Nr. 140. Tolmcrstag, 23. Juni 1910. 129. Jahrgang. Zeitung Vrä«umrration«prrw: Mit Pllstvl>rst»du,!l,: ssanziühri« »0 li, ImlbMriq ,1, «, Im Kuittor: nauziährili ^ Dic «iiaibach!'! Z^uing» erscheint täglich, mit Ausnnlime büi Tunn-und Fcierla,,!', Tic Al>,nini>tr.nwu d.sindel »» II halbinhrig II li, FNr die fjilstellung ins Haui gllüzjühna ii l(. - Insrrtlmlvgrbuhr: Für llcioe Inscrale ^ sich Mitluüicstraßo Nr. 20; dic> Nld.^lliion Milloiiüstraw Nr, ^a. Spri'Mimd,',, dir ;!,>dol!ioi, vo:, « lnö W Uhl ^ ^. bii zu 4 Zeilen HU d, giöhn« per Zeile 12 k ^ bri öfteren Wiederholungen per Zeile 8K. » vonnittags. Unirauliertc Brir!e werde» »icht angenommen, Manuslripte nicht zurüllgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Seine l. lind k. Apostolische Majestät geruhlen allergnädigst das nachstehende Allerhöchst? Handschreiben a, den Gemeinsameil Fiua:,zniiilister zu erlasseil: lieber Baron Vuriän! Zu Meiner besoilderei, Aefriediguug habe Ich Mich von dem in Aosuien nnd der Hereegovi>,a bereits erzielten erfreulichen Fovt° scyriile persönlich überzeugt nild verleihe Ihnen in An° erlennung der hervorragenden Verdienste, die Sie sich nm diese Länder erworben haben, das Großkreuz Mei» nes St. Slephans-Ordens n,it Nachsicht der Tare. Wiell, am 6. Juni >9M. Franz Joseph ,n. p. Seine l. ui,o l. Apostolische Majestät Haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 12. Juni d. I. Aller. l)öchstihrcn Geheimen Rat Viktor Freiherr», von H e i n zlun Kanzler des kaiserlich österreichischen Franz Josef» ^rdc>,s allergnädigst zn ernenneil geruht. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben mit ^Allerhöchstem Handschreiben voul 16. Juni d. I. deil ^ammervorsteher, Major außer Dienst Hugo Freiherrn von Lederer in Anerkeiuniug seiuer vieljährigen vorzüglichen Dienstleistung zum Obcrslhofiueister Sei-ncr k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Er,), berzogs Frauz Salvator Zll ernennen uud ihm die Würde eines Geheimen Nates mil Nachsicht der Tare Mergnädigst zn verleihen geruht. Nach dem Amtsblattc zur «Wiener Zeitunss» vom 21. Juni INIli (Nr. 1^!>) wurdr die Weiteiuerbreiiung folgender Prch» erzenc>nisse verboten: Folge Illli und 136 «Alldcutiches Tagblatt» vom 16. unq 17. Nrachmoilds (Juni) 2023 n.N. (19l0). Nr. 246 «Nie Muslcte» vom I>>. Juni 1910. Nr. 92 «Der Blch» uom 1«. Juni 1910. Nr. 42 «SchuichenMr Z"tnng» vom 15. Juni 1310. Feuilleton. Der Gaucho. Stizze von '!lsqeglommen, das hieß Rache. Und er wartete die ^ahre hindurch, Jahre, die völlig seiner Tochter, dem Vermächtnis seines Teuersten gewidmet waren. Fünfzehn Jahre vergingen. Und wieder kehrte der Mann eines Abends zurück, wieder stichle er vergeblich nach der Tochter, und wieder fand er au derselben Stelle den weißen Zettel. Alis dem stano abermals der Name Jago Mendoza . . . Senhor! Der Mann war ich. Der Amazonas gab mir mein Kind an derselben Stelle wieder, an der er meine Fran ans Land gc>pün hatte. Ich war arm geworden, ärmer als ein Hnud. Aber ein Geschenk war nur gegeben, die Hoffnung alls Aache. Der Gedanke rettete mir damals das Leben, üibt mir die Kraft, allen Widerwärtigleiten zu trogen. Und nun das Letzte. Jago Mendoza ist drüben aus der anderen Seile. Er gehört zu den Regierenden im ^and, durch seine Taten hat er den Nachweis der Quali» Nlation erbracht. Darum hört mein Weg hier anf. Er weiß, was er von mir zu erwarten hat, darum bin ich Kon hier ab ständig von Spionen umgeben. Aber es ist hohe Zeit. Wer weiß, wie lange ich noch aushalte — Und vorher muß ich Jago Mendoza unter vier Augen gesprochen haben. Darum bitte ich Sie: Nehmen Sie Nlich mit! In Ihrer Begleitung kann man mir leine Tchwierigtcitcn inachen!" Nichtamtlicher Geil. Der Vatikan und Deutschland. Der Berichterstatter der „Pol. Korr." für Vati-lanische Angelegenheiten berichtet aus Rom: Die kor-rette Halluug nno der versöhnliche Geist, welchen der dentsche Reichstanzler in der Angelegenheit der Enzy» llika „Edite saepe" an den Tag gelegt hat, werden in vatilanischen Kreisen vollkommen gewürdigt. Man ist überzeugt, daß der bedauerliche Zwi scheu fall, den man mit der belauüten Note des Kardinal°Unlerstaatsselre' tärs für abgeschlossen ansieht, keinerlei bleibende Spuren znrückgelassen habe nnd daß er die ansgezeichnelen Äeziehlingen zwischen Deutschland lind dem Vatikan nicht trüben wird. Man mißt der Ausrechlhaltuug die» ser Beziehungen im Vatikan große Wichtigkeit bei, nnd um dies darzutun, Hal sich der Papst beeilt, der deut' schcn Nelchsregieruug die geforderte Genugtuung zn gebeu. C's war Pins X., der sich stets zn ausrich» iigeu und lebhaften Sympathien für den Kaiser Wil» Helm nnd die anderen deutschen Souveräne bekannt hat, viel daran gelegen, einen neuen Beweis dieser Gestik nungen durch die. rasche nud friedliche Lösung des Zwi» scheusalls zu erbringen. Obwohl iu manchen protestantischen Kreisen eine küiistlichc Agitation fortdauert, ist mau hier überzeugt, daß sie die protestantische össenlliche Meinung nicht hiN' dern wird, schließlich der Loyalität des Vatikans nnd seinen versöhnlichen Absichten Gerechtigkeit widerfahren zn lassen. Der Papst wünscht, ebenso wie die deutsche Legierung, die Aufrechterhaltuug der sriedlichen und normalen Beziehungen zwischen den beiden Kousessio-nen iu Deutschland und beklagt ausrichtig alles, was den religiösen frieden in diesem Neiche stören könnte. Pins X. hat zu viele Beweise seiner Seelengüte uud sei» ues friedlichen Tiuues gegebeu, als daß man ihn direlt für diesen Zwischcnsall verantwortlich machen könnte, den er als erster bedauert hat. Man gibt im Vatikan ohne weiteres zn, daß die Enzyklika mit einzelnen Ausdrücken und Wendungen Ich hatte Felipes Erzählung noch immer nicht recht begriffen, aber das war mir klar, ich mnßte seinen Wunsch unter allen Umständen ablehnen. „Ich möchte dir ja gerne behilflich seiu, aber es geht doch nicht. Über deine Absichten bin ich mir kaum im Zweifel, und ich kaun mich doch nicht znm — hm — Mitschuldigen macheu, selbst wenn dein Wunsch noch so berechtigt sein mag!" Er stand auf und starrte cine Weile vor sich hin. Dann reichte er mir die Hand. „Sie haben recht, Senhor!" sagle er ernst. „Bei-zeiheu Sie das Ansinnen, ich hatte nicht überlegt. Und nuu gehaben Sie sich wohl, ich wünsche Ihnen ferneie gute Erfolge!" Ein höflichem Gruß, dann ging Felipe Ettlxilho rasch davou. Ich tonnte die ganze Nacht kaum ein Auge zu-tuu, so hatte mich die Erzählung des Gaucho, so sliz,'/!'° haft sie war, aufgeregt. In aller Frühe war ich daher auf den Beinen, um die Abfertigung des Gepäcks an der Grenze selbst zn überwache!,. Der Gaucho war verschwunden. Wenn auch die Revision, namentlich iu w'zug ans die Leute, sehr genau war, so ging ,ie doch rascher von stalten, als ich gehosst hatte. Nnr siel miv aus, daß die Greuzwächter meiue Begleiter sehr geuau in Augen-schein nahmen. „Gehört der auch zu Ihucn, Scnhor?" fragte mich cines der ziemlich bedenklich aussehenden Sicherheits» organc. In dem Gedanken, nur möglichst rasch sortzulom. men, drehte ich mich gar nicht um. „Jawohl!" Erst eine Weile später sah ich den Mann genauer an. Es war eiu uralter Indianer. Die noch schwarzen Anlaß zu Mißdeutungen gegeben hat. Unparteiische Po. liliker halten sie für eine — wenn mau will — Unklug» heil- aber den Verdacht, daß es sich um einen vorbcdach» ten Akt der Feindseligkeit gegen christliche Dissidenten handle, weisen auch sie zurück. Chinesisches Parlament. Aus Petersburg wird geschrieben: Die Mitglieder des demnächst zusammentretenden chinesischen Paria-ilients — auch Kvnstitnlionssammer genannt — sino bis auf sechs bereits gewählt. Die Kammer soll bekannt, lich aus 2(»l» Abgeordneten bestehen, wovon W0 durch den Kaiser zu ernennen sind, die anderen l00 ans ocn Wahlen der Volksversammlnngen hervorgehen. Untcr den auf Gruud kaiserlicher Nestimumug eulsendek-n Kammermitgliedern befinden sich vierzehn Prinzen von kaiserlichem Geblül, zwöls Mitglieder des mandschuri-scheu, bezw. chinesischen Gelehrlenstandes, vierzehn !u<.»>> gotische Fürsten, sechs Mitglieder der kaiserlichen Fa» inilie, Z2 höhere Mandarinen aus Verschiedellen Mini» sterien, zehn Gelehrtenmcmdarinen nnd sechs Abge-ordnete der höchsten Steuerzahler. Diese sechs letzteren siuo uoch nicht gewählt, weil die Steuerlisten noch nicht abgeschlossen sind; sie dürften wahrscheinlich erst nach Eröffnung der Kammer gewählt werden, so daß ',u. nächst uur 194 Abgeordnete den Kaiumerbestaud bilden werden. Die aus allgemeine» Wahlen hervorgehenden Abgeordnelen sind schon längst im Besihe ihrer Man^ dale. Die Geschäftsordnung des Hanscs, sowie die Be» stimmungen über die der Kroue verbleibenden Präro-galive sind bereits dreimaliger Umarbeitung unterzogen, »norden. Allem Anscheine nach wird die Konstitution?, lmumer zunächst nur einen lediglich beratenden Eha-rakter tragen, mit der Aussicht allmählich zur Ausübung bestimmter gesetzlicher Rechte zu gelangen, hauptsächlich in Fragen der Finanz, und S7er Partei in Ungarn. Im Zeicheu dieser Partei trete der neue Reichstag zusammen u.id' vielleicht werde sie auch auf die anderen im Siune der Orduuug, der Gesetzmäßigkeit uud der ungarischen Konsulidieruug, also des ungarischen Einflusses, allniäh» lich die Krafl des Magnetberges üben. Ten Slürinen, die ihr drohen, scheint sie dnrch den jetzt so fest aus» gesprochene» Willen der Nation nnd durch den Charakter uud das Talent ihrer Führer gewachsen. Aus Rom wird gemeldet - In Lanfe dieser W.'che wird in der italienischen Kammer die Verhandluug des Budgets des Ministeriums des Äußern aus die Tages» ordnung gelaugeu. Man erwartet die vom Miuister des Außeru, Marchese di Sau Giuliauo, abzugebenden Er^ llärungen uiil allgemeinem, großem Interesse. Bisher hat sich die Budgetdebatte recht lebhaft uud elwas um. ständlich abgesponnen, aber keine bemerkenswerten Zwl» schensälle ergeben. Die Vertagung der Kammer dürfte um den 5. Juli erfolgen. In parlameularischen Kreisen Frankreichs wird, wie »lau aus Paris meldet, angenommen, daß die im Laufe dieser Woche erwartete Abstimmung über die vom Ministerpräsidenten Briaud abgegebenen Erklä-rnugen, betreffend die allgemeine Politik feines Ka> binetts, eine Mehrheil von nngefähr 340 repnblitani. scheu Stimmen für ein Vertrauensvotum ergeben wird. Man nimmt