Nr. 222. Freitag, 28. September 1906. 123. Jahrgang. Zeitung Vriin«me»ationöpreiö: Mit P ost Versendung: aaüzjührlg »0 «, halbjährig 1b «. Im ttumur: Mizjährlg »» X, halbjährig 11 «. Für die Zustellung ins Hnus «anzjährig 2 X. — Insertionsgebühr: Für lleme Inserate bi« zu 4 Zeilen 5» d, größere per ^e,le 12 t>i bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 b. ^ Die «Lailiacher Zeilung» erscheint täglich, unt Ausimhuu' der Sun»" und Feiertage, Dir Administration befindet s sich ilungrehplah Nr, 2, die Medaltiou Lalnmtingasse Nr. l<>, Sprechstunden der Medallion von 8 biö 1(» Uhr vor. s mittans, Unfraülu'Ni' ^rirfe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt Amtlicher Teil. Seine k. imd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vum 20. Septeniber d. I. die Hofräte des Obersteir Gerichts- nnd K^assa-tionshofes Dr. Moritz Edlen von, P f l ü g l nnd Dr. Adam Hcnsel zn stellvertretenden rechte kundigen Mitgliedern des Patcntgerichtshofes aller-gnädigst zu ernennen gernht. F o lt m. ^. 3iach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 86. Sep» tember 1906 (Nr. 220) niurde die Weiterverbreitung folgender Preherzeugnisse verboten: Ansichtspostkarte, darstellend einen älteren Mann und eine ältere Frau mit dem Texte: «Dös steht ja a.anz bei dir«. Nr. 18 «I^älls. vom 20. September i906, Nr. 10 «I>lnlk,tiü'» vom 20. September 1906. Nr. 256 »Nawin^» vom 20. September 19U6. Nr. 3b «<3to« rudotnill^» v^im 15. September 1906. Nr. 18 «kol^arn» vom 15. September 1906. Nr. 38 «kluuitul» vom 16. September 1906. Gestern wurde das XVII. Stück des Landesgesetzblattes fiir Krain ausgegeben uud versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 19 das Gesetz vom 14. August 1906, betreffend die Wasser- leituugsausiagk für die Stadt Rudolfswert. Von der Redaktion des Landesgesetzblattes für Kram. La id ach am 28. September 1906. XVI. Verzeichnis über die beim I. k. Lcmdespräsidium in Laibach zu Gunsten der Abbrändler i» Nltcnnmrlt, im Vczirte Loitsch, eingelangten Spenden, und zwar: Sammlungsergebnis der Pfarrämter in Sittich 17 «, Sagor a. d. Save 7 ii, Heil. Kreuz bei Littai 40 l(; Sammlung im Veziite Loitfch selbst 169 K 7? !>. Summe 233 X 77 Ii. Hiezu die Spenden aus den früheren Verzeichnissen 1595 k 88 l>, zusammen 1829 K 65 n. Nichtamtlicher Teil. Militärisches aus Italien. Ein militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr.": In Italien haben in der letzten Zeit auf dem Gebiete der Kriegstechnik beachtenswerte Veränderungen und Versuche stattgefunden. Zn-nächst ist die Entscheidung über die Ausrüstung der Infanterietruppenteile mit tragbarein Schanzzeug zn erwähnen, von welcher allerdings die Verfechter des Spatens und des Eingrabens nicht zufriedengestellt sein werden. Denn während man in Frankreich die Infanteriekompanien neuerdings mit l l'2 kleinen Spaten uud W anderen Schanz-zeugilwisilien allsgerüstet hat, iu Japan sogar mit 160 spaten und 80 anderen Werkzeugen, soll die italienische Iufanterie-Bersaglieri- imd Alpini-komvanie (einschließlich der Mobilmiliz) nur 80 Spaten nnd 1!i Hacken erhalten. Auch alls dem Gebiete der. Ausbildung von Kriegshunocn ist ein Abschluß erreicht. Die Versuchsstation im Festungsgürtel von Rom, bei der zwanzigtägige Uuterrichts-kurse vou Unteroffizieren und Soldateil stattfanden, ist aufgelöst und die Hunde sind auf die sieben Alpini-Regimenter nnd das 1>i. Infanterieregiment (Padna) verteilt. Hauptmann Eiotola, die erste Autorität für diesen Zweig der Kriegstechnik, wird beim letzterwähnten Regiment weitere Versuche mit neuem Hundematerial ans Deutschland und Sardinien anstellen. Die Ausbildung wird sich nur noch auf deu Vorposten- lind Nachrichtendienst richten. Abgeschlossen sind ferner die einleitenden Schritte der Organisierung von Militär 'Automolulisten. Bei der Eisenbahnbrigade in Rom wird eine Automo-bilisten-Abteilnng gebildet, die sich ans Mannschaften zusammensetzt, die einen sechsmonatlichen Un terrichtskurs durchgemacht und nach seiner ersten Hälfte ein Examen bestanden haben. Überschießende Elemente werden den Truppenteilen üverwiefen. Für die dienstlichen Fahrten werden Uniform-anzüge ausgegeben. Von den Versuchen wären solche mit Maschinengewehren für Kavallerie uud Alpini uud mit einem elektrischen Straßenzng zu erwähnen. Erstere fanden ans dem Schießplatz von Ciri6 mit Maximmodellen statt und lieferten für die formierte Mpini-Abteilung in bezug auf Schnelligkeit der Feuereröffnung günstige Ergebnisse; dio Geschütze waren auf Maultieren verpackt. Dagegen erschien die Lafette des fahrbaren Kavallerieiiiodells zu schwer. Die Alpini-Abteilung in Stärke von 40 Mann und zwei Mitrailleuse», die 400 Schuß iu der Minute abgeben können, und 20 Maultieren hat an den Manövern im Valtellina teilgenommen. Der elektrische Straßenzng, eine Erfindung des Genie-Hauptmannes Eantono, ist in Rom seitens des Kriegsministeriums Versuchen uuterzogen worden und dann zur Aus-stelluug nach Mailand abgegangen. Ein erster, „stazione" genannter Wagen, ist mit einem Motor Fiat von 75 1'ki ausgerüstet, der einen Dynamomotor treibt. Die elektrische Kraft überträgt sich dann auf die Protzen von fünf weiteren Wagen, die durch eine starre, aber abzukuppelnde Vorrichtung verbunden sind. Christlich-demokratische Bewegnng in Italien. Man schreibt aus Rom: In dem Kongreß der christlich-demokratischen Dissidenten Italiens, der in Mailand abgehalten wurde, hielt der Präsident Graf Gallarati-Scotti eine Rede, in welcher er betonte, daß die christlichen Demokraten sich dein Heiligen Stuhle in allen rein religiösen Fragen vollständig unterwerfen, auf politischem und sozialem ^>ebiete jedoch ihre volle Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten beabsichtigen. Er hob ferner den rein demokratischen Eharakter der demokratisch-natio-nalen ^iga, im Gegensatze zn der bürgerlichen lind konservativen Tendenz der offiziellen katholischen Organisation, hervor. Diese Erklärungen des Grafen Gallarati-Scotti gaben für alle anderen Kongreßredner den Ton an. Abb6 Mnrri erschien in einer der Sitzungen des Kongresses, jedoch bloß um seine Demission als Mitglied der national demokratischen Liga zu geben, da die letzte Enzyklika Pins X. bekanntlich den Priestern die Zugehörigkeit zu diesem Vereine untersagt. Da es nun einmal feststeht, daß die Bildung antonomer christlich-demokratischcr Vereine vom Papste und der Gesamtheit der Bischöfe ausdrücklich verworfen wird, kann man nicht annehmen, daß die große Masse der italienischen Katholiken von der Bewegung er- Feuilleton. Malens Kochbuch. Stizze nach dem Leben. Von M. F>erwi. (Nachdruck verboten.) Das War eine Aufregung in der Stadt, als General Vurows Peusionierung bekannt wurde. Erstens verehrte man, das liebenswürdige Ehepaar sehr, dauu wurde eiue der schönsten Wohnungen am Schloßplatz frei und schließlich konnte man die Jagd auf die Male und die Minna beginnen. Besonders auf die Male, dies etwas ältere, littauische, verwöhnte Prachtexemplar von Köchin. Minnas gibt es wohl noch dutzendweise, die so sauber, adrett, freundlich ihres Stubenmäochcn-nmtes waltelen, eine Male stand einzig da unter chren Kolleginnen. Das wnßte sie auch. Bescheidenheit gehörte nicht zu ihren Tugenden. „Mein Ruhm geht bis zu kommaudierende Generals", pflegte sie zu sagen. „Die alte Exzellenz (sie sprach es als Axcllenz aus) haben sich immer sehr komplimentig über uuch ansgesprochen. Besonders was die eingemachten Rebhühner betroffen hat, der versteht, die feine Küch', aber bei ihn, ist was Männliches, als ob wir Mädchen nicht eben so perfekt wären." Nach Berlin wollte sie nicht mit, trotzdem Generals sehr znredeten. „Erbarmen Sie sich, Frau general ~> „^ ,^A um die Welt iu die Gegend, Mlyl nach dem Hölleupfuhl, ich weiß es ja von meiner Stiefkousine ihre Schwcstertochter her, wie die da in das Eodom nnd Gomorre verunglückt is, lind ins Malör gekommen . . ." „Na, liebe Male, bei Ihnen . . .", hatte die Generalin zu überreden versucht. Sie betrachtete dabei den groll melierten, pomadisierten Scheitel der Köchin. Male war klng nud merkte es. „Sie braucheu mir mein Alter nich vorzuwerfen, das spielt in dem Berlin keine Roll' nich, da gibt's nur Verbrecher, erst forschen