Nr. 39. Plli»umelatlon»plel«: Im «omptoir n»«zi fl. >>, hnlbj. fi. 5-5», Mr die Zustellung l«» Ho»» halbj. k« l«. «il dcl Post ganzj, ft. ,5,, hall'!, !< ' "»- Montag, 6. Februar. I»lertlon»8«b«r: Für Nelnt Inscrate »«« zu 4 HllllN «^ tr,. „rößne pn Zrllc « lr , be< i^ft««« lViebeiholnnge» p« Heile « li. 1882. Aintlicher Theil. Erkenntnisse. io°t, ^^ k. l. Ministerium deö Innern hat unterm 27.Iiinner l««2, Z, 447/N. I,, der in Vrlgrad erscheinenden Zeitschrist »nold^" «us Grund des § 2« des PresSgrsctzcs den Postdebit '^ o>e im Ncichsrathe vertretenen ltöninreiche und Länder ent-zugen, „ Das l, l ^nndcSssericht Wien als Pressgericht hat auf «Ming der l. l. Stnalöanwallschnft erlaniU, dnss der Inhalt des "> )lr. 27 der Zeitschrift „Dir Vressc. Zweites Abendblatt" ooto, 3?. Jänner 1882 unter drr Nubiil „Vom Insurrections-^Muftllchc" euthallenen ^lnssahes in der Stelle von „Von ^»lerrssc" bis „zu «reffen" das Verachen im Sinne des Ärt. IX "?, GescheS vom 17. Dezeinber 1W2. N, G, Äl, 8/1863. be-Wunde, und hat nach z 4iN St. P. O. das Verbot der Weiter-"wreülinss dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Wien, 3. Februar. Die finanzielle Krise, die sich gegenwärtig in H"r,2 abspielt, hat allenthalben begreifliches, ernstes Interesse erregt. Die herum ragenden 'französischen ^mmiale widmen den Vorgängen an der Pariser ^ur,c zene Ausme,lsamkeit. die sie nnzweifelh(,ft ver> on'nrn, hallen sich j^och fern von Übertreibungen, nl nicht rin ohnehin schwerwiegendes Ereignis in I men ^onseqlil.,l^.u noch trauriger zn gestalten. Wir d^ « ^ ^eh.heit der österreichischen Presst di^u^s? ""^ die Anerkennung nicht versagen, dass 'ij, ^!^^gr»liber der Krise, die den fran-"fasst hat. in ähnlicher Weise eiililip»- lm- ^ befremdender wnkt die Haltung die ss.is 5"kl Journale, die sich so gcberden. als ob l»^" '^ '^ nicht in Paris, sundern in Wien »UMragcn hätte, und die sich von dem festen Vorsatze , „ .lassen, lncht nur den Sturz der „Uuion gtnc« rale" in den drastischesten Farben zu schildern, son» dein bei dieser Gelegenheit die österreichische Regierung nach Kräften zu vernnglimpfen und in den «ugen des Auslandes bloßzusteilen suchen. Bei der !äglichcn Lecture der gedachten Olgane muss sich wohl ledrr die nahegelegene Frage aufwerfen, warum die heutigen Propheten nicht während der Blütezeit der «Union genirale", als letztere noch leistungsfähig war, lyre warneude Stimme erhoben haben. Es ist ferner äußerst charakteristisch, dass die österreichische "tegleruug und der österreich i sche Staat vor allem von Wiener uud nicht von Pariser Journalen angeklagt werden; bis jetzt wenigstens ist keine ähn. llche Auslassung eines französischen Blattes laut ooer bekannt geworden, widrigenfalls die so sehr pa. ttlotlschen Wiener Organe sich gewiss beeilt hätten, >«"?^«att'6"l französischen Kuudgebunq die Weiteste Verbreltuug zu verschaffen. Diese Erschmmng t llmso bezeichnender, als ja in Paris nnd nicht der Gemüther U 'A, ^ l"Ull uns aber nicht wnndern, wenn V schlich auch französische Blätter des von U,., ^'."« Journalen mit grüßter Zähigkeit behan-del n Stoffes gleichfalls bemächtigen würde». Wir yaoen eine andere Position zu vertreten als jene Gat-lung unabhängiger Matter, welche alle Rücksichten außeracht lassen, wir wollen daher nicht in unserem eigenen Fleische wühlen und die traurige Epoche des Jahre« 1873 nicht näher berühren; wir beschränken "ns vielmehr auf die Erwähnung, dass dozumal in !"'„- selbst und in ganz Oesterreich zahllose Banken und Existenzen zugruude giengeu, dass ein bedeuleu-^«, bis zum heutigeu Tage unantastbar dastehendes Institut von der Staatsverwaltung gesticht werden "ulsste, mit einem Worte, dass dies und Aehnliche» Uch ereignete, ohne dass dieselbe Wiener Presse es >lch herausgenommen hätte, die einheimische Krise 9cgen die Regieruug in so unqualificierbarer Weise zu oerwerten. Die Methode, die aber gegenwärtig von den in ?leoe stehende» Blättern beliebt 'wird, ist von so per. '"der Llrt, dass zu deren psychologischen Erllärnng "cr Yinwcis auf einen selbst das ungewöhnlichste Maß "'^reilciiden oppositionellen Slandpuntl leincswegs «Mcht; hier scheint ein eigener Geist mit zu ope« rul/"' F" ^'^" chemischer Analyse wir uns nicht be- tzul,! 5 "^eu. Wiirbe es sich bei den verzweifelten '"vlicistlscheu Anstrenguugeu. die österreichische Regierung mit dem Niedergänge eines französi» schen Bankinstitutes durchaus in Verbindung zu bringen, nur um persönliche Fragen handeln, so hätte es wahrlich nicht der Mühe verlohnt, sich mit Pam-phleten zu beschäftigen, denen verachtungsvolles Schwein gen gebilrt, allein da man es nelsuchl, den Namen der Regierung und des Slaates zu entweihen. so glauben wir dem Auslande eine Erklärung schuldig zu sein, welches die Bedeutung dcrurliger journalistischer Pluducte überschätzen tonnte. Und so hat beispielsweise eines dieser Journale von Abmachungen zwischen der österreichischen Regle-rung und Herrn v. Aouloux übrr die vou der „Union generate" weiter auszuführenden Finanzoperationen nnd von einem von der insolvent gewordenen Gesellschaft in Oesterreich thatsächlich ausgeübten Monopol gesprochen. Ill dreisterer Weise, als im vorliegenden Falle, ist noch nie eine falsche und tendenziöse Nachricht in die Welt geschleudert woroen. Die österreichische Regierung ist mit der „Union generate", wie wir mit aller Bestimmtheit versichern können, nur ein einzigesmal in Berührung getreten, als es sich um Eriheiluiig der Concession sül die österreichische Länder-bank gehandelt hat. Diese Concession wurde bewilligt, nachdem seitens der „Union gcnirale" die möglichsten Bürgschaften für das neu ius Leben zu rufende Wiener Unternehmen geleistet worden waren. Im übrigen wurden zwischen der österreichischen Regierung und der „Uuiou genirale" oder Herrn Bontonx keine w>e immcr gearteten Abmachungen gepflog?» oder geplant. Uuter folchen Umstände» erscheint die Behauptung, die „Union ginirule" hätte in Oesterreich ein Monopol besessen, als eine plumpe und frivole Er-finduug, die keinen anderen Zweck verfolgt, als die durch den Slnrz der „Union gencialr" in Mitleiden» schaft gerathenen Elemente der französischen Bevölkerung gegen den österreichischen Staat aufzustacheln. Dieselben Journale heucheln die Äugst, der österreichische Credit werde durch die Pariser Äörseukrise gefährdet werden. Wir sind frei von dicfer Furcht, objchon eine gewisse Presse kein Mittel scheut, um den Staatscredit zu untergraben. Wir haben schon längst darauf verzichtet, von dieser Presse ein sachliches