an, daß Ministerpräsident Vriand viel-leicht noch eine Erklärung über die Laieuschule ab» gebeu werde, welche ein Unterrichlsmonopol des Staates zwar ablehnen, gleichwohl aber die Vedenklichkeiteu eines großen Teiles der Linke» zerslreueu dürfte. Das Pro-jekt der Wahlreform wird deninächst nnd jedenfalls recht-zeitig genug vorgelegt werden, damit die Wahl der mil ihrer Beralung zu betrauenden Kommissiou noch vor der nlu deu !4. Juli geN'ärligten Verlaguug der Kamlner» vorgenommen werden lönue. Die Vorlage des Vudgels für das Jahr 1911 wird sofort nach Abschluß der gegen-wärtige» Debatte erfolgen, fo daß auch die Vudgelkom-niisfion noch vor Begin» der Kammerferien wird ge-wählt werden t'öuueu. Die „Reichspost" greift die Kirchcnpolitik der spa» nijchcu Regierung heftig au uud weist darauf hin, daß in dem Kontordale mit dem Vatikan Spanien die Zn-sage geinacht habe, öffentliche Zeremonien uud Kund. gebuugen uichtlatholischer Bekenntnisse nicht zu dulden. Caualejas berufe fich aus das souveräne Recht der well-lichen Gesetzgebung uud breche unter dem Beifall aller Kirchenfeinde ruhig das Konkordat. Die „Zeit" führt aus, daß der Vorschlag zur Wie-derbesetzuug der Insel Kreta bei der gegenwärtigen inleruatioualeu Sachlage der einzig praktische und ein» leuchtende sei. Es bleibe leider uichls übrig, als daß die Schutzmächte Kreta wieder als „Depot" iu Verwahrung nehmen. Eine andere als eine provisorische Lösung der Frage ist unter den gegebeneu Verhältnissen überhaupt nicht möglich. Von alleu provisorischen Lösungen ist aber diejenige die beste, die wenigstens den Zweck! die Ruhe aus der Insel und damit den Friedeil Europas zu er-halleu, am raschesten nnd sichersten erreicht. Wer wird siegen? Roman von Headon Hill. Autorisierte Übersetzung von U. Vranns. (30. Fortsetzung.) (Nachdruck «erboten.) „Ich hege fast die Überzeugung, daß er die Tal btgaugeu hat. Hat er mir doch selbst gedroht! Und vor Iahrcu, als er taum mehr als ein Knabe war, habe ich ihu sagen hören, er würoe den Onkel umbringen, wenn er sich weigere, ihm das Geld zn seinen leicht» sinuigeu Streichen zn geben!" ries sie, völlig zusammenknickend iu jähem Ausbrnch hestigeu Schmerzes und damit Taveruers Glauben an die' Schuldlosigleil des Gefangenen anf Grnnd seines einnehmenden Wesens l'inerseits uud die plötzlich entstandene Antipathie gegen seinen neuesteu Klienten gänzlich forlfegeud. Und trotzdem war feiu Detekliv-Iustinkl, ganz ab. gesehen von seiner natürlichen Sympathie und A»ti» pathie, nicht voll und ganz befriedigt. Er konnte sich des Gedankens nicht enlschlagen, daß Vipau seine Dienste uur in Ansprnch genommen habe, ein durch» schlageudes Veweismomeut zu eutdecleu, ihn folglich als Katzenpfote zum Herausbeförderu eines Grolls von allem Datum beuutzt habe. Um fich aber von dei,- Nich. tigkeit dieser Ausicht zu überzeugen, war es von erster Nolweudigieil, zu erfahren, daß solch eiu Groll ezi> stierte. „Ich möchte gern wisscu, muß Sie jedoch gleich» zeitig bitten, des Grundes wegen mich nicht zu dräu» gen", äußerte er bedächtig, „ob Ihneu eine Person be-lannt ist, die anf Ihren Bruder Eyrill eine Pike hat. Bitte, mich ausrede» uud Ihnen eröffnen zu lassen, was mir im Geiste vorschwebt! Wüßten Sie vielleicht Tagesneuigteitcu. — ^Napoleons Augcnducll mit Tauid d'Angers.j Im Jahre 18l<», so berichtet der „Mer.'ure de Frmi.e", befand fich David d' Angers, der nachnwlo bcrühmle Bildhauer, noch auf der Kunstakademie. Eines Tages sprach man in dem Atelier, iu dem er als Schüler arbeitete, vom Kaiser Napoleon uud von der Macht sei» nes Blickes, dcu bisher uoch keiu Künstler vollkommen auf Gemälden zum Ausdruck habe bringen kennen. „Wollen wir wetten", rief da David d' Angers plö'Uich aus, „daß ich ihu dazu bringe, seine Augen uieder-zuschlagen?" — „Du? Schön, wir hauen die Welle." Eiuige Tage später kam der Baiser nach Paris. Er rilt die Avenue des Ehamps Elys^es herunter, als er sich plötzlich von eiuem Blicl getroffen suhlte. Er hielt das Pferd au und sah den betreffenden jungen Mann, der iu der ersleu Reihe der Zuschauer stand, geradenwegs an. Der Kühne war David. Mau erzählt von ihm, daß er gleichfalls iu seineu Augeu eiue große Macht gehabt habe. Er sah Napoleon, Napoleon ihn an. Es war ein Zweikampf zwischen zwei gleichen Kräften. Aber nach eiuigeu Augenblicken mußt'' David die Augei' senken. Er haile seine Wette verloren nnd der Kaiser wieder einmal gesieg!. — Mu Prozeß, den beide Teile verlieren wolle',.< Ein eifriger Agenl einer Versicherungsgesellschaft halte mit einem galizischen Kanfmanu einen Lebensvolle-rungoverlrag abgeschlossen. Der Kalifmann weigerte sich iu der Folge, deu Vertrag anzuerkennen, und die Ae° sellschaft sah sich zur Klage alls Zahlung der Versieb" rungoprämie für das erste Jahr genötigt. Iu einer Reihe vou Einlvendnngen bestrilt der Beklagte die ^er--pflichluug, die Prämien zu zahleu. Er behauplele, in den entscheidenden Punkten von dem Versicherungsagenten irregeführt worden zu sein, nnd beantragte die Abweisnng der Klage der Gesellschaft. Die Ange-hörigen dec Hausmanns bestätigte,i als Zengeu die. Nichtigkeit seiner Einlvendnngen, er selbst beschwor, daß er die Wahrheit gesagt habe. Das Wiener Bezirks» gericht, vor dem der Prozeß geführt wurde, ordnete die Echliißverhandlnng an. Da äuderle sich plötzlich die Situation. Der Kaufmann war »venige Tage vorher gestorben uud die Erben hallen jetzt dcis größte Inter-esse daran, daß der Lebe»sversicher>mg5vertrag zu^ Recht bestehe- sie erklärten auch in der Verhandlung, daß sie die Prämiei'. zahlen wollten und mit ihrer Verurteiln^ einverstanden wären. Die Versicherungsgesellschasl, die ihren Prozeß - ^ nach den früheren Angaben der Zen-gen ^ schon für verloren gegeben halle,'mußte ihn .,un gegen ihren Willen gewinnen. Sie wäre nnn zwar gern bereil gewesen, die Klage zurüctzuzieheu uud auf die Prämie für das erste Jahr zu verzichteu, dies be-darf jedoch der Zustimmnng des Gegners, die natürlich nicht erteilt wurde. Schließlich verurteilte der Bezirks-richler die Erben des Kaufmanns aus Grund ihr-.'s Anerkenntnisses zur Zahlung der ersten Iahresprämie. Die Verurteilte», die ihren Prozeß glücklich verloren haben, werden nnn gegen die Versichernngsg«'!'llschafl den Ansprnch aus Auszahlung der ganzen Vevsiche-rungssunime gellend machen. — Mue Hochzeit auf holier See.j Ans einem Schleppdampfer im Firth of Forch wurde iu der Nacht von Donnerstag auf Freitag G,a' Erik Arel Leweu-Haupt, Leutuaut im löuiglich schwedischen Regiment.' „Echauska", uiit einer dentschen Dame namens Karoline Wilhelmine Weiß getraut. Der Graf war mit seiner Braut uach Ediuburg gekommen, um sich dort lraueu zn lassen. Erst bei seiner Anknnsl hörte er, oaß er ei» verbindendes Glied zwischen jenem mir vou Ihnen übergebeueu Falle uud dem vorliegenden? Hatte jene Persönlichleil, Viueent, den ich sucheu soll, Ursache, Ihreu Bruder zu hassen, eine Ursache, die stark genng, ihn zu veranlassen, das Verderben Ihres Bruders zu Planen?" s Doch Ritas Anlwort erfolgte ohne Besinnen uud mit voller Bestimmtheit, so daß sie seine letzte Hoff-nung anf eiueu erfolgversprecheudeu Angriff auf deu von ihm selbstausgeslöberie» Beweis veruichtete. „Neiu", erklärte sie mit fester Entschiedenheit, „sie stnd einander uie begegilet uild Eyrill »vußte auch uichls von seiuer Haudlungsweise gegeu mich, uoch daß ich eiues beschirmelideli freundes bedürfte. Der arme charakterschwache Junge war auch uicht die Art von Bruder, den man in einen, derartigen Falle als Bei-stand anrufen würde. Er würoe sich sicher auf die Seite des Deludes gestellt, sich mit ihm verbündet nnd Freundschaft geschloffen haben." So stritteu die Slerue in ihrem Lauf gegen George Maiden iu seiner Repräsentation Dr. Eyrill Bathnrsls, so wurdeu seine Ehaneen verringert, einen scharfen juri» stischeu Verstaud zu seiuer Verteidigliug zu gewinucn, dcnn Mark Taverner hielt ihn für schuldig. Seiue Arbeit als Detektiv war schon getan, und als Rita seiu Bureau verließ, lounle er ihr »veiter keinen Trost mitgeben, als das Versprechen, sei» Möglichstes tu» zu Wolleu, für Eyrill eiue» geschickte» Verteidiger im Verhör zu sucheu. N e ll utes K a p i < e!. Der Nuf des Zeitungsjungen. Die alte Stadt Winchester befand sich im Zustande einer jener krampfhaften Aufregungen, wie sie von Zeit einen dreiwöchentlichen Aufenthall in der schottischen Hanptstadt nachweisen müsse, ehe rechtlich die Bande der Ehe um ihn geschluugen werden könnten. Aber Graf Lewenhaupts Urlaub reichte nicht so lange. Er vc-fragte deshalb einen Rechtsanwalt, was zu tu» sei. Dieser entdeckte ein altes Seegest'tz, nach dem aus Schis» feil drei Meilen vom Lande entfernt Trannngen jeder» zeit ohne weiteres vollzogen werden können. Eiu Schlepp« dampfer entführte deshalb die Hochzeitsgesellschaft, dav° unter zwei deutsche Vrautjuugseru, und Pastor John-ston in den Firlh Hinalls, wo die Trauung iu der üblichen ^-orm vollzogeu wurde. — sDie Hiadinmcncrgic der krde.j Über die nu-geheuren Krastmengen, die die Nadinmvorräle der Erde bergen, macht die „Umschau" intcres>cn!le Mitteilungen, die einem Vortrag über den „Radiumwer: in der Natur" von Dr. Karl Kurz entnommen siud. Die Geschwindigkeit, uiit der die Nadinmstvahieu :» deu Weltraum ausgehen, wandelt sich beim Turchdringeu der Materie in Wärme um, nnd damit wird das Nadium z» einer unerschöpflichen Wärim'aMlk für die Erde. Untersuchungen haben ergebe», daß eiu Gramm Radium in einer Stunde genügend Wärme al.vflrahlt, um eiu gleiches Quantum Wasser vou Null Gr^d ,'.nm Sieden zn bringen. Tazn kommt, daß die Kraftabgabe, des Radiums jahrzehiltelang fortdauert, währeud Kohle nach dem Verbrennen erschöpft ist. Die Erde enthält gegcn 28 Millioneil Tonnen Radium; das würde einer Kraft» menge von 3 Billionen Bogenlampen entsprechen. Ein kleinerer Haushalt, der im Jahre etwa )<»>> Zentner Kohlen verbraucht, würde seinen Heizbedarf mit l^i. Gramm Uran völlig decken können. Das Uranbcn> wer! in Eornwall bringt sür ,'ich allrin lährlia) bereite M Tonnen Uran hervor. Ein Hnüderlste! dieser Pro-dnllion würde völlig genügen, um eine Großstadt »vie München ein ganzes Jahr lang mi: Hcizl'iaft zn ver-sorgen. Eine Tonne Uran wird in England heilte mit 4l,.l!