sie einem ans, was man anf die Sparkass' hat — und dann sind sie all' hinter her, nei, ich bleib hier, werd' schon 'ne Stell' finden . . ." „Ich werde Sie natürlich sehr empfehlen, liebe Male." „Is nich von nöleii . . . ich empfehl nur von allein — acht Jahr bei General Vurow — a la bougör — wem hab' ich nicht bei Ihnen schon allens bekocht — bis 'rauf ins keenigliche Haus beis Manöver . . ." Von Mietsfranen wollte Male nichts wifsen, das war ihr nicht gut genug — sie hatte es auch nicht nötig, man riß sich nm sie. „Anfs Geld kommts mir nich an . . ." sagte sie . . . „feine Behandlnng fft Hanptsach' — aber eins sag' ich vornan, weiße Häubchen trag ich nich, nich wahr, damit man mich für 'ne Amm' hält, nci, ich dank'." Endlich entschied sie sich für Kaufmann Lo-renzen am Theaterplatz. Die Generalin kannte die Fran Hoflieferant von den Vereinen her und redete der alten Male sehr zu. „Ich wolls' man eigentlich wieder zu Adelige oder iiiit'n Titel. Is Hoffliefrant was Rechts? — Ja? Na, denn auf Ihre Verantwortigung, Frau Generalin." Am letzten Tage bat die gütige Herrin ihre alte Dienerin um das berühmte, selbst geschriebene Kochbnch, sie möchte sich gern noch ein paar Rezepte abschreiben. Male sah die Dame an, als ob sie nicht recht gehört hätte . . . „Mein, Kochbuch sollt' ich aus Händen geben, mein eigenes Buch, nei, das können Sie nicht verlangen. Alles, was Sie wollen, trantste, gnädige Fran, aber das nich um die Welt." „Aber Male, nur eiue halbe Stunde, wissen Sie, den Makronenanflanf, den mein Mann so gern ißt nnd die warme Hummersauce . . . wir reisen doch ab, da kann es Ihnen doch gleich sein . . ." Es arbeitete heftig in Malens Brust. „Es hat jeder seiue Schätze, die er hütet, Frau Geueraliu, der Herr hat 'ne eiserne Kassett' mit de Wertpapiere, an die keiner 'ran darf, und Sie haben die Brilliantbrosch nnd de Perlenkett' . . . und ... nnd mein .Kochbuch ist mein einziger Schatz, und was ich mir da gesammelt hab' mit Müh', das kommt keinem nnter die Augen ... da ..." sie lief an den voll gepackten Koffer uud kam mit einem Paket zurück ... da ... mein Gebetbuch und 's Tranmbnch . . . hier die Quimmgen vom ^terb kontrollör nnd hier . . . mein Kochbuch, mem Reichtum, mein bestes Besihtu.i. . . .und wenn d,e Fran kommandierende Generalin es mir abfordern iät — uud das können Sie mir nicht übel nehme» . . . und . . . und . . ." Laibacher Zeitung Nr. 222. 2076 28. September 1906. griffen worden sei und daß diese zu nennenslverten Resultaten geführt habe. Diese Spaltung der christlichen Demokraten wird bloß den Gegensatz der unter den italienischen Katholiken bestehenden Tendenzen uud die Schwierigkeiten offenkundig machen, welche sich der. Herstellung einer einheitlichen Richtung entgegensetzen. Politische Ueberftcht. Laib ach, 27. September. Die Ernennung des bisherigen Gesandten in Bukarest, Markgrafeil Johann PalIavicini, zum Botschafterin K o n st a n t i n o p e l soll bereits vollzogen sein. Markgraf Johann Palla-vicini wurde 1848 geboreu. t874 trat er als Ht'on-zeptsaspirant ins Ministerium des Äußern ein, 1875 wurde er der Botschaft in Verlin zugeteilt, 1878 nach Paris, 1880 nach London versetzt. Hierauf war er in Belgrad und München tätig. Von 18l)4 bis l8l>5 wirkte Markgraf Pallavicini als Legationsrat in Petersburg, dann wurde er zur Dienstleistung ins Ministerium nach Wien berufen. Hier wurde ihm der Titel und Charakter eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers verliehen. 18!>!) wurde er zum Gesandten iil Bukarest ernannt. Die „Zeit" bespricht die letzte Partcierklärung der A lldeuts ch e n, in welcher die nationalen Hauptforderungen des Linzer Programms fallengelassen werden und die weitere agitatorische Tätigkeit der Partei nur auf ein Ziel beschränkt wird: die Angliedcruug Deutsch-Österreichs an das Deutsche Reich. Das Linzcr Programm, führt das genannte Blatt aus, war utopistisch als es geboren wurde, und man braucht es daher nicht erst jetzt wegen seiner Undurchführbarkeit totzusagen. Das neue Programm der Alldeutschen sei aber erst recht utopistisch. Anschluß an Deutschlaud, Revision von I860! Aber wie das bewerkstelligen? Ein Was ohne Wie, ein Ziel ohne Weg hinstellen, einfach anf eine Gott weiß ob und wann kommende Änderung warten — das ist doch kein Programm, das ist ein historisch politischer Zukunftsroman. Einen Traum zum Programm erheben, das tun Parteien, das tun Völker nur, wenn sie an der Gegenwart verzweifeln. Die Alldeutschen waren immer eine Partei der Desperation. Die en gland feind liche Partei in Kairo plant die Gründung eines politischen Klubs, „in welchem die Angelegenheiten des Landes besprochen werden sollen". Diese Partei bereitet ein großes demonstratives Bankett vor, welches dem Leiter des Blattes „Lewa", Mustafa Pascha Kamel, der infolge seiner feindseligen Haltung gegen die Politik Lord Eromcrs in dieser Partei eine hervorragende Rolle spielt, nach seiner Rückkehr aus Europa angeboten werden soll. Nach einer Mitteilung aus Paris sind die dortigen leitenden Kreise angesichts der Lage in M a -rokko von der Überzeugung durchdrungen, daß eine längere Verzögerung der Inangriffnahme der 'Itcformen cme arge Unterlassungssünde wäre. Demi Umstände, daß die Gencralakte der Konferenz noch nicht die regelrechte Ratifikation aller beteiligten Mächte erhalten hat, wird, da es sich hiebei bloß um eiue Förmlichkeit handelt, keine Bedeutung beigelegt. Die Gerüchte, daß neue Nänke das von der Konferenz eingeleitete Werk bedrohen, sind mit Vorbehalt aufzunehmen - keinesfalls darf man sich durch sie iu der Durchführung der unerläßlichen Aufgabe beirren lassen. Besonders dringlich ist zunächst die Organisation des Polizeikorps in den Hafenstädten, um der Unsicherheit ein Ende zu setzen, unter welcher die Ausländer leiden und die alle Geschäfte lahmt. Der französische Gesandte in Tanger, Herr Regnault, wird sich während seines Aufenthaltes iu Frankreich mit der Negierung über die Grundlagen für die Organisation des Polizeikorps ins Einvernehmen zu setzen haben, welche von der Konferenz Frankreich und Spanien anvertraut wurde. Dem Londoner „Daily Telegraph" wird alls Tokio berichtet, daß die a n ti j ap a n i sch e Stimmung in C h i n a so stark geworden sei, daß leitende Tokioter Blätter deutliche Winke geben, was geschehen würde, falls Ehina nicht versöhnlicher würde. Obwohl die Verträge besagen, daß Japan und Ehina die südmandschurische Bahn gemeinsam betreiben sollen, hat Ehina bisher jede Aufforderung dazu ignoriert. In Japan glanbt man, daß die Nord-Mandschurei ihren Wert für den Handel verliere, falls nicht die Flüsse Amur, Sungari und Nonni für den Verkehr eröffnet werden; doch da Ehina das Schiffahrtsrecht auf diesen Flüssen mit Rußland teilt, erklärt es, beide Länder müßten gemeinschaftlich handeln, lind entledigt sich so der Verantwortlichkeit. Anch die Zollfrage wird als hochernst für die Interessen Japans und aller Länder angesehen. Das Blatt „Fiji Schimpo" schlägt vor, die Mächte zu einem entschiedenen Schritte aufzufordern; es fei sicher, daß, wenn nichts geschehe, Japan die definitive Führung übernehmen werde, sobald ihm die Zeit gekommen scheine. Der bevorstehende Besuch eines japanischen Prinzen am chinesischen Hofe, der erste in seiner Art, im Vereine mit dem Besuche eines japanischen Geschwaders an der chinesischen Küste bezwecke, Ehina einen Ölzweig darzubieten. Tagesneuigteiten. — („Wie hieß doch gleich der Kerl?") Man schreibt der „Frankfurter Zeitung" aus der Schweiz: Über den vor kurzem in Zürich im hohen Alter Verstorbellen Professor der Rechte und Staats» mann Jakob Treichler erzählte Gottfried Keller einmal folgende launige Anekdote. Es war am Aliend des Tages, der oen Friedensschluß zwischen Österreich ulld Frankreich nach dein lonibardischen Feldzuge aebracht hatte (10. November 1859). Die Züricher Regierung gab den Bevollmächtigten beider Staaten ein glänzendes Bankett. Die trefflichen Schweizer-Weine lösten rasch die Zungen und man plauderte nna.ezwnna.en miteinander. Einer der österreichischen Herren schwelgte in Iugen0erinneruna.en. Sich an seinen Nachbar, einen der Züricher Regierungsräte, wendend, sagte er: „Als ich noch junger Anfällger war, da trieb sich gerade