Urtheil über die Regierung zu verlangen, wir müssen leider aber auch darauf verzichte», auf den jour« nallstifchen Patriotismus zu rechnen, sobald Staats-inter essen ins Spiel kommen. Aus den Delegationen. In der am 1. d.M. unter Vorsitz des Obmauues Dr. Sturm stattgehabten Sitznug des Fiuauz-ausschusses der Delegation des Reichsrathes, welcher von Seite der gemeinsamen Regierung Ihre Excellenzen die Herren: Minister deö Acuhern Graf Ktlnoky, Reichs-Kriegslniuisler Graf Bylandt. Rheidt und Reichs-Finanzminister v. Szlävy beiwohnten, wurde die Debalte über die Vorlage des gemeinsamen Ministeriums, betreffend das auhcrordeut-liche Heereserfordernis vou acht Millionen Gulden, fortgesetzt. Obmann Dr. Sturm appellierte an die be» währte Umsicht und Loyalität Sr, Excellenz des Herrn Reichs - Kriegsministers, mit vollster Offenheit die MllUärlschen Verhältnisse und Bedürfnisse darznlegei', da dle verschiedene» politischen Standpunkte inbcl'refs der bo3nischen Occupation in den Hintergrund trelen, wenn es sich um eine unvermeidliche Aclion uuserer tapferen Armee handle und dem cinmüthigen Wunsche den Vorrang gebe, dass unseren braven opferwilligen Truppen, Verufssoldaten und Reservisten für die ihnen aufl.-:legten Mühsale und Enlbehrungeu in der rechtzeitigen und vollständige!, Ausrüstung, Verpfte-anng und Unterkunft so weit als nur immer möglich Uüle» stützn,>g und Aiierkenmmg geboten werde. Referent Deleg. Dr. Ruß stellte nach längerer Nuseinlliidersehllüg ten Al,lrag, die verlangten acht Millionen zu bewilligen, sieht lüier voraus, dass neue Credite werden verlungt werden müssen, für welchen Fall er die Mitwirkung drr Delegation für noth. wendig hält. Deleg. Giaf Ho hen wart bemerkte, dass auch dalmatinische Landwehr aufgeboten sei, welche Maßregel Vculnuhignng in D>'lmatien hervorruft, weil schou bei der Occupation die Landwehr außer L.mdes verwendet worden sei. Er fragte, ob auch jetzt die Absicht vorhanden sei, die dalmatinische Landwehr in derselben Weise zu verwenden. Deleg. Vraf Falke nhayn fragte den Reichs-Kriegsminister, welchen geographischen Umfang die Insurrection genommen habe, welche Vorkehrungen von Seite der Kriegsverwaltung getroffen wurden und ob sie als hinreichend können erachtet werden. Dcleg. Dr. V. Plener ersuchte den Reichs-Kriegsmiuister um Mittheilungen über die stattqefuu-denen Gefechte und erklärte, dass er für die Unterdrückung der voraussichtlich wiederkehrenden Aufstände eine veräuderle Organisation der Occupationslruppen, insbesondere die Organisation von Contreguerillas als nothwendig erachte. Schließlich fragte der Referent, ob es richtig sei, dass russische Handelsschiffe Levensmittel in der Vocche ausladen, die wahrscheinlich für die Verproviantierung der Insurgenten bestimmt sind, uud ob der Belagerungszustand über die insurgierten Gegenden zu verhängen sei. Deleg. Dr. Ritter v. Grocholski fragte, ob die ganze Bevölkerung der Herzegowina oder nur ein Theil, ob nur Christen oder auch Muhamedaner sich am Ausstände betheiligen, ferner ob es bekannt fei, ans welchen Elementen sich die Banden zusammen« setzen, ob auch aus Zuzüglern von außen, eudlich ob und in welchem Umfange in der Herzegowina die Behörden noch fungieren. Deleg. Dr. Magg fragte, ob sich dem Ausstände ganze Ortschaften angeschlossen hätten oder nicht, ob ferner die Vorlage auch nach dem heutigen Zustande noch vollkommen richtig oder ob dieselbe durch die Ereignisse bereits überholt sei. Se. Excellenz Reichs-Kriegsminister Vraf Vtz-landt-Rheidt gab zunächst ein möglichst klares Bild der bisher erkennbaren Ausdehnung des Auf-standes, wöbe« er besonders ausführte, oafs der Aufstand, welcher sich ursprünglich nur längs der herze-gowinisch-montenegrinischen und dalmatinischen Grenze, und zwar in ganz kleinen Banden zeigte, sich in schneller Weise weiter verzweigte und nach den neuesten, durch Recoguoscierungen beglaubigten Wahrnehmungen sich mehr gegen die herzegowinisch-busnische Grenze hinübergezogen hat und bereits große Banden an verschiedenen Punkten ausweist. In Geantwortnng der speciell vom Delegierten Dr. v. Plener gestellten Frage gab Se. Excellenz der Reichb-Kriegsminister auf Grund der an ihn eingelangten Berichte nähere Details über die bisher vorgefallenen Gefechte und der dabei erlittenen Verluste. Er sprach hiebei erneuert die Versicherung aus, dass alle an ihn über vorgefallene Gefechte einlangenden Relationen unverweilt und ohne allen Rückhalt der Oeffentlichteit übergeben werden; er knüpft an diese Versicherung zugleich die Bitte, alle anderweitigen Meldungen der Zeitungen mit der nöthigen Vorficht und Referve aufzunehmen, da diese Meldungen stcls sehr zweifelhaften Quellen entspringen, häufig aus Furcht oder anderweitigen Einflüssen dictierte Uebertreibungen oder Verwechslungen zur Grundlage haben und sich daher nachträglich als falsch er-wrislN. Uebergehend auf die Darlegung der getroffenen militärischen Verfügungen und der hiedurch erwach-fenden Auslagen gelangte der Neichs-Kriegeminifter in Beantwortung einiger vom Verichterstatter inbetr-ft der an die nach dem Occupationsgebiete beorderten Truppen zu leistenden Zulagen zur Darlegung der Gruuosätze, welche bei der Bemessimg der bewilligten Zulagen maßgebend waren »no zunächst das Plaltische Brdiii fili« der Truppen i» »u^e Hütten. Er hob sftccull l,ervor. das« den Truppen durch die Zu-gestehuüg einer Conservenportion zu der ihnen bewilligte» euifache» Etapenportio» und der Vrrabrelchung von Thee und Rum ei» besserer Dienst geleistet wird, als durch die in F>agc gebrachte Zngestchung einer zweiten Etapsnportion. für deren Zubereitung in genießbaren Zustand g'öhienthciltz dir Zeit mangeln würde. Vo» der ursprünglichen Absicht, den operierenden Truppen nicht dir ganze Feldzulage zuzugestehen, ist man mit Rücksicht auf die bereits eingetretenen ernsteren Zusammenstöße und dir hiedurch gesteigerten Strapazen uud Gefahreu abgekommen, und eK wurde für alle Truppenlörp-r. welche wirklich in Action treten, die Erfolguug einer täglichen Gebür in d«r Höhe der vollen Feldzulage telegraphisch angeordnet. Laibachct Zeitung Nr. 29 25,8 6. Februar 1888. Auf mehrere wegen Einberufung der Reserven gestellte Anfrage» erklärte der Minister aufs neue, dass bei dieser Einberufung mit thunlichster Schonung vorgegangen und dieselbe im Sinne des Wehrgesetzcs auf die jüngsten drei Altersklassen beschränkt wurde. In Bezug auf einen vom Deleg. Dr. Aareuther zur Sprache gebrachten Fall, dass ein Reservemanll aus dem ältesten Jahrgange, der überdies Familienvater