MARBURGER ZEITUNG amtliches organ des •ÄÄvr:. 'oi«"5X"".*a:"." ff™; Ä'T»- ÄTo.'jÄtfÄ'N" S"?:»™; äi'S. steirischen heimatbundes »«rtEMgllch aU Morgenieltonq. Bezugsprall (Im foraui rahlbsr) monallich RM 2,10 «iDKlittaBlieb LI'; fP' P^*eitun^«flebühri bei Llaferung im Streifband ruiügllch Porto, bH Abholen In der GeirblftuteU* j'*"* durch Post nonatllcb RM 2,10 (elnicbl. 19,8 Rpl Postxiitungtgebühr) und M Rpf Zoitell- 0«i>anr. Einzclnuia-aeni werden nur gegen Voreiasendung des Einzelpreise* und der PortoeailageD lugeMSdet, Marbur({-Drau, DonnersUit, April 1944 Einzelpreis 10 Rpf Zerschlagene Ltiftoffensive Auch die Langstreckenjäger konnten schwerste Bomberverluste nicht verhindern — An drei Tagen 232 Bomber und 55 Jäger abgeschossen dnb Berlin, 12. April Die nordamerikanischen Boraberver-bänd« setzten ihre am Oetersamstaq er* n«ut beqonnenen Taqeeanqriffe geqen da« Reichsqebiet auch ara Dienstag wieder fort. Wiederum wurde versucht, die deutsche Luftverteidiqunq zu zersplittern, indem die in mehreren Pulks oin-flieqenden Verbände in verschiedenen Richtunqen ihre Ziele ansteuerten. So floq ein Bomberverband über Nordwestdeutschland ins Reichsqebiet ein, während ein zweiter starker Verband seinen Weq über die Ostsee nahm und von Norden her das Reichsqebiet zu erreichen versuchte. Die Vereiniqunq beider Verbände sollte unter Umqehunq de« abwehr-•tarken Raumes von Berlin etwa im Rau> ine der unteren Oder erfolqen. Beide Verbände führten zahlenmäßiq starke Beqleitverbände von Lanqstreckenjäqern mit, die den Bombern bis zum Zlelqebiet Schutz qeben sollten. Ständig angegriffen Trotz dieses starkea Einsatzes von Lanqstreckenjäqern konnten die deut-•chen Luftverteidiqun^skräfte wneder-um einen qroßen Hundertsatz der einqe-floqenen Bomberverbände vernichten. Bereits über See wurden die Peindpulks von deutschen Jaqd- und Zerstörerqe-•chwadern gefaßt und erlitten hierbei ihre ersten Verluste. Während einzelne deutsche Jagdstaffeln den feindlichen Jagdschutz in schwere Luftkämpfe verwickelten, konnte das Gros unserer Jaqdwaff« auf die Bomber anqesetzt iv«rden. Schon über nordwestdeutsohem Gebiet fiel eine ganze Reihe Viermoto-riqer den heftiqen Anqriffen deutscher Jäger und Zerstörer zum Opfer. Auch auf dem Weiterfluq nach Osten sah tidi drieser Verband laufenden Angriffen weiterer deutscher Jaqdkräfte ausqe-■ setzt, während der Über dte Ostsee ankommende Verband ebenfalls schon auf See unsere Abwehr zu spüren bekam. Durch diese laufenden schweren Angriffe wurden bereits viele feindliche Fluqzeuge zu Bombennotwürfen gezwungen, 80 daß bei dem Dienstoqanqriff der nordamerikanischen Luftwaffe kaum edn eiqentlicher Schwerpunkt in der Bom-bardierunq der 21iele zu erkcimen ist. Die Luftschlacht erreichte ihren Höhepunkt, als der nach seiner Vereiniqunq nunmehr geschlossen flieqende Verband mit Nordwestkufs das Reichsqebiet wieder verließ. Besonders im Raum von Rostock und über der Insel Fehmarn'entwickelten sich nochmals schwere Luftkämpfe, die den Amerikanern wiederum viele viermotoriqe Bomber kosteten. Auch der inzwischen zur Ablösunq einqetroffene neue Jagdschutz konnte dies© Verluste nicht verhindern. Ziehen wir die Bilanz dieser östarluft-offensive der USA-Luftwaffe, so erqibt •ich für den Feind eine Verlustziffer von mindestens 287 Flugzeugen, unter denen sich mindestens 232 viermotorige Bomber befinden. Diese hohe Zahl von abgeschossenen Bombern beweist, daß auch itärkster feindlicher Jagdschutz nicht in der Lage Ist, di® Angriffe der deutschen Jäger zu verhindern. Zu den mindestens 2300 Mann fliegenden Personals milssen auch diesmal die von uns nicht feststellbaren Verluste über See hinzugezählt werden. Haltloses Gerede Seit Wochen geht nun schon auf der Feindseite das Gerede, daß die deutschen Luftverteidigungskräfte der starken Beanspruchung durch die USA-Luft-offensive nicht gewachsen seien. Immer wi>der erzählt man in Presse tmd Rundfunk, daß die deutschen Jagdgeschwader fast vernichtet seien und keine emsthafte Bedrohung für die USA-Flieger mehr darstellen. Besonders die amerikanische Luftkriegführung fongliert dabei immer wieder mit phantastischen Ziffern angeblicher deutscher Jägerverluste. — Die neuen großen Erfolge der deutschen Luftabwehr sind aber wohl der beste Gegenbeweis für die Haltlosigkeit dieser Behauptungen. Auch der eich immer mehr verstärkende Einsatz von Langstreckenjägem beweist, daß die USA-Luftwaffe auf diese Weise versuchen muß, die Bomberverluste auf ein erträgliches Maß herabru-mindern. Die Langstreckenjäger rekru- tieren sich hauptsächlich aus zweimotorigen Lightning« und einmotorigen Thunderbolts, denen durch Zusatztanks eine große Reichweite verliehen wird und die damit den Bomberverbänden bis weit Ins innere Reichsgebiet hinein Geleitschutz qeben sollen. Daß unsere Luftverteidigung auch mit diesem zahlenmäßig starken Jagdschutz fertig wird, und daß e« ihr trotidera immer wieder gelingt, an die Bomberverbände heranzukommen und sich dort ihre Opfer herauszuschießen, beweise die Abschuß-iiffem vom Ostersamstaq, Ottersonntag und vom Dienstag. Zum Vergleich seien die Abschüsse von viermotorigen Bombern und die Abschüsse von feindlichen Jagdflugzeugen an diesen drei Tagen gegenübergestellt; 6. April 65 viermotorige Bomber, 22 Jägerj 9. April 62 viermotorige Bomber, 9 Jäger? 