Best 2. Februar 1913. XVI. Sahrgang. WilntiM Kciffiolifdie missions »Zeitschrift der Söhne des heiligsten ßerzens Sefu. =~' Organ des rflcirien=Vereines für Afrika. .- Der Heilige Vater Papst PiuS X. hat der Redaktion, den Abonnenten und I Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mt Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. J LJ? ^scheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post S IC — 2 SM. - s Franken, ft. Redaktion und Administration : IMionshaus ITliiland bei Brixen, Ciroi. ------ = Inhaltsverzeichnis: - Das Mrk der heiligen Kindheit Jesu im Berichtsjahre 1911/ 2 25. — Am heiligen Flusse 29. — Lul einst und jetzt 82. — Allerlei aus Aegypten 35. — Rundschau in den Missionen 39. — Ein Tiroler Missionar in Aeqnatorial-Afrika 41. — Verschiedenes 46. — Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 47. Abbildungen: Moschee von Mombasa (llgcmbn). — Schilluk beim Tanze. — Teilansicht von Omdurman. — Die Bahnlinie von Uganda. ©ebelserhonmgeii und Empfehlungen: Durch die Fürbitte des hl. Josef bin ich von einem schweren körperlichen Leiden geheilt worden, tausend Dank dem großen Beschützer. Eine Familie empfiehlt ihren kranken Vater dem Gebete zum heiligsten Herzen Jesu, der schmerzhaften Mutter, dem hl. Josef und dem hl. Antonius von Padua; desgleichen empfiehlt sich ein Leser bem frommen Gebete um Heilung von schwerem Seelen- und Gcmütsleiden. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden folgende Verstorbene empfohlen: Hochw. Herr Joh. Krousten-zer, Stadtpsarrer in Radstndt: Herr Bartholomäus Bauer, Neureichenäu. Hborniemenfs - Erneuerung: Vom 1. Dezember bis 2. Jänner haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 3, 9, 21, 29, 35, 50, 57, 72, 90, 104, 107, 108, 110, 128, 132, 134, 173, 179, 186, 192, 214, 227, 234, 282, 283, 307, 312, 324, 342, 348, 379, 381, 381, 401, 414, 417, 419, 423, 429, 443, 467, 472, 486, 498, 499, 502, 546, 551, 561, 563, 568, 579, 582, 596, 598, 606, 609, 610, 618, 621, 628, 646, 649, 652, 664, 675, 677, 679, 680, 693, 718, 727, 744, 762, 766, 779, 780, 789, 802, 810, 831, 856, 875, 876, 879, 902, 915, 927, 950, 953, 960, 975, 1000, 1013, 1017, 1019, 1025, 1031, 1038, 1054, 1076, 1087, 1096, 1097, 1111,1114,3119,1123,1124, 1131, 1139, 1140, 1161, 1175, 1176, 1188, 1191, 1197, 1199, 1205, 1206, 1224, 1251, 1257, 1263, 1270, '1272, 1277, 1287, 1303, 1305, 1306, 1324, 1331, 1338, 1352, 1358, 1373, 1374, 1378, 1390, 1394, 1397, 1398, 1406, 1416, 1427, 1435, 1436, 1443, 1461, 1468, 1472, 1490, 1492, 1497, 1502, 1506, 1507, 1523, 1552, 1558, 1584, 1632, 1644, 1651, 1665, 1677, 1683, 1692, 1705, 1731, 1734, 1747, 1782, 1785, 1797, 1808, 1831, 1848, 1852, 1853, 1864, 1871, 1877,1891,1892,1911,1932,1966,1972,1989, 1992 2001, 2002, 2004, 2031, 2033, 2037, 2043, 2096, 2099, 2119, 2145, 2154, 2155, 2188, 2191, 2194, 2203, 2235, 2261, 2268, 2298, 2319, 2323, 2330, 2334, 2341, 2348, 2374, 2378, 2394, 2396, 2399, 2413, 2414, 2427, 2469, 2518, 2552, 2557, 2562, 2575, 2579, 2580, 2600, 2611, 2621, 2629, 2638, 2657, 2671, 2687, 2722, 2727, 2742, 2754, 2761, 2791, 2796, 2813, 2837, 2842, 2844, 2863, 2871, 2880, 2891, 2896/ 2910, 2913, 2916, 2983, 2934, 2910, 2973, 2997,3007,3014,3029, 3049,3053, 3058, 3059, 3094, 3096, 3099, 3122, 3132, 3138, 3168, 3176, 3200, 3207, 3210, 3229, 3235, 3240, 3258, 3278, 3304, 3305, 3312, 3320, 3321, 3326, 3334, 3344, 3348, 3351, 3355, 3360, 3366, 3368, 3378, 3380, 3387, 3410, 3419, 3427, 3428, 3433, 3441, 3449, 3450, 3457, 3464, 3468, 3489, 3497, 3503, 3504, 3508, 3510, 3524, 3531, 3536, 3541, 3545, 3561, 3599, 3641, 3652, 3666, 3675, 3691, 3717, 8722, 8728, 3730, 3733, 3739, 4006, 4011, 4027, 4032, 4093, 4095, 4099, 4108, 4122, 4126, 4148, 4151, 4155, 4159, 4166, 4167, 4172, 4177, 4180, 4196, 4207, 4216, 5000, 5001, 5020, 5062, 5064, 5067, 5074, 5076, 5094, 5121, 5123, 5169, 5188, 5261, 5283, 5286, 5330, 5341, 5342, 5349, 5383, 5399, 5404, 5414, 5462, 5470, 5472, 5475, 5496, 5517, 5541, 5543, 5564, 5599, 5617, 5627, 5657, 5675, 5678, 5684, 5687, 5690, 5691, 5697, 5728, 5729, 5809, 6056, 6083, 6300, 6362, 6368, 6370, 6388, 6405, 6452, 6474, 6518, 6533, 6588, 6637, 6646, 6648, 6660, 6666, 6680, 6682, 6773, 6818, 6863, 6928, 6949, 6964, 6965, 6982, 6991, 7001, 7026, 7047, 7055, 7058, 7060, 7065, 7066, 7073, 7084, 7092, 7104, 7109, 7117, 7146, 7156, 7177, 7220, 7233, 7243, 7252, 7260, 7284, 7297, 729!'. 7316, 7318, 7320, 7337, 8002, 8012. ©abenverzeidmis vom L Dezember 1912 bis 2. Banner 1913. ln Kronen. Opfcrstock: Abtenau, I. Sch. 1; Aigen, F. P. 4; Algund, I. M. 1, I. W. 1; Alm I. R. 1, A. Sch. 1; Altmünster, A. H. 1; Andrian, F. H. 4; Anoi, P. P. 1; ArzI, M. H. 2; Aschach, Pfr. H. 1; Aschau, Pfr. Sp. 1; Auschowitz, Pfr. D. 5; Bad Ischl, M. St. 1; Bntaszek, Mous. R. 1; Baum-garten, M. R. 2; Bogen, A. Sch. 2,92; Bozen, I. Sch. 8, I. M. 2; Bicdcrmannsdorf, A. H. 1; Brixen, Akad. M. B. 10, I. T 3, H. D. 2, Fürstbischof Dr. Egger 50, Mons. Fr. 20, T. d. s.-b. Ord. 2000, Prof. Fr. 10, Mons. Sch. 10, Dr. K. 20, Kan. E. 8, E. K. 1, Mons. R. 8, Koop. F. 1; Bruneck, S. 2; Buchenstes», Dek. S 4, M. d. T. 5; Corvara. M. T. I; Christi, M. B. 1; Dachau, K. A. 1,17; Deutsch-Matrei, A. G. 8; Doren, I. B. 4, W. H. 23; Dotnbirn, K. M. 8; Ebbs, Pfr. S. 3, A. K. 3; Ebelsberg, I. P. 3; Ebensee, M. S3. 7; Eck, Fr. SB. 1; Edelsbach, Pfr. 6,40; ©blau, M. G. 1; Eglfing, E. B. 1,17; Eggental, A. P. 2; Eggen ?(. G. 3; Ellen, Exp. F. P. 18; Elbingenalp, SB. K. 3; Eppan, Benes. W. v. S3. 3, I. Z. 1, M. G. 1; Erisried. Pkr. M. 15; Ettal, E. W. 5,39; Fehring, I. T. 3; Floßing, B. SB. 1,17; Furth, I. K. Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der ülissionsfäfigkeit der Söhne des heiligsten Berzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des THissionswerkes in Wort und Schritt zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (ZeufraUAfrika). Der „Stern der Heger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus IHilland bei Brixen (Südfirol) herausgegeben. Hbonnementspreis ganzjährig mit Poslversendung 2 K — 2 mir. — 3 Frc. Der Heilige Unter Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Hiessen gelesen. Hüt Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten non Brixen, Brünn, keitmerift, tiinz, Olmüts, Marburg, Crient, Triest und Wien. Heft 2. Februar 1913. XVI. 3ahrg. Das Werk der heiligen Kindheit 3efu im Berichtsjahre 1911/12. Mit sichtlicher Genugtuung gibt die Zentralleitung des KindHeit-Jesu-Ver-eines im Junihefte ihres Bereinsorganes bekannt, daß die Einnahmen des Vereines die so lange ersehnte vierte Million überstiegen haben. Sie sind von 3,887.224 Franken im Jahre 1910/11 auf 4,029.833 Franken im Jahre 1911/12 gestiegen. Nachdem der Präsident, Msgr. Deminnid' Gott dem Herrn für diesen glücklichen Erfolg seinen Dank abgestattet hat, fährt er fort: „Dank ferner unseren Mitarbeitern in der Alten und Neuen Welt! Alle und besonders auch jene, deren Erfolge nicht den aufgewendeten Mühen und ihren Wünschen entsprachen, haben, wir find dessen gewiß, ihren Eifer und ihre Tätigkeit im Betriebsjahre, das nun zu Ende ist, verdoppelt. Aber es ist nicht mehr als gerecht, jene namhaft zu machen, die besonders beigetragen haben, daß die Almosen eine solche Höhe erreicht haben. In erster Linie müssen wir, wie auch im Vorjahre, Deutschland nennen, dessen Einnahmen im letzten Jahre von 1,416.000 Franken auf 1,557.000 Franken gestiegen sind. Diesen gewaltigen Fortschritt verdanken wir vor allem der Direktion in München, deren Sammelergebnis um 90.000 Franken stieg, jener in Aachen mit einem Zuwachs von 35.000 Franken, Freiburg i. Br. mit 13.000 Franken. Es folgen dann die Schweiz, Belgien, Italien, von denen jedes Land sein Almosen um 10.000 Franken vermehrte. Wir könnten noch Luxemburg, Polen und Irland nennen, die alle drei sehr bemerkenswerte Fortschritte gemacht haben. Aber wir dürfen auch England und besonders Schottland nicht vergessen, denn die dortigen Direktoren wetteifern, um unter ihren Landsleuten Begeisterung und Liebe für das Werk der hl. Kindheit, das bisher etwas vernachlässigt wurde, zu wecken/so daß es sich jetzt so günstig entwickelt, daß alles hoffen läßt, man werde dort jetzt große Fortschritte machen. Noch andere Länder verdienten Erwähnung, wo zwar die Einnahmen keine oder doch keine beträchtliche Steigerung erfuhren, die sich aber in um so ehrenvollerer Weise auf dem alten Standpunkte hielten, als sie schon seit langer Zeit eine sehr reichliche Ernte aufzuweisen hatten. Dahin gehören: Kanada, die Vereinigten Staaten und der Großteil der südamerikanischen Republiken. In Europa sind zu nennen jene Diözesen, die sich schon seit so vielen Jahren gegen unser Werk so freigebig zeigten, nämlich Straßburg und Metz. Noch ein Land bleibt übrig, das begreiflicherweise unsere Aufmerksamkeit anzieht: Frankreich, dessen Einnahmen zwar gestiegen sind, aber nur um 2000 Franken. Das ist wenig, um so mehr, da es den Abhang wieder hinaufsteigen muß, den es so schnell und so traurig vor etwa zehn Jahren hinuntevgesunken ist. Die Verhältnisse, unter deren Druck dies geschah, wieder ins Gedächtnis zurückzurufen, wäre allzu betrübend; nur eines soll hier gesagt werden. In Frankreich ist das Werk der hl. Kindheit entstanden; in Paris hat es noch immer seinen Sitz, und Frankreich stellt noch immer unter allen christlichen Nationen die größte Zahl von Missionä- I reu für die heidnischen Länder. Frankreich allein stellt nach einer neuen Statistik die Hälfte jener großmütigen Armee. Wollen wir nicht auch den Schatten von Gleichgiltigkeit für ein Werk vermeiden, an dem wir so hervorragend Anteil haben? Wollen wir nicht diesen heldenhaften Aposteln, unseren Brüdern zu Hilfe kommen? In welchem Verhältnisse stehen denn unsere kleinen Geldopfer zu ihrem Großmut, mit dem sie Blut und Leben opfern? Streben wir nicht nach jenen Ehrennamen, welche der hl. Johannes den Christen seinerzeit gab, die zur Ausbreitung des Evangeliums beigetragen hatten, nach dem Ehrennamen „Mitarbeiter der Wahrheit" und Unterstützer des katholischen Missionswerkes bei den Ungläubigen, „damit wir Mitarbeiter der Wahrheit seien"?". Soweit der Generaldirektor des Werkes. Wenden wir uns jetzt einem Lande zu, das uns näher liegt und das der Generaldirektor nicht einmal mit einer Silbe erwähnt, wenn er nicht an der Stelle, wo er sagt: „Alle, und besonders auch jene, deren Erfolge nicht den aufgewendeten Mühen entsprachen, haben... usw.", auch an unser Österreich-Ungarn gedacht hat. Der Grund, warum er Österreich-Ungarn stillschweigend übergangen hat, wird uns klar, wenn wir uns die Einnahmen der letzten zwei Berichtsjahre vergegenwärtigen. Im vorletzten Berichtsjahre ergab die Sammlung 178.844 Franken, im letzten sank das' Ergebnis auf 139.834 Franken, also ein 'Rückgang von mehr als 39.000 Franken. Ganz Österreich-Ungarn hat mit diesen: Beitrage nicht einmal die Höhe der Summe erreicht, welche die Diözese Me-cheln (Belgien) allein aufgebracht hat. Dieselbe überragt mit ihrem Beitrage von 195.512 Franken Österreich-Ungarn um 55.678 Franken. Wiewohl obige Zahlen schon für sich Heft 2. Stern der Neger. 