in Bronne gegossen. Kaiser Max steht da edel und frei aufgefaßt in seiner bekannten Vlarine»Uni< form. Alss Zeichen seiner Kaiserwürde dient die auf eine,» neben ihm stehenden Sockel ruhende merikanischc Kaiser» krone und der Kaisermantel. Das Piedestal ist in seiner Erscheinung von edler Würde, ernst und ruhig, dabei ndcr doch von eleganter Leichtigkeit. Die Statue mißt eine Höhe von acht Fuß, sechs Zoll, das Piedesial eine von neun Fuß, sechs Zoll. Die Inschrift, die den Sockel zieren soll. ist einfach und besteht nur aug folgenden Worten.- Xliigor von Nsxik». — (Dampf schiff verb in dung.) Die regelmäßige directe Dampsschiffverdindung zwischen Trieft und New'Vork wird diesen Monat wieder cmfgcnommcn. -(Ueber die großen Vrände in Ame< rita.) Dic Stadt Manister >> Michigan) lst ganz nie oergebrannt, D« Verlust betr«q< N< Mlllunen Dollars. Dic Arändc in WlSconsin zerstörten 4 Dörfer am Green» baystussc, die Flammen umringten die Einwohner, 150 Fluchtige verbrannten in einem Heuschober, mehrere Hunderte kamen im Flusse nm, im Ganzen zählt man 500 Opfer. — Der durch den Ärand in Ehicago verheerte Raum crstieckl sich auf neun Quadralmeilen. Die Vtadt wurde m Belagerungszustand erklärt; zu Anfang des Nran-des wurden zahlreiche Diebe und Mordbrenner verhaftet, letzt l>t du- Ordnung wieder hergestellt. Die Subscription in den amerikanischen Slaalcn ergab bisher drei Milllvnen Dollars. Die Einwohner entfalte» eine beispiellose Energie, die Journale erscheinen wieder, die Geschäfte sind wieder im Gange und die Läden wieder geöffnet. Ueber die Entstehungsursache verlautet, datz der Brand in einem Stalle ausbrach; ein Junge gmg in den Stall, um eine Kuh zu melken und nahm eine Petroleumlampe mit. Das Thier warf die Lampe um, die Flüssigkeit verbreitete sich Über das Holzpflaster und das Feuer griff mit großer Schnelligkeit um sich. Locales. — (Die philharmonische Gesellschaft) und im Vereine mit derselben der Mimnerchor haben am 15. d. eine General« beziehungsweise Plenar-Versammlung abgehalten. Zweck der ersteren war: Einholung der Genehmigung der abgeänderten Gejellschaflsstatuten, welche nun aus ^0 Paragraphen bestehen. Nach den Abänderungen wird die Zahl der DirectionsmilMder vermehrt und die Wahl dcr'Fllnctionäre der Direction Überlassen. Nur Über die Frage: „ob, »rie bisher, eine zehnjährige Theilnahme ! als anSübendes Mitglied die Forldauer der Mitgliederschafl ^ auch bei Nichtausübung bedingen solle," fand eine Debatte stall. Der neue Entwurf wurde angenommen, und wird Herr Director Dr. Schöppl dic ncuen Statuten dcr Lanbcöbchölde vorlegen. Nach erfolgler h. Erledigung wirb von einer einzuberufenden Generalversammlung die Wahl der Gescllschaflsdircction mit Ausschluß des Männerchor, ausschusscs vorgenommen werden. Der Vereinsdirector stellt dcn ncucrnannten Violinlehrcr Herrn Gerstner vor. Die bisherigen Direclionömitglieder Herren 3teg. 3l. Tichil und D. N. O. Verwalter Prcgl rcsigniren auf ihre Stelleu. In der hieraussolgendcn Plenarocrsammlung des Männer» chores wnvden zum Chorführer Herr Joses Zührer, zum Archivar Herr Putrc, zum Tafelmeislcr Herr Witt, und zu Ausschüssen die Herren Fink und Trdina gewählt. — Die Proben des Männerchores der philharmonischen Gesellschaft) beginnen kom» mcndeu Mittwoch den 