Ni.295. Mittwoch, 27. December 1899. IahiM« 11t Wbacher Zeitung. ««nzMrig sl. ll, halbjährig sl. »^n. ssür ble Zustellun« ln« Hau» »»lizlühr»«, »e,, »»»lcrchte nlcht »»r»» monatlich... K » A» « Für die Zustellung in» Hau, fur yiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen. WM" Die Pränumeratton» > Vetrlge wollen portofrei zugesendet werden. Jg. u. Kleinmayr He Fed. Hamberg. Amtlicher Cheil. Kaiserliches Patent vo« l9. December 1899, betreffend die Einberufung der Landtage von Böhmen, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermarl, Kärnten, Krain, Mähren und Schlesien. Mir Zlranz Joseph der Hvste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Böhmen, von Dalmatien, Kroatien, Slavonien, Oalizien, Lodomerien und Illyrien; König von Jerusalem :c.; Erzherzog von Oesterreich; Oroßberzog von Toscana und Krakau; Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und der Bukowina; Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; Herzog von Ober- und Nied erSchlesien, von Mooena, Parma, Piacenza und Oua-stalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul. Ragusa und Zara; gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradisca; Fürst von Lrient und Vrixen; Markgraf von Ober- und Nieber-Lausih und in Iftrien; Graf von Hohenembs. Feld« kirch, Gregenz, Sonnenberg «.: Herr von Trieft, v»n Eattaro und auf der windischen Vark; Großwoftvod der Wojwodschaft Serbien «. u. «. thun kund und zu wissen: Die Landtage de» Königreiches Vbhmen, bell Königreiches Galizien und Lodomerien mit dem Groß-herzogthume Krakau, der Erzherzogthümer Oesterreich unter und ob der Enns, der Herzogthümer Golzbnrg, Steiermark, Kärnten und Krain, der Markgrafsch«ft Mühren und des Herzogthume« Ober- und Nieder-Schlesien sind für den 29. December 1399 in ihre gesetzlichen Verfamnllungsorte einberufen. Gegeben in Unsere, Neichshaupt- und Uefidrnz-stadt Wien am 19. December im Eintausendackthundert-neunundneunzigften, Unserer Reich« im zweinndpinfzigsten Clary», p. Welser»hei«b». p. Wittel m. p. Koerber». v. Kindinger m. p. 2 hte 0 o » »k» ». p. Hartel ». p. Gtibral m. o. Kniaziotucli m. p. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben »it Allerhöchster Entschli-ßung vom 9. December b. I. dem Leiter einer Gesangschule am Wiener Eonser« vatoriu« für Musik und darstellende Kunst Dr. Josef Gänsbacher das Ritterkreuz des Franz-Iosef-Ordeu» allergnäbigst zu verleihen geruht. Feuilleton. Die Zukunft der Weizenproduction und der Weizenpreise. Allgemein herrscht noch die Meinung vor, dass die Getreidemagazine der Weizen. Productionsgeblete. namentlich jener in den überseeischen Ländern, un< erschöpflich sind, dass die Weizenanbaufläche je nach dem Consum beliebig ausgedehnt werben könne, und dass wir infolgedessen noch lange nicht auf bessere Preise und größere Rentabilität der Weizencultur rechnen dürfen. ^ ,, , Allein dem ist nicht so. Nach den Daten, welche der Präsident der «Britisch-Association., Sir William Evokes, gesammelt hat. ist die in normal steigender Zunahme begriffene Vermehrung der Menschheit jo «deutend, dass wir, wenn auch der ganze ackerbare Vo-den der Welt zum Weizenanbau verwendet werden wuroe, bei dem gegenwärtigen Durchschnitte der Ernte-"gebnisse nur bis zum Jahre 1931 imstande wären, dle Menschheit mit Brot zu versorgen; der Zuwachs über diesen Termin hinaus müsste an Hunger zu-«runde gehen, wenn nicht die Wissenschaft bis dahln dlesem Uebel auf irgend eine Weise Abhilfe schafft. Der Consum an Weizenbrot, dem Hauptnahrungs-lNlttel der grohen kaukasischen Race, welche nicht nur »°nz Europa bewohnt, sondern auch in den Vereinigten Staaten, in Britisch-Amerita. Südafrika, Austrauen, «ften und Südamerika in sehr großer Zahl vertreten M. steigt rapid von Jahr zu Jahr, da sich die Race UNgemein schnell vermehrt. , Die Unzahl der Vrotconsumenten betrug 'M^kayre 1871 371 Millionen, im Jahre 1881 416 Millionen, lw Jahre 1891 472 Millionen, und gegenwärtig be-"uft sie sich auf 516 Millionen. In den letzten De-cennien hat somit die Zahl der Vrotconsumenten um 145 Millionen zugenommen. „. . . ^ Diesem von Jahr zu Jahr steigenden Consume Ml jedoch keine endlose Mizenanbaufiüche. sondern ein Territorium gegenüber, welches sich nur noch bis zu einer gewissen Grenze vergrößern lässt. Was die Mizenproductionsfähigkeit der einzelnen Welttheile und ihrer Lander anbelangt, so spielen dies-falls ohne Zweifel die Vereinigten Staaten von Nordamerika die wichtigste Rolle. Ihr jährlicher Export an Weizen übersteigt 50 Millionen Hektoliter. Die Ueberproduction an Weizen ist in Nordamerika in den sechziger und siebziger Jahren rapid gestiegen, weil zu dieser Zeit in der That enorme Flächen zum Weizenanbau verwendet wurden. Seit 1865 aber nimmt die Vermehrung der Weizenfelder von Jahr zu Jahr ab, und gegenwärtig haben die Vereinigten Staaten sozusagen gar keine unbearbeiteten Vöden mehr. Die