27 reden, so können wir doch nicht umhin, aus dem letzten Jahresberichte noch einige trok-kene Zahlen hervorzuheben; durch Verschweigen und beständiges Entschuldigen ken, Görz 40 Franken, Triest 181 Franken usw. Ganz Ungarn, dessen Kirche finanziell doch so gut steht, hat mit knapper Not etwas über 10.000 Franken auf- ' - «MM M . 'tli j : niofdiee von ITIombala (Uganda). und Beschönigen wird es doch nicht besser. Im Berichtsjahre 1911/12 sandten ein: Diözese Leitmeritz 409 Franken, König-grätz 166 Franken, Budweis 176 Franken, Olmütz 898 Franken, Brünn 671 Fran- gebracht. Auch die beiden Tiroler Diözesen Brixen und Trient, welche unter allen Kirchenprovinzen Österreich-Ungarns das größte Interesse für die Heidenmissionen bekunden, haben leider im Berichtsjahre auch einen beträchtlichen Ausfall zu beklagen. Briren, ohne das Generalvikariat Feldkirch, bleibt mit seinen rund 17.330 Franken um ungefähr 8000 Franken hinter der letztjähri'gen Einnahme zurück, während Trient gar ein Manko von 13.000 Franken zu verzeichnen hat, es hat immerhin noch 20.785 Franken gesammelt. Wo ist aber die Schuld an diesem für das katholische Österreich so beschämenden Ergebnis zu suchen? Es fehlt eben am rechten Verständnis für die Missionssache und leider auch in jenen Kreisen, welche berufen wären, dieses Verständnis anderen zu übermitteln. Das Sammel= Ergebnis des Kindheits-Vereines hängt eben nur von der Werbetätigkeit ab. Werden die Kinder aufgeklärt und öfters ermuntert, einen Teil ihrer Sparpfennige anstatt sie für Schleckereien auszugeben, für die armen Heidenkinder zu opfern, so wird es wohl kaum ein Kinderherz geben, das sich weigern würde, dieser Aufforderung zu entsprechen. Diese Aufklärung und diese Aufmunterung, dem Kind-heit-Jesu-Vereine beizutreten, muß aber mündlich geschehen; es nützt wenig oder fast nichts, wenn in dem Vereinsorgane und in den Missionszeitschriften auch noch so oft darauf hingewiesen wird. Der berufenste Faktor dazu ist aber der Religionslehrer, der Katechet. Ihm bieten sich ja im Laufe eines Schuljahres die verschiedensten Gelegenheiten, bei denen er auf diesen Gegenstand zu sprechen kommen kann. „Warum?", frug letzthin ein Missionär in einem Mifsionsv ortrage, „warum ist das Interesse für die Heidenmission in ganz Österreich und leider auch in unserem geliebten Vaterlande Tirol in den letzten Jahren so sehr zurückgegangen? Als Antwort auf diese meine Frage will ich Ihnen zwei Beispiele anführen. Als ich noch die Volksschule besuchte, waren wir Kinder alle in den Kindheit-Jesu-Werein eingeschrieben und wir machten uns eine Ehre daraus, dem hochw. Herrn Katecheten regelmäßig unseren kleinen Beitrag zu übergeben. Komme ich jetzt in meine Heimat und frage ein Kind, ob es auch Mitglied des Kindheit-Jesu-Vereines sei, so schaut es mich mit großen Augen an; es weiß nicht, um was es sich handelt (!). Als ich dann an die Mittelschule kam, so hatten wir dort wieder den Verein der Glaubens-Verbreitung, dem fast alle Schüler angehörten und für den sich der hochw. Herr Religionsprofessor eifrigst interessierte. Komme ich heute in die gleiche Gymna-fialstadt, so ist bei den weitaus meisten Studenten kein Interesse mehr für die Missionen zu finden. Diese Begebenheiten sind traurig aber wahr und geben uns die einzig richtige Antwort auf meine Frage." Sie geben uns auch die Antwort auf unsere Frage, und zwär so deutlich und klar, daß sie ein jeder verstehen muß. Wenn der jetzigen Generation das Interesse für die Heidenmissionen noch nicht ganz entschwunden ist, so ist es eben dem Umstande zu verdanken, daß sie in ihrer Jugend noch mehr auf die Heidenmissionen hingelenkt wurde, als es heutzutage der Fall ist. Und daß das gerade in Tirol der Fall war, dafür spricht unsere Mission von Zentral-Afrika. Wenn nicht geradezu eine Begeisterung für das Missionswerk geherrscht hätte, so würde Tirol in den sechziger und siebziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts nicht so viele Missionäre in die österreichische Mission von Zentral-Afrika entsandt haben. Von dem Samen, der damals ausgestreut wurde, zehrt eben das Volk heute noch; doch die Quelle droht zu versiegen. Obige Ausführungen geben uns auch Stern ber Neger. 29 Heft 2. Aufschluß, warum in so manchen Gegenden die Missionsberufe so selten werden und sich die dortigen Missionshäuser von auswärts rekrutieren müssen, wenn sie nicht ausst-erben wollen, das eine bringt eben das andere mit sich. Hm heiligen Flusse, P. 3. ITlünch, F. S. E. Tonga, im Juni 1912. Es sind schon elf Jahre her, seitdem ich Europa verlassen, um mich nach dem heißen Erdteile einzuschiffen, in dem ich auch bis jetzt verweile. Aufforderungen von mancher Seite, ich möchte mich auch öffentlich ein macht nicht viel Aufsehens; man ist sieben bis neun Tage krank und kann daun gegebenenfalls ohne viel Umstände in die andere Welt hinüberschlummern. So endigen gewöhnlich die, welche von diesem Fieber öfters befallen worden sind. Auch ich Schilluk beim ücinze. Photographische Aufnahme von P. Bern. Zorn F. 5. C. wenig bemerkbar machen, will ich mit diesen Zeilen nachkommen. Zum Troste mancher will ich gleich bemerken, daß ich bis jetzt so ziemlich immer gesund gewesen bin — nur mit einer einzigen Ausnahme: vom Gazellenfluß weg auf dem Nil fahrend, ergriff ich nicht die nötigen Vorkehrungen und wurde so vom Malariafieber befallen. Dieses Fieber spürte, daß meine Seele etwas zu lebendig wurde und gar nicht mehr in ihrer Hülse bleiben, sondern heraus wollte — und da transportierte man mich schleunigst per Dampfer nach Khartoum, wo ich mich erholte. Zwei Mifsionsbrüder mußten aber bis nach Ägypten, um gesunden zu können. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wird es bei euch daheim, liebe Leser, warm oder 30 Stern der Neger. Heft 2. auch heiß sein. Umb da muß ich euch gleich sagen — zur besseren Erfrischung —, daß ich mit den dortigen Wärmegraden so ziemlich zufrieden wäre. Bei einer Temperatur, wo ihr zu klagen anfangt, habe ich noch ziemlich frisch. 25 Grad Reaumur ist gar nicht so unangenehm, tote man sich bei euch einbildet. Noch vor einem Monat machte ich meine Nachmittagsruhe in meinem Zimmer bei 30 bis 32 Grad Reaumur, und das beinahe zwei Monate hindurch. In anderen Missionsstationen, z. B. Assuan und Omdurntan, hat matt solche Vergnügen von April bis November. Als ich vor zehn Jahren in Assuan nicht sah, too das hinaus wollte, stürzte ich mich aus Verzweiflung in den Nil, toohlgemerkt, nicht, um mich zu ersäufen, denn solches wäre Sünde und elefantengroßer Unsinn, auch Feigheit gewesen, sondern um tagtäglich zu baden. Da geschah ein halbes Wunder: ich erlernte noch mit 31 Jahren das Schwimmen, indem ich es nach und nach auch zur Meisterschaft in der Dauer brachte. Hier in Tonga habe ich den Nil in einer Nähe von 500 Metern vor der Nase — aber darin baden tue ich nicht! In Assuan, auch noch in Omdurman war das Wasser sicher; aber hier gibt es Krokodile in Hülle und Fülle! In uttserem Garten am Flusse legen sie die Eier, und manchmal kann man gerade sehen, wie die Jungen die Eier brechen, verlassen und dem Flusse zulaufen. Ein Mitbruder hier hat solche Kuckuckseier von der Sonne ausbrüten lassen und züchtet die „Vieherl", ich aber kann kein Interesse daran gewinnen. Ist eine falsche Brut, meinen Krokodilstränen nicht aus Reue über vollbrachte Missetaten, sondern vonwcgen Bauchbeschwerden! Ich habe Tonga genannt. In dieser Station bin ich seit Anfang dieses Jahres. Sie liegt am Nil, 9,9 Grad n. Br. und 31,1 Grad östl. L. (Greenwich), im Lande der Schilluk, einer von den wildesten Stämmen der Afrikaneger. Ich bin beschäftigt mit allem und noch mancherlei, worunter auch das nicht zu vergessen ist, daß ich noch mit 40 Jahren ein (ich weiß nicht das lvie vielte) ABC anfange, das der Schilluksprache nämlich. Gott der Herr gebe, daß sie noch in meinen Kopf komme, denn zum Wirken ist sie so notwendig wie das tägliche Brot. Die Neger sind nicht nur wild, sondern auch stolz, und so haben sie den mohammedanischen Einflüssen widerstanden. Im übrigen find Streit, Hiebe und durchlöcherte Zwerchfelle an der Tagesordnung. Erft vor einer Woche war in unserer Nähe. ein kleiner Krieg zwischen zwei Dörfern; Ausgang: sechs tot auf der Stelle, vier starben nachher, zerschlagene Köpfe in Menge! Und jetzt tritt die Blutrache in Wirksamkeit: ein Toter erheischt wiederum einen anderen. Die Übeltäter sind über alle Berge, d. h. hier Gräben, bettn sie wissen ganz gut, daß sie jetzt so ziemlich dem Tode verfallen find, sobald sie einem Verwandten ihrer Opfer zu Gesicht kommen. Und dieses „Gewissen" ist es, was die Wildheit einigermaßen einschränkt. Von uns Missionären gilt: „Der tapfere Schwabe (auch Waldler) forcht sich nit". Der hochw. Obere suchte vor einigen Jahren die beiden Parteieit ttoch zu trennen, als schon die Lanzen von hüben und drüben in der Luft sich kreuzten; dann war es aber auch für ihn höchste Zeit, „auszu-treten". Doch auch dieses Volk (und mehrere solche) wird mit der Zeit dem Chri-stentume und der Zivilisation erobert werden! Die Schilluk hassen alle Fremden. Dieser Haß w'urde ihtten eingepflanzt, eingetrieben durch die Grausamkeiten der Skla-venjäger ihnen gegenüber. Als iticht kleinen Fortschritt tonnen wir auch den ver- Heft 2. Stern der Neger. 