im Kanton Zürich ein langer, hagerer Kerl umher, öer gewaltige Brandreden hielt und den Kommunismus predigte. Wir mußten über diese Hopfenstange viel nach Wien an den seligen Staatstanzler berichten. Aber, bitte, wie hieß doch gleich der Kerl? Leichler, Weichler, Meichler, Seichter oder so ungefähr. Na, Sie werden'Z schon wissen." Woranf der Gefragte mit bezeichnender Handbewe» gnllg gegen den der Tafel Vorsitzenden benierktc: „Erzellenz zu dienen, der Herr Regierungspräsident Dr. Treichler." — (Der Mandelprofesso r.) Viel belacht wird, so lesen wir in der „B. Ztg. a. M." in oen nie» dizinischen Kreisel! Berlins ein Vorkommnis, bei dem ein bekannter Halsarzt, Professor X., die Hauptrolle gespielt hat. Professor 3. ist überaus beschäftigt und seine Sprechstunde alle Tage von Patienten überfüllt, so daß sich der vielbefragtc Arzt allmählich ein sehr kurzes und summarisches Verfahren znrecht gelegt hat. Es erscheint also ein junger Mann bei dem Professor und beginnt stockend: „Herr Professor, ich habe eine-------" „Bitte, sehen Sie sich nnr her," sagt der Professor oarauf ziemlich hastig. „Sie sind in guter Hand - so, hier auf den Stuhl," dabei drückt er den Patienten auf den bekannten großen Untersuchungs-stllhl, „so lmn machen Sie den Mund recht weit auf, sagen Sie a—". Dabei nimmt er von einem Tischchen ein kleines Instrument, fährt dem Sitzenden dainit iil den Mnnd: „So schell Sie, Sie sind in gnter Hand, da haben wir sie scholl." — Dabei hält der Professor mit triumphierender Miene an einer Pinzette zwei Stückchen Fleisch in die Höhe. „Die Man» dein werden Ihnen nicht mehr weh tun —". „Aber, Herr Professor," sagte der Patient darauf. — „Na, was wollen Sie denn noch? Die Mandeln sind ja 'raus." „Aber, Herr Professor, ich wollt.' ja gar nicht operiert werden, ich habe eine Buchhändlerrechnnng für Sie, um deren Bezahlung ich bitten möchte-------." Ob der meuchlings entniandelte Äuchhänöler auch noch ein Honorar bezahlen mußte, ist nicht bekannt geworden. Professor t. hat aber seinen Spitznamen „Der Mandelprofessor" weg. — (Gefährliche Eiscreme.) In oen letzten Tagen des August kamen in London eine ganze Neihe von Todesfällen unter Kindern vor, bei denen sich nachweisen lies), dah sie Eiscreme gegessen hatten, welches von den herumziehenden Italienern verkauft wurde, wie es ja auch in deutschn: Städten anf der Straße der Fall ist. In der Hauptsache besteht dieses Erfrischungsmittel aus Milch und Eiern und ist bei heißen» Wetter bei den ärmeren Klassen sehr beliebt. Da es aber billig sein soll, so wird leider bei der Zubereitung, wie im „Lancet" ausgeführt wird, nicht die Da fing fie wirklich zu weinen an und küßte der Generalin die Hände, rührenden Abschied nahm sie uud bedankte sich für alles, aber dann lief sie schnell mit ihrem Reichtum zum Koffer und barg ihn tief, tief unten, daunt er niemanden in die Augen fallen tonnte. Abends kam der Umzug der Herrschaften mit großem Geleite, ehrlicher Trauer und kostbaren Blumenspenden — nnd eine Stunde später zog Male, begleitet voll der langjährigen Hallsgenossin Minna, die „nach Hause machte", und der groben Gemüsefrau au der Eck', die, mit einem Tütchen Pflaumen bewaffnet, Male um die künftige Kundschaft bat. Die Träger nahmen den schweren Bettsack, die birkene Kommod' lind den buntbemalten littauischen Koffer. Eine Droschke nahm Male nicht. Das fand sie zu großartig, sie fühlte ja ohnehin, daß sie alls ihrer Sphäre herabstieg — die Ledertasch', die alle Schlüssel barg — am Arm, so trat sie resolut die neue Stell' an. Bei Lorenzsens am Theaterplatz war freudigste Aufreguug. Zum erstenmal kam eine ganz Perfekte ins Haus. Eine, die den teuren Koch jetzt überflüssig machen — bei der die eben konfirmierte Tochter doch gut leruen würde. Dafür hatte man fchon Opfer bringen, sogar das Mädchenzimmer ueu tapezieren müssen. Frau Lorenzen war eine tapfere Frau, die vier wilde Inngens gut erzogen hatte, aber dieser nenen Errungenschaft trat sie doch sehr zaghaft entgegen. (Schluß folgt.) Dienst zweier Herren. Roman von U. L. Lindner. (21. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Hier ist absolut nichts zu erörtern, mein Herz. Ich ändere meine Meinungen nicht so von heute auf morgen, noch dazu, in einem Punkt, der uiich so nahe angeht," sagte er, zu ihr aufsehend, zwar noch lächelnd, aber schon mit einem leisen Klang beginnenden Un^ inutes in der Stimme. Er hatte den Arm auf die Lehne des Sofas gelegt und ließ die Hand lose herabhängen. Seine Haltung war frei und ungezwungen, aber vollkommen regungslos. Es durchfnhr Ilse, daß der innere Mensch ill dieser Stunde wahrscheinlich ebenso unbeweglich verharrte. Sie zupfte nervös an den Falten ihrer Vluse. „Das soll also heißen - " begann sie nnd brach dann wieder ab. „Wir müssen zur Klarheit kommen", fuhr sie fort, „damit ich weiß, wie ich mir mein künftiges Leben ',n denken habe. Ich darf also als deine Fran nicht Sängerin bleiben?" „Nein." Ill der atemlosen Stille schien das Wort überlaut 'eransciestoßen, obgleich Roland in Wahrheit die Ztilnnie kaun! erhoben hatte. Sie wandte sich ungestüm ab und trat an einen ')lebentisch. Ihre Hände griffen blindlings durch einen Stranf; Herbstbllmien in der Vase. „Und wenn ich mich nun »licht füge?" Etwas Stahlhartes kam plötzlich ill seinen Blick. „Willst du die Probe darans machen? Dazu würde ich nicht raten", sogte er in seltsamem Tone. Sie warf sich in einen Sessel und drückte die Stirn gegen die Lehne. Ohnmächtiger Jammer sprach sich ili ihrer ganzen Haltung aus. Das tonnte er nun doch nicht mit ansehen. Er liebte sie ja, auf seine Weise, mit heißer, eifersüchtiger Glut. Mehr noch, sie war für ihn vollkommen, bis auf diese eine perverse Neignna, die ihr in seinen Augen etwas Unweibliches gab, nnd voll der er sie mit fester Hand kurieren nlußte. Es würde überdies ja nur zu ihrem eigenen Hell fein. Er trat zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen, aber sie hatte ihn nicht kommen hören, und fuhr nnn bei der unerwarteten Berührung heftig erschrocken zu« sanunen. Es konnte scheinen, als wolle sie ihn zurückstoßen. .Ilse." Sie wandte ihm das lueiße, znckende Gesicht zu. „Du ahnst nicht einmal, was du mir so kalten Blutes nimmst. Roland, ich bitte dich — laß mir meine sinnst, kleine Frau kann glücklicher sein, als ich, wenn d>l sie mir läßt." Er stand sehr gerade neben ihr. Das scheinbare Zurückweisen seiner Liebkosung hatte ihn verletzt. „Sprich doch nicht so in Übertreibungen. Ich werde dich doch wahrlich niemals hindern zn Hause, oder meinethalben in unserer Geselligleit zu singen. Und für eine verheiratete Frau ist das genug." „Das!" rief sie verächtlich. „Dann wüßte es dir ja auch genügen, deine Artikel nur für dich selbst und mich zu schreiben." Er sal) ernst und strenge ans. „Es ist ein sehr bedenkliches Zeichen unserer Zeit, daß sie die Fran beständig dazn verführt, sich alls eine Stufe mit dem Manne zn drängen. Ulld dabei versteht Ihr Euren eigenen Vorteil so schlecht, wenn Laibacher Zeitung Nr. 222.