Dcqotardischc Laibacher Zeitung, Mittwochs den 5. Febr. 1800. ^lr. 11. Exequien; Fncdensgerucht; Ankunft des Palatinus K. H. in Ofen; Todesfall; Notß in Spanien. - Revolution in der Schweiß. — Aufnahme der neuen Konstit. Sieycs wird unsichtbar; neues Dekret der Konsuln wegen die Chouans. — Aus England nichts bestimmtes über Frieden. In Obitum Pü VI. Pontificis maximi Cuf Ciesena ortum, dedit huic Vallentia mortem; Quin Caesena mori, viuere at ilia dedit. U eb ersetz« ng. Dem einst das Licht Cessna gab, Dem gab Vallans den Tod; Nein — jenes nur weiht' ihn dem Grab, Dieß lößte seine Noth. Inländische Begebenheiten. Laib ach. Auf Allerhöchsten Hofbcfehl sind den 31. v. M. die solennen Excquien für Se. Heiligkeit den zu Vallence in Frankreich verstorbenen Pabst Pins Vl. in der hiesigen Mctropolitankicche gehalten worden, welchen nicht nur die hoch-löbl. k. k. Landesstelle, sondern auch alle übrigen k. k. Stellen und Kollegien und die hiesige Bürgerschaft in zahlreicher Menge beigewohnt haben. Seit einiger Zeit sind einige kleine Abtheilungen rußis. kaiscrl. Truppen aus Italien hier durch nach Deutschland gezogen. Von den Ufern der Donau ans deutschland wird geschrieben, daß die Aliiirtcn Mächte, ungeachtet ihrer Siege, ungeachtet ihrer Mittel, und ungeachtet der gegründeten Hofnungen, die sie haben, in dem künftigen Feldzuge noch mehr glänzende und mehr entscheidende Vortheile zu erhalten, als sie den leztcn Fcldzug erkämpft haben, entschlossen seinen, die Thränen der Menschheit abzutrocknen, und die Wunden zu heilen, welche der Krieg seit acht Jahren den ganzen Europa geschlaagen hat. Nach diesem Gerücht soll denn zu Prag ein Kongreß für die Bevollmächtigten Gesandten, der beiden Kaiser, von Deutschland, und Nußland , und Rußland, und dcr Hofe vou England nnd Preußen eröffnet werden. Der Preußische Minister joll außer dem Interesse seines Hofes beauftragt setn, im Namen der sranzosis. Regierung Vorschläge!zu machen welche zur Gruudlage eines allgemeinen Friedens dienen können. Der Hof von Verlin soll vom Konsul Vonaparte schon die nöthigen Vollmachten, um diese Grundlage zn stellen, nnd das Versprechen von Seite des Konsuls erhalten hab n alles zu genehmigen, worüber man Kraft dieser Vollmachten überinge-kommen sein würde. Die Opftr, welche die französis. Regierung zu machen bereit ist, sind groß, doch nur unter der Vorauftnung undßi« Verhältniß derjenigen, zu denenjsich England verstehen wird. Aus Triest wird geschrieben, daß den v. M. z Friseurlcute, welche in ihren Gcwöibe zusammen schliefen über Nacht alle fünfe von dcmDam-pfe der Kollcn, dle si? unbehutsam in dem verschlossenen Gemache anzündeten , sind rrstickt worden. Möchte dieser Traurige Felle andre Menschen für die Zukunft sorgfältiger und behutsamer machen. Wien. Sonntags war b?y Hofe öffentlicher Gottesdienst, bey dem sich Ihre Majestäten der Kaiser uud die Kaiserinn, mii II. KK. HH. den Erzherzogen, gewöhnlichermas-sen einfanden, Des Erzherzogs PalatinuS Kön. Hoh. und Ihre Kais. Hoh. höchst-desscn Gemahlinn, mit II. KK. HH. dcm Erzherzoge Croßherzogs von Toscana,nnH höckstdcssen Königl. Gemahlinn, den jüngeren Erzherzogen, dem Erzherzoge Ferdinand und Höchstdeffen Gemahlinn, wi" auch d'm He M ^lb rt von ^5- ^ stn-Teschcn, hab?n G^iiftags. den . 