18. d. M. um 8 Uhr Abends im Gesellschaflslolalc im Fürstenhofe, und weiden künftighin stctS Montag und Freitag zur selben Tlunde statlfinden. — (Die Sitzung des hiesigen katholisch-politischen Vereins) am 8. l. M,. in welcher der Vorsitzende die Petitionen an das Ministerium uud an den Landlag um Aenderung der Schulgesetzgebung mittheilt, drehte sich meist um den derzeitigen mißlichen Stand deS Kleingewerbes, VcreinSmilglied Klein beklagte, daß der Unterricht an den Realschulen durch hohe Schulgelber, Tin-schreiblafcn und theuere Schulbücher so erschwert worden sei, daß Eltern aus dem Kleingewerbe ihre Söhne in die» selbe gar nicht schicken können, während man andererseits die Gehalte der Lehrer immer erhöhe. Erleichterungen in dieser Beziehung seien dringend geboten. Klein betont weileis, daß im Laibacher Elrashausc etwa 400 Straf, linge und im Arbeitshaus«: 10t) Zwanglinge dcn Gewerbs-leuten. welche hohe Steuern zahlcn müssen, bedeutenden Eintrag thun. Redner beantragt daher, es sei an die Re- sich auch ui,tcr den Römern der Ringluxus. Während "°ch Marius z. O. bei seinem Triumphzuge nach der UlUerwclfung Ingurtha's nur cinrn einfachen eisernen s "l am Zeigefinger seiner linken Hand führt:, trugen ipttlcr nichl nur alle Patrizier, fondern auch alle Ritter, und Leute selbst auS anderen Ständen goldene Ringe, >° daß schließlich durch ein besonderes Gesetz bestimmt wurde, wem nur allein das Recht, goldene Ringe zu lugen, das .juu umnüi üuiui. zustehe. So wurde daraus s°m W' ein Privilegium, welches die Kaiser — gleich, lheilt^ Adelspatcnt — auf Ansuchen demjenigen cr-Vate,'"' b" im Stande war, nachzuweisen, daß sein 4Hss "nt> Großvater wenigstens ein Vermögen von toria Seslerzien besessen. Als zuletzt adcr die Prü-nlltn ^ "^ Macht in ihre Hände bekamen, stand auch n^-oldatln das Recht zu. goldene Ringe zu tragen, (om-li Aufbewahrung des kaiserlichen Siegelringes Vectra '.""^) war einem der ersten Würdenträger an< Voroka l "" '" England noch heute bekanntlich der auch ^ b°6 königliche Siegel zu behüten hat und daher ^ "^ordsiegtlbewahrer," Lord-Keeper, genannt wird. bkrcita , "^" Germanen bedienten sich der Ringe Mit»>s ,. lllstcrpfanb einer zu schließenden Ehe. Ul,d im Siea . ^"Ue" Fürsten, Rlttcr und Edelleute auch lannt i^^r. D"le. Periode licß gegen ihr Ende hin bc< unt> l„ . "^ Ku'che einen neuen Aufschwung nehmen, wilie'tnnst u^ch'',' "" ""^ die Blülhczcit der Iu- Edeltt^ ^". ^"se" vertrat die Email lange Zeit die ^elsteme und im 15,. Jahrhundert begann man daS Nielliren bei der Vertiefuug von Ringen anzuwenden. Hatte man nämlich mit einem Oralislickcl das Vild oder die Schrift auf einer Silber, oder Goldflächc ein« gravirt, so füllte man die Vertiefungen mit dechnigcn Masse aus. die man in Italien Nicllo n.nnt und dic aus einem Gemische von geschmolzenem Silber, Älci. schwarzem Schwefel und Borax bestcht. Die Goldschmiede waren damals meistens zugleich Maler und Bildhauer, wie namentlich der vor 300 Iah' ucn verstorbene Bcnuenuto Cellini, dcr die Iu. welierlunst auf den höchsten Grad der Vollkommenheit brachte. Leider hielt derselbe nur etwa ein Jahrhundert lang an und wurden dann die rcizendcn Einfälle in den Dcuiscn, die höchst wirkungsvollen uud sinnreichen Combinationen von dcn verschiedenartigsten