für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Ar 92. Vi,»8tt»3 H«n 16. Hs«>VS«u«><^. R 8 4 7. Das letzte Blatt. s^prack >>n Herbst zu einem Blatte, Das dem Baume nicht entwich: Wie! — Du weilst noch in den Lüften! Welcher Traum umgaukelt dich?« Plötzück sing sick's an zu regen — Plaltcken wurde jetzo wach. Und in wchmuthssüsier Weise, Linde säuselnd zu mir sprach: . In dcm Lenze meines Lebens Wackt' ich auf im Perlenmeer; Silber rauschten. Vlüthenkronen Als Geschmeide um mich her." „Wenn des Helios Mitt^gsgluthen Zündeten das WeltenüII, Schwelgt' ick am smarügd'nen Dome Uebel quellendem Krystall." „Und der Abendionne Purpur Gos; Rubinen rings umher. Wahrend schmeichlinde Zephyre Mir erzählt manch' Wundermähr.- „In »en lauen Sommernacht,« > Da erst ward m.'in Sehnen wach — Liederlichen Nachtigallen Lauscht' ich oft so selig nach." Nun zerfließt schnell all' der Schimmer. Strahl der Sonne wärmet nicht, Frost umeis't jetzt meine Hülle. Welche fiebcrschauernd Necht.- ..Scheiden - ach!" - 2^ ^t' das Flüstern. " Das dem Vlatl' entfuhr so bang, Denn ein Wirbelwind umwimmernd Pfiff ihm dumpf den Gradgesang. Oreschegg. , Skizze einer Reiseschilderung durch Kram. Ondlich und endlich beginnen fremde Reisende durch Krain auch dieseS Land einer Erwähnung in ihren Reiseberichten immer mehr u.'d mehr zu würdigen. So finden wir in der schatzbaren »Wiener-Zeitschrift" für Kunst. Literatur, Theater und Mode, Nr. 137 d. I., den Brief eines ungenannten Reisenden, aus Verona dacirt, der auch unser Vaterland berührt, in seiner R.'iseschilderung jedoch nicht trockene, statistisch - historisch - geographisch - topographische Notilen an einander reiht, sondern als ein frohgenießender, freundlich beurtheilender, gemüthlich empfindender Tourist in, modernen Style, was er auf der Reise erfuhr und erlebte, mit Gefühl, und anspruchsloser Natürlichkeit instructio mittheilt. Es mag zwar diese sonst beliebte Schreibweise auch ihre Tadler finden, allein Vol ta i re sagt in der „rothen Schlei» fe": „Schreibt Weike, der Unsterblichkeit würdig, und es werden sich Tadler finden, die darüber die Nase rümpfen, und Feinde, die sich auf das Unheil jener Tadler berufen." Unjer Reisende nennt in dem erwähnten Briefe aus Verona unser Laibach als eine, wenn auch kleine, so doch sehr regelmäßig und freundlich gebauce Stadt und beklagt nur den Staub darin; er erwähnt der Belegung einiger Haupte straßen mit Pflaster aus Eichenholz, dann der Sternallee, des Eassno's, der Krakauer Krebsen und unsers GasthauslebeuS, welches er sehr gesellig fand. Ausführlicher bespricht er unsern Schlsßberg, eigentlich die Benützung der Arbeitskräfte der dortigen Sträflinge, er meint ferneis und vielleicht nicht mit Unrecht, das; dem Boden des Landes manch größerer Vortheil abzugewinnen wäre. Den Zirknißer See nennt der Tourist ein Problem, wie daS mcnschliche Herz; er sagt: »Die Wasser des See's kommen aus den vielen, undurch-forschten Felsenklnften, und verschwinden wieder dahin, wie sich die mancherlei Gefühle des menschlichen Herzens aus den Labyrinthen desselben ergießen und endlich in dieselben verfließen.