fc®nft irttitna: «attza-Sga^e Rt. 5. #nnti| Rt. n tlic t tarn 0»oM4«ikkt vwaca atcki -r«dgtq»tf 1. nuualtk, tta- ruHtä«« alAt lalliltiaio « a awn 'ti OnreaUita« iigo 0RaAaa<4 »n Kütj# frilgc» Btttca «rt«rra «aiatjcr-% ffilrtercoEDstif" ("l>-attht. Mc . Lcutift« 0«*t- «Urtui je»ta CaM| a*«»* ?,»I»»,taN» Wt- M*«e öktwoltuoiz! «iathanö gaffe ftr. 6 H 11 n t a f «r. ft vezvstSdrdiigruiifea^ Imrtfi M* t>*4 M»a«€a . K * K . K «-40 . K !>•■* inaniiMtit AaftlSfrtfl . ■aatKbrti . *ti • 1111 tut! SeCfBaaa «MerUIlOd« rUHB aüMtjnji 1 wia^ittt« W .» ».»» .» - «« . K IS.HO rt «a«!aat Kitt« M Mi plaefiS^ttr. »» DirMtma «togciantr /in rrarmiH .«Um bW i» > nährungSfchwieligkeiten sehr treffend und sachkundig beleuchtet. ES heißt in diesem Auffatze u. a.: „iyic haben das Empfinden, dah die Minister rn Belgrad dem Arzte ihntich scheinen, der nur schneiden und schneiden will, während mildere Heil-mittel vielleicht doch auch helfen würden, Solche Operationen mit dem Messer sind auf wirtschaft lichrm Gebiete überaus gefährlich und es scheint uns, daß die Minister-Aerzte nur allzu leicht ver-gesfen, daß ihnen der Kranke unier dem Sezier-messer auch verbluten sann. Bor allem machen wir daraus ausmeiksaw, daß wir jetzt schon ein provisorisches Parlament haben und daß es im Grunde genommen ungesund ist, die wichtigsten Angelegn»-heiten im Wege kurzer und oft undeutlicher Telegramme der Belgrader Regierung zu erledigen, von welchem die Nationalversammlung nichts weiß. Es ist eiu Unglück, daß diese Telegramme fast immer Fragen drtreffeu. die für unser wirtschaftliches Le-den von vitalster Bedeuiung find und allseitiger E,wägung bedürfen, wenn man damit zu einer ge-funden Lösung kommen will. * Wir erwähnen, daß der überaus wichtige Er« laß des Belgrader Ministerium?, womit auch die geringste Einfuhr von außen in das slowenische Jugoslawien verboten wird, so beschaffen ist, daß er uns mu großer Sorge erfüllt. Wen» diese An» Gelegenheit b:S zum Aeußersten durchgeführt wird, werden wlr weder Zucker noch Salz im slowenischen Jugoslawien habe» und überhaupt nicht», was wir zum Leben gerade benötigen, wie wir die Lust be> nötigen, die wir atmen. DaS Gleiche ist der Fall bei der Beschlagnahme des Vermögen« »er Ausländer. Wenn diese Beschlag-nähme streng durchgeführt wird, werden wir viel mehr geschlaqen, als die in Deutjchösterreich oder Ungarn, weit wir viel mehr vermögen im Auslande huben, als die Fremde» bei uns. Wen» w>r nicht irren, l)aben allein untere und die kroatischen Ban« ken sicherlich ein Vermögen von mehr als 400 Million» außerhalb Jugoslawiens, so da« also diesen Anstalten eine Wunde zugefügt würde, die nie wehr heilen könnte. Aber all dies möge beiseite bleiben. Heule in' terefsiert nnS in erster Linie die Approvisioirierung dcS ausgehungerten slvipenischen Teile« Jugoslawien?. Hier dürsen wir aber nicht mehr zweifeln, daß die Einführung deS freien Handels, welche die Minister in Belgrad beschlossen haben, in dieser Form ein großer, wenn nicht der allergrößte Fehler ist, der in dieser kritischen Zeit begangen werden konnte. Für un» ist dieser freie Handel geradezu . verderbenbringend und in erster Linie für Laidach »erhängniSvoll. Die Vertreter unserer Getreidever. kehrSanstait, welche Lebensmitiel in «lawonie» und kn Banat ankaufen wollten, sind schon einige Wo chen abwesend, ohne daß sie bisher ein Körnlein nach Laibach hätten schicken könne». Wenn unser Ministerin« in der Tat ein so scharfes Auge für unsere ErnährungSbedürsnisse hat, baun müßte es einsehen, daß, wenn die Approvisio-niernng auf feste Füße gestellt »erden "wollte, eine Angelegenheit in erster Linie geregelt werden müßte: nämlich die BerkchrSverhältntffe auf der Eisenbahn von Agra« bis Semliu. Die Verhältnisse, die noch heute aus dieser Eisenbahn herrschen, find geradezu kanibaliscb, bar. barisch und würden selbst einer afrikanischen Kolonie zur Schande gereichen. Und weil die Minister diese Eisenbahn gerade vor der Nase haben, können wir die Gründe nicht erkennen, die unseren Eisen-bahnminister, der doch ein energischer und geschickter Mann ist, dazu geführt haben, daß er an diese Eisenbahn noch nicht Hand anlegte und nicht we. nigstens provisoriich Ordnung schaffte, w>e dies zum Büspiel unsere Eisenbohneu taten. Heute ist der Zustand so, daß es fast unmöglich ist, LedenSmittel von Semliu nach Agram zu befördern und selbst für den Fall, als wir au» Laibach selbst unsere Züge schicken würden, würden wir nichts anderes erreichen, als daß in Semlin die französische Hee-reemacht nach unseren Waggons greifen würden, weil sie sie für sich und ihre HeereSzwecke be-nötige .... €0 lange wir unter solchen Verhältnissen zu leide« haben, ist jeder Lerfuch, unsere Approvisio« niernng mit Produkten aus dem Banat und der Backa zu bessern, mehr oder weniger illusorisch. Die Lebenswille! ober sind infolge des freien Handels über Nacht im Preise so gestiegen, daß uns das Herz zitiert, wenn wir die neuesten An-böte össiiin, die un» jetzt a.il Kroatien uns ander-wäris zukommen. Fett ist über Nacht von 22 auf 38 K gesprungen und bald wird man dafür 60 K verlangen, wie in »er schlimmsten ö!«erreichischen Zeit. Weizen und zwar der schlechteste, ist heute aus 3 K gesprungen, daS Mehl aber auf 4—b K und das, wie die Kaufleute fugen, loko Backa un» Ba> nat. Wenn es geling», die gekaufte Ware mit gro-ßen Kosten nach Laibach zu dringen, ist jeder Wag-gon geplündert, so auch deshalb die Preise sich höher stellen. Von Fleisch sprechen wir gar nicht; auch nicht von den Schweinen, welche heutzutage infolge der- oben geschilderten Verhältnisse überhaupt nicht nach Laibach gebracht werden können. Der Zweck dieses AufsatzcS ist nicht, gegen die Regierung Bc'chwerde zu führen, weil w>r wissen, daß die Zentralregieruig in Belgrad die besten Absichten hat und sicherlich auch den ernsten Willen, uns zu helfen. Bor allem wollten wir sagen, daß in Laibach 30.000 Menschen leben, die ganz außer-{lande sind, für 1 kg Mehl 4—5 K, für Fett 38 Kronen und für Fleisch IS K zu bezahlen. Wir wollten weiters sagen, daß hier etwa» veranlaßt werden muß, wenn wir nicht wollen, daß die arme Bevölkerung Laibachs verzweifelt. Infolge des freien Handel« ist daS Brotmehl vollständig a»Sg'gangen und eS besteht keine Hoffnung, wieder folcves zu bekommen.