25. d. M: bcy cm?m vsn dcm ^u-sufckcn Hrn. Votl)sc5afttr, Grafen v. Kali'schess, nnd Montags, bey einem von dm Graftu v. ^raut-wannsdorf gegebenen Vallfcste sich ei.^snndcn: und heut Morgens. si.d deä Erzher^ Hos), und Ihre Kais. -poy. hoaK-dessen Gcmadlwn, w Gcfolge ^y- fc^ .il,^reisct Sie abknackten heut, W" Istich Szapar.ftbcn G.te S nd rf im W«estldurger Komc-wo, morgen zu Acs, cinen grafuch Karl EstcrhazisHcn Gute, lm ^io-morner Komttate, übermorgen zu Gran, und wollen am 1. Februar, nm Mittagszeit, zu Ofen eintreffen. Se. K. K. Majestät haben d?m Grafen Vincenz v. Szapary, die Wirkliche K. K. Kämmerers - Würde, allcrgnädigst zu verleihen ge- ^Venedig,ben'^.Ian. Am 10. dieß starb der hiesige Patriarch, Mon-signor Giovanelli an einem Schlag-ftuß. Er wurde Anno 1723. gcboh-ren, und gelangte ,776. zum Patriarchat von Venedig. Er war em Prälat von grosser Gelehrsamkeit, von seltener Frömigkeit, und Wohl-thätiakeit. Sein?eichnam.ist m dem Patriarchats Pallast in der gewohnlichen Pontisikalkleidung ausgesetzt, ' wo.beständig Noo Wachslichter brennen. Das Volk strömmt in grosser Menge herbey, «m seine Andacht zu l verrichten, und Troy der doppelten ^ Wa5e ftlch^ nianHer e!n Stuckchen vo.: ftinerKleidunZ, oder eine Locke vc>". stl-icn Haupthaaren zn erhalten. — Dis heil. Kardinalskollegium hat sogleich cincn ausserordentlichen Kou« rier mit der ^Nachricht von dem Hin-sckeidcn d.s Vatriarchen nach Wien gescku", un) die Verfüg'iug ge-trofen, das sein Leichnam aufKostcn dcs Konklave in einem zinnernen Sargs ili der Kathedralkirche bei< gcftlzt wcrde. Paswan Oglu Osman Pascha hat sich mit dem Ayan von Ruffchuk, dcr sich weigerte scinc Wefehle zu rcsp.llirc-n, ausgesöhnt. Dieser hat mit üo Veute! Geld, einigem Eil-bcrgcräthe und schonen Pferden sein Vergehen gut gemacht, und sich zu e!ner jährlichen Zahlung von loo Beuteln verpflichtet. Hierdurch wird dio Hoffnung erneuert, Numelien endlich beruhiget zu sehen. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Aschaffen bürg, den 17. Jan. Die Franzosen haben bei Maynz allerdings aus den Niederlanden eine Verstärkung vou 20. bis 25,000. M. erhalten. Mit diesen machen sie nuu allerley Demonstrationen; allein man weißt, daß dagegen ihre Armee in der Schweiß um 2o,vOo. Mann, die nach der italienischen Gränze mar-sckirt sind, schwächer geworden ist. Folglich sind sie im Grunde amRhein nicht stärker als zuvor. Ein grosser starker als zuvor. Ein grosser Vor- 3 t eil wäre es, wenn die Deutschen u. Russen im nächsten Frühling den Krieg auf das linke Nhcinufcr hiu-vber spielen könnten. Dadurch würben die Franzosen in die Nothwendig- , keit gesetzt, Hünningcn, Neubrcisach, « Straßb«rg, Landau, Maynz, Lu- z xemburg, Mastricht tc. tc. mit 40. bis 5O,OOQ Mann zu besmen, die eine ganze Armee ausmachen, uud sich folglich im Felde zu schwächen, wenn sie dicse ftstcn Oerter nicht Preis gcbcn wollen. Hanau, den 16. Dez. DasAus-wcchslungsgeschäftc der Kriegsgefangenen zwische.l Oestreich und Frank-rcich geht noch inimer lnnt gutcm Erfolge fort. Scit, 4. Tagen