______________________________________2077 28. September 1906. nötige Sauberkeit angewendet, und es kommen Keim in die Masse hiileill, welche die Erzeugung von giftigen Stoffwcchselprodukten der betreffenden Bakterien zur Folge haben. Ill manchen Fällen fand man, das', schon die zur Verwendung gelangte Milch nicht ganz einwandfrei gewesen luar. — (E i ll sehr b c k a n nte r O h r e n a r zt) erlebte — fo erzählt mcm — vor einiger Zeit folgende angenehme Kritik seiner ärztlichen Wirksamkeit. Er entlich einen alteil, sehr schwerhörigen Herrn aus seiner Behandlung und dieser traf in der Tür zum Wartezimmer einen anderen alten Herrn, der ebenfalls halb tanb war. Innerhalb der offenen Tür begrüßten sich die beiden und der eine schrie dem anderen ins Ohr: „Hat Ihnen der Esel etwas geholfen?" -(„Idyllische Ehen.") Der „Newyork Herald" veröffentlicht einen wütenden Angriff auf die Ritterlichkeit der Engländer, die schlechte Ehemänner seien und ihre Weiber prügelten. Zum Beweise dafür werden allerhand Anekdoten und angebliche Erlebnisse des Verfassers erzählt. Ein wunderliebliches englisches Mädck>en habe ihm einmal gesagt, sie würde nie einen Gemahl respektieren, der nicht gelegentlich betrunken nach Hause kommen, sie aus dem Bette ziehen und prügeln winde. Eine Herzogin sei von ihrem Mann so geprügelt worden, daß sie oft wochenlang im Bett lag. wurde aber durch die Beileidsbesuche der Königin Viktoria entschädigt. Wenn man ourch Londoner Straßen gehe, höre man häufig ein entsetzliches Schreien, das sich eitlem für immer ins Gedächtnis einpräge. Das sind die Schreie der von ihren Männern geprügelten Weiber. Ein Schutzmann, oer in einem solchen Falle zur Intervention aufge-fordert wurde, sagte achselzuckend: „Ich menge mich nicht gerne zwischen Mann und Weib." — Auch gegen die englischen Schileider gehen die Blätter jetzt energisch vor. Es ist Zeit, schreibt ein amerikanisches Blatt, daß die Tyrannerci der englischen Schneidermode ans-höre. Bekanntlich hat man es in Amerika vor einiger Zeit übel vermerkt, daß die Armecverwaltung einen englischen Militärschneider hinüberkommen ließ, um durch ihn den Geschmack der amerikanischen Uniform-fchneider zn veredeln. Aber es ist kaum anzunehmen, daß die Überlegenheit der englischen Herrenmode, die W selbst ill Pario, Berlin und Wien anerkannt wird, in Newyork oder Chicago erfolgreich bekämpft werden wird. — (Ein Niefeil es sen.) Aberdeen, die nördlichste Universitätsstadt Großbritanniens, wird bald die Stätte des größten Essens sein, das seit Mensäx'ngedeilken abgehalten worden. Nicht welliger als 2121 Personen nämlich werden daselbst ill einem besonders dazu errichteten Holzgcbäude von Lord Stratheona als Gäste unterhalten und entsprechend „abgefüttert" werden. Die Aberdecncr Universität nämlich feiert ein Fest, und zur besonderen Gelegenheit der Eröffnnng einiger neuen Gebände für das sogenannte Marishai College wird dieses Monstra Essen abgehalten, das sich wohl mit den gewaltigen Speisungen bei Kaisertrönuugen und ähnlichen Be-gebenheiten früherer Jahrhunderte messen kann. Die Äankethalle ist it-,5 Fnß lang und 1öU Fnß lueit. Die Tafel, an der der Präsident ües Festessens sitzen wird, ist allein 1?l) Fuß lang; außer ihr werden noch 72 andere Tische die vielen Gäste aufnehmen. Eine Londoner Firma, die in London eine Menge Restan-railts unterhält, Messieurs Lyons und Ko., hat die Besorgung sämtlicher Speifeil und Getränke übernommen. Eine ganze Reihe ExtragutZzüge wird die Niesenmassen, die alle5 in allem 5!) Tonnen wiegen, nach Aberdeen bringen. Der Wein, Tausende! von Flaschen, ist bereits dort angelangt, um Zeit zum Nachdenken über sein Schicksal zu haben, da bekanntlich stark aufgeregter, respektive hernmgeschüttelter Weiu überaus peinlich zn trinken ist. Siebzig Riesenschildkröten sind von Westindien für das Essen in London angekommen, um zu Schildkrötensuppe verwandelt zu werden. 50U Kellner werden servieren und all 150 Köche, Köchinnen und Gehilfen tätig soiu. — (Julia und der Regentropfen.) Iu einem Kasino in den Pyrenäen wurde neulich „Romeo und Julia" gegeben. Im fünften Akt lag die Schallspielerin, die die Julia darstellte, auf dem Grabmal und spielte die Tote in hervorragender Weise. Aber draußen regnete es in Strömen, und der Regen tropfte durch das Schieferdach des schlecht gedeckten Theaters. Ein Tropfen fiel auf Julias Nase, die sich schüttelte und ein, Gesicht schilitt. Noch ein Tropfen; noch eine Grimasse. Romeo flüsterte ihr in Todesängsten zu: „Beweg' dich doch nicht so!" — Aber der Tropfell, der aus beträchtlicher Höhe fiel, gab ihr jedesmal einen tüchtigen Nasenstüber. Sic! spähte hl'uauf, und in dem Angenblick, wo wieder ein Regentropfen kam, drehte sie den Kopf. Der Tropfen fiel ihr ins Auge. Diesmal merkte der ganze Saal, was los war. Alles fchautc nach den Tropseil, die ail der Decke hingen. — „Da kommt wieder einer!" sagte der eine. „Achtung, Wasser!" rief ein anderer. Plötzlich stand ein Znschaner auf: „Madame, darf ich Ihnen meinen Regenschirm anbieten?" ^ und das Trauerspiel fand einen recht heiteren Abschluß. — (Stilblüten a u s eiuer ch e ill ischtechnischen Zeitschrift.) Eine chemisch-technische Zeitschrift berichtet ill einer ihrer letzten Nummern über „Moderne Sprengtechnik" unter anderem folgendes . . . 18!'i2 hatte man das Kaliumchlorat (weißes K-rrstail), eine start orydierenoe Substanz, die sich wie ein roter Fadeil durch die gesamte Zünö- warentechnik (!) zieht, kennen gelernt.------------... infolge heftiger Erplosionei, indes hatten die Fabri-tationsversliche keinen durchschlagenden Erfolg.-------- — (Der Druckf e h l e r teuf e l.) Ein heiterer Druckfehler findet sich in der Nr. 213 der „Kob. Ztg." Im Rolnanfeul'lleton findet sich folgender Satz: „Man war inzwifchcn auf dem Platze unter der Eiche, angekommen. Unten im Tale stieg eine Leiche trillernd in die hellen Lüfte empor." ..... Vielleicht war es üie Leiche einer Sängerin. Lolal- und Provinzml-Nachrichten. Über Bildung und unsere Bildungsanstaltcn. * Von I. Ptl. I. Wohl zu keiner Zeit wurde der stamps siir die Modernisierung und Umgestaltung unserer Bildungs-anstnlten so intensiv in allen Schichten der Bevölkerung und bei allen politischen Parteien so heftig geführt, wie dies gegenwärtig der Fall ist. Überall erhebt sich der Ruf nach Verbannung des vielfach unfruchtbaren. Unterrichtes in einige,: Kategorien der Mittelfchnlen und nach gründlicher Reform der humanistischen Lehranstalten. Überraschend hi^bei ist das eine, daß diese Reformbestrebuugen fast einen inter» nationaleil Charakter angenommen haben, und weiter der Umstand, daß diese Aktion nicht so schr von berufenen Fachorganen und Fachmännern, sondern von einer Reihe von Privatpersonen ausgeht, deren Urteil gewiß schwer genug in die Wagschale fallen muß. Bedeutende Schriftsteller und Fachgelehtte befassen sich n,it Reform ideen und fnchen durch Einzelfälle nachzn-weisen, daß sogar nnserc humanistischen Nildungs-anstalten inicht imstande sind, gcsnnde Vorbedingungen für ein wissenschaftliches Fachstudium ohne Streiberei nach akademischen Titeln abzugeben. Man weist vielfach dm anf hin, daß in vielen Schulkate-gorieu das Hauptgewicht auf die Entwicklung des Gedächtnisses, d. h. auf das Auswendiglernen von kleinen oder gröhcren Partien, gelegt wird, während die Eut-wicklungsmethode, wie fie vielfach schon in der Volks-schnle angewendet wird, fast unbekannt ist. Das Talent, welches hiebei zur Geltung kommen könnte, bleibt im Hintergründe. Mit Schaudern denke ich noch zurück auf das wörtliche Auswendiglernen von größereil ..Geschichtspartie»", 0. h. größeren Abschnitten aus der Weltgeschichte, die uns Knaben ohne jednx'de Erläuterung aufgegeben wurden. Kam die nächste Geschichtsstuude, so mußten die aufgerufenen Schüler Blatt für Blatt der Reihe nach n."'? '" befühl. Ich iiinß es zum zehntenmal wiederholen — : ich will dich mit nieinand teilen, anch nicht in der subtilsten Form. Was du mir früher erzähltest, voll Wirkung und Rückwirknug zwischen dir und dem Publikum, eben das hat mich in meinem Widerwillen erst recht bestärkt. Ich will so etwas nicht für meine Frau. Ja, wenn ich dich woniger liebte —, aber so." -^ „^ch bin ein heftiger, leidenschaftlicher Mensch trotz all meiner scheinbaren Ruhe, ich müßte zuspringen und dich herunterreißen. All diese fremden Blicke, neugierig alts dich gerichtet, wären mir wie so viole persönliche Beleidigungen." Unwillkürlich, wie um etwa5 Widerwärtiges auszuschließen deckte er die Hand über die Augen. „Den, Reinen ist alles rein." Eben noch hatte er sie, einem heftig aufwallenden Gefühl nachgebend, an fich ziehen wollen, das fchlngen ihre Worte nun nieder. Er sah sie förmlich feindselig an. „Daß du mir weiter nichts zu sagen hast, beweist, daß du mir innerlich fern stehst. Du mutest mir zu, ich soll dich in der Welt herumreisen lassen, mit frein-den Männern Konzerte geben, wie dieser Brief es von dir verlangt?" Sie wnrde ganz blaß. „So faßt dn das auf? Das beiveist, daß du von einer Eifersucht besesseil bist. die dich und mich herabseht." „Daß du auf dieser aberwitzigeil Forderung be-harrst, benxnst, daß du mich überhaupt uicht liebst." „Nein, du liebst mich nicht, so steht es, andernfalls würdest du wenigstens versuchen, dich iu uieine Ge^ fühle zu versetzen." Schlag auf Schlag flog Rede und Gegenrede hin und her, „lit jedem Satz sich an Schärfe steigernd, weit über das Maß des Gewollten hinaus. Das