31 zeichnen, daß wir nicht mehr als Fremde, bonjo, gelten und daß sie uns besonders in wichtigen Sachen Vertrauen entgegenbringen. Das ist eine Welt! Eine andere kenne ich auch zur Genüge, die mohammedanische oder islamitische. Omdurman-Khartoum, wo ich fünf Jahre zubrachte, ist ja eilt Mittelpunkt des arabischen Islams in Afrika. Phrasen von Bildungsfähigkeit des Islams, von seinem hohen moralischen Gehalte, von seinen erzieherischen Eigenschaften u. dgl. tue man mit ruhigem Gewissen ab! Unfruchtbarkeit, Zerstörung und Laster hängen immer und allerorts an seinen Fersen. Diejenigen ägyptischen Offiziere, welche sich als die liberalsten und vorurteilsreiesten ausgaben, waren die ersten, welche bei der Einnahme von Khartoum durch den Mahdi (1885) Uniform und Hosen wegwarfen und den Mahdistenkittel anzogen. Auch in „gelehrten" Büchern kann man über den Islam manches sonderbare Zeug finden; es fehlt auch den Schreibern an Zeit zur Beobachtung und Studium, aber wenn sie dieses nicht haben, sollen sie eben ■— schweigen! Und doch müssen viele, kaum daß sie aus Europa fort sind, gleich schreiben, schreiben. Wenn man solche Leute betrachtet und sie in ihrem Unverstände sieht, muß man sich wirklich an den Kopf greisen und fragen, was sie denn eigentlich schreiben. Ich sage nur: Gott behüte einen lernbegierigen Menschen vor solchen Büchern! Der Islam ist einem Gifte zu vergleichen, das das Wachstum der Naturvölker hemmt, zerstört, gleich wie es z. B. mit jungen Hunden geschieht, welchen man etwas eingibt, auf daß sie nicht größer werden können. Ein anderes Kapitel wird im allgemeinen mehr interessieren, und das ist die Jagd. Gazellen, Antilopen in mehreren Abstufungen, Kraniche und anderes Ge- flügel ist in Menge vorhanden, daneben aber auch Löwen, Elefanten, Leoparden, Flußpferde und Krokodile. Aus aller Herren Länder kommen jedes Jahr inehr oder weniger noble Touristen zur Jagd auf exotisches Klauen- und Federvieh. Billig kommt das nicht; mancher ließ dabei sein Leben oder doch die Gesundheit, alle aber viel Geld. Abgesehen von der kostspieligen Herreise, muß die Jagderlaubnis von der Sudanregierung sehr teuer erkauft werden, und seltene Hörner, Felle uni) Elfenbein zahlen noch dazu großen Ausfuhrzoll. Solche Vergnügen gehen alle so ziemlich in die Tausende. Wir Missionäre haben Erlaubnis, unentgeltlich für unseren Lebensbedarf zu jagen. In den Jagdmonaten, das ist von Dezember bis April, kommen uns somit Europäer zu Gesicht, angenehme und auch unangenehme Gesellschaft. Beginnt aber Ende Mai die Regenzeit (bis November), so flüchtet sich Europa zurück, und uns bleibt nur Afrika, das wir dann gerade von seiner unangenehmen Seite kennen lernen. „Einsam bin ich, nicht alleine", heißt es in einem Liede; bei uns ist es umgekehrt der Fall: einsam sind wir niemals, dafür sorgen schon die Neger und unsere sonstigen Beschäftigungen. Andere Gesellschaft, die auch an uns sich heranschleicht in dieser nassen Zeit, sollte schon, sein, wo der Pfeffer wächst. Das sind nämlich die Fieber, Malaria- und Schwarzwasserfieber mit ihrem Gefolge. Sie reiben unsere Kräfte auf, zerstören das Blut in unseren Adern und graben uns früh die Grube. Ich bin neugierig, wie mir diese Zeiten anschlagen; mehr als eine habe ich noch nicht durchgemacht. Gegen Hitze bin ich gefeit; denn seit langem bin ich schon nicht nur gebraten, sondern auch geröstet! Dieses Jahr läßt aber der Regen auf sich warten. Seit vielen, vielen Jahren wies der Nil keinen so 32 etern öer Neger niedrigen Wasserstand auf als gerade in diesem Jahre. Die Kosten dieses Übelstan-des, d. h. eines spärlichen Nils, zahlt aber nicht so sehr der Sudan als Äohpten; denn dieses braucht das Wasser, welches, wenn es nicht genugsam zur Bewässerung der Felder vorhanden ist, Teuerung und Hungersnot in Ägypten nach sich zieht. Regen kommt beinahe immer mit Gewitter. Aber was für ein Regen, was für ein Gewitter! Es sind nicht mehr Regen, sondern Regenbrüche, welche sich stundenlang auf die Erde, Häuser, Hütten, Menschen und Vieh herabstürzen. Und mit dieser Sündslut ist Heft 2. beinahe immer ein Gewitter verbunden. Es donnert und kracht, als wenn die Grundfesten der Erde aus dem Leim gehen wollten, und das fortwährend', es blitzt nicht, es „feuert": denn ein beinahe ununterbrochenes Flammen und Brennen unter schaurigem Donnergeheul erleuchten grell und schweselsarben den Horizont und die Umgebung. Man meint, das Jüngste Gericht sei da. Wer noch kein Gewitter in der heißen Zone mitgemacht,, hat keine Ahnung, und Schilderungen, welche man liest, sinH nicht übertrieben. kul einst und letzt. P. 3fidor Slang F. S. S. Hier im Schilluklande ist es im allgemeinen nicht ratsam, durchblicken zu lassen, daß man jemanden notwendig brauche oder gar ganz aus ihn angewiesen sei. Das wäre weit gefehlt und würde auch die Besten bald zum Hochmute verleiten. Trotz aller guten Behandlung, die man ihnen angedeihen läßt, muß man sich stets so benehmen, als habe man sie gar nicht nötig; dann kommt man mit allen gut aus und sie erfüllen getreulich ihre Pflicht. Nächst Gott und der seligsten Jungfrau hatte ich den guten Ausgang meiner Angelegenheit wohl einzig und allein Aöuok zu verdanken. Wunderbar sind Gottes Wege! Von unseren eigenen Dorsleuten schmählich im Stiche gelassen, sendet mir Gott in der größten Not aus dem zwei Wegstunden entfernten Dorse Quom einen braven, tüchtigen Jüngling, den Sohn eines Hexenmeisters, welcher dann der Bahnbrecher für das Christentum hier in Lul werden sollte. Es ist wohl am Platze, wenn ich hier aus die Bewohner seines Heimatsdistriktes etwas näher eingehe. (1. Fortsetzung.) Wie säst jeder der vielen Schilluk-distrikte, so hat auch Quom seine Jahrhunderte zurückgehende, von Sagen umwo-bene Geschichte. Der Begründer und Stammvater dieses Distriktes ist eigentlich kein Schilluk; er war der erstgeborene Sohn eines Aniakkönigs. Das Volk der Aniak haust am Oberlause des eine halbe Stunde oberhalb Tausikia in den Nil mündenden Sobat; von Lul kann man ungefähr in zehn Tagereisen zu demselben gelangen. Die Aniak sind Wohl die schönsten, kräftigsten und begabtesten Neger des ganzen Sudan. Durch die aus Abessinien heimlich eingeführten Wässen und Munition übermütig geworden, hat sich der Stamm in letzter Zeit gegen die Sudan-Regierung erhoben. Die Regierung bereitet jetzt eine Expedition vor, der die Aniak jedenfalls nicht gewachsen sein werden; sie werden ihre Unbotmäßigkeit schwer büßen müssen. Von diesem Stamme leiten die Bewohner des Distriktes Quom ihre Abstammung her; die sortlausende Schilluk-Tra- dition erzählt die Geschichte dieser Einwanderung auf folgende Weise: Nitong, der älteste Sohn des damaligen Aniakkönigs, dessen Name der Tradition entfallen ist, ein schöner, geistreicher Jüngling, verließ mit einigen Freunden heimlich sein väterliches Heim und Vaterland. Ob seiner seltenen Schönheit, mit der er alle Untertanen seines Vaters bezauberte und für sich begeisterte, stellten ihm seine übrigen Brüder und männlichen Verwandten nach dem Leben. Wie bei den Schilluk und den in der Nähe wohnenden Negerstämmen folgt auch bei den Aniak nicht der erstgeborene Sohn seinem Vater in der Regierung des Landes. Unter allen natürlichen Königssöhnen, deren Väter früher einmal Könige waren, wählen die verschiedenen Häuptlinge einen zum Nachfolger; natürlich hat jener die besten Aussichten, der es verstanden hat, sich die Gunst des Volkes zu gewinnen. So war es auch damals im Aniaklande. Die Brüder und älteren männlichen Verwandten, welche sich nach dem Throne sehnten, wollten ihren aussichtsvollsten Rivalen aus dein Wege schaffen, weil sie mit Recht fürchten mußten, daß nach dem Tode des herrschenden Königs nur er auf den Thron gelangen, sie aber das Nachsehen haben würden. Nach langer, mühsamer Wanderung durch das Land der Nuor und Denka sei Nitong endlich dem Sobat entlang an den Nil gekommen und hätte sich in Loak, int südlichen Schilluklande, mit seinen Freunden niedergelassen. Die Kunde von der Ankunft und der Neugründung des fremden Königssohnes gelangte bald zu Ohren des damaligen Schillukkönigs, der bereits im heutigen Faschioda residierte. König Tuko hatte Faschioda gegründet und zur Residenz der nachmaligen Schillukkönige bestimmt. Der König wurde ob dieser Kunde ganz bestürzt, zumal ihm seine Schilluk auch nach ihrer Art mitteilten, wie schön und geistreich der fremde Prinz sei; im ganzen Schilluklande könnte sich kein königlicher Prinz mit dessen Schönheit messen. Mißtrauisch, wie jeder Schillukkönig, fürchtete der König gleich für sich und seilten Thron; deshalb war er fest entschlossen, den fremden Prinzen aus dem Wege zu schaffen. Er wollte ihn in seine Residenz nach Faschioda berufen und ihn dort von seinen Leuten mit dem ganzen Anhange aus dem Wege räumen lassen. Doch Nitong, der schöne Aniakprinz, war nicht minder schlau als schön; er war nicht auf den Kopf gefallen. Als die Gesandtschaft des Königs zu ihm kam und ihn aufforderte, mit seinen Freunden recht bald dem Könige einen Besuch abzustatten, hatte er deren Pläne bald durchschaut und überlegte seine Gegenmaßnahmen, ohne jedoch die Gesandtschaft merken zu lassen, daß er von den Plänen des Königs etwas wisse; er bewirtete sie daher auf das beste und reichlichste. In der Nacht aber, nachdem die Gesandtschaft und die Bewohner des Dorfes sich bereits zur Ruhe begeben hatten, versammelte er das kleine Häuflein seiner Freunde um sich und machte sie auf die Gefahren aufmerksam, welche ihnen nach seiner 'Überzeugung in der königlichen Residenz drohten; zugleich beriet er mit ihnen die Gegenmaßregeln, welche zu ergreifen seien. Im Hinblicke auf die Ursache, weshalb der König ihm nach dem Leben strebe, würde sie ant ehesten ein ganz einfaches Mittel retten; dieses Mittel nun wurde des näheren besprochen. Am anderen Morgen trat er mit seinen Freunden auf Barken aus ausgehöhlten Baumstämmen die Reise nach Faschioda zur königlichen Residenz an. Nicht ohne 34 Heft 2. Stern der Neger. Grund zog es der schlaue Prinz vor, mit seinen Leuten den 3til zur Talfahrt zu benützen, anstatt mit der Gesandtschaft den Landweg einzuschlagen. So hatte er die lästigen Gesandten vom Halse, war mit seinen Leuten ganz allein und konnte sie aufmuntern und ungestört das rettende Mittel vorbereiten. Alsogleich machten sie sich auch daran, die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Sie fingen zu diesen: Zwecke eine Menge Fische, nahmen das Fett derselben und bewahrten es in eigens zu diesem Zwecke mitgenommenen Töpfen auf. Die Tropensonne und die zahlreichen Fliegen taten bald das ihrige, und als unsere Reisenden am dritten Tage in der Nähe von Fa-schioda landeten, war das Fett bereits in Verwesung übergegangen und verbreitete einen durchdringenden Geruch, der auch für eine Schilluknase zu stark fein mußte. Bevor sie nun ans Land stiegen, bestrichen sich alle den ganzen Körper mit dem übelriechenden Fette. In der Residenz war alles zum feierlichen Empfange vorbereitet, die Ankömmlinge sollten nämlich von dem Anschlage nichts merken; alles freute sich auch, daß es so schnell gelungen sei, den fremden Königssohn mit seinem ganzen Anhange in die Falle zu locken. Der König hatte auch schon Anordnungen getroffen, daß man sich der Fremden gleich nach dem feierlichen Empfange bemächtigen solle, um sie ohne Aufsehen gleich in die Ewigkeit zu befördern. Da Faschioda nur eine Viertelstunde vom Nilflufse entfernt liegt, so hatte man die Ankunft des Aniakprin-zen schon von weitem erspäht. Der König hatte seinen ganzen Hofstaat um sich ver- sammelt und erwartete mit fieberhafter Ungeduld die Ankunft seines vermeintlichen Rivalen. Rings herum hatte sich das übrige Volk versammelt, nur den zahlreichen Königsfrauen und sonstigen Hofdamen war es strengstens verboten worden, auch nur ihre Hütten zu verlassen, da der eifersüchtige König fürchtete, sie möchten beim Anblick des schönen Fremdlings von königlichem Geblüte ihm untreu werden, ihn erwürgen und den schönen Aniak-prinzen an feine Stelle zum König erwählen lassen. Endlich nach langem, ungeduldigem Warten erschien der Aniakprinz mit seinen: Gefolge und setzte sich, der Landes-fitte gemäß, zur Begrüßung in einiger Entfernung von dem Könige auf den Boden. Während nun der König seinen vermeintlichen Rivalen von Angesicht zu Angesicht betrachten wollte, erfüllte ein unausstehlicher Geruch die ganze Residenz, und mit Entsetzen merkte Se. Majestät sowie dessen Krieger, daß der Prinz und seine Leute diesen Geruch