Nr. 182. Samstag, 8. August 1913._________________132. Jahrgang Zeitung Psnnu«rrnNon»pre<«: Viii 'Losiv'-rsrnr »?>>,: ssan^älirlg ^^ k, l^llija^iin iü K, ^:» Kontor: gaxzjälirix , «2 8, halbjährig N i. Wi dic tt'lstclliiüü ins Haus ganzjähriy 2ll. — Inserttonsgebühr: ssür llrinr Iosern:? b<« zu virr Zsilen ^0 k, grönrrr per Zriic l2 l>; bei ofieren W.rbclholüiigc» per Z<>!>e 8 k. sich M.l!°«,<-slr°m Nr, lß- d«e ßl«>nkt,«n MilloiMlaßc Nr, I«, Eprechftunde» dcr Nlbalii" von 8 " ,u U?! t>ormitllls,s. Uiifranlicile Brirfe werbrn »ich, migenommm, Mannüripte üich! zurüctgsstellt. ' Telephon-Uv. der Medaktion 52. Amtlicher Geil. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Juli d. I. im Personalstande des Postsparkassenamtes den Hofräten Karl Bauer und Dr. Franz Katzcr den Titel eines Mini-sterialrates mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen genlht. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Juli d. I. dem mit dem Titel eines Sektionsrates bekleideten Betriebsdirektor des Postsparkassenamtes Dr.. Karl Klimesch den Titel und Charakter eines Ministerialrates mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Schuster n». )». Seine f. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Juli d. I. dem im Handelsministerium in Verwendung stehenden Rate der Seebehördc Anton Freihcrrn von Ninaldini den Titel und Charakter eines Hofrates mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. S 6) u st e r in, >>. Der Landespräsidcnt im Herzogtum? Kram hat dem Mitgliedc der freiwilligen Feuerwehr in Obcrlaibach Johann Volj5 die mit der Allerhöchsten Entschließung vom 24. November 1905 gestiftete Ehrenmedaille für 25jährige verdienstliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Nettungswesens zuerkannt. T>en 7. August 1U13 wurde in der Hos< und Stalltsdruckerei da« XXXIX. Stück der slovenischen. das XI.VII. Stück der polnischen, das XI.VIII. Stück der lrontischen, das I.I. Stück der böhmischen, kroatischen und slovenischen, das 1,111. Stück der polnischen und slovcnischen, das I^IV. Stück der polnischen, rumänischen, ruthenischen und slovenischen. das I^VI. Stück der lroatlfchen, rumänischen und slovcnischen, das I,VII. Stück der rumänischen und slouenischen. das I.IX. Stück der kroatischen, rumänischen und ruthenischen und das I.XI. Stück der pol. nischen und ruthenischen Ausgabe des Reichsgesehblattes des Jahrganges 1913 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblalte zur «Wiener Zeitung, vom 7. August l!113 (Nr. 182) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. irzeugnisse verboten: Flugblatt mit der Überschrift: «Der Staatsstreich in Böhmen», Druck und Verlag von Josef Faber in Krems. Nr. 31 .Vohmerwald-Vollsbote, vom 2. August 1913, Nr. 31 «Grazer Wochenblatt» vom 3, August 1913. Nr. 579 vom 4. August 19 l 3. Nr. 61 «8vot>o(j»» vom 30. Juli 1!)13. Nr. Ill «Mroäni odoo» vom I.August 1913. Nr. 4 «Nlkä? prkliopiük» vom 31. Juli 1913. Doppelnummer 68—8i) .Osvvt», liclu» vom 30. Juli 1913. Nr. 31 «Natidor. vom 2. August 1913. Nr. 31 . Rußland und die Türkei. Aus Petersburg geht der „Pol. Korr." folgende Mitteilung zu: Aus unterrichteten Kreisen verlautet, daß auch der letzte Ministerrat lein aggressives Vorgehen gegen die Türkei beschlossen hat. Die armenische Frage werde allerdings, nachdem sie wieder einmal in den Vor-dergrund cicrückt worden ist, nicht so bald ihre Aktualität vrrlierrn, zumal sie von einem gewissen Teile der öffentlichen Meinung neuerlich sehr eifrig erörtert wird. Wenn man auch die Gerüchte, die von einer lebhaften und mit großem Kostenaufwand betriebenen Propaganda in den armenischen Grenzgebieten sprechen, uls böswillige Verdächtigungen hinstellen darf, so ist doch nicht zu leugnen, daß in der öffentlichen Besprechung der Frage eine Gereiztheit herrscht, wie sie selbst vor mehreren Monaten, als die Lösung des armenischen Problems fast in ein aktuelles Stadium gerückt zu sein schien, nicht wahrzunehmen war. In den maßgebenden Kreisen denkt man jedoch auch jetzt nicht daran, die Schwierigkeiten des Versuchs einer ernsten militärischen Expedition auf sich zu nehmen, zumal im Hinblick darauf, daß es sich um ein Gebiet handelt, das den Gegenstand lebhafter internationaler Aufmerksamkeit bildet, wie man denn nur im äußersten Falle eine vorübergehende Besetzung als Drohmittel anwendeil würde. Nicht zu übersehen ist schließlich in dieser Frage der neuerlich zum Durchbruch gelangte Gegensatz der konservativen und nationalistischen russische» Presse zur öffentlichen Meinung Englands, Feuilleton. Hektor. Bon Gmilie Stepischnegg-Stifter. Mißmutig stand der Herr des Hauses, Professor Urtik, voc dcm großen Bernhardiner, der die gefüllte Sch'isscl anblinzelte, ohne die fetten Bissen zu berühren. „Was zi m Teufel hat denn der Hund? Da sieh her — jetzt will e^ wieder nicht fressen. Such', Hektorl — wirst du gleich!" Gehorsam nahm Hektor einen Brocken aus der Hchussel und laute daran so langsam und vochchtlg, als cb cr c.nen mit Nadeln gespickten Kuchen im Maul hätte. „Der Hund geht auf diese Weise zugrunde - der schöne, teure Hund! Und so ein lieber Kerl!" „Gestern hat er doch gefressen und heute früh hat er die Milch getrunken, meinte beschwichtigend die blonde Frau Professor. „Er wird schon wieder Eßlust bekommen!" „Ach was - wer weiß, was ihm dic katzcnaugige Polloma zusammenbraut. Tatsache ist, daß er die Lust zum Fressen verloren hat, seit sie da ist. Ich möchte wirklich einmal das Zeug selbst —" Der Professor war schon im Begriff, den Zeigefinger m die Schüssel zu stecken, als ihn seine kleine Frau hastig zurückzog und rief: „Doch nicht, doch nicht! Die Hunde haben ja Würmer, und Hcktor hat das Essen schon beschnüffelt." „So soll Pollonia vor meinen Augen einen Löffel davon nehmen. Für dieses ungute Frauenzimmer ist das Gcpantsche gerade recht." „Aber Oskar! Sei doch nicht so ungerecht! Ich habe noch teinc so brave Person gehabt wie diese Aftollo- nia -" „Zu sein scheint," fiel der Professor scharf ein. „Nun, wir werben ja sehen," Ärgerlich drehte er sich auf den Absätzen herum, nahm Hut und Stock, die an der Spicgclwand im Vorsaal hingen, und verließ brummend das Haus. Betrübt schlich Frau Irmgard in ihr Zimmer. Sie sehte sich dort an den Nähtisch, um das weiße Schürzchen für ihre kleine Irma fertig zu machen. Zuerst gruben sich dabei verdrießliche Fältchen in die weiße Stirne, doch als fröhliches Kindergelächter aus dem Garten heraufllang, glättete» sich die Züge der jungen Frau wieder. Aftollonia, Hund, Gebrumme des Hausherrn hin oder her — das liebliche Iubelkonzert, das Irma, Elschen und Fritzchen da unten aufführten, machte alles wieder gut. — Professor Urtik war mit seinem Hund bei drei Tierärzten gewefen. Der erste hatte gleich Nisse und kleine Wunden an der Zunge entdeckt, über die er bedenklich den Kopf schüttelte. Er schlug lange in Büchern nach, murmelte etwas Lateinisches, um hinter seinen menschen-heilcndcn Kollegen nicht zurückzubleiben, und schrieb dann ein Rezept, eine kühlende Einftinselung auf. Da dlefe nach vierzehn Tagen gar keine Wirkung hatte, ging der Professor zum zweiten Arzt. Der meinte, die Zunge müsse trocken behandelt werden; die feuchte Einftinselung sei Gift für das Leiden. Er verschrieb ein einzustäuben- des Pulver und verordnete, daß Hcktoi nur löffelweife Flüssigkeit einzugeben sei. Es war eine Höllenarbeit, dem armen, durstigen Tier auf eine solche Weise Wasser einzuflößen, und der Professor, der dies selbst besorgte, gab die Quälerei bald auf. Er führte nun Hcktor in das nächstgelegcne Dorf zu einem Schäfer, der als Hcillünstler galt, da er schon an vielen Haustieren Wunderluren vollführt hatte. Der Schäfer stellte fest, daß Hektor gar nicht krank sei. IM» dcrn einfach die Gewohnheit haben müsse, Glassplitter und andere spitze Gegenstände zu kauen, die ihm die Zunge verletzten. Hektor wurde scharf beobachtet und bewacht, aber er schien weder nach Glassplittern, noch nach sonstigen spitzen Gegenständen Gelüste zu empfinden. Allmählich nahm man die kranke Zunge, die zeitweise verheilte, dann wieder rissig wurde und Hektor Beschwerden machte, als etwas Selbstverständliches, zum Hunde Gehöriges hin. Man sprach somit kaum mehr davon, doch als einmal ein Neffe des Hausherrn, ein junger Mediziner, auf Besuch kam, erzählte ihm der Professor von Hektars Leiden und fragte ihn, was er davon halte. Man faß eben bei Tische, der Hund stand neben dcm Stuhle Fritzchens und legte feinen schönen Kopf mit den treuen, sprechenden Augen auf die Knie des Kindes. Da fiel ein Messer auf die blank gewichsten Dielen. Der kleine Fritz kletterte geschwind Vom Stuhl, hob das Messer auf und reichte es lachend dem Hund. „Da, lea" ab — is Saft darauf!" Ärgerlich nahm Frau Irmgard dem Kleinen das Messer aus der Hand und sagte: „Pfui, Fritzchen — was fällt dir denn ein?" üaibacher Zeitung 9K. 182. 