sei, einberufen worden sei, verfprach der Minister, sich näher zu informieren, und bemerkle zum Schlüsse in Beantwortung einer vom Delegierten Grafen Hohen« wart gestellten Anfrage, betreffend die Einberufung von zwei dalmatinischen Landwehr-Bataillonen, dass diese letzteren bloß zum Garnisonsdienste in Ober« dalmatien bestimmt sind, wodurch Truppen für Süd-dalmatien und die Herzegowina disponibel wurden, und dass leine Absicht bestehe, diese Landwehr-Bataillone auch außerhalb des Landes zu verwenden. Diese Einberufung empfahl sich eben aus Sparsamkeits» rücksichten, um nicht weitere Truppen zum Garnisons-dienste nach Dalmatien disponieren zu müssen. Se. Excellenz Reichs-Finanzminister v. Szlävy «klärte auf die bezüglichen Fragen des Deleg. Dr. Ritter v. Grocholski, dass in allerneuester Zeit ihm keinerlei Berichte zugekommen sind, wonach irgendeine Behörde in Bosnien und der Herzegowina ihren Amtssitz verlassen hätte. Die Behörden amtieren unbehindert weiter; so sei beispielsweise bis in die letzte Zeit die Tabakseinlösung in Trebinje, einem der insur« gierten Gebiete, anstandslos vor sich gegangen. Es sei schon daraus zu entnehmen, dass die Insurrection einen so außerordentlichen Umfang, wie man sich vorstellt, nicht genommen hat; die letzten Nachrichten, welche ihm hierüber zukamen (Redner verliest mehrere Telegramme) seien jedenfalls günstiger und beruhigen« der, als die vorhergegangenen es gewesen waren. Was die von Dr. Ritter von Grocholski bezüglich der Eisenbahn Sarajevo-Sjenica angeregte Frage an« langt, so glaubt der Redner, dass diese Nahn noch im Laufe dieses Jahres, also im Herbste, fertiggestellt sein wird. Uebrigens brauche man, nachdem die Haupt» sächlichsten Truppenschübe bereits vollzogen sind, dieser Bahn vorläufig eine große strategische Wichtigkeit uud Bedeutung nicht beizulegen. Was endlich die Frage über die Zusammenstellung der Banden betrifft, so bestehen die Insurgcntenbanden größtentheils aus Orthodoxen, theilweise aus Muhame-dunern. Katholiken sind bis jetzt unter ihnen nicht vertreten. In Ergänzung der von dem Herrn Reichs-Finanz-minister gegebenen Aufklärungen theilte Se. Excellenz Reichs-Krlegsminister Graf Vylandt-Rheidt mit, dass die orthodoxen Christen bei den Banden das Hauptconlingent bilden und Muhamedaner größten» theils nur gezwungen mitgehen, und dass viele von den derart terrorisierten Zuzügleru die erste Gelegenheit benutzen, um wieder Reißaus zu nehmen und in ihre Heimat zurückzukehren. Der Minister erklärte weiter, es seien ihm eben« falls keine Meldungen zugekommen, dass irgend eine Station, wo Militär gclegen ist, aufgelassen worden wäre, und er hofft, dass die Stationen auch bis zum Eintreffen der Reservisten anstandslos fortfunctionieren werden. Se. Excellenz Neichs.Finanzminister v. Szlüvy beantwortete die Frage des Deleg. Dr. v. Plener, ob in den occupierten Provinzen nicht der Belagerungszustand zu proclamiercn wäre, dahin, dass die Proclamation des Belagerungszustandes iu der Herzegowina nicht nöthig ist, insofern, als in den occupierten Provinzen keine verfassungsmäßigen Znstände bestehen. Er bemerkte weiter, dass es in der Macht eines jeden Kreisoorstehcrs steht, Versammlungen zu gestatten oder zu verbieten u. dgl. Das Standrecht ist bereits in der ganzen Herzegowina proclamiert, und es urtheilen über alle unter den Begriff aufständischer Handlungen fallende Verbrechen die Militärbehörden. Sollte eine weitere Verschärfung dieser Verhältnisse nothwendig werden, so ist auch dafür gesorgt, da auch eine solche Verschärfung der Repressions-Mahregeln in den Machtbefugnissen der Landescommandierenden gelegen ist. Referent Deleg. Dr. Ruß bemerkte, dass die Höhe des Credites im vorliegenden Falle nicht präcisiert werden könne, und schlug folgende Resolution vor: „Die Delegation gewärtigt, dass im Falle eines Mehrbedarfes als acht Millionen Gulden die erfor-derlichen Credite von der Delegation ungesäumt angesprochen werden." Schließlich richtet der Referent d,e Frage an die Regierung, ob mehr Schiffe, als im Ordinarlum er-scheinen, den Dienst versehen und welche dies sind. Se. Excellenz Vice-Admiral Freiherr von Pöck antwortete, dass nur die im Ordinarium präliminierten Schiffe den Dienst versehen, und führte dieselben namentlich auf. Ihre Excellenzen derReichs - Kriegsminister und der Reichs-Finanzminister gaben hierauf folgende Erklärung ab: Sollte sich die Nothwendigkeit einer bedeutenderen Ueberschreitung zeigen, so wird die Regierung an die Delegationen neuerlich herantreten. Es sprachen noch die Delegierten Dr. Ritter von Dcmel, Graf Hohenwart, Dr. Czerkawski, Dr. Ritter von Grocholski und Graf Falken-hayn, und zwar ersterer für die Resolution, die übrigen gegen dieselbe. Se. Excellenz der Minister des Aeußern Graf Kälnoly: Bezüglich der beantragten Refolution möchte ich bemerken, dass von der gemeinsamen Regierung ja nicht der geringste Anstand erhoben worden ist. Die Regierung hat gar nicht in Zweifel gezogen, dass es ihre Pflicht ist, die Delegationen einzuberufen, wenn ein Mehrbedarf nothwendig werden sollte. Es handelt sich nur um die Form, in welcher diese Verpflichtung ausgesprochen werden solle. Artikel 1 und 2 werden hierauf über Antrag des Refereuten angenommen, desgleichen ein neuer Artikel als Artikel 3 nach Formulierung des Antrages der ungarischen Delegation. Die Resolution des Referenten wurde mit 11 gegen 9 Stimmen abgelehnt und Deleg. Dr. Ruß zum Referenten gewählt. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Freitag 10 Uhr vormittags. Der vereinigte Vierer-Ausschuss der Delegation des ungarischen Reichstages hielt am 1. o. M. vormittags 11 Uhr in Angelegenheit der Regierungsvorlage inbetreff des außerordentlichen Heereserfordernisses von acht Millionen Gulden eine Sitzung ab. Den Vorsitz führte Vicepräsident Ludwig von Tisza, als Referent fungierte Delegierter Gabriel Aaroß. Seitens der gemeinfamen Regierung waren anwesend: Ihre Excellenzen die Herren Minister Graf Külnoky, Graf Bylandt-Nheidt, v. Szlävy, die Regierungsvertreter Sectlonschef v. Källay, Baron Falke, die Hofräthe Ludwig v. Düczy, v. Merey und v. Szentgyörgyi, Major v. P 6 pay, Contre-Admiral Freiherr v. Pöck, Fregattencapitän v. Ga al und Generalintendant Lambert; seitens der ungari' schen Regierung: Ihre Excellenzen die Herren: Ministerpräsident v. Tisza und die Minister VaronOrczy, Graf Szäpäry und v. Szende. Nach Eröffnung der Sitzung ergriff das Wort Deleg. Wahr mann und fragte, ob der gegenwärtige Stand der gemeinsamen Activen ein derartiger