verbreiteten. Doch bald erholte sich der Schillukkönig von seinem Entsetze:: und brach in ein lautes Gelächter aus; freudig rief er jetzt seinen versammelten Leuten zu: „Lasset diese Fremdlinge ungeschoren, von solchen Leuten, die so übel riechen, kann mir und meinem Volke absolut keine Gefahr drohen." Jetzt begrüßte er die Fremdlinge recht herzlich und bewirtete sie wie Verwandte; zum Schlüsse beschenkte er sie mit Weibern und Kühen und wies ihnen den nahen Distrikt Quom als dauernden Wohnsitz an. (Fortsetzung folgt.) Allerlei aus Ägypten, P. 3akob Lehr v. S. 2, (i. Fortsetzung.) I. Am Nil. Da der Wind ans vollen Backen blies, glitt „Die Nilbraut" schon nach wenigen Minuten auf das sanft abfallende Ufer der Landzunge, die, einer Riesenschlange gleich, dem protzigen Savoy-Hotel sich vorlagert. die Mädchen schwimmen, als ob dies nur so zu ihrem Geschäfte gehörte. Es kommt gar nicht selten vor, daß Frauen zur Zeit der Nilüberschwemmung mit einem schwer-gefüllten Korb auf dem Kopse über den Nilarm schwimmen, welcher gerade ihr Dorf vom Hauptwege trennt. Furcht schei- Teilanlicht von Omdurman. Ich kam allerdings mit weniger Insassen an, als ich abfuhr. Denn die Keckeren waren schon unterwegs ins Wasser gesprungen und schwammen nun lustig daraus los. Nur die Furchtsamen und die Kleinsten stiegen zunächst bedächtig ans Land, um dann langsam in den Fluß hineinzugehen, immer wieder mü vorgestrecktem Fuße untersuchend, ob nicht ein heimtückisches Loch vielleicht zeitweilig sie aufnehmen möchte. Im großen und ganzen aber sind die Ägypter die reinsten Wasserratten. Sogar neu diese Wassernymphen überhaupt nicht zu kennen. So sah ich einmal während eines hochgehenden Nils zwei Heine Mädchen mit einem Nachen über den Fluß setzen. Sie hatten k e i n Steuer und nur e i n Ruder. Als sie die Arbeit zu mühselig fanden, zogen sie einfach ihren Überwurf aus, benützten das Ruder als Mastbaum, banden daran ihre Kleider, welche der grimme Wind alsbald zum Sprengen aufbauschte, so daß das gebrechliche Fahrzeug wie ein gehetztes Tier dahinschoß. Die erschreckten Wogen stoben zischend ansein- ander oder spritzten ihren weißen Gischt auf die flatternden Haarsträhnen der Mädchen, die den brausenden Orgelton des rasenden Sturmes nach dem rhythmischen Taktschlage der schaukelnden Wellen mit einem ausgelassenen Matrosensang begleiteten. Da nun aber der Orient überhaupt eine scharfe Linie zieht zwischen dem starken und schwachen Geschlechte, so kommt diese Unterscheidung manchmal sogar in ganz unbedeutenden Dingen zum Vorschein. So schwimmen die Mädchen auch nicht nach Art und Weise der Knaben. Die letzteren tun dies nämlich ähnlich den Hunden. Das heißt, sie holen abwechselnd mit dem rechten und linken Arme aus, wobei sie aber jedesmal den ganzen Arm und vielfach noch die halbe Brust übers Wasser heben. Das rechte Bein bleibt fortwährend gestreckt. Nur mit dem linken schnellen sie sich vorwärts, und zwar in demselben Augenblicke, wenn sie mit dem rechten Arme zum Stoß sich anschicken. Die Mädchen hingegen schwimmen beinahe so, wie wir Europäer „Wasser treten". Manchmal gehen sie sogar Wetten miteinander ein, wer beim Schwimmen am längsten einen Wasserkrug auf dem Kopfe balancieren kann. Dem Ägypter macht es immer Spaß, wenn er einen Europäer schwimmen sieht, nicht, als ob er sich verwunderte, wenn er uns, im schroffen Gegensatz zu sich selbst, ruhig dahingleiten sieht, Hände und Füße in gleichmäßiger, lautloser Bewegung, sondern weil ihm das Bild des Frosches vor Augen schwebt, und er eigentlich nicht begreifen kann, warum der Europäer beim Schwimmen mit beiden Beinen und dazu noch in einer anscheinend -ganz falschen Richtung arbeitet. Der Sohn des Pharaoirenlandes ist im Wasser ganz genau derselbe wie auf dem Lande. Wenn er von sich redet, so greift er zu Superlativen. Wenn er etwas tut, so hat das geräuschvoll vor sich zu gehen. Wenn er schwimmt, so muß das Wasser „klatschen und patschen". Darum schlägt er auch gerne mit der flachen Hand hinunter, daß die Wafser wie die Funken einer Schmiedeeffe nur so auseinandersprühen. Wenn dann erst drei oder vier zusammen baden, so geht es zu, als ob alle Wasserkobolde miteinander im Kriege lägen. Man kann sich daher leicht vorstellen, was meine Buben für einen Heidenspektakel aufführten, als sie „Rhinozeros" und „Krokodil" oder nach neuestem Muster „Wasser-Fußball" spielen konnten. Doch wer wollte es ihnen mißgönnen? Während sie sich im Wasser herumtummelten, saß ich in der Nähe auf einem der ersten Felsblöcke des Kataraktes und gewährte meinen Gedanken etwas freien Spielraum. Die ganze Umgebung ladet hier zum Nachsinnen ein. Links oben schauen die 6000jährigen Gräber elefanti-nischer Fürsten herunter. Die kleinen Öffnungen ihrer düsteren Eingänge starren einen an wie die erloschenen Augen eines Totenschädels. Im Süden erhebt sich das luxuriöseste Hotel Assuans auf dem blutgetränkten Boden, der einst die Entschei-dungskämpst sah, in welchen die Demut des Kreuzes vom Stolze des Halbmondes geknechtet wurde. Rechts zieht sich Assuan dahin, aufgebaut auf Ruinenhügeln und umgeben mit einem Gürtel von jahrhundertalten Heiligengräbern des Islams. Nur im Norden erweitert sich das Tal, durch welches der Nil träge davonschleicht, just wie ein trotzender Junge, dem man eine schwere Unbill zugefügt hat. Er hat aber auch recht, der alte Knabe! Warum hat man ihm denn unmittelbar vor der Stadt durch das gigantische Stauwerk eine nnsprengbare Fessel angelegt? Einst, klagt er, war es anders. Wie hatte ich mich doch vor Jahren auf der Schulbank gesehnt, ganz besonders dieses wundervolle Fleckchen Erde zu sehen! Und jetzt, da dieser Wunsch mir erfüllt ist, und ich in meinem Geiste die Beschreibungen Herodots und Senecas noch einmal durchfliege, befinde ich mich in der Lage eines Erwachenden, dem gerade ein holdes Traumbild hinter dem dichten Schleier der rauhen Wirklichkeit entschwindet. O du Herodot, du Bädeker des klassischen Hellas, warum hast du schon damals das verwerfliche Sprichwort gekannt: „Wer weit herkommt, kann dreist lügen"? Genügte es dir nicht, Ägyptens Sitten wie Leben in Nebel verwandelt, die Männer zu Frauen und die Frauen zu Männern gestempelt zu haben? Warum hast du mit deinen: allmächtigen Federkiele auch die cwigfesten Granitinseln des Kataraktes 5is zur Unerkennbarkeit auseinandergeschoben?! Und du, o Seneca, warum hast du mit deiner Meisterhand den wundervollen Wasserfall gezeichnet, als der Nil noch in voller Lebenslust wie ein wilder Range von Fels zu Fels tollte; wie er in unbändigem Übermut den schneeigen Schweiß seiner verwegenen Anstrengungen gegen den Himmel schleuderte; wie er, dem Löwen gleich, der launig mit der Beute spielt, hier den stöhnenden Nachen grausam durch die engen Klippen zwängte, dort aber mit der sanften Hand eines Liebenden über die heißen, braunen Wangen der traulichen Feen fuhr, mit welchen der Volksglaube diese verbrannten Granitblöcke belebt hatte; wie er im Wonnegefühl seiner Titanenkraft bachantische Lieder sang, welche nnt ihrer elementaren Wucht die wehmütigen Litaneien der Jsispriester auf Philä erstickten! — Doch wie sagt der Dichter? „Andere Zeiten, andere Götter, Denn die Zeit verstürmt die alten: Seltsam, wenn sie ein Jahrtausend Aus den Stühlen sich gehalten!" Tröste dich darum, du Vater Nil! Du bist jetzt alt geworden, imb deiner Kinder sind es gar viele. Da darf man nicht wie die leichtsinnige Jugend die zun: Leben notwendige Kraft nutzlos in Spiel und Sport verschwenden. Man stellt dich alljährlich für sechs Monate unter Vormundschaft, weil die Erfahrung von Jahrtausenden gezeigt hat, daß du den größten Teil des auf deinen langen Reisen angesammelten Vermögens immer wieder in kurzer Zeit deiner Mutter, der See, die es ohnehin nicht benötigt, zugetragen, anstatt in väterlicher Fürsorge und weiser Verwaltung es den Sprößlingen, die du gezeugt hast, nach und nach auszuteilen. Freue dich, du Segenspender! Denn ist nicht das Opfer das Leben der Liebe? Und kannst du nicht freudig die harte Hand einer selbstsüchtigen Gegenwart küssen, o, so denke zurück des Glückes vergangener Tage! Hörst du noch das brünstige Brüllen se-i mitischer Herden, die nach der weiten Wanderung durch die schwellende Wüste den glühenden Leib in deinen kalten Fluten erfrischten? Abrahams, des Nomadenfürsten, Eigentum waren sie. An deinen Ufern stand ja so viele Male seine herrliche Gestalt, u:nwallt vom Weißen Beduinenmantel. Die zitternde Rechte hielt den Hirtenstab, und der Stab hielt ihn. Die Linke war vergraben in den silbernen Wellen des patriarchalischen Bartes. Trotz der achtzig Jahre brannte das Feuer der Jugend in den Augen des Greises. Dankbar blickte er zum Himmel empor; denn „es waren ihm Schafe, Kühe und Esel, und Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele" (Gen. XII., 16); aber mehr noch, da der Herr ihm versprochen hatte: „Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen (Gen. XII., 2); deiner Nachkommenschaft will ich das Land geben vom Flusse Ägyptens bis zum großen Strome Euphrat" (Gen. XU., 7, 18). Und was soll dort das farbenprächtige Zelt, vor dem geschäftige Dienerinnen die unermüdliche Spindel drehen? „Hagar," ruft da eine Weiche Stimme, und die ägyptische Lieblingssklavin zieht emsig den Purpurvorhang des Zeltes hin-weg. Da tritt sie heraus, die stattliche Herrin. Ein silberdurchwirkter Schleier verhüllt nur widerstrebend die schönen Züge. Goldene Spangen halten die orientalische Meinung am Knöchel geschlossen. Die schweren Armbänder edelsten Metalls, die vielen Ringe an den Fingern, die funkelnden, aus Gold und Silber getriebenen Halsketten, alles bekundet, daß ihr Gemahl „überaus reich ist im Besitze des Goldes und Silbers" (Gen. JSL, 2). Es ist Sarah, die Stammesmutter. Sarah heißt F ü r st i n, und sie trägt diesen Namen nicht umsonst. Es ist nicht notwendig, nach Art eines Herodot im Vergleich mit andern Völkern in Ägypten alles auf den Kopf stellen zu wollen. Es geht aber noch weniger an, Tatsachen, die unserem sozialen Gefühl oder moralischem Bewußtsein widersprechen, liebevoll umzudeuten. Der Pater Prior hatte ja im großen und ganzen recht, wenn er meinte: „Menschen sind die Menschenkinder Aller Zeiten, aller Zonen, Ob sie unter Birkenbüschen, Ob sie unter Palmen wohnen; Ob sie vor dem Christengotte, Ob vor Wotan sie sich bücken, Ob sie sich in Lumpen bergen Oder sich mit Purpur schmücken." Aber es ist wohl ebenso wahr, daß — seit unser Herrgott den Adam aus Lehm geformt — homo und humus, Land und Leute, in gewissem Sinne unzertrennlich zusammengehören. Selbst die niedere Natur kann sich diesem Gesetze nicht entziehen. Das Polarhäschen, welches im weichen Schnee des Nordens sich bettet, trägt sein weißes Röckchen nicht minder berechtigt, als die Wüstenlerche des Südens ihr gelbes Federkleid, das mit dem Gold des Sandes, auf dem sie nistet, gepudert zu sein scheint. Ich gebe daher unverhohlen zu, daß es mich immer weidlich ärgert, wenn ich anhören muß, wie die Durchschnitts-Touristen, welche vor kaum acht Tagen in irgendeiner europäischen Großstadt ihr Rundreisebillett gekauft haben und vielleicht erst vorgestern in Kairo den Pelzmantel mit dem leichten ägyptischen Anzuge vertauscht haben, heute schon, hier an der Grenge Ägyptens — in der Hand den ungelesenen Bä-deker, am Lederriemen die unvermeidliche photographische Kamera —, über dem armen Pharaonenlande unbarmherzig den Stab brechen, als ob sie überhaupt von irgendetwas irgendwelche Ahnung hätten. Allerdings sei eingestanden, daß in manchen Fragen der Orient uns schlechthin paradox erscheint. Ganz besonders gilt dies in Hinsicht der Stellung des weiblichen Geschlechtes. Dasselbe abstoßende Gefühl, welches das Wort „Frauenrechtlerin" oder „Frauensklaventum" in einem europäischen Ohre weckt, wird auch hier empfunden, wenn man umgekehrt der orientalischen Frau einen Rang einräumen wollte, wie ihn ihre o'kzidentalischen Schwestern besitzen. lind doch waren im Altertum diesbezüglich die Rollen gerade- Heft 2. 