Vereinigt s >> k L a i b a ch er Z GW u n g. Nro. 1^. - . ' Dienstag den 16. Februar 18,9. Inland. Laib ach, den »3. Februar. H^er allerhöchste Geburtstag unsers aller-gnädigstcn Kaisers wurde bei uns auf folgende Art gefeiert: Am Vorabende wurde in dem hiesigen geschmackvoll beleuchteten Theater eine artige, transparente Decoranon gegeben, wobci sich der Name S. M. und der kaise^ich^ Adle: in Brilliant-Feuer vorzüglich gut ausliaymen. Nachdem dev, im letzten Wochenblatte abgedruckte Prolog gesprochen war, erhob sich allgemeines und wiederholtes Beifall-und Vivatrnfen unter Trompe-ten - und Paukenschall. Hierauf wurde vom Theaterpersonale und dem zahlreich versammelten Publikum das beliebte „Gott erhalte Franz den Kaiser",gesungen , welchem das Zieglerische Ktück: Der Erb» prinz oder das große Geheimniß, folgte. Am folgenden Tage verkündete der Kanonendonner vom Castcll die hohe Wichtigkeit des Tages. Um zehn Uhr hatten sich die verschiedenen Autho-ritilten, die Generalität und das Ofsicierscorps, der hohe Adel und die übrigen Bewohner Laibachs zahlreich in der hiesigen Domkirche zum feierlichen Hochamte versammelt. Eine Abtheilung de,s hier garni-sonirenden k. k. Regiments Fürst Neusi-Plaüen (die Erziehungslnaben waren in der Kirche aufge-stellr) und das Bürgcrchor paradirten lmd gaben die gewöhnlichen Salve, welche vom Castelle beantwortet wurden. > ^ Die hiesigen Bürger ließen ai-. diesem Tage je- dem Mann des hier garnisonirenden k. k. Militärs und jedem Knaben des Militär - Erziehungshauses ein großes Seitl Wein, 1^2 Pfund Fleisch und 9 Loth Reis verabfolgen. « GrÜtz den 28. Jänner. W Der Magistrat der k. k, Hauptstadt Grätz hat dem lat'csiändischen Archivar am Ioanneum, Herrn Joseph Wartingcr, tn Anerkennung und Würdigung seiner sich als Hiftoriograph um die ß^erinartische Geschichte erworbenen wesentlichen Verdienste das,M Ehrenbürgcrrecht der k. k. und landesfürstlichcn Haupr« « siadt Gratz aus eigenem Antriebe verliehen. W (Grätz. Z.) M Kaiserthum Osterreich. Se. k. k. Majestät haben die durch den Tod des Joseph Freyherrn v. Aichen erledigte niederösterreichische Oberst - Landrichters - und Landrechts - Präsiden? tensielle dem k. k. wirtlichen Kämmerer und Präsidenten des Krai«crischen Stadt- und Landrechtes, Erasmus Grafen v. Lichtenberg, und dessen Präsidium dem Ritter des kaiserl. österreichischen Leopüldor? dens und Hofrathe bey dem Landes-Gubernium in Dalmatien, Joseph Kreyherrn v. Krufft, allergna-digst zu verleihen geruhet. (Wdr.) Durch ein an den k. k. ersten Hbersthofmeister, Fürsten zu Trauttmansdorff, uyterm 2. d. M. erlassenes Allerhöchst Handschreiben, haben Se. Majestät der Kaiser für die Zeil Allerhöchstihrer nunmehrigen Reise und Abwesenheit, abermahl Se. kaiftrs. Hoheit den durchlauchtigsten Erzherzog Ludwig zll Allerhöchsiihrem Stellvevtreter^u bestimmen geruhet . 55 Ge. k. k. Majestät haben die von Allerhochstih-rem königl. Ungarischen Hofkanzl>r, Grafen Joseph v. Erdödy, angesuchte Euchebilng von-diesem Amts mittelst folgenden gnädigsten Handschreibens' vom 2. Februar d. I. anzunehmen, und demselben die Wurde eines Staats - und Conferenz-Ministers zu verleihen geruhet: „Lieber Graf Erdödy! Indem Ich Ihnen die angesuchte Enthebung von Ihrem zu Meiner vollen Zufriedenheit seither stets mit regem Diensteifer geführten Amte in Gnaden bewillige, sinde Ich Mich zugleich bewogen/ Ihnen als einen öffentlichen Beweis Meiner