- In Cilli liegen die V-rhältniffe ähnlich, zumal daä Maiebrot, daS gegenwärtig hier zum Preise von 3 K verteilt wird, für einen große» Teil der Bevölkerung unerschwinglich ist. über die Staatsform der Regierungsgeschäfte ent-halte, ich jedoch dieser Entscheidung fügen werde. Diese Entscheidung ist »un in der Form deS am 12. d. beschlossenen Gesetzes getroffen worden. Da seitdem keinerlei Aeußerung flatüt KarlS erfolgt ist, hat die Regierung durch die Meldung, daß der frühere ikziser nach der Schweiz übersiedeln wolle, die Abdankung des Kaisers recht deutlich urgiert. Ob die Form, in der dieser Druck erfolgte, besonders geschickt gewählt, möge dahingestellt bleibe«, un allgemeinen ist man einigermaßen überrascht dav«n, daß die sozialdtmokiatisch-chrtstlichsoziale Koalition ihrem vereinigten Witze nur ein so dürftige« Ergeb-nis abzuringen vermochte. Bon größerer Bedeutung ist jedoch jene Stelle der hiezu veröffentlichten amt-lichen Erklärung, daß die von der konstituierenden Nationalversammlung in dem am lv. d. über die StaatSform beschlossenen Gesetz« getroffene Entschei-dmrg ..inappellabel', da« heißt also unabänderlich fei. Naturgemäß gilt dieS für die ganze im Gesetze behandelte Materie, also sür die republikanische Staatssorm ebenso wie für den Anschluß a» Deutschland. Wür?e olfo das Gejetz vom 12. d. hinsichtlich deS Anschlusses als abänderlich erklärt werden, so wäre damit auch die Möglichkeit einer monarchischen Restauranou eröffnet. Das Gesetz über Deutsch-österreichs Ltnatsform. Die konstitiierende deut schössen cichische Nationalversammlung Hai am 12. d. zwei BersassungSgesetze angenommen, eineS über die Staatssorm und eine« über das besetzte Staatsgebiet. Das Gesetz über die SfaalSsorm er klärt in Wiederholung der Beschlüsse vom 12. November 1918 v „Deutschester«ich ist eine demokr«»sche Republik, alle öffentlichen Gewalten werden vom Bolke ausgeübt; Deulschisterreich ist ein Bestandteil de« Deutschen Reich,S." Bekanntlich hat Kaiser Karl am 11. November 1918 erklärt, daß er sich bis zur endgiliigen Entscheidung der konstituierenden Nationalversammlung Die Bolschewiken Herren von Uitiisrn. Da die Entente Ungarn als Aiismarichgebiet gegen Rußland bestimmte und die militärische De-markationslmie, durch welche fast gauz Ungarn alS militärisch besetzt gelten kann, auch als politische Grenze erklärte, hat der Präsident der ungarischen Volksrepublik, Gras Michael Karolyi, abgedankt und die gesamte Macht dem — Proletariat der Bülker Ungarns übergeben. Diese« hat sofort mit den Bolschewismen Rußland« Fühlung genommen und eine Proklamation „An alle" erlassen, wonach die Kommunisten den ganzen ungarischen Staatsapparat ohne einen Trsp-,en Blut zu vergießen. Übernommen haben. In de« Aufrufe heißt es: .Die ungarische proletarische Revolution ist auS zwei Gründen auSgedrochen: Der erste ist der Be-schluß der Arberierschast. des landwirtschaftliche« Proletariates und der Soldaten, die Bedrückuig durch den Kapitalismus nicht weiter ertragen zu wollen, der zweite der Imperialismus der Entente, der Ungarn durch Zerstückelung setner Territorien aller LedenSmittrl, Jndustrieprodukte und aller Le« bensdedingungeu beraube» will. Auf daS Ultimatum der Entente, daß Ungarn sofort an die rumänische Oligarchie auszuliefern sei, erfolgte die Antwort deS ungarischen Proletariates, die sich in der Diktatur de« Proletariates kundgibt. DieS fei die Ant-wort an die tschechoslowakische und rumänische Bourgeoisie, die das magyarische Volk durch Waffe«»' gewalt in Sklavensesfeln werfen wollten. Wir wen-den uns an die tschechoslowakischen und rumänischen Soldaten: verweigert den Gehorsam u»d kehrt die Waffen gegen Euere Bedrücker und seid nicht Heu-ker Euerer ungarischen Brüder, Soldaten und >r-beiter. Wir wenden uns an die böhmischen und rumänischen Ardeiter und Bauern: Wersel ab von Euch da« Zoch Enercr Bedrücker, die Euch in den Krieg trieben, um ihre.Macht zu verglötzern und ihre Tasche zu füllen. Wir wenden uns an das Proletariat der ganzen West, an unsere französi-scheu, englischen, italienischen und deutschen Arbeite« brüder und fordern sie auf, sich mit aller Gewalt gegen die Kapitalisten zu erheben, die die Rrvolu- Seil, Z deutsche Macht Nummer >3 tiou de« Proletariates durch die Fesseln de« Hungers ersticken wollen." Die Borgänge in Ungarn sind nicht unbedenklich, da «in Üebergreife» dieser Ereignisse auf den tschechoslowakischen und deutschösteri eichischen Staat nicht ausgeschlossen ist. In «reisen der Entente hat der Umsturz tiesen Eindruck gemacht. Die Entente befindet sich nun mit Ungarn im KriegSzustande. Du rote Garde z?eht gegen Rumänien und an de» Grenzen der Ukraine und Bukowina soll eine Truppenmacht v»5 :H).000 Bolschewik, stehen. Der rtuolutioi.äre Rat von Budapest hat alle Theater u^d KinoS al« Staatseigentum erklärt. d«»S Waffeniragcn vrrbote», die Geschäftsführung in allen Geldinstituten an sich gezogen. Außerdem wurde die Sozialisierung des Besitzes durch svlgende Ver ordnung cingftciicl: Jede» Geichäft mit Ausnahme der LedenSmit-ltlgkfchäiie, der Apotheke», der Drogomien und der Betriebe, welche Sanitäismaterial verkaufen, sowie der Buch- und Papierhandlungen und der Tabak« trasiken. ist sosorl zu sperren. Aus den soso« zu sperrenden Geschäfte» darf bis auf weitere Verfü-gung ohne Erlaubnis des BolkSkcmmissär« für So-zialtsiernng keinerlei Material, sei eS aus welchem Zwecke immer, verkauft, fortgebracht oder versteckt »erden. Für die Ausgabe der zur Aufrechterhaltung der Betrieb» unumgänglich notwendigen Artikel gibt bi; UeberwachnngSabteiltüig de« Volkskommissariats für Sozialisierung von Jyall zu Fall die Erlaubnis. Wer diese Verordnung übertritt und Waren ver-kauft, ausgibt oder versteckt, wird vor dem Revolu-tion«ge>ich>«bof gestellt und mir dem Tode bestraft. I Zum verbot i>rs HundelsvrrKrlirrg mit dem Austuud. DaS Agramcr Tagdlatt nimmt in sachlicher Weis« Stellung zu dem jungst erlassenen Verbote des Handelsverkehre« mit dem Auslande. I» dem lesenswerten Aufsätze heißt eS: Wir haben un« schon einmal an dieser Stelle mit der Frage der Regelung unserer HandelSbezie-hungen zu Ungarn und Oesterreich besagt und daraus hingewiesen, daß «s nicht von Verordnungen und Mimsterraisbeichlüssen abhängt, mit welchen Läudern Handelsbeziehungen gepflogen werden können, sondern von den praktischen Bedürfnisse» deS Wirischasts, leben«. Unsere mächtigen Verbündeten konnten sich leicht bei AuSbruch des Krieges den Entschluß er-lauben, mit den Zentralmächten alle Beziehungen wirtschaftlicher Natur abzubrechen, denn sie sind wirtschaftlich den Zentralmächten bei weitem über-legen gewesen Wir sind jedoch ein kleines ?and, mit einer kleinen Industrie abhängig vom Auslande und zwar von jenem Auslande, au« dem wir bisher alles bezogen haben, genauer gesagt, alle« beziehe:', mußien. Unser« Maschinen stammen aus öslerreichi-sche:>, ungarischen »der reichSdcutschen Fabriken, un-sere Werkzeuge kamen gleichsall« aus diesen Ländern zu unS und unser Hai^del stand mit diesen Ländern in engster Verbindung. Braucht »un jemand hier