39 Stern der Neger. zu vertauscht. Während bei den europäischen Völkerstämmen das Weib dein Manne gegenüber gewissermaßen macht- und rechtlos war, besaß hier im Orient die Frau eine vielleicht zu große Freiheit. (Fortsetzung folgt.) Rundschau in den Millionen. Afrika. Ostafrika. Wohl eine sehr seltene Jubelfeier wares, die im Oktober des verflossenen Jahres der hochwürdige Herr Provikar von Zansibar P. Baur C. s. Sp. feierte. Es war das goldene Missionsjubiläum. Die Erinnerungsfeier an ein 50 Jahre langes Wirken und Arbeiten als Missionär mitten im Herzen Afrikas. Im Oktober 1862 wares, wo er das Missionsfeld Zansibar betrat, und mit diesem Augenblick beginnt nun ein Leben von unermüdlicher Arbeit und rastlos eit Schaffens zum Wohle der armen Neger, wofür die zahlreichen, von Pater Baur selbst ins Leben gerufenen und nun in schönster Blüte sich befindlichen Christengemeinden, deren einzelne 2000 bis 3000 Christen zählen, beredtes Zeugnis ablegen. 1880 erhielt der wackere Mis- sionär voin apost. Stuhl den Titel eines apostol. Präfekten von Zansibar. Trotz seines bereits stark vorgeschrittenen Alters ist der hochw. Herr noch immer im Besitze seiner gewohnten geistigen und körperlichen Frische, und wir können dem gottbegeisterten Pionier Christi nur ein aufrichtiges ad miiltos aimos zurufen, damit es ihm vergönnt sein möge, sich noch viele r Die Bahnlinie von Uganda. Jahre einer recht reichlichen Ernte seiner apostolischen Arbeiten erfreuen zu dürfen. Uganda. Vor kurzem erschien ein Dekret der Niten-Kongregation, das den Beginn des Seligsprechungsprozesses von 22 jungen Uganda-Christen guthieß, welche vor 26 Jahren mit Heldenmut ihren katholischen Glauben bekannt und mit ihrem Blute besiegelt haben. Uganda ist eines der erfolgreichsten Missionsländer der von Kardinal Lavige-rie gegründeten Gesellschaft der „Weißen Väter". Herrlich begann das Christentum infolge des seeleneifrigen Wirkens dieser Missionäre dort zu erblühen; sogar Edelknaben des Königs wurden Anhänger der katholischen Kirche. Da entstand im Jahre 1886 auf Befehl des Königs Munga eine grausame Christenverfolgung. Die Edelknaben wurden aufgefordert, vom Gebete zum Christengotte abzulassen, und da sie sich dessen weigerten, wurden sie zum Tode verurteilt und den schrecklichsten Folterqualen unterworfen. Bei all den Qualen blieben die Jünglinge standhaft, erbaten sich Hilfe und Kraft von oben, ermutigten sich gegenseitig zur Treue im Glauben und ermahnten mit von Gottes Geist erfüllten Worten ihre Peiniger. Das Blut dieser Märtyrer war überaus befruchtend für die Kirche in Uganda, die heute mehr denn 115.000 Neugetaufte, 90.000 Katechumenen, 490 Schulen zählt und 46 verschiedene Wohltätigkeitsanftalten besitzt. In dieser Erkenntnis hat man denn auch in Uganda ein großes und allgemeines Verlangen, diese jungen Blutzeugen zur Ehre der Altäre erhoben zu sehen. Diesem heiligen Wunsche trug der apostolische Stuhl Rechnung, indem der Hei- lige Vater den Beginn des Seligsprechungsprozesses anordnete, dem auch wir unser Interesse und unsere Sympathie entgegenbringen, die wir seit ungefähr zwei Jahren einige Missionsstationen irrt Heimatlande dieser Märtyrer besitzen. Natal. Wie wir der Zeitschrift „Maria Immakulata" entnehmen, macht sich in letzter Zeit in der Kaffernmission Estkourt in Natal ein starkes Aufblühen des Katholizismus bemerkbar. Während noch vor drei bis vier Jahren die Eingeborenen samt und sonders in die protestantischen Gotteshäuser strömten und Sonntags kaum fünf in der Kapelle der katholischen Mission sich blicken ließen, besitzt letztere heute bereits 270 katholische Christen und über 50 Katechumenen. Ozeanien. Zentral-Ozeanien. Am 29. Juni erfolgte in Mogfaga auf den Tonga-Inseln die bischöfliche Weihe des hochw. Paters Josef Blank aus der Gesellschaft Mariä, apostolischen Vikars von Zentral-Ozeanien. Karolinen und Marianen. Durch Dekret der Propaganda vom 21. August 1912 wurde der hochwürdige P. Salvator 0, M. C. zum Titularbischof von Tanagra und apostol. Vikar des neu errichteten Vikariates der Karolinen und Marianen ernannt. Der hochwürdige Herr entstammt dem Orte Wieden im Schwarzwalde, wo er 1874 geboren wurde. Er ist der erste deutsche Bischof in diesem Insel-reiche. Š3 Ein Tiroler Millionär in Äquatorial = Afrika. E2 Dem Lieben nacherzählt von Robert UonoIlU LA ( _______________ (l. Fortsetzung.) Als ich zu der verabredeten Stelle Earn, fand ich Friedrich schon dort im Schatten eines Kastanienbaumes fitzend. Ein Abendlüftchen spielte mit feinen blonden Lok-Eert, die bei den letzten Strablen der untergehenden Sonne golden leuchteten. Er bat mich, mich an feiner Seite niederzulassen, dann ergriff er meine Hand und hielt sie fest in der seinigen und, als ob er fürchtete, die nahen Bäume könnten ihn hören, sagte er mit leiser und bewegter Stimme: „Das Glück, jemanden gefunden zu haben, der mich verstehen und mit mir Mitleid haben wird, verlangt ein Opfer, gegen das sich bisher mein Herz gesträubt hat. Dieses Opfer besteht in dem Vertrauen, mit dem ich durch eine mir bisher unbekannt gewesene Gewalt angetrieben werde, dir ein Geheimnis mitzuteilen, das ich bis zu diesem Tage vor jedermann sorgfältig bewahrt habe. Gott allein kennt die zahllosen heißen Tränen, die ich in diesen Bergen bereits getoeint habe, hernach stieg ich zwar jedesmal erleichtert, aber niemals ganz glücklich ins Tal hinunter. Seit einigen Jahren liegt ein schweres Gewicht auf meinem Herzen... ...Kannst du es glauben? Vor zwei Nächten träumte mir von dieser unserer Unterredung und ich wähnte, getröstet von bannen gegangen zu sein. Wie oft habe ich mich nicht schon darnach gesehnt, auf dieser Welt einen Freund zu fmben, es war aber stets ein nichtiger Traum; einen Altersgenossen zu finden, vor dem ich mein leidendes Herz ausschütten könnte... Das allen Kindern Adams gemeinsame Glück, Eltern und Brüder zu haben, wurde mir verweigert!" Diese letzten Worte sagte er mit einer -solchen Wehmut, daß ich selbst mitleidsvoll bewegt wurde. „Wenn auch jene," unterbrach ich ihn, „die dir das Leben gegeben baben, bereits gestorben sind, so kannst du doch noch den süßen Trost haben, daß sie dort oben für dich beten und fortfahren, dich zu lieben! Glaubst du vielleicht, daß sie nicht geweint haben, als sie dich als armes Waisenkind 'zurücklassen mußten?" „Die Meinigen!... Sie werden wohl noch nicht gestorben sein, sie werden noch leben, aber wo, ich weiß es nicht! Sie haben mich verlassen, ohne mir auch nur ihren Namen zu lassen... ich bin ein Findelkind." Indem er sich mit beiden Händen das Antlitz bedeckte, fing er an bitterlich zu weinen. Dieser Ausbruch war so stark, so unverhofft, daß, ich muß es gestehen, auch mir die Tränen in die Augen traten. „Armer Jüngling," dachte ich bei mir, „zu deinem eigenen Unglück hat dir die Natur ein zu empfindliches Herz gegeben, ohne dieses Herz würdest du de n unverschuldetes Unglück leichter ertragen! Wie viele kenne ich nicht, die das gleiche unglückliche Los wie dich getroffen, die aber trotzdem lustig und sorglos oder noch schlimmer sind." Nachdem der erste Schmerzensausbruch vorüber war, umarmte er mich und sagte mit vor Leid fast erstickter Stimme: „Jetzt weißt du mein Geheimnis und jetzt 42 Heft 2. Stern der Neger. wirst du mich vielleicht nicht mehr lieben!". „Friedrich," beeilte ich mich, ihn. zu unterbrechen,, „du wagst an meiner Liebe zu zweifeln? Wenn es eine unserer ersten Pflichten ist, unsere Nächsten zu lieben, und besonders die vom Unglück Heimgesuchten, wie könnte ich da bei deinem Unglück gleichgültig bleiben, bei deiner Verlassenheit, bei der Leere, die du in deinem Herzen empfindest, ich, der ich, um es dir zu gestehen, gekommen bin, dich zu suchen?" „Gleich Balsamtropfen träufeln deine Worte in mein unglückliches Herz! Wir haben uns in einem fremden Orte gefunden, so daß wir, wie ich voraussehe, nicht immer beisammen bleiben können; aber die Erinnerung an dich, an den Beweis der Liebe, den du mir jetzt gegeben hast, werden ständig in meinem Herzen bleiben, und wenn meine Gebete irgendetwas vermögen, so werden sie den reichsten Segen des Himmels auf dein Haupt herabflehen." „Ich danke dir, Friedrich, der Himmel möge dich erhören! Im übrigen habe Mut! Gott ist der liebevolle Vater aller und er sollte nicht auch der deinige sein? Jene, die die Trösterin der Betrübten genannt wird, wird deine liebevolle Mutter sein." „Mein Gott," sagte er unter Zähren, „der du die unendliche Güte bist, der du uns lehrest, jene vor allen zu lieben, die uns das Leben geschenkt haben, verleihe mir, daß ich, wenn von den Meinigen noch jemand am Leben sein sollte, sie eines Tages sehen und umarmen kann. Vielleicht wird es notwendig sein, deswegen harte Proben zu erdulden, ich bin bereit, sie auf mich zu nehmen, wenn ich nur jene finden kann, die ich mit dem süßen Namen „Mutter" benennen darf. Solltest du jedoch anders beschlossen haben, so geschehe dein hei- ligster Wille!" Bei diesen Worten rannen ihm die Tränen noch reichlicher über die Wangen, er glich einem in Schmerz versunkenen Engel. „Tröste dich, Friedrich, weine nicht so, deine Tränen tun mir wehe. Ich liebte dich, bevor du mich noch kanntest ich liebte dich mit aufrichtiger Liebe, und jetzt liebe ich dich noch mehr. Setze dein Vertrauen jedoch nicht in die Menschen, wirf dich nur ganz in die väterliche Hand Gottes und du wirst sehen, daß er dir ein tausendmal besserer Vater sein wird als jener, der dich verlassen hat. Du wirst sehen, daß seine Gnade, seine Fürsorge wunderbar in deinem betrübten Herzen wirken wird. Halte deinen Blick fest auf ihn gerichtet und hoffe, ja hoffe, da du ein Recht darauf hast, du wirst dann sehen, daß du nicht zu Schanden werden wirst." Nach einigen Augenblicken tiefen Schweigens fuhr Friedrich fort: „Das Heim meiner Lieben lag etwas abgelegen von den übrigen Häusern inmitten eines dichten Edelkastanienhaines am linken Ufer der S. Es schien nicht nur, sondern war auch in der Tat der Sitz des Friedens beherbergte es doch eine einfache, echt katholische Familie. Das kleine, zweistöckige Häuschen, ein sich daranschließender Stall mit etwas Grund und Wald bildeten den ganzen Reichtum der Familie, die ich immer als die meinige angesehen habe. Dort erblickte ich das Licht der Welt, wenigstens glaubte ich es; dort verbrachte ich auch die Jahre meiner Unschuld in Ruhe und sorgenlos, als wäre ich das glücklichste der Menschenkinder. Ich hatte gerade das fünfte Jahr vollendet, als mein Vater starb; nur noch bim-kel kann ich mich an dieses traurige Ereignis erinnern. Meine Mutter war untröstlich, ich hingegen ganz guter Dinge, da ich in jenen Tagen die Sorgen noch Heft 2. Stern der Neger. 