Edelsteinen, sowie die geschmackvollen Verzierungen dann wieder imnur seltener. Dies mochte freilich seinen Grund mit darin haben, daß Niemand mehr die Arbeit entsprechend bezah« leu wollte, deren Preis bei großer Vorzüglichkeit den Werth des GulocS und der Edelsteine leicht übertreffen kann. In dieser Hinsicht erzählt Cellini selbst aus seinem Leben folgendes Geschichtchcn: Venoenuto Cellini arbeitete als Schüler in der Werkstatt cineS gewissen Lucagnolo. cineS damals sehr beliebten und berühmten Goldschmiedes, halte aber die Vergünstigung, auch auf seine eigene Rechnung Arbeltcn ansführen zu dürfen. Dadurch zog er dic Aufmerksam, tcit dcr tunstliebcndcu Fürstin Porzia Chigi auf ,lch und diese trug ihm zum Beweise ihres Wohlwollens aus, em goldtnes Geschmeide für sie anzufertigen. Lucagnolo r,eth ihm aber davon ab. da ihm die Arbeit gewiß nicht an-gemessen bezahlt werden würde, und wies dabei auf cine große, mit erhabener Ardeil reich verzierte silberne Vase hin, die er eben für de:, Papst ansführle. indem er versicherte, daß derartige Arbeiten sich weil besser bezahlt machten. Cellini ließ sich jcdoch nicht abschrecken und ging mit seinem Meister sogar cme Wette darauf ein, daß seine Arbeit doch dic einträglichere sein würde. In zwölf Tagen schon hatte cr, den Schmuck vollend?!. Als er ihn dcr Fürstin überbrachte, fand diren Freude und Wohlgefallen fast leine Ganzen, und sie bezahlte dem iungeu Künstler nchr als die Hälfte über den geforder-ten Preis. Außerdem l'estand die Zahlung zum ÄeweiS der höchsten Genugthuung in lauter Goldslücken und war von den schmeichclhaflcstcn Wo:ten begleitet. Luca-gnolo dagegen erhielt seine geforderte Summe und leinen Heller darüber in harten Silverthalern ausgezahlt, hatte demnach dic Wellc verloren und wurde noch obendrein tüchtig ausgelacht. Als ein interessantes historisches Beispiel für die Leistungen der Juweliere des 15. und 16. Jahrhunderts seien,hier dcr noch heute eristirende Vcrlobuna«. und der Trauring Dr. Martin LulderS erwähnt Diese Ringe sind zwar nicht so reich und prachtvoll in ibr-n Verzierungen wie viele ander?, die sich aus iener ^eit erhalten haben allein sie charalteristren 1-^ ab es^, von dem Interesse welches sich «n si durch ihren ". lU»" Bchtzcr knüpft. - hinreichend d n damaligen Endpunkt der Iuwelierlunst und den damal- h^-schenden Geschmack. («om.-Zts) 1740 gierung das Ansuchen zu stellen, dieselbe möge geeignete Vorkehrungen treffen, wodurch dem Kleingewerbe aufge« holfen würde. Vereinsmitglied Regali fllhrt an, daß in Holland, Schweden und England die Sträflinge bei Canal» arbeiten und Bauten verwendet werden; dies wäre auch bei uns pralticabel. Moönit will die Sache näher erwogen haben; Übrigens feien nur einzelne Gewerbsleute betroffen. Dr. Vonöina ist gegen jeden Aufschub und beantragt, es fei der Verein zur Unterstützung von Gewerbs« leuten einzuladen, sich diefem Gefuche anzuschließen. Nach einer kurzen Debatte wurde beschlossen, es sei an das Ministerium das Gesuch zu stellen, dasselbe wolle, ohne irgend welche dritten Interessen zu schädigen. Mittel finden zur Verbesserung der Lage des Laibacher Kleingewerbes, und es sei an den Handwerler-Hilfsverein die Einladung zum Veitritte zu richten. — (Raubmord.) In der Nacht vom 13. auf den 14. d. wurde