« Mit besonderem Lobe erwähnt, der Reisende des Gast» hauseS zu Zirknitz, des höflichen und gebildeten Wirthes, dann seiner Gatin, als einer wohlerfahrnen Köchin, und seiner Nichte, als eineS allerliebsten Mädchens, in netter, volks-thümlicher Tracht, wobei ,r die Bemeikung machc, daß die deutsche Sprache aus dem Munde der Krainerinen sehr weich, aber präcis lauce. Am Psingstsonntage war der Reisende mit 388 Personen in der gepriesenen AdelSberger Grotte und fuhr sodann über Triest nach Italien, und zwar mit dem Bedauern, »das; die Reisenden noch immer genöchiget sind, durch die trostlose Landschaft des Karstes, wo die Vegetation fast ganz aufhört, mit Pferden zu reijen, während m.n, durch das i'wpige Oesterreich und die Steiermark mittelst Eisenbahnen fliegt." Mehrere solche Reiseskizzen werden endlich auch uns,r Vaterland bekannter machen und zur Besuchung desselben aneifern, waS es in der Thal verdient. Z*** — 366 - Gine alltagliche Geschichte. Er,ählt von Negine Ueese. sllus der sehr geschätzten Zeitschrift -. „Der Wandere r.") »Sag' mir doch," spricht Alfred, welcher mit Arthur an der Brüstung eineS offenen Fensters ruhte, »waium Du so kalt bist gegen Deine reizende Braut? — Camilla singt draußen im Salon eine ihrer brillantesten Arien — Du schleichst wie ein Verbrecher in ein weit entferntes Zimmer, und überläßt es Andern, ihr Beifall zu spenden. Sie ist jung — schön — reich >— unsere sämmtlichen jungen Galan's beneiden Dich um Deine Vorrechte als Zukünftiger dieses liebenswindigen Wesens, Du allein bist gleichgültig gegen sie. Sollte die Natur, als sie Dich mit äußerer Schönheit begabte, vergessen haben, Dir ein Herz zu geben? — Du lächelst und schweigst? — Oder, sollte es wohl wahr seyn, was die böse Well behauptet, Du habest eine Liaison mit einer Handarbeiterin — Putzmacherin oder dergleichen? und sollte eine so leicht zu lösende Verbindung wohl im Stande seyn — Dich alle Regeln der Klugheit vergessen zu machen?" »Laß' das!" erwiederte Althur, unmuthig das dunkle Lockenhaupt schüttelnd, »das weißt Du nicht zu beurtheilen. Clementine liebt mich; sie steht ganz allein in der Welt — ohne eine befreundete Seele zu haben. — Ich bin für sie Alles! — Vater — Bruder — Freund; — sie würde sterben — gäbe ich sie auf." ,O, mein Freund, man stirbt nicht so leicht — im Gegentheile, ein wenig Kummer thut den Frauen gut. Ohne Schmerz würden sie — wie Blumen, welche fortwährend den Strahlen der Sonne ausgesetzt sind, nur desto eher verblühen. — Aber ernstlich gesprochen, Du erzähltest mir nie von Element inen; wo lerntest Du sie kennen?" »Es sind jetzt ungefähr vier Monate, seit mir, wie Du weißt, der Einfall kam (durch Langweile und Ueberstutz an Geld erzeugt) ein neues Journal zu gründen, welches an innerem Gehalle und äußerer Eleganz alle übrigen Mo-dezeitungen übertreffen sollce. — Ob und wie das Wagestück gelang, ist Dir bekannt; bald war der »8pil'itu6l" auf jedem Toilettetische — in jedem Boudoir zu finden, und unsere besten Dichter stritten sich um die Ehre, mir einen Aufsatz liefern zu dürfen. — Eines Morgens meldete mir nun mein Diener eine junge Dame, welche mich zu sprechen wünsche. Es war Clementine. — O wenn Du sie gesehen hättest! — Die goldblonden Locken unter einem Spitz-Häubchen verborgen, die schlanke, zierliche Gestalt, in einen Shawl gehüllt und die frommen blauen Augen sittsam zum Boden gewendet; wenn Du gesehen hättest, wie dunkle Nöthe ihre zarten Wangen färbte, und sie mich, mit zitternder, und dennoch unendlich weich klingender Stimme ersuchte, eine kleine Novelle anzunehmen, welche sie geschrieben hatte, um für den Ertrag derselben ihrer kranken Mutter einige Erleichterung zu verschaffen; wie sie so einfach — und doch so rührend sprach — o mein ganzes Herz erbebte — ich m u site sie lieben. >— Es war natürlich, daß ich die mit Geist geschriebene Erzählung am,ah>n und dadurch Gelegenheit suchte, Clementinen besuchen zu dürfen.