sei, dass daraus ein Theil der außerordentlichen Kosten zur Bewältigung des Aufstandes gedeckt werden könne, und ob die Bilanz des ungarischen Staatsbudgets durch jene Kosten nicht alteriert werden würde. Se. Excellenz der Herr NeichL'Finanzminister von Szlävy antwortete, dass der Varvorrath der gemeinsamen Activen bereits zur Verwendung für den Eisen-bahnbau bestimmt sei, dagegen seien allerdings Obligationen vorhanden, über deren Verwendbarkeit zum fraglichen Zwecke wohl der ungarifche Finanzminister Auskunft geben wird. Referent Deleg. Na roß legte die vom Deleg. Wahrmann geforderten Details über die Situation dar und empfahl, betreffend den Verrechnungsmodus, die Aufnahme eines dritten Artikels, welcher folgender» maßen lautet: Die Verrechnung dieses für die in den occupierten Provinzen befindlichen Truppen bestimmten Betrages hat zugleich mit der Verrechnung dcs pro 1882 bewilligten Credites und unter den enlsprechen» den Titeln zu erfolgen. Deleg. P n l szky stellt einige Fragen an den Referenten,namentlich über die Unterbringung der Truppen im Occnpationsgebiete, deren Kosten und die Dis» location. Referent Deleg. Bar oß führte in längerer Rede aus, dasS der verlangte Credit von acht Millionen vollkommen gerechtfertigt fei; dass es sogar problematisch genannt werden könne, da sich ein Mehrbedarf noch jedenfalls ergeben dürfte. Se. Excellenz der Herr Reichs-Kriegsminister Graf Bylandt-Rhcidt ertheilte in Bezug auf Pulszkys Anfrage die entsprechenden Aufklärungen. Se. Excellenz der Herr Finanzminister Graf Szäpäry gab über die beabsichtigte Art der Vedccknng Auffchlufs. Eine förmliche Vorlage sei gesetzmäßig nicht hier, sondern vor den Parlamenten am Platze; aber es sei natürlich, wenn die Delegationen darüber orientiert sein wollen, woher die Regierung die effective Bedeckung der zu votierenden Summen zu beschaffen gedenke. Die Herren würden ihm jedenfalls darin beistimmen, dass besonders mit Hinsicht auf die gegenwärtige Lage des Geldmarktes weder der Verkauf von Wertpapieren noch die Emission neuer Werte angezeigt wäre. Infolge defsen sind beide Negierungen zu dem Entschlüsse gelangt, dass die Bedeckung aus dem Erträgnisse' der gemeinsamen Activen erfolge, ohne dass die vorhandenen Kapitalien angegriffen würden. Von der Abschlagszahluug der Südbahngesellschaft auf die Kausschillings-Restschuld stehen 6.880,000 fl. zu diesem Zwecke zur Disposition, vun dem allerdings 200,000 fl. noch ausstehen. Der noch «stierende Betrag von beiläufig 1.300,000 fl. werde aus den dem gemeinsamen Finanzminister zugebote stehenden Activen gedeckt werden. In diesem Sinne werden auch den beiden Parlamenten die entsprechenden Vorlagen gemacht werden. Dcleg. Hegcdüs fpwch sich gegen die m-lierte Verrechnung des außerordentlichen Credites mit dem ordentlichen Occuftationscredite aus; insbesondere hob er hervor, dass ein Theil des außt>> ordentlichen Credites auf Dalmatien sich beziehe und somit nicht unter den Gesichtspunkt der gemeinsamen Ausgaben falle. Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident von Tisza so wie Referent Deleg. Baroß suchte« die bezüglichen Bedenken deS Deleg. Hegedüs zu ze^ streuen. Se. Excellenz Deleg. Graf Andrässy sprach B zunächst ebenfalls gegen die Theilung der außerorden^ lichen Kosten in gemeinsame und solche, die nur Oeste^ reich zur Last fallen sollen, aus. Die Gefahr, die ^ beseitigen sei, wäre eine solidarische und deshalb von beiden Staaten der Monarchie zu tragen. Redner >!' überdies für eine Paufchalvotierung des verlangte" außerordentlichen Credites und nicht dafür, dass t^ Creditvotierung postenweise geschehe. Vorsitzender Deleg. Ludwig v. Tisza glauble constatieren zu können, dass die Form, in welcher del Credit von der gemeinsamen Regierung verlangt wird, der Pauschalvotierung entspreche. Deleg. Szilägyi erklärte sich nach einigen u»-wesentlichen Bemerkungen für die solidarische TragM der Kosten sowie auch für die Paufchalvotieruug. Se. Excellenz der Herr Reichs-Finanzminist^ v. Szlüvy sprach sich über die aufgeworfene Fral>c der Quote fowie über die Votieruugsmodalität l>N Sinne der vom Grafen Andrasfy diesbezüglich geäußel^ ten Ansicht aus. Se. Excellenz Deleg. Graf Szecsen crlliilte sich ebenfalls ganz entschieden für den betreffe»^ Standpunkt des Grafen Andrasfy und dankt letzlere»' für dessen klare und bestimmte Enunciation über ^ Solidarität der beiden Slaaten der Monarchie auO in finanzieller Beziehung angesichts dcs zn belmu' tigenden Aufstandes, der cine eminent gemeinsame A»' gelegenheit fei. Referent Varoß erklärte auf cinc Anfrage M szlys entschieden, dass die Verrechnnngscontrole vo" mid szanz zur Competenz des gemeinsamen Rechnung»' Hofes gehöre. Redner constaliert ferner lsinchsalls, da' es sich auch nach der Regierungsvorlage thatsächU" un, eine Pauschalvotiernng handle. ,» Vorsitzender Ludwig'v. Tijza thrilte mit, da!« die Votierungsfrage im Sinne dcr vom Berichte»staue gegebenen Interpretation, beziehungsweise iin Sinne " Regierungsvorlage entschieden sei. Deleg. Hegedüs forderte den Reichs-F'"""' minister auf, bezüglich der jedenfalls srhv mangeMnu Organisation der Verwaltung im Occupationsgebiele die nöthigen Maßregeln zu ergreifen. Deleg. Graf Apponyi erklärte, dafs er sich d" Besprechung der politischen Seite des Aufstandcs M die öffentliche Plenarsitzung vorbehalte. Heute begnüg» sich Redner, darauf hinzuweisen, dass die EinfiihrUtH der Wehrpflicht hauptsächlich den Anfstand verursach habe und daher verfrüht war. Uebrigens wundert M Redner über den Ausbruch des Allfstandes nichl, de^ er sei von vornherein gegen die Occupation gewei^ und habe die nun eingetretenen Folgen vorausgesehen' Die Verantwortung hiefür treffe diejenigen, welche d" Occupation gebilligt uud für sie gestimmt haben. .^ Deleg. Iokai vertheidigte die Occupation '" kurzer Rede. Se. Excellenz Deleg. Graf Nndrassy erklärte, dass ei sich nur im geschlossenen Kreise deS AussW ses und nicht für die große Oeffentlichkeit äußern w^, Bei der discrete», Natur der Aeußerungen beschlän" wir uns bloß auf einige wichtigere Momente der '" leressanten Rede: , Gegen den Deleg. Grafen Npponyi gewenbA sagte Redner, dass er die Verantwortung fiir "' Occupationspolitik nicht nur übernehme, sondern sH beanspruche. Redner beabsichtigt nicht, in der öffe"^ lichen Plenarsitzung zu sprechen, und werde sich ^ gegen eventuelle Angriffe vertheidigen, um fo mehr",. feine Politik auch von mehreren Journalen anaeg ^ fen worden sei, ohne dass er in der Lage wäre. ^ letzteren entgegenzutreten. Den Aufstaut) betnsi ^ äußerte sich Redner dahin, dass ihn derselbe gleich!"