die 65jä'hiige Witwe und Hausbesitzerin Anna Salomon in Preina (Bezirk Rudolfswerth) durch zwei mit Messern bewaffnete Männer, welche durch das Fenster in das Wohnzimmer der genannten Witwe eingebrochen sind, ermordet und der zwanzigjährigen Tochter derselben, Maria Salomon, unter Androhung desselben Schick» sales ein Geldbetrag von 60 ft. geraubt. Tie dieses Verbrechens verdächtigen Individuen, Johann Schmalz, Urlau» ber, Knecht, 22 Jahre alt, aus Preöna und Johann Udouc, Landwehrmann, 21 Jahre alt. aus Goricnavas, wurden vom k. l. Gendarmeriepostencommando Rudolfswerlh an das gleichnamige k. l. Kreisgericht eingeliefett. — (Räuberbande) Die „Grazer Ztg." meldet: In den Gerichtsbezirlen Stein und Kappet, an der Grenze Steiermarts. treibt sich seit einigen Wochen eine sehr ge-fürchtete Räuberbande herum. Es wurden daher die Gen< darmeriecommanden Cilli, Oberdrauburg und Franz beauftragt, den Durchbruch dieser Verbrecher in die benachbarten Länder zu verhindern. — (Von einem Landsmann aus Nordamerika.) Einem Briefe des Missionärs Pirz aus Rich« Prairie an Herrn Schmidt entnimmt die „Novice," daß derfelbe in seiner Pfarre die von Schmidt «herschickten Fruchtkerne sctzcn lassen werde, da. trotzdem der Boden cin fruchtbarer fei, bisher daselbst noch leine Obstbäume vorkommen. Ueber den Wunsch des Gubernial - Secretärs Remsey, habe er auch ein slooenifches Büchlein „XliU^skl vsrtliÄl" ins Deutiche übersetzen lassen. — (Aus dem Amtsblatte.) Veim Bezirks, gerichte zu Nassenfutz erliegen eine Barschaft von 100 ft. und einige Kleidungsstücke, allem Anscheine nach von einem Diebstahl herrührend. Die Eigenthümer werden aufgefordert, ihr Anrecht binnen Jahresfrist geltend zu machen. — Im Sprengel des Grazer Oberlandeögerichtes sind eine Aus-cultantenstelle mit, und drei solche Stellen ohne Adjutum für Steiermart zu besetzen; Bewerbungen bis :N. d. M. — (Slo venische Bühne.) Am 15. d. gingen zwei Stücke über die Bretter: „Er weiß selbst nicht was er will," und „Der Dieb in der Mllhle." Das Theater war in allen Räumen voll besetzt. — Die Unternehmung sollte dem Besucher nicht immer einfache Lustspiele und deren Wiederholungen sondern auch bessere, gehaltvollere Nühnenproducle vorführen; auch follte der Eostumiiung mehr Aufmerlfamleit gewidmet werden; endlich wäre den Arrangeuren hinter den Coulissen mehr Ruhe zu empfehlen. — Auf den speciellen individuellen Theil übergehend be« merken wir: Herr Schmidt (Major) erntete verdienten Beifall, fo auch die Frl. Barnas, PoolrajZekund Erbejnik. Letzteres Fräulein würde bei mehr lauter Sprache an Betfall gewinnen. Herr Kajzel gab den zerstreuten Professor recht gut, nur feine Maske «ar Übertrieben; Ivan kam fogar ungerufen. Das zweite Stück fand nur getheilte beifällige Aufnahme. Herr Nolli (Schloßverwalter) war unsicher; Herr Iekovec (Müller) matt, schüchtern, im Organ zu jugendlich; Frau Valenta konnte ihre Rolle als ..X^trica" wegen Mangel an Unterstützung der übrigen Kräfte nicht recht zur Gellung bringen; Herr Kajzel (Student) hatte zufällig rothe Perücke und schwarzen Schnurbart; Herr Suütersiö (Jude Nron) übertrieb und war stellenweise unverständlich; Herr Grill (Corporal) gerirte sich als Hauptmann; Herr Filapil (Michael) erhielt verdienten Applaus; Frl. Tenijeva l^nka) war