1668 9. August 1913. durch dessen Hervortreten zeitweise der lockere Charakter der politischen Freundschaft zwischen Rußland und England dargetan wird, die sich jedesmal als sehr problematisch erweist, so oft eine asiatische Frage, insbesondere die armenische Angelegenheit berührt wird. Politische Mebersicht. Lllibllch, 8. August. Die „Politische Korrespondenz" meldet: Vekanm> lich hat vor einiger Zeit eine Beschwerde des Kapitäns des der Ungaro-Kroata gehörigen Dampfers „Skodra" über Vorfälle, die sich am 12. März im Hafen von San Giovanni di Medua abgespielt hatten, zu einer Reklamation der österreichisch-ungarischen Regierung bei der montenegrinischen Regierung geführt, die die Ersetzung des montenegrinischen Stationskommandanten von Me-dua zur Folge hatte. Da im Zuge der geführten Verhandlungen montenegrinifcherseits Behauptungen aufgestellt worden waren, die geeignet waren, das Verhalten des Kapitäns und der Besahung der „Slodra" im ungünstigen Lichte erscheinen zu lassen, hat auf Ansuchen des k. und k. Ministeriums des Äußern das königlich ungarische Handelsministerium der königlich ungarischen Seebehörde eine strenge Untersuchung der Angelegenheit aufgetragen. Diese Untersuchung, in deren Verlauf die Offiziere und die Mannschaft der „Skodra" eingehend und zum Teil unter Eid einvernommen worden sind, hat nunmehr ihren Abschluß gefunden und zur Konstatierung geführt, dah die gegen den Kapitän und die Mannschaft der „Skodra" erhobenen Anwürfe in den Tatsachen keinerlei Begründung finden. Das „Fremdenblatt" führt aus: Ein abschließendes Urteil über die Bulareftcr Abnmchunssen wird naturgemäß erst möglich sein, wenn sie im Wortlaut vorliegen. Es ist selbstverständlich, dah die Abmachungen nun von Europa überprüft werden. Die großen Differenzen im Verlaufe der Verhandlungen beweisen die Notwendigkeit einer solchen Revision, zumal Bulgarien möglicherweise die Gültigkeit der Vukarester Vereinbarungen von der Annahme der Mächte abhängig machen werde. Die Form dieses Vorbehaltes ist noch unbestimmt. Es ist zu hoffen, daß dem Vorfrieden nach der Überprüfung durch Europa bald der endgültige Friede folgen wird. Aus Wien wird gemeldet: In hiesigen diplomatischen Kreisen glaubt man, daß die Merftrüfung des Bularefter Vertrages auf alle Fälle Zustandekommen wird. und zwar in Form eines Gedankenaustausches von Kabinett zu Kabinett und nicht auf einer europäischen Konferenz. Es ist Österreich-Ungarn darum zu tun, daß Bulgarien nicht vollständig aus Zentralmazedonien verdrängt werde, und man betrachtet hier die Vardarlinie als die richtige Grenze. Nebst Österreich-Ungarn besteht Rußland bestimmt auf einer Revision des Vertrages und voraussichtlich dürften sich auch England und Italien anschließen. Frankreich hat bereits erklärt, daß es sich von den Verhandlungen nicht ausschließen werde, wenn alle Mächte zustimmen. Dasselbe dürfte bezüglich Deutschlands der Fall sein, das erklärt hat, daß es Österreich-Ungarn die Führung in dieser Frage überläßt. — Der „Temps" meldet aus Bukarest: Der englische Ge- sandte habe die Note zurückgezogen, mit der sich die englische Regienlng das Recht reservieren wollte, den Vukarester Friedcnsvertrag einer Revision zu unterziehen. Man wird nicht fehl gehen, diesen Entschluß der englischen Regierung auf französische Einflüsse zurückzuführen. Die bulgarischen Delegierten haben Vutarestcr maßgebenden diplomatischen Persönlichkeiten gegenüber offen erklärt, daß Bulffarien leichter einen Verlust von Thrazien und auch Adrianopels vertragen könnte, als den von Mazedonien. Gutem Vernehmen zufolge hat Herr Ton<"ev dem russischen Gesandten in Bukarest, v. «ebeko, erklärt, der serbische Einbruch in Mazedonien lasse jeden Gedanken an ein künftiges neues Bündnis Bulgariens mit Serbien als ausgeschlossen erscheinen. Tagcsncuiglcitcll. — iAus den Pfarrerjahrcn des Papstes Pius.) In aller Stille hat Pius X. sein Jubiläum als Papst begangen, zehn Jahre sind verflossen, seit er den Stuhl Petri bestieg, und mit diesem festlichen Tage sind nun auch die stillen Befürchtungen mancher abergläubischer Gemüter widerlegt, die aus dem Verweilen des Papstes in seinen früheren Amtern sorgenvoll Schlüsse auf sein Pontifikat ziehen mochten. Neun Jahre lang war Pius X. Patriarch von Venedig, neun Jahre lang Bischof von Mantua, neun Jahre Kanonikus und neun Jahre wirkte er als schlichter Landftfarrer. Er zählte 23 Jahre, als er im Dome von Castelfranco zum Priester geweiht wurde. Es war eine rührende Szene, als nach der Zeremonie die alte Mutter des neuen Priesters auf ihren Sohn zuschritt und niederkniete, um dem jungen Diener des Herrn die Hand zu küssen. Der junge Sarto konnte seinen Gefühlen nicht widerstehen, weinend schloß er seine Mutter in die Arme, küßte sie und hielt sie lange umschlungen, ehe er sie endlich wieder freigab. Ein bescheidenes Festmahl folgte, und als man dabei auf das Wohl des neuen Geistlichen trank, lachte Don Giuseppe und erklärte heiter: „Ja, so weit bin ich gekommen, aber weiter geht es nicht, denn es fehlen die Mittel." Als er dann in seiner Pfarrei die Amtspflichten übernahm, kannte nach dem Zeugnis aller, die den heutigen Papst ill jener Zeit sahen, seine Hingabe.an seinen Beruf und sein Pflichteifer keine Grenzen. Kein Weg fchien ihm zu weit, keine Mühe zu groß, wo immer eine Predigt gewünscht und ein Verlangen nach dem Wort Gottes auftauchte, erschien der junge Pfarrer und die Anstrengungen, die ihm die Ausdehnung seines ländlichen Amtsbereiches dabei auferlegte, wurden mit jener heiteren Selbstverständlichkeit ertragen, die ihn sein ganzes Leben begleitete. In einem aber unterschied er sich von den meisten seiner Amtsgenossen: wenn er bei festlichen Gelegenheiten, bei Hochzeiten oder Taufen, erschien und seine Priesterpflicht erfüllte, nie war er nach der Feiel, dazu zu bewegen, an dem folgenden Festmahl teilzunehmen. Dann lächelte er den Pfarrkindern, die ihn gerne an der Tafel in ihrer Mitte gesehen hätten, freundlich zu und dankte herzlich, aber er schüttelte den Kopf: „Nein, nein, Ihr wollt mich verwöhnen und in den Tagen, die dann folgen, würde ich am Ende Huhn und Leckerbissen vermissen." Als er in Tombolo als Pfarrer tätig war, fehlte eines Tages das Geld zur Bestreitung notwendigster Ausgaben und Don Giuseppe sah sich genötigt, sich einige wenige Lire zu leihen, die er von seiner ersten Extraeinnahme zurückzuzahlen versprach. Und er war pünktlich, zwei Tage später segnete er eine Ehe ein und sofort brachte er dem Gläubiger die entliehenen Sold« zurück. „Es hätte mir weh getan, wenn es die Soldi eines Begräbnisses gewesen wären," erklärte er, wahrend der Gläubiger lächelte, als wollte er sagen: „Für mich wäre das einerlei gewesen." — (Das französische Parlament als Milrobenherd.) Der plötzliche Tob eines Mitgliedes der französischen Deputiertenkammer, das in einer der letzten Parlamentssitzungen erkrankte, hat den Anlaß zu eingehenden Untersuchungen der hygienischen Verhältnisse des Sitzungssaales ergeben, die zu recht überraschenden Ergebnissen führten. Die Ärztekommission stellte nämlich fest, daß im Sihungssaale bei einer Morgensitzung und einer Anwesenheit von nur 30 Abgeordneten nicht weniger als 30.000 Mikroben auf den Kubikmeter entfielen. Darunter waren Keime der gefährlichsten Krankheitserreger. Demnach läßt sich ermessen, wie viel Keime in der Luft bei einem vollbesetzten Hause vorhanden sind, und man kann dann gut und gern von einem Mikrobengehalt von 70.000 Stück pro Kubikmeter sprechen. — lEin Film der Eisenlmhnlataftrovhen.) Von der Erwägung ausgehend, daß die meisten Eiscnbahnkata» strofthen auf der Unachtsamkeit oder Ungeschicklichkeit der Eisenbahnbeamten beruhen, hat die Eiscnbahngcsellschaft von Chicago ihre besten Beamten aufgeboten, die für eine Filmaufnahme den vorgeschriebenen Dienst als Musterbeispiel zu verrichten haben. Neben diesem Film, der für die Eisenbahner eine gute Schule bilden muß, werden auch in einer Reihe von Bildern verschiedene Unglücks, fälle illustriert, die von ihrer Veranlassung an mit allen Möglichkeiten der Verhütnng oder eines raschen Eingreifens dargestellt werden. Diese Filmvorführungen stellen Kurse dar, die für alle Eisenbahnbediensteten obligatorisch sind. Sie sehen sich bei einigen der Bilder selbst aufgenommen, wo sie in einem der traurigen Fälle vielleicht eine verhängnisvolle Rolle spielen, und können nun bei dem Anblick dieses improvisierten Unglücks am besten den Entschluß fassen, es im wirklichen Falle besser zu machen. — (Der nalante Bürncrmeifter.» Ein nettes oder wenigstens nett erfundenes Geschichtchcn weiß „La Vie Parisienne" aus Italien zu erzählen: Königin Helene kam jüngst in ein kleines Städtchen in der Nähe von Florenz zur Einweihung eines Viltor-Gmanuel-Denl. mals. Nach den Festreden wurde der Königin ein Glas Ehrensctt gereicht. Bei dieser Gelegenheit fiel, von den Anwesenden unbemerkt, ein Tropfen auf ihr Kleid. Sie öffnete ihr Täschchen, um das Taschentuch hcrauszu nehmen; aber der biedere Herr Bürgermeister meinte mit einer treuherzigen Geste: „Aber, bitte, Majestät, das ist nicht nötig; es ist fchon alles bezahlt." — (Eine mutige Tat der Tochter Wilsons.) Miß Margaret Wilson, die Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten, hat diesertage einen besonderen Be-weis von persönlichem Mut abgelegt. Die junge Dame war mit ihrer Mutter in einem Hotel in Pennsylvanien abnestiea.cn und hatte sich eben zur Ruhe begeben, als plötzlich auf dem Korridor des Hauses ein lauter Feuerlärm entstand. Mall hörte ein rauhes Durcheinander von Männerstimmen, in das sich das angstvolle Jammern von Frauen mengte. Miß Wilson öffnete kurz entschlossen b,« Tür ihres Zimmers und eilte auf den Gang, wo sich die Leute in ängstlicher Hast drängten, während von der Decke bereits Feuerflammen aufzuckten. „Hat man die Kinder schon in Sicherheit gebracht?" rief mit lauter Stimme die Tochter des Präsidenten und eilte rasch in ein „Armer Hettor," Nagte Elschen, „er wt sich ja weh an seinem kranken Zungerl." Der junge Mediziner sah nachdenklich auf den Hund und die Kinder, dann lachte er kurz auf und wandte sich wieder seinem Teller zu. — Nach dem