11. April 105 viermotorige Bomber, 24 Jäger, zusammen 232 viermotorige Bomber, 55 Jäger. Neben der sich immer mehr verstärkenden deutschen Jagdwaffe, bei der der Schwerpunkt der Abwehr der feindlichen Luftangriffs liegt, ist e« aber auch die deutsche Flakartillerie, die einen großen Antedl an den Abschußerfolgen hat und die gerade In letzter Zeit durch neue Abwehrmethoden bemerkenswerte Erfolge erzielte. Taumelnde Festungen »Manchmal tah man 300 deutsche Jäger in derXuft« tc Lissabon, 12. April über einen der letzten Tagesangriffe auf Braunschwelg veröffentlicht dls »New Yorker Staatszeitung« die folgende Zusammenstellung von Aussagen beiin{fek«hiter Bomber^Besataungen, »Die großen Bomber mußten vom Augenblick der Kanalüberquerung an ihr Feuer gegen die deutschen Kampfflieger speien. Die Schlacht über Braunschweig war eine der wütendsten, die ich damals auszufechten halte. Einige der Thunderboltsjäger kehrten um und überließen es den fliegenden Festungen, allein mit den Jagdflugzeugen fertig zu werden. Manchmal sah man 300 Jäger In der Luft. Schwärme deutscher Kampfflugzeuge griffen eine Staffel zu unserer Rechten an. Wir beobachteten durch unsere Ferngläser, wie sie wieder und wieder in die Bomberformationen ein- brachen. Wenn dann «Ine Festung, so nennen die Amerikaner ihre großen Bomber, zu taumeln anfing, war sie erledigt. Dann hängten sich 15 Fokke-Wulf an unseren Schwanz und flogen so dicht unter uns, daß wir das bärtige Kinn des Piloten sehen konn^. .Sie griffen die Gruppe unter uns «n.« Andere nordame-rlkanische Flieger beschrieben dann, wie die deutschen Flugzeuge von allen Seiten auftauchten und den Bombern gegenüber im Verhältnis zwei zu eins in der Uberzahl erschienen. Ein Pilot zählte über dem Ziel 78 deutsche Jäger und sah allein sechs Festungen unter ihrem Feuer abstürzen. Ein Bomberschütze berichtete von Dutzenden von Frontalangriffen der Jäger. »Ich habe schon zwei Braunschweig-Flüge mitgemacht,* fuhr er fort, »beide waren überaus hart, aber ich glaube, dieser war noch erbitterter als die ersten.« Die Schwerter fttr den gefallenen Major Beerst dnb Berlin. 12. April Der Führer verlieh am 6. April das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritter-kreuz des Eisernen Kreuzes an Major Alwin Boerst, Gruppenkomxnandeur In einem Schlachtgeschwader, als 61. Soldaten dei deutschen Wehrmacht. Major Boerst ist vor Verleihung der hohen Auszeichnung gefallen. In ihm ehrte der Führer einen der besten und erfolgreich-sien alten Sturzkampfflieger. Im Oktober 1941 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und im November 1942 als 149. Soldat der deutschen Wehrmacht das Elchenlaub. Nun hat sich das Leben dieses begeisterten Fliegers und vorbildlichen Offiziers, der 33 Jahrs alt geworden ist, vollendet. Der deutsche Wehrmackthericht Abwehrerfolge Im Süden der Ostfront ^Wichtige Höhengelände nordöstlich Jassy genommen — Nordamerikaner verloren 129, Briten 22 Terrorflugzeuge — Deutsche Unterseeboote versenkten 37 000 brt dnb Führerhauptquartier, 12. April Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt; An der Nordfront der Krim setzten sich deutsche und rumänische Truppen unter harten Kämpfen auf welter südlich gelegene Stellungen ab. Eine große Zahl feindlicher Panzer wurde abgeschossen. Im Zuge der auch auf der Halbinsel Kertsch eingeleiteten Absetzbewegungen wurden Stadt und Hafen Kertsch nach Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen «geräumt. Schwere Kämpfe mit den stark nachdrängenden Bolschewisten sind im Gange. Bei Owidiopol östlich der Dnjestrmün-dung wehrten unsere Truppeh heftige feindliche Angriffe ab und vernichteten vorgedrungene Kräfte der Sowjets. 20 feindllclie Panzer wurden dabei vernichtet. Am unteren Dnjestr südöstlich Orhei und nordwestlich Jassy scheiterten von Panzern unterstützte sowjetische Durchbruchsversuche. Nordöstlich Jassy warfen schnelle deutsche Truppen den Feind zurück und nahmen ein wichtiges Höhengelände. Mehrere abgeschnittene feindliche Kampfgruppen wurden vernichtet. Zwischen Stanislau und dem weiterhin zäh verteidigten Tarnopol nahmen deutsche und ungarische Verbände gegen hartnäckigen feindlichen Widerstand erneut eine Anzahl Ortschaften. In den Kämpfen der letzten Tage hat »ich hier die Tlgerabtellung 506 unter Führung von Hauptmann Lange besonders bewährt. Im Kampfgebiet von Kowel zerschlugen unsere Truppen sowjetische Kräftegruppen. Südöstlich Ostrow wurden laufende, mit neu zugeführten Kräften und starker Schlachtfllegerunterstützung vorgetragene Angriffe der Sowjets In erbitterten Kämpfen zum Teil im Gegenstoß abgeschlagen. In den letzten Tagen hat sich das erste Bataillon des Luftwaffenjägerregiments 25 unter Hauptmann Gehrken besonders hervorgetan. Wachfahrzeuge der Kriegsmarine schössen über der Narwa-Bucht vier sowjetische Bomber ab. An der italienischen Südfront wurden gestern wiederum durch Stoßtrupps mehrere Stützpunkte und Bunker des Gegners mit ihren Besatzungen in die Laft gesprengt. Im Raum von Nettuno erzielten unsere Fernkampfbatterien in Materiallagern des Gegners starke Explosionen und anhaltende Brände. Deutsche Kampf- und Torpedoflugzeuge führten in der letzten Nacht einen Angriff gegen den brltisch-nordamerlka-nischen Nachschubverkehr im Mittelmeer. Sie vernichteten dabei Im Seegebiet von Algler trotz starker feindlicher Abwehr aus einem Gelelt zwei Zerstörer und beschädigten sechs Frachter mit 42 000 brt durch Bomben- und Torpedotreffer so schwer, daß mit der Versenkung eines Teiles dieser Schiffe zu rechnen ist. Am gestrigen Tage erlitten nordamerikanische Bomber bei Angriffen gegen Mittel- und Ostdeutschland erneut schwere Verluste. In heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 129 feindliche Flugzeuge, darunter 105 viermotorige Bomber, abgeschossen. In mehreren der angegriffenen Orte, besonders im Stadtgebiet von Stettin, entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Bei geschlossener Bewölkung führten britische Bomber in der vergangenen Nacht einen Terrorangriff gegen die Stadt Aachen. Im Stadtgebiet entstanden Schädeni die Bevölkerung hatte Verluste. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen wurden bei diesem Angriff sowie über den besetzten Westgebieten 22 feindliche Flugzeuge vernichtet. Einige britische Flugzeuge warfen außerdem Bomben im Raum von Hannover. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen in der letzten Nacht mit guter Wirkung Ziele In Ostengland an. Siche-rungsfahrreuge eines deutschen Geleits brachten in der Loire-Mündung vier britische Jagdbomber zum Absturz. Unsere Unterseeboote versenkten fünf Schiffe mit 37 000 brt sowie zwei Zerstörer und ein Minenräumboot. 1 '. -fc . PK-Kritgsberichtcr Gtrik (Sch) Grenadiere vor Aprllla Im Panzerschutz eines Transportwagens werden Mannschaften lunserer ibcweg-liehen Truppen bis knapp an die Haupikampllinie herangeführt Als ScfaaMenmann in der Heimai Eindrücke und Beobachtungen von einem Deutschlandbcsuch Von Hans Wendt — Stockholm Wohnslatten der Zivilbevölkerung. Denn hier empfindet man mit Wut und Verachtung, wie wenig die angeblich »o gut unterrichtete Umwelt von dieser letzten Wirklichkeit des Krieges der Europa* feinde weiß! Diese sinnlosen Zerstörungen von Kultur und Wohnraum, dieses erdbebengleiche Umpflügen all dessen, was Jahrhunderte geschaffen haben nur zu dem Zweck einer Vemichtungs-raserel ohne Sinn und Rechtfertigung — das Bind wahrhaft glorreiche Erfolge der — ach! — so „christlichen" i:nd „humanitären" Demokratien England und USA, die den Bolschewismus an Zerstörungs-fanalisnuis allmählich erreicht, ja über« troffen haben. Jeder auch von den Deutsrhen draußen kennt den Schattenmann, dessen abschreckende, gereckte Silhouette vor Geschwätzigkeit und Torheit warnt. Wer heute von jenseits der Grenzen in die Heimat kommt, noch dazu aus einem neutralen Lande, in dem man auf Schritt und Tritt den direkten feindlichen Einflüssen begegnet, fühlt sich ein wenig in der Rolle des Schattenmannes: Er bringt, oft unbewußt, etwas von dem kritischen Blick der Umwelt mit, Vorstellungen, Erwartungen, Befürchtungen, die zwangs-mäftig bis zu einem gewissen Grade beeinflußt sind, von draußen. Er kommt zwar nicht zum Spionieren und Intrigieren, aber doch auch zum Sehen und Horchen. Solche Reisen nach Hause dienen ja nicht in letzter Linie zum Vergleichen. Man bringt keinerlei Unsicherheit, aber doch etwas Unruhe mit. Zum weitaus größten Teil gibt die Berührung mit der Heimat günstige Korrekturen, obwohl es selbst hier draußen still geworden ist um viele Fabeleien der letzten Jahre, die damals groß im Schwünge waren. Zwar ist diejenige vom deutschen Zusammenbruch „von innen her" selbst bei der voreingenommensten neutralen Presse etwas in Verruf gekommen. Aber als Ersatz sind vielerlei Vorstellungen, vor allem vom Bombenkrieg, im Umlauf, die am besten einmal der Wirklichkeit gegenübergestellt werden. Erfreuliche Erlebnisse Selbst in neutralen und zeltweise sogar In feindlichen Organen — dort natürlich zu taktischen Zwecken, vor allem zur Dämpfung das eigenen Überoptimismus — ist manche Anerkennung des Heldenmutes und der Zähigkeit der deutschen inneren Front laut geworden — meistens so widerstrebend, daß sie dadurch ehrlich wirkt. All diese Eingeständnisse und Anerkenntnisse bleiben jedoch, wie Jeder deutsche Besucher von draußen bekennen muß, weit, weit hinter allem zurück, was die Geschichte einmal vom Ausmaß und der Größe dieser Leistungen verzeichnen wird: Leistungen von Tausenden und Abertausenden unbekannten Helden; Frauen und Knaben, Ortsgruppenleltern der Partei und Poll-zelbcamten, Feuerwehrmännern oder Eisenbahnern . . . Einiges hiervon zu beobachten, gibt selbst ein kurzer Besuch in der Heimat Gelegenheit. Was die faktische Wirkung der Terrorangriffe betrifft, so arbeitet die feindliche Agitation nach wie vor mit Übertreibungen, die fast an ihre Fabeleien über den Verlauf von Luft- oder Seekämpfen heranreichen, bei denen sie bekanntlich die eigenen Verluste stets herabschwindeln, während sie sich die unglaublichsten Erfolge andichten. Man sieht — wozu es leugnen? —, wenn man in voller Kenntnis der feindlichen Anstrengungen aus einem neutralen Lande nach Hause kommt, doch mit einigem Bangen der Begegnung mit diesem oder jenem Rüstungsvorort entgegen, dieser oder jener Industriestadt, die ungezälilte Male in den Listen der feindlichen Erfolgsbehauptungen genannt worden sind und draußen als endgültig erledigt hingestellt werden. Um so größer ist die Überraschung, wenn man gerade dieses oder jenes wichtige Objekt des feindlichen Ansturms ganz oder fast unversehrt wiederfindet. Das gehört zu den erfreulichen, unbedingt positiven Erlebnissen. Zu den andersgearteten gehört die Entdeckung der Terrorwirkungen an den Von der eigenen Presse systematisch in Unkenntnis gehalten, hat die „neutrale" Welt keinerlei wirklichen Begriff von den Vorgängen und insbesonder« von den „Erfolgen" der feindlichen Kriegführung, Sie wird Infolgedessen auch nicht erfassen können, wie fanatisch