köstlich; Frl. Pordubsty (lioti» natürlich. Die Chöre gingen so ziemlich, aber das G^nze war nicht aus einem Gusse, hatte Mängel, die wir rügen müssen. Die Kritik ist sich wohl bewußt, daß sie nicht über Künstler, nicht über Schauspieler vom Fache, sondern über Anfänger, über Dilettanten zu Gericht sitzt; aber: wer in die Oeffenllichkeit tritt, muß auch das Urtheil der öffentlichen Stimme hören — zu seiner Belehrung, Das p. t. Publicum, welches ohnehin mit Beifallsbezeugungen nicht geizt, hofft, daß es der vom besten Willen beseelten slove-nischen VUHne gelingen wird, in der Folge Besseres vorzuführen und Besseres zu leisten. — (Theater.) Das fünfactige Schauspiel: „Der Kaufmann" oder „Vater und Sohn", von Roderich Vene-dir, wurde gestern vom ziemlich gut befuchten Hause mit regem Interesse beifällig aufgenommen. Wir müssen dem Verfasser unser Befremden ausdrucken über die kalten, unnatürlichen Beziehungen, die zwischen Vater und Sohn zu Tage trclen, und Über das für den Zuschauer ein Rälhsel bleibende Schicksal des einzigen Sohnes eines reichen, geldstolzen und eitlen Vaters, während er Letzleren denn doch als Gründer von drei glücklichen Ehebündnissen das Schauspiel schließen läßt. Herr Director Walburg war in der Titelrolle vortrefflich, bewährte sich neuerdings als Schauspieler ersten Ranges und wurde durch Hervorrufe ausgezeichnet. Frau Löcs-Weil (Hedwig) ercellirle und erheiterte durch natürliche naive Darstellung. Lobende Er« wähnung verdienen Herr Nadler, der den alten Matrosen! mit Feuer gab; endlich Herr Schulz (Buchhalter), der sich in Sachen der Liebe weniger bewandert zeigte, als in Mitte feiner Geschäftsbücher. Die Nebenrollen waren gut besetzt, und wir konnten zufriedengestellt wieder einen ver, gnügten Theaterabend registriren. - (Dramatischer V ortra g.) Den gebildeten Kreisen Laibachs winlt in den nächsten Tagen ein seltener literarischer Genuß. Herr Dr. R udo lp!) B i ele ct aus Wien, ein in deut' scheu Kreisen rühmlichst bekannter Schriftsteller, wird am Donnerstag den 19. d. im hiesigen Casino (Glaösalon) seine cigme und bis heilte einzige Ei'gäilznng bcS schwierigsten Schild lcr'schcn Fragmentes: „d er Mcnschcnfci n d" zmn üffentlichcn Vortrug bringen. Sämmtliche Organe deutscher Literatur sprechen sich änszcrst gilnstig über Dr. Gicleck'S Ergänzung ans, so schreibt hierüber dcr Referent des schweizerischen „Tagblatte s" ans St. Galleu: „Schillers „Menschenfeind", ergänzt und vora.slraa.cn von Tr. R Vieleck, hat den Zuhörern ciucn wahren ästhetischen <3c»ich bcrcitrt. Der Vollender des Dichterwerkes hat seiue schwierige Ausgabe mit Meisterschaft gelöst, hat mit gewandtem Blicke dic Knoten aus dcm Fragmente Schillers herausgefunden, cm welche er die Fäden snner Arbeit antnitpfcn tonnte, ist mit Tact in Ton und Haltung in die Ver-hältnissc der Zeit, in welcher das 3ti!ck (ein Pendant zu Kabale und Liebe) spielt, eingegangen mid hat den Stoff mit Liebe znr Sache, mit Entfaltung reicher Phantasie und Darlegung der tiefsten Kenntniß menschlicher Secleuzustände und Gefuhlsstimmungen ansgeaibeitet. Die Handlung des vollenrcten Dramas ist reich an Leben nnd Spannung, die Sprache rein nnd llasslsch, die Charaktere scharf und marlig gczcichuet. die Entwicklung iiber^ raschcnd und doch so natltrlich. daß