^ nicht überrascht habe und gerade für die Richt's^ der Occupationspolitik, aber nicht gegen diefelbe jp^ Des längeren sprach sich Redner über die Motiue "^ Antecedentien der Occupation sowie über das Very » nis der Monarchie zu Montenegro nnd Serbien ^, Dieses Verhältnis sei gegenwärtig ein vollkommen ^ rectes. während es vor der Occupation sehr vl" wünschen übrig ließ. „ch Für unsere Beziehungen zu der Türkei I^,,,, Ansicht des Redners die Haltung der türkische" ^ n pen im Sandschak'Novibazar gegenüber den "^' ^n-das sicherste Barometer. Sie beweise, dass die le ^ den Kreise der Türkei bereits zur Einsicht ge ,^ seien, dass die Occupation dem otloinanischen ^" j, zum Vortheile gereiche, da ohne dieselbe die PA ^ stische Bewegung auf der Ballan.Halbinsel ^ ^, sionen angenommen hätte, von welchen selbst oe ^, sanlinenstnrz des türkischen Staates zu befürchte Wesen wäre. ___«aibachcr Zeitung vlr. 29 25ft 6. Februar 1882. Bezüglich Nusslauds schließt sich Redner voll-lommcn dem vom Grafen Kälnoly in der gestrigen "llöschusssitznng gekennzeichneten Standpunkte an : dass lein Grund vorhanden sei, in die loyalen Gesinnungen des Zaren und der russischen Regierung gegenüber unserer Monarchie einen Zweifel zü setzen. Im Hinblicke auf dic guten Bezichunge» zu den auiwärtigen Nachbarstaaten coustalierte Redner, dass °er Aufstand bis jetzt durchaus vou keinem auswärtigen Staate unterstützt werde. Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht l!» Nedncr principiell vollkommen einverstanden. Dielelbe sei vollkommen berechtigt, denn es sei eine ganz mllige Forderung, dass die dortige Bevölkerung zur "Mheioigung des eigenen Landes beitrage. Was die Opportunität und den Modus der "urchführuug betrifft, betonte der Redner vorzugs-^eise, dass er von der Ueberzeugung ausgehe, dass «ritisieren viel leichter sei als Vessermacheu, und die H'ltscheidung über den richtigen Weg der Einsicht der Elenden Kreise überlassen werden müsse, die ja auch °>e schwere Verantwortung tragen. Redner enthält sich Mer jeder Kritik und Mulion uud erklärt, dass er "er Negierung, welcher er das volle Vertrauen ent« gegenbringt, den Verlangleu Acht-MillioneN'Creoit be. leitwillig voüere. Deleg. Szilügyi polemisiert gegen den Grafen ^udrässy und widerspricht namentlich der Behauptung desselben, dass der Aufstand von auswärtigen Staaten 'ucht genährt werde. Allerdings möge das officiclle «luiland der Bewegung nicht Vorschub leisten, nichts« oestuweniger sei es Thatsache, dass die nicht osficiellen «reise einzelner Nachbarstaaten die Bewegung unter' Witzen. Uebrigenö habe Graf Andrässy bezüglich der wlchligsteu Punkte Ansichten geäußert. welche von l >'en der gemeinsamen Negiernng wesentlich abweichen, heitere Ausführungen behält sich Redner gleich dem grasen Apponyi für die öffentliche Plenarsitzung vor. dlm N ^"lwlz Deleg. Graf Andrüssy replicierte m ^orrrdner bezüglich seiner von der gemeinsamen "-Nlerung angeblich abweichenden Ansichten und wies u licr anderem darauf hin, dafs er als einfacher Delete,,« ! "Ä^ ausjprecheu könne und dürfe, was sei-des A ü ^"""9' insbesondere seitens des Ministers versiA,".. !/^" ^^" ein Fehler wäre. Er könne der n/ c ^'^ " "'^ ^lche Opposition, wie er sie solle a a A"'""' Regierung soeben gemacht haben acceptievt l, /'"^r stets mit Vergnügen uud mit Dank läaliis Äs^"'!l^' scherzhaften Gegenbemertungeu Szi-deitt v 3 l ^' Excellenz der Herr Ministerpräsi-Woitil» l- ^' ^"^ " ""^ seinerseits die Vcrant» s / "'3 Mr dl> Occupation geradezu fordere. Weitcrs ' »le der Redner, dass jene Opposition, welche die "lka,leruiig angreift und zu stürzen vermag, viel an» gkllrhliier sei, als jene, welche die Regierung bloß ^greift, ohne sie stürzen zu können. Die gegeuwär-flge Bewegung im Süden der Monarchie hätte un-"krgleichlich größere Dimensionen angenommen, und ^ würde von der Monarchie unvergleichlich größere ^sten inld Opfer erfordern, wenn die Occupation unterblieben wäre. Namentlich für einen Ungarn fei die Gegnerschaft Mn die Occupation nicht am Platze, da letztere ein ^cyutzimüel gegeu den Panslavismus bilde. Ungarn «ver habe sich gegen nichts so sehr vorzusehen als Made gcgeu den Panslavismus. Nachd.m Deleg. Szilägyi und hierauf Seine ^cellenz Ministerpläsident v. Tisza in kurzen Be-" ellmige» stch gegenseitig replicicrt, beanlragle Drleg. ^"^.U^I "ach elnigm moliviereudeu Aussührnnaen Auss^ ss ^ ^"' Velalhnngen des vereinigten V'erer- auck ^' ^."llknz Deleg. Graf Audrü, sy protestierte ib? al«^7" «' ^7< ^"'"ner entschied"/ dagegen, md w ed bo?t7"d'^ "" ^ Negie.ung hinzustellen das X<7V/ / ^ er zur gememfamcu Regierung Habe7werde '"' ^ und auch für die Zukunft Se. Excelle. brostica. Unsererseits ist kein Verlust, von den Insurgenten sind l Mann todt. 3 Mann verwundet. Am 30. Jänner nachmittags 1 Uhr giengen 4> bis 500 Insurgenten von Iagodiste gegen den von der 3. Compagnie des Infanterieregiments Nr. 16 besetz-ten Ort Kruäevica vor; die 3. Compagnie ergriff die Offensive, die in Arbanje stehende 4. Compagnie des» > felben Regiments uud der verstärkte Gendarmerieposten Viiöldol wurden in den Rücken der Insurgenten dirigiert. Dieselben flüchteten nach dreistündigem Kampfe über Iagodiste gegen Kameno. Verlust unsererseits: vom Infanterieregiment Nr. 16 todt: Infanterist Nikola Gacsa, leicht ucrwuudet: Infanterist Martin Fukaz. Der Insurgenlen-Verlust soll beträchtlich sein. 9 Todte wurden von denselben fortgeschafft. Die Haltung der Truppen war sehr brav. Das Gcneralcommando Sarajevo meldete am 2. d. M. um 7 Uhr abends: Das stärkere Streifcommando des Obersten Hohe, welches, wie bereits gemeldet, nach Ersteigung und Sicherung des Rogoy'Sattcls das Gros der Insur« genten auf der Krdljina constatiert hat, beabsichtigte, diese in der Front schwer zugängige Stellung zu um-gehen uud vor allem mit der Garnison von Foca, welche ihrerseits die Fühlung mit der Colonne des Obersten Hotze gesucht und gefunden hatte, in Verbindung zu treten. In Varos eingetroffen, erfuhr Oberst Hotze die stärkere Ansammlung von Insurgenten im Raume Mrezica.Snsjrsno. Bei letztcrem Orl<>, dann bei Lokve und Brod. welche von Sicherungsabtheilungen der Garnison von Foca beseht waren, kam es auch zu kleineren Gefechten zwischen diesen Abtheilungen und den Insurgenten. Diese Umstände bestallten den Oberst Hotze in seinem Vorhaben, im Hinblicke auf die mögliche Bedrohung Foöas zunächst die Sicherung diefes wichtigen Puultes und der Drina.Linie fein Augenmerk