Essen zogen sich Herr und Frau Professor Urtik zurück, um ein Mittagsschläfchen zu halten; die Kinder liefen in den Garten. Sie wollten, daß sie der Vetter begleite, doch er lehnte ab. „Nein — laßt mich jetzt. Ich wM'noch etwas anschauen, komme bald nach." Nun stürmten sie unterwegs in die Küche. „Hektar soll mitkommen. Hektorl" „Noch nicht," wehrte die Köchin. „Er muh erst fressen und dann ein bißchen ausruhen. Ich schick' ihn schon hinunter." „Der Hettor ißt heute nichts. Er mag nicht." „O, bei mir ißt er schon. Geht nur." Es war ganz still im Hause; nur in der Küche hörte man TellergeNaft-per und die gedämpfte Stimme der Köchin, die zum Hunde redete Die dicke Aftollonia saß bequem auf einem Stuhl und lehnte den Kopf an die Wand, sich augenscheinlich zu einem sanften Schlummer vorbereitend. Auf zwei niederen Bänken waren die gebrauchten T'schbestecke ausgebreitet, die Hektor aufmerksam und etwas verdrießlich betrachtete. „Schnell. Hektor; schnell. Wird's bald!" Zögernd schob der Hund das erste Messer zur Seite und begann langsam daran zu lecken. Als er es vollständig gereinigt hatte, nahm er die Nächstliegende Gabel in die Arbeit, dann wieder ein Messer und so weiter. Er U»ng dabei sehr gründlich zu Werke und leckte die Bestecke vollständig blank. „Prav, brav," murmelte Apollonia halb im Schlafe, „später bekommst du dafür die Teller." Doch plötzlich wurde sie aus ihrem süßen Halbschlummer geweckt, — denn eine kräftige Faust faßte sie an der Schulter und eine Stimme schrie ihr in das Ohr: „Was treibst du denn da, du grausliche Vettel?" Zu Tode erschrocken rutschte die dicke Köchin vom Stuhle und blickte mit starren Augen in das zornige Gesicht des jungen Mediziners. Trotz seines Grimmes mußte er beinahe lachen, als er die entsetzten, verblüfften Züge Apollonias sah. „Du wunderst dich wohl, wie ich hereingekommen bill, was? Da durchs Fenster bin ich in die Nebenkammer gestiegen und habe deinem sauberen Geschäft zugeschaut. Na, der Onkel wird Augen machen!" Und ob Professor Urtik Augen machte! Er fluchte und schimpfte so gottesjämmerlich, daß seine arme, kleine Frau, die doch nichts dafür konnte, nmnch heißes Tränlein vergoß. Ms aber die musterhafte Apollonia Knall und Fall davongejagt worden war, beruhigte sich der ergrimmte Hausherr wieder und kaufte auch seinem Frauchen ein neues Kleid, um sie zu trösten. Aftollonia hatte beim Abschied noch jammernd versichert, sie habe Geschirr und Bestecke immer noch zuletzt mit einem weichen Tuche abgewischt — sie sei eine reinliche Person und wisse, was sich gehöre. Überhaupt hätte sie Hektors Dienste nie in Anspruch genommen, wenn ihr die Frau Professor das gewünschte Küchenmädchen gehalten hätte. So bekam nun Hektor den Beinamen „Küchenmädchen" und bald hörte er ebenso auf diesen Namen wie auf seinen ursprünglichen. Seit er aber trotz seines Titels keine häuslichen Verrichtungen mehr zu besorgen hatte, war und blieb seine Zunge heil und fehlerlos. Irrungen. Von tz!>. D>. Applet«?»,. Autorisierte Übersehung. (Nachdruck ««boten ) (2. Fortsetzung.) Der Nebel greift den Hals an. Hier 'rum muß doch irgendwo ein Wirtshaus sein, nicht wahr? Allerdings, Herr, „PeMroke Castle"! Dann, guter Mann, bringen Sie mich dorthin, so rasch sie können. Dieser Aufforderung kam der Mann sehr bereitwillig nach. Die Bar im „Pembroke Castle" erschien Philipp Doyle nach seiner jüngsten Erfahrung als ein blendend erleuchteter Salon. Im Kamin brannte vergnügt ein helles Feuer, ein rosenwangigcs Schankmädchen lächelte ihm freundlich zu und ein Glas dampfender Skotch mit einem kleinen Stückchen Zitrone drin verscheuchte wenigstens zeitweise die schwarzen Gedanken, die sein Gemüt ergriffen hatten. Sein Führer erwies sich als ein wetter-harter Vertreter aus der Gattung der Schiffer, der ein Viertelliter Rum mit natürlichem Wohlbehagen zu sich nahm. Ihr Wohl, Herr! sagte er. Das ist verdammt besser als — Sie Wissen's ja, 's ist elend schmutzig das Kanalwasser. Ich möchte nicht drin ersaufen, weiß Gott nicht! Nein, sagte Philipp, indem er dem biederen Schiffer ein Geldstück in die Hand drückte, ich kann wohl sagen, ich auch nicht. Ich würde einen reinlicheren Tod vorziehen; besten Dank! Dann sah er nach der Uhr auf und fragte: Ist das die richtige Zeit, Fräulein? Jawohl, höchstens eine Minute vor Bahnzeit. Es war zehn Minuten vor sieben nach dieser Wirts' Hausuhr. Laibacher Zeitung Nr. 182. 1669 9. August 1913. nahe gelegenes Gemach, wo drei kleine Kinder ahnungslos in ihren Betten schliefen. Mit kräftigem Griff langte das tapfere Mädchen nach den Kleinen und eilte mit ihnen über die raucherfüllte Treppe hinab ins Freie. Miß Margaret Wilson hatte bei der tapferen Rettung mehrere Brandwunden erlitten. Als Präsident Dr. Wilson von der mutigen Tat seiner Tochter erfuhr, sendete er seiner Tochter ein Telegramm folgenden Inhalts: „Du haft dich als echte Tochter dieses edlen Landes erwiesen. Es ist erste Menschenftflicht. Schwachen und Hilflosen beizustehen." — (Das Heiratsversprechen des Bürgermeisters.) Die öffentliche Netätigung der Frauen nimmt in England oft belustigende Formen an. So befindet sich jetzt der Bürgermeister von Cambridge, Edward Barry, dank den energischen Frauen der berühmten Universitätsstadt in der unangenehmen Lage, entweder die Bürgermcisterstelle oder den Iunggescllenstand verlassen zu müssen, so sehr ihm auch an beiden liegt. Mr. Barry ist nun zum zweiten-, male Bürgermeister und möchte es auch zum drittenmal«: werden — nur hat er es jetzt mit den Frauen zu tun. Als man ihn zum erstenmale wählte, hatte Barry den Frauen versprochen, zu heiraten, da ein lcdiger Bürgermeister, möge er der tüchtigste sein, nach Weiberansicht ein Unding ist. Er heiratete jedoch nicht; er tat es auch nicht, als man ihn zum zwcitcnmale wählte. Die Frauen mahnten ihn wiederholt, und jetzt erklärten sie ihm, datz sie ihn unbarmherzig zu Falle bringen würden, wenn ei sein Verspreche:! nicht einhalte. «Ich finde die Richtige noch immer nicht," sagte der Bedrängte. „Wir werden Ihnen eine Liste entsprechender junger Damen vorlegen," lautete sofort die Antwort. So hat nun der Arme die Qual auch der Frauenwahl zu derjenigen einer Bürgermeisterwahl. Um die Zähigkeit der Frauenwelt von Cambridge ganz zu begreifen, muß man wissen, daß Mr. Barry wohlhabend, verhältnismäßig jung und von sehr einnehmendem Wesen ist. — (Vor den Augen der Theaterbesucher erhängt,) Aus Petersburg wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Im Theater von Taschkent wurde ein russisches Stück aufgeführt, in dem der Held zur Todesstrafe durch den Strang verurteilt wird. Die Vollziehung der Strafe erfolgte auf "ffener Szene. Der für die Theatervorstellung errichtete Galgen hatte natürlich genügende Sicherheitsvorrichtungen, um die Strangulierung nur scheinbar zu vollziehen. Vei emer der letzten Vorstellungen wurde auch das Urteil wieder durch den Scharfrichter des Stückes vollstreckt. Der Hauptdarsteller der Rolle, der gehängt wird, spielte diese Rolle mit großer Narurtreue. Der Eindruck war vollständig. Bei der letzten Vorstellung jedoch ergriff die Zuschauermenge eine sonderbare Unruhe, denn die Natürlichkeit schien zu weit zu gehen. Tatsächlich stellte es sich heraus, daß der Apparat versagt hatte und daß die Schutzvorrichtung nicht in Wirksamkeit getreten war. Voi den Augen der Zuschauer war der Held des Stückes tatsächlich gehängt worden. Anfangs glaubte man nur an einen betrübenden Unglücksfall. Die weitere Untersuchung des Falles hat aber ergeben, daß aller Wahrscheinlichkeit nach ein Mord vorliegt. .Ein Schauspieler, der mit der Gattin des Gehängten Beziehungen hatte, soll sich kurz vor der Aufführung des Aktes in eigenartiger Weise an dem Galgen zu schaffen gemacht haben, was durch die Bühnenarbeiter bezeugt wird. Erwiesen ist ferner, daß stch der Schauspieler von dem Techniker mehrfach den Mechanismus des Galgens erklären ließ Der Schauspieler wurde verhaftet. — (Tetcltivc im Ballolal.) Eine der exzentrischesten Vallvcranstaltungen. die je in den Vereinigten Staaten stattgefunden hatten, wurde diesertage von einer amerikanischen Millionärin in Szene gcscht. An dem Balle nahmen etwa 500 Personen teil, die alle in glänzender Gesellschaftstoilettc erschienen waren. Die Gastgeberin, die als Feenkönigin gekleidet war, trug im Haar ein prächtiges Diamantcndiadem, das von einer kleinen elektrischen Batterie, dir die Dame unter der Frisur verborgen hatte, in blendendem Lichterglanz erstrahlte. Wo» hin das Auge ilur blickte, sah man Gold und kostbare Edelsteine. Der Wert der Schmucksachcn, die an diesem Abend zur Schau getragen wurden, belief sich auf etwa 40 Millionen Kronen. Die fürsorgliche Veranstalterin des Festes hatte, um ihre Gäste vor eventuellen bösen Überraschungen zu bewahren, unter den Tänzern mehrere Polizciagentcn aufgestellt, die die Aufgabe hatten, den kostbaren Schmuck der anwesenden Damen in unauffälliger Weise zu bewachen. Nach der ersten Quadrille kam es da bei der „Damcinvahl" zu einigen höchst ergötzlichen Szenen. Mehrcrc Damen, die »licht wußten, wer die zurückhaltenden bescheidenen Herren waren, die sie mit so ergebenen Mienen betrachteten, ohne sie auch nur einen Moment aus dem Auge zu verlieren, baten diesen oder jenen dieser ruhigen Gentlemen um einen Tanz, worauf sie jedoch unter höflicher Verneigung einen — Refus erhielten. „Sonderbare Kavaliere das", murmelte höchst indigniert eine junge Dame, «gewiß sind diese Herren europäische Diplomaten, weil sie ein gar so exklusives Verhalten