ausgezeichneten Urböden hat man rasch ausgenützt, und heute könnte die Weizenanbaufläche nur auf Kosten der anderen Culturen vergrößert werden. Hingegen vermehrt sich die Bevölkerung der Vereinigten Staaten in einem derartigen Maße, wie in keinem anderen Lande. Vor hundert Jahren hatten dieselben nur vier Millionen Einwohner, hingegen im Jahre 1890 schon 62'/« Millionen; die Vermehrung vom Jahre 1860 bis zum Jahre 1890 betrug nicht weniger als zwölf Millionen. Die Einwanderungen und die natürliche Vermehrung berücksichtigend, kann vorausgesetzt werden, dass die Vrvülkerungszunahme bort auch in Zukunft nicht geringer, sondern vielmehr größer werden wird. Die natürliche Folge hievon wäre, dass der Weizen, export der Vereinigten Staaten schon in der nächsten Zukunft bedeutend abnehmen und nach Ablauf von kaum einem Menschenalter gänzlich aufhören müsste. Nach den Vereinigten Staaten exportiert Russland den meisten Weizen, und zwar 30 bis 40 Millionen di jährlich. Aber auch in diesem Lande wird der Ueber-chuss nur von kurzer Dauer sein. Die Einwohnerzahl Russlands betrug im Jahre 1859 74 Millionen, beute übersteigt dieselbe 100 Millionen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass sich in den russischen Gegenden die Bevölkerung viel rascher vermehrt, als dies in den sonstigen Gegenden von Europa der Fall ist W steht außer Zweifel, das« w Efvort Russland« nach und nach abnehmen wird, trotzdem e» in «ussland noch Gebiete gibt. die zur Weizenproduction heran-g«ogen werben könnten. Ein nahezu noch gar nicht bebautes Gebiet ist Sibirien; jedoch eignet sich der klimatischen Verhältnisse wegen nur ein Neiner Theil dieses Landes zur Wnzencultur. Weizenböden von sehr großer «u«deh»una und erstaunlicher Ergiebigkeit gibt e« in den nordwestlichen Ländern von Canada, besonder» in Vlanitola. wo 500.000 li» zum Weizenanbau gelangen. Man war lange Zeit hindurch der Meinung, das« Canada imstande wäre die ganze Welt mit Weizen zu versorgen, denn seit dem Jahre 1884 hat sich der Weizenboden von Eanada nur um 200.000 k» vermehrt und auch die Ausfuhr hat sich nur in diesem Verhältnisse gehalten c. <. ^,"^" besitzt ungeheuer viel Weizenböden; im Jahre 1895 wurden dort auf 8 Millionen lu» nahezu 70 Millionen K! Weizen gewonnen, wovon '/. für eigenen Bedarf zur Verwendung gelangten und nur V» exportiert wurde. Die Zunahme der »evölleruna beträgt jedoch über 3 Millionen; dementsprechend müs«te man etwa 700.000 k» mehr mit Weizen anbauen. In den letzten Jahren hat aber diese Zunahme kaum 200.000 tm betragen, somit ist e« selbstverständlich dass auch der Weizenexport Indien» eine Abnahme erfahren wird. Die Probuctionsfähigleit Argentinien« und Uruguay« (Südamerika) wird sehr überschützt. Die für Welzenanbau geeignete Vooenfläche dieser Länder wird auf 4 Millionen K» geschätzt. E« ist füglich anzunehmen, dass Argentinien niemal« mehr al« 12 Millionen K» Weizen wirb producieren können. Gegenwärtig bebaut Argentinien mit Weizen 2'4 Millionen K», welche Fläche während der nächsten 20 Jahre verdoppelt werden kann; Uruguay könnte gleichfall« in den nächsten 20 Jahren um wenigsten« 400.000 k» seine Weizenanbaufläche vergrößern; die dortigen poli-tischen und socialen Verhältnisse sind jedoch der Ent» Wickelung der Landwirtschaft sehr ungünstig. Uaibacher Zeitung Nr. 295 2364 27. December 1899. 5lach denr Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 22. De« cember l899 (Nr. 292) wurde die Weiterverbreitun« folgender Presserzeugnisse verboten: Nr. 9 «l^umlr» vom 10. December 1899. Nr. 8b «Zöleiniöni 2li2yneo vom 15. December 1699. Nr. ü «ülatics Döluioka» vom 12. December 1899. Nr. 344 «?rävo Ii«zu> vom 13. December 1899. Nr. b9 «Deutsches VoltSthum» vom 15. December 1899. Nr 26 öe8k^ I^igly» vom 16. December 1899. Nr. 50 «ökol»!!/ Olixor» vom 15. December 1699. Nr. 33 «Nase 3n»l^» vom 15. December 1899. «r. 57 «KI»tov»kk I.i8ty» vom 16. December 1899. Nr. 21 Worsen werden. Auf dem Postamte wären sie vor allen anderen Briefschaften zu sortieren und fofort dem nächsten Telegraphenamte zu übermitteln. Dleses Telegraphenamt hätte telegraphisch den Inhalt der Karte an die Abgabsstation zu übermitteln, welch letzlere ihn wieder auf einer Telegrammlarte fixierte, die sodann dem Adressaten im Wege der Post zuzustellen wäre. . Sollte nach den örtlichen Verhältnissen die Beförderung auf telephonischem Wege empfehlenswerter '"n. so wären die Telephonanstalten zu benutzen. „ Diese Einrichtung, die sich als eine sinnreiche Kombination von Brief und Telegramm darstellt, wurde den Postenlauf auf Eisenbahnen gänzlich ersparen und M die Raschheit eines Telegrammes nach der heutigen AU ermöglichen. Ei« Ersparnis gegenüber dem Tele-gramme liehe sich aber durch die wesentlich vereinfachte «ufgabs. und Austragungsmanipulation erreichen, und dle Geschäftswelt besäße dadurch ein für d,e Cor-resvondenz zwischen entfernteren Orten sehr vortheil-hastes Mittelding zwischen Brief und Telegramm. . Aber auch für Privatpersonen wäre die Eln-Nchtung viel angenehmer als das heutige Telegramm. Abgesehen davon, dass für so manche der Empfang eme« geschlossenen Telegrammes auch heute noch hauftg "n Gegenstand der Aufregung und Beunruhigung ,st, was bei der offenen Telegrammtarte weafiele, werden "legramme in vielen Fällen, so bei Veglüclwünschungen ^dergl., angewendet, wo der Absender weder auf die Geheimhaltung des Inhaltes noch auf die rascheste «oustellung Wert legt. .