<«» Mark bezahlt. Es ist interessant,' zu untersuchen, »vie sich die Heizloflen mit Ura>». z-.i deu Kosten der ttohle verhallen. Ein kleinerer Haushalt verbraucht im Jahre rnnd 18«» Mark für Kohlen. Tiefe 100 Zentner Kohle» können durch 12>4 Gramm Urau erfetzt werden, die Heiitc etwa 5<» Pfennig kosten, ^-ür die gleiche kraslmenge, die wir l^eute auZ deu Kohle» zieheu und die mit 180 Mark angesetzt isi, würde man bei Verwendung von Uran uur 50 Vfenuig bezahlen, kurz, der gauze Haushalt würde im Jahre eine halbe Mark sür Heizmaterial aufwende». Einft'veilen fehlt freilich noch eine Methode, die es ermöglicht, die Nadiummeugen der Erde praktisch zu verweud''n, aber es steht woh> außer Zweifel, daß es der Wissenschas! gelinqen wird, in absehbarer Zeit anch dieses Problem zu losen. — Wil Ticrc sich vcrständigcn.j Im letzten Heft der „Revne" berichtet G. Roux über mehrere besonders merkwürdige ^älle, in denen Tiere sich unlereinander verständigten. Die Insassen eines Londouer Hospitale' saheil oft im Garten und anf den Korridoren "des Hospitals die beiden Terriers eines Buchhändlers der Nachbarschaft herumspielen. Hatten die tIngen Tiere nun die zahlreichen ^eule gesehen, die mit verbundenen Armen oder mit verbundener Stirn in den Operationssaal und ins Verbaüdszimmer gingen, nnd hatten sie enldeclt, zu welchem Zwecke das geschah? Jedeusalls er-schienen sie eines schönen Tages mit einem Genossen, eiuem großen, gelben Hund, der stark hinkte und dcn die beiden Huude in ihrer Mitte znm Operationssame führte»i. Sie hatten ihu augenscheinlich davon überzeng:, daß der Besuch vou Nutzen wäre. Der ^all eriunevt an den eines anderen Hnndes, dem die Pfote gebrochen und von einem Tierarzt verbunden worden war n»o zu Zeit die vom Dom und Klosterduntel ausströmende feierlich dumpfe Luft bewegen und erleichtern. Die Assisen hielten nämlich ihre Sitznngen, uud die heu< lige würde aller Wahrscheiulichkeil uach eine denkwür' dige werden infolge des Verhörs eines des MoroeS angeklagten jungen Mannes. Und die Tatsache, daß der Angeklagte ein Gentlc» man und praktiziereuder Arzt war, der sein gottloses Verbrecheu vermittelst eiues jeuer feinsten Gifte, die d",' Wissenschaft kennt, ausgeführt haben sollte, erHöhle .lo^I das vom Publiknm empfundene Inlereffe bedeutend. D^' Gerichtsoiener machten sich anf eine Überflutung >» dem altersgraue» Schlöffe gefaßt, da mit Ncstimmthei! mlzuuehme» slcmd, daß im Augenblicke der Öffnung der Türeu jeder verfügbare Platz von der einströmende» Menge besetzt werden würde. An diesem naßkalten Oktobervormittage wölk'» wir zuerst den beiden hervortretendslen Persönlichkeill''-— dem Richter uud dem Gefaugeuen — einen Best'cl' abstatten. Iu seinem Zimmer im Hotel, wo er ^'bl'» gefrühstückt hatte, staud Sir Henry Celwood, ber.'il^ mit seiner Robe augetan, und wartete auf den WageN des Scherifss, der ihu abhole» uud uach dem Gerichts' saale im allen Schlosse fahren sollte. Leicht an d>c Kaminbekleiduilg gelehnt, mit der einen Hand sci>^ Robe znriicthcillend, sie vor den ^euerslammeu zu ^»'il' zen, iu der andere» eiueu Brief halteud, da huschte, w"' er so dastand, der Ausdruck gemischter EmpsiudumV» über sein kluges, charakterfestes Gesicht, am stärksten trat die Strenge hervor, doch hin lind wieder erweiche sie sich zu zärtlicher Milde nnd zu uoch einem anders Gefühl, das anf Schwanken uud Zweifel deutele. (Fortsetzung folgt.) Lmbach« Zciwn» Nr, »N 1273________________________________________23, Juni 1910, der nach seiner Heilling eines Tail's seinem Wohltat« einen anderen vierfüßigen Patienten mit einer ähnlichen Verwundung brachte. Nordensljöld und Peary haben aus Grnnd ihrer Neobac!)tn>lgen versichert, daß die Eskimohunde jeden Befehl verstanden, muchle er nlin in schivedischer, englischer oder grönländischer Sprache ge» geben worden sein. Mail hat daher dem Hunde eine sprachliche Begabnng dnrchans Angestanden, Nunr sührt den Hund eines englischen Pächters an, der zu Füs;.'» seines Herrn lag nnd schlief, als dieser zu einem Be» such^r, ohne die Sprache irgendwie zu erheben, sagte: „Ich glaube, die Kuh ist ans dem Kartoffelacker!" S^ gleich war der Hund ans den Füßeu, sprang auf eii^n Stuhl und blickte zum Fenster hinaus. AIs er die Kuh nirgends auf dem Kartoffelacker sah, ging cr hinaus und zum Stall, wo die Kuh augekettet lag und kehrte dann langsam wieder zurück. „Ich glaube, die Äuh ist noch immer ans den, Kartoffelacker!" wiederholte sein Herr mil demselben Tonfall. Nieder war der Huud ans den pichen, wieder lief er hinans und wieder kam er herein. Beim drillen Versuch „lächelte" er, sozusagen nnr, wippte diskret mit dein Schwänze nnd sah ans, als wolle er sagen: „Alter freund, nnr kennen nns!" Daß Wölfe »nd Elefanteil sich untereinander anfs beste ver> ständigen können, ist seit langem bekannt. Von den Ratten versichert Nour, daß sie „flüstern", nm sich nicht zu verraten. Dagegen hat mall beobachtet, daß die Vögel keine gemeinsame Sprache haben, sondern daß jede Art ihr eigenes Idiom hat. Eornish, eiu bekannter englischer Tierbl obachter, Hai an der Küste von Norfolk Negen-Pfeifer, Slraildläufer und andere Stelzvogelarlen be-obachlet und behauptet, daß ihre Sprache zwar nicht sehr reich sei, sich aber von ihrem Gesänge dentlich unterscheide. Vom Schwan behauptet er, daß er stumm sti, Männchen und Weibchen wüßten sich aber dennoch sehr gnl zu verständigen. Er selbst halle indessen einmal einen jnngen Schwan, der schon in seinen ersten Lebenslagen sehr „gesprächig" war. Wenn er Huuger hatte, so denlele er das durch ^inen leisen durchdringenden Schrei an, der sich, etwas tiefer, wiederholte, wenn er sntl war. fühlte er sich glücklich, so ließ er ein ununterbrochenes „Zwitschern" vernehmen. Immerhin war dieser Schwan eine Ausnahme, so schließt Nonr nnd fügt hinzu, daß^ Eornish, obgleich seine freunde ihn für wahrheitsliebend erklärten, immerhin viel - gejagt hat. ! — Mne eigenartige Voltssitte) besteht in veischie-denen faffeebanenden Bändern, besonders in Vrasilkn, Wird ein Kind geboren, dann stellt man dort einen Sack vom allerbesten Kaffee beifeite als ein Geschenl für das Nengeborene, das den Kaffee aber erst bei se>ner Heirat empsängl. Gewöhnlich ist dieser Sack Kaffee eine Gabe von nahen freunden oder Verwandten und wird mit der größten Sorgfalt anfbewahrt. Er ist von dem Geber versiegelt nnd gewöhnlich mit einer Karle ver° feheil, ans der die besondere Art und das Aller des Kaffees angegeben ist. Einzelheiten aus dem Gebell des Kindes werden von den Ellern hinzugesügt. ^um ersten Male geöffnet wird der Sack, wenn das Kino heiratet. Tann wird der Hochzeilslaffee aus dielen fo bedeu» tnngsvollen Bohnen bereitet und mit große,' feierlich-keit getrunken. Der Sack wird nach der Hochzeit wieder geschloffen nnd dein juugen Vaare in sein neues Heiin gebracht. Die Ehelente dccken nun in ihrem ersten Ehe-iahr ihren Kafseebedarf ans diesen dem K!nde gespendeten Bohnen. — sDic Nache des Kunden.) Schwer- Nache hat ein junger Maun in Braunschweig an seinem Schneider genommen, der ihm einen schlechtsitzenden Angng geliefert hatte und sich weigerte, ihn '.'irückzunehmen. Üm dem Publikum z» zeigen, »vie sehr er hereingefallen fei, zog der junge Mann den Anzug an und heftete sich ein großes Plakat ans den Nucken,, am dem geschrieben stand: „Dieser schlecht sihende An',ug ist für 8^ Mart von der Firma N. N . . .slraße, ^'liefen." Damit ging er dann aus den belebtesten Straßen der Stadt einher, wobei er natürlich großes Ausfehen err.'nte. Johannistag — Heiratstag. Wer kennt nicht die Wunder der Iohannisnachl, und wer weiß nicht, daß in der Johcnmisuachl gehenu. niövolle Kräfte am Werke find, die, durch die rechten Mittel aufgelöst, dem Erdentinde Glück «nd Sc ien bringen? Das äußere Zeichen, das Symbol des ^u> liannistages, ist ill manchen Gegenden der brennende Johannisbnnm, in anderen wieder das Johanuisfeuer. Fast alleil Bändern Enrupas aber gemeinsanl ist c>ie llberzeugllng, daß der Johannistag der Tag der ^»eb?»» den sei. In der Bretagne, dem eigentlichen ^ailde dcc->>uha>l»iotages, in dem ein Drittel der Männer Iohan. Ues heißt, herrscht der Glaube, daß ein Mädchen, wenn l'5 sich bald verheiraten will, um das Johannisseuer 'anzen muß. Das Instige Fest, das in allen Kommunen der Bretagne am Johannistage gefeieri wird, ist dazu geeignet, „sie" d<'N ersehnten Zukünftigen kennen lerncn ^tt lassen' denn je tiefer es in die glückbringende Io. hannisnacht hineiilgeht, desto ausgelassener gehl es her. Eiu neckischer Iohannisreim, der hmiptsächlich in Belgien bekannt ist, lautet: '„ssappsocke^-vou^, ll3i-^0N8, tillettez — clan8 ce joli jeu cl'^mourettez; ^Mdl-ci38e^-v(iu3, jeunez ^en3, pour — ce tre8 ^ntil jeu cl'^mour!" Das heißt zb deutsch: „Kommt ^rn», ihr zluabeii, Mädcheil, zu diesem schönen Spiel ^cr Verliebten; mnarint euch, junge ^eulchcu, in die° >rn, süßeil Spiel der ^iebe!" Auch in dem lühlereil Eilgland ist der gehcimnis-volle Zauber der Iohannisnachl bekannt. In ihr sollte man das zanberträstige Kräulleiii „müßige !^iebe" (Viokl tricolor) Pflücken, das eine gar seilsame Wir-tung heworbrachle. Strich lunil damit über die Augen» lider eines oder einer liebenden, die im Schlafe rnhu, so überlrng die betreffende Person alle ihre !