an den Tag legen." Die Dame wäre nicht wenig erstaunt gewesen, wenn sie erfahren hätte, daß der exklusive Kavalier um den Lohn von fünf Dollar ihr wertvolles Pcrlenarrangement zu bewachen hatte. Was ist Farbe? Belehrende Plauderei von M. H. Baeg c. sNachbrucl verhole».» Für diejenigen, welche es lieben, sich für sogenannte Naturwunder zu begeistern, ist es vielleicht eine willkommene Bereicherung ihres Wunderschatzes, wenn ich ihnen die Seltsamkeit vorhalte: die Summe aller Farben oder richtiger der sogenannten sieben Regenbogenfarben — ist die Farblosiglcnt. Fällt der Lichtstrahl nämlich durch ein Prisma, d. h. durch ein eckig geschliffenes Glas, so zerteilt er sich in jene sieben Ncgcnbogcnfarben, die man dann aber wieder zu farblosem, sogenannten weißem Lichte vereinigen kann, indem man sie durch eine sogenannte Sammellinse hindurchgehen läßt, hinter der sie sich wieder zum farblose,! Lichtstrahl vereinige». Man nennt diese Zertcilimg des Lichtstrahles beim Diirch^ gange durch das Prisma die Farbenzerstrcnung. Weil man das Licht teilen kann, hat man lange Zeit das Licht für einen Stoff gehalten, an einen Lichtstoff geglaubt, der von der Sonne nach allen Seiten aus-fließe und dabei rund acht Minuten brauche, um bis zur Erde zu gelangen. Man bezeichnet diese Lehre als die Emanations- oder Emissions-, d. h. Ausfluhtheorie. Jetzt ist sie allgemein aufgegeben, und man hat an ihre Stelle die Undulations- oder Vibrationstheorie gesetzt, die man zu Teutsch auch als Schwingungstheorie bezeichnen kann. Nach dieser bringt das Licht der Sonne den stther des Weltraums und die Luft der Erdatmosphäre in schwingende Bewegung und bewirkt dadurch die Lichterscheinung. Demnach ist das Licht eine Vewegungserscheimmg. Was nun vom Licht gilt, gilt auch von den Farben, den Bestandteilen des Lichtes, wenn man auch hier dem Worte Bestandteil nicht dieselbe stoffliche Bewegung unterlegen kann wie den mechanischen Nestandteilen einer Uhr, den chemischen des Brotes; denn das Licht ist ja eben lein Stoff. Die natürliche» Farben undurchsichtiger Stoffe, z. B, das Rot des Zinnobers, das Grün des Blattes sind nur die reflektierten, d. h. zurückgeworfenen Färb-strahlen des auf sie fallenden weihen Sonnenlichtes, während die übrigen Farben alle von dem betreffenden Stoffe absorbiert, d. h. verschluckt werden. Es kann daher ein Körper nur dann eine gewisse Farbe zeigen, wenn diese Farbe in dem auf ihn fallenden Lichte mit enthalten ist. Das Not des Siegellacks verschwindet z, B., wenn wir es bei einer Spiritusflamme betrachten und dem Spiritus etwas Kochsalz vorher beigemischt haben, weil in dem Lichte einer solchen Flamme keine roten Farbstrahlen vorhanden sind. Ein Stoff, der das ganze empfangene Licht wieder zurückstrahlt, erscheint deshalb weiß, einer, der alles Licht vollständig in sich aufsaugt, erscheint schwarz. Es ist allgemein bekannt, daß die Töne einer Kla-vicrsaite auf Schwingung«! derselben beruhen, so baß man bei einer angeschlagenen langen Baßsaite diese Schwingungen selbst sehen kann. Jeder verschiedene Ton » beruht auf Schwingungen verfchiedener Länge oder Zeitdauer. Ganz dasselbe ist es bei den sieben Farbenstrahlen des prismatischen Spektrums, d. h. des in seine sieben Farbentcilc zerlegten weißen Lichtstrahls. Es ist eine Tat der neueren Physik, die Schwin» gungcn genau und zuverlässig gemessen zu haben, welche die verschiedenen Farbenstrahlen ihrer Farbe gemäß machen. Die roten Strahlen machen die wenigsten Schwingungen, nämlich 456 Billionen, die violetten die meisten, nämlich 667 Billionen per Sekunde. Die Tonschwm-gungen sind viel weniger zahlreich, indem der tiefste hörbare Ton 7 und der höchste noch hörbare, obgleich sehr feine Ton 24.000 Schwingungen in der Sekunde macht. Unser Gesichtssinn ist also in einem unendlich viel weiteren Umfange empfänglich als unser Gehör. Neben dem vorhin am roten Siegellack angeführt«, Beweis, daß die Farben nicht stofflich in den Körpern beruhen, sondern durch das Licht bedingt sind, sei hier noch des überraschenden Verhaltens der sogenannten Er-gänzungs- oder Komplementärfarben gedacht. Für Rot ist die Ergänzungsfarbc Grün, für Blau ist es Orange; Gelb wirb ergänzt durch Violett. Der Feucrwerkfabrilant bedient sich des Chlorstrontiums, um eine rote, des Chlor« kupfers, um eine grüne Flamme hervorzubringen. Setzt ma» zwei »nit diesen Stoffen gefärbte Spiritusflammen nebeneinander, so sieht man eine schöne rote und eine schöne grüne Flamme, sieht ma» aber von der Seite durch beide auf einmal hindlirch, so sieht man lein Gemisch beider Farben, sondern eine weiße Flamme. Beklebt man einen Kreisel mit einem Papier, auf welchem abwechselnd gelbe und violette, oder rote und grüne, oder orange und blaue Dreiecke, deren Spitzen im Mittelpunkte der Kreiseloberflächc zusammentreffen, gemalt sind, so verschwinden diese Farben, wenn man den Kreisel dreht, und man sieht nur eine weihe Fläche. Die Ergänzungsfarben heben also einander auf. Sie rufen aber einander auch hervor und verdienen erst dadurch ihren Namen. Wenn man an einen aufrecht gestellten großen Bogen weißes Papier eine Siegellackstange anlehnt und diese dann eine Zeitlang mit unverwandten Augen ansieht, so verwandelt sich allmählich der graue Schatten, den die Stange auf das Papier wirft, in die Ergänzungsfarbe von Rot: in ein lebhaftes Grün._______ _______ Wahrhaftig, sagte er, der Irrweg hat mich eine halbe Stunde gekostet, aber diesmal werde ich's anders machen. Gute Nacht, guter Mann; gute Nacht, Fräulein! Damit ging er wieder hinaus in den Nebel, aber jetzt geradeaus nach Primrose-Hill. Als er einmal auf dem richtigen Wege war, machte es ihm keine Schwierigkeiten mehr, die etwas schmale Durchfahtt zu finden die er passieren mußte. Er nahm weiter keine Notiz von einem geschlossenen Wagen, der am Eingänge eines engen Gäß-chens hielt, das durch einen Torweg zu den vorhin er-wähnten Ateliers hinunterführte. Freilich hatte er spater ernste Veranlassung, sich des kaum sichtbaren, prosaischen Gefährtes zu erinnern, das in jenem dunkeln Novcmber-tagc bereits eine tragische Rolle in seinem Leben gespielt hatte, ohne daß er's wußte. m.k.?'" 3"^/ b"' langen Gasse ging er unter einem in ^tebel gehüllten grünlichen Ding weg, das unter gewohnlichen Umständen eine Gaslaterne war. und befand U "'s emem viereckigen, auf drei Seiten von hohen Nach e'ngebauben eingeschlossenen Hofe. Zu Sommers-ze. en waren diese Wände mit blauer Klematis und Crimson Rambler bewachsen. An der Westseite des Matzes stand em efeuumranktes Portierhäuschen. Bei 5A'. "!°l/s em recht malerisches Fleckchen, aber an m^, !v!'^ c" ^enb war es ein wirkliches Loch, wo ^ l- ">"^"a weitertasten mußte, wenn man sich °"ang 's Philipp mit tt.ss n 7 Streichholzes, die Lage der Tür festzu-ns^'<.,n ". ^'- Da sie wett offen stand, trat er d^n^eÄel^^e'""^ G""g, hinunter, der in Zweites Kapitel In diesem Augenblicke näherten sich rasch Schritte; o,e „mere Tur flog ans, und eine große Gestalt rief ihm entgegen: Wer ist da? Was wollen Sie? Die Stimme des Sprechenden klang scharf, wenn nicht erregt. Wer da isi? Ei, ein armer umnebelter Künstler namens Philipp Doyle. Hast du ein Verbrechen begangen - oder was? Ich bin kein Polizist. Bin eben hergekommen, cin Weilchen bei dir zu plaudern, ein Pfeifchen zu schmaucht,» und womöglich etwas Trinkbares einzunehmen. Ah! Du bist's. Philipp. Wie zum Teufel bist du hereingekommen? Die Tür stand offen; war überrascht bel so einer Menge brauchbarer Sachen, die überall hier herumliegen. Darf ich nähertreten? Ei, gewiß; eine Minute später hättest du mich nicht mehr getroffen. Ich wollte gerade fortgehen. Entschuldige - eine Verabredung? Die Antwort kam etwas zögernd heraus. Nun — ja — eine Verabredung. Dann änderte sich der Ton plötzlich. Doch — die Geschichte wird nicht lange dauern. Freue mich sehr, dich zu sehen, mein Junge. Komm an den Kamin! Eine Erfrischung, wie? Etwas Heißes? Orango-Pekoe — mit einem Scheibchen Zitrone auf russische Art, ober was meinst du zu einem guten ordentlichen heißen Whisky-Toddy? Ich für meine Person neige bei diesem scheußlichen Wetter mehr zu dem — Toddy? — Jawohl. So geht mir's auch. Ich will dir übrigens offen gestehen, ich habe schon einen getrunken. In Anbetracht der Witterungsverhältnissc, wie du so richtig bemerkst. Mittlerweile waren sie im Atelier weitergegangen. Es niar cin hoher Raum, der leicht eine Kapelle hätte abgeben können, aber in Wirklichkeit war er mehr ein Museum und enthielt eine Menge gespenstischer und phantastischer Figuren, die man bei dem trüben Lichte, das sich von einer an der hölzernen Decke hängenden ägyptischen Lampe mühsam durch die nebelige Atmosphäre verbreitete, nur undeutlich erkennen konnte. Am Ende des Zimmers, hinter einem großen Schirme, brannte in einem offenen Kamin ein kümmerliches Feuer, von dem aus hie und da cin Lichtschein die eichene Täfelung sehen lieh, und in einem Kessel sang ganz leise in tiefen Tönen siebendes Wasser. Dieser Teil des Ateliers war vom übrigen durch hohe Vorhänge aus Cordobaleder abgetrennt und seinerseits wieder auf der linken Seite durch feine ägyptische Flechtarbeit in zwei Räume zerlegt. Über dem Kamin hingen altertümliche Waffen und Schmuckstücke in künstlerischer Anordnung; rechts davon stand ein Waliser dreistöckiges Büfett mit allerlei Schnitzereien. Davor lag in der Mitte ein persischer Teppich, worauf ein alter eichener Tisch und an dessen Seiten bequeme Arm-« stuhle standen. Du hast mir wahrhaftig eine Überraschung bereitet, sagte Frank Dixon, als er ein paar Wachskerzen auf dem Tische anzündete. Du willst also Hörner kriegen, he? Darf ich dich fragen, warum? Frag' das Wetter. Denk' dir, in einer solchen Nacht ausgehen zu müssen auf die Suche nach einein Weibe! Auf die Suche nach was? Nach einen: Weibe. Jawohl. Die Lichtstrahlen fiele» jetzt voll auf Frank Dixons Gesicht: eine Rembrandtsche Gestalt, ein schöner, heiterer von Gesundheit und Kraft strotzender Mann, der sich seiner Vorzüge bewußt ist und sie voll zur Geltung bringt. Mit seinen hellblauen Augen, seinem wohlaepfleg-ten Schnurrbart, dem dichten braunen Lockenhaar, den rosigen Lippen, den kräftigen weißen Zähnen und dem gebräunten frischen Gesicht war er eine stattliche Erscheinung im wahren Sinne des Wortes. (Forts, folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 182. 