Gnade, und wie seür Ich Ihre Verdienste um den Staat, und die Mir bey jeder Gelegenheit bewiesene treue Anhänglichkeit an Meine Person erkenne, die Würde eines Staats - und Con-fcrenz-Ministers mit dem Beysatze zu verleihen, das; Ich die gänzliche Herstellung Ihrer geschwächten Gesundheit durch den Genuß der wohl verdienten Ruhe herzlichst wünsche, jedoch Mir vorbehalte, in vorkommenden Fallen, wo Ich es nöthig finden dürfte, Ihre bewährten Einsichten und Erfahrungen zu benutzen." Franz ni. z>. Se. k. k. Majestät haben geruhet, Allerhöchst-ihrcn geheimen Rath und ehemahligen Internuncius an der Otromal» Uberbringung der Geschenke vorbereitet waren. Nachdem der k. k. Commissär an der Schwalle des Saals durch den Bochschafts-Secreeär be:vi!l-kommt worden, und die Geschenks auf den Senften befestigt waren, ertzob sich der Zug in folgender Ordnung : 1) Ein Corporal mit 6 Mann Cavallerie ,:>« Dlatz zu machen. 2) Ein Hauptmann mit 4o Grenadieren. 5) Die achr schon ausgerüsteten k. k. Handpferde, jedes von zwei r. k. Stallleuten geführt. 4) Ein k. k. Bereiter, den Zug der Senfcen und Geschenke anführend. K) Der Zug der Senfren. Auf der ersten Senfre lag das Portrait des Schahs, auf einer Platte aus Milch - Chalcedoil emaillirt, mir Spinellen rund herum besetzt, und ein Kranz großer Perlen, dem Medaillon zur Ein--fassung dienend. Auf der zweiten Senfre ein von Timw'leng auf Schah Abbas, und vo-n diesem auf dcn regierenden Schah gekommener sogenannter -Oamascener (^Ka-ra Chorassan), zn einer mit Edelsteinen besetzten Schein, Dann o«s Schohinschahname, d. i. das Buch dc^'Königs der Könige, als Seitenstuck zu dem alren Persischen Heldenduch Schahnan»e, von dem-dermahligen Dichterfürsten und gefürstctcn Dichter Persicns, d»nn d?^ Schah seinen eigenen Nahmen beygelegt, nähmlich von Fech Ali Chan in achtzigtausend Distichen verfaßt. Es besingt die Heldenthaten der regierenden Familie von der Zeit de5 Nadirschah bis auf die heutige Zeit. Auf der dritten Senfre zwey Kaschnn'rische Te^--pich? nach d?m Muster Kafchmirischer Ehawle gearbeitet. Nc^n »eder Senfte gingen zwey k. k. Leib-lakayen, und sechs andere trugen auf Tassen mehrere Kaschmirische Shawle. 6) Hie sechs ersten Bothschafts-Ofsiciere einer'nach-dem andern. 7) Ein sechsspänniger Wagen, worin der Both-schafts - Secretär die königlichen Schreiben in einem Gold durchwirkten und dann mit Mousselin mnwu>^ <"> 53 > 5epen Sa.lc a!lf einem Polster ans Goldstojf, empor-t^ug. Neb«, dem Schlags zwey k. k. Ltiblakayen. (T-ie Fortsetzung folgt.) Ausland. Italien. Nom, den 29. Jänner. Der Hr. Fürst von Kamutz, k, k. österr. Gesandter bei dem heil. Stuhle, ist heute nach Wien abgereist; wie man vernimmt, wird er sich jedoch bald wieder in hiesiger Hauprstadr einnnden. — Heute Nachts ist der Cav. D. Alois Alvares de Cunha, einstweiliger Gesandter des Königs von Portugal und Brasilien bei, S. p. H., gestorben. — Der schon seit langer Zeit berüchtigte Bandiccn- Chef Joseph v. CesariS hat endlich seine unerhörten Grausamkeiten mit dem Tode bezahlt. Er wurde unter den Mauern von Profsedi, in dessen G.