^iebe nnd Zuneigung auf die Person, die ihre Angen beim Er» wachen znerst erblickt. Man brancht nur an Shake, speares „Sommernachlstraum", der eigentlich „Mitl-sommernachlslranm" heißeil müßte, zn deiikeii, ni^i sic!) zn überzeugen, daß dieser Glaube anch ihm belalUll »rar. Verliebte Mädchen in den Gemarken Norddeutsch» lauds grabeil in der Johannisnacht mancherlel Nnr^ zeln stillschweigend aus der Erde, um des „kommenden Geliebten" Gedanken, Beruf und Stand schon im vor> aus zu ergründen. Ooer sie binden am Iohannisabend in bestimmter Slnnde aus neunerlei Blumen einen Kranz, der alsdann so la»ige nach den Asten eines sorg' fällig ansgesiichlen Baumes geworfen wird, bis er hän» gen bleibt. Die Zahl der Würfe bestimmt die Neihe der Jahre, die bis znr Hochzeit ill Hangen nnd Bangen noch ledig zugebracht werden müssen. Von jeher scheineil gerade achterlei Pflanzen mit dein Kultus des Johannistages verknüpft genxsen zn sein, denn alls dem 17. Jahrhundert wird nils ein blumiges Akrostichon nils den Namen Johannes über» liesert. Nach ihm hcißen die achterlei Nlmnen des Kranzes: Jarum (Arum), Origanum (Dosten), Herba benedieta (Segendistel), Allium (Knoblanch), Nigella IIungfer im Grünen), Nabelkraut (Polentilla), Eiere« meilla diaboli (Asa soetida), Sueeisa (Eeabiosa suecis,,!. Auch in Ober» und Niederbayern, der Oberpfalz, Ober- nnd Unterschwaben lenkt der Johannistag die Gedanken der Jünglinge nnd Mädchen ans das limf» lige ^iebesglück, und die etwa fchon heimlich Verspro» chenen erhoffeil von der geheimnisvollen Kraft des Io° hannisseners Fördernllg ihrer heimlicheil Wünsche. Je ein Männlein nnd Weiblein nmlanzen Arm in Arm oder Hand in Hand den Holzstoß des Summerionn-Wendfeuers nnd springen oder, »vie man in Schwaben sagt, „picken" miteinander durch die Flamme. Mit diesem Sprung durch die Flamme verbindet sich zngleich der alls grauer Vorzeit überkommene Glaube, daß der Nalich die Körper vor Krankheit und Schäden während des kommenden Jahres bewahre. Am i^ech singt die paarweise versammelte Jugend nach vollendetem Neigen nm den brenncnoen Ba»»': „Unterm Kopf nnd oberm Kops, tn i mein Hüll schwi». gen; Madl, wenn d' mi gern hast, dnrch's Fuir mußt mil mir springen!" ^ießen sich die Paare im Sprunge nicht los, so gab es bald eine Hochzeit. Im Algäu fordern die Knechte, wenn „gesnnkt" wlrd, indem sie um den brennenden Holzstoß tanzen, die Madls cms: „^iebsti spring', — Verdien' dir dies Jahr einen güldenen Ning!" Und da auch im Volke der alte Spruch lebendig ist, daß das, was sich liebt, sich anch neckt, so wird vom Bodensee von folgendem besonders heiteren Branche be-richtet: Die erwachsenen Burschen nnd Mädchen müssen dnrch die Flammen springen, wer sich aber verbrennt, mnß eiil Kleidnngsslnct als Pfand hergeben. Erfolgt nochmals ein Verbrennen, wird eiu weiteres Kleiduugs» stück gefordert, und so kann es wohl einem besonders Ungeschickteil geschehen, daß er schließlich nur noch das — allernötigste Kleidungsstück besitzt. Die Auslösung der Pfänder geschieht durch eine möglichst ausgiebige Tranlspende. Im Egerland wnrde der Johannistag ans folgende Weise begangeil: Wenn der blnmengeschmückte Johaii' nisbanm niedergebrannt war, von dem die Burschen die durch die Mädchen ausgehängten Kränze herabgeholl hatten, während der Nanm abbrannte, dann stellen sich die Burscheil den Mädcheu gegenüber nm das Fener. Die heimlich Versprochenen schauen einander dnrch Kränze und durch das Feuer an, um zn ersahreu, ob sie sich treu seieu. Lotal- und Prouinzial-Nachlichtcii. Einnahmen und Ausgaben der Stadt Laibach im Jahre 1581. Geschichtscriimerungcn von P. v. Nadirs. II. (Fortsetzung und Schluß.) „Ausgaben aus Veuelch." In dieser Nubrik erscheinen jene Ausgaben ans» geführt, welche der Ober°Stadtkämmerer aus Anord-nung des Magistrates oder im besonderen des Bürger» Meisters flüssig zu macheu hatte. Unter anderen he» gegnen wir hier zunächst dem Posten von 38 sl. 51'/, kr«, welche Slimme sür 3 „Samb" süßen Wein zu bezahlen lam, „so man dem Herrn Andreen Krauseil (Vertreter der Stadt ^aibach in Geschästsangelegenheiien in Grazj verehrt hat", die 3 ^agl (Gefäße), in welchen dn Wein dahin geführt wurde, kosteten 1 fl. 30 kr., „dem Basti (Sebastian) Novakh so gemeldt 3 Samb Wein geen j Gräz gesüert für Samerlohn 11 sl. vno für den Dai) biß gceu Gräh 4 fl.". — Für die Stadl°Noldurst 121 Paar Pulverflaschen, jedes Paar per 2«-'/« kr., thuet 53 fl. 46-/^ kr. — Dem Juri Tschcrne, Buten, welcher dlr Pest wegen ein Schreiben nach Franzen getragen, Botenlohn 26 lr. — Dem Herrn Mar),- Stetlner (der später Bürgernleister wnrde) znm Anlanse einer Po. saune 15 fi. — Einen, gefangenen Türken auf Befehl des Herrn Pieardo ' als Verwalter des Bürgermeister-amtes 2 fl. — Dem Herrn Andre Alcraudrin und Herrn Mari Etettner als Abfchlagzahlung auf die 15l«) fl., welche die beiden Hevrn „im 79. Jar gemeiner Stadt" zn Bezahlung der Steuer an die Landschaft geliehen, 60 fl. geleistet. — Zum Ankauf eines Bechers als Geschenk sür den Landesvizedum 41, fl. 15 lr. — Dem Marco Saplotnik, „so er auf der Trantschen (im städtischen Gefängnis) im Stübl nnd bei S. Nieola in der Schnk' die Ofen gebessert" 2 fl. — Deu Büchsenschichen lder Nohrschüt;en.Gesellschaft) nach altem Herkommen N» fl. — Dem Herrn Bürger» meister Lienharl Ehren „für eine Ladschaft (Gesell» schasl) so bey Ihmo gehallen worden" 23 sl. 43 kr. — Mehrereil Boten, welche der Infektion (Pest) wegen nach Gürz, St. Veit am Pslaunb (Fiume), Trieft ge» schickt wurden 1 fl., 1 sl. 32 kr. und 14 kr. — Herrn Hansen Pfanner für 2000 Dachziegel 5 fl. 50 kr. — Dem „Stadtlhurner" Zacharias Eggart, Inhalt Nat» schlags geben 4 fl. — Für einen Samb „Tschernilhaler" Wein,- der wieder dem Agenten Kraus nach Graz der-ehrt wnrde, l5 fl. 17'/2 lr. und dem „Sanier" Pankraz Kermel für Samerlohn und Daz 5 fl. 25 fr. usw. usw. — Im gangen betrngen die Ausgaben ans Befehl 440 sl. 27 lr. 3 Pf. A usga b e n a n s N < chlss ii h r l> n g e n. Uiller anderen Posten findet man hier aufgeführt: Für eine Erstrecknng kontra Herru Adam Moseon in die Vizedomlanzlei geben 8 kr., siir eine Erslreckung, koillra Eillich ebeildahin 8 kr. und dein Boten, welcher den Befehl nach Sittich getragen 18 kr. — Dem Boten, welcher eine Appellation wider die Herren Haller uuo Gallen von Graz gebracht 20 kr. — Den Herreil Koni-missären, welche Zeuge» aus oem denlscheu Grund era» miniert, für drei Mahlzeiten 9 sl. — Die Ausgaben auf Nechlsführnngen machten in Summe 12 fl. 56 kr. ans. G e m e i ne-' A u sga b e n. Diese Nubrik erösfuel unter dem l. Jänner die Post: Dem Primus Amblinann ' seine wöchentliche Be» soldnng 42 lr. — Von zwei Kammerbüchern (Ein» nahmen» nnd Ausgabenbuch) einznbinden (ill braunem ^eder) 48 kr. — Dem Stadtmülluer 40 fr. — Den Wächtern im Sladtturm 10 kr. — Ein Zimmermann, welcher durch 4 Tage Brunuröhren bohrte, per Tag 1.3 tr., ein zweiter für dieselbe Arbeit durch 4 Tage, Per Tag 12 lr; „vom Audre Oblak kaufst ziveen Nabniger (Bohrer) zum Bohren der Nöhrprünnen" 1 fl. - „Zween Arbeiter haben bey deu Hüetteu (Markt. Hütten) den Schnee geraumbt, Inen geben 12 kr." — Der Zimmermanumeister Hansche, welcher 6 Tag beim Brunnen am Plah gearbeitet, erhielt per Tag 13 kr., im ganzen 1 sl. !8 fr. — Drei Arbeiter, welche durch 5 Tage beim Brunnen am Alten Markt gearbeitet, per Tag 6 kr., Summe l sl. 30 kr.; der Meister Hanschc für 6tägige Arbeit beim Zeughaus per Tag 15 kr., in Summe l fl. 18 fr. — Für Ausbesserung der „Sladl'Trummel" bezahlte mau dem Franz Pinter 1 fl., für die, zwei Häute hiezu 32 kr. und für den Strick zu der „Drumel" 12 kr. — Die zwei Maurer, welche das Pflaster beim Bislnm in zwei Tagen ge-„.acht, jeden Tag 14 lr., in Summe 56 fr., drei Arbei-ter, welche 5 Tage bei deu, Pflaster „räumen helfen", jcden Tag 7 kr., in Summe 1 fl. 45 kr. usw. usw., eine Neihe von Posten für dieselbe Arbeit, loelche im ganzen nebst den Sand» und Steinfuhre» über 10 sl. gekostet. — Im Nalhause wurde eine Wölbung gemacht, vier Arbeiter (Maurer) an diesem „Gewüib", jeder zwei Tag gearbeitet, per Tag 15 kr., „thuet 2 sl."; 6000 Mauerziegel, Fuhrlohn 2 fl., 10 Fuder Sand von der Save zu dem Rathaus geführt 1 sl. usw., von dem Steinmen Bablisla „ l3 Kragstein so mau unter das Nathhaus verbraucht" 5 fl. 12 kr. — Der Bürger» mcister Herr ^ienhart Kyreen lieferte ,130 Pfund Eisen, Inhalt Quittung bezahlt demselbeu 4 fl. 52 kr. 2 Ps.", strner ad Nathansban „zu dem Gewülb sür die Rath» sluben 6000 Gewölbziegel, jedes 100 5 5 sl. ^ 12 sl. 30 lr. und 6000 Mauerziegel, jedes 100 il 1 sl. 45 kr. -^ 10 fl. 30 kr. — Im ganzen betrugen die sog. ge» meinen Ausgaben 709 fl. 50 kr. 2 Pf. Die Ausgaben „vmb Holz nnd Sand zn oen Ziegel» stadeln" beliefen sich ans 167 fl. 46 lr., diejenigen „für Machnng nnd Brenuung der Ziegel" 559 fl., „vmb Gehülz vnd Prelter" 378 fl. 16'-/,, kr. In dem Jahre, 1581 wurden auch umfassende Verbesserungen an den Ningmauern bei dem Klosterlor, bei dem Deutschen Tor ' 1573. 74 Swdtrichtcr (Valoasor M lXl> 702). ' Nebst deili Prossclcr und Wippachcr schon im Mittel» alter eine im Ausland weit imd breit beliebte Wcinsorte aus dem Naistgelnete. ck ' Gewöhnliche im Gegensatze zu eigens befohlenen Aus« gaben. * Magislratlichcn Viener. Laibacher Zeitung Nr. 140. 1274 23. Juni 1910. gegen das Vizedomtor, (UN Turm beim ^abjek, beim Epitaltor und an den Basteien am Berg vorgenommen) diese Arbeiten kosteten in, ganzen 105 fl. 14 kr. 2 Pf. - - Die letzte Post in dem Ansgabenblich ist der Ver» dienst des „Nachrichters" lScharfrichlers): Den, Mei-ster Jury, das; er einen mit dein Strang gerichtet 20 kr. und für ein „Viertl" Wein 6 kr., das; er einen mit Ruten gestrichen auch 20 kr. usw., im gauze» ver-diente der „Nachrichler" in diesem für Zwei Strängn-ü^rungen >>nd in, übrige» für Rutenstreiche» 2 fl. 16 kr.' Wenn wir hier znm Schlüsse es wiederholen, das; die Einnahmen des Jahres 1581 4437 fl. 5M/i kr., dagegen die Ausgaben 4938 fl. 46 kr. 2 schwarze nnd 2 weiße Pfe»»ige belr»geu, das; sich somit ein Mehr von Angaben im Betrage Kon 500 sl. 56 kr. '/i-'/n Pf-herausgestellt, so können wir, indem wir einen Vlick in dic Abrechnung des Jahres 1582 machen, ersehen, das; auch in diesem Jahre die Ausgaben ein Mehr von 91 sl. 21'2 kr. ergaben, den» die Einnahmen betrugen im letztgenannten Jahre 5186 fl. 47-V«, kr., die Aus-gaben hingegen 5278 fl. 8"-/'-> kr. " lHohcn Besuch der Adrlc.lierger Grotte.) Wie uns ans Adelsberg bericlitet nnrd, traf am 2l. d. M. nm 4 Uhr nachmittags Ihre kaiserliche Hoheit Eli' sabeth Marie Fürstin zu W i n d i sch > G r a e tz , geb. Erzherzogin von Österreich, im Automobil, von Miramar kommend, mit ihrem Gemahl, Seiner Dnrch» laucht dem Fürsten Otto zu W i n d i sch » G r a e tz , zur Vesichtignng der Adelsberger Grotte ein. Am Ein» gange der Grotte von den Mitgliedern der Grotlen» koinmission son.'ie dem Bürgermeister der Etadlgemeinde Adelsberg ehrsnrchlsvoll begriißl, weilte» die hohen Gäne durch fast zwei Stunden in den Räumen der Unterwelt. Im Talizsaale hatte sich die Instrumental-nlusik des Adelsberger Musilvereines postiert, welche beim Vetrclen des Saales dnrch oie Fürstlichkeiten die Voltshymue intonierte. Daselbst trngen anch die erlauchten Herrschaften über vorgetragene Bitte des Ob. inannes der Groltenkoinmission Ihre Namenszüge in das anfliegende „Goldeue Ehrenbuch" der Grotte ei»l. — Aus Anlas; des hohen Nesnches waren die öfsent» lichen sowie ein großer Teil der Privalgebände be» flaggt. .