1670 9. August 1913. Wir sehen also: Nicht dre stoffliche Beschaffenheit der gefärbten Körper, sondern die Zahl der Schwingun-gen des durch sie zerstreuten Lichtstrahls bedingt die unendliche Mannigfaltigkeit der Farben. Nicht mit Krapp oder Indigo usw. färbt der Färber unsere Kleiderstoffe, sondern mit Licht, dem er nur eine passende Stätte bereitet. Tiefe Stätte muh uns noch einen Augenblick beschäftigen. Wir werden uns das Verständnis der Frage bedeutend erleichtern, wenn wir uns an die farbenschil-lcrnden Federn mancher Vögel erinnern, deren Farbenglanz bloß bei einer gewissen Haltung gegen das. auffallende Licht erscheint. Das schöne Farbenspiel am Halse der Feldtaube ist nur bei auffallendem Lichte sichtbar, während wir ein einzelnes Federchen unscheinbar braungrau finden, wenn wir es wie einen durchscheinenden Körper gegen das durchfallende Licht betrachten. Dasselbe ist es mit den prächtig gefärbten Staubschüftpchen auf den Flügeln des Schillerfalters- unter dem Mikroskop sehen sie bei durchfallendem Licht braun bis schwarz aus. Aus dem Umstände, daß es einer gewissen Wendung dieser farbenglänzenden Körper bedarf, um ihren Farbcnglanz hervortreten zu lassen, geht hervor, daß auf derjenigen Fläche, welche allein und auch nur in einer gewissen Richtung gegen das Licht die Farbe erscheinen läßt, die kleinsten Teilchen derselben hiezu sich in einer gewissen Lagerung befinden muffen. Nur hierauf kann die Farbenerscheinung beruhen. Eine Veränderung dieser Anordnung und die Größe dieser kleinsten Teilchen dürfen wir uns aber nicht zu grob und handgreiflich vorstellen. Denn wenn wir mit einem Wasscrtropfcn auf einen Porzellantellcr von einem Stückchen roter Farbe etwas abreiben, so ist das Abgeriebene immer noch rot, obgleich durch das Reiben doch gewiß die Teilchen derselben aus ihrer bisherigen Anordnung gebracht worden sind. Wir müssen hier also eine äußerst feine Anordnung unendlich kleiner Teilchen annehmen, die nicht einmal das Mikrofkop nachzuweisen vermag. Diese kleinsten Teilchen können nichts anderes sein als die Atome der Chemiker. Jeder chemische Prozeß beruht nun auf einer Veränderung der Anordnung der Atome, und daher ist damit in vielen Fällen eine Veränderung der Farbe verbunden. Der Zinnober ist ein recht einleuchtendes Beispiel dafür. Bei dessen Vereitung aus Quecksilber und Schwefel werden diese beiden Stoffe anfänglich bloß innig gemengt, bis das Geinenge schon eine braunrote Farbe zeigt, welches aber nachher unter Anwendung von Wärme leicht vollends zur chemischen roten Verbindung gebracht wird. Dieselben Mengeilteilchen Quecksilber und Schwefel, welche den scharlachroten Zinnober bilden, bilden auch ein samtschwarzes Pulver, welches sehr leicht m Zinnober übergeführt werden kann. Jenes ist in der Hauptsache dasselbe wie dieser, und nur in der Anordnung der Atome verschieden, wodurch ein anderes Verhalten zu dem auffallenden Lichte bedingt wird. Dle Farbenerscheinungen sind also bedingt erstens durch die Zerlegbarkeit des Lichtstrahles und zweitens durch dle Anordnung der Atome des betreffenden farbig erscheinenden Stoffes. Lolal- und Provinzial-Nachrichtm. — ^Wünsche in Fahrplan'Angclegenheitcn.) Es kommt zuweilen vor, daß an sich erfüllbare Wünsche in Fahrplan-Angelegenheiten so spät vorgebracht werden, daß sie zu den Terminen des Fahrplanwechfels nicht mebr berücksichtigt werben können, ohne eine Verzögerung in der Drucklegung der Fahrpläne und deren wiederholt beklagte verspätete Hinausgabe zu verursachen. Derartige Falnplanwünsche können daher künftighin nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn sie in betreff der Winterfahrordnung bis Ende April, für die Sommerperiode jeweils bis spätestens Anfang Oktober an die zuständige Staatsbahndirektion gerichtet werden. — (Patriotische Feier.) Aus Krainburg wird unb geschrieben: Donnerstag den 7. d. M. befand sich das 17. Infanterieregiment Ritter von Milde aus Klagenfurt hier auf dem Durchmarsche. Gleichzeitig war ein Bataillon des gleichen Regiments aus Laibach hier eingetroffen. Hiebei wurde in den festlich geschmückten Garten» und Restaurationslokalitäten der Frau Maria Mayr der Gedenktag des Sieges unserer Truppen in der Schlacht bei Iajce in Bosnien in solenner Weise gefeiert. Zu Mittag fand daselbst ein Offiziersbankett statt. Am Abende fand ein großes, von einem zahlreichen distinguierten Publikum besuchtes Gartenfest statt, bei welchem ebenso wie beim Bankette die zu diesem Zwecke aus Laibach erschienene Militärkapelle des Infanterieregiments Nr. 27 konzertierte. — (Truppcndurchzug.) Aus Krainburg wird uns unter dem Gestrigen geschrieben: Heute sind in unserer Stadt drei Batterien des neunten, derzeit in Klagenfurt garnisonierenden Feldkanonenregiments, die sich auf der Heimreise von den in St. Peter am Karst stattgehabten Schießübungen befinden, eingetroffen. Sie begeben sich nach kurzer Rast nach Neumarktl, um von dort über den Loibl nach Klagenfurt zurückzukehren. In der nächsten Woche wird sodann von Klagenfurt aus zu den Manövern im Gailtale ausgerückt werden. — (Vom Weitzkrainer Vahnbau.) Die Maurer- und Erdarbeiten zwecks Vergrößerung des Rudolfswerter Bahnhofes sind trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse weit vorgeschritten. Der Zubau zu dem Nahnhof-gebäude ist im Rohbau fertiggestellt und bereits unter Dach gebracht worden. Die Hochbauten und Zubauten rechts vom Vahnhofgeleise stehen teils unter Dach, teils im Gleichungsstadium. Die Anschüttungen und Erdab-grabungen zu beiden Seiten des Bahnhofes gehen sichtlich vonstatten. Die lange Futtermauer längs der zum Bahnhöfe führenden Straße wird bald vollendet sein. Die meisten Arbeiter sind gegenwärtig mit der Herstellung des Dammes zwischen dem Bahnhöfe und dem Tunnel-eingange beschäftigt. Behufs Gewinnung des zur Anschüttung des Dammes erforderlichen großen Material-quantums mußte man die oberhalb der Reichsstraßc befindlichen dichten Wäldchen abstocken nnd die freigelegt ten Lehnen in der Länge voll etwa 150 Metern und in der Breite von zwei bis vier Metern abgraben. Der Bau des 240 Meter langen Kapitelbergtunnels dürfte in etwa sechs Wochen vollendet sein. Die Arbeiten darin werden sich aber bis in den Spätherbst ausdehnen, da die Herstellung eines Tunnelkanals und die Verputzarbeiten an den Wölbungsmauern noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen werden. Der Bahndamm zwischen der Eisenbahnbrücke und dem Tunnelausgange schreitet seiner Vollendung entgegen. An dessen Fuße werden dermalen starte Betonstützmauern in die Böschung eingebaut, da sich die bereits aufgeführten Trockenstützmauern nicht widerstandsfähig erwiesen. Der Viadukt am linken Ufer des Gurkflusses sowie der Brückenpfeiler inmitten des Flusses sind bereits vollendet. Der Viadukt am rechten Fllißufer wird soeben überwölbt. Im Oktober dürfte man mit der Montierung der 160 Meter langen Eisenbahnbrücke beginnen. Das Vahnhofgebäude in St. Michael dürfte bis zum Herbste vollendet und bezugsfertig sein. Die Eisenbahnstrecke von der Brücke bei Nudolfs-wert bis zum zweiten Baulose ist so weit ausgebaut, daß nach Herstellung des Oberbaues mit dem Schienenleger wird begonnen werden können. Wohl sind aber im zweiten Baulose noch viele Arbeiten rückständig, da dort mit Terrainschwierigkeiten gekämpft werden muß. Die Nau-unternehmung ist fest überzeugt, daß die Vollendung des Baues im ersten und zweiten Naulose keinen Aufschub erleiden werde. ll. — «Ausgeschriebene Lehrstelle.) An der k. k. Staatsgewerbeschule in Czernowitz gelangt mit 1. Oktober 19 l3 eine Lehrstelle der neunten Rangsklasse für die bautechnischen Fächer, Geometrie, Projettionslehre, Algebra und Feldmeßkunde zur Besetzung. Bewerber um obige Stelle haben ihre an das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten gerichteten Gesuche bis 25. d. M. bei der Direktion der eingangs genannten Lehranstalt zu überreichen. Alle näheren Auskünfte erteilt das hiesige Gewerbeförderungsinstitut für Krain, Wiener Straße 22. — Warnung vor obskuren ausländischen Patentagenten.) Gewisse ausländische „Patentagenten", die weder in patentrechtlicher, noch in patenttechnischer oder finanzieller Beziehung irgend welche Garantie bieten, pflegen sich an kleine, unerfahrene inländische Erfinder mit allerhand Versprechungen zu wendeil, locke»! ihnen kleinere oder größere Beträge heraus und melden hiefür entweder gar keine oder fehlerhafte und wertlose Patente an. Interessenten werden vor ihnen gewarnt. Jedenfalls ist es geboten, sich bei solchen Gelegenheiten genaue Informationen zu verschaffen. ** (Schulen des Schulluratoriums in Laibach.) Über die vom Schulkuratorium in Laibach verwalteten Schulen wird uns berichtet.