kommen anch Russen , Offizierb und Gemeine, aus der Kriegsgefangenschaft über den.Rhein hierüber. Spanie n. f Madrid, dcn 25. Dez. Gc-ftern ist die Pl.n:zeß»n von Parma von einrm gesunden Prinzen entbunden worden. — In Spanien wird die Noth mit jcdem Tage grosser Das jahrl. Deficit in den Einnahmen gegen die Ausgaben betragt 75. Mill. Das l» Frankreich belies sich vor dcr Nevolut. nach NekersVerechnung nur auf57. Millionen. — Die Handlung liegt gänzlich darnieder, die Schäye aus Amerika blelben aus, und dcr Ausenthalt unserer Kadixerfiotte in Brest mißfallt dcm größten Theil dcr Nation. Mau fürchtet, unsere Matrosen mockten daselbst rcvolutionai-re Gesinnungen und gefährliche Gr'.mdsätze einsangen. Die - neuen Austagen liegen bey dem grossen Geldmangel schwer auf der Nation. Schweiß. Vern, den ic>. Jan. Die neue am 7. dieß vorgefallene Revolution kann für die Schweitzkeine nachthei-lige Folgen haben. Denn die 3 abgesetzten Direktoren La Harpe, Se-kretan und Obcrlin sind es, welche bisher vorzüglich das Wasser trübe gemacht habcn. Dagegen hat nun die gcmäingtcre vernünftigere Parthey die Oberhand. La Harpe ist derjenige, welcher znerst mit Ochs in Paris die ftanzösis. Regierung gegen ftii: Vaterland anfgchcyt, ibre Trup-pcn bcrüftn, ulid alle rcvollutionä-re Anschläge geleitet hat. Beyde wurden zu ihrer desto grössern Kränkung von ihren eigenen Anhängern gestürmt, und ihr Namen ist in der Geschichte unsers Vaterlandes auf alle künftige Jahrhunderte gobrand-markt. — Am 7. wurde im Senat ein wichtiges Gcständniß abgelegt, wie es hcn Revolutionen zugeht, und was man von denselben zu erwarten hat. Nichts, sagten die aufrichtige« unserer Volksrepräsentanten, von allem, wa) man versprochen, wurde gehalten. Anstatt die Sachen auf einen bleibenden bessern Fuß einzurichten , riß man nur nieder. An die Stelle von Recht und Gerechtigkeit trat Willkür und Despotismus. Statt unserer sonst so wohl verwalteten Finanzen herrscht Konfusion und Geldmangel le. Frankreich. Paris, den i?. Jan. Bekanntlich wnroen gleich nach der letzten Revolution von den Konsuln Abgeordnete in die Departements abge? schickt, welche die neue Ordnung der Dinge dem Volk empfehlen, uud den Geist desselben auSforjchen sollten. Diese find nun meistens von ihrer Sendung zurückgekommen, sollen aber grossentheilS eben nicht die angenehmsten Berichte erstattet haben. Die Nation will den Frieden, und will nichts mehr von neuen Anstrengungen , von neuen Siegen wissen. Auch findet man die neuo Konstitution fast durchgehends allzu aristokratisch. — Der Luftsegler Vlan- ' chard, den man in Frankreich über den täglichen Mordscenen und Guil-lotincngeschichten ftit 11 Jahren beinahe vergessen hätte, wird nächstens iuNantes seine 3».Luftfahrt veranstalten. Ein junges Frauenzimmer, das ihn schon öfters auf seinen luftigen Streiftrcycn begleitet hat, wird ihm auch dießmal Gesellschaft leisten. Er verdiente, sagt eines ^ unserer witzigen Journale, dafür beneidet zu werden, daß er sich 1220 Klafter über uns andere Sterbliche erheben kann, wenn er nicht genöthigt wäre, immer wieder auf die Erde herabzukommen. Das nämliche Journal sagt: unsere