irgrnb einen Maschienenbestanditil oder ein Werkzeug an daS der Arbeiter oder Handwerker gewohnt ist, muß rr sich .ob er nun will oder nicht, »ach den bisherigen Herkunftsländer» wenden. Wird aber dieS verwehrt, so werden w>r unsere Betriebe in die mißliche Lage versetzen, daß sie ihre Maickine» stillstehen werden lassen und eine weitere Folge davon wird die Entlassung der Arbeiter und die Vermehrung der Arbeitslohn sein. Es handUl sich un« keineswegs darum, unS sür die Pflege der Handelsbeziehungen mit den Deutschen und ven Ungarn einzusetzen. Das liegt uns fürwahr fern und wir würden unS glücklich schätz n, wenn wir heut« sagen könnten, daß unsere Maschinen, unsere Fabriken und unsere Betriebe weiterlaufen können, unabhängig von unser,n bisherige» Verbindungen. Wir sin» aber entschieden dagegen, daß man sich an maßgebender Stelle der Not verschlißt, in der »ir unS befinden. Wir befind«» un» heute in der traurigen Lage, daß wir al« Verbündete der Entente blockiert sin». Aus England und Frankreich, sowie aus Amerika können wir nichts erhalten, wenigsten« nicht sofort. England und Amerika mögen die besten Maschinen haben, die besten Betriedswaterialen, doch von all' dem haben wir heule nicht«. Denn England und Amerika können un« nicht gleich das liefe«n, was unsere industriellen und gewerblichen Betriebe brau« chen um ihr Leben fristen zu können. Wir sind überzeugt, daßvilleicht bereit» in wenigen Monaten französische, englische und amerikanische Erzeugnisse unseren Markt völlig saturier«» werden. doch damit ist un« momentan nicht geholfen. Und heut« handelt es sich mehr denn je darum, Zdiesc Monate hindurch zu arbeiten und die Produktion fortzusetzen. Schneidet man uns da die ohnehin düunen Fäden ad. so ist cS um «nsere Produktion geschehen und unser g«> samtes wirtschaftliches Leben wird einfach ersterben. DaS kann natürlich nicht die Absicht der maßgebenden Kreise sein; wir sind vielmehr überzeug«, daß die jüngst erlassene Verordnung im besten Glauben er« solgt ist, jedoch mit wenig Kenntnis des praktischen LebenS. Wir hoffen deshalb auch, daß die Verors nung, — die auf Borstlag des FiaanzmiuisterS et« lassen wurde, demnach aus Vorschlag eines Ministe-rium«, dem vielleicht andere Interessen vor Augen geschwebt sein mochten, al« die Interessen des Han deis, der Industrie nnd des Gewerbes — unbedingt gemildert werden wird, was umso wahrscheinlicher ist, al« mir ja sonst r.ich! wüßten, zu welchem Zwecke in Belgrad jetzt ein staatliches Handelsamt kreiert wird gerade mit der Aufgabe, den Rekom-pensationSverkehr mit Ungarn, Deutschüsterreich und der tschechoslowakischen Republik etnhenlich zu regeln. Aus iilrtöt iiiiii i'duö. Vom Iustizdienste. LandeSgcrichtSrat Otlo-kar Cernstein in Goitschce wurde zum Ge'ichtSvor-steher in Ebcrstein (Körnten) ernannt. Der Richter Gottsried Jaklitsch in Gotischer wurde dem Bezirksgerichte in Edelstein vorläufig zur Dienstleistung zugewiesen. Bezirksschulrat Cilli. Der Beirat der Cillier Bezirksver'.retung wählte i» seiner am 21. b. slattgtsundenen Sitzung tn den BezirkSschul rat die Herren Dr. Joses Brecko (C lli), Piosessor Eugen Iare (Cilli). Vinzenz Kukovec (Lava), Franz Gorica» (Weixeldors) und Eduard Kukec (Sachsen-seid). Dom Schuldienste. Dte Handarbeilsleh-rerin Auguste Ramschnigg an der Mädchendürger-schule in Cilti wurde vom Schuldienste enthoben. Ernennung von Tierärzten. Zu Staats-tierärzten wurden ernannt Anton Ursic in St. Georgen a. d. Sdb., AloiS Komer« in S>. Marein bei Erlachstei», Adalbert Krab:l in Drachenburg und Joses «ovie in Sachienfeld Dom Notariat. Zum Noiariatssnbstitutcn anstelle de« enthobenen Notar« HiriS rn Schöustein wurde der Noiatiaiskandidat Franz Koseniira aus Frauz ernannt, der seit 2t). d. seines Amte« waltet. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag sind« im evangelischen G?meindesaale um 10 Uhr vormittags ein össentlichcr Gottesdienst kiatt. Pre-dig« Herr Psarrer May: ..Die Quelle der Kcast". Im Anschlug daran KindergoiteSvieni't. Todesfall. Donnerstag früh ist hier Herr Josef Planiuz, langjähriger Weiksührer der bestan» denen Ledeisiiwa Joses H-rzmann. nach langem Leiden im 78. Lebensjahre verichieden. In den Wohnungsbeirat für Cilli wurden von der Landesregierung in Laibach berusen »er La»de«t>erichlsrat Dr. Franz Krance als Ver« trauensmaun der Abteilung sür soziale Fnriorge der Landesregierung sür Slowenien, de> Großkaut-mann Anton Kvlenc als Vertreter der Hausbesitzer und der Bahnbedienstete Joses Marn als Vertreter der Mieter. Wiedereröffnung der Realschule in Marburg. Laut Verordnung des hiizerrn Schul« raies in Laibach wird die Staatscealschule in Mar« bürg wieder eröffnet. Der beginn deS Unterrichtes wird rechtzeitig dekaunrgegebelt wk'den. Keine Ausreife über die Grenze. Au« Laiboch wird amtlich «zeweldei: Da in Deutschöster-reich und Ungarn sich Unruhen entwickelt haben und da« Reise» gefährlich ist, wird di» auf' Widmus keine Bewilligung zur Reise über die Grenze erteilt werden. Der V-rkehr über Spielfeld nach Deutsch österreich ist eingestellt. Ausstand der Süddahnbediensteten in Deutjchösterreich. Ans der Snddahnstrecke Spielselo—Wien ist ein Ausstand auSgebrochen. Die Vertreter der deutschösterreichischen StaaiSbahnen und der Südbahn haben in der Vertrauensmänner-Versammlung eine Erhöhung der Löhne verlangt und mit dem Ausstände gedroht, jallS die Direktionen ihrer Forderung nicht unvenveilt entsprächen. Die Maichinsührer der Südbahn haben nach einer Wiener Meldung schon am 25. d die Arbeit ein-gestellt, wodurch fast der ganze Verkehr zum Still -stände gebracht wurde. E« verkehren nur die Leben«-Mittel,üge. Die Regelung der Deamtengehätter. Wre aus Belgrad mrtgeieilt wird, beschäftigt sich der Ministerrat mit drr Frage der Gedälter der Staatsbeamten. Nach dem BerorönunaSenimurfe gibt eS elf Gehaltsklafsen, von denen einige 3 oder 4 Abstujnngen cusweisen. Für die 1., 2. und 3. Ge-haltSk-asse ist k>.!»e Besoldung vorgesehen. Die Iah-reSgehälter sür die übrigen Klassen sind die folgen-de» : 4. Klasse: 14 000 Dinars. i>. Klasse: 12.000 und 10.000 Dinars. H Klasse: 8000, 7200 nnd 6400 Dinars. 7. »lasse: 0000. 5400 und 50O0 Dinar«. ,8. Klasse: 4800, 4400 und 4 00 Dinar«. 9. «lasse: 3800, 3600. .">400 und 3200 Dinars. 10. Klasse: 3000, 2K00 und 2400 Dinar«. 