- Die deutsche Privat-Lehre-rinnenbildlmgsanstalt wies auf: Den zweiten Jahrgang besuchten 23 Zöglinge, davon erhielten das Zeugnis der Eignung zum Aufsteigen in den dritten Jahrgang 22 Zöglinge, darunter 11 mit Vorzug, 1 Zögling blieb un-geprüft. Den vierten Jahrgang besuchten 29 Zöglinge-davon erhielten 23 das Zeugnis der Eignung, darunter l3 mit Vorzug. 5 erhielten die Erlaubnis zu einer Wiederholungsprüfung nach den Ferien; 1 Zögling erhielt die zweite Fortgangsklasse. Zur Reifeprüfung meldeten sich 25 Zöglinge (4 Zöglinge hatten noch nicht die vorgeschriebene Altersreife). Von den Prüflingen erhielten 21 ein Zeugnis der Reife, darunter 11 mit Auszeich' nung. 1 Prüfling wurde auf 1 Monat, 2 Prüflinge auf 1 Jahr zurückgewiesen. — Die deutsche Privathandels-schule für Mädchen zählte 19 Vesucherinnen, den au der hiesigen Handelslehranstalt Mahr vom 23, bis einschließlich 25. Mai l. I. vorgenommenen Prüfungen unterzogen sich alle 19 Schülerinnen und es erhielten auf Grund dieser Prüfung und der Jahresleistungen ein Zeugnis mit Vorzug 3 Zöglinge, 15 Zöglinge elr. Zeugnis mit genügendem Erfolge. Bei 1 Schülerin war der Erfolg ungenügend. An der Schule wirkten 5 Lehrkräfte. — Die achtklassige deutsche Privatmädchenvolksschule zählte 109 Schülerinnen. Der Muttersprache nach waren 95 deutsch, 6 slovenisch und 8 anderssprachig. Für die höhere Klasse wurden 99 geeignet, 8 ungeeignet befunden, ungeprüft blieben 2. — Den der Schule angeschlossenen Fortbildungskurs besuchten 16 Schülerinnen, davon 13 deutsch, 3 anderssprachig; für den Eintritt in eine Mittelschule waren alle geeignet. — Die vierklassige Privatvolksschule in Sava-Aßling zählte 205 Schüler, und zwar 101 Knaben und 104 Mädchen. Von den am Schlüsse des Schuljahres verbliebenen 165 Schülern wurden 166 zum Aussteigen reif, 19 zum Aufsteigen nicht reif befunden. Von der Gesamtzahl der Schulkinder wohnten im eigenen .Schulsprengel 153 Kinder. — (Eisenbahner in der Adelsberger Grotte.) „Der Verband absolvierter Mittelschüler der Südbahn" veranstaltet morgen nachmittags in der Adelsberger Grotte ein großes Fest, wobei die Wiener Kapelle der Eisenbahner konzertieren wird. — iSpende.) Anstatt eines Kranzes für ote verstorbene Frau Marie Galle hat Herr Guido Zeschko dem Elisabeth-Kinderspitale 20 X gespendet. — < Leichenbegängnis.) Gestern nachmittags wurde unter zahlreicher Beteiligung die Leiche des Herrn Advo katen und Landesgerichtsrates i. R. Ivan Vencajz auf dem Friedhof zum Hl. Kreuz bestattet. Dem Leichenwagen fuhr ein mit einer großen Anzahl von Kränzen beladener Wagen voran. Dem Verblichenen erwiesen folgende Herren die letzte Ehre: die Hofräte Ritter von Laschan, Levec, Pajt, Dr. Zupanc und Kavöi5': der Erste Staatsanwalt Ritter von Lu schan, Oberlandesgerichtsrar Hauffen, Staatsan' waltsubstitut Ritter von Grasselll; die Neichsrats^ abgeordneten Kommerzienrat P o v 5 c, Advokat Doktor Ravnihar und Kanonikus Dr. 5 itni k; die Landes-ausschußbeisitzer Dr. Pegan und Dr. Zajec; die Landtagsabgcordneten Dermastija und Dr. Gre gori^ die Gemeinderäte der Slovenischen Volksftartei unter Führung des Herrn Steuerverwalters Lillegi die Direktoren ktritof und R e m e c, die Kanoniker Dr. Grude n und Prof. Dr. Iane 5 i 5; Magistrats direktor i. N. V o n^i n a; die Laibacher Mitglieder der Advokatcnkammer unter Führung des Seniors Doktor Papc5, Abordnungen des Handelsvereines „Merkur" unter Führung des Herrn Obmannes Lilleg, des Mu silvereines „Ljubljana" (mit Fahne), des Musitvercincs „Glasbena Matica", der Institute „Vzajemno ftodporno drul-tvo", „Vzajemna zavarpvalnica", „Gospodarska zveza" und „Rafaelova dru/ba", ferner eine Abordnung des „offizielle»!" Fcucrwehrverbandes, viele Beamte der Landesämter und der genannten Institute u. a. m. Der Männerchor der „Glasbena Matica" brachte unter Lei-tung des Herrn Musikdirektors Hubad Trauerchöre zur Absingung. — iLeichenbeffängnis.) Aus Krainburg wird uns geschrieben: Mittwoch den 6. d. M. fand hier das Lei chenbegängnis des in noch jugendlichem Alter verschiede nen Laibacher Hoflaftlans und sürstbischöflichcn Sekretärs Juan Mären 5 i 5 unter enormer Beteiligung von Leidtragenden aus allen Kreisen der Bevölkerung statt. Selbstverständlich war die Beteiligung aus den Kreisen der Geistlichkeit eine besonders große; es nahmen über 70 Geistliche im Ornate am Leichenbegängnisse teil. wo bei das Laibachcr Domkapitel mit seinen Domherren vollzählig vertreten war. Die irdische Hülle des Ver blichenen wurde vom Gcneralvilar des Laibacher Domtaftitels, Herrn F l i s, eingesegnet. Am Kondukte nah men u. a. der k. l. Vezirkshaufttmann liebst zahlreiche» Vcamtcn diverser Ressorts, der Bürgermeister, der Gym nasialoilektor, viele Professoren, Gemeinderäte, mehrere Landtags- und Reichsratsabgeordnete und eine Depu^ tation des itrainburger Veleranenvereines teil. — iTodetzfall.» In Krainburg starb gestern der Realitätcnbesitzer und Fleischer Franz >> u m i im Alter von 53 Jahren, Der Verstorbeile war schon längere Zeit kränklich. — (Theatervorstellung.) Der Verein der latholi' schen Jünglinge in Laibach veranstaltet morgen nach' mittags um:! Uhr im „Ljuosti oom" in Krainburg eine Aufführung des fünfaktigen Theaterstückes „Stanoviten kraljevi5". Der Vorstellung gehen Gesanasvorträge des katholischen Gesellenvereines nebst einer Ansprache voran. Eintrittsgebühr 1 /5, 80 /«, 60 /« und 40 /t; Stehplätze 30 /<. — t,ch - (Propositioneu für die Feldiagdsuche,) vcran-findet am 8 September bei Dom/.ale im Revier des Herrn F. Urbanc, und zwar bei jedem Wetter statt. Das detcn -Laibach, und zwar bei jedem Wetter, statt DaS detaillierte Programm ist bei der Nemmngsstelle crhaltllch. 2) Die Suche wird als Fcldjagd suche veranstaltet, und zwar ist sie die erste vom „Österreichischen Kynologenverbande" anerkannte Feldjagdsuche des Vn-eines. 3.) Gs werden folgende Preise ausgeschrieben: erster Preis 100 X, zweiter Preis 70 /<, dritter Preis 50 X. Außerdem gelangen mehrere Ehren- und Führerpreise zur Verteilung. 4.) Die Suche ist für Vorstehhunde uller anerkannten Rassen offen, die entweder in ein anerkanntes Stammbuch eingetragen sind oder bei der de^ Suche vorangehenden Schau die Eintragungsberechtigung erlangen. Diese Berechtigung wird von den vom Osterreichischen Kynologenverbandc autorisierten Preis' richtern nur solchen Hunden zuerkannt, die im Exterieur den anerkannten Nasscnkcnnzeichcn entsprechen und nachweisbar rein gezogen sind; daher ist bei der Schau der Stammbaum des Hundes vorzulegen und die Stamm--buchgcbühr von 1 X 50 /< pro Hund zu entrichten. Hunde unter acht Monaten, hitzige Hündinnen, kranke oder trankhcitsverdächtige Hunde weiden nicht zugelassen. 5.) Nennungen sind an den Verein „Slouenslo lovsko dru^tvo" in Laibach zu richten; Nennungsschluß am 6. September 12 Uhr mittags. Nachnennungcn und Nennungen am Pfosten sind bei doppeltem Einsätze fallweise gestattet. Nennungslisten sind bei obgcnanntcm Vereine erhältlich und sind spätestens bis zum Nennungsschlüsse vorschriftsmäßig ausgefüllt einzusenden. 6.) Einsatz 10 X pro Hund; bei Nachnennungen oder am Pfosten 20 /^. Reugeld ganz. Die Bcrufsjäger zahlen für ihre Hunde dic Hälfte. Der Einsatz kann vom Veranstalter fallweise gemindert werden. Der Einsatz ist zugleich mit der Nennungsliste einzusenden. Die Besitzer von Hunden, die noch nicht eingetragen sind, zahlen die Einsätze >'lst bei der Schau, wenn dem Hunde dic Eintragungs-bcrechtigung zuerkannt wird. 7.) Wenn am Tage der Suche nicht mindestens fünf ftrüfungsfähige Hunde am Pfosten erscheinen, findet die Suche nicht statt; die Einsätze werden zurückgezahlt. 8,) Es können an der Suche Hundc auch hors concours teilnehmen, doch müssen auch diese Hunde den Zulassungsbedingungen entsprechen. Für Hunde, die hors concours laufe», ist kcin Einsatz zu zahlen. 9.) Es werden nach der Prüfungsordnung des Osterreichischen Kynolonenvcrbnndcs, gültig vom cl-fien April 1918, fola,cnoc Fächer geprüft und nach beisscsctz-tcn Points gerichtet: -') Güte der Nase 15; l>) Vorstehen 5; <:) Nachziehen 4; <1) Art der Suche 4; <>) Schnelligkeit der Suche 4; i') Ausdauer der Suche 4; k) Sekundieren 1; Ii) Appell auf Ruf, Pfiff, Wink 2; i) Benehmen nach Schuß 2; .1) Benehmen bei abstreichendem Fe-dcrwild 2; K) Hasenreinhcit 2; I) Apftortieren von Federwild auf Befehl 2; m) Apportieren uon Haarwild auf Befehl 3; n) Freiverlorenapportiercn uon Federwild ohne Schleppe 3; c») Freiverlorenappoi-ticren von Haarwild ohne Schleppe 3; i>) Aftporticrcn von Federwild aus dem Wasser 5; >) Ablegen 1; w' historisches Bild aus der Zeit der tu> kischen Vedrückungshcrrschaft über die Serben „Knez Sembcrijski" („Der Fürst von Semberien"). Das Stück, das vor Jahren auch auf der Laibacher landschaftlichen Bühne aufgeführt wurde und gerade heuer mit großem Erfolge über die slavischen Bühnen ging, ist neu übersetzt und gemäß den Anforderungen einer Freilichtaufführung umgearbeitet worden. Es werden darin an die hundert Personen in malerischen türkischen und serbischen Kostümen auftreten. Die stilistischen Rollen versehen die heimischen Verufsschauspieler, die Komparserie ist aus Damen und Herren der Laibacher Gesellschaft sowie aus den Mitgliedern des slouenischcn Opcrnchorcs zusammengestellt. Die Vorstellung, die um 5 Uhr nachmittags beginnt, dauert ungefähr anderthalb Stunden. Die Eintrittspreise l'elrancn.