und bis zur letzten Phase angespannt das ganze deutsche Volk heuts um Existenz und Zukunft kämpft Diese letzte Entschlossenheit erwächst erst aus der Erkenntnis eines jeden Deutschen, daß gegenüber der doppelten Bedrohungen durch Bolschewismus und jüdisch« plutokratischen Terror kein Opfer und keine Anstrengungen mehr groß genug sind, verbunden mit der Überzeugung, daß all diese Opfer eines Tages nur durch eins ihren Sinn erhalten können und werden: durch den Sieg, der aus unbeugsamstem Widerstand und Kampf bis zum Äußersten erwächst. Bedenkliche Redelust Der freiwillige „Schatt^nmann" wird aber bedenklich, wenn er auf das wiederum stark mit dem Bombenkrieg zn-sammenhänqende Thema des Mitteilungsbedürfnisses unserer Volksgenossen stößt. Es ist ja nur allzu verständlich, wenn jeder seine Leiden und Erfahrungen weitergeben und andere an der Bürde eines Wissens teilnehmen lassen möchte, die psychologisch rielen — besonders Frauen — zuweilen allzu schwer erscheinen mag, um sie bloß im Herzen zu verschließen Aber trotzdem; es muß mehr geschwiegen werden! Die nächtliche Fahrt zwischen zwei Iiidustrieorten: Ein junge« Mädchen erzählt so laut, daß es der ganze Wagen hören kann, was für Schäden — angeblich; sie hat es nur vom Hören-Saqen — in diesem oder jenem Werk entstanden sein sollen. Sie sind selbst in ihrer Darstellung nicht sehr schwerwiegend, ganz im Gegenteil, und sie wird obendrein durch Einwürfe eines .Arbeitskameraden berichtigt, der mehrere Übertreibungen haargenau aufdeckt. Aber auch das Ist alle« andere als richtig und man muß dem mit aller Schärfe Ausdruck qeben; »Witwen Sic, woher ich geradeswegs komme? Aus Stockholm. Woher wollen Sie ohne weiteres so genau wissen, ob e« ein guter Deutscher oder ein sehr schlechter Rejseqenoese Ist, der Ihnen zuhört? Könnten Sie sich nicht denken, daß viele Ohren im Ausland sich sehr für das interessieren, was S'e hisr erzählen? Ein törichtes Wort — eine '.V ch-t'qtuerei kann heule die Vernlchfunq einer ganzen blühenden Stadt, die Schädigung irgend einer wichtigen Seite unserer Kriegsdnstrenqungen nach sich aie-hen!« Die Betroffenen kennen den schwanken Mann aus der Presse 'lad den Anschlagsäulen ganz genaui aber wenn Sie sich nachts im Zug« nach Hau« untsr sich iühlen, dann lösen sieb die / Seite 2 ♦ Nr. 104 Donncrstafj, 13. April 1944 Zunqen ^ bedenklich, »ohr b#ilPnkllch. Die alte deutsche Vertrdiienssfieliqkeit ist noch immer ein böser Manqel in unserer H.iltunq, der dem von draußen Kommenden qanz bc ' s auffällt. Dein Anteil Man hört und «ieht vieles andere, was die«en unqüastiqen Eindruck aufwiegt und wettiuacht) aber seine Wirkungen sind unter Umstanden verhänqnisvoll. Es 4ind ja nicht sc «ehr die übertret-bunqen oder die blossen Gerüchte, «on-dern qerade dds Körnchen Wahrheit oder die Eutqeqnunq der besser Unterrichteten, cüe eine Gof^ihr in sich fra-qen. In Schweden qab es bftf Beqinn des Krieqe« ein Plakat mit den Worten: »Ein Schwede srhwoint! Auch heute noch fieht man einfn nnderen. recht wirksamen Anschlao der einen Mann beim Puzzelspie! zeiqt. wie er Teilchen um Teilchen 7usrimmenzufüqen sucht. Die Mdhnunq des Beqlcittexte«, die darauf anspielt, daß qerade ein einziqes, winziqes Verbindunqsstiick für einen teindlichen Nachrichtendicnet von ent-fifheidendem Wert sein kann, lautet: »Gib Deinen Anteil nicht preisl« Wer als freiwiiliqer »Schattenmann« heute nach Deutschland kommt, kann t>ich dieser Mahnunq nur drinqend anschließen. Man notiert daneben viele bcruhlqen-de und erhebende Bilder: die straffe, meqesqewisee Haitunq der Soldaten) die eifriqe, bereitwillioe Gebefreudiqkelt bei der letzten WHW-Sammlunq, den 6lhetver«täiidlichen fleilJiqen Einsatz für tede Aufqabc der Gemein«chaft, qanz illelch, ob es sich um die Sammelbüchse ixier die Beteiliqunq am Aufräumen nach Luftanqriffen handelt, die Pfieqe von Klei-dunq und Ausgehen auch bei den Bewohnern schwer mitqenominener Städte, die Pflichttreue und da« Verantwortungiqe-fühl, das aus den anqe«tfenqten Gesach-, t«rn junqer Mädchen oder alter Arbeiter spricht, wenn sie morqens in übervölkerten Züqen zu ihrem Betrieb eilen oder abends «päl zurückkehreni die vielen Parteiabzeichen und dem selbstverständlichen GruR »Heil Hitler!«. (Obwohl In der AufllandsprpÄse qar zu qem ein um da<« andere Mal behauptet wird, er sei In Deutschland »vollkommen ausqeetor-ben", woran dann weltschwelfiqe Schlußfolqerunqen qeknüpft werden.) I Der »Schwarze Mann« kann vieles be-« ! richten, was unseren Feinden, wenn «ie es selber hörten, weniq Freude machen würde. Ab«r sie haben, wie der Ausland»-bfjfiucher noch einmal unterstreichen muß, einen qroßen Helfer: Die Geschwät-ziqkeit. Dieser Helfer kann die Früchte Eures Aushaltevermöqen«, Eure« Heroismus, Eures Wollens qewiß nicht vernichten, aber gefährden, neue, unnötige Opfer heraufbeschwören, beim Feinde womöglich neue Illu«ionen hervorlocken, qerade in einer Zeit, da soviel für ihn zerrinnt. überdenkt «chärfer, was Ihr sagt, und hütet Eure Zunq^ ebenso qewlsseni> haft, wie Eure Fabriken, Eure Wohnungen. — Das ist ein wosentlicher Beitrag zum Sieg! Die Kämpfe auf der Krim Wachsende Härte der Schlackt im Süden der Ostfront Ein Kampftag nach der Invasion Wie ihn ein amerikanischer Journalist sich ausmalte — Er tatfi das »fürchterlichste Blutbad der Welt^eschicht«« voraus dnb Vlgo, 12 April Bei einer Würdigung der Invasionschancen beruhigt nur ein einziger Gedanke: »Man kann manchmal schon beim