—Ich sah sie am Sterbebette ihrer Mutter gleich einem Engel des Trostes stehen; ich sah sie am Sarge der Verblichenen knien und weinen, und überall machten ihre Güte, Sanftmuth und Ergebung sie meinem Herzen immer theurer. Als sie mir dann endlich gestand, daß sie ganz ohne Freunde, ganz ohne Hilfe sey — da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten; ich schloß sie heftig in meine Arme — und schwur, ihr AlleS zu ersetzen, und sie nie zu verlassen." »Wirklich sehr rührend ! weiß aber Clementine auch, daß Du seit Deiner Kindheit mit Camillen verlobt bist und bereits in drei Wochen ihr Gatte werden sollst?" »Sie weiß eS nicht — es fehlte mir bisher der Muth, es ihr zu sagen; sie weiß jedoch, daß Arthur, Graf von Saint - La vill e, ihr nie als Gatte seine Hand bieten kann, und macht daher darauf keinen Anspruch." »Und Du willst Camillen wirklich heirathen?" »Ich musi! Es wäre eine tödtliche Beleidigung , wollte ich jetzt zurücktreten. — Uebrigens werde ich sie gewiß mit Achtung behandeln, wenn auch meine Liebe nur Clementinen gehört." „Freund! Du spielst ein gewagteS Spiel! — Zwei Frauen, wovon jede jung — schön — und geistreich ist — werden nicht Beide — wenn sie Deine Verrächerei entdecken, Dich hassen — ja vielleicht verachten?" »Ich kann nicht mehr zurück — es bleibt mir keine Wahl! — Uebrigens, wenn Clementine mich wahrhaft liebt, wird sie auch an meinem Herzen nicht zweifeln — und bleibt si e mir — so biete ich der ganzen Welt Trotz." Diese Worte sprechend erhebt sich Arthur, um in den Salon zurück zu kehren, während Alfred, ungläubig lächelnd, ihm folgt. Clementine ist die Tochter eines Kaufmanns, welcher frühzeitig starb und seiner Familie zwar einen ehrlichen Namen, aber kein Vermögen zurückließ. Ihre kümmerliche Lage nöthiget sie,,mit angestrengtem Fleiß um Geld zu arbeiten, und nur an den Sonn- und Feiertagen kann sie sich ihrer einzigen Freude, einem leidenschaftlichen Hange zur Lec-lure, hingeben; sie liest jedoch ohne Auswahl, und obwohl ihr reger Geist das Eole lebhaft auffaßt, läßt doch auch das minder Gute ihr Herz nicht ganz unberührt. Sie besitzt eine lebhafte, üppige Einbildungskraft und ein weiches, empfindsa» mes Gemüth; — Gaben, welche oft nur zu gefährlich für die Frauen sind! Beide machen ihr die farblose, eintönige Stille ihreS täglichen Lebens zur Qual; wirkliche Genüsse kann sie sich nicht verschaffen, bald sucht sie daher Ersatz in einer selbst geschaffenen — Ideenwelt — sie wird Dichterin. — Wie groß und erhebend auch der Genuß sey — den dieses, dem Himmel entsprossene Talent seinen Eingeweihten gewährt, eben so schädlich und Verderben bringend wird es denjenigen, welche eS nicht nützlich zu gebrauchen wissen. — Es schärft und spannt die Gefühle auf esnen schmerzlichen Grad von Reizbarkeit, und führt nicht selten, nach einem mißvergnügten, gramerfüllten Leben, einen frühzeitigen Tod herbei. __ Auch — 367 — Clementine wird dadurch nicht glücklicher; je schöner die Gebilde der Phantasie sich vor ihrem inneren ?luge entfallen, desto greller wird der Concrast mit der Prosa der wirklichen Well. Kaum l7 Jahre alc, halt sie es doch schon für un-möglich, je glucklich zu weiden, u»d hüllt mic