11. Klasse: 2300, 2000, 1800 und 1001) Dinar«. Außerdem ist eine jährliche Zulage vorgesehen, die in die Pension nicht einrechenvar ist, und zwar für die 4. GehaltSklasse 3000 Dinars, sür d'« 5. Ge-hall«rlasse 2400, für die 6. Gehalrsklasse 1920, für dir 7. GehaltSklasse l680, für die 8. SehaltS-klasie l380, für die 9. GchaltSilaste 1200. für die l0. Gehaltsklaffe 900 und für die 11. Gehalt«-klaffe 720 Dinar«. Die Borrückung in die höhere Gehaltsstuse derselben Klasse erfolgt rn der lt., 10., 9. und 8. Gehaltskiafse nach drei, i,r den übri-gen nach vier Jahren. Die Zulagen im vollen Au«-maß« kommt nur den Beamren in Belgrav zu. In den Stadien mit mehr als 50 00t) Einwohnern, erhalle» die Beamten HO %, mit 20—2Ö000®» wohnecn 60%, i»;t 5 —20.000 Einwohnern 50% uno in alle» übrigen Orten 30 % der oben angeführten Zulage. Alle Beamten und Aufstellten m n Hochschuldilvuna e« halten beim Dienstantritt die Be> züge drr 9. Geh.>l«sklasse. Diejenigen, die sich ge-g^nwärtiz in drr 11. oaer 10 Gebalr«klasse best»-den. gelangen in die 9. Die>e Bcamte» gelange» rn der Regel ?i« in die 7. Gchaltsklasje, könne» jcdoch auch in «ine höhere GehaltSklasse aussteigen. Dr« Beamten ohne Hochschulbildung beginnen mit der 10. und gelangen bi« in die 8. GehaltSklasse, au«-nahmsweise in die 7. und 6 «lasse. Beamte ohne Matura beginnen mit der 11. Gehallsklasse und ge-langen in der Regel in die 9. und ausnahm«wei t in die 8. GehaliSklasie. Der Expre^zug Paris- Bukarest fährt vom 24. d. an NiMt mehr über Budapest, sondern über Wien. Marburg, Sumbrück, Sissek und zwar o!s Eilzug Nr. 5 Bon Marburg jährt er unge-lähr »m 5 Uhr srüh ao. Die Lohnbewegung der Bergarbei-ter. Wie schon gemeldet, sanden in Laibach unter Intervention der Landesregierung Veihaudlunge.» zwischen den Berqurdeite,» und der Trisailer Koh-lenwerksgesellichail in Angelegenheit der Ausdcsse-rung der Lohnverbältnisie der Bergarbeiter statt. Bisher wurde in den Hauptpunkten ein Emverneh-mcn erzielt und RachstthendeS festgefetzl: 1. BiS längsten« 15. Äpnl wird salzender «in maliger An-schaffungSbertrag ausbezahlt: Arbeiter und Arbeite» rinnen 250 K, iür d>e Frauen 250 K, sür jede« Kind 100 K; 2. die erhöhten Gebühren und Entschädigungen für die Abnützung der Werkzeuge sind für dir Zeit ab 9. d. auszuzahlen; 3. damit ein Arbtiter das Anrecht auf den Minimallohn «klangt, muß «r mindestens 75 Prozent der Leistung jriner Kategorie im Jahre 1917 erreichen. Dr. Korofec über die Reform des Schulwesens. Die Belgrader „Epoha" bringt Aeußerungen de« Dr. Karos«, der dekauntlich als Stellvertreter de« Ministerpräsidenten in B'lgraa lvfilt. Dr. Korosec sagte u. a.: „Die neue Gene-ratio» darf keine »nalpbabeten mehr kennen. Man beabsichtig» i» den Volksschulen am Land« für die Knabe» obltgalea Unterricht in der Landwirtschaft, sür Maschen aber in der Hauswirtschaft einzuführen. Je»-« Kind muß mit den Grundbegriffen der Hygiene bekannt gemacht werden. Der Unterrichr in den Schulen muß vervollständigt werde». E« muß das Französische und Englische eingesührt werde:., damit wir un« an den Westen, wie schon fttzr po-Imsch, so auch kulturell und wirtschaftlich anlehne» können. Auch mit Rußland werden wir neue Ver-bindungen suchen müssen. Dr. Korosec erklärte auch, daß bezüglich der Lehrerschaft gründliche Reformen nötig sind. E« müsse eine möglichst große Zahl von Lehrrrbilbungsanstaltkn und Fachschulen errichtet werden, insbesondere sür Landwirtschaft, Gewerbe und Handel. Die Verstaatlichung aller Schulen sei dringend notwendig. — E« muß wohl dahingestellt bleibn:, ob der Volk«schulunterricht die von Doktor Nummer 13 Qcutrdje lürtrfft Seite 3 Korosec in« Auge gefaßte Belastung vertragen kann. Ais seinerzeit Dr^ Steinwender mil ähnlichen Ideen hervortrat, hat sich die Lehrerschaft dagegen ausgesprochen. Schule für Bergbauaufseher. Wie der Naprej meldet, wurde der Sitz der Bergfchule zur Heranbildung von Aussehern vvn Laidach nach Cilli verleg». Verbot des Handels mit dem Aus-lande. Nach ei, er Meldung de« Obzor hat die kroatische, Regierung vom Handelsministerium in Belgrad die Verständigung ei halten, daß da» Ver-bot des Handels mit dem Auslande für jene Geschäfte. die ver dem 20. d. abgeschlossen wurden und binnen drei Monate» effektuiert werden müssen, keine Geltung besitz«. Neue Käufe können nur duich daS HandelS«mi für den Handel mit dem Auslande, das mit seiner Tätigkeit am l. April beginnt, ab-geschlossen werden. Austritt der Sozialdemokraten aus der Regierung. Mit Rücksicht aus die innere politische Lage hat der Klub der sozialdemokratischen Abgeordneten in der Belgrader Nationaloerfamm lung beichUssen, aus der Zentraleegierung sowie auch auS ven Landesregierungen au«zutreten. Absperrung der Grenze gegen Un-garn. Amllich wird gemeldet: Mit Rücklicht aus die Ereignisse, die sich in den letzten Tagen in Un> garn abgespielt haben, verbot die Militärbehörde jeden Uederiritt aus Jugoslawien nach Ungarn und umgekehrt. Wer trotzdem die Grenze zu überschreiten sucht, wird verhaftet. Die Hartnäckigkeit Italiens. Aus Berlin wiid unter dem 24. d. gemeldet: Nach hier eingetroffen«» Nachrichten haben die Drohungen Italiens, daß eS ganz selbständig vorgehen werde, die schwierige Lage der Friedenskonferenz überaus verschlechteri, insbesondere reShalb, wtil Wilson den übertriebenen Forderungen Italiens nicht willfahren will. Jetzt wird unter Führung Lloyd Georges ver-sucht, den Streit zwischen Italien und Jugoslawien durch ein Kompromiß zu schlichten. Unterrichtete Kreise aber behaupten, daß sich die Lage durch das Vorgehen Italien» sehr verschlechtert habe und daß sich die Arbeit de» Kongresses dadurch verschleppe. von der Bezirkshauptmannschaft Cilli. Der BezirkShauptman» in Eilli und Gerent der Sladtgemeinde Eilli, Herr Dr. Friedrich Lukan, wurde zur Dienstleistung bei der Landesregierung in Laibach, Abteilung sür innere Angelegenheiten, einberufen und an seine Stelle der B^zirkshiupt« mann Herr Dr. Rudolf R. v. Andrejka mit der Leitung der BeznkShauptmannschast Eilli betraut. Wie die Italiener in Trieft Haufen. Der italienische Gouverneur von Trieft hat die Ent lassung aller slowenischen Postbeamten angeordnet. Da aber sür dieses Personal vorläufig kein Ersatz vorhanden ist, wurde der Beschluß deS Gouverneurs von der römischen Regierung sistiert. Den sloweni-schen Beamten wurde bekanntgegeben,, daß sie ihr« Entlassung in ein oder zwei Monaten zu ermatten hab«n. Durch einen Eiloß winde die Ersetzung oller slowenischen Ausschristen in Trieft und Umgebung durch italienische versügt. Folgen der Abftempelung. Die gesamie böhmische Prooinzpresse, sowohl die deutsche als auch die tschechische, berichtet, daß in Böhmen gegen-wärtig, namentlich von der Landbevölkerung, alle möglichen Gegenstände, auch vollkommen unbrauch-bare Materialien, zusammengekauft werden, um der Abftempelung der Noten zu entgehen und an Stelle der Noten Waren aufzustapeln. DieS hat natürlich dazu geführt, da» die Preise sür alle Gegenstände in die >;ebc gegangen sind. Reisepässe für das Inland. Das Agramer AwlSdlatt »Narodn« Novine" veröffentlicht folgende Kundmachung: ES wird die Einsührnng von ReiseauSweifen für den inneren Verkehr im Territorium des Königreiche» der Serben, Kroaten und Slowenen angeordnet. Jeder Reifende, der von feinem Wohnsitze wegreist, muß einen von der zu-ständigen ÖrtSbehiide ansgistelllcn ReiseousweiS haben. Die Militärtaxen für 1918. Die Lande» regierung für Slowenien hat hinsichtlich der Vor fchreibung der Miliiärtaxc» für daS Jahr 1919 mit der Verordnung vom 7. d. N>°. 