zuzuwenden, und marfchierte derselbe über Mrezica.Ustikolina nach Verdrängung der Insurgenten am 1. und 2. „ach Foöa, woselbst er am letzteren Tage eingetroffen ist. Der schwer verwundet gemeldete Hanplmann Tichy des 75. Infanterieregiments ist semer Brnst-wunde erlegen. Tagesneuigkeiten. — (Eröffnungsfeier.) Am 2. d.M. vor« mittaas fand in Wien unter zahlreicher Betheiligung der Vertreter der Staatsverwaltung, des Gemmide-rathes und der Textil-Industriellen die Eröffnung der neu errichteten Lehranstalt für Textil-Industrie statt. Die Feier, welcher nnch Se, Excellenz der Herr Unterrichtsminister Freiherr v. Conrad-Ey beSfeld bei» wohnte, wurde vom Neichsrathsabgeordneten Herrn Dr Wcitlof alS Präsidenten der Gewerbeschul-Commission mit einer Ansprache eröffnet, welche mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Mnjrstät den Kaiser schloss. Hierauf hielten noch der Obmann des Direo tionscomitcs Herr Harpke und Vicebürgermeister Dr. Prix längere Neben, welche die Bedeutung der neu errichteten Lehranstalt erörterten, woranf dann die anwesenden Gäste sämmtliche Räume des Iüstitules in Augen« schein nahmen, — (Alles gerettet) Ein in Sechshaus bei Wien znar»nde acgangrner Wirt Namens Johann Riedl hatte sich in Breitensee ansässig gemacht und von einem andern Wirte aus Nudolsshcm. Namens Wallner, ein kleines Wlittzhaus in Pacht arnommen. Die Geschäfte g'engen aber schlecht und Ricdl lonnte feinen Ncrpfl,ch. tungeu nicht nachkommen. Vor einigen Tagen nun schickte derselbe die Schlüssel des Locales dem Herrn Wallner m,t einem Brief, in welchem nichts als die Wortr „Alles gerettet" zu lesen waren. Herr Wallner eiltr sugleich „ach Brcitcnsee und fand hier srin Wiltsgejchäft twlllomincn auSacrällmt. den Nieol verschwunden und sowohl an drn Wänden als an den Thüren die Worte ..Allcö gerettet" unzä'hligemale aufgezeichnet, Gegen Riedl wnrde die Anzeige erstattet und dessen Verfolgung an« geordnet. — ( N e r g i f t u n g) Al,S Brunn wird der ..Presse" berichtet: Gestern mittags war hier eine ganze Familie in der höchsten Gefahr, einem unglückseligen Zufalle oder einen, Verbrechen zum Opfer zu fallen. Der Fialer Karl Wystoczil in der Thalgasse hatte mit seiner Gattin und seinen vier Sühnen: August (24). Richard (15). Johann (12). Eduard (« Jahre alt), die Mittagssuppe verspeist, als plötzlich alle diese Personen von heftigen Schmerzen und Erbrechen befallen wurden. Die Doctoren Fröhlich und Klappenoach coustatierten eine Arsenik- Vergiftung. Es gelang, das Ehepaar und die drei alte» sten Sühne zu retten, der jüngste jedoch starb. Em Hunb und eine Katze, welche von den Speiseresten genossen, sind verendet. D« strengste Untersuchung wurde eingeleitet, — (Prinz Victor Napoleon), der älteste Sohn des Prinzen Icröme. welcher in den Augen eines Theiles der bonapartistischen Partei für den wahren Prätendenten auf den Kaiserthron gilt. wie der „Figaro" vernimmt, ist nun in Begleitung seines Erziehers nach Heidelberg abgereist, um dort akademischen Studien ob-zuliegen. — (Ein spasshafter Iwischenfall) hat sich bei der letzten Aufführung von WilbrandtS „Kriem» hild" im königlichen Schauspielhause zu Berlin er-eignet, der ganz uud gar nicht zu der tragischen Situa-tion auf der Bühne passte. Als im dritten Acte Vlödel. König Ehels Bruder, der von Herrn Link dargestellt wurde, todt daliegt, fiel durch einen «»glücklichen Zufall ein Krug auf den Leichnam. Herr Link wurde durch diese Störung so irritiert, dass er, ganz daran ver» gessend. dass er augenblicklich eine Leiche darzustellen halle, ein lautes „Au" hören ließ und eine entsprechende Bewegung machte. Man kann sich denken, welche Heiterkeit dieses Lebenszeichen des in der Jahre Blüte dahingrstreckten Blödel im Publicum erregte. — (Attentat auf einen Profeffor.) Aus Livorno schreibt man unterm 2(i, Jänner: ,,Ge» stern morgens wurde vor dem Gebäude der hiesigen technischen Hochschule ein Mathematik-Prosessor. als er aus dem Schlllgebäude gieng, von einem Studenten, der jedoch nicht diesem Institut angehört, derart geprügelt, dass er halbohnmächtig ins Schulhaus zurückgetragen werden musste. Iu der Stadt herrscht große Entrüstung über diese Rohhrit." Locales. Laibach, 5. Februar. Das „Üaibacher Wochenblatt" vom 4. d. M. enthält auf der ersten S?ite folgende Berichtigung: Im ersten Artikel der Nr. 76 des ..Laibacher Wochenblatt" ddto. 2tt, Jänner 1882, in welchem die Ehrenbeleioigungs - Verhandlung des Bezirlshaupt-mannes Ritler Fränzl von Vesteneck gea,en die Zeitschrift „Tribüne" besprochen wird, ist folgende Stelle enthalten: „Wir begnügen uns vielmehr, zu con-statiercn, dafs Vesteneck — um nochmals mit den Worteu einer Anklageschrift zu reden, der ein faft einstimmiges Verdict der Geschwornen und eine ecla« tantr Verurtheilung der Gerichte gefolgt ist — den emzigrn Weg einschlug, den ein in seiner Amts» und bürgerlichen Ehre schwer gekränkter, seiner Pflichttreue bewussler kaiserlicher Beamter zu gehen hat, dass er an seinen unmittelbaren Vorgesetzten, den Landes» Präsidenten von Kram, berichtete und bat, es möge über ihn eine Disciplinarnntersuchung eingeleitet werden, damit die Wahrheit an den Tag komme, dass aber auf diefen Bericht keine Antwort erfolgt ist." Dieser Behauptung gegenüber ersuche ich die löbliche Redaction, unter Berufung auf H 19 des Press-gesehes in das „Laibacher Wochenblatt" berichtigend aufzunehmen, dass der Bezirkshauptmann Dr. Inlins Nitler Fiälizl v. Vesteneck über sei» Verhalten anlässllch der excessive« Vorgänge in St. Martin und Littai wahrend der Nächte vom 6. auf den 7. Februar uud vom 6. auf den 7. März 1881 die in Rechtskraft eiwachsene Erledigung des l. l. Landespräsidlums für Krain vom 28. Ma'iz 1881, Z. 6/?r. rb8., erhallen hat. Lcnbach am 29. Jänner 1882. Der k. k. Landespsäsioent: Wiutler m. p. — (Der „ Vodnil" »Ball) in der öital» nica am 4. d. M war im wahrstru Sinne det WorteK ein Eliteball sowohl im Hinblicke auf die erschienene sehr gewählte Gesellschaft und namentlich auf die hohen Gaste, wie nicht minder durch den Luxus und die Eleganz der Toiletten und oulch dc»S li,s in das kleinste Detail vollendete Arrangement. Der Hrrr k. i. Landes» Präsident A, Winller sammt Frau Gt-mahlin. Seine Excellenz der Herr Truppl-nbwisilinär FML N,tter von Stuben rauch, der H<-lr Landsehallptmlinn Grc,f Thurn zeichneten das Vallfest nut 'hrer G^riwait aus Eine Ai.znhl k, k. Offic.ere und höheie Staats-beamte. sowie Vertreter der Hc",tfi,"mce »md der höheren K'aufmannswelt, Professoren. Doctoren us. W waren erschienen; die