^1. '' ^Veränderungen im Finanzdieuste.) Versetzt ».nirde der Finauzselretär Pau! Jerovee voul Gebühre»' benilssnngsamte znr Finanzdirektion Departement II, der Fiimilzsekrelär Fra»z G e r st e n m a y e r vom Steiierreferate Adelsberg znr Finanzdirektion nach Lai-bach Departement I, der Fiua»zlommifsär Max. De» b c v c aus dem Departement IV ius Departement III als Gefällsnnlersnchnngskommissär, der Fiucmzkommif-sär Johann D i tz von der Fi»a»zdirektio» in Laibach als Stenerresereilt znr Bezirkshauplmanuschaft in Adelsberg und der Eteuerpraltikaul Johann W e i s; vom Sleneramte in Tschernembl zu jenem nach Neumarlll. Aus dem Verbände der, krainischen Fiiiailzdiretlio», schied der Finanzkonzeptspraktikant Iofef «inkovee. — , e b e st a des Lanoesgendarmeriekom-mandos Nr. 12 in Laibach zunl Landesgendarmerie-komiiiando Nr. 5 in Weinberg. ' il/.i^1ii rnxi'ccl. Ixpupolnil ,Iu«. H^n/.i, Laibach 1910, IviUoli^Iin l)u1, geb. 3 I< 30 !>, zum Unt^rrichlsgebrauche an Gymnasien, an denen die Mathematik in slovenischer Sprache gelehrt wird, ansgesproche», was im Mini» slerialverordnnngsblatte demnäclisl knudgelnachl n'erden wird. - -!'. — sKaiser Franz Josef.Jubiläumsfreiplätze.) Im Schuljahre 1910/19!! kommen an der Handelslehr. anslalt von Alois Weis' Nachfolger in Wien, I., Getreidemarlt 16, zehn Freiplätze zur Besetzung. Diese Kaiser F r a n z I osef» Jubiläumsfreiplätze lverden an entsprechend qualifizierte Söhne und Töchter von vermögenslosen Offizieren oder Militärbeamten des Aliiv° oder Ruhestandes, ohne Unterschied der Natio-»alilät oder Konfession, auf die Daner eines Jahres verliehen und befreien vom Erlag des Unterrichte» Honorars. Weitere Äenefizien schließt dieser Freiplatz nicht in fich, ein Internat ist mit dieser Anstalt uichl verbunden. Die Ansnahme ist vom vollstreckte!, 14. Le» benssahre abhängig. Knaben sollen, um dem Unter» richtsgang folgen zu können, in der Regel die drei» klassige Bürgerschule oder zwei bis drei Klassen eines Untergymnasiums oder einer Unterrealschule, Mädchen die dreiklassige Bürgerschule oder eine derselben gleiche wertige Schule absolviert haben, doch kann in rück» sichlswürdigen Fällen, bei besonders begabten Schüler»'., bezw. Schülerinnen, hievon teilweise abgesehen werden. Die mit dem letzten Sch»!zeug»is versehenen Gestiche sind bis 20. August 1910 beim Reichskriegsministerim!! einzureichen, Näheres über die Anstalt uud dere» Uutcrrichtszwccl enthalten deren Jahresberichte. — sErsolge unscrcr Offiziere in Frankfurt.) Am Sonntag erränge», bei den, Eoueours hippigue i>, Frank, furl a»n Mai»,, »vie von dort berichtet wird, die öfter» rcichisch'ungarischen Offiziere in der Reilkonkurrenz von elf ausgesetzten Preisen nicht »veniger als sieben, dar» unter auch den ersten. In dieser Reiltonturrenz, an welcher 26 Offiziere teilnahmen, placierte sich Ritt» meister Etbin R a v n i h a r des 4. Ulanenregiments, Lehrer an der Weißlirchner Kavallerieladellenschnle, ein gebürtiger Laibacher, als erster. — vo am Abend des gleichen Tages ein Vereinsl'onzerl slatlsindel. Am Soniuag vormittags erfolgt die Besichtigung des dor» tigen Bergwerkes, nachmülags im Garten „^um sch,oar° zeil Adler" eine kansmännische ^usamluenfnnfl. Ab» fayrl am Samstag um 12 Uhr 5« Mi». Wer sich uichl am Samstag am Ausfluge beteiligen tan», vermag anch am Sonntag nach Idria abzugehen, doch möge er dies dem Vereine nnverzüglich mitteilen, damit in Loilsch Wage» bestellt werden. — lPlahmnsik.) Programm sür yenle trö!inngs!»arsch aus der Oper „Die Folknnger". li.> ^iomzai: „Ernst und Scherz", Potpourri. — llHlu Teil der Tloveuischen Philharmonie) konzertiert hellte von halb 4 bio halb 7 Uhr, nnd da5 voll° ständige Orchester abends von halb 8 bis halb I I Uhr im Hotel „^ivoli". Eintritt frei. — sVermählunss.) Montag fand in Rudolfswert die Vermählung des Kausmannes Herrn Gustav Kaftuer mit der Mudewarengeschäftsiuhaberin Fräulein Antonie Jager aus Laibach statt. Den Tranuugsakl vollzog' Herr Propst Dr. Elbert in feiner Hau^kapelle. — lTchadeufeuer durch Vliizschlnq.) Am 18. d. M. nachmillagv ful,r der Blitz in die isoliert stehende Harfe d«'s Besitzers Anton Osolin anö St. Veil, Gemeinde-Vorstehers von Prevose, und äscl)erte die Harse samt elloa 56 Meterzentnern Henvorrälen ei»,. Der Schade» beträgt a» !<><»0 K; die Versicheru>,gasumme nur 300 K. ' '—^— — ,g über den Antritt des Vereii,es zum Landesverbände der Vereine für Kiuderschutz und Jugendfürsorge. Eine zahlreiche Beteiligung wird erwartet. —<^. — lTie alte hölzerne Taveliriicke l>ci Krainlinrq,) die uuninehr demoliert werden soll, Hai Herr Joses Novak, Handelsmann nnd Besitzer in Iama bei Matx-iVe, am 18. d. M. im Offcrtlvege nm den Preis von 3600 !< käuflich an sich gebracht. —^. — <(5rbnuu!,ss vou Hotels uud Sanatorien in Dal> matien.) Wie ans Wien gemeldet wird, hat sich nnter der Führnng der Laibacher Kreditbank eii,e Gesellschaft mit sechs Millionen Kronen Kapital znm ^wecte der Erbauung vou Hotels und Caualorien in Dallnatien gebildet. — sFeriulreise für Richter, Advokaten, Notare und non diesen eingeführte Gäste.) Ein Komitee, bestehend aus Angehörigen der obigen Stände, organisiert, wie bereits gemeldet, eine Mittclmeerreise, deren Teilueh» ,ner sich an, 30. Juli l. I. in Trieft einschiffen. Die Rüctkehr nach Trieft erfolgt am 14. August I. I. Tie Reise ist als Erholungsfahrl geplant, weshalb möglichst ans die Bequemlichleil der Reiseteiluehmer gesehen wurde. Besucht werden: Eattaro, Taormina, ^uuis, Palermo, Neapel, Messina, Korsu, Gravosa und Vene-oig. Die ».och verfügbare!, Plätze schwanke» zwischen 500 uud 750 K, da alle billigeren Plätze bereits ver-griffen sind. In den Preisen sind alle Nebenauslage», einschließlich der Landaufenthalte enthalten. Visher liegen 100 Anmeldungen vor. Die Fahrt wird mit der „Laura" der Austro»A,uerieana n»ter»omiuen. Die Größe des Schiffes < 12.300 Tonne») uud dessen ruhige Fahrt schließen Seekrankheil nahezu ans. — Eventuelle Anmeldnngen nimmt bis !0. Juli Hufrat n. T. B. Morarui in Wien, Vlll., Zeltgaffe I, entgegen. — sReichöjassdtag in Wien.) Im Znfammenhangc Protektorate Seiner 'f. u. f. Hoheit des Erzherzogs mit dem vom 5. bis 7. September I. I. nnter dem Friedrich stattfindenden II. Internationalen Jagd» longresse findet am 4. September l. I. ein österrei» chischer Reichsjagdtag in Wien statt. Aus Anlaß dieser großen Versammluug österreichischer Weidmänner sollen die heiinische» Jagdoerhällnisse gekennzeichnet und Anträge anf Sicherni'g der Existenzbedingungen der in vollslvi'tfchastlicher Aeziehnug so bedelllsauieu Jagd ge> stellt werden. Viele Berufe, Judustriezweige und Gewerbe haben großes Interesse an der Jagd nnd es steht zu erwarte»,, das; der vom österreichische», Reichs» jagdverbaude verauslallele Reichsjagdtag sich zahlreicher Teilnahme erfreue» wird. Teilnehmeraumeldnilgen sind zn richte» an das Ge»eralkommisfarial des ll. Juter-nationalen Jagdkongrefses, Wien, I., Wiefingerflraße Nr. 8. ^ jZwei gewalttätige Vx^cdcnten.) Gestern n>or° ge»ls tranken in der VranutM'inschense in der Wolfgafse der 32jäyrige dienstlose Knecht Franz Grandly ans Hrastje, Bezirk Rudolsswert, und der 23jährige dienst-lose Tischlergehilfe Nikolaus Povr/.euee aus Jaska in Kroatien. Da fie in ihrein Ransche fortwährend die Verkäuferin neckten und endlich gewalttätig wurden, rief ma» einen Sicherheilswachma»» herbei. Als dieser erschie», gi»gen die beideii Burschen gegen den Kongreßplatz ab. Der Sicherheitswachman» folgte ihm'», n»,d als er sah, daß sie die Passanten anrempelte!,, hielt er sie an nnd forderte fie znr Ausweisleistung anf. Die beiden Angehaltene», aber widersetzte» fich dem Sicher» Heilswachmann uud wollleu weder ihren Namen angeben, noch ihm zum Amte folgeu. Nun kamen Passanten dem Cicherheitswachmanne z» Hilfe, wobei ein Reserve-Landwehrsoldat nnd ein Infanterist des 27. Iu-faulerieregimeuls tatkräftig eingriffen nnd den Ex.zeden-teil die Schließkelten anlegen hälfe»,. Während dieser Aktion riß der Kroate dem Sicherheilswachmann die Achselschnnr ab, warf sich dan», zn Bode», nnd schlug mit den Aimei, u»d Beine» um sich. Ebe»so gewalttätig benahm sich sei» Kamerad. Erst als Sntlnrs kam, konnte» die beide», mit Hilfe von drei Sicherheitswachmännern bewältigt nud in die Polizeilichen Arreste ab-ueführl weiden. Auch anf der Sicherhcilswachtstube und im Arreste setzte», sie ihre Gewalttätigkeilen fort. Heule lieferte sie die Polizei dem Landesgerichte ein. " ^Verhaftung eines Fahrraddiebes.) Dienstag gegel, 9 Uhr abends verhaftete ei», Sicherheilswachmann aus der Lastenstraße den äußerst sicherheitsgefährlichen, 23jährigen Vaganten Josef öagar ans Jggdors wegen verbotener Rüctkehr und Diebstahlverdachles. Das Polizeidepartemenl stellte fest, daß 5agar jener Bursche ist, der am 20. Juni abends den, Eisenbahnarbeiler Dämel Ho('evar in Unler»!^ka seil, auf 250 K be-werleles Fahrrad enlsührl hatte. Lagar fuhr damals mit dem Rade nach Laibach iu ein Gasthaus cm der Maria Theiesien-Straße, ließ sich das Essen uno Trin-kcn gllt schmecke» u»d bewirtete überdies mehrere Burschen. Anslall die Zeche von 10 !< zu bezahlen, versetzte er der Wirtin das Fahrrad. Vorgestern abends kehrte er wieder in diese»! Gasthause ein nnd machte auf das Fahrrad neuerlich eine Zeche vou 2 K 68 l>. In total l era»schlem Zustande taumelte er abends auf die Lasleustraße, wo ihn endlich das Schicksal ereilte und er verhaftet wurde. Aagar, der scho» »niederholt Wege» Dieb» slahles abgestraft erscheint und zudem in der Zwangs» arbeilsanstalt i»ter»iert gewese» war, wurde dem Lcm-desgerichte eingeliefert. Die Polizei legt den, Verhaftete» »loch mehrere andere Tiebstähle zur Last, die i» letzterer Zeil in der Stadt vorkamen. " Mieder ein Fahrraddielistahl.) In dcr vergan» geneu Woche wnrde de», Weii,Händler Franz Eascio ans der Hauslaube des Hauses Nr. I in der Gerichlsgasse ei», schwarzlaclierles Fahrrad der Firma Jar durch eiuen nnbekailnten Dieb entführl. "' Mn Schläfchen im Parke.) I» ei»er der letzlen Nächte legte sich ei», etwas cmgeheilerler Arbeiter sür kurze Zeit iu deu Park am Ambro/.platze und schlief ein. Nach dem Erwachen »ahm er wahr, das; ihn, eine silberne Dameuuhr aus der Westeulasche gestohlen worden war. " lMn roher Gatte.) Ein in der Petersstraße wohnhafter Arbeiter pflegt seine Gattin »ahez» täglich zu mißHandel». Zu diesem Zwecke hat er sich neben seinem Belle sogar eine» Hammer zurechtgelegt. Der Fall wurde der Polizeibehörde zur Anzeige gebracht. " l^rci Zwängliuge entwiche«.