Niemand anstreten »nd sagen tonnte, er hätte sie anders ausfallen lassen. Wir wünschen dem begabten Dichter aufrichtig auch ,„ andern Städten uusercS Landes schöne Erfolge seines mühevollen SlrebenS." — Das Programm dieser Vorlesung ist cin reiches, enthält 21 Picccn und wird die Theilnahme der ,». l. Zuhörer durch zwei Stunden in Anspruch nehmen. Neueste Post. (Tria.inal-Telea.ramm ber „Laibacher gettuna..") Verlin. >tt Qktobev. Heute fand die Eröffnung des MeichtztageS durch den Kaiser statt. Die Thronrede behandelt innere ReickS, angelegenheiten, ;ählt die zu erwartenden Ge< setzes Vorlassen auf, theilt mit, das, im Ver< trauen auf die innere OonsulidilUng Frank« reichs die Räumung jener Departements, deren Besetzung bis Mai «572 bestimmt war, schon jetzt angeordnet wurde, und verspricht die Vorlage des jüngst diesbezüglich abgeschlossenen Abkommens, constatirt endlich die friedlichen Beziehungen Deutschlands ;»l allen fremden Regierungen. DeS Kaisers Ve muhungen zielen auf Stärkung des Vertra» ens ab, daß das neue deutsche Reich ein zu verlässiger Friedenshort sein wollc. Die5be< züglich ist eS eine besonders wichtige, aber auch willkommene Aufgabe des Kaisers, m't den Herrschern der mächtigen, Deutschland von der Ostsee bis zum Bodensee begrenzen den Reiche FreundschaftSbezirhungen solch" Art zu pflegen, daß ihre Zuverlässigkeit "«cd in der öffentlichen Meinung aller Länder außer Zweifel ist. Der Gedanke, daß die heuer statt gefundenen Begegnungen mit den Monarchen dieser Nachbarreiche der Verwirklichung einer friedlichen Zukunft Guropa's förderlich s"" werden, ist dem Herzen des Kaisers besonders wohlthuend. Das deutsche Reich »>"" Oesterreich Ungarn sind durch geographisch «age und geschichtliche Entwickelung so zwi"' gend und mannigfaltig auf freuudnachbarlichl' Beziehungen angewiesen, daß die BefreiuM! der letzteren von jeder Trüvun,, durch die 6^ 'innerung an jene Kämpfe, welche die u»»er' wünschte Erbschaft einer tausendjährigen V^ gangenheit waren, dcm ganzen deutschen V^l>^ zu aufrichtigster Befriedigung gereichen wir"» Merau, 15. October. Die Kaiserin nnt t^ Erzherzogin Valerie ist bei prachtvollem Wcltcr u>'l"' dem Jubel des VolleS im Schlosse Notlensttil, >"" halb 5 Uhr Abend« angekommen. Erzherzog Kall ^lldwig. als Schloßeigenthümer, empfing sie. Der Dl^ zirlshauptmann, der Decan, der Bürgermeister und der Curvorstther von Meran, der Pfarrer und dcr Vorstc^/ von Mais wurden in Gcsammt-Audicnz zugelassen. D^ Kaiserin äußerte dic grüßte Freude, wieder im schönen Hieran zu sein. Im Schloßgarten defilirten fünf Schabe" Bauernschützen mit llingendeni Spicl. Der telegraphische Wechsel-Cours ist ausgeblieben. 2tngeto«n,nene Fremde. Am 15. Octolxr, «l»»«'»nt. Fechcr, Agent, Ungarn. ^ Hiegl, l. t. Lientelia»', Gottcsgab. — Matiaiit, krainbnra.. — Schabctz, (5astelnu^^ - Pogainig, Zirtnitz. . »<»««< TV»««. Notinger, Handelsm., Veiitti, Privatier, «"" Packer, Trieft. - Fabiani, Kaufmannsgattin, Wien. -^ P>a>V Kaufm., Uriinn. - Pollal, Kaufm,, Wien. - Dobrauz, l-Hanptmann, Nndolfswerth, »»l«^l«»e»»e^ «»«»«'. Gulic, Ochsenhändle,, Iessana. Starl, Londuclenr, Ofen, ^ Theater. Heute: Martha. Oper uon Flottow ^, Meteorologische 3ieoüachlullge^ill Lüiljact)^^ 6 Ul Mg. 740.Y? -». 6.« O. schwach 5 trllbe " 1«. 