Pariser-Wäsckerinncn sind recht wohl damit zufried n, daß ssch unsere "egenten jetzt weiß kieideu ^ nur wünschen sie, daß sie auch Manschetten und Halskrausen tragen möchten. Mehrere unserer Journale'versi? chern , daß die Desertion der rep"b-likanischen Truppen zu den ChouanK auf eine fürchterliche Weise übe» Hand nehme. Ganze Kompagnien lausen zu denselben über. Auf Verlangen der Konsuln hat gestern das Tribunal eine geheime Sitzung gehalten, in welcher dem Vernehmen nach vorgeschlagen wurde, daß mehrere westliche Departs ments von Frankreich wegen beharrlicher Widerspenstigkeit als vogelfrey erklärt werden möchten. Entweder politische Grunde, oder Geschäfte, veranlaßten dieser Tagen den Bürger Sleyes, sich aus Paris zu entfernen. Kaum hörte man von ftlner Abreise, so wollten unsers Staatsgrübler in deu Kaffeehäusern sogleich die Ursache derselben entdeckt haben. Dieleinen sagten: Sieyes sey als der Chcf einer gefährlichen Parthey gegen die neue Ordnung d^r Dinge entdeckt, und in die Zita-d.lle von Ham abgeführt worden; anv^rc liessen ihm nur von Buonaparte den Rath geben, sich seiner Ge-sundi)'it wea/n aufs Land zu entfernen. Inzwischen versichert der heutige Redakteur, daß er von der Regierung autorisirt sey, dem Gerücht von einer Verschwörung dcs Si.yes. nn) dessen vorgeblichen Gcfangenft-tzunZ zu widersprechen. Cochon, Simcon, und Villaret-Ioyeuse, die mi: Iarthclcmy und andern zugleich durck die Exdirckio-ren zur Deportation verurtheilt worden, sind gestern hiir wieder angekommen. btä^er die ganze Wcli^ regiere'! u^d r'volutiottircnwyll'^n, all.: Mächte ' mit ihren payicrnen Wa^en wi^-handcltcn, und ^z. B. die englische 3l?gi ru:?g nnr gewöhnlich l'ililams m n jclzt e»nen ganz bescheldencn Ton an, dm sic , klüger gethan hat- ^ ten, Niemals-zu vcrlajscn. Dcr kürzlich verstord^le Mar?n?n-tel, war eincr unserer bcräl>!Niosicn Echrlftsteller. Seine moralische Er- j zählllügcn wurdcn nicht allcin w « Frankreich, sondern auch in g^nz Europa gelesen. Durch die 5I?volU' tion hatte er sein anschlllichcs Vermögen verloren, und ledte scit einigen Jahren in sehr durstigen Nmstän- ! den in einer Vancrnhutte zu Äbbcvil-lc. Seinr Wittwe und sci^e ^ hin- z terlassene noch kleine Kinder sind in den hülfioststen Umständen. Gestern erschien folgcndes Dekret der Konsuln: Kein öffentlicher Ve-amter/ kein General darf unter keinem Vorwand mit den rebellischen Chouans korrcspondiren. Alle Nationalgarden aller Gemein-den crgreisseu die Waffen, und jagen die Räuber aus ihrem Gebiet. Gemeinden, die mehr als zoao. Seelen enthalten, leisten den Minern Hülfe. <^cde Gemeinde, welche den Rebel-lcn"<3chU6 giebt, wird als rebellisch behandelt und alle bewaffnete Einwohner derselben werden niedergemacht. Jeder, welcher Ausstand und Bewaffnung predigt, wird erschossen. » z "üMcs» kü^u die Konsmu eine K leyie Ernwhii:.'^ an die Einro'/5nc5 ? der wcsilichcn T?! .irie,!r.ents erlasse^.':-,Z Di? Rkgj??v"g t„2'', heißt es darin, k alics gel^a:?, um euch Ruhe l?^d jj Fn'.'d^n wievcr zu gebtn. Der Rcus z ist dic liyte Frist gegeben worden. z V^lc B5rger habcu ihre Vcrir?ly?- ^ K?n ri^gc'seßcn, und sich g^b?s^r^ . N.