- reservierte Sperrsitze zu 2 /^, Sperrsitze zu 1 /v, Banksitze in den vorderen Reihen zu 60 /,, in den hinteren gu 40 /,, Passepartoutlarten zu 20 /«. Karten sind uon Sonntag ab in der Trafik der Frau i'e^arek in der Schellenburggasse erhältlich. — Nach der Aufführung findet im Restaurationsgarten, im Saale und ill dcn Pavillons des Parkhotels „Tivoli" ein Volksfest mit VarM'vorstellungen (Musik, Gesang und TanZszcnen) bei durchwegs amüsantem Programm statt. — Angesichts des wohltätigen Zweckes werden Spende» dankbarst angenommen. (Schadenfeuer.) Am 5. d. M. nachmittags brannte der auf dem Felde bei Skalovnik befindliche Weinkeller des Besitzers Fr. Pafte5 aus Airkental nieder. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Das Feuer dürfte durch einen neun Jahre alten Knaben aus Un^ Vorsichtigkeit beim Umgehe» mit Zündhölzchen gelegt worden sein. I?. — (Die Schlacht an der Vrcgnlnicn) ist der neueste Sensations-Kriegsfilm aus der letzten Entscheidungsschlacht zwischen dc» Serben und den Bulgaren, Man sieht hier den wahren Krieg, wie man sich ihn schrecklichem, nicht vorstelle» kann. Die Vorführungen finden im Kino „Ideal" durch vier Tage von Dienstag bis Freitag statt. — (Gefundene Gegenstände.) Eine Zwanzigkronen-. note, eine silberne Herrenuhr samt Sporllettc, ein Regenschirm, sieben Geldtäschchen mit verschiedenen Beträgen, eine Damenhutnadel, eine silberne Damenuhr, eiue Handtasche aus Leder, eine Zehnkroncnnoie, ein goldener Damenring, ein Lehrbuch für Buchhaltung, ein Lesebuch (Ilijada), eine Wagenachsen-Schraubenmutter, ein goldener Ring, ein Damenschirm, ein Feldstecher, der vor ungefähr vier Jahren verloren wurde, ein Herrengürtel samt Uhr und Kette, ein Lehrbrief, eine montenegrinische Geldnöte, zwölf fthotographische Platten, ein Zwicker samt Etui, ein Regenschirm, ein Rosenkranz, ein Jagdhund ohne Halsband und Marke von brauner Farbe mit großen Flecken, ein vierrädiger Handwagen. — (Glücklich und leistungsfähig) ist man nur mit einem gesunden Magen, andernfalls elend und unbrauchbar. Das natürliche Franz Josef-Bitterwasser bewirkt in kürzester Zeit prompte Regelung der darnicderliegcnden Verdauung. Zu dein Vorteil eines angenehmen Geschmackes kommt schon bei verhältnismäßig kleinen Mengen eine ergiebige abführende Wirkung, Dieser Mincral-brunncn hat sich seit seiner Ginführung (uor fast vierzig Jahren) in allen Weltteilen ehrenvollen Ruf erworben und wird vielfach deshalb nachgeahmt. Der neapolitanische Arzt Dr. Nizarro bemerkt: I.u «un a?ioin> « ^i«u,u, «c,ni)i>! l^u> ll, Iwttili'in» 5 l'i'issinlll? o 7wn «ontrn,-1'n<<:»." — In Apotheken, Drogerien oder Minerals Wasserhandlungen soll daher das echte Franz Josef-Bitterwasser mit vollen, Namen verlangt werden. Wo nicht erhältlich, wende man sich an die Verscnbnngsbirettion der Franz Iosef-Hcilcmcllcn in Budapest. 1943 Telegramme des l. l Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Einschränkung der politischen Geschäfte des Stadt-magistratcs von Görz. Trieft, 8. August. Das heutige Gesetz- und Verordnungsblatt für das österreichisch-illyrische Küstenland enthält eine Kundmachung der lüslenländischen Statt-haltcrci vom 8. August 1913, welche besagt: Auf Grund des tz 57 der Gemeindcordnung für die Kreishauptstadt Görz hat die Regierung laut Erlasses des Ministeriums des Innern vom 4. Juli 1913 verfügt, daß dem Stadtmag istrate in Görz, die von diesem bisher im übertragenen Wirkungskreise der Gemeinde besorgten Geschäfte der politischen Behörde erster Instanz abgenommen und künftighin durch den Leiter der Nezirlshaupt-mannschaft in Görz versehen werden. Diese Verfügung tritt mit dem 11. August 1913 in Kraft. Die Vorgänge auf der Valkanhalbinfel. Bukarest, 8. August. Bezüglich der Anerkennung der Gegenseitigkeit in Schul- und Kirchenfragen ist bisher zwischen den Serben und den Bulgaren leine Verständigung erzielt worden. Die Bulgaren wünschen diese Frage auf Grundlage der Gegenseitigkeit zu lösen, wie sie dies mit dcn Griechen bereits getan haben, während die Ser> ben dcn Grundsatz der Gegenseitigkeit nicht anerkennen wollen. Bulnreft, 8. August. Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, die von den Verbündeten gemacht werden, dürfte es nicht zur Abfassung eines Anhanges zum Friedens-protololl kommen, so daß alle nicht unmittelbar die Friedensbedingungen betreffenden Bestimmungen im Sit-zungsftrotokoll verzeichnet würden. Bulareft, 7. August. Nach der gestrigen Sitzung der Friedenskonferenz sprach der erste Delegierte Bulgariens, Tonc"ev, beim österreichisch-ungarischen Gesandten Prinzen zu Fürstcnberg vor und dankte ihm in warmen Wor-tcn für die Unterstützung, die die bulgarische Sache während der Friedensverhandlungen durch Österreich-Ungarn erfahren hat und der Bulgarien besonders die Nachgiebigkeit Serbiens in der Frage von Strumica verdanke. Ankarrst, 3. August. Aus Äußerungen der hiesigen öffentlichen Meinung geht heruor. daß die Ansicht verbreitet ist. daß die Anregung zum Vorbehalte in der Ka-vallafrage von der österreichisch-ungarischen oder russischen Regierung ausgegangen sei. Dies entspricht nicht, den Tatsachen. Als bald nach Beginn der Verhandlungen der Friedenskonferenz sichtbar war, daß die Kavallasrage die am schwersten zu umschiffende Klippe sein werbe, regte die rumänische Negierung selbst in der wohlmeinenden Absicht, die Verhandlungen nicht allzu schwierig zu gestalten, einen derartigen Vorbehalt an. Bukarest, 8. August, Die großen Tagesblätter widmen den Arbeiten der Friedenskonferenz lobende Artikel. Das offiziöse Organ „Politique" sagt, der gestrige Tag ist ein historischer. Er hat den Frieden gesichert. Die offiziöse „Rumanie" entbietet den Delegierten zur Konferenz sowie dem König Carol, der eine große und schöne Regierung in glänzender Weise kröne, ihren Gruß. Das liberale Blatt „Independence roumaine" zollt der Konferenz Anerkennung dafür, daß sie die Orientfrage zum großen Teile zu löscn verstanden habc. Der abgeschlossen«, Friede habe in hohem Maße die Bevollmächtigten befriedigt, deren Namen unter dem Bukarester Vertrag stehen werden. Belgrad, 8. August. Das Rcgierungsorgan „Samo-uprava" führt aus, daß durch dcn Bukarester Frieden das Prinzip des Nalkangleichgewichtes in genügendem Maße gesichert sei, um eine friedliche normale Entwich lung der politischen Beziehungen auf dem Balkan zu garantieren. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, befriedige der Friede die Bedürfnisse aller Balkanstaaten in hinreichender Weise. Selbst die bulgarischen Politiker werden bei kühler Beurteilung zur Erkenntnis gelangen, daß die Verbündeten gegenüber Bulgarien nicht ungerecht waren. Der Umstand, daß der neue Vertrag einen dauernden Frieden verbürge, hebe in hohem Maßc die Result late der Bukarester Konferenz über die Resultate der Not-schafterkonferenz hinaus, die sich oft durch außerhalb beb Balkans gelegene Rücksichten, statt durch Rücksichten auf die sachlichen Bedürfnisse der Balkanvöller und -staaten leiten ließ. Deshalb können auch die Resultate der Vu« karester Konferenz weit mehr als die Resultate der Bot-schafterkonferenz auf Dauerhaftigkeit rechnen. Auch Europa kann der Friedensschluß befriedigen, weil dadurch die legitimen Interessen der Großmächte genügend verbürgt seien. ________________ Die weiteren telegraphischen Nachrichten befinden sich auf Seite 1675._____________________________ Gutachten des Herrn Dr. Leopold Freund, Universitäts < Dozent Wien. Herrn I. Scrravallo Trieft. Auf Ihre Anfrage theile ich Ihncn mit, daß ich mit dem Erfolge des Scrravallos China-Wein mit Eisen bei Anaemien recht zufrieden bin nnd dieses Praeparat gerne verordne. Wien, 2. Juni 1911. 5283 Dr. 3. Freund. Laibacher Zeitung Nr. 182. 1672 9. August 1913. Theater, Kunst und Literatur. — s„Aus glorreichen Tagen."» Die fesselnden Erinnerungen an die Schlacht bei Lissa, die im Jahre 1919 Igo H o l z-Kretanov in unserem Blatte veröffentlichte, sind kürzlich in einer besonderen Broschüre im Selbstverlage des Verfassers erschienen. Holz hatte die glorreiche Schlacht, deren einzelne Phasen er in anschaulicher, pak-tender Weise schildert, als Marinezeugskorftsmatrose mitgemacht. Seine ausdrucksvolle Darstellung ist um so höher zu bewerten, als Holz, der am 1. d. M. in sein 70, Lebensjahr getreten, im wahren Sinne des Wortes ein echter Autodidakt und Selfmademan ist. Nachdem er nur e>ne ganz geringe Schulbildung genossen, gelang es ihm durch rastlosen Fleiß und staunenswerte Energie, alle Schwierigkeiten seiner freudlosen Jugend zu bewältigen uud sich weitumfassende Kenntnisse zu erwerben, die ihn sowohl für die Malkunst als auch für die Schriftstellerei befähigten. Holz ist als Beamter der Bank „Slavija" in seinem Leben viel herumgekommen. Er sagt am Schlüsse seiner Broschüre: ,Mit 30. November 1872 verließ ich Pola und siedelte mich unter meinen engeren Lands-Icuten in Laibach an, von wo aus ich hernach/ein- Viertel-jahrhundert hindurch mehrere Lander bereiste, viele Menschen keimen lernte und mir viele Freunde erwarb, unter denen ich auch meine alten Tage verleben möchte, von Zeit zu Zeit eingesponnen in Erinnerungen an den herrlichen Tag der Seeschlacht bei Lissa." — Das Büchlein verdient volle Beachtung; es zeugt von der geistigen Frische des Autors, der sein ganzes Leben hindurch ein Mann der unermüdlichen Arbeit gewesen. — (Vom modernen türkischen Theater.) Gibt es überhaupt ein türkisches Theater? Und gibt es vielleicht eine nationale Theaterüberlieferung in der Türkei? Die „Comüdia" versichert, daß dies der Fall sei. Doch sei die Überlieferung sehr kurz, da das türkische Theater erst seit ungefähr 60 Jahren bestehe. Einen