2 „ N. 740.« ^ ?.« O. mäßig ^ lrllbe ! l).o« 10 „ Ab. > 741.85 -<- «.o O. schwach trllbe ! ^ Anhaltend trlibc Witterung. Der Ostwiud hat sich etw" gelegt. Das Tagesmittel der Wärme -^ 6 U", um 4 9" ""' dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleinma vr^. ^arlpNN^st^t ' 57.10 , ^ „ Februar-Augnft 57— 5710 « Silber „ Jänner-Juli . 67,40 67.60 „ ^ „ Npr,l-October. 67.25 67.40 LasevI. 1839......—.— -.- « „ 1854 (4 °/,) zu 250 fi. 88.- 89,- , ^ 1860 zu 500 fl. . . 96.— 96 25 „ „ 1860 zu 100 fl. . .111- 112.- . „ 1864 zu 100 ft. . , 134 25 134.50 3taats«T>omiinen-Pfandbriefe zu 120 fl. ü,W. in Silber . . 121.50 122.50 X. Grundentlastungs-Vbliaationeu. FUr 100 ft. Geld Waare >sülMtu . . . . zu5pTt 9450 96.— S°liz«n .... ^5« 74... 7415 Nieber-Oefterreich. . ^5« 93.50 95.-Vber-Oeftlrreich . . ß 93 _ 94 _ 3,^?'° .^ ^ »° - Z ^ Z« Ungarn .... 5 7Y5N tts, t^. Andere öffentliche Anleken HonauregulirungSlosc z„ 5^ 93 ^' 94 ^ Ung. Eifenbahnanlehen zu 120 ^ ' ' iz. W. Silber 5°/« Pr. Stü«l' 10? 25 107.50 Una Prämienanlehen zu 100 fi. ».W.l7bst. sinzahl.) pr. Stück 95.?b 96.- Wiener Lommunalanlehen, rUcl- Geld Waare j zahlbar 5 vCt. für 100 ft. . . 86.— 86.25 «. Nctien von Ban?instituten. Meld wnare Auglo-üsterr. Vanl.....?44 2ä 244.50 Banlverein.......210.-- 211.— Voden-Creditanstalt .... 266.— 26^.— Creditanstalt f Handel u. Ge«, . 286 20 256 40 Creditanstalt, allgem. ungar. . 105 — 10 «. Nctlen von TranSportunternel». MUNgen. Geld Waare Nlfüld-Fiumaner Vahn . . . 1w.- 181. - Vöhm. Westbahn.....-»-^ --.— Carl-Ludwig-Bahu.....258.— 358 25 Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 555.— 557... Elisabeth-Westbahn.....238.25 238.50 Vlisabeth-Wefibahn (Linz-Vud- weiser Strecke).....202.50 203.50 Fcrdmande-Nordbahn . . . 2080 2090. Mnft«chtn,V»rcslr,V«hn . . —.—. — — >^ran',.Iostvb«.M°l>n . . . 2c)4 50 205 - - ^mberss-Ezern.-IafsytKVahn . 170.— 171, - ^'lohb. «sterr........ —.— —. - ,Oesterr. Nordwestbahn . . . 216 50 217.— 3tud°lss-Vahn . . . 155 50 156 — Siebmbllrger Bahn . . , , 171.50 172.— StaatSbahu....... 382-383- Sudbahn . ,...... 195 50 195.75 Sud-nordd. Verbind. Vahu , . 173.—.174- Theiß-Bahu....... 240-240.50! Ungarische Nordostbahn . . . 157.50 158.— > Ungarische Ostbahn .... 1K'?5 111.^5 Tramway........ 215.75 216.— V'. Pfandbriefe (filr 100 ft.) Nllg. Lft. Vodm-Tredit-Anftall Geld Waare vcrloshar zu 5 p4,75 105.25! Franz-Ioleph«°V<,hu .... 98.20 9b.40 ^.«arl-Ludw.N.t.«.verz.'.Lm. 105.— 105 50, Vtsterr. ««rbwtMhn. . . . 99 75 100.-> Siebenb. «ahn in Silber verz. . 88.50 s"' ^ Staa< ?5 l«'' s^) Slldb.-G.i. 200 fl.z. 5".. sl!r100ft. i" 25 ^ Sildb.-Vous 6°/, (18?«»—74) ^. i» 500 FrcS pr. Gtiick . . . - ^ 77?5 Uust. Ostbahu für 100 fl. . . 84,50 ^ >l. «prlvatlose " . zu 100 ft. ü.W......178 -^ ^^ Nudolf-Sliftung zu 10 si. . . 14. ^ ^ Wechsel (3M°n) Geld lW°^ Augsburg für 100 fl sildd. W. It)0 - ^. ,^(1 Frauljurt a.M. 100 fl. detlc, K'^ .'_ ^? ^ Hamburg, fllr 100 Marl Banco »7 A .^50 London, fllr 10 Pfund Sterling N«^" 45^ Pari«, M 100 Francs . . . ^" '" «our« der ««lds^ee» «. Mlluz-Ducatfl. . 5 ft. 67 li. >' ll- ^ „ NapoleonSd'or . . 9 .. 42 „ - " 77» „ Prenß. Kassenscheine. l " ^ " ,i« ^ s« " Silber . . N7^ 8" „ "" " « »rainische Gruubentlaftung« - obligaUoueN, r»« »atnotirun«: —.— «eld, ^ «" «