> Diesertage sind drei beim Hole! „Tivoli" beschäsigte Zwänglinge, nnd zwar der nach Cchwertberg znständige 19jährige Josef Bosinger, ferner der nach Imft zuständige 26jäh< rige Frauz Meier und der nach Maria>SaaI zuständige 28jährige Josef Verger entwichen. Sie nahmen die Richtung durch den Rosenbacher Wald. " jAlignngig.) ^tüiMlich verließ der wegen Schwach' sinnes ool» Militär Menrlalibte nnd nach Idria zl>' ständige ledige ^aglöhner Johann Tralnik das Eltern' Hans und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. Ein Selbst' mord ist nicht ausgeschlossen. " ^erschollen) ist seil drei Jahren der nach Ma» niano i»l Islrien zuständige und verehelichte Steinmetz' aehilse Jakob Rozman. Laibachcr Zeitung Nr. 140. 1275 23. Juni 1910. - l^m städtischen Tchlachthausc> »vurdcil in der ^cit o^ni 5. dis !^. d. M. 74 Ochsen, l! Mchc „nd 7 Stiere, waters 140 Schweine, 21« .^liilber, 83 Ham« nicl »nd Bücke ftmne 51 ,^ihe geschlachtet. Überdies wur» den in geschlachtete»! Zustande 5 >liilber und 9 51ihe »'.ebsl !I1 «iloqmniin fleisch einqefiihrt. ' l^crlorcu.j ^in Geldllischchen mit 4 X, eines mit 143 X nnd ttieinqeld, eines niil :z<» X, eines mit !3 l< und Kleingeld, »veiters eine stlpl.xiv.',seidene Pmn-Padour lasche. - sl^csundcn.j Cine silberne Tmnemchr, eine sil» berne ilffizierssettt, ein weldbetraq iiber lol» l<, ein Geldtäschchen mit 4 I< und ein Tischtuch. - - ^Wetterbericht.) Ter h^he ^nfldruck hat sich qan.', nach dem Siiduften Cnropa^ ,',»rückge^oqen, während das Aiinimnul im Nm'dwesten ,',nnimmt. In Osterreich herrscht noch allgemein o^ruüe^end heiteres, ruhiges Wetter. Tic Temperaturen sind allqemein etwas l^e-fliegen, am intensivsten in den Alpenländern, in denen sie nun wicter fast den normalen Stand erreichen. Tie Wetterlage in ^aibach hat seit gestern insoserne (ine Andcrunq erfahren, als nach dem Einsehen der wmüien Nestunnde die fühlen, ans dem Boden lagernden ^i'.ft-schicl,ten oeidrängl nmrden und sich der Himmel zeitweise mil ties liegenden Wollen überwog. Tie henliqe Morgeinemperalur betrug bei ^lordioeslloind 18,1 0)rad ^els,uc'. Ter Luftdruck ist in stetem, jedoch langsamem Cmleu beariffeu. Tie Veobachluugsstationen meldeien folgende ^mperatnreu oon gestern früh: ^iaibach ',0,7. .^lagensurt i:z,I, Görz 16,7, Trieft 17,8, Pola 10,4, Abba'.ia l5,0, Agram 12,6, Sarajevo 7,8, Graz 12,1, Wien 1i,6. Prag 13,8, Verlin 17,0. Paris 17,6, Ni.v>a l9,4, 'Neapel 2<>,6, Palermo 28,2, Petersburg 7,4; die Höhenstlüiouen: Obir 6,4, Sonnblict >>,2, Säntis 5,1, Eemmering 13,<^ l^rad Celfins. Voraussichtliches Wet. ter in der nächsten ^il für ^aibach: zeitweise beloolkt, Nordwestliche Wiude bei weilerer Temperatur,^nnahme. Telegramme des k. l. TelegraphenKorrespondenz-Buieaus. Abreise des Kaisers nach Budapest. Wien, 22. Juni. Sciue Majestät der 5 aiser ist »nil ttefolqe um -Vz2 Uhr nachmittags mittelst Hof-sondei^.'.ges nach Budapest abgereist. Rcichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Vicn, 22. Inni. In T^ortsel'.ung der Special» i^eöalle nbei den Voranschlag des ^inan,',minislerinms führle ^inan^minisler Ritter von Bilinsli anc!, das; die Regierung ,;ur Deckung des siebzig Millionen betragenden Defizits seinerzeit die betreffenden Vorlagen vorlegte, bezüglich dereu (Hrledicmu^ nber bic'hei dom Hause keinen Bescheid erhielt. ' Die Regiernnst stimme jeder Verbesserung der Vorlagen zu, es sei jedoch Ullerlänlich, daß die neuen Eteneworlagen noch vor Echlnß der Summersession erledigt werden, insbesondere mil Rüctsichl auf die Überweisung eines Teiles oes ^rtragec' der Branntiveinsteuer an die Bänder, sowie trails, daß sonst das Budget für 191! nur mit starten Drosselungen der einzelnen Ressorts vorgelegt werden tüunle. Ter T^inanzminister konstatiert das volle <^ üugen der jüngsten Rentenanleihe, von welcher vier winsle! bereits begebeu siud, der Rest alsbald placiert werden dürfte, hebt hervor, daß dank dein energischen Eingreifen der Borsenlammer die den iu jüngster ^e.t ^llin Spielen verleiteteu kleiuen beuten drohenden C'ie-fahren abgelvendel N'urdeu, und bespricht eingehend d-e ^rage der Viinisterpensioueu, bei deren Bemessung nicht anders als bei anderen verdienten Beamten vorgegangen wird. Ter 7^-inanzminister erklärt schließlich, daß, ^ie im Vorjahre, auch im nächsten Bndgel Voraussicht' l'ch vierzig Millionen für Anschaffung von Cisenbahn» snhrbelriebsmitteln werden eingestellt werden. Anßer° be», werden jel'.t 2000 Waggons zur Be>vältign,lg der Erntekampagne so zeilig bestell! lverden, daß sie Ansang September geliefert werden können, wofür enva ze!>n ÄiilÜonen Kronen uolloendig sein lverden, die trotz üor schivierigen Kassenverhältnisse zur Verfügung gestellt werden. Lebhafter Beifall.) — Im i^aufe der Vcr» Handlung verlaugle der Abgeorouete Ritler von Pan tz ^'ine Reform der Poslverwallung. (5r appellierte au d?e ^cgil'rung, der alpenländisclzen schwer geschädigten !^and-^'irtschafl unnigstens jene Fürsorge angedeihen zn lassen, ^'ie sie sie bisher der sudelischen und der galizischen zn-ll'il werden ließ. «Beifall.! Abg. Ro^kar spricht sich l^gen die Weinstener aus. Er erklärt, sein Klub werde, flange dem slovenischen Volke nicht aus wirtschaft-schein uud kulturellen, Gebiete sein Recht gegeben ^rde, gegen das Budget stimmen. >Beifall.) Es sprechen ''uch mehrere Abgeordnete, darunter Abg. Höger, ^^rauf die Debatte geschlossen wird und die General- Iaqdansstelllmg in Wien. Wer die Rotunde vom Südportal betritt, steht nach we« ^gen Ichrittcn lior der rbenso iniposaiiten nls c>rschmackuollcn ^usstcUnng der Lndwiq Hnpfcld A..G. Wicn, VI., und erlebt ^>s Märchcnwnnder der rllltrisch selbstspielenden Oeige. Ein '"N,^ anf einen ticiiien ,Uiloftf. das Spiel liessinnt nnd schon !!?ch wmissm Tnltcn sind wir ^cmz in« Banne dieser cMialcn ^lfindnnss. Mit welcher Innissleit spricht das Himdrl'sche Larqo ^ uns, mit welcher Wildheit stürmen die Passagen. Allord« Ab Doppelgriffe der Sarasateschcn Zisscnnerweisen auf uns ein! "e Klavierbegleitunli, welche sich daö Instriunent ebenfalls redner Spadaro und Daszynski zum Worte gelangen. — ^ju Veginu der morgigen Sitzung erfolgt die Abstimmuug über die Gruppe. 4. Parlamentarisches. Wicn, 22. Inni. Die parlamentarische Commission der Slavischen Union hielt heute nachmittags nnter dem Vorsitze des Abg. Dr. « u st e r ^ i 5 <'iue'SilMig ab, iu welcher die slavischeu Hochschulfordernngen: Rezi-prozität sür die au der Agramer Uuiversilät'abgelegteu Prüsnngen und Studien, Anstellung von, slovenischen Tozenlen au der ezechischeu Universität oder au der Kra» taner Universität nud eine Regiernngserl'Iärnng, be° treffend die Errichtung einer slovenischen Universität, nolisiziert wnrden. Von slovenischer Seite wurde er» klärl, daß man zn einem billigen Kompromiß in der Angelegenheil der italienischen' Rechtsfaknliät geneigt wäre. Sollte jedoch dieser Weg sich als ungangbar eiweisen, so würden sie genötigt sein, einen anderen einzuschlagen. Tie parlamentarische Kommission beschloß, die slovenischen T^oroeningen mil allem Nachdrucke zu untersuchen nnd zunächst abzuwarten, welche Antwort der Ministerpräsident und der Unleirichtsminisler den bei ihnen morgen erscheinenden Slovenen erteilen, werde, nm daraus das weitere Vorgehen zu erwäg-'N und zu beschleunige!!. Wicn, 22. Inni. Der Polenklub beschloß eine Re-solution, worin das Präsidium aufgefordert wird, mit ganzer Enljchiedenheil die Tnrchsührniig des Wasser-straßengesei^es zn verlangen und eine weitere Verschiebung der Angelegenheil nicht zuzulassen. Im Lause der Teballc trat T^inanzminisler Ailinski der Behanp. t»ng entgegen, daß die Regieruug das Wasserstraßen» gesell aufheben wolle und erbat vorläufig die Muslim, innng oes Polenklubs zur Verschiebung der Vergebung der Kanalarbeiteu. Die italienische Ncchtsfaknltät. Tricst, 22. Iuui. Dem „Pieeolo" zufolge hat die ^iluug der italienisch-nationalliberalen Partei gestern abends folgenden Beschluß gesaßt: Der leitende Ans» schuß der uationalliberalen Partei in Trieft hat in der Sitzung vom 21. Iuui deu Berichl über die Uuiver» silätsfrage durch den R^eichsralsabgeordneten Dr. Pi. laceo enlgegeugeuoinluen, der, seine Aussührnngen zu» sammenslijsend, seinen oppositionellen Standpunkt gegen den Vorschlag, sowie gegen jede andere Lüsuug der Uuiversilälsfrage, die nicht Trieft betreffe, kundgab nnd demselben unbedingt zugestimmt, sowie dem Abgeordneten das volle Vertrauen ausgesprochen. Dementi. Tofia, 22. Juni. Tie „Agenee t<"l/'graphia,ue bul° gare" bezeichuet die Meldnug eines Wiener Blattes von einer angeblichen antisemitischen Beweguug iu Bu!» garieu und von der Vilduug einer Liga, U)elche die Aus» weisuug oer Iudeu verlaugt, als vollkommen erfunden. Das Leichenbegängnis der Opfer des «Plnuiusc'. Calais, 22. Iuui. Heute fand unter zahlreicher Beteiligung das Leichenbegängnis der Opfer der Kata» strophe des Unterseebootes „Pluviose" stall. Um Miltag trafen Präfident T^alli^res, der Ministerpräsident, der Kriegsminister nnd der Marineminister, sowie Abord-unngen der beiden Kammern nnd die ansländischen MarinealtaciV's ein. Alsbald nach der Ankunft oes Prä» sidente» ^alli^res lvnrden die 27 Särge, die eine große Anzahl von Kränzen uud Blumen trugen, ans dem Rat» hause gelragen, uud auf Anillerie-Munitionswagen gestellt. Unter Glockengeläute uud Kanonendonuer sel,Ue sich der Trauerzug iu Bewegung. Die Einsegnung voll» zog der Bischof von Arras. Hierauf wurden die Särge üi das Lagerhaus gelrageu, wo sie, bis zur endgültigen Beerdigung verbleiben. Präsident ^alli(>res hielt hier eine liesempfnndene Ansprache, in welcher er den See» lenten, die sür das Vaterland starben, die Hnl-dignng des Landes darbrachte. Luftschiffahrt. Berlin, 22. Juni. Die heutige T^ahrt des „Zeppe» liu 7" war die erste Passagierfahrt in Deutschland. Tas Luftschiff hat die 200 Kilometer betragende Strecke /fril'drichshasen-Sluttgarl in genau drei Stunden nnd die Strecke Mannheim-Düsseldorf, zu der ein Schnell» ,'Ug 6 