Damenwelt war durch zahlreiche schöne Frauen mid Mädchen vertreten. Von unserer landschaftlichen Vilhne sah man die Altistin Fräul, Brück und den Bariton Herrn Luzzatto, Fcl, Vruck war in weiß-blauer sehr geschmackvoll arrangierter Seiden» robe mit einer Garnitur von rothen Rosen toilettiert. Dem reichhaltigen Tanzprogramme wurde die sehr animierte Gesellschaft bis an den anbrechenden Tag gerecht; der Cotillon, welchen über 70 Paare tanzten und der an zwei Stunden währte, bot eine Fülle von neuen reizenden Figuren, und bildeten insbesondere die schönen Wahllarten mit getrockneten Blumen ein das Fest noch lange überdauerndes Souvenir. Das Arrange- Laibachcr Zeitung Nr. 29 2tttt 6. Februar 1882. ment der Tänze gereicht den Herren Sos und Wolf-ling zu aller Ehre, da unter ihrer Leitung außer dem Cotillun auch die Quadrillen mit vollster Präcision zur Ausführung gelangten. Unter der tanzenden Herrenwelt bemerkte man auch als eifrigen, bewährten Tänzer und liebenswürdigen Gesellschafter den Sohn des Herrn Lan< dcspräsidcnten, Herrn Egon Winller. Als Vorstandsmitglieder der Cilalnica machten au diesem Abende die Herren Navnikar, Dr. Paftez und Franz D reni k beim Empfange der Gäste und da3 Fest über die Honneurs. Die Tanzmusik besorgte die Musikkapelle des l. k. 26. Infanterieregiments Großfürst Michael Um, Nnss-land, welche vorzüglich animierende Piöcen zum Vor« trage brachte. Die Decorierung des Saales und der Nebenlocalitäten war eiue entsprechend gelungene. Der heurige „Vodnik"-Ball in seiner Totalität wird aber gewiss allen Besuchern in dauernder Erinnerung bleiben, wie er sich den glänzendsten Festen in der Chronik unserer Stadt würdigst anschließt und im engeren Nahmen der Vereinsannalen epochemachend verzeichnet blei ben wird. — (Das Veteranen kränzchen), das gestern in dem Glassalon der Casinorestauration abgehalten wurde, verlief in der amüsantesten Weise, war sehr zahlreich besucht und durch die Gegenwart des Herrn k. k. Landespräsidenten A, Winkler, Sr. Exc, des Herrn Truppenoivisionärs FML, Nitter u, Stubenrauch. Sr. Exc. des Herrn FZM. a. D. Baron Pürker. des Herrn Landeshauptmanns Grafcn Thurn, des Herrn GM. Keler und des Herru Obersten Nitter v. Appel ausgezeichnet. — Das Comite. Herrn Mihalic an der Spitze, machte in der charmantesten Art die Honneurs. Seitens der freiwilligen Feuerwehr war in collegialstem Sinne eine Deputation. bestehend aus den Herren Galle, Acht s chin und Germek, erschienen. Ein reicher Flor von reizenden Frauen und Mädchen verschönte das Fest, und mau sah sehr geschmackvolle Toiletten, unter denen besonders eine sehr distinguierte graue Toilette ausfiel. — (Militärisches.) Der in der Gesellschaft wie in der Bevölkerung bestbekannte und vielbcliebte Herr k. l. Major a. D, Th Saulig hat, wie wir hören, die Bestimmung als Etappen°Officier nach Neuin erhalten und geht heute bereits dahin ab, — (Das Turne rkränzchen). welches am 4. d. M. im Glassalon der Casino-Nestauralio., ab» gehalten wurde, gefaltete sich zu einer ebenso animierten als gemüthlichen Unterhaltnüg. Es hatte sich bei den wackeren Turinrn eine zahlreiche und gewählte Gesellschaft eingefundcn, die mit dein regsteu Interesse dem neulich bereits mitgetheilten reichhaltigen Programme folgte und sick, später, nachdem die Vorträge vorüber und die Theater-MuMipelle (Dirigent Herr Mayer) nach vollendeter Vorstellung im landschaftlichen Theater eingetroffen war, in überwiegender Majorität mit der vollsten Verve dem Tanzvergnügen hingab. Wir zählten in der Quadrille 52 Paare, und es war die junge, schöne Damenwelt unserer Stadt, sowie die flotte Tänzerwelt recht ansehnlich vertreten, daher denn auch bis in den frühesten Morgen Terpsicholen mit allem Animo gehuldigt wurde. Die Decorierung des Siales und das Arrangement der Tänze waren recht gelungen. -- („Festsipvung".) In der Schlaraffia „Emona" findet heute abends auf d?r Casinobura. eine Fcstsippung statt, zu Ehren des Nitter« „Orpheus der Tünrbauer", profan A, Grünfeld. Ehrenritter der Mutter Praga und anderer Schwcsterrciche. Pilger, eingeführt durch Schlaraffen, sind willkommen. (Beginn 9 Uhr.) — (Concert Grünfeld.) Das gestern abends 7 Uhr im Ncdoutensaale abgehaltene Concert der phil^ harmonischen Gesellschaft, in welchem das Pnblicum Gc^ legenheit hatte, sich au dem virtuosen Spiele des auch hier so hochgeschätzten Künstlers deü Kammervirtuosen Herrn A. Grünfeld zu erfreuen, nahm einen glänzenden Verlauf und gestaltete sich dasselbe zu einem höchst genussreichen Abende für das zahlreich erschienene elegante Auditorium. Wir kommen auf die einzelnen Leistungen Master Grünfeldö noch zurück und beschränken uns für heute darauf, den äußern Erfolg des Concertes zu constatieren, Die Frau Gemahlin des Herrn Landespläsidenten Winller beehrte mit Familie das gestrige Concert mit ihrer Anwesenheit, — (Grünfeld-Abeud.) Der sensationelle Er» folg des Herrn Grünfeld im gestrigen dritten philharmonischen Gescllschaftsconcerte hat iu mufikfreundlicheu Kreisen den Wunsch rege gemacht, den genannten Kunst-ler für einen zweiten Abend zu gewinnen. Dieser ..Grünfeld",Abend findet Dienstag, den 7. Februar 1882. um 7 Uhr abeuds im landschaftlichen Nedoutensaale statt. Das Programm wird nachträglich bekannt gegeben. Sub-scriptionsbogen liegen auf in den Handlungen der Herren C. Karinger und C, S, Till. — (Landschaftliches Theater.) Am Sams-tag gieng Raimunds Populärstes Stück „Der Verschwender" mit großem Erfolge in Scene, uud trugen dazu '" erster Linie die Darsteller der Hauptrollen: Herr v. B alajthy (Flottwell). Director M o n oheim (Valentin), Frl. v.Wa gner (Nosa). wesentlich bei. Die beiden letztgenannten erntete:, für ihr charakteristisches und vollendetes Spiel reichlichen Beifall. Auch Frau Wallhof („eiu altes Weib") wurde wiederholt stürmisch a/rufen. Ein besonderes Lustre verlieh dieser „Ver-fchweudcr"'Vl,'lstell!i!,g das eingelegte Com'ert unserer Opern-Solisten, uud es wurden die bezüglichen Vorträge der Damen Frl, Fischer (Necitatiu und Nomanze aus „Wilhelm Tell") und Frl, Brück (große Arie aus dem „Propheten") sowie der Herren Erl (Nomanze aus „A'ioa") und Luzzatto (Serenade aus „Don Juan" in italienischer Sprache) auf das lebhafteste acclamicrt; insbesondere war es Frl. Brück, die auch diesmal wieder >u gleicher Weise durch die Höhe wie durch die Tiefe ihrer so sympathischen Stimme das kunstsinnige Publicum wahrhaft enthusiasmierte. Gestern gab man die alte romantische Comödie „ Preciosa " von Wolf, Musik von Karl Maria von Weber, die bei gut besuchtem Hause