43 nicht kannte. So verstrichen die schönen Tage der sorgenlosen Jugend. Mit sechs Jahren kam ich in die Schule und auch häufiger als bisher in die Kirche, immer jedoch in Begleitung meiner Mutter. In dieser Zeit war es auch, wo ich darüber nachzusinnen begann, warum wir eigentlich so abgesondert von den anderen wohnten; ja eines Tages, als mir meine Mutter ob meines späten Heimkommens liebevolle Vorwürfe machte, jagte ich ihr: „Warum ziehen wir nicht in das Dorf, dort wären wir näher bei der Kirche und Schule, dann könnte ich auch öfters einige Stunden bei Johann und Ludwig vem bringen, die mich so oft einladen, zu thuen zu kommen?" Die Frau lächelte und schwieg; nach dem Abendessen sagte sie aber: „Liebes Kind, du möchtest Gesell schaft haben; gut, sie soll dir werden; am nächsten Markttage werde ich- zwei Schafe und eine Ziege kaufen, du kannst sie dann in den freien Stunden hüten". Nach einem Monat war ich im Besitze der lieben Tiere und ich kann dir sagen, daß ich in ihrer Gesellschaft angenehme Stunden verbracht habe. Als ich eines Abends vor unseren: Häuschen spielte, kam eine gut gekleidete Frau auf mich zu; für einen Augenblick ließ ich von meinem Spiele oft unfe betrachtete die Fremde; sie hob mich von: Boden auf, drückte mich an ihr Herz und bedeckte mich mit ihren Küssen. Um mich, der ich voller Schrecken war, zu beruhigen, nannte sie mich liebevoll beim Namen und reichte mir eine Schachtel Süßigkei-ten. Nach meiner Art machte ich einige Freudensprünge und eilte ohne mich lange zu bedanken nach Hause; ich könnte jetzt nicht mehr sagen, ob aus Furcht vor jener Frau, oder um meiner Mutter das Geschenk zu zeigen. Die Unbekannte folgte mir und sprach lange mit meiner Mut- ter. Nach dem Abendessen wurde ich iirs Bett gebracht, das sich in einer Ecke der Küche befand; die beiden Frauen setzten aber, beim Herde fitzend, ihre Unterre dung mit gedämpfter Stimme fort. Ich kann mich nur noch erinnern, daß meine Mutter auf einmal ihre Stimme erhob und sagte: „Nein, Friedrich gehört mir, um alles in der Welt werde ich ihn nicht hergeben! Glauben Sie etwa, daß ich ihn für andere aufgezogen habe? Mein Mann, seligen Andenkens, hat schon für ihn gesorgt. Wenn Sie auf ihn ein Recht zu haben glauben, so steht Ihnen der Weg des Gerichtes offen; verlangen Sie ihn zurück und wir werden sehen, wer gewinnt". „Nein, nein, so habe ich es nicht gemeint," antwortete die Fremde mit gedämpfter Stimme, „ich spreche überhaupt nicht von jetzt, ich meinte nur, wenn in Zukunft der Fall eintreten sollte..." „Weder jetzt, noch in Zukunft!" warf die Mutter schon etwas beruhigter ein. Vom weiteren Verlaufe des Gespräches weiß ich nichts mehr, da ich bald in Schlaf verfiel. Am nächsten Morgen wollte ich mich gerade in den Wald begeben, als die Fremde sich von meiner Mutter verabschiedete und zu mir kam, mich von neuem an ihr Herz drückte und mit ihren Küssen bedeckte, während heiße Zähren ihren Augen entquollen; dann entfernte sie sich, indem sie von Zeit zu Zeit immer wieder zurückblickte; auch ich folgte ihr mit meinen Blicken, bis sie desiselben entschwand. Wer die fremde Frau war, wußte ich nicht, meine Mutter hielt strenges Schweigen darüber; am darauffolgenden Sonntag brachte sie mir aber einen neuen Anzug und nachdem sie die Haustür geschlossen hatte, begaben wir uns gemeinsam zur Kirche." „So war also," unterbrach ich Friedrich in seiner Erzählung, „jene Frau deine Mutter?" Friedrich errötete, als er mit bewegter Stimme erwiderte: „Ja, sie war meine Mutter, die ich auf dieser Erde nicht mehr Wiedersehen sollte. Jene aber, die mich mit gleicher Zärtlichkeit und Hingabe liebte, (sagte mir kein Wort davon und hielt das Geheimnis meiner Geburt peinlich verborgen. So verlebte ich denn jene schönen Tage, zwar allein bei jener, die mir zur Mutter geworden war, doch voller Zufriedenheit und sorgenlos, und es nahte der Dag meiner ersten heiligen Kommunion. Heute, wo bereits ' zehn Jahre seit jenem glücklichsten meiner Tage verstrichen sind, kommen mir jene Tage wie ein liebliches Eiland inmitten einer unermeßlichen Salzflut vor, mir, der ich trotz meiner Jugend des Lebens Bitterkeit bis zur Hefe verkostet habe. Unter jenen unschuldigen Kindheitstagen überstrahlt aber einer alle übrigen, und das ist der Tag meiner ersten heiligen Kommunion. Wenn schon die Erinnerung an ihn für jedermann angenehm ist, so ist sie es noch in erhöhtem Maße für mich, bildet er doch gleichsam den Schlußstein meines Glückes: nachher senkten sich Unruhe und Stürme des Zweifels in mein Herz, meiner Stirne aber wurde der Stempel der Trauer aufgedrückt, den ich wohl mit ins Grab nehmen werde. An jenem schönen Tage herrschte Ruhe und Zufriedenheit in meinem Herzen, ich liebte mit der Ruhe eines reinen Herzens. Könnte jener glückliche Tag doch! wiederkehren! Es war kurz nach Ostern," fuhr Friedrich fort, „als ich eines Abends mit meinen Altersgenossen spielte. Meine Mutter hatte mich ersucht, zu einer bestimmten Stunde nach Hause zu kommen, doch im Eifer des Spieles dachte ich an kein Nach- hausegehen; die Zeit verstrich und ich kam zu spät. Es war das er!ste Mal, daß ich! meiner Mutter ungehorsam gewesen. Dieser Ungehorsam (sollte mir aber teuer zu stehen kommen, er war die Ursache, daß ich das Teuerste, was ich besaß, den Frieden des Herzens, einbüßte." Friedrich war so aufgeregt, daß es ihm unmöglich war, in seiner Erzählung fortzufahren. Es ist leicht verständlich, daß ich begierig war, zu erfahren, was ihm denn die Ruhe geraubt habe, doch war der Abend schon weit fortgeschritten und am Firmamente zeigte sich bereits ein Stern nach dem andern als Vorboten der hereinbrechenden Nacht; von den Felsen aber tönte ein hundertstimmiges Echo an unsere Ohren, der Widerhall der Glocken, welche mit ehernen Zungen dem scheidenden Tage ihr Lebewohl, der Himmelskönigin aber ihren Abendgruß zurufen, eine Mahnung für uns, unsere Unterredung abzubrechen. 5. Kapitel. Wer freut sich nicht beim Herannahen des lieben Fronleichnamsfestes? Wie in den ersten Kindesjahren, so weckte es auch noch in meinen Jünglingstagen in Herz und Gemüt die innigsten Saiten. Als ich mich an diesem Tage erhob, vernahm ich auf den Straßen ein ungewöhnlich lautes Leben. Eine Schar Jünglinge, welche der Morgen im nahen Walde überrascht hatte, kehrte gerade schwerbeladen zurück und begab sich auf den Hauptplatz, wo der Altar errichtet wurde. Friedrich befand sich an der Spitze dieser Schar und leitete die Arbeit. Hier nun zeigte sich die ganze Größe seines geweckten Geistes, denn es war die einzige Gelegenheit, wo er die ihm angeborene Scheu ablegte, die ja noch von seiner Verehrung zum allerheiligsten Sakramente übertroffen wurde. Ein Herr aus dem nahen Marktflecken M. hätte ihm in 45 Heft 2. Stern der Neger. diesem Jahre einen schönen einbalsamierten Pelikan geliehen; diesen nun setzte er auf die Höhe des Altares und darunter prangten die Worte des Psalmisten: „Gleich geworden bin ich dem Pelikan der Einöde". (Pf. 101, 7.) Das war für die Dorfjugend etwas Neues; ein Vogel mit ausgebreiteten Schwingen über dem Altare, im Begriffe, sein eigenes Fleisch zu zerreißen, um damit feine Jungen zu nähren. Sie wurden nicht müde, sich zu erkundigen, was das bedeuten solle. Der Pfarrer, welcher die Arbeiten überwachte, gab ihnen die gewünschte Aufklärung: Wie der Pelikan zum Sinnbilde Jesu Christi im heiligsten Sakramente geworden ist, weil er, wie die fromme Sage erzählt, gleich ihm seine Jungen durch sein eigenes Blut vom Tode gerettet habe. Mit den näheren Vorbereitungen und dem sich anschließenden Hauptgottesdienste und der feierlichen Prozession verstrichen für Friedrich die Vormittagsstunden jenes schönen Festes. Der Abend traf uns beide wieder zusammen, wie wir, in eifriges Gespräch vertieft, den bekannten Hügel hinanstiegen. Unsere Unterhaltung drehte sich natürlich um die heutige Festfeier. Wir freuten uns aus ganzer Seele, daß in unserem geliebten Vaterlande jener Glaube, für den unsere Vorfahren so glorreich gekämpft haben, noch so lebendig sei, wie das heutige Fest zur Genüge dartue. Wie anders sieht es hingegen in an-beren Ländern aus, sogar in der Hauptstadt der katholischen Welt, in Rom, wo es dem Heiland an diesem seinem Tage nicht einmal gestattet ist, sich im öffentlichen Triumphzuge durch die Straßen tragen zu lassen, um die Völker seines Segens teilhaftig zu machen. Oben angelangt, ließen wir uns auf dem grünen Teppich nieder und Friedrich nahm den Faden seiner Erzählung wieder auf. 6. Kapitel. „Wie ich dir sagte, war ich an jenem Abend ganz in das Spiel vertieft, bis ich mit einem Kameraden in einen Wortwechsel kam; von den Worten gingen wir zu Tätlichkeiten über und bald waren wir handgemein. Obwohl ich jünger war, so hatte ich meinen Gegner bald auf dem Boden liegen und verlangte von ihm, er möge mich um Entschuldigung Bitten. „Dich um Entschuldigung bitten," ent-gegnete er zornig, „der du ein Kind des Teufels bist? Weißt du denn nicht, daß jene Frau, welche du Mutter nennst, gar nicht deine Mutter ist?" Die übrigen Kameraden, die jetzt die Partei des Besiegten ergriffen, bestätigten mir diese Beschimpfung, die ich zuerst für eine niedrige Verleumdung hielt. Ganz verwirrt und beschämt, ließ ich von meinem Gegner ab und floh nach Hause. Wie ich heim kam, kann ich dir nicht sagen; als ich außerhalb des Dorfes war, wollte ich weinen, doch gelang es mir nicht. Die gute Judith, so hieß meine Pflegemutter, harrte meiner schon auf der Schwelle des Hauses und wollte mir ob meiner Verspätung vielleicht gerade einen leisen Vorwurf machen, als ich mich ganz verzweifelt in ihre Arme warf und schrie: „Du bist also nicht meine Mutter?! Sage mir doch, ob es wahr ist!" Die jetzt mit Gewalt hervorbrechenden Tränen erstickten meine Stimme, so daß ich kein weiteres Wort mehr hervorbringen konnte. Die arme Frau war im ersten Augenblicke ganz verwirrt und unfähig, auf meine stürmische Frage zu antworten, doch endlich raffte sie sich auf und sagte: „Wer hat dir das gesagt?" „Artur." „Der Sohn des ..." „Ja, Mutter, er hat es mir gesagt und die anderen haben es bestätigt." „Judith richtete keine weitere Frage mehr an mich, noch inniger als sonst drückte sie mich an ihr Herz und führte mich ins Zimmer, stellte mir mein Abendbrot vor, während sie irrt stillen weinte und von Zeit zu Zeit einen leisen Seufzer vernehmen ließ. Ihre stillen Tränen und leisen Seufzer waren beredter für mich denn viele Worte, sie offenbarten mir die schreckliche Wirklichkeit. • Erst in später Stunde gelang es mir an jenem Abend, einzuschlafen, und als ich am nächsten Morgen erwachte, stand die Sonne schon ziemlich hoch am Firmamente. Jenes war der erste Morgen, an dem ich mich mit betrübtem Herzen erhob." „Teilte dir Judith weiters keine Einzelheiten mit?" „Durch viele Monate verlor sie kein Wort mehr darüber und verbot mir strengstens, ohne ihre Erlaubnis noch einmal in das Dorf zu gehen; an den Somrtagen führte sie mich selbst zum Gottesdienste und geleitete mich ebenso wieder zurück; während der Woche aber blieb ich wie ein Gefangener zu Hause. Auch hatte ich nicht das geringste -Verlangen, auszugehen, denn jeder Freund, der mir begegnete, trieb mir die Schamröte ins Antlitz. Während sich meine Pflegemutter alle Mühe gab, mich jene unvorsichtige Aufklärung vergessen zu machen, war ich oft nahe daran, sie um weitere Aufklärung zu bitten, doch die Furcht, sie zu betrüben, erstickte jedesmal die Frage auf meinen Lippen. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Die Feldmaus. Ein Basamärchen. Frei ins Deutsche übertragen von P. H. Sk. Die Feldmaus hatte Arbeiter gedungen, um ihr Feld — für den Anbau von Früchten — reinigen zu lassen. Sie kochte ihnen einen Topf voll Fleisch. Die Leute aber, die sie zur Arbeit gedungen hatte, waren dem Namen nach folgende: die große Ratte, die Stinkmaus, die Blindmaus und die Hausmaus auch. Sie standen früh auf und gingen das Feld reinigen. Sie reinigten und reinigten und machten alles vollständig fertig. Dann machten sie sich auf und gingen nach Hause, d. h. dorthin, wo die Feldmaus wohnte. Während sie nun draußen saßen, sagten sie zur Hausmaus: „Tolo, geh', lege eine Kohle auf die Pfeife," denn sie wollten rauchen. Tolo aber fand bert Topf mit Fleisch und aß ihn vollständig leer. Dann brachte sie die brennende Pseife und gab sie den andern, und sie fingen cm zu rauchen. Als nun die Feldmaus ins Haus ging und nach dem Topf schaute, fand sie fein Fleisch mehr. „Wer hat denn das Fleisch gestohlen?" rief sie. Die andern aber antworteten: „Wer weiß?" Da ging b-e Feldmaus, legte eine Fallgrube an und deckte sie zu. Als sie zurückkam, begann si: zu fingen, und zwar so: „Ihr sollt alle so fingen: O Fallgrube, sage mir, wenn ich den Topf der Feldmaus ausgegessen habe". So singend, sollten alle Mäuse über den langen, dünnen und trockenen Ast gehen, der über die Grube gelegt war. „Unglück faßt wie die Schlinge." „Schlimme Todesarten des Schuppentieres sind nicht in der Nacht" (d. h. in der Nacht wird das Schuppentier nicht leicht gefangen, wohl aber am Tage; ebenso der Heft 2. Stern der Neger. 47 Dieb). Die Mäuse kamen an den langen, dürren Ast. Alle gingen hinüber, die Hausmaus allein kam nicht hinüber. Sie kam heran, sie wollte hinübergehen, sie fiel hinein. Da riefen die andern: „Du also bist der Dieb!". Und sie lachten sie . aus voll Schadenfreude, und sie gingen nach Hause und freuten sich, daß der Dieb entdeckt war. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften, Im Geiste des Kirchenjahres. Religiöse Essays für Katholiken aller Stände. Von Dr. Johannes Chrysostomus Gspanu, Professor der Theologie. (Steg, brosch. 90 Pfg. (K 1,10 = Fr. 1,15.) In Leinwandband mit Rotschnitt Mk. 1,60 (K 1,95 = Fr 2,—). Einsiedeln, Waldshut, Köln a. Rh. Verlagsanstalt Benziger & Co. Ein Büchlein, das den Katholiken aller Stünde den tiefen Sinn und die erhabenen Ideen des Kirchenjahres in so engen Grenzen, in so schöner, populärer Sprache erklärte wie dieses, hat uns bis jetzt gefehlt. Professor Dr. Gspanu hat es meisterlich verstanden, jedem Leser, dem Gebildeten und dem Manne aus dem Volke, tiefes, inniges Verständnis für die entzückende Schönheit und die ergötzende, von großer Weisheit zeugende Anordnung des Kirchenjahres im Rahmen eines Handsamen Büchleins zu bieten. Ave Jesu. Katholisches Gebetbüchlein für alle Stände. Herausgegeben von Friedrich Beetz. Mit 17 farbigen Bildern. 24° (IV und 324 Seiten). Freiburg 1912, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 2,— (K 2,40) und höher, je nach dem Einband. „Ich beglückwünsche Sie zur Herausgabe dieses nach Inhalt und Form vortrefflichen Gebetbuches. Der Herr Verfasser hat es verstanden, vom Besten, was wir an guten Gebeten haben, auszuwählen und alles praktisch und gefällig zu überarbeiten. Eine besondere Zierde bildet die Pcrlschnur christlicher Lebensweisheit. Dazu dann die künstlerisch so fein abgetönten, stilvollen Bilder, die dem Büchlein eine besondere Weihe geben!" Pfarrer Dr. Franz Keller, Heimbach. Konrad Kümmel nochmals als Volksschrift-steller rühmen ist wohl überflüssig. Das; er ein solcher ist, das weiß jeder, der je ein Bändchen seiner Volkserzählungcu in der Hand gehabt und darinnen geblättert oder gar darin gelesen hat. Und wenn man sich einmal eines dieser Bändchen angeschafft und es gelesen hat, so will man immer neue haben. Und warum? Kümmels kurze, fesselnve Erzählungen, auch diejenigen, welche tiefernste und tragische Sujets haben, tragen alle m der Hauptsache einen befriedigenden, versöl/nenden, tröstenden Charakter. In den Festerzählungen auf Weihnachten, Ostern herrscht wiederholt eitel Fröhlichkeit und Freude erquickendster Art. Das gesunde, natürliche Volk will es so haben; es will sich erfreuen, erheben, laben und verlangt überall eine Befriedigung seines Wahrheits- und Gerechtigkeitssinnes. Und weil Kümmels Erzählungen das berühren und treffen, was Tausenden in der Tiefe des Fühlens und Denkens lebt: deshalb finden sie Anklang in weitesten Kreisen des Volkes. Es wird daher allgemein begrüßt werden, daß soeben zwei neue (3. und 4.) Bändchen der Sammlung „Des Lebens Flut" bei Herder in Freiburg zum Preise von je Mk. 2,50 ‘(K 3,—) erschienen sind. In diesen beiden Bändchen bietet Kümmel wieder kürzere Erzählungen, welche sich an die Zeiten des Kirchcniahres anschließen. Das dritte Bändchen enthält 8 Advents- und 8 Wcih-nachtsgeschichten, das vierte 11 Fastenüilder. Die Erzählungen sind mit Hingabe und Liebe geschrieben und werden in den Herzen der Leser verwandte Saiten erklingen lassen. P. Wilhelm Judge S. J. Ein Blatt aus der Geschichte der Mission in Alaskas Goldfeldern. Deutsche Bearbeitung von Friedrich glitter von Lama. Mit 21 Abbildungen und einer Karte. (Gehört zur Sammlung „Missions-Bibliothek".) Gr. 8° (VIII u. 160 Seiten). Freiburg und Wien 1912, Herdersche Bcrlagshandlung. Mk. 2,80 (K 3,36), geb. in Leinwand Mk. 3,50 (K 4,20). Haben uns frühere Bände der Missions-Bibliothek von Paraguay und vom Kongo erzählt, so führt uns der vorliegende Baud nach dem Lande des arktischen Winters mit seiner monatelangcn Nacht und seinem monatelangen Tage, hinauf in den „wildesten Westen", nach Alaska und seinen Bergen und Gletschern, seinen Seen und Flüssen. Wir lesen von den Eskimos, den Indianern mit ihren Medizinmännern, mit ihren Kanoes, von den Blockhäusern der Ansiedler, von Jagd und Gefahren. Das Buch wird sicher seinen Zweck erfüllen, belehrend, erbauend und aufmunternd zu wirken. Erinnerungen eines Esels. Von der Gräfin von Segur, geb. Rostopschin. Nach dem Französischen. Mit Holzschnitten. Vierte, verbesserte Auflage. 8° (VIII u. 242 Seiten). Freiburg und Wien 1912, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 2,— (K 2,40), geb. in Leinwand Mk. 2,40 (K 2,88). 48 Stern der Neger. Heft 2. In drolliger Weise erzählt uns „Kadischon", der gelehrte Esel, seine Lebensschicksale, vorerst von seinen tollen Jugendstreichen, welche er aus Trägheit, Eigensinn, List und Bosheit verübt, und hierfür rohe und harte Behandlung erleiden mutzte. Nachdem dann seine sog. Flegeljahre vorbei sind, sucht er sich seinen Besitzern recht nützlich zu erweisen, was ihm auch durch Fleitz und Klugheit gelingt. Dieses Buch ist heiter, herzlich und für die Jugend (vom 11. Jahre cm) um so mehr zu empfehlen, als es der Phantasie eine gesunde Nahrung bietet, mannigfache Lebensverhältnisse schildert und das Herz zum Edlen aneifert. Drei Grundlehren des geistlichen Lebens. Von Moritz Meschler S. J. Mit Approbation des hochwst. Herrn Erzbischofs von Freiburg und der Ordensobern. Dritte und vierte Auflage. Kl. 12" (XII u. 284 Seiten). Freiburg und Wien, I., Wollzeile 33. 1912, Herdersche Ver-laqshandlung. Mk. 2,— (K 2,40) geb. in Leinwand Mk. 2,60 (K 3,12). P. Meschler nennt sein Büchlein über die „Drei Grundlehren des geistlichen Lebens" die „Askese in der Westentasche", weil es m kurzen und fast sprichwörtlichen Sätzen auf dem bewährten Wege des Gebetes und der Selbstverleugnung zur wahren Liebe des Heilandes führt. Mehrseitige Bitten haben den Verfasser bewogen, dem Büchlein wirklich ein Taschenformat zu geben, damit man es auch auf Reisen ohne Beschwerung mitnehmen könne. Das ist mit der dritten und vierten Auflage geschehen. Es hat Platz in einer geräumigen Westentasche. Möge das Büchlein nun mit seiner heiteren, fröhlichen Askese ein treuer Begleiter der Unterhaltung, der Erbauung und des Trostes sein! Gebet und Betrachtung. Vom ehrwürdigen Ludwig von Granada aus dem Predigerorden. Aus dem Spanischen übersetzt von Dr. phil. theol. Jakob Ecker, Professor am Priesterseminar zu Trier. 2 Bändchen. 12° (XLII u. 990 Seiten). Freiburg und Wien 1912, Hcrdersche Verlagshandlung. Mk. 7,40 (K 8,88), geb. in Kunstleder Mk. 9,— (K 10,80). Das kleine Büchlein „Sei barmherzig gegen dich selbst! Gib Almosen!", durch das der große, feit drei Jahrhunderten weltberühmte spanische Geisteslehrer bisher in der „Asketischen Bibliothek" vertreten war, ist nur ein geringerer Teil des bedeutenden Werkes ..Gebet und Betrachtung". Da ein Neudruck dieses Bändchens nötig war, entschloß sich der Übersetzer, das ganze Werk herauszugeben. Unsere deutsche asketische Literatur ist dadurch um eine sehr wertvolle Perle bereichert. Wer die große Kunst des Betens würdigt und ernstlich bestrebt ist, sich mehr und mehr mit ihr vertraut zu machen, der greife zu diesem Buche! Ludwig von Granada war ein Mann des Gebetes, der von Herzen spricht; er war auch ein Meister der Sprache, der es wie wenige versteht, von Herzen zu Herzen zu reden. Was die vorliegende deutsche Übersetzung betrifft, so bleibt ja gewiß auch hier wahr, daß die Schönheiten des Originals nicht alle wieoerzugeben sind; der Name des Übersetzers bürgt jedoch dafür, daß die treue Wiedergabe des Urtextes in einer Form geboten wird, in der man eher ein Original als eine Übersetzung vermutet. Der Puppenspieler. Weihnachtsspiel in einem Akt von E. Loewel. (Höflings Vereins- und Dilettantentheater Nr. 57.) Theaterverlag Val. Höfling, München.) Preis 50 Pf., 4 Exempl. mit Aufführungsrecht Mk. 1,80. Bei Weihnachtsferien werden vielfach kleinere Stücke bevorzugt, die die durch Gabenverlosung, Christbaumversteigerung usw. in Anspruch genommene Zeit nicht noch länger hinausziehen. Im „Puppenspieler" bieten wir ein kurzes, aber doch sehr ansprechendes Stück, das bei der Aufführung sicher eine gemütvolle Weihnachtsstimmung auslösen wird. Höhenfeuer. Bilder aus stürmischer Zeit in vier Akten von Jos. Eckerskorn. (Höflings Vereinsund Dilettantentheater Nr. 58.) Theaterverlag Val. Höfling, München. Preis Mk. 1,25, zwölf Exempl. mit Aufführungsrecht Mk. 12,—. Ein prächtiges, gehaltvolles Volksstück. Fahnenweihe. Praktische Anleitung zu einer pro-grammäßigen Feier einer Fahnenweihe in Arbeiter-, Volks-, Jünglings-, Gesellen- oder ähnlichen Vereinen von M. Weitzenmiller. (Höflings Festspiele Nr. 47.) Theaterverlag Val. Höfling, München. Preis 1 Mk. Bis jetzt fehlte es an einer praktischen Anleitung, sowie Festprologen und Gedichten, die sich zu Fahnenweihen m katholischen männlichen Vereinen eigneten; diesem Mangel wird durch obiges Heft in praktischer Weise abgeholfen. Höflings Theaterhandbücher. Sammlung von leichtverständlichen Anleitungen für Dilettantenbühnen. Theaterverlag Val. Höfling, München. 