wirklichen Aufschwung habe es dagegen erst seit 1906, also nach der jungtürkischen Revolution, genommen. Zwei große Namen beherrschen das lnoderne türkische Theater: Kemal Bei, der im Alter von 25 Jahren gestorben ist, und Abdul Hak Hamid, Erminister und türkischer Botschafter in Belgien. Er ist der größte Dichter der gegenwärtigen Türkei. Alle beide haben ihre Technik mit Erfolg an den Literaturen des europäischen Westens geschaut. Kemal Bei ist ausschließlich von der Kulwr und dem Geiste des klassischen französischen Dramas beherrscht und hat sich hauptsächlich an das Vorbild Ractnes gehalten. Abdnl Hak Hamid dagegen ist unabhängiger, leidenschaftlicher und erfindungsreicher; er hat eine auserwählte, gefällige und in theatralischer Hinsicht vollendete Dichtung geschaffen. Die Empsindungswelt der beiden Dichter ist durchaus orientalisch. Das Hauptwerk Kemal Veis, „Vatan" (Vaterland), ist heute bereits ein klassisches Werk der türkischen Literatur. Es behandelt eine Episode aus dem Türkischrussischen Krieg. Sehr populär ist sein zweites historisches Drama «Djellaledine Harems schah", eine Prosatragödie, die wahrend eines türkischen Feldzuges an der Grenze Persiens spielt. In einem anderen Drama: „Kaplan Pascha" entwickelt der Dichter die mannigfaltigsten Liebes- und Kriegsschicksale zweier junger adeliger Albaner. Abdul Hak Hamid, der längere Zeit in England, in Indien und in Belgien gelebt hat, pflegt mehr die bürgerliche Dichtung. Seine beiden Stücke „Tarik ben Ziand" und „Devalagiro" haben bei ihrer Erstaufführung in Konstantinopel einen stürmischen Erfolg hervorgerufen, da der Dichter in ihnen auch zu politischen und sozialen Fragen der Gegenwart Stellung genommen hat. — („Slovan".) Inhalt der 9. Nummer: 1.) -s- Josef Premk: Beim Abendmahle. 2.) f Emil Kojak: Im Mai und im Paradies. 3.) Petr Bezvreo-Franz Albrecht: Ich. 4.) Prostoslav Kretanou: Erinnerungen an Josef Cimperman. 5.) Milan Plut: Auf den mazedonischen Schlachtfeldern. 6.) Radivoj Pe-tru,;ka: Gute Ernte. 7.) Josef Kozarac: Tote Kapitalien. 8.) Franz Tgur: Und er ging in die Nacht. 9.) M. Pirn at: Dr. Johann Mencinger in Krain-burg, 10.) A. Funtek: Das Ende der ersten Nacht. 11.) Feuilleton (Literatur, Literarische Vereine, Ein Jubiläum, Theater, Verschiedenes). — Das Heft enthält acht Illustrationen. Bitte recht schnell - ich mutz zur Bahn! > > geben Sie mir doch sechs Schachteln Fays ächte Sodener Mineral'Pastillen. Aber bitte, leine Nachahmung, Denn ich lege besonderen Wert auf Pastillen, die aus den Gemeinde-Heilquellen stammen, die zu Kurzwecken gebraucht werden. FayS Sodener gehören zu meiner wichtigsten Ausrüstung da man im jähen Witterungswechsel nach durchnässendem Regen, bei Zugwind, immer ernste Erlältungeu zu ge» wärtigen hat und weil Fays ächte Sodener da als Vor« beugung und Hilfe gleich ideal sind. Vesoudere Kennzeichen: Der Name „Fay" und weißer Kontrollstreifen mit amtlicher Bescheinigung des Bürgermeister-Amtes M Vao Soden a. T. 5416 ^sšfmM/MHsH^ fl AVför als nalürlicheš] - w FniiiQ1w*iafeiwasser g Will 1L T&lm1^. ersten Ranges und als & #)M\5^ Heil WasseP gsgendi« Leiden der Vs ^^ ^r Alnrnunqsorganc d« Magens und dirBlase best— «ffohlm 5s Hauptdepot in Laibaoh: Miohael Kastner. Bei Nieren- und Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden und Gicht, bei Zuckerharnruhr, bei Catarrhen der Atfamungs- und Verdauungs-Organe wird die Bor- and Lithlum-hftttige Heilquells mit aaigtiMchnetoin Erfolg ans «wendet Wirksaacs Priservativ gegen bd Sckarlaeh Mftretende Ehertrrt. Angencfamf Q—chwack. Absoit refai. Coataato Zitfminn-tzUilf: B^cmd«ri j«Mn P«non«B «mpfohUo, w«kh« »folg« mtMnd«r Leb«iww«lM an Harnsaurer fMathooo wrf Hamorrhoiden, aowte gestörtem Stoffwechael — l«id«n. Medicinal-WMMr und dl«titiscfa«t totr*nk enten Range«. Hauptnieder lagen In Laibaoh: Michael Kaatner, Peter Labuik, A. Öarabon. 464 47-27 | Zahnarzt Dr. Rodoschegg n I»! verreist bis 24. August, v Kino „Ideal". Das neue Programm enthält folgende Schlager: Nantes, französischer Kriegshafen: Die seltene Briefmarke (Humoreske): Gaumont-Woche (aller-ncueste kinematographische Berichterstattung über Sport, Mode, Literatur :c.); Der Rekord (Sensationsdrama in zwei Akten — nur nachmittags und bei der letzten Vorstellung); Das Glücksrad (Kriminalroman in vier Alten, glänzendes mimisches Schauspiel — nur abends); Gin unmöglicher Gatte (Lustspiel). — Dienstag „Das Warenhausmädchen" (in drei Alten). Nur abends. „Gebrochene Frühlingsrosc" (in zwei Mtcn) sowie ein großartiger Kriegsfilm aus der Schlacht an der Vregalnica, Entscheidung zwischen Bulgaren und Zerbcn. 520b Gothaer Lebensversicherungsbank a. G. gegründet 1827, älteste deutsche Lebensversichorungaanstalt, die größte ihrer Art in Europa. Vorsichcrungsstand Kronen l.H50,000.000. 692 40—24 Vertretung : Miohael Kastner, Laibaoh. Mesto vsakega poaebnega naznanlla. t Hedvlka in Josip Pehanl, ravnatelj Vzajemne zavarovalnice, naznanjata v svojom in v imenu Bvojih otrok vsem prijateljera in znancem prežaloBtno vest, da jo njihov iakreno ljubljeni sin in brat Bruno Pehani vèeraj zjutraj po dolgi in mucni bolezni, v 14. letu 8voje Btaroati mirno v Gospodu zaspal. Pogreb predragoga raujkcga bo v pondeljek, dne H.avgusta 1913 ob Vt6- uri popoldne iz mrtvašnice pri Sv. Krištofu na pokopališèo 2 Sv. Križu. Sv. maše zaduönice se bodo brale v raznih cerkvah. 3205 Nepozabnega ranjkega priporoèamo vsem prijateljem in znancem v blag spomin in molitev. Ljubljana, dne 9. avgusta 1913. Prvi sloTcnski pogrebni zavod Josip Turk. ^-^—- _______ Natürliche Haarpflege. Zu den Ursachen, welche Haarausfall und Kahlköpfigleit hervorrufen, gehört dir unter dem Namen Seborrhoe sicca (trockener Talgfluß) bekannte Entzündung der Kopfhaut. Die entzündete Haut stößt uiel Schüppchen ab, die sich mit dem reichlichen Hauttalg der gleichfalls mitentzündeten Talgdrüsen zu einer mehr oder weniger trockenen Masse vereinigen. Ist die Absonderung der Talgdrüsen gering, so bilden sich nur kleieartige Massen auf der Kopfhaut. Die durch diese Krankheit hervorgerufene Kahlheit des Kopfes wird Alopecia furfuracea (alopecia — Kahlheit, furfuracea, Neiia, von furfur -- Kleie) genannt. Die Kopfhaut der dami! Behafteten ist mit feinen und feinsten, weißen, weih-granen, auch gelbbraunen Schuppen bedeckt. Zuweilen tritt diese Schuftftenbildung in derartig starken Mengen auf, daß die Haare der davon befallenen Personen wie gepudert aussehen und deren Oberkleidung ständig mit Schüftpchen besät ist. Im Anfangsstadinm fällt eben nnr diese Schupftenabsonderung auf, die in den meisten Fällen nicht weiter beachtet wird. Aber nach Verlauf von einigen Jahren tritt auffallender Haarausfall und danach völlige Kahlheit ein, besonders in der Stirnschcitclgegend. Es genügt schon, mit den Fingern durch das Haar zu fahren, um eine ganze Anzahl Haare mitgehen zu heißen. Bei Benützung von Kamm und Bürste ist dies noch viel schlimmer. In leichteren Fällen werden ans diese Weise täglich bis zu 70, in schwereren Fällen bis zu 200 Haare verloren. Die Behandlung der beginnenden Scborchoe ist eine doppelte. Gleichzeitig mit den örtlichen Erscheinungen muß die Grundursache des Leidens (oft Erkrankungen des Stoffwechsels) behoben werden. Selbstverständlich mnß dabei auch eine örtliche Behandlung einhergehen, Die Kopfhaut soll wöchentlich ein' bis zweimal intensiv gewaschen und darauf gründlich abgespült werden. Sitzen die Schuppen sehr fest und sind sie von einer lrustcnarti gen Beschaffenheit, so werden sie vorher mit erwärmtem Öl oder Fett erweicht. Von der Anwendung starkwirlem der Agentien und hochprozentiger alkoholischer Losungen kommt man wegen der durch sie hervorgerufenen lästigen Trockenheit und Spannung der Kopfhaut, die notwendig durch Etnreiben von Pomaden :c. gemildert werde» müssen, immer wieder zurück. Von der chemischen Industrie sind eine Menge Mittel zur Beseitigung der Koftf-schuppen hergestellt worden. Unter diesen tritt das seit vielen Jahren bewährte, aus chemisch völlig unschädlichen Substanzen zusammengesetzte Haarpflegemittel «Shampoon mit dem schwarzen Kopf" immer mehr in den Vordergrund. Wöchentlich ein- bis zweimal ange wendet und dauernd benützt hebt es die physiologischen Funktionen der Haare und gewährleistet infolge seiner vorzüglichen Rcinistungsfähigkeit und seines kosmetischen Effektes ein schuppenfreics, nicht fettiges und doch glänzendes Haar. Beim Einkauf muß man aber seine Forderung „Shampoon mit dem schwarzen Kopf" besonders betonen, um das echte Original-Fabrikat zu erhalten. In allen Verkaufsstellen ist übrigens dieses Ori-ginalpräftarat auch mit Teer-, Eigelb- und Kamillen-zusätzen erhältlich. 3107" Bester ErMscSnugstranfc ; MiTTQNlü*r*___—"wk^ i ^-—¦------" WKK5S5S1BW& , rd pw^l Perlende Eohlcnsänre, 1 J^ Ip'^j leicht verdaulich, den I o f^ Sj Linien Organismus • I [ >-4 H^Mi belebend. I Niederlage bei don Herren Miohael Kastner, Peter 1 Lasgnlk und A. Šarabon in Laibaoh. 171 ()-* Danksagung. Für die liebevolle Teilnahme während der Krankheit und nach dem Ableben unseres numuryr verstorbenen lieben, unvergeßlichen Gatten, Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, des Herrn ßmz Vmüstcttn sowie für die schönen Kranz, und Nlumeuspcnden und für das zahlreiche ehrende Geleite sagen wir allen lieben Freunden und Velannten unsere« herz» lichsten Danl. g^gi Die HI. Seelenmesse wird Montag, ben 11. d. M. um »'/, Uhr in der Pfarrkirche zu St. Püer ge-lesen werden. Laibach, an, 8. August 1913. K tlwllllltll ßillttlilltttlltll.