Gefühl der Wehr- und Machtlosigkeit gegen diesen starren Willen reizte den stolzen Sinn des Mädchens anfo höchste. Sie war so etwas nicht gewöhnt. „Also das ist dein Urleil über mich und nieine Ansichteil?" stieß sie bebend vor Unwillen hervor. „Wenn unsere M.'innngen so unvereinbar sind, so wäre es vielleicht am besten, wir ließen diesen ersten Zwist zugleich den letzten sein," sagte er mit schiverein Nachdruck. Sie lag wieder mit der Stirn auf der Lehne des Sefsels, den Rüclen ihm zugekehrt. Vergeblich wartete er auf Antwort. Vielleicht hatte sie seine Worte nicht einmal recht verstanden. Und dann, in plötzlichem Umschlag der Stim« mung kam ihm ein sonderbares Mitleid. Er war doch wohl zu schroff gewesen, ihr eine solclie Alternative zn stellen. Sie war ja nur ein Weib, und als solches impnlsiv und unlogisch. .Konnte man ihr das zum Vorwurf machen? War es nicht vielmehr Pflicht des Starkeil, der Schwachen mit linber Nachsicht zu begegnen? Er wollte noch eineil Versuch machen. Er näherte sich ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ilse - Kind, begreife doch —" Sie zuckte zurück. „Bitte, geh'. Du tust mir weh." Er nahm die Worte ernster, als sie gemeint sein mochten. „Wenn dl, mich nicht verstehen willst, und mich uicht lieb hast, so ist's freilich am besten, wir trennen uns." 5, .f^ Sie bebte vor Aufregung am aanzen keive. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 222. 2078 28. September 1906. Was den Unterricht in den m o d e r u e n Sprache» anbelangt, so sollen die Lehrer aller mittleren Unterrichtsanstalten verlangen, daß die Schüler nach Absolvierung einer Mittelschule die Sprachen so weit beherrschen, nin leichte Themata fehlerfrei und logisch richtig behandeln zu tonnen. Die Praxis lehrt jedoch, daß das nicht immer der Fall ist. Nehmen wir aber die alljährlich lM-ansgcgebenenSchulprogrammc zur Hand und sehen wir die gegebenen Themen für schriftliche Arbeiten durch, so werden wir ganz starr vor Verwunderung, was niid worüber geschrieben wird — was es an Schwierigkeiten mit gelehrtem Gepräge zum Schein gibt, wird da bearbeitet, und wenn dann Her junge Mann in: praktischen Leben die aller-simpelste Darstellung eines Herganges schriftlich geben soll, so ist der Aufsatz alles, nur nicht die zu liefernde Arbeit. Bringen wir dies mit den ungeheuer gelehrt klingenden schriftlichen Themen in Zusammenhang, so gewinnen wir die Überzeugung, daß diese entweder nur auf eingehenden Angaben (Dispositionen) des Lehrers basieren tonnten, oder es mußte unverdautes, unverstandenes, daher wertloses Zeug zutage gefördert worden sein. Gäbe man bis in die höchsten Klassen möglichst einfache und möglichst dem laufenden Unterrichtsstoff entnommene Themen ohne jedwede Hem° imlng durch schablonenhafte Dispositionen, so kann auch der Minderbegabte Schüler selbständig arbeiten und sich in schriftlicl>en Darstellungen üben. Unsere Schüler sollen auch lesen, viel lesen, aber Gutes. Sie sollen nicht nur Musterdramen der Alton, sondern auch moderne und nützliche Sachen, kennen und beurteilen lernen. Hiezu reichen die Schulstunden nicht aus; die Schüler müssen daher zu Hanse lesen, statt in den freien Stunden „die Muskete", „Bombe", „Pschütt" u. dgl. in den Kaffeehäusern bis in die späten Nachtstunden zu — studieren. Mir wurde einst erzählt, daß ein für alles Klassische begeisterter Schüler am Ende einer Schullektüre der „Vraut von Messina" entrüstet ausrief: „Der Übel Größtes aber ist die Schule", so sehr hatte ihn die Art, wie sein Lieblings-dichtcr in der Schule gelesen wurde, in Wut gebracht. In der Schule Dramen lesen tangt überhaupt nicht, da, abgesehen von dein großen Zeitverluste, die Gelegenheit, allerlei Ulk zu treiben, bei mangelhafter Schulzucht zu nahe liegt. Dieser Übelstand kann oft beim besten Willen nicht vermieden werden; daher: „Lektüre zu Hause, deren Besprechung in der Schule". (Fortsetzung folgt.) — (Österreichisch-ungarische Bank.) Der Generalrat hat gestern einstimmig beschlossen, den Bankzinsfuß um ein halbes Prozent zu erhöhen. Es wird daher von heute an, für den Eskompte von Wechseln, Warrants und Effekten der Zinsfuß von veireinhalb Prozent, für Darlehen auf Staatsrenten, Salinenscheine, ungarisä)e Trcsorscheine und Bank» Pfandbriefe der Zinsfuß voll fünf Prozent und für Darlehen auf andere Wertpapiere der Zinsfuß von fünfeinhalb Prozent gelten. — (Aus derSitzung des k. k. Bezirks-schulrates Littai.) Bei der am 27. d. M. abgehaltenen Sitzung des Bezirksschulrates Littai wurde die-Nechnung über die Vczirksschulanslagcn pro liXXi genehmigt nnd der Antrag, den Überschuß im Betrage von 227 X 24 Ii der Vezirkslehrerbibliothek zum Anlaufe eines Skioptikons zuzuwenden, zum Beschlusse erhoben. Weitcrs wurde der Voranschlag, betreffend die Schulbezirksauslagcn Pro 1907, festgefetzt. Wegen Baues eines neuen Schulgebäudes in Stangen wnrde der Bauplatz bestimmt. Bezüglich der Erweiternng der Volksschule in Politz wurde der Beschluß gefaßt, daß die bezügliche tomnnssionellc Verhandlung an Ort und Stelle ehestens durchgeführt werde. Zwei lueib-lichen Lehrkräften wnrden die Quinqucnnalzulagen zuerkannt. Über das Gesuch einer Qberlehrerswitwe um Zuwendung einer Geldunterstützung wurde der bezügliche Beschluß gefaßt. Drei DisziPlinarangelegeN' heiten wurden der Erledigung zugeführt. Einen, Oberlehrer wurde ein halbjähriger Krankheitsnrlaub bewilligt. Für die Ausgabe der Schulnachrichten wurden die Termine festgesetzt. Wegen Ernennung einer Supplentin an der Volksschule in Töplitz-Sagor wurde der bezügliche Beschluß gefaßt und zugleich beschlossen, die vakante Oberlehrerstelle daselbst su gleich auszuschreiben. Endlich wurde ein Antrag wegen Einführung des halbtägigen Unterrichtes in der zweiten Klasse an der Volksschule in Littai für das Schuljahr 1906/M07 zum einhelligen Beschlusse erhoben nnd sohin die Sitzung geschlossen. —ik. — (Vom VoIksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat hat die Lehrerin Fräulein Dorothea Dereani auf dem Hl. Berge bis auf Widerruf der zweillassigen Volksschule in Watsch znr Dienstleistnnci zugewiesen und die absolvierte Lehramtskandidatin Fränlein Anna Elsner aus Littai zur provisori- schen Lehrerin an der vorerwähnten Volksschule ernannt. Weiters hat der genannte Bezirksschulrat die absolvierte Kindergärtnerin Fräulein Justine Grilc aus Watsch zur Supplentin an der einklassigen Volksschule auf dem Hl. Berge bestellt. —ik. — (Aau° und öffentliche Arbeiten.) Die zum Teil ungünstige Witterung der letzton zwei Wochen sowie der fühlbare Arbeiterniangel haben die Maurerarbeiten erheblich gestört. Der Saison stehen nur noch sechs Wochen zur Verfügung. — Die Arbeiten bei den neuesten Bauobjekten sind vorgeschritten wie folgt: Auf den bischöflichen Baugründen sind beim Hause des Lehrers I. Iegliö und jenem des A. ^esel die Grundmauern fertig gestellt, bei jenem des ()er° niö und der Fran Lampi^ noch in der Ausführung begriffen. Die Häuser der „Kmetißla posojilnica", unö zwar: jenes in der Cigalegasse ist bis znr Höhe dos Parterres, dan an der Wienerstraße liegende bis zu den Kellerräumen aufgeführt. Die Vcrputzungsarbci-ten beim Haufe des F. Kotalj in der Pfalzgasse sind nahezu fertig. Die Parterrehäuscr des F. Libertär und I. Barliö an der Untertrainer Straße sowie die Villa Kytka sind vollendet nnd teilweise angeworfen. An der Poljanastraße ist der Bau des Hanfes Kubelta im Zuge und beim Hause des I. Kregar find die Grundmauern fertiggestellt. Das Gebäude des Deutschen Schulvereiues in oer Schießstättgasse ist zum Teile verputzt, das zweistöckige Hans des Paul Turk oaselbst wird getrocknet. Bei der Salcsianerkirche sind die Hauptmauern bis zur Fensterhöhe erreicht. Beim Hause Dcghenghi an der Wienerstraße sind die Maurerarbeiten mit geringer Ausnahme beendet. Vor der Kolesia ist der Bau der Häuser Smole und Röthl sowie des I. Kramer weitvorgeschritten und wird bis zum Mounte November unter Dach gebracht werden. Der Bau der städtifchen slovenischen höheren. Mädchenschule an der Alciweisstraße ist bis zum ersten Stockloerke, jener der Villa Vallentscha g bis zu den Parterreräumen angelangt. Das Wohn- und Fabriksgobäude des Ioh. Bonaö in der c^opgasse ist angeworsen. Auf dem Eislaufplatze