21 Bändchen. Preis jedes Bändchens 60 Pfg. In einem Wurf bringt der bekannte Theater-I Verlag Val. Höfling, München, 21 Bändchen unter I obigem Gesamttitel aus der Feder des ehemaligen herzogll Sachsen-Meiningensche,n Hofschauspielers Vollrath von Lepel. Diese Anleitungen find leichtverständlich geschrieben und werden den Regisseuren und Mitgliedern von Dilettantenbühnen sicher gute Dienste leisten. Wie umfassend und vielseitig die Sammlung ist, geht schon aus den Titeln hervor, von denen genannt seien: Leitung einer Dilettantenbühne, Bühnenaufbau, Innenausstattung, Herstellung von Szenerien und Regiebüchern, Beschaffung der Requisiten, Beleuchtungseffekte, Rollenbesetzung, Rollenstudium usw. I, 75, Z. K. 3,51, J. K. 5,86, P. Sch. 2,56; Garsten, Kapl. S. 1; Geisenhausen, Koop. S. 1,17; Gisingen, Geschw. B. 300; Gmunden, H. H. 2; Göttwcig, P. W. Sch. 1; Grainbrunn, Oberst Sch. 1; Gramms, P fr. K. 10; Graz, M. K. 3, K. S. 3; Grein, Bar. ti. S3. 2; Grieskirchen, E. L. 1, S. Z. 1, R. R. 4, M. F. 2; Girlan, St. R. 8; Geisensheim, F. K. 10; Gossensatz, M. A. 2; Gummcr, S«. M. 3; Haag, J. W. 1, T. R. 2; Hafing, J. F. 5; Hall, Prof. Dr. H. 1'; Häsel-gehr, R. L. 1; Haslach. K. A. V. 1; Hilvertiug, R. 2,51 ; Hippach, F. D. 2; Hofkirchen, A. £-. 1; Hohenems, M. P. 10; Hoch-kretscham, Fr. M. 18,80; Innsbruck, M. I.-Kongr. s. v. Mar. Verein 20, J. H. 2, J. St. 1, L. L. 1, E. ti. W. 3, F. Sch. 2, L. S. 3, K. K. 1; Ja-chenau, E. N. 4,68; Kaindorf, Kapi. H. 1; Kai-serswaldc, St. H. 2; Kältern, J. L. 2, A. M. 2; Keneding, J. T. 1; Kiefersfelden, J. R. 17,66; Kirchbichl, St. W. 2; Kirchdorf, E. H. 2; Kirn-stcin, K. 2,56; Klausen, A. L. 18; Klosterneuburg, K. C. 5; Kohlgrub, L. D. 2,34; Küssen, M. Sch. 1; Krciusmiinster, P. K. M. 1; Kuchl, N. E. 1; Kufstein, M. St. 1; KutzeuWusen, Pfr. V. 2; Laakirchen, A. B. 3; Lambach, M. Sch. 20, Th. G. 3; Lanua, F. O. 44, J. G. 8; Langen-lois, M. H 2; LaugeSthei, St. 2; Langau, K. St. 8; Lienz, J. H. 2; Linz, M. K. 1; J. St. 2; Lacnstein, J. W. 1; Buggctu, J. Sch. 1; Mai-sach, M. B. 2,84; Maishofen, M. N. 1; Mals, J. H. 8; St. Sch. 4, Benef. H. 1; Mariastein, E. W. 3; Marburg, G. K. 1; Marling, T. K. 8; Mautern, E. St. 2; 'Mehrnbach, Sl. H. 1; Melk, Prof. B. 3; Meltau, M. W. 2; Mölken, J. Sch. 1; Mondsee, M. Z. 1, Sl. E. 1; MontaU, M. L. 2; Morter, Exp. Sch. 1; München, Ludw.-Miss.-Ver. 708, N. SB. 5,85; Nals, N. P. 1, J; K. 1; Neucn-ühr, Kl. M. H. 1,17; Neumarkt, SL T. 1, E. S. 2, J. M. 2; Nieder-Vintl, W. K. 5; Rikolsdors, J. K. 3; Oberdrauüurg, II. G. 1; Obermais, K. M. 1; L. SI. 8; Obrem, H. S. 1; Obersöchcring, M. B. 3,51; Ohlstorf, J. 1; Oppeln, St. W. 3,51; Otzliug, B. 1; Öxing, M. P. 1,17; Pcdraces, M. E. 2; Perlesreut, L. K. 9,40; Pernau, A. ti. Z. 4; Pfaffendorf, SOt. D. 1; Pinsdorf, L. R. 1; Pi-miio, Don L. P. 20; Pram, M. Z. 8; Radein, Kur. 11. 1; Rauris, E. S. 2; Rabeustein, Kur. S. 8; Reunweg P. 1; Reischäch, J. K. 1; R eschen, Ch. F. 1; Regau, SL M. 3; Nied, IN. P. 3; Rietzlern, K. F. 8; Rohr, J. W. 10; Roitham, Fam. L. 40; Rafting, J. St. 1; Ruprcchtshofen, Benef. S. 18; Sailauf, Pfr. 91. 37,96; Salzburg, Th. Sch. 8, Landeshauptmann SL W. 8, Prof., B. 3; St. Slndrä, R. H. 1; St. Johann, M. S. 1; St. Ulrich, D. H. 10, M. R. 1 ; St. Valentin, F. St. 60, J. O. 1; Warnitz, Sr. St. 1; Schalbach, J. H. 8; Schlak-keuwerth, J. P. 1; Schlierbach, E. B. 1; Schidel-bcrg, J. St. 3; Schludcrns, Pfr. R. 4p Sarns, Stat. Sch. 15; Sexten, A. St. 1; Sierning, St. M. 1; Staah, Pr. E. 98; Spittal, M. E. 5 (f| K. J.-V.); Spalato, Hofr. G. L. 8; Stcinegg, G. P. 2; Sternberg, Ehrw. Schulschw. 10; Steyr, L. Sch. 1; Stilfes, J. B. 3; Strahing, St. H. 10; Schwanenstadt, 81. St. 2,87; Taistcn, M. O. 1; Täufers, Dek. F. 140; Teising, Benef. B. 1,17; Terlnn, M. N. 2; Thanstcttcn, M. L. 8, K. D. l; Tirol, J. B. 1; 11. L. Frau, M. W. 1; U.-Rci-schan, St. T. 1; UnteraK M. H. 1; Vandans, J. Sch. 8; Vierschach, St. G. 1.0; Villnötz, R. G. 8, J M. 10; Pols. J. N. 2, J. F. 1, St. 91. 8; Pol- ders, J. St. 8; Völscraicha, J. P. 1; Voran, Kur. Sp. 3; Waidbruck, Exp. St. 4; Waizenkirchen, 91. K. 8; Waldauerbach, Sl. T. 3,51; Weibern, M. B. 1; Weilhcim, Hl. G. Sp. 3,24; Wels, St. SB. 1; Welsberg, J. N. 2, Dr. J. Sl. 2; Westerndorf, B. 1,17; Wien, A. H. 1, Dr. J. 1, E. St. 1; Willersdorf, K. E. 18; Zakolan, W. D. 2,50; Jams, M. W. 1; Zell, M. K. 10. Zur Perfolvierung tirni heiligen Messen sandten ein: Slhrweiler 39,15; Altkrautheim, M. St. 3,51; Brixen, St. K. 5, Benef. H. 50; Buchenstein, E. K. 2; Eck, F. W. 6; Eisenbergeramt, SL St. 58; Enzenkirchen, J. St. 23,56; Ettlingenweier, H. L. 2,84; Fürstenfeld, M. K. 5; Haag, T. 91. 7,20; Hockenheim, N. L. 7,05; Hochkretscham, F. M. 38,48; Imst, IN. B. 5; Leschnitz, V. S. 2,34; Mühldorf, F. D. 3,51; Öxing, M. P. 11,75; Ober-söchering, M. B. 3,51; Pflach, K. Z. 4; Piering, J. Sch. 72; Postmüuster, Pfrt. 11,75; St. Georgeu, E. B. 10; Steele, L. Schr. 113,20; Sternberg, Ehrw. Schulschw. 8; Taisten, 91. S. 8; Telfs, M. G. 6; Ter la n, Th. G. 8; Triftern, C. K. 5,85; tltteuboif, N. 91. 10; Vornholz, Fr. Si ti. N. 82,08; Waizenkirchen, Th. H. 2; Wien, B. H. 8; Zell a. M., K. M. 8. Zur Taufe timt Heidenkindern: Ahrweiler, E. F. 24,60 (Josef); Haag a. H., M. G. 50 (Maria-Agnes, Josef-Anton); MichaWnbach, I. D. 20 (Maria); Neutitschcin, St. L. 7 (f. d. Heidenk.); Reutte, Ungenannt 20 (Emma Maria); Triftern, C. K. 23,40 (Maria); Wien, F. IT. 50 (Franz Tntier, Ignatius), St. S. K. 25 (Stntoii), 50 (zwei Maria); Perlesreut, Pfr. B. 23,50. Für die Mission: Aiterhofen, Pfr. 9t. 10,53; Attach, Pfr. Sch. 10; Eisenbergeramt, St. 91. 50; Gnnskirchen, F. P. 8; Jenesien, Pfr. St. 18; Kam-nitz, Dck. 91. H. 10; Neuhofen, C. K. 10; Lustenau, Fr. G. 2; Niederkappcl, G. F. 12; Oberrodenbach, V. 91. 4,68 (Niam - Niam); Regensburg X. Sch. 5,85; St. 91adegund, B. Sch. 20,40. Für die Kirche in Lul: Ahrweiler, C. F. 5,85; Dürnau, D. D. 3; Kaisersesch, M. B. 2,84; Innsbruck, I. K. 10; Pichl bei Wels, M. M. 1; Rein, Ung. 100; Kematen a. d. K., Th. Sch. 3; Sulz-bach, I. R. 8; Tramin, Benef. Th. ti. E. 1; Steyr, I. E. 1; Villnötz, G. F. 3; Neustift, Stu-bai, M. F. 2. Briefmarken liefen ein aus: Au, Bayern, Bri-xen, Soren, Hofkirchen, Holland, Grein, Lienz, Meran, Neuberg, Obertrattnach, Ratibor, Klausen, Tcis, Untcrtilliach, Wcihcnstein, Zell. * * * -l- „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" In der letzten Ausgabe dieses Blattes war eine Slnzeige über Verkauf timt Statuen des segnenden Heilandes enthalten. Wir Bitten recht sehr, Sie-stellungen auf diesen herrlichen Zimmerschmuck beim Katholischen Gesellenvereine in lilagenfurt ehe-baldigst zu machen, da ment dadurch auch diese Zeitung indirekt unterstützt. Nun kommt das Unglück sagt man gewöhnlich, wenn der Mann, der Ernährer der Familie, erkrankt und von verschiedenen Schmerzen geplagt, sich untätig ans die Ofenbank legt, für Weib unth Kinder nicht mehr arbeiten und nicht mehr verdienen tarnt. Ein kluger Mensch jammert aber nicht, sondern macht sich in solchen Wallen Erfahrungen anderer zunutzen. Einen nicht geringen Nutzen könnte unseren Lesern folgendes Schreiben bringen, welches Se. Exzellenz Leon Baron Freytagh-Loringhoven, Landrat der Veselschen Ritterschaft und kaiserl. russischer wirklicher Staatsrat in Arensburg, Kommandantenstraße 5, Insel Oesel, Gouvernement Livland, geschrieben hat. Dieses Schreiben lautet: „Ich halte es für meine Pflicht den Mitmenschen gegenüber, das vorzügliche Fellers Fluid m. d. M. „Elsafluid" wo ich nur kann zu empfehlen. Ich habe einen Studienfreund und Petersburger Arzt auf dieses herrliche Mittel aufmerksam gemacht und Gelegenheit gehabt einen anderen Petersbur- er Arzt, der hier eine große Schlannn-Badeanstalt esitzt, mit Fellers Elsafluid von starkem rheuma tischem Schulterschmerz zu befreien, bei welchem seine eigenen Mittel versagteit. Auch ein Arzt in Danzig in Westpreußen wendet in seiner Praxis -Fellers Fluid an und so wünsche ich zum Mehle der Mitmenschen diesem Präparate immer weitere Verbreitung und seinem Erfinder den verdienten Ruhm." Wir hoffen, unsere Leser versuchen auch Fellers Fluid m. d. M. „Elsafluid" anzuwenden, wenn Sie mal über Schmerzen klagen. Wir sagen Ihnen aus Erfahrung, daß Sie dann frisch und arbeitsfähig sein werden, denn wie wir oft zu Horen Gelegenheit hatten, bewahrt sich dieses Prä parat gegen verschiedene Schmerzen, wie Hexen schuß, Kreuz- und Gelenksschmerzen, Rücken- und Brustschmerzen. Man lobt es ebenso gegen Halsweh und Seitenstechen und wir selbst überzeugten uns von seiner heilenden, hustenstillenden und er frischenden Wirkung. Probedutzend kostet 5 K franko bei Apotheker E. V. Feller in Stuüica, Elsaplatz Nr. 180 (Kroatien). — — — b Beste Christi. Bezugsquelle ! Billige Bettfedern lkg graue geschl. K 2, bess. K 2-40, halb weiß K 2'80, weiß K 4, bess. K 6, Herrschaftsschleiß K 8, Kaiserschleiß 9-50, Daunen (Flaum) grau K 6, 7 u. 8, Daunen (weiß) K 10, Brust-flaum Kl2, Kaiserflaum 1(14. Bei Abnahme von5kg franko. Fertige Betten aus dichtfäd., rotem, blauem, weiß. od. gelb. Nanking. 1 Tuchent, ca. 180X120 cm groß, mitsamt zwei Kopfkissen, ca. 80X60 cm, gefüllt mit neuen, grauen, flaumigen Bettfedern K 16. Hstlbdaunen K 20, Daunen K 24, Tuchente allein K12, 14 u. 16, Kopfkissen allein K 3, 3’50u. 4.Inallen and.Größenu. Ausführ, laut Preisliste. Vers, geg. Nachn.v. KlO an franko. Umtausch oder Geld retour. Josef Blatiut in Desctienitz Nr. 186 Böhmerwald. ------(2) Verlangen Sie kostenl. meine ^ausführt., illustr. Preisliste.^ H ARMONIUMS Spez.: Von jederm. ohne Notenkenntnis sofort 1 4stim. zu spielende Instrument.Katalog gratis. ALOIS MAIER, kgl. ITofl., Eulda. Spezialität Tropenharmoniums. ---(3; ------- Haben Sie schon Kaffee mit Franck's Perlroggen, Marke : Perlro : gekostet? Er schmeckt auch ohne Bohnenkaffee vorzüglich. 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