ersten Wurf sieben würfeln«, schreibt Quentin Reynolds in der Neuyorker Zeitfichrift »ColllRrb«. Das soll oifcnbar bedeuten, daß ein Spieler sich darauf verläßt, gleich beim Anfang unvorstellbares, in Wirklichkeit unmögliche» Glück zu haben. Der amerikani-•che Journalist entwirft ein düsteres Bild von den Kämpfen, die die Alliierten bei dem Versuch einer Landung an der französischen Küste erwarten werden. An Hand der Erfahrungen, die die Alliierten bei Dieppe, Jn Salerno und Farava gemacht haben, eaqt er das fürchterlichste Blutbad der Weltgeschichte voraus. »Es ist eine Eigentümlichkeit der amphibischen Kriegführung daß das Verhältnis der Verluste mit der Zahl der gelandeten Truppen wächst«, schreibt Reynolds. »Wenn wir anfflnglich 200 000 Mann landen, dann müssen wir weit über ÄO Prozent Verluste erwarten. Wenn wir aber eine Million landen, dann wird der Prozenteatz der Verluste stark ansteigen. - Roynolds. schilderte ddim, wie er sich einen Kampftag der neKmdeteil Hauptstbl^ führte der Feind voa Nordosten Ober' dl«' Tschanqa-Halfolaflel entlang der itech Dahankei führenden Bahn, den zweiten im Südteil der Landenge vop Perekop und den driUeil a.us dem Raum Von Kextsch nach Westen, Deutsche und riimänlsche Truppen brachten den voHrinqenden Bol#dievi-sten in schweren wechselvollen Kämpfen erhebliche Verluste bei und schössen 28 Söwjetpanzer ab. Auch unsere Schlachtfllegerverbände nahmen feindliche Sturmkolonnen und Zuführungen mit Bomben und Bordwaf- f«D wirkungsvoll unter Feuer. Sie zerstörten etwa dl« gleiche Zahl von Panzern und setzten eine Anzahl weiterer durch Besch&diguhgen außer Gefecht. Bei Lnftangrlffen gegen auffahrende Batterien und anr,ückenda Reserven vernichteten sl« zwölf Zügmaschinen mit angehängten Geschützen und zahlr«iche mit Truppen beladene Lastkraftwagen. UnMr« oft b«w&hrt«n Krimjiger warf«n sich unermüdlich den feindlichen Schlachtfliegerstaffeln entgegen und schössen bei nur einem feigehen Verhist 20 Sowjetflugzuge ab. Obwohl der Feind auf der Erde wie in der Luft erhebliche Ausfälle hatte, ließ sein Druck keinen AugehblicK nach. Unsere Truppen setzten sich daher im Osftssir der Krim nach Westen und im Nordteil'nach Süden ab, wobei sie äle völlig zerstörte und durch' Sprengung aller Anlagen ihres militärischen Wertes beraubte ' Stadt Kertsch räumten. Die von Stunde zu Stunde härter werdenden Abwehrkämpfe waren bei Nacht noch in vollem Gange. Drei Jahre unabhängiges Kroatien Agram iij, Flagg^nschmuck — Feierliche Kundgebungen überwinden ««tn. Alt Beweis dafür «r> stattet er folgendes Bild über einige deutsche Krie^efangen«: »Es wAre hübsch, berichten zu können, daß si« schlecht ernährt und müde aussahen, daß ihre Uniformen zerrissen und armselig und sie selbst glücklich darüber seien, daß der Krieg für sie aus Ist. Das wäre hübsch, würde aber nicht der j Wahrheit entsprechen. Sie waren große und stark« Männer mit guten Uniformen,-! und sie schauten un# neugierig an, nicht j gerade herausfordernd, aber In «iner 1 herablassenden Art. Für amerikanische Zigaretten waren sie durchaus bereit, sich mit uns zu unterhalten. »Es sieht jetzt so aus, als ob ihr die Kontrolle über das Mittelmeer habt«, sagte einer von Ihnen belustigt. »Schön, ihr könnt das Mittelmeer haben, aber wartet nur, bl« Ihr versucht, Deutschland oder Frankreich anzugreifen. Das«, setzte er mit einem Lächeln hinzu, »wird etwas ganz anderes sein. Für euch Ist eine große Überraschung fällig.« Die anderen nickten, und einige von ihnen brachen in ein fröhliches Lachen aus, erklärte Reynolds welter, »Sie sprachen untereinander. Sie erklärten ihre Gefangennahme für einen unglücklichen und fast unerklärlichen Zufall. Ihro Verachtung übfr unsare railitärjsche Macht war zu augenscheinlich, um (Simuliert zu sein. Sic lehnten es ab, über das Verteidigungssystem in Deutschland und Frankreich zu sprechen ,sie amü.sierten sich lediglich über unsere Fragen und fügten immer wieder hinzu: »Abwarfen und Tee trinken! Die Überraschungen für euch sind schon ferlig,« »Die gleichen Dinge habe ich von deutschen Gefangenen bei 50 anderen Gelegenheiten gehört«, schreibt Reynolds scblioßllch. »Die deutsche Armee hat ein vollständiges Vertrauen in ihre Fähigkeit, ihr Land gegen die Invasion zu verteidigen, und dieses Vertrauen der deutschen Armee mag sehr wohl berechtigt sein.« Typisch Roosevelt Dollars sollen Mord gut machen dnb Berlin. 12. April Der Gesandte der Vereinigten Staaten in Bern hat nach einer amtlichen Schweizer Mitteilung dem Leiter dos Politischen Departements einen Scheck über eine Million Dollar iiherreichl, der die ersti^ Rate der tnlschärlu(unqssuiTime darstellt, die f\ir den b") di'-r Bonihcitdierung von Schaffhausen anqerichtnten Schadcn bezahlt werden wird, Eine typisch amerikanische Erledi; gung: DolIars(hecks als Erledigung für die Folgen e-ines gemeinen Verbrechens der USA-Luftgangster. Diese »Bereini-gunq>< des Falls Schaffhaueen charakterisiert die Geisteshaltunfl Roosevelts und seiner jüdischen Komplizen, die die Schweiz mit Geld für den Verlust uner-satzlicher Werte und das Blut heimtük-kisch gemordeter wehrloser Frauen und" Kinder besärtftiqcn zu können meint. dnb Agram, .17. April Di« dritts Wiederkehr d«» Qründungs-tages des unabhäifgigen Staates Kroatien wurde In Agram In felerlich«r Weit« begangen." Di« Stadt prang!