erkünstelter Ruhe ihren Schmerz in stumpfe Ergebung. Bis jetzt hatte sie es noch nie gewagt, ihre Geisteswerke einen, Verleger anzubieten, doch hatte sie oft des Grafen Sain c-L aviIle erwähnen gehört, und als sie durch eine plötzliche Krankheit ihrer Mui-ler in die peinlichste Noth gerälh — überwindet sie ihre Schüchternheit und übergibt ihm ihr Manuscript. — So wie Arthur sich im ersten Augenblicke von der zarten, lieblichen Gestall angezogen fühlt, eben so keimt auch in ihrem Herzen eine innige Neigung für den schönen jungen Manu. Er sucht Gelegenheit, sie öfter zu sehen, und sie gibt sich mit allem Feuer unbedachler Jugend dem beglückenden Ge-fühle eiwiedercer Liebe hin. — Noch denkt sie nicht, was daraus entstehen könne, als aber ihre Muner stirbt, und sie nun gänzlich vereinzelt und freundlos zurück bleibt, als sie Niemand.n kennt und liebt - als ihn — der ihrem ent^ zückten Auge wie ein Goll erscheint __ als nun eben e r ihr seine Arme öffnet und ihr Schuß und Liebe verspricht — ist sie auch unfähig, ihm zu widerstehen. (Fortsetzung folgt. > Feuilleton. Nachruf an unser vaterländisches Regiment. Seit den 12 Jahren, als unser Regiment von Italien heimkehrte, hat es uns nur auf kurze Zeit, nämlich für die Con-traccionen verlassen; nun aber kam der Befehl von hohen Orten, das; das Regiment unverzüglich binnen 7 Tagen den Marsch nach Italien anzutreten habe. Diese Zeit war begreiflicherweise für die weite Entfernung von der Hauptstadt des Landes und zugleich von, CmicenlrirungSorle deS Regiments sehr kurz, um die beurlaubte Mannschaft zum Abmarsch zusammen zu bmigen, so zwar, daß Urlauber nach Erhalt ihrer Einberufung in 2 Tagen 20 und mehr Meilen zurück legen mußten und doch sind unsere braven Landsleuce dieser außerge. wohnlichen Einberufung gefolgt, und die zwei Bataillone si„d completr ausmarschirt Ein neuer Beweis, welch' ei« guter Geist in unserer Jugend herrlchr; den Aellern und Anverwandten aber gereicht es zur großen Ehre, daß sie diesen Soldatengeist, der schon nnsere Vorfahren auszeichnete, in ihren Kindern zu bewahren und immer anzufachen wissen. Die Tage des Abmarsches (l. und 3. November) waren für die meisten Bewohner Krain'ö herzergreifend, denn wir waren ja durch 12 Jahre an unser liebes vaterländisches Ne« aiment so gewohnt, aber wir fanden Trost darin, daß wir un-jere kernige und schöne Jugend des Landes der Leitung eines tüchtigen, erfahrenen Obersten und braven Offizieren anvertrauen, die von dem Geist ihies Commandanten beseelt, unsere jungen Krieger in allfälligen Gefahren steis so leiten werden,'daß wir Krainer Ruhm u,'5 Ehre von unserm uns theuern Negimente zu ernten hoffen dürfen: denn wir gaben ja unsere beste und schönste Jugend hin; »sie zu leiten ist eine Leichtigkeit," sagte im Jahre 1835 in einem Schreiben an Se. Excellenz, den Herrn Landes - Gouverneur Baron Schmidburg, linser unvergeßlicher ehemaliger Oberst, Gustav von Wocher. N. Abenteuerliche Geschichte — In Nantes macht gegenwärtig eine cöen so geheimnißvclle als abenteuerliche Geschichte Aufsehen, die, wenn sie auch nicht gerade schauerlich, doch wenigstens lächerlich genug klingt. Seit l 4 Tagen erscheint nämlich jeden Abend eine schwarz gekleidete Dame auf dem Platz Viarme. Bald üiic ein gleichfalls schwarzgekleideter Herr zu ihr, mit pechschwarzem Bari, und bietet ihr den Arm. Beide wandeln dann langsam nach dem Kirchhof Miftricorde. Von da kehren sie