298 folgendes angeordnet: 1. Die Militärtaxen werde» den Jahr-gängm 1895 und 1896 vorgeschrieben, die «IS regu läre Assentjahre gelten. 2. Die »om Militärdienst Befreiten, die wenigstens 6 Monate wahrend d.S Kriege« akti» gedient haben, zahle» die Hülste, jene, die überhaupt nicht dienten, müssen die volle gejetz liche Militärtaxe zahle«. 8. Ganz von der Militär-toxe befreit sind: a) alle jene, die während de» Kriege« aktiv diente»; b) Staats«, Landes- und Gemeindeangestellte, dann alle Angestellten öjfent-licher WohlfahrtSinstitute (Bezirkskrankenkassen, Ver-sicherungsanstalten. Krankenhäuser), die während deS Krieges aus DiensteSrick ichlen befreit waren. Für alle übrigen gelten die Bestimmungen deS Militär-taxg-setzes. » Vereinfachung der Erteilung von Ausfuhrbewilligungen aus Deutschöster-reich. Den Bemühungen der Handels- und Ge-Werbekammer in Graz ist e» gelunge >, ein verein-fachieS und beschleunigte« Verfahren bei der Ert«i> lung von AuSsuhrbewilligungtn durchzuketz ». ES wurde nämlich für Postsendungen, für geringfügige Warensendungen im Eisenbahnverkehr, sowie sür den Grenzvertehr die Erteilung der AuSsuhrdewilli-gungen den FinanzlandeSdirekiionen übertragen. Die Elteilung der AuSsuhrbewilligungtn für gewisse Artikel, Varunttr LebenSmitlel, Fette, Oel-, Garne, Gewebe, Leder, Kerzen. Seife und bestimmte chemische Produkie bleibt biS auf weiteres der Zer.» tralstelle sür Ein-, An«- und Durchsuhrbewilligun-gen in Wien »orbehalten. Demnach ist steirischen Firmen bei der Erwirkung von AuSsuhrbewilligun-gen künftighin der folgende Vorgang zu empsehlen: Die mit 3 K flestemkellen Gesuche, bei Postsrndu» gen sind die Postbegleitadressen bei der Zweigstelle dcS deutschösterreichischen WarenverkehrSdüroS in Graz, GrieSgasse 10, einzubringea. Sie werde» im Einvernehmen zwischen der Finanzlandesdirektion, der Handel«, und Gewrcbekammer in Graz und der Grazer Zweigstelle de« deuischösterreichische» Warenvei kehrSbüro» aus Gr»«d vorläufig allwöchentlich Montag und Donnerstag stattfindender Sitzun« gen behandelt. Soweit die Entscheidung über die Ausfuhrbewilligung der FinanzlandeSsircklion zu-steht, werden die Gesuche in diesen Sitzungen sosvrt erledigt. Die sonstigen Gesuche werden deguiachiet an die Zentralstelle sür Ein-, Au«- und Durchiuhr-bewilligungen weitergeleitet. Soweit es sich um Sen» düngen im Eis«nbahnverkehr handelt, sind sür di« AuSfuhrgesuche die bisherigen Vordrucke zu verwen-den, die bei der Zweigstelle deS deutschösterreichischen WarenverkehrSdüroS in Graz, sowie bei der Han-dels- und Gewerbekammer in Graz aufliege». Bei der FinanzlandeSdirektlo» findet in AuSfuhrangele-genheilen ein Parteienverkehr nicht statt. Bei Sen-dungen im Postverkehr ist die vollständig ausgefüllte Postbegleitadreffe einzubringen. Ans der Vorderseite und zwar auf dem für den Empfänger bestimmten Abschnitte ist die Mengt (Gewicht, Stückzahl) in Ziffer», wie auch in Worten anzugeben. Hingegen ist die Rückseite dieses Abschnittes für dir Andrin« gung des AuSfuhrbewilligungsvernlerkeS zugelassen. Sowohl den Gesuche» wie den Postbegleitadressni ist in jedem Frlle ein frankierte«, mit der Aufschrift der Partei versehenes Kuvert beizufchließen. In Verkehr nach den Nationalstaaten entfällt die Not-wrndigktit einer Bestätigung der österr -Ungar. Bank über die Abgabe der Valuta. Bei Sendungen in daS Zollausland ist die Bestätigung über di« Va-lutabgabe erforderlich, die bei der Filiale der österr.-ungar. Bank in Graz beschafft werden kann. Ge> suche um Einfuhrbewilligung, wie um Durchfuhr« bewilligung nimmt nach wie vor die Handels- und Gewerbekammer in Graz zur Weiterleiiung an die Zentralstelle für Ein-, AuS- »nd Durchfuhrbewilli« gungen in Wien tnlgkgt». Neues Papiergeld. Nach einem Berichte dc« Btlgradtr „Trgovskl GlaSni!" ! Handel«blatt) wird die Valulafrage in folgender Weise geregelt werden: Die Regierung wird in kürzester Zeit das ..unfreundliche" Papiergeld aus dem Verkehre ziehen »nd e» durch StaatSp.ipiergeld deS Königreiches der Serbe». Kroaten und Slowenen ersetz:». An« stelle der Note» der österreichisch ungarische» Bank werden nicht die Rottn irgendeines unserer Bank-instilute treten, sondern Staalspapiergeld. für wel-che« unser ganzer Staat mit seinem gesamten V« mögen und seinen ganzen Einnahmen hasten wird. Die Errichtung einer Emissionsbank noch dem Muster der Oestti reichisch ungarischen Bank ist erst für spä> ter geplant. Anmeldung von Benzin in SHS. Mit einer im Amisblatie der Landesregierung vom "22. d,, das am 25,. d. zugestellt wurde, verlaulbar-ten Verordnung wird bestimmt, daß jedermann, der mehr al» 100 Kila Antriebsmitl«! welcher Art immer (L«»zin. Benzol, Oel. Feit, Vaseli» »sw) am Lager hat, dem Kommissariate für öffentliche Arliei-ten bei der Landesregierung in Laibach (Automobil-reser»« bis 25. d. Art und Menge anzuzeigen hat. Der Ankauf und Verkauf solcher Fahrbetriebsmittel ist nur dem Automobilresera!« der LandeSiegierung in Laibach gestattet. Nur Kaufleute, di« sich mit dem Verkauf der genannt«» Artikel im Detail be-fasse», können über ihr Ansuchen vom Automobil-reserate die Bewilligung erlangen, au» ihren Bcr-rätea kleine Mengen, jedoch nicht wehr al» 5 Kilo aus einmal an Private zu verkaufen. Da» Auto-mobilreferat hat daS Recht, sich die Bestände von Antriebsmitteln, soweit sie nicht in Händen deS Militär« sind, anzueignen und darüber gegen Ent-schädigung, die aus Grundlage der betreffende» Fakturen oder durch Abschätzung bestimmt wird, zu ver« fügen. Uebertrelung«n di«i«r Verordnung werden mit Geldstrafen bis zu 2000 K bezw Arrest bis zu seckS Wochen bestras«. Nichtangemeldcte Waren versallen der Beschlagnahme. Verhaftungen in Agram. Am 26. März wurden in Agr«m der Führer der republikanischen Bauernpartei Radic. ferne»' der frühere Adg, Dr. Pazman und Dr Predeg verhastet. Eine deutsche Kommission nach Paris. Die Berliner „Deut,che Allgemeine Zeiiung" meldet: Graf Bernsdorff erklärte in der Geschäftsstelle d,S Auswärtigen Amie» für die FriedenSverhanolungen. »aß die feindlichen Regierungen ersucht hätten, eine au» sechs deutschen Sachverständigen bestehende Kommission nach Paris zu entsenden. Gcas B.rnS-dorf bezeichnete diese« Ersuchen al« eine Demarche, die al« Beginn der FriedeaSoerhan»lungen anzusehen sei. Die Besitzungen des Schuloereines und der Südmark unter Staatsaufsicht. Die Landesregierung für Slowenien hat alle wiri» schastlichen Unternehmungen und Grundstücke des Deutschen Schulvereine« und der Südmark im Be-zirke Marburg unter Slaalsaussicht gestellt, ..damit sie nicht der Besteuerung im Land« entzogen wer-den." Al« AvfsichtSorgan wurde der RechtSanwalt Dr. LeSkovar in Marburg bestellt. Für die Ernährung Sloweniens. Am 24. d. intervenier!