« im Flaggenschmuck. In den HauptkJrchen fan* den Festgottesdieostc stttt. D«t Poglav-nik empfing dr« Mitglieder d«n Regierung und sein« eogstm Mitarb«tt«r, um ihnen für Ihren unelgeimüttig«» Einsatt im Interesse der Festigung d«r inileren und äußeren Lage dee Staates zu dan*' ken, Hierauf überreicht« thn«n der Poglavnik au« diesem Anlaß verliehene Auszeichn'ungen. ■ Im Namen der Ausgezeichneten dankte Regierungspräsident Dr. Nlkola Manditsch,'wobei er betonte, daß mit der Zunahme der Schwierigkeiten- nnd Gefahr«n' «uch jene Kräfte, dl« sich positiv um d«h Poglavnlk ver-sasnmeln, ctirker wschsan werden. Im Rundfunk «prachen Innenminister Ml a den Lorkowlttch, 'Wehrmacht- und Verkehrsminlster Ante Vokltsth und Propagandachef Ivo Bogdan. Innenmitü-ster Dr. Lorkowitsch erklärte, daß heut« über 300 000 Söhne Kroatiens zur Verteidigung der europäischen Heimat im Einsatz stehen. Alle diese Kroaten wüßten genau, wofür sie kämpfen. Wehi-machtmipister Ante .Vokltsch höh hervor, düß die Kampflust, der Widerstandswille sowie die geistig« und ma* terlfell« Widerstandskraft des kroatischen Soldaten mit der Gefahr Imnier schärfer zutn Ausdruck gelange. Die nationale Freiheit und dte staatliche Unabhängigkeit seien Güter« diö da« Volk üb«r alles zu schätzen wisse und die es unter allen Umständen verteidigen werde. Propagandachef Ivo Bogdan tagte u. a.t Die Kroaten h&tten bewiesen, daß tl« nicht nur für Kroatien zu sterben, * sondern auch zu leben verstünden. Eine Wiederkehr det Jahres 1918 kOnne es nicht mehr geben. Aus der Geschichte aber müsse man die Lehre ziehen, daß man aiuhalten müsse, was immer auch kommen möge. Im Rahmen der Peierlichkelten fanden noch weitere polltisch« und Kulturveranstaltungen statt. Im Kunstparlllon wurde im Beiseln höchster Vertreter der Wehrmacht, der Ustascha-Bewegung und der verbündeten und befreundeten Staaten die Ausstellung »Drei Jahre kroati« «che Literatur und Press«« eröffnet. Der Poglavnlk verbrachte den Tag wie gewöhnlich bei seinen Kosaken und bei den Verwundeten. Beim Ritt durch die Agramer Straßen wurde er von der Bevölkerung freudig begrüßt. Die begeisterten Kundgebungen -gaben dem nn-.tlpnalen Frelhtltsgeftihl tmd dem Willen zur staatlichen Unabhängigkeit höchsten * Ausdruck. lleberflfissig geworden Viktor Emanücl emenht seinen Sohn zum »Statthalter von lUlien« ■ Mailand, 12. April Viktor- Emanael' hat- durch ^RiintMUTtk' bekanntgegeben, dnA ^er seinen-Sohn Umberto zum VStatlhalter von ^Italien* ernannt habie. Die 'Crnennunq soll aber erst in Kraft treten,'»Sobald die AHlier" ten In Rom einrieben«. Emajiuel bebäup» tet, er ztehe «ich »aus e^qenem Entschluß« aus der Politik zurück und verwirkliche damit, wa« er den alliierten Behörden und seinet Regierung vorgo-schlaqen habe. Nachdem Viktor Emanuel seinen Auf-traq erfüllt hat, ist er überflüssiq qe-worden. Seine heuen Freunde hatten ihm das seit lanc/em sehr deutlich zu verstehen qegebort. Si&ine ErkläfuncJ Im Rundfunk ist so verloqen, wlq seine ganze Politik gewesen ist. Er wird "daher kaum erwarten,' daß sie ihm irgendein Italiener oder ein nüchterner Beobachter, der die Entwicklung der Dinge in Süditalien verfolgt hat, glaubt. Von einem eigenen Entschluß kann bereits seit der Stunde nicht mehr die Rede sein, als Emanuel seine Politik an die Peinde Italiens bedingungr.los auslieferte - und zum ßefehUpmpfänqer seiner Auftraggeber erniedrigt wurde. Wenn sich E/nanuel.hinter der heuch-lerisclien Exklarunq, daß seine Maßnahme erst in Kröff .trete,. »sobald die alliierten Truppen in Rom oinziehen t, eine Riir.kendeckung .gegen sein, Volk geschaffen zu haben glaubt, so wird er. «Ich darüber klar sein, daß seine Auf-^ tragqeber «ich auf keinen Tertnin ein-'■ Itas«^, Sie haben einen Verräter bisher immer noch ' abegeschüftelt, ' wenn ihnen der rechte Zeitpunkt erschien. Aber diese eine Gewißheit darf dieser traurige Vertreter des Hrusea Savoyen mitnelunen, daß er an seinem Verrat genau so zugrunde geht wie alle Kreaturen seines Schlages. Indessen wird das italienische Volk die, Folgen dw Verrates zu tragen haben. Was Umberto noch dazu beitragen kann, das wird er sicherlich tun, sofern nwn In Moskau, London oder Washington seine Dienste überhaupt" ^ Anspruch nimmt. Der Kampf gegen die Banden dnb Berlin, 12. April Trotz der Slürmo und Frühjahrsüber-schwemmungen setzten die deutschen und verbündeten Truppen ihre Säuberungsunternehmen gegen kommunistische Banditen auf dem westlichen Balkan erfolgreich fort. Der Feind verlor allein im Bereich einer Armee an einem einzigen Kampftag 392 Tote, 200 Gefangene und über 300 Verwundete. Bei den Kämpfen .wurden u. a. ein Gebirgs-geschütz, etwa 100 Gewehre, mehrere Maschinengewehre, zahlreiche Pferde sowie die Einrichtung eines Verpflegungstrosses und umfangreiches Sanitätsr material erbeutet, Letzte Tage der Kerkerhaft Erlebnisse von Deutschen der Untersteiermark vor drei Jahren * Von Franz Krainz Freundschafllic hc Methoden werden plötzlich aufr|e/-oqea und da/wischeu flitzlen nur so die Wächter /wischen unserem Schlafsaal und der Direktionskanz-lei hin und her. Plötzlich platzt die Bombe. Der Direktor ist weg. Angeblich in die Wälder geflohen. Der Pfairer und der Kerkermeister ebenfalls. Sem Vertreter «ei ein Richter aus der Stadt, Wir mögen in die Käfige gehrn. Der neue Direktor werde aber sofort Ceme-insrhaftsräume im ersten Stork Ireimachen lassen. Und 60 war es denn auch. Um vier Uhr iiachinittaq kam unser neuer Wachtor — ein Kroate — mit fctidhlendem Gesicht und teilte uns die übersiedlungsgenehmigunq mit sofortiger Wirkung