^ ^ >^,D" Telegramm. Kartenbrief ist bezüglich El' PWMon und Manipulation ebenso gedacht nm d,e Telegrammkarte. Er unterscheidet sich von dieser dadurch, dass er, als Brief gefchlosfen, für 20 Worte berechnet ist und einem Porto von 40 kr. unterliegen soll. Cr käme in dem Falle zur Verwendung, wenn die Parteien geschlossene Mittheilungen vorzögen. (Fortsetzung folgt.) — (Einführung der Kronenwährung als Landeswährung bei denFinanzbehör-den und Aemtern.) Nach § 1 des III. Theiles der laiferlichen Verordnung vom 2l. September 1399, R. G. Bl. N. 176, tritt die mit dem Gefetze vom 2ten August 1892, R. G. Bl. Nr. 126, festgestellte Kronen-Währung vom 1. Jänner 1900 angefangen als ausschließliche gesetzliche Landeswährung an die Stelle der österreichischen Währung. Der § 9 der zur Durchführung des III. Theiles der citierte» kaiserlichen Verordnung uom l. k. Finanzministerium mit dem Erlasse vom 16ten November 1899. Z. 8112/F. M. (F. M. V. Bl. I.XVI. Stück), herausgegebenen allgemeinen Vorschrift für die t. l. Finanzbehörden, Aemter und (lassen, dann für die l. k. Rechnungs- und Controlorgane bestimmt daher, dass sich vom 1. Jänner 1900 an die l. k. Behörden und Aemter bei der gesammten inneren und äußeren Amtsführung ausschließlich der Kronenwährung zu bedienen haben. Geldbeträge sind demnach in allen für den inneren und den äußeren Dienst bestimmten Amtsschristen immer in der Kronenwährung auszudrücken und ist dabei aus» nahmslos der Grundsah einzuhalten, dass die eigentliche Staatsverrechnung ausschließlich in der Kronenwährung stattfinden muss, sowie dass in für das Publicum brummten Anordnungen oder Bekanntmachungen, daher auch in allen an Parteien ergehenden Erlässen und Aufträgen die Geldbeträge in der Kronenwährung ausgedrückt werden müssen. Hierauf werden insbesondere die Steuerpflichtigen mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, dass vom 1. Jänner 1900 an auch in allen von denselben auszufüllenden Drucksorten, wie Personaleinlommensteuer-undRentensteuerbekenntnissrn sowie Zinsertragsbetenntnissen, die Geldbeträge in Kronenwährung einzustellen sind. — (Zollamts-Praltilanten.) Das l. k. Finanzministerium hat anlässlich einer gestellten Anfrage eröffnet, dafs die Abiturienten der inländifchen Lehrerbildungsanstalten den Absolventen eines Ober-gymnasiums oder einer Oberrealschule hinsichtlich der Befähigung zur Ausnahme in die Zollamtspraxis gleich-zuhalten sind. —0. — (Ernennungen.) Die Postofficiale Eduard Niederlorn in Trieft und Franz Leeb in Laibach wurden zu Postcontroloren für Pola ernannt. — (Vom Vollsschuldienste.) Fräulein Florentine Perhavc aus Laibach wurde zur Unterlehrerin in Ferlach (Kärnten) ernannt. — (Meraner Lose.) Die Ziehung der mit glänzenden Gewinsten ausgestatteten Meraner Lotterie wird Donnerstag, den 28. d. M., um 6 Uhr abends unter behördlicher Aufsicht im Ziehungssaale der k. l. Staatsschuldencasse in Wien öffentlich abgehalten werden. — (K. l. Gendarmerie.) Neue Gendarmerie-Posten wurden aufgestellt in Zagorje, Bezirlshauptmann-schaft Adelsberg, und in Soderschitz, Bezirlshauptschaft Gottschee. — (Saveüberfuhr bei Reichenburg.) Die l. l. Landesregierung hat im Einvernehmen mit der k. k. Statthalterei in Vraz der Maria Ferencii in Neichenburg über ihr diessälliges Ansuchen die Be-willigung zum Fortbetriebe der mit dem Landesregierungs-Erlasse vom 26. Mai 1888, I. 5594, concessionierten Seilplätenüberfuhr über die Save bei Reichenburg auf die Dauer von weiteren fünf Jahren ertheilt. Nach dem genehmigten Tarife dürfen bei dieser Ueberfuhr nach-stehende Ueberfuhrsgebüren eingehoben werden: Für jede Person 4k, für jeden zweispännigen Wagen 40 b, für jeden einspännigen Wagen 20 b, für jeden Stier, Ochfen, Kuh, Pferd lc. 8 b, für febes Schwein, Schaf, Ziege lc. 4 l>, für jeden vierräderigen Handwagen 10 li und für jeden zweiraderigen Handwagen 8 1i. Unter den Gebüren von 10 !