«» die Abgeordnete» finstern und Dr. Hohnjec in Belgrad beim Ministerpräsidenten Peotic und b«im Minister für Handel und Ernährung Ribaric wegen der Ernährung Sloweniens. Im amtlichen Berichte heißt e», daß sie Sicherheit erhielten, daß für Slowenien alles bewilligt und vorgekehrt werden wird, was nur möglich fein wird, damit unsere Gegenden bezüglich der Ernährung und in anderen wirtschaftlichen Beziehungen besrie-big» werden. Der frühere Kaiser in der Schweiz. Die „Marburger Zeitung" meldet unter dem 24. d.: Exkaiser Karl hat gestern abend» mit seiner Familie die engere Umgebung Wiens verlassen und sich nach der Schweiz begebe». Die Abreise erfolgte vom Schloß Eckarisau mit bereitgestellt«!! Aulo» nach der Station d«r Niederösterreich!scheu Lande» bahn Kopstätten und von dort um 7 Uhr abends über Hütleldors—Wating mit der Westbahn nach der Vorarlberg«? Gr«nz«. Der Exkaiser und fein au« 20 Pcrsonen bestehende» Gesolge wrd heut« nachmittags die deuischösterreichische Grenze passiere». Unter der B'gleitung befindet sich auch der Kämmerer Graf Hunyadi. Die Abreife erfolgte ohne jede Förmlichkeit und unter Vermeidung jede» Aufsehen«. Die Reisegesellschast fuhr in Personenwagen erster Klasse. DaS umfangreiche Gepäck wurde in Last-wagen untergebracht. Ein Teil de« Gepäckes blieb noch im Schlosse zurück und eS soll darüber erst weiter verfügt werden. Ei» Vertreter der Regierung wohnte der Abreise nicht bei. Der englische Oberst Sturt, der Exkaiser Karl vor einiger Zeit «1« Ehrenkavalier vom englischen König beigegebe» wurde, hat mil einer englischen Eskorte den Zug begleitet. Korvettenkapitän Senta, der zur engern, Un,gebung deS Kaiser« gehört, ist in EckartSau zurückgeblieben und verbringt den heutigen Tag in Wien, um eine Reihe von Angelegenheiten im Aus-trage de» Exkaisers zu erledigen. Die Reise ist jeden-falls trotz der erst vor wenigen Tage« ausgegangenen Mitteilung, daß an eine Abreise der Kaiser-samilie nicht gedacht werde, bereit» seit längerer Zeit vorbereitet worden. Die Tatsach« jedoch, daß der Wiener Hos- und Gerichlvadvokat Dr. Eoumont am SamSmg viele Stunde» in EckaitSau geweilt hat, läßt daraus schließe«, daß der Exkaiser „»mit« telbar vor seiner Abreise eine Reihe von rechtlichen Verfügungen geiroffen hat. Der Exkai «r und fein« Familie haben im Schlosse Watek bei Rohrschach Aiisenthalt genommen. Buchhandlung Fritz Rasch Rathausgasse \ :: :: Rathausgasse \ ' Seite 4 Deutsche Wacht Nummer 13 Postsparkasse Nr. 38.900 oo Fernruf Nr. 21 oo Herstellung von Vrnckarbeiten wie: lverke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kumte, Tabellen, öpeifentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, tohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Jnsera ten a n n ab m estell c für bis Deutsche Wacht vermälilungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchfchreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. Cilli, Rathausaaffc Nr. s *>?TT Die Erben von Grünan. Griginalroman von Karl di« Marta Hobrecht Bor allem jung, am Ansang« der Zwanzig ungefähr. Vielleicht sogar hübsch. Man sah daS nicht sogleich. Die Art in drr sie d«n eleganten ältlich n Herrn empfing, ließ gewissermaßen ihr« Privatperson in den Hintergrund tieten und rückie nur die Repräsentation des Berufes in» Licht. , So angenehmen Maschinen begegnet man nur in großstädtisch vornehmen GeschäftSetablissements. wo die Kunden mit geräuschloser Gewifsenhaftig-keit. ohne Hast und Aufdringlichkeit bedient werden. Und Bedienen ist eigentlich nicht daS richtige Wort. Diese wohlgezogenen Geschöpfe, denen ein« gewiss« Atazi« der Zurückhaltung ein einheitlich.-» Gepräge gibt, dienen nur ihrer Pflicht, wissen jedermann das ihm Gebührende zuzumessen und hinter die Schablone ihrer tadellosen Höflichkeit verschanzt, «in« persöu-licht' Annährung im Bannkieise ihres Amtes auS-zuschließen. Gerade der Umstand, daß sie ihre Eigenart durch tbrc genaue Dienstersüllung ve> wischen, errichtet unübersteizliche Schranken vor ihnen. Da erforscht man nicht, was eine als Weib gelten könnt«, und findet gute Figur und paffende Kleidung gleich den tadellosen Manieren selbstperständlichen Anforderungen entsprechen. - Schönhag war nicht wenig überrascht — und wußte nur nicht recht, ob er «S angenehm empfinden solle. Noch über die ausgetretene Wendeltret pe heraus hatte er eiu Quartier deS Elends erwartet. Nach dem sah eS nun keineswegs au». Hier war eS nur altertümlich: Die Bauart d«S großen Zimmers, das mit seinen erkerartigen, überwölbten Fensternischen auf einen geräumigen Hof hinaussah, die spärlichen, aber blitzblanken Möbel mit großblumigen Rattun-bezögen und verschnörkelt«» Messingbischlägen au« der Biedermeierzeit. So konnte ei auch auf alten Laudschlössern aussehen. In diesen Gedanken sand er den haltbarsten AnknüpsllngSsaden. Er hatte zuerst nur nach dem Bilderrestaurateur fragen wollen: jetzt trat der in zweite Linie. .Ja, er habe ein Anliegen an die Kunststickerin. Ob sie sich aus Gobelin» vernänd«? — Nicht so. Er komme auch nicht als Geschäftsmann. Er sei SulS> besitze? (den Namen verschwieg «r noch; e» war ja sehr wahrscheinlich, daß sie ihn durch ihren Bater ge-kannt hätte und sosort stutzig geworden wäre), habe .da in seinem alten Schlößchen, daß er renovieren lasse, auch etliche Wandteppiche aus Urväter Zeiten. Die wolle er wieder instandsetzen lasten. Fräulein Hobrecht erklärte sich bereit, sosorn e» sich nur um Ausbesterung und nicht etwa um umfangreiche Ergänzungen handle, die selbständiger Komposition bedürsien. Sie bat. ihr einen solchen Gobelin zu senden, um sich die Technik ansehen zu können. Augenblicklich arbeite si« gerade an alten Meßgewändern; vielleicht wolle er danach auf ihre Befähigung für seinen Austrag schließen. Sie lud iho ein, in einer der tiesen Fensternischen Platz zu nehmen und rückte einen Stehramen herbei, auf welchem eilte von Mottenfraß arg beschädigte Dalmatica auf-gespannt war. Schönhag heuchelte eingehendes Jnteresie. Am liebsten hätte er seine prüsende Augen gan; und gar aus Marta gerichtet. Nummer 13 Im vollen Lichte war ihr Gesi^t von ergrei-fcnder Anmut. Auch die hohe, schlank« Gestalt