unter Tivoli werden, da dieser Platz wie bisher, auch fernerhin während der Sommerszeit für den Ruder- und im Winter für den Eislanfsport reserviert bleibt, mehrere Reparaturen bei Kähnen, Objekten und Gerätschaften, vorgenommen. Die elektrische Beleuchtung sowie die Pavillons mit der Garderobe werden instand gehalten. Die Pflasterung ver Wicnerstraße ist ziemlich weit vorgeschritten. Die Adaptiernngsarbeiten bei den Gebäuden des Deutschen Ritterordens sind größtenteils durchgeführt. Die Hänser Nr. (> in der Echneidergasse und Nr. 7 am Franzenskai, wnrden renoviert. x. — (Arbeiterwohnhäuser.) Gleichzeitig mit dein Fabriksbail in Selo-Moste lvurden daselbst mehrere Arbeiterhäuscr aufgeführt. Sieben, hievoll wurden vom Besitzer und Großhändler E. Predoviö auf feinem Grnnd und Boden erbaut und sollen ill erster Linie für Fabrilsarbeiterfamilien, deren Zal)l mair bei diesem Unternehmen auf 800 schätzt, bestimmt sein. — Der Verein zur Errichtung von Ar° beiterwohnhäusern ließ im Laufe des heurigen Som^ mers nächst BMgrad zwei weitere einstöckige Häuser für Arbeiterfamilien aufführen. Sie werden im heurigen Winter ihrem Zwecke übergeben werden, x. — (Ernteergebnis in Unterkrain.) Die Körnerfrucht lieferte fast überall in Unterkrain ein befriedigendes Ergebnis. Die Wintersaaten entwickelten sich, begünstigt von den denkbcur besten Witternngsverhältnisscn, vorzüglich und ergaben überall eine sehr zufriedenstellende Ernte. Das gleiche war bei den Sommersaaten der Fall. Auch diese gediehen, beeinflußt von günstiger Witterung, recht schön und die Ernte befriedigte den Landwirt in jeder Beziehung. Die Heu- und Grummetmahd lieferte überall günstige Ergebnisse, namentlich in den Nie» dernngen; in öen höheren Gebieten wurde die Herbst-mahd durch die allhaltende Dürre stark beeinflußt und lieferte dementsprechend einen geringeren Ertrag. Vielversprechend war im Frühjahre die Obsternte infolge des starken Blütenansatzes sowohl bei Kern- als auch Steinobst. Doch gingen die Hoffnun^ gen in jeder Nichtnng fehl nnd außer einem geringen Erträgnisse von Steinobst, jedoch nur örterweise, muß die Obsternte im allgemeinen als schlecht bezeichnet werden. Der Mais ergab eine befriedigende Ernte: dies kann jedoch von den Kartoffeln nicht gefagt werden. Die Kartoffelernte liefert im Vergleiche zum Vorjahre ein fchlechteres Ergebnis; klein in Größe, litteil die Erdäpfel schr stark nnter der Mänseplage, auch wnrden sie vielfach voll der Fäulnis befallen. Die Bohnenernte ist als gut zu bezeichnen; die Futterfrüchte litten nnter der anhaltenden Dürre und deren Ertrag dürfte minder befriedigen. Der Heiden versprach trotz der Dürre eine znfriedenstellende Ernte; die Hoffnung auf eine folche machte jedoch der im Laufe dieser Woche aufgetretene Reif zum großen Teile zu nichte. Die Weinernte dürfte nur in einigen Teilen von Unterkrain befriedigen. Im Weingcbiete Littai zum Beispiel wird die heurige Weinfechsung sowohl an Quantität als auch Qualität weit hinter der vorjährigen zurückbleiben und sie kann mit Recht als die schlechteste seit Jahren bezeichnet werden. Der Grund dürfte in der langanhaltenden Dürre sowie in den verschiedenen Schädlingen der Rebe zn suchen sein. Mancher Weinbauer, der bei der vorjährigen Weinernte !i0 bis 40 Eimer oder mehr erfechste, wird heuer kaum den zehnten Teil hievon oder noch we» lüger erfechsen. Einen vorzüglichen Stand im Bezirke weist nnr die Rebe im Schwarzenbachtale und ill einigen angrenzenden Ortschaften der Ol-tsgemeinoe St. Martin bei Littai auf; im bezeichneten Weingebiete wird merkwürdigerweise die henrige Weinernte sowohl in Qualität als auch in Quantität ein unerwartet günstiges Ergebnis liefern, somit oen Weinbauer daselbst in jeder Hinsicht befriedigen. —ik. — (Weinlese in Krain.) Mit der Haupt-Weinlese hat man int Wippachtale diese Woä>e begonnen, Währelid in Unterkrain einstweilen nur die Frühsorten abgenommen werden. Hier wird man mit der Hauptlese erst nach oem 5. Oktober anfangen müssen, namentlich lvenn das gegenwärtige kühle Wetter andauern sollte. Das jetzige Wetter wirkt auf die Trauben infofern ungünstig ein, als sie schwer reifen; da sie kühl in den Bottich gelangen, erwärmt sich auch der Most sehr langsam, weshalb die Gärung spät eintritt und gar langsam bor sich geht. Es kann daher allen Weinbergbesitzern, die mit solcher Kala» niität zu kämpfen haben, nicht genng anempföhle,: werden, sich der Reinhefc zu bedienen oöer auf je 10 bis 15 Hektoliter Maische 50 bis 100 Kilogramm reife Tranben einige Tage früher zermaischen und den Most in einem Fäßchen für sich nngäven zn lassen, um ihn mit der fpäter gelesenen Tranbenmaische zu vet'mischen. Auf diese Art wird eine bedeutend fchnel-lere Vergärung bewirkt. — Die Reinhefe kann von jeoer a>',nischen, am billigsten aber, soviel wir wissen, voll der hiesigeil Versuchsstation bezogeil werden. — Da die Neben heuer viel öurch Hagclschläge, Krankheiten und in letzterer Zeit auch unter Dürre gelit-teil haben, wird die heurige Weinernte der vorjährigen quautitativ sehr nachstehen; qualitativ hingegen dürfte sie besser ausfallen. —m— — (Für Eifen bahner.) Wie alljährlich gelangen auch heuer die Erträgnisse aus mehreren Stiftungen an ehemalige bedürftige Eiscnbahnbedien-stete, deren Witwen und Waisen zur Verteilung, und zwar ans der Matthias Ritter von Schönererschen Stiftung für österreichische Eisenbahner, aus der Moritz Freiherr von Königswarterschen Stiftung, aus der Stiftnng für österreichische Eiscnbahn-Invalioen und aus dein österr. Eisenbahn-Unterstützungsfond. — Diesbezügliche Gefuche sind bis spätestens 31. Oktober bei den StationZleitungen der k. k. priv. Südbahn abzugeben. * (EineKinoesleicheim Eisenbahn' coup 6.) In der Station Steinbrück wnrde heute ein zwei Monate altes Kind in einem Palet tot aufgefunden. Ein der Tat verdächtiges Mäüchen wnrde durch die hiefige Polizei am Südbahnhofe angehalten. — (An Brandwunden gestorben.) Am 27. d. M. früh wurde der all Blödsinn leidende, zwölf Jahre alte Vesitzerssohn Martin Tori aus Vintar» jevec, Ortsgemeinde St. Martin, von seiner Mutter, welche sich für kurze Zeit aus der Wohnstube entfernt hatte, in der Nähe des Ofens, ganz in Flammen gehüllt, aufgefunden. Der Knabe erlitt am ganzen Körper so schwere Brandwunden, daß er ihnen lnrze Zeit darauf erlag. Der Verunglückte soll angeblich ein Zündhölzchen in der Nähe des Ofens aufgehoben, beim Spielen damit feine Kleidungsstücke in Brand gesetzt und so den Verbrennungstod gefunden haben. —ik. — (Ki rchcndi eb stahl.) In der Nacht auf den 26. d. M. wnrden aus der Sakristei der Pfarrkirche in St. Marciii, Bezirk Umgebung Laibach, eilt Kelch und eiil Ziborinmdeckcl, aus Silber uud vergoldet, im Werte voll 400 I< entwendet. Der Täter, der beim Fenster die Scheibe zertrümmerte und sodann beim Hauptaltar in die Kirche gelangte, hatte die Salristeitür mit einem Stemmeisen aufgesprengt nnd die obgenannten Gegenstände ans einem unver-sperrten Kasten gestohlen. —i. — (DerBaueiner n euc n Pf cirrki rch e) nmrde, wie man uns aus Idria mitteilt, ill Sairach in Angriff genommen. Die alte Kirche wird demoliert, x. — (Eine Notfchulc) erhält die Ortfchaft Ziberäe-Medvedje brdo bei Loitfch. x. — (Der Schneeberg bei Altcumarkt ill Innerkrain) weist seit drei Tagen frisch-gefallenen Schnee auf, dessen Decke bis znr Talsohle reicht. x. Uaibacher Zeitung Nr. 222. 