>, beziehungsweise 8 Ii für einen Handwagen ist auch die Uebersetzungsgebür für die denfelben ziehende Person mitinbegriffen. Diese Gebüren werden bei Hoch-wasser, d. i. bei einem Wasserstande über einen Meter ober Null doppelt eingehoben. Bei dieser Ueberfuhr sind weiters auch die für ärarische Mauten geltenden Ve-freiungen in Nnwendung zu bringen. —0. __ (Der Laibacher Gemeinderath) hält am 29., eventuell auch am 30. d. M. um 5 Uhr nach-mittags eine außerordentliche Sitzung mit folgender Tages-orbnung ab: Bericht der Personal- und Rechtssection über die Thätigkeit des Stadtmagistrates im laufenden Jahre (Referent Plan tan); Bericht der Finanzfection über drei Gesuche um Geldaushilfen (Referent Dr. Hudnil); serner über den Voranschlag für das Jahr 1 900 (Referent Seneloviö); Bericht der Schulsection über die Wahl zweier Vertreter der Stadtgemeinde in die SchulauSschüsse der l. k. gewerblichen Fachschulen in Laibach (Referent subic); Bericht des Directoriums der städtischen Wasserleitung (Referent Subic) über die Verlängerung der Wasserleitungsröhren in der Kolefta-aasse und über die Abschreibung einer Wasserverbrauchs- gebür; Bericht deS Aufsichtsausschusse« beim Vaue des «Mestni dom» über das Begehren des Hausbesitzers Lulas <3abec, betreffend den Schadenersatz aus Anlass der unterhalb seiner Realität erfolgten Erbabrutschung (Referent Kon» ooc); selbständiger Antrag deS Gemeinderathes Turk, betreffend die Erweiterung der Polana-straße am Garten der l. l. Lanbwirtschaftsgesellschaft; Bericht der Personal- und Rechtssection über die Erledigung eines Disciplinarfalles (Referent Plant an); Bericht der Finanzsection über die Iuerlennung von Activitätszulagen und über einige Remunerationsgesuche (Referenten Svetel und Maly). — (Die Handels-und Gewerbela mmer für Krain) hält heute um 2 Uhr nachmittags im Magistratssaale eine öffentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: 1.) Vorlage des Protokolles der letzten Sitzung. 2.) Mittheilungen des Präsidiums. 3.) Verleihung von Stiftungen an erwerbsunfähige Gewerbetreibende und deren Witwen. 4.) Bericht über Gewerberechte der Gastwirte. 5.) Bericht über die Marktordnung und den Marltgebürentaris der Stadtgemeinde Rudolsswert. 6.) Vor-anschlag für das Jahr 1900. 7.) Bericht, betreffend die Gewerberechte der Schlosser. 6.) Bericht des Kammer-delegierten zum Handelscongresse in Philadelphia über die Thätigkeit des Congresses. 9.) Wahl zweier Vertreter in die Schulausschüsse der l. l. gewerblichen Fachschulen in üaibach. 10.) Bericht, betreffend die Gebüren von Ver« mögensübertragungen. 11.) Bericht, betreffend die Zusammenstellung eines Eataslers jener Gewerbe und Unternehmungen, bei welchen Messungen und Wägungen im öffentlichen Verkehre vorkommen. — (Präsentation.) Für das gräflich Lam-berg'sche Eanonicat beim üaibacher Domcapitel wurde seitens des Herrn Franz Grafen v. Lamberg der Professor der Theologie und Director deS hiesigen Marianums, Herr Dr. Franz Lampe, präsentiert. — (Die Laibacher freiwillige Feuerwehr) veranstaltete gestern abends im großen Saale des «Mestni Dom» eine Weihnachtsfeier, zu welcher sich das Publicum fo zahlreich eingesunden hatte, dass der Saal zu klein erschien und dass viele Gäste in den Neben-localitäten untergebracht werden mussten. Hu Beginn des Festes richtete Herr Feuerwehrhauptmann Vtricelj an die Anwesenden, namentlich an Herrn Bürgermeister Hribar, eine Begrüßungsrede, woraus der im Hintergrunde ausgestellte, reich mit Schmuck behangene Ehristbaum in elektrischen Kerzen erstrahlte. Unter demselben hielt noch ein kleines Mädchen eine beifällig ausgenomm?ne Ansprache; dann wurden die Kinder der Feuerwehrmann-schaft reichlich mit Geschenken bedacht. Im Verlaufe des Abends erfolgten seitens der Herren Hribar und Dr. Kusar sowie des Herrn lais. Rathes Murnik Reden, in denen der Weihnachtsstlmmung entsprechend Rechnung getragen und namentlich der erfreuliche Umstand hervorgehoben wurde, dass das schöne Fest im eigenen Heime veranstaltet werden konnte. Zum Schlüsse gab es zwei Tombolas, die, mit Gewinsten reich ausgestattet, das allgemeine Interesse fesselten. Nicht vergessen darf auch die Militärkapelle bleiben, da dieselbe unermüdlich con-certierte und so zur Hebung der ohnehin belebten Unterhaltung bestens beitrug. * (Vom deutschen Turnvereine.) Nicht nur im trauten Familienkreise, auch in den Vereinen flammen die Kerzen des immergrünen Tannenbaumes auf. So veranstaltete der deutsche Turnverein am 23. d. M. seinen Mitgliedern ein sehr hübsches und fröhliches Weihnachtssest in der Castno-Glashalle. De« Saales Hauptzierde war ein prächtig geschmückter Tannenbaum, unter dessen Zweigen zahlreiche Geschenke theils reizenden, theils humoristischen Charakters bereit lagen und zum Schlüsse vertheilt wurden. Die künstlerischen Claviervorträge des Mitgliedes Herrn Karl Bürger, die zum Vortrage gebrachten Lieder und die dem Feste entsprechenden Reden gestalteten die Feier ebenso erfolg-reich wie gemüthlich. «1. — (VereinSn ach richten.) Der Männec-Zweig-verein des Cyrill- und MelhodvereineS in Gurtfeld hielt am 16. d. M. in den Localitäten des Lesevereines seine die»-jährige Generalversammlung ab, bei welcher die Neuwahl des Vereinsvorstandes für das Jahr 1900 vorgenommen wurde. Gewählt wurden: Dr. Georg Puclo, l. k, Notar (Obmann); Johann Novak, Notariatsbeamter (Secretär) und Valentin Novak, l. k. Steueramtspraktilant (Cafsier). Die beiden Erstgenannten werden den Verein nach außen vertreten. — Bei der am 16. b. M. durchgeführten Neuwahl deS Vorstandes des Lesevereines in Gurlfeld wurden gewählt: Dr. Thomas Romih, Vürgerschullehrer (Obmann); Josef Zmavec, l. l. Gerichtsadjunct (Secretär); Victor Aumann, Kaufmann (Cassier); Johann Pogatnil, k. k. Vezirlsrichter, und Max Lillel, l. l. Steueramts-controlor (AuSschussmitglieder). Die Vertretung des Vereines nach außen wird dem Obmanne Dr. Ihomas Romih und dem Secretär Josef Hmavec obliegen. —0— — (Aus dem Vereinsleben.) Wie unS mitgetheilt wird, ist in Oblak, politischer Bezirk Loitsch. die Gründung eines Vereines zur gegenseitigen Unterstützung der durch Brandschaden geschädigten Mitglieder «VLkjymrw 2kv»rov»!no poäporno äruötvo «roti s»s)ül,s!i kl» <»>><>;>!,, M<>!ll< in »l< ,o»ftsl»!vs)» im Zug«. Laibacher Zeitung Nr. 295. 2366 27. December 1899. Das betreffende Gründungscomite hat die Statuten zur behördlichen Genehmigung bereits überreicht. —o. --- (Ernennung.) Herr Hermann Kukla, bisher Buchhalter der Majdii'schen Dampfmühle in Iarie, wurde zum Magazineur beim städtischen Wasser» und Elektricitätswerl in Laibach ernannt. — (Weihnacht«.Feier.) Im Collegium Marianum wird heute um 5 Uhr nachmittags eine Lhristbaumfeier veranstaltet, auf deren Programme sich unter anderem Declamationen, gemischte Chöre, ein Opern« Vorspiel, eine Composition sür Clavier und Harmonium und zum Schlüsse ein Singspiel («Kinderleben im Winter») mit Declamationen und Gesang befinden. — In der Freiin von Liechtenthurn'schen Waisenmädchen-Anstalt findet die Weihnachtsfeier morgen um 5 Uhr nachmittags statt. Auf dem Programme derselben stehen deutsche und slovenische Liedervorträge, das fünfactige Spiel«1^08kuznja in jilaoilo otro3lc<3 Hub62üii», das einactige Spiel «Ein Weihnachtsabend» und ein lebendes Bild, das Häuschen in Nazareth darstellend, — (Warnung.) Der Feld und Wald bedeckende, gefrorene Schnee birgt eine große Gefahr für unsere mit vielen Opfern auf einen erheblichen Stand gebrachten Rebhühnerbestände. Wenn die Hühner in gut gepflegten Nevieren auch gefüttert werden, so ist es doch unmöglich, soviel Futterplahe anzulegen und dieselben so strenge zu überwachen, dass nicht eines oder das andere Hühnervolk, von Hunger getrieben, in die Nähe der Häuser kommt, wo es leicht gefangen werden lann. Solange die Wilderer die ihnen leicht zufallende Beute in der Stadt bequem verlaufen lönnen, finden sie immer Anreiz, ihr unlauteres Handwerk zu betreiben. Wir können nicht genug darauf aufmerksam machen, dass sich das Rebhuhn jetzt in der Schonzeit befindet, dass daher jetzt nur gestohlene Hühner zum Verlaufe gelangen lönnen. Der Wilddieb ist in diesem Falle ebenso strafbar wie der Käufer des gestohlenen Wildes, Es wird Aufgabe des Jagdschutz« Vereines sein, ihm bekannt gegebene Fälle derartiger Hehlerei zur Strafanzeige zu bringen. — (Eisenbahnunfall.) Bei dem Eisenbahn-Unfälle, der dadurch entstand, dass am 24. d. M. der übervolle Triester Eilzug bei Kalsdorf in der Nähe von Graz in einen Lastzug hineinfuhr, wurden drei Passagiere leicht und zwei Bedienstete sehr schwer verletzt. Drei Waggons find verbrannt. Aus dem Postwagen tonnten nur einige Briefsacke gerettet werden, darunter einer mit einer. Wertsendung von 500.000 st. und ein Sack mit 16.000 Kronen in Gold. Der übrige Theil der mit dem Eilzuge beförderten Postsendungen verbrannte. Ein Hilfszug der Grazer freiwilligen Rettungsgesellschaft brachte ausreichende Hilfe durch neun Aerzte und 25 Rcttmigs-Männer. .*. (Scheue Pferde.) Am 23. d. M. gegen halb 11 Uhr vormittags scheuten am Valvasor - Platz die in einen Schlitten eingespannten Pferde des Herrn Fürstbischofs Dr. Ieglit. rannten in die Römerstraße und von da auf der Triesterstrahe in der Richtung gegen Waitsch, wo sie von zwei Fuhrleuten aufgehalten wurden. Bei der Biegung der Römerstraße am Ballhausplatze war der Schlitten umgeschlagen und der Fürstbischof und der Knecht waren aus dem Schlitten gestürzt, jedoch hatte nur der Knecht leichte Verletzungen im Gesichte erlitten. Die beiden Fuhrleute, welche die Pferde in Waitsch aufhielten, wurden ebenfalls beschädigt. — Am selben Tage scheuten in der Austrahe die Pferde des in der Römerstraße Nr. 2b bediensteten Knechtes Iqnaz Tterleb und des Knechten Michael Groielj beim Bückermeister Johann Föderl. Die Pferde des letzteren scheuten am Domplatz und rannten über den Haupt-Platz, Alten Markt und über die St. Ialobsbrücke in die Tlrnau. .