-gcnden er so viele Räubereien und Mordtharen be-gieng, von einem Karabinier erschossen. Sein Körper wurde öffentlich zur Schau aufgehangen. Neapel, den 23. Jänner. Von Epoli, in der Provinz Principato citra, schreibt man Folgendes: Em hier unerhörtes Sturmwetter hat unsere Gegenden am 17. dies verwüstet. Fast alle Dächer sind abgetragen, mehrere Mauern umgeworfen, viele Thüren aus ihren Angeln gerissen und fast nirgends erblickt man noch ganze Fenster. Die Klosterfrauen eines auf einer Anhöhe liegenden Klosters, das ganz ruinirt wurde, wußten nicht mehr, wohin sie sich fiuchcen sollten. Die stärksten Oilivenbänme wurden umgerissen und umher gestreut. Dia Bewohner brach-ten die ganze Nacht hindurch wachend in Furcht und Schrecken zu. (B. v. T.) Deutschland. Nach öffentlichen Blattern ist zu Erörterung der Forderungen und Ansprüche der Würtembergischen Mediatisirren eine gemeinschaftlich« Commission niedergesetzt worden, bey welcher die geheimen Rathe v. Heroeqen und v. Schmidlin die Rechte des Königs wahrnehmen, der geheime Rath v. Braun aber Nah-«'ens der Fürsten patrocinirt. An die Stelle des abgetreteneil Grafen v. Waldeck, schicken letztere den Grafen v. Waltbott-Bassenheim an den Bundestag. Auch im Groscherzogthum Baden ist eine Commission zur Regulimng der AngeleHenhellen der Med'lcttisirß.'tt ausgeschrieben, und es sind vom Grostherzog der Ministe v. Bersten, der Directorvom Ministernu» des Innern, Hr. v. Sensburg, uno die Staatsräthe Baumgartner und v. Fischer dazu erna-un worden. Frankreich. Mme. Märet befindet sich, wie Pariser Blätter melden, gege«wartig zu Paris, nm sür ihren Ge» mahl die Erlaubniß zu erwirken, nach Fra,^reich zu« rücrkehren zu dürfen. Der Minister des Innern hat den öffentliche» Bibliotheken folgende zum Andenken berühmter Männer geschlagene Medaillen zugeschickt: Linnäus, La, vater, Cervantes, Cimarosa, Kosziusko, Shakespeare, Galilei, Kopernikus, Haydn, Geßner, Baco/ Gluck. Sie sind von Erz und vortrefilich gearbeitet Wegen der Unordnungen, die, wie neulich erwähnt worden^ in dem Collcgium Ludwigs deK Großen vorgefallen sind, ist dasselbe durch einen Beschluß der Commission des öffentlichen Unterrichts n»m bis auf weitere Verfügung völlig geschlossen (feitdem aber schon wieder geöffnet) worden. Turenne's Herz, welches biS jetzt die Abtei Clu-ny aufbewahrte, ist nun von dem Marcchal de Eamp, Grafen de la Tour d'Auvergne-^auraguais, dem Ältesten der Familie Turenne, an den auch aus demselben Grunde im Jahr 1617 das Herz des ersten Grenadiers von Frankreich, des berühmten Latour d'Auvergne, abgeliefert wurde, in Empfang genommen worden. (^str. Beob.) Der Herr Gregor Peter Giarve, Maroniten-Bischof und Erzbischof von Jerusalem, hatte dieser Tage eine Audienz bey Sr. Maj., Allerhöchsiwelche ihn mit vieler Güte empfingen und sich in italienischer Sprache mit ihm unrerhielten. Dieser Prälat verlangt, wie es heißt, im Nahmen der Maroniten, aus der königl. Bu'chdruckerey eine Auswahl syrischer Buchstaben, um die Buchdruckerey auf dem Berge Libanon damir zu versehen, in welcher Neligions--schriften und Gebethbücher, wvran die dortigen Katholiken Mangel leiden, gedruckt werden sollen. (Wdr.) — 5? ' M Zu Straßbnrg sind einüm Türkischen Courier, der seinen Charakter mißbraucht?