recht freundliche Aufnahme fand, Gespult wurde vou den Damen Frl. Solmar (Preciosa) u»d Frl. v. Frankenberg (Viarda), sowie von den Herren v. Balajthy (Don Alonzo), Director M o n d h ei m (Pedro) und Linori (Iigeunerhauptmann) znr vollen Zufriedenheit des Pu^ blicums. Frl, Solmar war, wie immer, vorzüglich im Asfecte, Frl, v. Frankenberg charakterisierte trefflich, und Herr Mondheim fchuf eine köstliche Charge. Der Beifall war ein fül die Genannten reichlicher uno beswerdieut. — ^Theute rnach richt,) Der tüchtige Vassist unserer Oper, der Sänger und Schauspieler Herr Unger, hat am Mittwoch (8. u. M.) sein Benefiz uud gibt die hier schon sehr lauge nicht gehörte Oper: „Die lustigen Weiber." Dieser besonders künstlerische Magnet, vereint mit der Beliebtheit des Benefizianten. wird wohl das Seinige dazu beitragen, um Herrn Unger ein recht gut besuchtes Haus zu verschaffen, das diese so viel verwendbare Kraft in der That verdient. — (Gemeindewahl.) Bei der am 15ten Zäune», d. I. stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Tauzberg, Bezirk Tschernembl, wurden Petee Bahor von Golek zum Gemeindevorsteher, Johann Hagar von Podlog und Michael Mattomc von Tanzberg zu Gemeindcräthen gewählt. — (Für den nothleidenden Techniker in Graz) sind uns weiters zugekommen von: W. K, 2 fl., N. 2 st., zwei mildthätigen Damen 5 fl„ I, F, 1 st-, Ingenieur Hartmanu l fl,. und sind obige Beträge sofort ihrer Bestimmung zugeführt worden. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 5. Februar. Die Reichsrathsdelegation ye-nehmisstc einst iiuulia. dir Negielmigivoilage liber de» AchtMllliolieu.Cl'eoil, nachdem der Neichs-Finanz-minister S^iäuy au der Hand von Thatsachen uud durch statistische Dateu dieGrmidlusigkcitder von verschiedene» Delegierten vorgebrachten Vorwürfe nachgewiesen hatte. Da auch die uugarische Delegation die Credit« Vorlage einstimmig bewilligte und zwischen den Beschlüssen der beiden Delegationen keinerlei Differenz obwaltet, so wurde die Session geschlossen. Official: FML. Iouauovic meldet aus Mostar. dass er bei einer am 4. d. M. vMlMommeunl Äe« sichtiguna. der Kasernen, Spitäler, Baulichkeiten uud Anlagen alles m musterhafter Ordnung fand. Bukarest, 3. Februar. Die Kammer verwarf cm-lässlich o<>r Verhandlung über die Interpellation La-huvarys eiue von Cogolmceano eingebrachte, gegen die Regicruüg gerichtete Motion mit 74 gegell 20 Summen. Konstantinopel, 5. Februar. Vei drr gestrigen Piivatandicuz Conduriotis' sprach der Sultan die Hnffnuna, aus, dass die griechisch-Ulrkischen Beziehungen sich nunmehr herzlich gestalten, m>d dass die Lösung der noch schwellenden Glsuzpuuktefrage bald gelingen möge. Couduriotis antwortete, dass Griech. »land vo:> denselben Gesinnungen beseelt sei. Conduriotis erhielt den Glchcorooll des Mcdschidie-Oldens; der Empfang lvar äußerst herzlich. Wien, 5. Februar. (Wiener Ztg.) Se. k. „nd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eilt-schlußung vom 28, Jänner d. I. dem Aezukshaupt« manuc m Krainburg. Josef Derbitfch, anlässlich seiller Uebernahme in drn dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljähriqeli treul>n und ersprießlichen Dienstleistung deu Titel lind Charakter eines Negienlugsrathes mit Nachsicht der Taxen allergliädigst zu verleihen geruht. London, 4. Febr uar. Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth ,st heute morgens in Dover a>,-gekommen. Nom. 4. Februar. (Kammersitzung.) In Fortsetzung der Debatte über das Listeüscnttimmn widerlegte Ministerpräsident Deprctis iu läugeier Rede die gegeu das Listenscrutiuium vorgebrachten Argumente und stellte betreffs der Annahme des Plincipes der Listenwahl die Cabiuetsftage. Washington, 4. Februar. Das Gericht lehnte den Autrag des Vertheidigers Guiteaus auf Vewllli« gung eines ueueu Procefsverfahrens ab uud ver» urtheilte Guiteau zum Tode. Die Hinrichluug soll am 30. Juni stattfinde». Handel und Mkswirtschastliches. Laibach, 4. Februar. Auf dem heutigen Marllc si"d erschienen: 10 Wagen mit Gelreidi-, 7 Waaen mit 5M uno Stroh, 22 Wagen und 2 Schisse mit Holz (20 Cnbilmcler). Purchschnit tS. Prcise. ft.,lr. ft, ll,> fi,i lr, ^! Weizen pr.Hcltolit ii ^ io 5« Äutter pr. .ttilo . -«U -> ttlirn „ 6 18 6 «7 Eier pr. Ttiict . . — 2 - , Gerste ., 5 04 5 1« Milch pr. Liter . -! s - " Hafer „ 3^41 3 80 Rindfleisch pr. Kilo - ^5«----- yalbfrucht „ -, - 7 20,^albilc!,ch „ -b!.'^!' Heiden „ 5 94 6'—,2chwcil!cslcisch „ —.54 - ^ Hirse „ 5 20 5'53 Zchöpscnsleisch „ >!30- Kulnrnz „ t>^20 6 44 Öähndcl pr, 2tu«l .-^45 Erdapfel l00 Kilo 2^8-------Dauben „ — 18 ^ Linien pr. Hettolil. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 8^j Erbsen „ 8------Stroh „ . . 1!)« - ' Fisolen „ 8 50------Holz, hart., pr. vier Nindsschmalz Kilo 9« — Q.'Meler - - ?^ Schweineschmalz „ — 82 — - weiches, „ - - 4 5U Specl, >r,>i ^ - 72-------Wein. roth,. 100Lil.-------20 " — »lcräuchcrt „ —?(i— - —wcikcr , - 13" Verstorbene. Dcn 2. Fcbruar. Maria Dcimcm, Cinarrcnfablils' Arbeiterin, 24 I., Pctcrsstrahe 3ir. 53, Lnnsscntnlicrcnlosc. Den 4. Februar. Agncs Dolcnc, Inwohnerin, 72 I>, Kralanergassl! ^ir, 3, Altcrsschluäche. — Anton Ahlin, Kleinvieh' stcchergeselle, 31 I., Karlstädtcrftraße Nr. 17, Lungcntuoerculo^ Im ^ i v i l sp i t n l c : Den 31, Jänner. Elisabeth Auftanke, Inwohnerin, 65 I,, Lnnsscntuucrculosc. Den 2. Fcbrna r. Matthäus Kobler, Inwohner, 6s I^ ?noumoniu, a° Taa.csmillcl drr Temperatur au beiden Tagen — 5 6" ur> — 4 5°, beziehungslueisc um 4 8« und 3 9" unter dem Normals Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamb e rg^ Abonnements aus die Eolia'sclie MliMck ,lkr Meltliteralllr, enlhallcnd die Werke von Goethe, Schiller, Messing, ShatcsV"^ Moliörc, Calderon, Dantc, Platen, H. von Kleist, (shaMls!^ Körner, Lena», in ssieichümszissc,!, schöne», licucn Ansandcü. ^ Vand elegant in Leinwand cirlmudrir «ur <»<) tr. ö. W., ül'c' (560) nimt dic Anchhandlima. von I. Oiontini, Faibcrch. Der erslc Vand liegt znr Einsicht bereits vor. ^. Eingesendet. Gekündigte Engagements uon Banken werden von uns coulant llbt^ n o m ,n c n, Zuschriften mit Aufgal, c dcr Efi ^ , ten und Depots erbeten. Auf Ansrancn >" °. dcn Rathsch lasse gern ertheilt. (412)12^ Redaction: „Der Kapitalist", Wien, I., Kohlmarlt Nr>^. (350) 48-3 ...... ^, vl-probt t»oi «u»ten, «alzlo-anklieiton, !«llyen.unll 0>»«^ katal'l'N. ttomi-icli ^3tt0ni, XZi-Kwä «Mm«")' Zer ßomssturz. Kas ist noch liilN^ Sich lehte Nnmmcr des Journals „Der Kapitalist. ^5 nilmnrern auf Verlangen gratis (^" Redaction: Wien, I., Kohlmarlt Nr. 6.