Stunden brancht, in 4 Stunden zurückgelegl. Tie ganze ^ahrl ist ohne den geringsten ^wischenfall ver» lause». Der „Z. 7" wurde bei dieser Gelegeuheii von der deutschen Luslschifssaktiengesellscl,asl, welche regel-»läßige Passagiersahrteu eiuzurichteu gedenkt, übei» nonimen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. elektrisch scll'st besorgt, ist so diskret nnd anschmiedend, daß allein schon ein ganzer Künstler dazn ssehürm luürdc, nin das Accolnvacnienicnt derart fcinfühliss ansniführen. Seine Majestät der Baiser N'eiltc am Dunnerstaq in der Notnnde, hielt sich länssere Zeit uei d^in Hnpfcld'schen Objekte anf nnd zeigte be> ssreislichcriueise besonderes Interesse snr dieics «Phonoliszi-^iolinll» genannte Instrument. Sowohl über Spiel, als auch Ton sprach Seine Majestät sich in sehr lobender Weise ans nnd verabschiedete sich mit den Worten: «Es ist ebenso Pracht» uoll als nnbcssreistich». Anch Se. l. t, Hoheit Vrzhcrzoa, Rainer bcsnchte dieser Tage die Hnpfcld'sche Ausstellnnss. lies; sich lion diesem Mcistrrnielie zwei Stücke uorspielen nnd einqchcndst die ttonstrnltion des Iüstrnmcntes erklären. Ee. l. l, Hoheit war Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 21. Inn«. Dr. Vreschar, Arzt, Wind..Landsberg. — Vlalel, Inss.; Ritfchel, Nsd.. Graz. — Geist, Ing., Stein-amanger. — Eberz, Ing., Klagenfurt. — Stanoosly, Osfizial, Olmich. ^ Knh. Kfln., Nrdovec. — Strna,el, itfm., Zapresie. — Nöttiss, Buchdrucker, Prcßburg. — Weißhaupt, Iudenburg. — Odeck, Hotelbesihcrin, Ra^nsa. — Kominil, Vuchwald, Her. mann, Nuckel, Nflte.; Vrauner, Ing.; Inric. Schnnrl, Steger, Noseuthal. Reichert, Abeles, Hofmeister, Samson, Rsde.; Man» erer, Hutfabrilant, Wien. Pigli. Inspektor; Linssi, Holz. Händler, Picenza. — Miloslau, Finanztommissär, Iitin. — Strajhar, Kaplan, St. Ruprecht. - Mittina., .Nfm., Dresden. — Brau», Kfm., Knittelfeld. — Szimic, Rsd., Budapest. Hotel Elefant. Am 2l. Juni. Tirely, i.n,l Leutnant; Rumpel, Inss.; italdeck, Kfm,; Vasch. Sinsscr, Fabian, Winter, ^roszmann, Steiubergcr, Beran, Nsd.; Äilann, Prir,,, s. Familie, Nien. -Kabrhel, Prm,, Prag. ^- Negri, Priu.; Vullmann, Architett; Krans. Inq.; Elpel, Dit), Rosenberg. Kflte.. Oraz. — Virker, Rsd.. Eggenbcrg b. Oraz. — Strnmpfl, Oberinspektor d, S..V.; Tonini. Inspektor d. S.°B.. Trieft. — Ladengast, Direktor, Klaqenfurt, — Hule, Direktor, s, Frau, Vndweis. — Krotschel, Beamter, s. Fran,Mährisch.Ostran, —Kyscla, Allordant, s. Frau. Iohannesbeig. — Krmpotic, Kfm.. Zengg. — Greca, Kfm., Palermo. - Lüwenstein, Rsd.. Zalaegerszeg. — Haimerl, Rsd., Mimchen. — Malora. Gastwirt. Spital a. D. — Dolgoo, Ing., Charkosf ^Rußland'. - Kretschunooitsch, Iustizbeanitcr, Net,» Marsela ^Rußland). — Krctschunouitsch, Lehrerin, Lcust (Ruß» land). Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Sechöhe ZU6 2 m. Miltl. Luftdruck 7-u; 0 ini», " ^ ! ßU KL de« Himmel« ^^ ^ ^z.; Z« _______ ^Z.5 .."s^u. st. 737 6 22 1 SW7z. start halb bew." " 9U. Nb. :-l7'0 17-6 SW. maßig tcilw. bew, 2:i.l 7 U. F. , 85-9! 18 « SW. z. starl , halb bew. , 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt I<> 8". Normale 18'5°. Seismische Berichte nnd Beobachtungen der iiailiachcr Crdbelicuwartc (N«>ssri!!!t>>'! uo» dcr Niaiüijchcil Eparlalle l«!»?,) (Ort: Gebände der l. k, Staats'Oberrealschule.) Lage: Mrdl. Äreite ^6°U3'; Östl. Länge von Greenwich l4"3l'. V e b cn b e ri ch t e: Am 1i>. Juni gegen 15 Uhr* >!<) Minntci, Stoß lil. Grades in Bclluno. Am 19. Juni gegen 4 Uhr 80 Minuten leichter Stos; in Messina; gegen 16 Uhr W Minuten Nabbebenanfzeichnnng in Caggiano, Foggia, Ischia und Tarent. Ain 2l. Juni nachinittags ein Erdslos, in Calitri Vodenunruhe: Mäßig stark. » Dir Zritaüssaben bezicl»?!! sich ans mitlrleuruftliischc Zrit »nd wcrden um, Mittornacht dis Mitlrrnocht u Ul,r Iiis 24 Ul,r gozä!)lt. Iur Photographie für Amateure! Anerkannt vor< zi'igliche photugraphische Salon« und Reisrapparate. neue un» ilbertrosfene Muinent^Handapparatr, wie alle photographischen Bedarfsartikel bei A. Moll, l. u. k. Hoflieferant. Wien. I.. Tnchlanben l^. Photographischc Manufaktur gegründet 1«54.' Auf Mnnsch große illustrierte Preisliste unberechnet. (2355b) lxlßäm ödem xlwr VlWüINlüIi! HlülUUIIlüIi! llsllilüi! V WM llne 7. ^ulija I9l0, ub 5. u»-, popnläne V ÜlliztVLllili Vllizlllliti, KUM8Ili tT 8l. 19. 1.) I'orsX'ilc) n r!l»^ii!8li«m /llliljuölcu XI. 0^8oliil in o lloly. 2.) loroöiln i!u,iö^uo8ti. V I.^nd11«.2i, clue 2^i. jlmiM 1910. V Liuöaju, clu. 8« ue> ll«««/.c, »KIop(">w8t, vr»i 80 v »inisln li0iol':il ^ 27. llruStvouil» pi-llvil ,ln« lii. ^lii^l 1910 od 5 ,ni pnpoidno 6, u^ «Ix'm l-1)ur v i8tum l-asu, uil iätcm kl.liu i>» / i»tim äntivuim rLliom. V^jLMNll pllllMPNll llsU8tVll u l.jlllllj2Ni von den Leistungen des Instrumentes entzückt und gal, seiner Verwunderung in lebhaften Murtcn Ausdruck. Die Phonola, welche sowohl als VorsteN-Apvanit a,s auch omanisch uercinigt mit einem Bö>'ndorfcr Flügrl und einem G^irimi-Stcinweg-Pmnmo ausgestellt ist, war Sr. f, f, Hoheit ,,l,mi genügend bekannt, Nicht unerwähnt möge hicr bleiben, daß die Phonoliszt-Violina auch in der Brüsseler Weltausstellung den Hanptan» Mhnngspuntt der ninsilalischen Welt bildet. Künig Albert, der selbst em großer Musikfreund ist, interessierte sich besonders für die Phonoliszt-Aiolina nnd auherte seine volle Bewunderung über die Lösung dieses mnsikalischen Problems. 2^«7 Laibacher Zeitung Nr. 140. 1276 23. Juni 1910. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 22. Juni MO. Die notierten tturle verstehe» sich in Nroncnwäbrnna,. Die Nolierimg sämtlicher Ultitn nnd der ,,^'t-erlen Lose" versteht stch per Vliis. Veld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: »«>, loiivcr. steuerfrei, Kronen (Mai-Nov.) per «nsie . , 94 so »4 <0 bettn (Iümi.-Iull) per Nasse 94ü0 »44« 4'^/, ö. W. Noten (Febr.'Aug.) per Nass......97 «o «8'20 »-««/« 0. W. Silber (Aprll-Olt.) per «asse......g? 90 9« 10 tS«l>cr Etaatöluse 500 fl, 4°/„ :?u-7l> «74 ?l> l8«Uer „ I0U fl. 4°/„ 2», - Dom.-Vsandbl. k 120 fl. b°/„ 8U8-—29«-- Vtaatsschuld d. i. Reichsrate vertretenen König» reiche und Länder. bfterr. Goldrenlc steuerfr., V old per Nasse .... 4"/,, l,e b5 IIS 75 lbsterr. Rente in ltronenw. stfr., per »llssc.....4"/„ g< ^ 9^?>b detto per Ultimo . . . 4°/^ 94 15 94-3l l!)st. Investition«-Rente, stfr., llr. per Nasse . . »'///„> 84 »o «4 bb Gis»nl>ahn>3t»llt»schul>> oelsch«ibnn»m. «lisaoeth Val»! l. «., stcuerfr,, zu 10.U00 fl.....4°/,, — - —»- Franz Inseph-Ällhil in Silber (viv. St.) . . . . 5>///l, 11b5c«le-b<, «aliz. Karl Lubwig-Vahn (div, Stücke) Kronen . . . 4"/« 94 50 9b ür ck'udolf-Vahn in Nronentvänr. stenersr. (diu. Lt.) . . 4"/° «4 <;o 9b ü5 Borarlberger Äahn, stfr,, 40« und 2 »4 5b 9b bb Zu Stallteschuldoelschlelbnng«!, »bgtstempelte Glstnl>»l>n»Alltiln «llsabeth-Ä. 20» fl. NM. b'/<°/. von -»!>« Nr.....450 — 4l2 — dctto l-'iliz-Vndweis L0N fl. ö. W. E. 5'/.°/n . . . .416--420-deilo Salzb«r„-Tlrol 200 fl. 0. W, S. b"/„ . . . 417—4,8'-ftremstal^ahn 200 u. »000 Kr. l,«/«..........180-191'- Held Ware yom Hl»«ll zur Zahlung übe«» n»m»llu ßil»nb»>>u - Priorität» zilmgalioutn. ^ühm, Weslbahn, lim. 189b, 400, 2000 ll. 10.000 Nr. 4°/<> 0b'2b »«2b Elifabetli Äalin «00 u. «000 M- 4 ab 10°/„......lib L^ 1,6 UV Llifadcth-Bahn 400 u. 2000 M. 4"/„........Ilii ^ liß 40 Ferdinandl-Nordbahn Em. 1886 9<>-- 97- detto Ein. I9»< 96 tb 97 15 Franz Ioleph-Vahn 45 ?L 4t> Galizische tlarl Ludwig - Nahn (biv. St.) Eilb. 4"/u . . . 94'b »b?!, Ung.-galiz. Äahn 200 fl. S. 5''/,. 10» ,s 10^ lü detto 400 u. 5000 Kr. 5>/l°/n »L- »7-«orarlberaer Aahn Vm. 1884 (bill. Lt.) Silo. 4°/„ . . 94 80 9b'«l> Staatsschuld der lländer der ungarischen Krone. 4°/„ ung. Goldrente per Kasic . 11» 4,115-e» 4"/„ detto per Ultimo 1134« 1l!» /,"/n detto per ttasse «2 1" »2 »c> Unssar. Prümien.NnI. il 100 fl. 2^!5> l,s, ^'3, b>^ betto ii 50 fl !i2b f>««> Thriß-«c<,.-Lo!e 4°/„ . . . . il>5 «<>1 9^40 4"/<> troat. u. slav. Ordcntl.-Obl, 95bs> 94 50 Nudere össeutliche Nnlehcn. Äo«n, Landes-?!»!, (diu.) 4°/„ 92'4« 93 40 Bosn.-Hcrccg. itifenb. -Lande«- Anlehen ^d«v,) 4>/,"/<> . . »9-->«<>-- 5"/„ Dunan-Rca.-Anleihe 1878 >03'libi04'2s> Wiener Verlehrs-Änl. . . 4°/„ 9l'^c> 9b-^<> detto 1900 4°,« 94 2« LÜ2U «nlehen der Stadt Wien . . 10« 4!> 1N< 45> dcllo (3. ober O.) 18Ž4 ,21 I<> !2li 3>, dctt, (1894).....92 !0 «»>(> detto (OaS) v. I. 189» . N4-8" 95 ^0 betto (Vleltr.) v. I. 190» 94-,c 9510 detto °/o 121 - 122- Geld Ware Vulg, Staat« - Voldanleil,, 1907 f. 10« «7. . . 4>,,"/s 95-25 93 5« Pfandbriefe usw. Oodenlr.,alla.öft.i.bnI.ul.4"/„ »44« «li- Nlähr, Hhpothelenb. verl. 4°/„ 9460 »ü co N.-usterr. Lande«-Hl,p-Anst,4'Vb 9S'l>« 97'50 beü? inll. 2"/„ Br. vrrl. 3'///° 90'1>' 91'- dein'N.-Schuldich. Verl. 3>/,"/<> «9'9ü »0-9» detti,' uerl......4°/o 98-— »?>- l)s!err.»nnar. Ban! 50 Jahre uerl. 4",0I. verl. 4"/<> z»«-» 9 ,-75 Eisendahn-Prioritäts-Obligationen. Öslcrr. NordweNb. 20« fl. S. . i«3-4l' I04'4s, Zinntiüiahn b00 Fr..... 2!iü 45 ^«S'45 öudlillhü il 3«/o Jänner-Juli 5<>o Fr. (per St.) . . . 2S4— reu - subbahl! k b"/„ 200 fl. S. 0. E. Il5 1« 1i«i'10 Diverse Lose. Verzinsliche lo>». 3°/,, Aodcnlredit-Lofe Em. 1880 294'K« »an s,!> detto Em. 188» 2?- L3>— ^l>t>iilose ,00 fl...... 532'- 542'- Clary-Lole 4u sl. NM. . . . 23b-— 24b - Ofencr Lofe 40 fl...... —— --- balffh-Lose 4U fl. NM. . . . 25« Roten Kreuz, ung. --- ?«'- Zalm^ofc 4« sl. KM- . . . 275- 295--lürl. lz.-Ä.-Unl. Präm.-Oblia.. 400 Fr. per Kc>lfr . . . 258'4! l«,'40 detto per Medio , . . 2«o »0 i:«i'4o Geld Ware Wiener »onm.-Loit 0. I. 1874 b2.'>- b4b-Gew.-Ech. b. 2°/„ Präm.-Tüüild d. Vode!,r'..»lns!. Em. I889 97'— 101'— Vltien. Vrnn»Purt«Anltmeh»nnzln. Aussta-Tepliyer Ei!enb. 500 fl. 2110»— 2120'— Böhmilche Norbuahn 150 fl. . -— — «nfciitielirnder Eisli. 500 fl.NM, 353U - ?5>4L — dett, ^!it. ll) 200 fl. per Ult. 9bu— 955 — Donau - Tampffchiffahrts - Ges., 1.. !. l. priv., 500 fl. NM 114!» s>0 11b4 - Du^-Vodenbacher E-Ä. 400,Nr. b9ü>- 597- Fe>binllNdi.«olbb. ,000 sl. »W. b460°- H48I,'-Kafchan - Oderberner Eisenbahn 200 f>. L....... 357'— zel! - llcmb.-Czern.-Iassh-Ei!enbahn- Gesellschaft, 20« fl. S. . . bb8'— b5>9'bn ''loud, oft., Trieft, 50« sl., KM. b?8— b80'- Österr, Nordwestbahn 200 fl. V. —— —>- detto (lit. «) 200 fl. S.p. Ult. —'— —-- Pran-NuxerEüenb. Kwfl.abgst. 