*. (Rauchfangfeuer.) Am 23. d. M. abends entstand im Hause des Josef Tomec in der Schießstätt-gaffe Nr. 2 b ein Rauchfangfeuer, welches von den Hausleuten noch rechtzeitig bemerkt und gelöscht wurde. — Am 25. d. M. brannte es im Rauchfange des Hauses der Katharina Iupan in der Studentengasse Nr. 11. — (Wölfe.) Infolge der strengen Kälte sind Wölfe aus den kroatischen Wäldern bis zu den Thalniederungen vorgedrungen. In nächster Nähe von Rudolfswert, bei Tschetschendorf und Potov vrh, wurden bereits am 24. d. M. neben Reh» auch Wolfspuren bemerkt, woraus hervorgeht, dass sich die auf der Verfolgung von Rehen begriffenen Bestien fogar knapp an die Ortschaften wagen. —«— — (Große Kälte.) Man berichtet uns aus Littai: Seit einigen Tagen herrscht hier eine grimmige Kälte. Das Thermometer zeigte in den Feiertagen —16" Reaumur. Die Save sührt große Mengen Treibeis mit und erscheint an manchen Stellen fast bis zur Mitte zugefroren; namentlich ist dies in der Umgebung des Ortes Sava der Fall, wo infolge der verlangsamten Strömung die vorkommende Eiskruste nur einen sehr engen Durchfluss zulässt. Eine solche Erscheinung wurde seit vielen Jahren nicht beobachtet. Der beste Beweis von der großen Kalte ist der, dass am vergangenen Sonntag bei der Frühmesse in St. Martin der Wein im Kelche zu Eis wurde und erst durch längere Erwärmung in den flüssigen Zustand gebracht werden tonnte. —ik. — (Vom Wetter.) Die neueste Prognofe lautet: Zunächst noch vorwiegend heiter mit zunehmender Temperatur. Theater, Kunst und Literatur. * (Deutsche Bühne.) Eine schöne Weih-nachtsgabe ward jung und alt durch die Direction der deutschen Bühne mit der Aufführung der Märchenoper «Hansel und Gretel» von Humperdinck beschert. Auch für jene, die seinerzeit die wiederholten gelungenen Darstellungen des geistvollen Werkes genossen, hatte dasselbe nichts von seinen bestrickenden künstlerischen Reizen eingebüßt. Wer diesem küstlichen musikalischen Humor, dieser poesievollen Tonmalerei einmal sein Herz geöffnet, wird eben nicht so leicht müde werden, sie wieder und wieder auf sich wirken zu lassen, vor allem, wenn die Ausführung einer Oper, die so viel Feinheiten enthält, eine ungewöhnlich gute ist. Die freudige Aufnahme, welche sie fand, lässt neuerlich erkennen, dass das Publicum — die Abwesenden natürlich ausgeschlossen — wohl imstande ist, das Dargebotene feinem vollen Werte nach zu erkennen, wenn es ihm nur in der richtigen Weise vermittelt wird. Die gewaltige Aufgabe, die dem Orchester zufällt, haben wir seinerzeit durch näheres Eingehen in die Schönheiten der Partitur erörtert. Es erübrigt uns diesmal daher nur zu erhärten, dass das Orchester diese Aufgabe, insbesondere bei der ersten Aufführung, unter der umsichtigen und verständnisvollen Leitung des Kapellmeisters Herrn Hildebrand in verdienstvoller Weise löste und auch die rein symphonischen Sähe wirksam zur Geltung brachte. Im allgemeinen wurden die Tempis zu langsam genommen, was übrigens der Klarheit in der Durchführung zum Vortheile gereichte. Warme Anerkennung verdient die geschmackvolle, der Märchenpoesie sinnig Rechnung tragende prächtige Ausstattung, ein Verdienst der Regie des Theateroirectors Herrn Dietrich, den auch das Publicum bei der ersten Aufführung nach dem überraschend glänzenden Traumbilde mit der Erscheinung der Engel durch besondere Hervorrufe auszeichnete. Einige recht unliebsame Störungen, die sehr leicht hätten vermieden werden können, sind nur der Unaufmerksamkeit des Bühnenmeisters zuzufchreiben. Frl. Hesse und Frl. Rangl waren ein anmuthiges, lebensvolles Hänsel-Gretel-Paar. Sie zerstörten, in ganz richtiger Auffassung ihrer Rollen, den süßen Märchenzauber nicht durch oerbrea-listische Vergrüberung, sondern wirkten natürlich-kindlich, im Gesang und Spiel erquickend und gewinnend. Frl. Schütze war in Maske, Darstellung und gesanglich eine Knusperhexe, wie man sie charakteristischer nicht wünschen kann. Herr Director Dietrich und Frl. May ergänzten als Besenbinderpaar erfolgreich das gelungene Ganze. Das Theater war Samstag fchwach, Montag sehr gut besucht. ^. — (Benefiz.) Heute findet das Benefiz des verdienstvollen, beliebten Schauspielers Herrn v. Ferrari statt, der den Hermann in der «Haubenlerche» zu seinen besten Darbietungen zählen kann. Hoffentlich wird sich das Publicum dankbar erweisen und der heutige Abend dem gewissenhaften Künstler keine Enttäuschung bringen. * (Promenade-Concert.) Das gestern nach« mittags in der Tonhalle veranstaltete Promenade-Concert der Musikkapelle des 27. Inst.