zeigte sich jetzt in ibrem ganzen Ebenmaß, das war erlesen« Raffe. „«ristokrali'ch'hätte er da« nennen mögen. Aber er hatte dies« Eigenart noch bei keiner Well-dame gefunden: in stiller Entsagung ruhende Würde, verschleiert« Stele. Da» war Weibesadel an sich, Harmonik iu all«» Linien, vom Aleidessaum dis zum lichtsprühenden Scheitel aus dem sich das werk« würdigste Blondbaar in zwei üppige Lockenbündel teilte. Während seine Rede im GeschäftStone blieb, gingen ieine Gedanken weitab. „Die Urenkelin HelmnieS!" das hatte nun einen ganz anderen Klang für ihn Wie er sich aus der Treppe gesagt halle, war ein mitleidiger Cpou dann gewesen Jetzt erfüllte «s ihn mit einer Regung von Familienstolz, sich zu überreden, das alle sichtbare und noch verborge»« Schönheit in dem Mädchen «in Erbttil der H«lmm« — Schönhag sein müsie. Ej gab kein Porträt von ihrer Urgroßmutter. häite ein solches «mal existiert, so wäre es d-m Haß deS wrlcnden ^tater» gewiv zum Opser gefallen, aber er gesiel sich in der Vorstellung, daß eS Marta j>b:echt aus ein Haar geglichen liätte, daß hier die Etscheir.ungssorm von Körperlichkeit und Gemütsan-lag' aus unverm>sckt«r Ahnenblutserinnerung ge schaffe» worden sei. Die Gobelin« — ja; es dürste Schwierigkeit machen, sie hie»her zu schicke». Wer weiß auch, ob sich das Zimmer sür die Arbeit eign«. Die großen Tepochc erforderte» besonder.' Gestelle, für die eS hier wohl an genügend hohim Raum schle. „Was übrigens Erneuerungen in größerem Ai'.ivaß anbelangt — einzelne Stücke werden eS sckoz notwendig hab«» — könnt« Ihn«» da nicht Jkr Herr Vater Vorlage» entwerfen? Er ist ja Mal«, wenn mir recht ist . . . Da ging ein Schalten über ihr Gesicht, als habe er über die Schrank«» de« „Geschäftlichen" gegriffn. .Ich glaube uicht," meinte sie kühl. «Ich ar-bcit« a-lch immer allein." Er durfie nicht locker lassen. Es interessierte ihn iberdie«, ihr VerhältuiS zu dem Vater zu be-rühre» .Ich denke, als Gemälderestaurateur müßte sich Herr Hobrecht auch aus Bruchstücken von Gobe» linmuster verstehen.- .Er ist sehr beschäftigt — im Bertrag mit elilto ständigen Auftraggeber." .DtiS heißt: «r nimmt kein« Arbeit unter d«r Hand an?" „Er könnte kaum die Zeit dazu erübrigen " Lchönhag blieb hartnäckig. „Herr Hobrecht hal fern Stelier außrr Hau«, wie e» scheint?" — Ec ließ einen Rundblick durch daS Zimmer gehen, >r>o oich! das Geringste von Malerutensilien zu entdecken war. Sie bejaht« kopfnickend. Dann entschuldigte sie silbi si« müsie der.^üchrnmagd eine Weisung geben. Offenbar ein Vorwand, das Gespräch abzubrechen. Fand sie den Fremden zudringlich? Ahnte sie, daß er chr« Fomilienverhällnisse erforschen wollte? Er hau« doch kaum erst zu fragen begonnen und glaubte seine Absicht aus den Vater r«cht geschickt eingeleitet zu haben. Sollte er in dem Machen ein Hindernis zu fürchten haben? So leicht, wie er sich's in seinen flüssigen Entwürfen vorgestellt halte, war sie jeden, falls nicht« zu behandeln. Zu festen Plänen war er wohl noch nicht ge« kommen, nur ihnen absichtlich ausgewichen, um alle» .den Erfordernissen der jeweiligen Sachlage" zu übalasstn, da« heißt: man berechnet nicht gern von langer Hand die letzten Schrill« aus einer krummen Bahn, läßt sich erst im entscheidenden Augenblick von der letzten Notwendigeit zwingen. Nicht unehrlich, aber wcliklug wollt« der Ferdinand Schönhag handeln. DaS i)t man seinem «ohn schuldig, wenn der jetzt alle Wellklugheil auch noch in Grund und Boden verworfen hätte. Daß junge Leu!« nicht wie d:e gewitzligten und erfahrenen zu berechnen sind, daS dämmerte einem auch vor dieser Marta Hobrecht auf. Sie sah nicht darnach auS, als wäre si« je geneigt, sich von einem einmal erkannten Rechte auch nur «tu Tiielchen absetlschen zu lassen. Und stand doch mittrn im Erwerbsleben, mitten in der Ärmlichkeit. die die Menichen so nachgiebig macht. „Geld-verdienen!" wie einen das herabdrück!, zu den käuflichen gewissermaßen, sollte man menen. Aber auS dieser da atmet etwas.- was sich von allem Unangenehmen im Al'tagsknmpse nicht berühren ließe. Es ist unverkennbar: sie hat zwischen ihrer Deutsche Wacht ^ Berufstäligkeit und ihrem Innenleben «ine scharfe TrennungSlinie gezogen. Ihrer Hände Arbeit, ja, die ist Ware für jeden, der mit ihr darum markten will: in ihrer Innenwelt ist sie unantastbar. Komm' du einem solchen Eharakter mil „Ab-findung"! Siehst du nicht schon die stolze Geberde, mit der sie dir die Türe wiese? Mit deselben Hand, die ruhig und unentwürdigt den verdienten Arbnis-lohn einnimmt. Warum nicht? Hier ist sie daS Kind von „Tagwerker"-Geschlechtern. dort die Erbin eines sicheren feingefühlc«: ebenso truglos als unbetrügbar. „Das hat man im Blut", ha« Robert gesagt. Sah «S tucht aus, als fei man da aus die weibliche Spielart von Roberts G,'präge gestoßen? Der Sohn stand in dieser Minute körperhaft deutlich vor ihm, mit einer triumphierenden Kepf-bewegung nach der Tür deutend, durch die sich das Mädchen entfernt hatte. „Versuchs!'' wollte er damit sagen. .Eröffne dich ihr! WaS anderes wird dir ohnehin nicht übrig blriben. Aber mach' dich gefaßt darauf, daß si« dich mit der Gewalt der edlen Einfalt auf die gerade Linie zwingt! Dann mußt dn doch dort aufhören, wo du gleich hättest anfangen sollen: ohne dich dem Verdachte unlauterer Vorbe« halte auszusetzen." Schönhag warf die Hand von sich, als gälte^ «S wirklich, einen lästig*» Mahner zurückzuweisen. Er fund eS schwül in dem Zimmer. Im Auf« und Niedergehen holte er tiefer Atem, Nie hatte er seinen Sohn so gut verstanden wie sitzt, wo er ihn mit seiner „weiblichen Abarl" verglich. „Im Blul" haben sie'« beide. Natürlich — die Verwandschlift vielleicht auch buchstäblich genommen. Jedenfalls passen sie famoS zusammen . . Ein Blitz schlug in diesen Gedanken. Mit einem Ruck blieb Schönhag stehen. Robert und Marta — ein Paar! ? DaS wär« auch «ine Lösung. Die beste, die schönste, die einfachste vielleicht. Haus Schönhag auf neuer Grundlage. Damil ein neues Blühen, ein Gcdeihen für und für. Besser hätte es auch der Mann aus Gnlnau nicht memen können, als er „an Helminens Nachkommen gutmache» wollte, was einst ein unbarmherziger Vater" verschuldet haue. Jj, wenn man es mit Marta allein z» tun hätte! Wenn man ihr nur zu lagen brauchte: „Komm' zu uns, zn deinen Angehörigen zurück zu deiner Familie!" Man würde sich leichtlich mit ihr verständigen. „Hier ist Robert — sieh' dir in an! Ei fassest dlt nich» mit dem ersten Augenblick deine Ausgabe, mit ihm zu teilen, was dir ein launiicher Federzug des testierenden GroßvhmS iu dcn Schoß geworfen hal?" Robert freilich, der wäre am Ende trotzdem imstande abzulehnen. Aber wenn sie >bm dann dartut, daß sie seine Unb^ugsamkeil