/ und nur Depeschen seines Cabinetts bei sich zu haben versicherre, »5 Ballen mit Kaschemir-Shawls weggenommen wordlli. Man schätzt deren Werth aus 4oo,0oo §r. (W> 3.) G r o si b r i t a n n i e n. Bey dem Beschluß der Dank - Addressen beyder Parlaments-Kammern auf die Eröffnungsrede/ berührte unter andern Lord Lansdown die Hinrichtung-oder vielmehr Ermordung der beyden Engländer Ar-buchnot und Armbrister auf dem Spanischen Gebiethe in Amerika (durch den General Jackson)/ und erklärte/ daß man genaue Auskunft von der Regierung der vereinigten Staaten über dieses schändliche Verfahren zu erwarten berechtiget sey. Lord Liveroool antwortete/ daß er zu gehöriger Zeit die erforderlichen Aufschlüsse darüber werden geben können; zur Beruhigung der Herrn Lords wolle er indessen anführen^/ daß die Hinrichtung ohne Ermächtigung der Amerikanischen Regierung, ohne ihre Einwilligung, und selbst ohne ihr Wissen Statt gehabt habe. Die Regierung rüstet aufs Neue zwey Schiffe aus/ die nordwestlich einen Durchweg suchen sollen. Alle dabey gewesenen Officiere, den ^Befehlshaber Capitän Noß ausgenommen/ sollen wieder mit gehen. Dieser wird beschuldigt/ die wichtige Unternehmung aufgegeben zu habeN/ ohne einen Rath der Offiziereder beyden Schiffe bey sich versammelt zu haben/ja sogar in dem Augenblicks/ wo sich die größte Wahrscheinlichkeit eines glücklichen Erfolges zeigte. Capi-tän Roß gibt z,u seiner Entschuldigung an: er habe hinten in der Bucht/ in welche sie eingefahren seyen/ Land gesehen/ welches beweise/ dasi an dieser Stelle keine Durchfahrt möglich sey. Dieß Land wurde aber weder von einem der Ossiciere/ noch von einem andern Manne der gesammten Schisfsbesatzung gesehen. Siz bcmerrten nur/ daß das Meer tiefer zu werden angefangen habe; daß das Senkbley/welches bis dahin ungefähr i5o Kla/reo Tiefe angezeigt hatte/ bey- ^nahe plötzlich auf 7>5o Klafur hinab gegangen sey. »Lieutenant Barryistes/ dcr dkze Entdeckungsreise in Nordwesten commandlren soll. Ein, ncun' Versuch unmittelbar bis zum Nordpol zu gehen / soll erst im künftigen-I^bre gemacht werden. (W. Z.) Es geht das Gerücht/ der General Jackson sei Willens/ von der Armee abzugehen, und in den Pri-vatscand zu treten / er führe als Grund seine schwächliche Gesundheit und häuslichen Geschäfte an. Allgemeiner Haß würde ihn aber in seiner Abgeschieden heit verfolgen/ sagt der Courier, wenn ihm erlaubt wäre/ durch den Zurücktritt in das Privatleben/ einer Untersuchung zu entgehen. Man ist/ sagt der Courier an einer andern Stelle/ ohne Zweifel begierig/ etwas von dem berüchtigten General Jackson zu lesen. Hr. James in seinem Werke über den letzten Krieg zwischen England und Amerika/ setzt uns in den Stand/ diese Neugierde zu befriedigen. — General Jackson (sagt er) ist nur uneigentlich ein Irlander. Seine Allern verließen schon 1765 Irland/ wanderten nach Amerika aus/ woselbst er den i5. März 1767 an einem Orte geboren ward, der Warsaw Setttement hieß, und neben Camden in Süd - Carolina liegt. Sein« M«tte»< ein exemplarisches Frauenzimmer (Ironie) fioßre früh ihren Söhnen ssagt der Amev^aner Caton) den Widerstand gegen die brittische Tyrannei und Unterdrückung ein. — In einer Su)lacht, welche im März 1614 Jackson den Creek-Indianern lieferte/ kanten von 5000 Kämpfern nur 10 mit dem Leben davon ^ 16 andere, die sich versteckt hatten/ wurden am folgenden Morgen nach der Schlacht gefunden/ und' umgebracht. Der General meldete in feiner Depesche/ er sey entschlossen/den Stamm auszurotten ; so dasi nur den Weibern und Kindern das Leben geschenkt wurde. — Wir haben ein/ wie versichert wird/ sehr ähnliches Bild des Generals Jackson erhalten. Ist es ähnlich, so kann man die Worte Iassiers zu Renault darauf anwenden: „Hier ist kein Betrug/ du scheinst/ was du bist!" (Osir. Beob.) WechselCoursinWien vom ii. Februar 1819. Conventionsmünze von Hundert «53 isä Gedruckt b? y Ignaz A i 0 y s Edlen v > may -r.