mit. Es wurde sogar gestaltet, ■warme Decken mit/.unehmcMi, damit wir es oben ja schon warm hätti^n. Nun, der Appetit pflegt sich mit dem Essen einzustellen und so handelten auch wir nach dem Rezept: Frechheit steh' mir bei! Im ersten Stock wurden wir in kleinen Zimmern mit je fünf bis sechs Betten untergebracht. Die neue Parole lautoi"; Türen müssen offen bleiben, damit Ver^,tändiqlmg^n1ög-lichkeiten gewahrt sind. Die Wächter koairneu die Türen «chließen. Sofort wird ein Fuß zwischen Tür und Türstock eingeklemmt. Dem Wachlcr wird eioffnet, • St hlufl du Bcrictilci von Nr. 103 d*r »Mar-burj^cr Ziitunft'. daß der neue Direktor sein Wort verpfändet hätte, daß die Türen offen bleiben und daß »ofort Zigaretten für uns zu besorgen seien. Die Türen bleiben offen, so daß wir im ersten Stockwerk fred herumgehen und Entdeckungsreisen unternehmen konnten. Auf Zigaretten tedoch mußten wir vorläufig noch verzichten. — Einige gingen gleich zu den anschließenden Gefängnisräumen, wo die Kriminellen untergebracht waren und brachten allerlei Nachrichten von Sträflingen, die am Vortage noch draußen gearbeitet hatten. So kam der 15. April heran. Von Spaziergängen war natürlich keine Rede mehr. Auf einmal wird die Nachricht durchgegeben: »Die deutschen Truppen stehen nur mehr 40 km von Senitza entfernt. Aufgeregtes Promenieren im Korridor vor unseren Zellen. Die einzelnen Nationen (rennen sich und schließen sich in Gruppen zusammen. Nach dem Mittagessen hört man plötzlich MG-Feuer, zuerst etwa« entfernter, dann jedoch immer näher. Um ungefähr 13 Uhr 30 Ml-nu'en betritt das sogenannte Exekutionskommando den Gefängnishof, um diesen schon nach Minuten rasch z\i verlassen. MG-Feuer ganz in der Nähe. Man unterscheidet ganz genau das lanqsame Pouer der serbischen Mnschinenqowehre und die rasanten Feuerstöße unserer Maschinenwaffen. Rasch werden die hochgelegenen Fenster erklettert, von welchen aus die Straße überblickt werden kann. Ein Lastwagen tiach dem anderen taust in Richtung Sarajevo — in Staubwolken gehüllt —an der Strafanstalt vorbei. Die ciarauf montierten Maschinengewehre hatten alle Schußrichtung nach rückwärts. Also konnten es nur eerhische sein. Hinter dem Hügel, der die weitere Aussicht nach Norden sperrt, "und von wo alle'dic Lastwagen gekommen waren, kommt wföder elna Reihe von Schnell» lastwagen • Und sieh© da, die Kette der Wngen ist'abgerissen. Im Abstand «von einigen hundert Metern taucht hinter dem BeVg eine wandelnde Staubwolke-auf. Der let7to Lastwagen, der in unserer nächsten Nähe Ist, eröffnet das Feuer gegen die aufgetauchte Staubwolke. Aber da blitzt es auch schon aus der Staubwolke auf. Nun ist alles klar. Die erste deutsche Kampfeinheit ist da-. Da gibt es kein Halten mehr. Zuerst fällt alles auf die Betten und läßt den Freudentränen freien Lauf. Plötzlich ertönt von Irgendwem das Kommando: »Alles herunter in dön Hof. r>'> GTf^nrmistore müssen geöffnet werden!« Der Wächter im unseren Hausüur (?rklfirt zitternd, den rechten Arm zum deutschen Gruö erhoben, er. habe keine Schlüssel, Kurz und bündig Wird ihm erklärt, daß wir drei Minuten noch warten würden, dann werde die Türe kurzerhand erbrochen. In einer Minute ist der Schlüssel 7ur Stelle und wir stehen im nächsten Augenblick am schweren Gittertor, das d&n Weg zur Straßfe vörsperrt. Der Vorbeimarsch des Wiener Panzerregimentea löst Begeisterungsstürme unter uns aus, die unbeschreiblich sind. Da kommt ein Kradschützenleutnant mit zwei Unteroffizieren, die Maschinenpistole In der Faust, heran und erkundigt sich, was da los sei. Kurz wird ihm gemeldet. Auf seinen Befehl Ist in Sekundenschnelle der verweigerte Torschlüssel da und wir sind frei. Mlttlerwftile hat sich der Gefängnls-hof mit den Verbrechern getülll, Irgendwer halte die Zellen geöffnet. Die Wächter waren aus der Anstalt verschwunden, da sie die Rache der von ihnen jahrelang gefolterten Sträflinge fürchteten. Wir wurden daher vom neuen Direktor geboten, für 24 Stunden die Verantwortung für dte Ruhe und Ordnung irinerhalb der Strafanstalt zw übernehrneti, bis am nächsten Tag das Gefängnis durch die kroatische Regierung übernommen werde. Binnen einer Stunde sind die Kriminellen voft uns in ihre Zellen eingeschlossen und Ruhe und Ördnllng hergestellt.. Einige gehen In die Stadt, um Einkäufe tu besorgen, während die anderem ihre Zivilkleider und ihre Wäsche in den Werkstätten, soweit es gehl, In Stand setzen lassen. Um 21 Uhr besucht uns der Kommandeur des Panzerregimentes und erklärt uns, daß wir frei seien, aber einige Tage warten mögen, bis die notwendigen Formalitäten erledigt sind. Das Gefängnis wird fortan als Hotel benützt. Wir gehen in die Stadt und kehren zurück nach unserem Belleben, jedesmal von den Wächtern , mit dem deutschen Gruß begrüßt. Einen Tag sind wir Gäste defi Panzerregimentes. Im übrigen muß die Stadtverwaltung über Auftrag de« Standortältosten für unsere .Verköstigung sorgen. Der Tag unserer Abreise kommt und wir fahren mit Hem LKW über die Berge nach Bdnjaluka, Unterwegs sehen wir llegengfebllebönG schwere Flak der S«r- MARBURGER ZETTUNO Badogllo schrieb ein Buch Bin britfacher Diplomat berichtet, daß Badoglio »in Buch geschrieben hat, da$ sich „Mein Weg nach Rom" betitelt». Ein großer nofdamerikaniacher Verlag habe e$ herausbringen wolJen. Durch den Fehlachiag der Landung bei Nettuno und der Oilenaive bei CasBino sei Badogllo gezwungen worden, da« Manu-akrlpt umzuarbeiten und auch den Titel