nach einem bestimmten Zeilraume auf den genannten Platz zurück und verweilen daselbst bis Schlag 10 Uhr. — Erst waren'ö nur die Gassenjungen, welche das geheimnißvolle Paar beobachteten; bald aber fanden sich auch ältere Leute ein, und es dauerte keine drei Tage, so versicherte Dieser und Jener, die Dame sey ein fürchterliches Todtengerippe und der sie begleite, der Herr mic dem pechschwarzen Bart, jey kein geringerer, als Satan selber; denn der Pferdefuß verräth ihn ja. Zu sagen aber, was diese beiden Bewohner einer andern Well in NanieS wollen, das wagt keiner, denn das weiß nur Gotiallein. Man kann überhaupt nichts weie ler mit Gewischeit behaupten, alS daß allabendlich Tausende von Neugierigen nach dem Platz Viarme strömen, um den Teufel und seine knöcherne Amourschaft zu sehen. In den lehren Tagen ist hierdurch die Ruhe der Stadt ernstlich gefährdet wol den, und die Polizei hat sich genöthigt gesehen, Maßregeln zu ergreifen und hält den Platz bis gegen Mitternacht geseßc. Seitdem hac sich das infernalische Liebespaar für seine irdischen Rendezvous ein anderes Plätzchen aus-gesucht, Neger-Sänger. — Rh. Blätter melden unterm 26. Oclober: Wie wir vernehmen, sind fünf Nord-Amerika-ner, die sich »Neger-Sänger" nennen, zu uns herübergekommen , um am Nheine Lieder zu singen aus den fernen Urwäldern und Pflanzungen ihrer Heimath. Diese Sängerqe-sellschaft hat sich bei ihrem langen Aufenthalte in den Neger-Staaten Nord-Amerika's mit den Gesängen, Tänzen, Pantomimen und Sitten der dortigen schwarzen Bevölkerung innig oerirauc gemacht. In England, wo sie bereits seit zwei Jahren in allen großen Städten sich hören ließen, ganz be-loi'.derS aber in London, haben sie viel Beifall erhalten und drei Mal vor der Königin gesungen. Von England aus besuchten sic Holland, wo sie gleichfalls unter großem Beifall sich hören ließen, und sind nun in Deutschland angelangt. Bereits haben sie in Elberfeld ihre Productionen begonnen und werden noch im Laufe dieser Woche in Cöln eintreffen. Asiatische Oholera. — So gefährlich die orientalische Pest ist, so viel Opfer sie auch schon gefordert hat, so ist sie den Einwohnern der südlichen Länder doch lange nichc so fürchterlich, wie die asiatische Cholera vorgekommen. Es herrscht nur eine Stimme darüber, daß die Pest bei weitem nicht so gefürchtet wird. Vor dieser kann man sich schützen, daher sie auch gewöhnlich den Reichen nicht angegriffen Hai. Man schließt seinen Hof und die Leute organisiren einen förmlichen Wachdienst: wer verdächtig ist, wird nicht eingelassen, die Hereingelassenen müssen sich in gehöriger Entfernung hallen, die Nahrungsmittel werden durch den Hausfleischer oder Bäcker mittelst einer kleinen O>lt, und wenn nicht anderwärts, so offenbart sie sich doch im Kelter! — ^ Bei der jüngst stattgehabten Feier des Geburtstagfestes Vr. Majestät, des Königs von Preußen, in Königsberg (schreibt die »Wiener Zeitschrift") , waren viele Häuser in der Scadt illuminirr und es fehlte auch nichr an transparenten Inschriften^ Ein Anwohner des Schloßceiches hatte seinen Varcen - Slackelemaun mit Lampen desetzr und folgendes Transparent angebracht „Es lebe der König! Er gibt mir zwar nichcS, doch bin ich zufrieden und arbeite fir." Im Baden'schen wurden (ü.)ch «Wiener Zeitschrift") wegen der Hunde allerlei Berichte eingezogen. Ein Orts-Vorsteher reichte folgenden Bericht ein: ^Unierthänigster Hun-deberichc, D^r O','ls^i'sta„d — 1 Hund. Der Schulleh-rer — l Hund. Der Doccor — l Hund. Der Verwal-ter — l Hund. Zusammen 4 Hunde." Vorrespondenz vom Lande. Vt. Veit ob Wippach, am 8. November i857. Da die Truppen auf dem Marsche zwischen den Winter stationen Präwali) und Heidenschaft, nachvem sie den Reberniza - Äera im Rücken gelassen und den Wippacher Voden betreten haben, in St. Veit gewöhn« lich etwas zu rasten pflegen, wollte unsere, Pfarrgemeinde, welche ihren patriotischen 3inn schon zu verschiedenen Malen kund gethan, die Gelegenheit des Durchmarsches des geschätzten Vaterlandsregimentes, am 3. und 7. laufenden Monats nicht uorbeiaehen lassen, ol>ne demselben die Veweise ihrer besondern 2uneiaung und üiebe an dcn Tag zu lcaen. Zu dem Zwecke nun wurde unter den Gemeinde : Insassen eine Weincollecte veranstaltet, als deren Ertrag sich die nicht geringe Qu,,ntilät von 2l österreichischen Eimern herausstellte. Die Herren Honoralionen des Ortes und der Umgebung hatten natürlich ein Bedeutendes dazu beigetragen. Wahrend dem nun der Wein auf der Straße compaunieweise unter die Mannschaft vertheilt wurde, versammelte der Herr Ortspfarrer die Herren Ossiciere in seiner Wohnung zu einem Dejeuner, Es gewahrte ein wahres Vergnügen, zu sehen, mit welch' inniger Freude die gesammte Mannschaft tiese kleine Anerkennung hinnahm'), wie ter Militarist und der Landmann traulich sich unterhielten, wie sie einander für Vrüder, für Söhne desselben geliebten Vatsllandes ansahen" Und um die Gemüther zu noch erhöheter Heiterkeit zu slimm.n, producirte die brave Regiments-Capelle zu dem bunten Untereinander von Mililäre und Vauern einige rauschende stück.'. Solche Scenen, in der That, muffen geeignet seyn, beim jungen Volke, das sich hier sehr zahlreich aus der ganzen Umgegend eingefunden halte, die übertriebene Furcht vor 5cm Soldatcnslande zu benehmen. Doch nur kurz war die Zeit des fröhlichen Veilammenseyns bemessen. Vald wirbelten zum Aufbruche die Trommeln, und — sie zogen, nach alle» Seiten herzlich grüßend, mit klingendem Spiel hinunter durch das freundliche Thal. die wackern Manner, um zu überschreiten Die Gränzen des theuren Vaterlandes, die recht bald wieder zu betreten, wir ihnen Alle von Herzen wünschen. Nebenbei sey noch bemerkt, daß im AnZesichte des vor der Kirche U. v. F, in der Aue aufgestellten Denkmals des Husaren Paul Rost a 's > sämmtliche Compagnien ihre Honneurs machten, ") I'» Benefice - An; eiO e. llm 20, November (künftigen Samstag) gibt unser geachteter Charakter-Darsteller , Herr Carl Engel brecht, das neue, fünfactige historische Drama: „Die Kronenwachter" von Otto Precktler, zu jeinem Benc-fice. Es erübrigt nur, hier beizufügen, daß dieses Stück auf allen Büh» nen. wo es gegeben wurde, den allgemeinsten Veifall fand und ein Repertoirestück dcs Wiener Hofburg-Theaters ist. Rechnet ma» zu einer so guten Wahl noch die Verdienste dieses tüchtigen und geschätzten Schauspielers, so verspricht diese Benefice - Vorstellung den, Publikum einen genußreichen Abend, d,m Beneficianten aber eine ergiebige Einnahme- ") 3^0 Mas, ( i680 Halbe oder 3369 Seitel) Wein sind wahrlich schon eine scköne Gabe. Ihr wackern Wippacher! Anm. d. Redaction. ") Wir erklären uns dem Herrn Einsender für diese Mittheilung be° sonders verpflichtet, und ersuchen noch ferner bei vorkommender Ge« legenheit um so mtelessante Nachrichten. Die Rebaction. Verleger: IgnazAlvisGdlerv. Kl ein mayr.