^r von Vcrbrc^en ,l>el,ist?te Stross'nr5:.'bcr, dje treuwft Werkzeuge eines auswärtigen. Feindes, ^ konnten gegen Frankreich bewaffnet i bleiben. Die Gigerl it des S^?atä l und dcr Vürgcr verlangen, daß dcr-gleich Mcns«ett durch das Schwerdt nlnkomnitn; ci-'.ö liillgercGeduld wäre Triumph für die Feinde der Repnb-lik. Das Signal ist gegcbe«. Na-tionalgardon von furchtbarlr Menge l vereinigt die Kraft eurer Arme mit den Linientruppen? Von eurer letzten Anstrengung hängt die Sicherheit eures Eigenthums ab, zc. )c. Man sieht auch aus obiger Proklamation , daß die Chouans stark sein müssen, weil die Konsuln nicht zufrieden, bo,OOO Mann Linientruppen gegen sie beordert zu haben, auch noch die Nationalgarden aller westlichen Departements zur Ergreifung dcr Waffen^auffordern. Die Chouans haben ihr Hauptquartier zu Luzerne. Paris, den 13. Jan. Das Konsulat hat in den letzten Tagendes Dez. einen Kourier mit Depeschen nach London geschickt. Dieser ist nun mit der Antwort des Englischen Ministeriums zurück gekommeu. Sie sott ziemlich günstig ausgefallen seyn« Und min Derbrcitet sich das Gerückt, rä ftyen zugleich auch Pässe für ei-ncn ansscrordentlichen Gesandten aus London angekommen; man fügt hin-Hu, daß Joseph Buonaparte, eltt Bruder dcs Großkonsuls zu dieser Sendung nach London bestimmt sey. - Die Frau von Stael ist von den Konsnln ersucht worden, Pans sogleich, und in z Tagen Frankreich i« verlassen. Sie^ brgiebt sich z« W-rem Vater, dem berühmten Herrn N?cker, der si« z« Kopet unwett Genf aufhält. - Das Hauptquartier der republikanischen Armee ,st zu Renncs. In 3 oder 4 Tagen soll ein allgemeiner Angrlff aus dle Chouans geschehen. — Diese nehmen überall so viel Getralde weg, als sie können, und schicken es nach England , wo jcyt Mangel an Brod ist. -- Der Postkourier von hier nach ^yon ist von 40 Räubern überfalle»/, gebunden, und die grossen Summen, daar Geld, die er mit sich führte, geraubt worden. Der türkische Gesandte, der seit geraumer Zeit im Tempel saß, und den man im Publ'kum ga iz vergessen . hatte, ist von den Konsuln aus freyem Fuß geseyt; gestern besuchte er die Oper. Einige unsererIournale versichern, daß sich abermals in die neuen Fucher die Regicruig Intriganten eingeschli-«heu haben, die mit der Zeit einen Umsturz der gegenwärtigen Konstitution bewirken könnten; sie rathen ?lso; dieselben lieber gleich davon zu lagen. — Einen Hauptfehler/ se- tzen diese Journale hinzu, 5at mal» bey der leytcn Revolution gemache, diesen nämlich: daß man in allcn Stücken allzu eilfertig zu Werke gieng; die Eilfertigkeit aber macht in -mer künftige Veränderungen nothwendig. Dabey kann Europa mit Recht sagen: wie kann man mit cnch Franzosen einen dauerhaften Friedet? machen, da ihr ohne Nationalwür, de euere Regierung schaft und zer» stört, so oft es euch beliebt? Die Nordamerikaner gaben sich Anno »774. mitten im Kriege eine republikanische Konstitution, diese haben sie noch. Sie machten Papiergeld, und lösten es nach dem Kriege mit aller Ehrlichkeit ein. Der grosse Washington erföchte seinen Vaterlande Freyheit, und kehrte dann in den Privatstand znrück. Frankreich betrachte dich in diesem Spiegel! — Jean Dcbry, vormahls