232— 23350 Ztaatöeifenl,. !^00 fl.S. per Ult. 7bn ??> ?b< 75 ^üdbali» ^«0 jl. Silber per Ult. 118-bN i^y bu Lübnorddelitjche lljerbindungsb. 200f!.NM...... --- —>- Irankport-Ges,, intern., N.-G. 200 Kr........ 10b— 110 — Unaar. Westbahn (Raab-Vraz) 2<>u fl. S....... 4«3- 405-— Wr. Lololb.-Mtie».««!. «no fl. 2bl,— 265'- Vanlen. Anglo - t^steri. Banl. 120 sl. . »097b 31b 7d Banlverein, Wiener per Kasse —'- —>- detto pcr Ultimo b42 - 545— >Nod!'!!lr,-?l,lst. 0st.< 300 Kr. . ,186 — 1,9<>'- Laibacher Kreditbanl 400 Kr. 44L--- 4^85N ^entr. Alld.-Nrebbl. osl, 200 fl. b94'— H99'^ Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 320 Kr., per Kasse —-- —'-. detlo per Ultimo 66?>s< ««8 10 Kreditbank, ung. allg., 200 fl. x« 25 844 2b Deposttenbanl, alla., 200 fl. . 488-- 490 — Hiüomptc - Gesellschaft, nieder- österr., 400K"r..... 710— 71350 Eire- u. Kassenuerein, Wiener, 20» fl........ 4«8'— 470'- Hlipotheleubanl, äst. 200Kr. b°/„ 333— 3«b-^andeibanl, österr., 200 fl,, per Nasse....... 499 ?b 5«>?-75 detto per Ultimo 49720 498 L0 „Mertur", Wechselslub.-Alticn- Gesellschaft, 200 fl. . . . <>l!7 50 «4, 50 ONerr.-ungar. Äanl 1400 Yr. 1813'— 1U23-— Unionbanl 200 fl...... «ca-- 60i — Unionbanl, böhmische 10« fl. . »«» bo «64'56 Vcrlehröbanl. allg.. 140 fl.. . »hb — »67 — Znlnstiil.zlultMthmnnglu. VanneseNfch., alla. ösl., 100 sl. 329— ?,3l 75 Äriixer Kohlenbergb.-Ge!. loofl. 74z— 7zz--Eifenbahnuerlehrj!.Anstalt, öst., 100 f!........ 4«4— 46S — Eiscnbahnw.Leihg., erste, 100fl, 211— 2l4 — ..Elbemühl", Vapierf. u. V.-G. 100 fl........ i«l'_ <»4 — Elelrr,-Oes., allg. österr., 200 fl. 4lb — 41« 50 Eleltr.-GrfeUfch., intern. 200 fl. —>- —— Eleltr,-Gesrllich,, Wr. in Liqu. —— —.-» Hlrtrnbergrr Patr.-, ^nndh. u, Met,-Fabrik 400 Kr. . .1133-1144— Uiesin^er Vraurrci 100 fl. . . 240 — 242 50 Munlan-Gef., oft. alpine 100 fl. 728 25 ?' — bü2— ,.Ste!,rer!!mIiI",Papierf.u.V.G. 489— ^93 — Trifailer Nuhlenw -G. 70 fl. . zt«4-— 2ö5 ^ Tml. Illbalregie-Gcf. 200 Fr. per Nasse..... —- —-'-" betto per Ultimo . . . S83-— 395 50 Waffenf.-Ges.,östcrr., loofl. . 708- 711-80 Wr. Äaugclellfchaft, loo fl. . . «U3 — L05'— Wienerberge Ziellclf,>Alt.-Vel. »41 50 242 b0 Devisen. Kürzt Iichten uul Kchlck». Amsterdam....... i»9^N ,9940 Deutfchc Äanlpläye , . . . l,7 47- l,7"?2« Italienifche lUanlplähc . . , 94-90 9b 0?> «ondon........ 24030 24U50 Pari«......... 9b 35. 9s»'bN 3t. Peterlburg...... 254 ?ü 25b 25 Zürich und «llfel..... 9b 27' 9b'4ü^ Valuten. Dulatcn . ..... 11-»8 1,-4^! 20-Franlen-Ntülte..... ,90«» 19-1I' 20-Mllrl-Ttücle...... 2»'b0 2,5^ Deiüjche Neichsbaulnoten . , >17 45 1,7 «»,»V«»'»l«»,«»'«F»,». ^«,,!'«!»!»,,!! Im «»!!»««»si'»»» «Oll ,u» 8ll,. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 140. Donnerstag den 23. Juni 1910. lM9) 3-2 Kundmachnnff. ?In der t. l. Staats Dbcrrealschule in Laibach wcidm die ün Sluniuer'Tcrmin für das Schuljahr 1U10/I911 statlsilidlüldcn Auf. nahmspiüfiingeil zum Emtritte iu die I. lUasse Donnerstag den 30. Juni, und Freitag den 1. Juli, von 2 Uhr nachmittags angefangen, ab^ gehalten. Die Anmeldungen hiezu werden Mittwoch den 29. Juni, von 9 bis 12 Uhr vormittags, im Konferenzzimmer entgegengenommen. In die I. Klaffe'eintretende Schüler haben mittelst eines Tanf. oder Geburtsscheines nach-zuweisen, dah sie das zehnte Lebensjahr rnt^ weder fchon vollendet haben oder noch in dem Kalenderjahre, in welches der Beginn des Schuljahres fällt, vollenden werden. Zugleich wird von ihnen bei der Aufnahme cin Frc> qnentationszeugnis der Volksschule, welcher sie »in letztvcrsloffenen Schuljahre angehört haben, gefordert werden, welches die ausdrückliche Bezeichnung, daß es zum Zwecke des Eintrittes in die Mittelschule ausgestellt wurde, ferner die Noten aus den Sitten, der Neligionslehre, der deutschen Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat. Auswärtige Schiller lünnen die Anmcl' duugrn auch durch rechtzeitige Einsendung der Dokumente bewerkstelligen. Solche haben sich am 30. Juni von 2 Uhr nachmittags dem Direktor persönlich vorzustellen. Laibach, am 17. Iuui 19W. Die Direktion. (213?) 3—2 Z. 11.217. Offertausschreibung. Das l. k. Ministerium für össeutliche Arbeiten hat unterm 3(). April 1910, Z. lüb/IX ll den Van der Vetoneisenbrückcn mit gemauerten Widerlagern auf der Wurzncr Reichsstraße in ltraiu, u. zw.: 1.) Über den Prcsecnilbach im km 3« bis 36 2 im Kostenbeträge von 11.000 ll und 2.) über deu Mlincabach im km 37'8 bis 38'0 im Kostenbeträge von 12.000 X genehmigt und sich die Schlußfassuug über das Ergebnis der Offcitverhaudluug vorbehalten. Wegen Hintangabc dieser Vrnctenbauten wird die Osfcitvcrhaudlung am 9. Juli 1910 im Vaudepartcmcnt der k. l. Landesregierung, Erjauceva ccsta Nr. 13, II. Stock, vormittags 10 Uhr abgehalten und siud bis zu diesem Zeitpunkte die nach dem im Vaudepartemeut erhältUchcu Formulare verfaßten, mit dem E» lagschcine des l. k. Landeszahlamtcs in Laibach über die Deponierung des 5°/<> Vadiums, berechnet nach der Andotssummc für das offerierte Objekt, belegtcu und mit einer 1 I<-Stempelmarkc vcrfchencn Offerte bei der l. l. Landesregierung in Laibach zu überreiche». Aus später einlangende Offerte oder auf solche, die nicht vorschriftsmäßig verfaßt find, wird leine Rücksicht genommen. Das erlegte Vadium dient zugleich als Kaution für das erstandene Objekt und wird dem Nuternchmer nach der vertragsmäßigen Haftzeit zurückerstattet. AIs Vadium werden außer Bargeld, öster. reichische Staatspapicrc nach dem bürsenmäßigcn Kurse, und unter den vorgeschriebenen Ellags-Modalitäten Einlagsbücher der nach dem Spartassenregulativ vom Jahre 1844 eingerichteten Sparlasfcn, Rentenbüchcr des k, k. Postspar-kasseuamtes, Garantiebriefe von Banken und ausnahmsweise anch Wechsel angenommen. Die zu den Brückenbauteu benötigten Ban» Materialien find in nächster Nähe der Ban-plcchc erhältlich, und zwar: Sand und Schotter im Savrflusse, Portlandzemcut in Leugcufeld uud das Elscu in Sana. Die Offerte haben auf die Gefamtaus» führuug des einen oder des anderen Objektes oder beider zu lauten. Die Nrückeubauteu find sofort nach er» folgtcr Bauübergabc au den Erstehcr in Angriff zu nehmen und in der Frist von 2 Monaten tollaudicrungsfähig herzustellen. Die Preiser» stelluug wird deu Offercnteu überlafseu, wozn in den summarifchcn Vorausmaßen für jede Arbcitstatcgoric die Einheitspreise fowie die Pauschalbeträge in Zisfern uud Buchstabe» deutlich zu schreiben uud die Gesamt-Aubots» summe zu bildeu ist. Zur Offertstelluug wird jedermann zuge» lasfen, der das vorgefchricbrne Vadium erlegt, giltige Verträge zu schließen gesetzlich berechtigt ist und nicht bei irgend einer öffentlichen Bau-oder Liefcrungsunteruchmung als tontralt» brüchig erklärt worden ist. Die bezüglichen Baupläne, das smnmarische Vorausmaß mit der Beschreibung der einzelnen Arbcitskategoricn, die allgemeinen uud spezielle» Baubcdingnisse sowie die Konturrenzbcstim» mnnge» uud Offertformulare lünnen vom 10. Iuui 1910 an täglich in den gewöhnlichen Aintöstnilden dei dem obgenanntcn Bandepar-temcnt eingesehen und Abschriften und Kopien genommen werden. Die Tchlußfassuug über die einlangenden Offerte behält sich das t. t. Ministerium für öffentliche Arbeiten vor. Für die Offcreuten bleiben die Offerte vom Zeitpunkte der Überreichung derselben dnrch 4 Wochen verbindlich, wenn nicht im Offerte ei» aiidercr Termi» angegeben ist. Die Annahme oder die Ablehnung der Anbote wird den Offerenlen sofort nach hcrabgclangtcr Schlichfassnna. des t. t. Ministeriums für ösfeut-!ichc Arbeiten durch die t, l. Landesregierung bekanntgegeben werde». Von der k. k. Laudcsrcgicrnnss für Kraiu. Laibach, am 4. Juni 1910. Zt. 11.217. (>. Kr. mill!8tr8tvo 2», jkvuu, del», ^o 2 rÄöpi^um x llllv 30. ll,prii», 1910, öt. 155 IX <1 Nlioblilo /glklibo dotouLkn-ZLio^uin mc>«t.ov x /i^unimi opolÄlni uu, icoivugki drillvni eeLti UÄ I(rul>j8k«m> in gieer: 1.) öo/ putnk kr<,8y«uik v km 36 60 36 2 8 Ltroöki v lno8kll 11.000 X iu 2.) öe? powk Mincil v km 37 8 äa 37 10 8 8trci8k> v ^nL8ku 12.000 X, wr 3i jo pri-llr/ll,lc> knülln ukrcs) 0 s>o8lollku z,ouu6I»enu I'ouulidenii, iit,xpr»,v2, 22 olill^o i^rüM^ udou inoätuv lic» lllio 9. juliju, 1910, V 8t2,vbn6M «llclolku c. kr. <1«2Llu« vlall«, I^kvöova «63t», 13, II. uiläLtropjv, ud 10. uri llos>ol6llo iu clo te^u, öuL», jo «älluti pnuulide pri e. kr. lll.'io1ui vladi v I^udl^ui. I'oinilllio morajn diti Lpi«».«« po lormulllr^u, ki 8« llodi pri 8tHvl)u«ln «c1 plmiililiom vnuti xn, ponu^ni ulijokt, ter koIkuvHnn 3 koiknm 2» 1 K. ?n-iiuädo, ki bi poxnojo äugpolo, »li pouulll)«, ki NI80 8pi«l!,u« I»o tsm prodpinu, e« 110 vpo- 8t0vu,jo. I'nlo/l'lii vaäij je <»l>«nom varäöina, ^<> xllrlli«ui odjekt in 8» vrno po6jetuiku, kc> protoöo z>o po^oäbi äoloöoui 2»,v«2ui öü8. ^H vlllN^ 8l? ypr^emlil^a, rnllrju, ^V8tri^8ki dr^ävni ^pir^l po dnr^-nom kurxn in pad r,roxnimi uvl?ti vioiuo knjiöic« lii-^niluie, «snnviliiili pc» liliinilniönom siru.viluikll i/ lot», 1^^4, r^uti!" kuMil:« 0. kr. pnztu« dlu,uiluie«, l):z,u, in ixMnomu, tucli in«ui<:o. (^lildiva, ki jc, potrobiw x«, x^rillibo obo!< IN08t0V, 8« llnilivll PI-HV bli^.ll LlHVdliiii plU' »torov iu 8ic!lii- pc8ok iu ^r^mu/ v ^Hvi, port-limdöki moment uu Dov^'em in X0I020 l>:l sl«,vi pri ^e8euie«lu. I'oniilllx: 80 morajo zfl»,^i<,i u:l v8o xssl u<1do euozl«, llii llru^oßg. mu8tu «Ii na ubo!> montov- ^ßsil,llbli mo8tc>v 8n mor», priönti takai, kn ^0 xärlliitol^ pr«v2»mo, ter 8» k«ul'^lti ^ ruku 2 mo8ecov tako, 6« 8« ixvrßi kul»^' > l)il<> inroöeiw, li^ ^ nri ki^kem s:«,vu6M «t^vd-uom uli lloultvuom nl)»!^«t,^u nrolomil nl>' ^OÜt)0. Dotiöni LtHvbni naörti, 8umari«'ni prorH' <:uui « nnni»am pn8HM«!zlliu vr3t ll^I, obcnl in polirnbui 8tHvl>ui po^i, kl)ukurl:u«!A 6"' loöiiH ill pnunliduui inrilnilkri 8« lunro^c» 0" 10. juni^ll. 1910 llal^« vz?2,k <1u,u 0I1 u.lviiäui" illÄlilliii lllilll vpojflollliti pri ^Lnr^ nraoujouolN 8tu,vliuom nällolku, tulii Lv moro^o « o^u uLNlkviti prepigi iu Kanins. Koucui ukrop « . 1'nunlluiki 8N /» pnuuäd« ncl ti.^t^ öa8ll,.ku jiu vlnöo, 4 tvlluo ^ll,ve/»ui, ako ^ pouullui ui UHvudou llru^öou ruk. ^0 I> pouudl,», snrc^tH :Ui olikloujen^ tc> illl/uuui nouulinikuiu e. kr. äo^oinu vl»6/l tlikoj, ku lin^li« kliuöui ukrop e. kr. min^ 8tr»tv», 2», jllvul», llsi». i^ud^HUl», lluL 4. Mnijll 1910.