als Beleidigung em pfände? Sollte ihrem liebenswert » Wesen nickt >chtießlich auch sein junges Blut entgegendränge»? Da kam es darauf an, wie tief die Wunde saß, die er auS dem Verzicht aus seine Mizzi davon getragen Halle. Di« kleine Komteß — pah! Helminens Urenkelin brauchte da wahrhast nicht zurückstehen. Nur diesen Herrn Hobrecht. dui müßte man sich genauer besehen, ehe man weiter an solchen Lustschlössern baute . . . AIS Marie zurückkam, schien sie darauf zu rechnen, daß der fremde Herr zu dem Entschluß gekommen sei. seine Austräge anderswo anzubringen, wo man williger zugreifen würde. Schönhag sügie sich dieser Auffassung, indem er von gelegentlichem Wiederkomme» sprach Es sollte nur wie die übliche Ausrede klinge», mit der man ein,» Kaufladen verläßt, wo man da« Gewünschte nicht gesungen hak. Im Stillen nahm er «ich vor, sich beim Hausbesorger nach der Stunde zu erkundigen, wo er Hans Hobrechl selbst aiizu-treffen hosirn konnte. Während er sich langsam die Hand'chahe anzog, sprach er noch von ihrem Beruf lm allgemeinen. Sie- aibeitete größtenteils für eine Firma der kirchlichen Textildranche — Keine Kundschaft in Adelskreife»? Nur hie nnd da, — Von ihrem Vat«r fprach er kein Wort mehr. Doch als er schon im Gehen war nnd sie ihm mit höflicher Zurückhaltung das Geleit« gab, führt« ihm ein gunstiger Zufall urplötzlich feinen Mann in den Weg. Marta hielt unliebsam überrascht inne, wie sie auS dem Vorraum zwischen Küche und Z'mmer den dröhnenden Schrill vernahm. Im nächsten Augenblick flog unter einem schwerfälligen Zugriff die Tür auf, DaS war Herr Hobrecht. Zu dikrchauS unge- ®«tt« 5 wohnler Stunde, wie seiner Tochter anzumerken Schönhag wich dem breitspurig Eintr«t«n mit hochge^ogenen Augenbrauen auS. Der hemmte beim Anblick des Fremden etwas verwundert den Schritt und grüßte, indem er erst jetzt den abgegriffenen Schlapphut abnahm.in* so das struppige graue Haar entblößte, das wie die Ueberwucherunz seine« verwilderten Barte« aussah. Was für ein Gegensatz zwischen d.n zwei «in«nd«r gegenüberstehenden Männern! Beide starke Fünfziger. Der Maler nach dem Bericht der Aus-kunftei sogar um ein paar Monat jünger als der andere. Der elegante, wohlgepflegte Aristokrat, ein schöner, kraftvoller Mann trotz feiner grauen Haare, jede MnSkel in rationellem Sport gestä'lt. frisch und appetitlich erhalten dis in die Fingerspitzen — nnd dieser zeiknitterte Alte, der vielleicht weniger in seiner körperlichen Konstitution, als gerade in seiner patzize» Art. sich robust und strotzend zu geben, de» Eindruck deS Abgetackelte» machte. Dem einen hing der Lebensbaum noch voller Früchte, der andere mühte sich sichtbar gegen seine eigene Ueberzeugung, den Aufrechnn zu markieren. Schönhag ließ einen rast prüfenden Bück über den Menschen gleiten. Die Tochler — Aristokralin, ja, aber der Vater: das ist der echie Enkel des Kunstzigenner», den Klemens Schinhag die Treppe hinabgewvrfen hat. Daß Herr Hobrecht sich heute vielleicht ander» dargestellt hätte, wenn Pepi Schönhags Testament gleich nach feinem Tode zur Gellung gekommen wäre, von diesem Gedanken ließ er sich nicht be-lästigen. Ec zaudeite auch nur die paar Sekunden der eisten gegenseitigen Beobachtung, »in dann mit Be-fonnenheit die Gunst des Augenblickes zu erhäschen. Ob er das Vergnügen mil Herrn Hibrechl hab«. Ja? — DaS treffe sich gut. — Und ebe eine Minute um war. hatte er sein Anliegen au den Mann gebracht. Er habe «uf feinem Schloß übrigens nicht nur Gobelins, sondern auch alte Äemälse. deren Wiederherstellung sich vielleicht verlohne. Er habe sich längst gewünscht, darüber einen Fachmann zu vernehmen und würde sich freuen, wenn Herr Hobrecht nhn an Ort und Stelle besuchen wolle. Marta ließ ihn nicht ausreden. Baier sei so sehr in Anspruch genommen, daß er kaum einen Tag erübrigen könnte. Da fuhr Hobrecht mit einem hölzernen Auf-lachen dazwischen. „Halt, mein Kind! Dos hat sich gerade «in BiSchen geändert. Wie du siehst, hab' ich meinem alten Ausbeuter soeben die Brotrinde vor die Füße geworfen " „DaS heißt, dich wieder einmal mit ihm zer-stritten — und du wirst dich wieder mit ihm ver-föhnui, wie fo oft." .Wenn ich ober durch den «»trag dieses Herrn just Gelegenheit fände, mich wirklich von ihm zu befreien? Und wärs auch nur für ein paar Wochen, dafc der Schiibjak wenigstens lange Zähne »ach mir kriegt. Weißt du, was er sich herausgenommen hat? Ich soll buchstäblich nur noch das trockene Brot von ihm haben, das tro— cke—ne! Keinen Tropfen Wein mehr bei der biödsiinige» Arbeit. ^agen L>e mein Herr: muß eine Maschine nicht geölt werden, wenn sie sunklionieren soll? Eine Maschine bin ich ja leider GotteS bei diesen Kunstttödler. Aber dann soll er mich ordentlich in Gang halten. Es ist kaum zu glauven: verweigert mir der Filz den Vorschuß zu meinem gewohnten Frühschoppen!" Hobrecht warf seinen schmierigen Kalabreser mitten ins Zimmer und rcckre beide Fäuste gegen Himmel, ohne sich an di« scheue und entsetzensoolle Miene der Tochter zu kehren. Desto aufmerksamer betrachtete sie der Baron: wie sie mit herabzesunkenen Armen vor ihm Nand, die Finger krampfhaft ineinander vernotet, die Unterlippe zwischen den Zähnen, die Augen zu Boden gerichtet, daß man nur die lange» Wim-per» sah. % Jetzt verstand er. dag sie sich deS Vaters schämte, deS Trinkers, den sie in ihrer Obhut hielt. Darum wollte sie nicht, daß er ihm Arbeit gebe. Vielleicht hatte sie das Schlimmste zu besürch-ten, wenn er ihrem hemmenden Einfluß einzogen wurde. Marta mußt« das Auge des fremden auf ihrem Gesicht fühlen, fei« kehrt« sich ab und facht« sich dem Vater zu nähern. (Fortsetzung folgfc) fcehr fi Aeatsche Mach? Witmsrr 13 ^nläßlich unseres Scheidens aus Cilli sagen wir unseren lieb-werten freunden u. Bekannten ans diesem Vege ein Herzliches Lebewohl! PostsmiMMor ^ksluz. Kostplatx für drei Fräuleins gesucht. Anträge an die Verwaltung d. Bl. 24783 Ein Kuabe au» gutem Hau.se wird sofort in beste Verpflegung, stienge gewissenhaft« Beaufsichtigung nach Graz in vornehmer Familie aufgenommen. Auskunft bei E. H., FeMgass« Nr. 3, 1. Stock. Tüchtige Kleiderbüglerin wird sofort autgenommen in der Färberei Hertengasse Nr. 21. Gute Köchin und Stubenmädchen gesucht. Gute Behandlung, hoher Lobn. Adresse in der Verwaltung des Blittes. 247»o Tüchtiger Herrschafts- Kutscher m 3 Pferden, die er zu warten hat. wird sofort aufgenommen. Monat-lieh 100 K Lehn, ganze Verpflegung, Livree. . Johann Jeschounig, Arndorf bei Cilli. Polizeihund (Dobermann)entlaufen. Marke Nr. 6s. Gegen Belohnung abzugeben bei Johann Koss. Cafe Central. Junge WolfsbUndin verlaufen.. Hört auf den Namen »Hexiu. 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