Gesandter zu Rastadt, ist jetzt Mitglied deS Tribunals. Nach Guyana in Südamerika ist von dem Konsulat ein Schiff abgc-schickt worden, um alle dort befindlichen Dcporttrten, die von dnn giftigen Klima noch nickt aufgerieben worden, nach Frankreich zurück zu bringen. Großbritannien. London, den 5. Jan. Ein grosser Theil unserer Truppen habltt Befehl erhalten , sich marsckf.rtig zn machen, damit sie ans den erst.n Wink zum Einschiffen bereit seyen. Sechs grosse Schiffe werden gegenwärtig zu Porlsnmth mit Truppen Bklavcn, die wahrscheinlich «ach der Vendee bestimmt sind. Es ist Befehl gegeben worden, alles znm Prozeß d?s Napper Tandy und Konsorten vorzubereiten- Die Vereinigung Irlands mit Großbri^anim ist so gut als riciUig, und wird während der nächsten Parlamentssitzung förmlich entschieden ! werden. . ^ Von Fricdensnnterhandlnngen un- i sers Kabincls mit d?n jey-gcn Hlacht, habcrn in Frankreich ist cs galz stille. Man hält jnoch eiicn Fcldzug ! für unvcrm?ldlich. Bis jcüt hat ^ Herr Pitt die Satisfaktion gehabt, ^ alle Partheyen in Frankreich, welche die schändlichsten Schimpfreden gegen ihn ausslicfsen , stürzen zu sehen. In dem Serail dcsTippo Saib hat man bzO. Francnzimmcr, und in seinen Marställeu 3120. Pferde 99, Elephanten und 175. Kameele gefunden. Der Thron desselben, der gröstentheils aus Gold und Silber bestand, und «reich mit Diamanten bescyt war, ist in dle englische Münze uach Madras geführt worden. Um alle in dcn Palästen des Tip-po Saib vorgefundene Effekten wegzufuhren, wurden 520. Kameele erfordert. London. ( Ueber Frankreich. ) Um 2. dieß Abends kam unter Begleitung des Zohlaufsehers von Dover ein französischer Kourier in London an, welcher unserm Ministerium ein Schreiben der französischen Konsuln überbrachte. Am 3. dieß wurde bey Herrn Pitt 'Staatsrath über dieses Schreiben gehalten. Die Lords Camden, Spencer, Grsnvil-le, und Herr Windham waren da-b^y gegenwärtig. Nach aufgehobener Swuug reiste dcrKourjer, abermals vom Zollauffeher von Dove.' bsgleitet, mit dcn erhaltenen Depe-i schcn, die in einer Antwort auf o-bia>s Schreiben bestrhcn, wieder nach Frankrcich ab. Lord Grenvil' le hatte diese Antwort abgefaßt. Der Inhalt dcrsclbcn ist noch ein geheimniß; inzwischen versichern einige unserer Zeitungen , die vom fran-! zösifchcn Konsulat gemachten Fric-! denserofflmngcn, und diedaraufgc-' gebene AntwortunsersKabinets werde morgen in einer a:.sserordcntli-chen Hofzeitung der Nation vorgelegt werden.j Die verewigte französische- spanische Ftotte in Brest, 50. Linienschiffs stark, soll Befehl erhalten haben, nach dem mittelländischen Meer zu segeln, und unter Wegs noch 10. bis 12. zu Ferrol und Kadix liegende spanische Kriegsschisse mitzuneh? men, von da aus Malta zu provi-antiren, und mit einem frischen Trup-pcnkorps ^Franzosen nach Aegypte« zu segclu. Die Admiralität hat also den Lords Keith und Nelson Befehl zugeschickt, ihre Flotten zu vereinigen , und wohl auf ihrer Huth zu seyn. Auch haben sie eine Verstärkung von Krigsschiffcn dekorn-men. An die grosse Flott zu Portsmouth aber ist der Befehl ergangen / sich bereit zu halten, um aus den ersten Wink auslaufen zu können.