2079 28. September 1U06. * (Verhaft u n g e n.) In dcn letzten 24 Stun, öcn wurdm durch die städtische Polizei acht Personen, und zwar drci Männer wegM Exzesses, drei Männer wegen Betteln», ein Mädchen wegen Vagi^renZ und eines wegen verbotener Nnckkchr in bic Stadt verhaft^. " (Auf der Flucht nach Amerika verhaftet,) Am hiesigen Sü'dbahnhofe wurde vor« gestern der 50jährige Besitzer Michael Mirkoviö aus Selno bei Littai über telegraphisches Ersuchen des Gendarlneri^postens in Nodokendorf angehaltn^ und dem Landesgerichte eingeliefert. Mirkoviö, der schon einmal in Ainerila gewesen, hatte 8tX) X Geld bei sich. — (Auch die Schokolade wird teurer!) Die österreichischen Schokoladefabrikanten beabsichtigen die Preise ihrer Erzeugnisse im Laufe des nach« sten Monates untcr Hinweis auf die außerordentlich gestiegenen Kakaopreise, zu erhöhen. Das Ausmaß dieser Erhöhung ist bisher noch nicht bestimmt wor< den. Die Kakaop«ise sind seit einem Monate nm zirka vierzig Prozent gestiegen, uud zwar hauptsächlich infolge des wachsenden Konsums in Deutschland und einigen anderen Ländern, in denen der Einsuhrzoll für Kakao und die Zuckerftcuer herabgesetzt worden find. Auch spekulative große Ankäufe in London, Lissabon und Brasilien dürften bei dieser Preissteigerung eine bedeutende Nolle spielen. — (Ein Mittel gegen die Reblaus.) Man telegraphiert der „Zeit" aus Berlin: Der Stu° diosus der Chemie an der technischen Hochschnle in Karlornhe Eduard Mies hat auf dem Wege exakten Studiums ein sicheres Mittel zur Vernichtung der Reblaus gefunden. Die Erfindung ist zum Patent angemeldet. Das Miessche Verfahren wirkt absolut tödlich auf die Parafiten nnd fördert gleichzeitig das Wachstum, und die Entwicklung der Nebentulturen. Dabei ist es für die Handhabung von einer geradezu verblüffenden Einfachheit. * (Abgängi g.) Seit 23. d. M. ist die 28jährige Bergarbeiterswitwe Franziska Sav»ek, geborene Ier-man, aus Trifail abgängig. * (Ein Sonderzug von Wallfahrern aus Palästina) ist vorgestern abends 8 Uhr durch Laibach nach Wien gefahren. * (Verloren) wurde ein Goldtäschchen mit 20 K, ein rote Samtpompadourtasche mit A K, ein silbernes und ein goldenes Armband. * (Gefnnden) wurde: ein Geldtäschchen, ein goldener Uhrdeckel, ein goldener Zwicker und ein goldener Ring. Theater, Ounlt und Literatur. ** Deutsche Bühne. Die immer sich erneuernde Klage über den ewigen Wechsel im menschlichen Dasein findet auf die Welt H«Z Scheins kein? Anwendung, im Gegenteil! ihr Dasein ist von stctcin Wechsel bedingt und gerade von der Bühne gilt der Wahrspruch, daß Stillstand Tod bedeutet. Ans dem Kalender, diesem stummen Zauber° buche, starren uns noch die kommenden fiinf Theater-auonate wie Sfthinxlöpfe mit geschlossenen Augen und gepreßten Lippen entgegen, in die erst Leben und Vewegnng t'ommt, wenn sich der Vorhang hebt. Freilich, das Programm, das die Vühnenlcitung veröffentlicht, klingt gar vielverheißend. Neben dein mo-ücrn?n Schwank, dem Lustspiel und Konversationsstück, bleibt die moderne Tragödie bis zur klassischen Iambendichtnng nicht unberücksichtigt und neben oder richtiger gesagt vor der Operette hat die Oper Hausbiirgerrecht erworben. Daß dies? nebst dem klassischen Drama einer Bühne erst Glanz und Ansehen verleiht, ist natürlich, voransgeseht, daß ihre Auf-führnngen der Würde einer guten Provinzbühne entsprechen. Viele Novitäten, durch die die bühnenlitera-rische Zeitphysiognomie zum Ausdruck kommen soll, sind in Aussicht nestcllt, demnach wird's anspruchsvolle Arbeit in reicher Fülle geben, wenn die Versprechungen der Bühnenleitung, die an den Kunstsinn d?ö theaterfrenndlichen Publikums appelliert, in Erfüllung gehen sollen. Ans der Vergangenheit mag Pn-blitunl und Direktion hauptsächlich zweierlei entnel> men: ersteres soll die Leistungsfähigkeit der Bühne nicht überschätzen, letztere den künstlerischen Geschmack der Theaterbesucher nicht unterschätzen. Soll die Viihne gedeihen, so muß ihr die Unterstützung aller Theaterfreunde zuteil werden, die über Kleinia, leiten nie das Große nnd Ganze anßeracht lassen diir >en, denn ^Z Gedeihen der dramatischen Kunst ist nicht mir von großem Werte für das gesellschaftliche, sondern auch für die Entwicklung des geistigen Lebens der Stadt. Nachstehend veröffentlichen loir das von der Di° rektion verlantbarte Programm: I. Prosnwerke: Klein Dorrit, Lustspiel von 3rnnZ von Schönthan (Vura,theater), Vncmmt, drei Akte von Henry Bernstein (Vottstheater). Die Sitten» note, Tragödie eines Schillers von Adolf Schwayer (Vürgertheater). Das Glashans, Lustspiel von Vlu-meuthal (Burgtheater). Herrenrecht, Schauspiel von Bernstein (Burgtheatcr). Der Grohknecht, Drama von Neyerlcin (Volkstheater). Verwehte Spuren (La Piste), Lustspiel von Sardou (Voltstheater). Der fremde Herr, Lustspiel von Sticber (Bürgcrtheater). Die Erziehung zum Don Juan, Schwank von Ernst Klein (Naimnndtheater). Einer, der sich zn helfen weiß, Wiener Komödie von Antony (Vürgcrtheater). Der Weg zur Hölle, Schwank von sbadelburg (Volks» theater). Blumenboot, Komödie von Sudermann (Burgtheater). Die Brunnennyniphe, Schwank von Kratz (Lustspieltheater). Der Abt von St. Bernhard, Schauspiel von Ohorn (Volkstheater). II. Musikalische We'rke: 1.) Opern: Car° men, von Bizet. Hoffmanns Erzählungen, von Offenbach. A'ida, von Verdi. Der Evangelimann, von KienZl. Der fliegende Holländer, von Wagner. Lohew grin, von Wagner. Die Walküren, von Wagner. Don Juan, von Mozart. Undine, von Lortzing. 2.) Operetten-Neuheiten: Der Göttergatte, von L6har. Die lustige Witn>e, von L6har. Tausend und eine Nacht, von Ioh. Strauß. — (Eineerfolglose PreisauZschrei-b u n g.) Aus Mailand wird berichtet: Eleonora Düse hatte vor Jahresfrist einen Wettbewerb um das beste italienische Drama mit 10.000 Lire Siegespreis aus» geschrieben. Die Preisrichter hal^n von dreihundert eingelangten Arbeiten kein einziges des Preises würdig befunden. Telegramme ies l. l. telelllllllhell-3ttttsl>l!lillellz'Vlllclllls. Der Aufstand auf Kuba. Havanna, 27. September. Die gemäßigte Partei ist dahin übereingekommen, eine Kommission zn ernennen, um mit den Anfständischen über die Friedensbeoingungen zu unterhandeln. Die Entschei« dung über die strittigen Punkte soll dem Kriegs-sekretär Taft und dem Unterstaatssekretär Bacon überlassen werden. Die gemäßigte Partei hat die Bedingung, daß die Aufständischen die Waffen zuerst niederlegen müssen, fallen gelassen. Havanna, 27. September. Der Unischlag in der .Haltung der gemäßigten Partei ist durch ein von Taft nnd Bacon gestelltes Ultimatum herbeigeführt worden, in dem erklärt wurde, daß, falls die Partei nicht der Vernunft Gehör schenke, die Vereinigten Staaten eine Militärregierung einsetzen würden, die so lange bestehen solle, bis die Ordnung wieder hergestellt uud eine unbeeinflußte Wahl gesichert sei. Stürme. Madrid, 27. September. In den Provinzen Alicante, Granada und Murcia wütete ein furchtbares Unwetter, verbunden nnt großen Überschwemmungen, welche die Eisenbahnverbindungen unterbrachen und die Kulturen vernichteten. In der Gemeinde Santo Nueva ist eine Anzahl Häuser eingestürzt. Visher wnrden 25 Leichen unter den Trümmern hervorgezogen. Newyork, 27. September. Aus den Südstaaten sind Meldungen über schwere Schäden eingelaufen, welche tropisch Stürme, namentlich in den Staaten Louisiana, Mississippi und Georgia ange-richtet haben. In den Straßen von Nen>Orleans steht den Meldungen zufolge das Wasser vier Fuß hoch. Die telegraphischen Verbindungen sind unterbrochen. Frankfurt, 27. September. Die internatio nale Konferenz für Krebsforschung ist hente durch den Vorsitzenden Geheimrat Professor Dr. Leyden geschlossen worden. Der Vorsitzende dankte den Teil» nehmeni aus England, Frankreich und Österreich für ihr Erscheinen. In der Schlußrede betonte Leydcn, daß die Fortschritte in der Erforschung der Krebs» krankheiten den Tierexperimenten zu danken seien und zur Hoffnung berechtigen, daß es in nicht zu langer Zeit gelingen werde, das Übel in erfolgreicher Weise bekämpfen zu können. Neuigkeiten vom Büchermarkte. Veit H,, Wacht auf! Ein Mahnruf zur Reform der weiblichen Erziehung, X — 48. — Siemens O,, über das Gewissen als Stimme Gottes? K — 24. — Was lehrt uns »üchternes Denken? X —24. — he in, Dr. Erich, Die Freimaurerei im Lichte der Wahrheit! K 1'L0. — Harm M., Gott oder Natur? k —-60. — Fritze K., Wahrheiten, kriti» sche Betrachtungen der Mihstände in der heutigen Gesellschaft und der Mittel zu ihrer Beseitigung, X — 24. — Fritze M.W. Karl, Die kommende Gesellschaftsordnung, k — 60. — Duuler ttäte, Die Kinderarbeit und ihre Bekämpfung, K — 48. Vorrätig in der Buchhandlung Jg. o. Kleinmayr KFed. Vambergin Laibach, Kongrehplah 2. Verstorbene. Am 26. September. Valentin Ianiigaj, pens. Weichen» Wächter, 84 I., Radetzlystrahc 11, zlxr»»mu» ««nili». Am 27. September. Johann Fabjan, Arbeiter, 58 I., Radetzlystmhe 11, N^mipl»!«^»» si »popl«xi». Im Zivilspitale: Nm 24. September. Blas Volkar, Knecht, 16 I., Im GarnisonSspitale: Nm 27. September. Friedrich Nachner, k.u.l. Infanterist, 1'iimar «sr«l>ri. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. ff "5Z 5,«. ^8 «7 2Ü.N. 747 3 6 0! S schwach Regen " 9 . Ab. 748 1 60, NO. schwach bewöllt 28> 7U.F. !?482j 39^ SO. schwach ! Nebel j 0-7 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 4 5', Normale 13 3°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Danksagung. Indent mir anlässlich meines 70. Geburtstages ans Nah und Fern so zahlreiche, auszeichnende, hocherfreuende Gratulationen zugekommen sind, sehe ich mich ausserstande, jedem einzelnen sofort persönlich oder schriftlich den gebührenden Dank abzustatten, und bitte ich daher den Ausdruck desselben vorläufig auf diesem Wege entgegen nehmen au wollen. (4180) Schriftsteller P. v. Radics. Grand Hotel Union fam Mj5fcit»»c»lm (4i8i) 2 Diiektion. ^Ä_. ICa.nap oscIx.) SP Sonntag den 30. September d. J. ^Jm findet im grossen Saale ein ^ToliltätigkeitSBi Abschieds-Konzert ausgeführt von der vollständigen Kapelle des k. u. k. Ins. - Reg. König der Belgier Nr. 27 unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters, statt. (PV Bei dein Konzerte wirkt hun («eftUlig-keit «ler tieMniigvereiu ..Ljubljana" mit. "^Bj I M^l PIATJÜ f A * lil I f %M Erscheint «oebenl I ^> II • irilll 4 ^ Reich illu«trt«rt ¦ | in 1 um 1 imni MlLMif lürJ I lg. v. Kleinmayr & Fed. I 1 1 I iXM^SSgW^g '{g 1 \ I I Bamberg, Bachhaadlg. g M Wjgni ¦ ^ fl A Ifll j in lalbaoh. IJMgBg^^I 1 ^l^ I I l f 7 I I Laibacher Zeitung Nr. 222. 2080 28. September 1906. Kurse an der Wiener Börse 4-2 "/„ ö, W. Noten (ssevr..Uug.) per Kasse......W 85 100 i', 4-2"/„». W, Silber (Np»il°Ott,) per Kasse . , . , . . ina 0,°> 100-21. 18«0er Staatslose b0N sl. 4 «/„ I5L 80 ib8'8c <«S0er „ 100 st. 4»/„/14- 219-18»4er ,, 1UN sl. , . 875 — u?7 - l«S4er „ 50 sl. . .274-50 276 5« P°M.°Pfll„dbr. ü 120 sl. b°/„ 289 50 28150 Staatsschuld b. i. NeichS. rate vertretenen König« reiche und Länder. Österr, Goldreille, stfr,, Guld per Kasse .... 4°/„ ,ig «o N680 Ofterr, Rente in Kronenw. stfr., Kr, per Kasse , , . 4»/« <,» 15 9ü-3l, detlo per Ultimo . . 4°/<, 99 15 «8«k tst. Inoestition«.Rente, stfr,, «7. per Kasje . 8 »/,"/„ 88-75 «8-95 Elstnbnhn>zlaal»sch»ld' VtrschreibunglN. Elisabechbah» in G., steuerfrei, zu 10.000 sl. . . . 4"/n11?'5O HU'b« Franz Josef-Nah» in Silber (biv. St.) . . . b'/<°/u!23'?ü 1L4'7b »al. Karl LudwlgNahn (biv. Stücke) Mourn . . 4«/n 99-30 10030 Nudolsbah« in ttronenwährung. struersr, (biv, 3l> , 4"/„ 8920 100«« Voraillirrger Vah», steuerfrei, 400 Kroneu . , , 4«/» 83 30 100-30 z« H<»at,schultu»lschrtibnngtN «bztstemPeltt ßlstnb»hn>Aktien. ltlijabethU. 200 fl, KM, b'/<"/« von 400 Kronen .... 465— 4«4 — bettu Linz.Vubwei« 200 fl. 0. W. S. b'/.«/« .... 43b — 487-detto Salzburg-Tirol LU0 l. 3. W S. d"/o . , . . 428-- 430- Velo Ware Dom Slaale zur Zahlun» Nb«. now«»«« Lisenbn!!»'Priorität»» ^bligntiontn. «ohm. Westbahn, un und !lNU« M. 4 ab I0",„......11670 <17 70 (ilisabethbahn 4«u und 2l,uo M. 4"/„........117-50 118 5» Frai« Josef'Nahn Vn,. 1884 (div. Et,) Lilb, 4°/u . . 98 50 10050 Galizijche Karl Ludwig Nahn ldiv. St) Eilb, 4°/„ . . 99 2ü 1«0 ^ 849° 4"/^ drtto per Ultimo 94 8b »5-05 8'/,"/,, detto per Kasse . 841.°> 84»,'' Una,. Prämien»««!, k in» fl. . 20? b« Lun ü<> betto k 50 fl. . 206-»,-' 20t, 35 Thcisz Reg, Lose 4«/« . . , . I53't>«, ibü'.>>n >"/u »«gar. Grundentl.-Oblig ß4 5U 85b0 4"/>, troat, », slav. Grundentl.. vblig........l»L-— 97 2U Andere öffentliche Anlehen. Vo»n. Lande«»«»!, (div.) 4°/» . 9440 S5'4« Ausn, - herccg. Cisenb.»La»bes» Nnlehe» (diu.) 4>/,°/<> - - 1001« «ol 10 5«/u Donau Re„.-Anleihe 1878 105'kli i»,l»«0 Wiener Nerlehr«°AnIelhe 4«/« v« <>f> sig <>ä delto 1900 4°/u «u- m ß<, «nlehen d« Stadt Wien . . 102-lK i»u iü delto (S. od. G.) . . . 121 40 122-40 detto (1884) .... 8«-U<> 97-uo dctlo (1898! .... «8-8! 998f> betto (190U) , . . . 99-1U t05 ^ü'üb l'ürsebau-Anleben verlosb. 5"/„ 99-5U 1005» Nulg, Staatseisrnb.-Hyp..»nl, 1889 Vllld . . . . 6°/„ 117-85 118'«b Vulg. Staats > Hypothekar Anl. 188»......e°/° 118-50 119 üv Veld Ware Pfandbriefe ,c. Bodc!!lr,.alla,.öst./,°/u . . . 101-2b 102 2b Zentral «od..Krcd.Hl., österr., L5I, Verl. 4°/u , , . . 99-80 1S0 80 Kred.Inft,,üsterr.,f.Verl,.Unt. N.üffe»!I,Urb,Kat.^Vl.4°/<> 98i>5 89 5^ LandeSb. d. Kl», Galizien und Lubum, 5?>/, I. ruclz. 4°/« 98- 99- Mähr, H»,po0 — 10«»u drtto Em, 1904 ,ooin 101-iy Österr. Norbwestb. ion fl, S. , 105 8b 1068b Äaatölmhi, 500 Fr..... 410— 418 — öüdbahn ll 3"/° Iüliner. I,lli 500 Fr, (per S«) . . . 817 80 319-90 Sudbahn k 5«/«..... 124 ?k 125-75 Diverse Lose lper Stücl). z>erzin»llche Ase. 3°/« Vodenlrrdit.Lole Em, 1«80 «79 — 887 - detto >olcn Kreuz, öst. Ges. v,, in fl. 4? 75 4975 Rolen Kreuz, UN«. Ves, v., 5 fl. L« ?s> 80-25 Nudolf.Lose 10 sl...... 55— «U-— SalM'Lofe 40 fl. K. M. . . 19« — 203 - Veld Ware Türt. E,.B..«nl. Präm.'Oblig. 4«o Fr. per Kasse , . . i>i2 — i<;8- betto per W. . . . 161 25 IU2-25 Wiener Komm,«Lose v. I. 1874 50^— 5,4-2« Oew,.Sch,d. 3"^Prüm,'Tchuldu, d. Vobenlr, »Anst. Gm, 1889 88- 8b- Nltien. UranlPort'Vnttrutlimungtn. »ussia'Lepl, Eisenb, 500 sl. . 2485 — 2490- Mbin. Norobahn 15<> fl, . . gz?'— 371'- Äuschüehrader Elsb,5»<> fl. KM. öz»l>0 — 3000- bctlo (lit. I!) 2n« fl, per Ult. ii4o— 1,44-Donau . Nampfschissahitö. Ges., 1., l, t. priv,, 50» fl, KM, 1048— 1N52 — Dul'Vodenbacher Eisd, 400 Kr, 5«4 — bßL-- ssrrbinands.Nurdb. luuo fl, KM, 5L00-— bL25-Lemb..Vzern,'IassY 'Eisenbahn^ Oesellschast, 20!) fl. 2, , 580-- 580ÜU Lloyd,österr,,Iriest,,b00fl.KM. 784-— 794- ibsterr. Mrdwestl'ah» 200 fl. S. 424- -^ 454 2i> dc!to(Iit, I',)20«fl,S.P.UIt, 453— 45420 Prag.VuxerEiscnb.iWfl.llbgst. 2«4- L25--Ltaalseisb. 200 fl, 2. per Ultimo S7U 7b 67? 75 Sndb. 200 fl. Silber per UKimo 179-50 180 5<-Südnorddeutschc Verbindungsb. 2UU sl, KM...... 410 — 410-50 Tramway. Ges., neue Wiener, Prioritätt-Nltir» 100 sl. . —-— —-— Ungar. Westbahn (Naab'Graz) 20» fl. S....... 40?- 409- Mr. Llllalb,.ANbä — Aodcntr,.«i!st. öslcrl., 200fl.S, 1088 — 10^4 - Zentr.'Vud,.ttrebb. üst., 200 fl. 559 — 5L0-— Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 160 fl., per Kasse 6N9-75 E..... 29«— 288 — Länberbanl, «slerr, 2ou fl, per Kasse....... -'- —'- detto per Ultimo .... 44o 75 44i-?!> ,,Merlur", Wechselst, >Nltieu> Oesellschaft, 200 sl, . . . «3a— «38- Geld Ware ibstrrr.'unn, Aanl 14«« Kronen 1773 — l?8!»- — Uuioilbaiil 200 fl...... bb?-— 5d8 — BVrlehl-öbllül, allg,, 140 fl, . 38750 3N8 50 In>uftll»'Wnte»thm»nsln. Vaiiges,, allg, österr,. 100 fl, - 14L - 148 — VrurerKohlenberssb^Ges^oofl. /i«-— 780 — Eisenbahüw'Lcihg,, erste, 10a fl. 20,',-— 2 8 — „Elbrmühl", Papiers, u, V'G, 173-— 1?« 50 Eleltr.'Ocs., alll>,öfterr.,2oufl, 450— 452'— dello internat,, 200sl. 598- 600 — Hirtexbersser Patr.», Zündh. u. Met.'Fabril 4UU K>r. . . N45-- 1153 00 Liesin^er Vrnnerel 10« fl, . , z«2- 30»i — Monlan'GeleNsch . »sterr,.alpine So?-25 «c» 2b ,,Puldi>Hülte", TiegelguszNahI. F,«A,.G. 200 sl, ... 5<3'— b4» 50-Präger Eisen. Ind.. Ges. ltm. 1N05, 200 fl...... 28s8- Ü8»U — Nima.Muranv. »Salgo>3arjaner (lisslüu, 1«U fl..... 577 25 578 22 Talgo.Tarj Steinlohlen 10« fl. 622- «L4 ü« ..Schlüglmuhl", Papier!.. 2«0fl. 357— 8U3--„Schodnica", A,.O. f. Petrol.» Ind.. bN» Kr..... 628— U41 80 ,,Steyrermilhl", Papierfabrik und V 'G...... 4',0— 48N — Trifailer Kohlenw.'G, ?o fl. , 232- Lö4 — Türk. Tabalregie.Ges. 200 Fr. per Kalse . — — - — detto per Ultimo 417 — 419 — Waffeuf..Ges.< öfterr., in Men, 100 fl........ 583— Ü85 — WagaoN'Leihanstalt, allgcm,, ln Pest, 4«0 Kr..... —-— - -— Wr. Naugesellschast 100 sl. . . 1«N-- IN» — Menerberger Ziegelf,.«lt..Ges. 84ä— 846— Devisen. Kurze Sichten und Zcheck». Amsterdam....... 1«8 », 198 NO Deutsche P'ätze...... 117 42' li?ü^ London ........ 240-0^» 210 30 Italienische Nanlplätze . . , V5-45 V5 60 Paris......... 95 40 93-52' Zürich und Vasel..... 95 3?^ «5 b<> Valuten. Dulateu ....... 11 »b i,«9 20-ssranlen.Stücle..... 19 I

- vuadL T7"*xicei.-vxi von Keulen, I*iaiirtl»rlcf«'i«, I'i'ioi'llftleu Aklicii, Loieu etc., Uevlseu and Vuluten. 6 Los-Verslcherungr. «V. Cm Mayer Ba.3a.3c- vLXLd. "W"ecli.slerg-esc:fcLä,ft Ijnibnvh, SpitulKstsse. Privat-Depots (Safe - Deposits) VLaa.t»x »igenera'Veracli.lusB d.«r Facxt«!. VerziBiHPj voD Bareinlagen Im Konte-Xorrent- und auf Glro-Ktuti.