-Regiments war gut besucht und erfreute sich eines großen Erfolges. Ein ausführlicher Bericht folgt Raummangels wegen morgen. — (Der protestierende Mascagni.) Ein eigenartiger Streit ist zwischen dem Stadtrath von Pesaro und Mascagni, der Director des dortigen Rossini-Conser-vatoriums ist, ausgebrochen. Nach dem zwischen der Stadt und Mascagni abgeschlossenen Vertrage sollte das Höchst-gehalt Mascagnis 7000 Lire nicht überschreiten. Mas» cagni bekam jedoch, wie, das ist nur in Italien möglich, 10.000 Lire. Als nun kürzlich diese Frage im Stadtrathe zur Sprache kam, flog von der Zuhörertribüne eine wahre Wolle von bedruckten Zetteln auf die verdutzten Stadtvater nieder, Proteste Mascagnis gegen die Verhandlung. Die Minderheit im Stadtrath applaudierte, das Publicum schloss sich dem Applaus an, und der Lärm erreichte einen solchen Grad, dass der Sindaco die Sitzung aufheben musste. Mascagni veröffentlicht nun eine Erklärung, dass er diese Obstruction veranlassen musste, weil seiner Bitte, einen von ihm abgefassten Protest im Stadtrathe zu ver» lesen, nicht Folge gegeben wurde und seine an die Stadträthe gerichteten Briefe gleichen Inhalts den Stadträthen vorenthalten worden waren. So habe man ihn zur Obstruction gezwungen. — («Moderne Kunst.») Das neueste (achte) Hefl der vornehmen Zeitschrift «Moderne Kunst» (Verlag von Richard Bong, Berlin, Administration für Oesterreich-Ungarn bei Walther Kratz, Wien, I. Schönlaterngasse 8, — Preis halbjährig 5 st. 60 kr.) bringt wieder eine große Anzahl herrlicher Abbildungen, von welchen wir besonders hervorheben: F. Lindner: »Weihnachtsfeier auf dem Lloyd-dampfer Kaiser Wilhelm der Große», Minna Stocks: «Der Weihnachtshase in Gefahr», Fritz Gehrle: «Ent-lohlung des Roheisens in der Bessemer-Virne», Compass: «Verehrung', V. de Paradis: «Mozart bei Madame Pompadour», V. Volpe: «Lustige Lieder» und viele andere. Außer der Fortsetzung des spannenden Romanes «Der Udelsmensch» von Robert Misch finden wir in dem Texte eine interessante Skizze «Im Confectionsgeschäft» von Hanna Branoenfels, einen lesenswerten Aufsah über das Grazer Stadttheater, über Madame Rijane u. a. — Probenummern find kostenlos erhältlich von der Administration, Wien, I., Schünlaterngasse 8. — («Wiener Mode.») Die Abonnementslarte der «Wiener Mode» ist bereits eine ständige Erscheinung unter dem Christbaume geworden. Ausstattung und Inhalt des beliebte« Blattes sind so reich und elegant, dass jedermann sicher sein kann, damit die größte Freude zu erwecken, und dies umsomehr, als die «Wiener Mode» bekanntlich durch die vielen Beigaben («Im Boudoir», «Wiener Kinder-Mode», Schnittmuster u. s. w.) ein für jede Dame unentbehrliches Blatt geworden ist. Nbon-nementskarten für ein Vierteljahr 1 sl. 50 kr., für das Jahr 1900 6 st. Alle in dieser Rubrik besprochenen literarifchen Er-fcheinungen sind durch die Buchhandlung Jg. v. Klein-mayr H Fed. Bamberg in Laibach zu beziehen. Neueste Nachrichten. Per Krieg in Südafrika. (Orlglllal-Telegramme.) London, 26. December. «Reuters Office» meldet aus Louren^o Marques vom 18. d. M.: Eine amtliche Depefche aus dem Hauptquartier der Buren bei Colenso vom 16. d. M. besagt: Gestern bei Tagesanbruch traf der längst erwartete Artillerieofficier Pretorjus ein und meldete, dass die Colonnen Bullers gegen die Stellungen am Tugela anmarschieren. Das Centrum bestand aus einer großen Masse Infanterie, auf den Flanken standen je zwei Batterien; Cavallerie diente als Deckung. Unsere Artillerie beobachtete Schweigen, um ihre Stellungen nicht zu verrathen. Als zwei Batterien der Engländer auf Gewehrschussweite herankamen, nahmen die Unsrigen das Feuer auf, welches von niederschmetternder Wirkung war. Dann griff auch die Artillerie der Buren ein und brachte den Feind, welcher die Tugelabrücke passieren zu lönnen glaubte, in Verwirrung. Inzwischen griff der Feind unsere Südstellung an. Das Feuer unserer Mausergewehre hatte aber eine so furchtbare Wirkung, dass sich der Angriff wie eine Welle brach, welche ihre Kraft erschöpft hat. Reihenweise Todte und Sterbende zurücklassend, drangen die Engländer nochmals vor, mussten aber wieder zurückweichen, neuerlich zahlreich Todte zurücklassend. Die reitende Artillerie der Eng« länder drang bis an den Flusörand vor, wurde aber von dem Commando Ermelo so mörderisch beschossen, dass die beiden Batterien aufgegeben werden mussten. Zweimal versuchten die Engländer, Pferde heranzubringen, um die Kanonen fortzuschaffen. Es gelang auch das erstemal, eine Kanouc zu bespannen, das zweite-mcü fielen aber Menschen und Thiere, nirdcrgeschiuctlcrt von unseren Kugeln. Jetzt zogen sich die Engländer in ihr Lager zurück, wobei sie die Brücke mit einem Shrapnclfeucr beschossen, um uns am Wegnehmen der Geschütze zn hindern. Es gelang nns indessen später, neun Kanonen zu erbeuten. Die Generale Äotha und Trichart befanden sich stets an den gefährlichsten Punkten. Elf Ambulanzen schafften die todten uud verwundeten Engländer fort. Das Schlachtfeld war in seiner ganzen, mehrere Meilen langen Ausdehnung von Todten und Verwundeten bedeckt. Die Niederlage der Engländer ist eine zermalmende. London, 26. December. Das Kriegsamt veröffentlicht folgende vom 24. d. M. datierte Depesche aus Pietermaritzlmrg: Am 22. d. M. fand bei Laoy-smith ein Gefecht statt, in welchem fünf Officiere verwundet und von den Unterofficieren und der Mannschaft neun getodtet und zehn verwundet wurden. London, 26. December. Reuters Office meldet aus Pietermaritzvurg vom 20. d. M.: Aus Ladysmith ist mittelst Heliographen folgende Mittheilung hieher gesendet worden: Die Nachricht von dem erfolglosen Angriffe des Generals Buller wurde hier mit Glcich-muth entgegengenommen. Jedermann ist voll Zuversicht, dass der Entsatz nur für kurze Zeit verschoben ist und dass die Garnison imstande ist, unbegrenztl' Zeit auszuhalten. Dasselbe Bureau meldet aus Kapstadt vom 20. d. M., dajs unter den Pferden der Buren eine influenzartige Seuche aufgetreten fei. London, 26. December. «Daily Telegraph' meldet aus dem britischen Lager bei Chieveley vom 19. d. M: Heute wurden die Verschanzungen und die Erdwerte der Buren bei Eolenso zwel Stunden hindurch von unserer Artillerie mit Lyodit-Granaten beschossen. Die Brücke wurde zerstört, so dass es jenen Buren, die mit ihren Wägen und Geschützen auf dieser Seite dcs Flusses stehen, schwer fallen dürste, wieder auf das jenjeitlge Ufer zu gelangen. E,ner Meldung der «Times» zufolge halt es die Regierung nicht für wünschenswert, weitere europäische Truppen aus Indien zu verlangen, falls nicht unvorhergesehene Schwierig/ leiten eintreten. London, 26. December. Reuters Office meldet aus Chieveley: Auch am 20. d. M. wurden die Stellungen der Buren bei Huleujo und am jenseitigen Ufer Laibacher Zeitung Nr. 295. 23tt7____________________________ 27. December 1899. des Tugela-Flusses einige Stunden hindurch mit Lyddit-Granaten beschossen. Die Buren antworteten nicht. London, 26. December. Reuters Office meldet aus Pretoria vom 7. d. M.: General Ioubert ist genesen und zur Front zurückgekehrt. London, 20. December. Nach einem Telegramm der «Times» aus Eapstadt vom 20. d. M. ist der gefangen genommene Burencommandant Demeillon entkommen. HelegvanLtN« Wien. 26. December. (Orig..Tel.) Se. Majestät der Kaiser ist heute abends aus Wallsee zurück' gekehrt. Nom, 26. December. (Orig.-Tel.) Der Papst empfang heute den Fürsterzbischos von Görz Cardinal Dr. Ntissia in Abschiedsaudienz und beauftragte chn. dem Kaiser Franz Josef die Glückwünsche Seiner Heiligfeit zu unterbreiten. Vclgrad, 26. December. (Orig.-Tel.) Der Extrazug mit der Leiche des Samstag plötzlich verstorbenen Kriegsministers Vuttovik ist heute früh hier eingetroffen. Das Leichenbegängnis fand mit großem Pompe und auen militärischen Ehren statt. Ueber Wunsch des Königs Alexander traf König Milan aus Nisch hier "n, um ihn bei der Trauerfeier zn vertreten. Ministerpräsident Gjorgjevic hielt die Trauerrede.___________ Angekommene Fremde. Hotel (5lComm, s. Ge« mahlin. — Prloli, Landesgerichlsrathsgattin ^ v. Formentim, ^ulovch. — Spitzer, Oberingenieur; Taesch, Nanlbeamter; GelliS, Am». Wien. — de Massan Kahn, Privat, Münlenborf. -"ssorelc, Kaufmannsgattin- Justin, Kfm,, i«udc,lfswert. Berftoibcne. Nm 22. December. Blaö Gostinöar, Schuhmachergehilfe. "2 I., Vohoriö-Oasie 28, Meningitis. Nm 23. December. Anton Nidrich, Arbeiterssohn, 7I., ^nhartssasse 3, Nephritis. — Maria Slubic, Stadtarme, 74 I., Karlstädtcrstraße ?, Marasmus. Nm 24. December. Anton Podgornil. Amtsdiener, 6» I.. Bahnhofgasse 1«. Lungenentzündung. — Rosalia Masel. Marttfierantm, 64 I., Kolesiagasse 2, allgem. Wassersucht, Vitium enrä>8. Nm 2b. December. Friedrich Isteniö. Schlosserssohn, 2 I., Sparcassa.Straßc 7, Tuberculose, — Angela ttlanset, ^lrbeitrrstochter, 3 M., Kralauerbamm 4, ^raiien. — Maria Eolman, Besi^er^tochler. 13 I,, A,ll Bnihl «, I'vpln.» »l». ünmjlial. — Johann Slmba, ssaischlcs, 43 I., Schwarzdorf 32, ^ehirnerweichuuss. Am 26. December. Raimund Luclmann, Compto,r,sten» l°hn. 21. Tage, Nesselstrasze 1«, Ledensschwäche. Im Elisabeth-Kinder-Spitale. » Am 24. December. Maria Ieras, Heizerstochter, 2'/,I., tuberculose. Im Civilspitale. Nm 1». December. Maria Hauptman, Taglöhnerin, ^ I, Tubcrculose. — Johann MoMrc, Fleischcr,4b I., ke-^niti» perlor^tiv», _________ Volkswirtschastliches. ,,^ Malbuch, 23. December. Die Durchschnittspreise stellten ''«> wie folgt: Prf«, " P"^,. ^"zeu pr. ilX) ke-------ö 20 Butter pr. MW , . — 95 ^!^ «°rn . « _ __ 7 -17 2 S, mäßig heiter ? U. Mg > 739 7 -17 - 2 S. mäßig bewölkt 2b 2 . N. 737 6 -III S. schwach dewöllt 0 0 9 . Ab. 736 0 -10 9 windstill ! heiter ' ' ^U.Mg. 735 0 -11 8 SW. schwach ! Nebel " ! 26. 2 » N. 736 0-4 6 O. schwach brwüllt ,00 9 » Ab. ! 786 5 -46 windstill bewölll I 27 > 7 U. Mg , 734 3 , -4 » W. miißig j Schnee > 1 3 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag ^15 8°, 17 0°, -13 1° und -70^, Normale: -2 4". 2 4', -2 5" und -2 5«. ««antworMH« vteoacleu«: »ulon yunlei. Gin billiges Hausmittel. Zur Regelung und Awrecht» Haltung einer guten Verdauung empfiehlt sich der Gebrauch der seit vielen Jahrzehnten destbelannten echten an die Administration dieser Zeitung._____________(5005) 3—1 Gius. Pelo8i,jrriest.__ Soeben eingetroffei: Neue Eisenbahnkarte von Oestrreioh-Ungarn Ausgabe 1.9OO Preis I fI. des Post-, Eisenbahn-, Telegraphen-, Telephon- und Dampfschiffverkefers in Oesterreich-Ungarn. Preis 80 kr. Vorräthig iu der Buchhandlung ' faibach. (sow