in „Mein Weg zu den Alliierten" abzuändern. Durch die Unachlüsslgkelt der Alliierten, ob aie Badoglio anerkennen sollen oder nicht, sind Jedoch neue Schwierigkelten auigetaucht, die die Herausgabe des Buches verzögern, aehr zum Unbehagen des Verlages, der mit dem Buche Badoglioa ein groHea Geschält machen wili. Wir emplehlen dem Verröter, sein Buch erneut umzuarbeiten und den Titel „Mein Weg nach Moskau" zu geben. Auch wäre der Titel „Zweimal ver-kauit" ganz angemessen, denn schließlich hat er seine Soldatert einmal ala Kanonenlutter an England und die USA und, nachdem ihm das persönlich nicht viel genützt hat, denn seine Anerkennung ist von dort noch Immer ausgeblieben, zum andermal an Moskau beziehungsweise an Stalins Strohmann Tito verkault. „Zweimal verkautt" würde als Titel das Buch von vornherein als das khisalsche Lehrbuch oller Verröleril kennzeichnen, - . Mos/cdu hat Badoglio /efil zwar anet' kannt, aber sein Ludergeruch Ist so stark, daß selbst von dort die Meldung' koaynt, die Anerkennung bedeute „kein Lob" und „keine Anerkennung der Verdienste" sondern diene nur der „Kriegs* tOhrüng". Also auch die w«nfg heuen» reinen Sowjets lehnen diesen Ehrenmann ollen ob und hallen sich die Nase zu, wenn sie mit ihm verhandeln. Man kann den amerikanischen Verlag zu einem solchen Autor nur beglückwünschen, doch gleich und gleich gesellt sich gern. Das Geld riecht nicht, Ist die Devise der amerikanischen Oeschäl-temttcher wie Badoglios. J. W. Du Eichenlanli zum Riti^rkmi • dnb Führerhauptquartier, 12. April Der Führer verlieh am 6. AprU dai Eichenlaub , zum Ritterkreuz det filter-nen Kreuzes an Generalleutnant Ludwig Müller, Führer einet Armeekorpt, alt 440. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Als der Feind bei Kriwol Kog durchbrach und mit teinen lusammengefaßten schnellen Verbänden nach Süden unil Südwesten vorstieß, um den deutschen Truppen den Rückzug abzuschneiden, führte Generalleutnant Müller dat Im Brennpunkt der Kämpfe stehend« Armeekorps in kühnem Angriff mit doppelter Front. Die tiegreichen Kämpfe tigerten den Durchbruch der gesamten, von sowjetischer Einschließung bedrohten Kampfgruppe zum Bug und ermöglichten den Aufbau einer neuen Front am Westufer dieses Flusses. Generalleutnant Müller wurde im Jahre 1892 In Zeselberg in der Westmark als Sohn eines Oberlehrers geboren. Der Führer verlieh ferner das Eichenlaub zum Ritterkreuz an Major Heinz Wittchow von Brese-Winlary, Führer eines sächsischen Panzergrenadierregi* ments, als 441. Soldaten der deutschen Wehrmacht Major von Brese-WIniary hat sich bei der Abwehr feindlicher Durchbruchsversuche nördlich Kirowo-grad und bei den Kämpfen der vom Feind eingeschlossenen Gruppe Sten^-mermann wiederholt durch persönliche Tapferkeit und Kaltblütigkeit und rasche selbständige Entschlußkraft ausgezeichnet Er wurde im Jahre 1914 in Dresden, als Sohn eines Beamten geboren. Ende des englischen Kohlenarbeiter-strelks. Nach wochenlangem Streik, der schwerste Schäden In der englischen Wirtschaft zur Folge hatte, haben nunmehr die meisten Kohlengruben von Yorkshire am Dienstag die Arbeit wieder aufgenommen. Für Mittwoch rechnet man mit einer restlosen Arbeltsaufnahme. Drurfe u Verlag Marburaei Verlags- u Drurkarel-Ges. m b — Verle^sleitunq Egon BaumgortDer, HauptHrbrltltnltuDg Antoo Gerirhtrk. beld» to . M.irhiira « d Drau Raaqau# A ■■■■■■■■■■■■■■■— ben und zwar modernster Bauart. Dann begegnen wir serbischen Panzern, die In den Schhichten umgestürzt liegen, wo sie ein unrühmliches Ende gefunden hatten. Wie uns die Panzermänner erzählten, wurden sie von unseren Panzern einfach gerammt. In Banjaluka bekommen wir das erste richtiggehende Mittagessen nach langen Jahren, denn in Senitza war alles natürlich noch landesüblich mit Mammelfett zubereitet gewesen. In Agram gibt es eine beinahe spaßige Verwechslung. Es waren politische Häftlinge angekündigt und In der Kaserne wurden daher Juden cxler Ähnliches Gelichter erwartet Man beordert uns In den Luftschutzkeller. Es regnet natürlich Proteste unsererseits, bl« dann der Spieß kommt und der Irrtum atrlge-klärt ist Nun geht es natürlich in die Mannschaftszimmer und am nächsten Morgen haben wir den ersten Besuch. Zwei Gebirgsjäger — Marburger Kriegsfreiwillige — die von uns gehört hatten und gleich da waren. Hier erfahren wir die ersten Nachrichten aus der Heimat. Drei Tage verbringen wir in Agram und werden von der Wehrmacht verpflegt. Dann geht es mit einem Autobus nach Graz, wo wir in Hotelzimmern untergebracht werden. Ende April war unser großer Tag. Wir werden in den Rittersaal im Landhau« beordert und dürlen neben den Ehrenzeichen- und Blutordensträgern Aufstellung nehmen und den Führer dort aus nächster Nähe begrüßen. Langsam schreitet er die Front ab und nickt uns lächelnd zu. Es Ist der schönste Tag unseres Lebens. In den nächsten Tagen reisen wir In unser« Heimat ab. MARBURGER ZEITUNG Donnerstag, 13. April 1944 * Nr. 104 * Seite 3 Beim^Fräulein vom Amt^ Trotz aller Aufforderung, die Telefon»-gespr&che auf da« notwendigst« Maß einzuschränken, wird noch täglich viel *u viel telefoniert. Vor allem werden Der Gauleiter im Süden des Unterlandes Besuch in Trifail Verqanaene Woche besuchte der Gau» leiter den südlichen Teil der UntM»tel-ermark. Tn einem Kreisappell der Partel-qenocsen und Amtsträqer de« Steirischen XU viele Gespräche geführt, die höchit i Heimatbunde« «prach der Gauleiter am überflüssig «iiid, deren Inhalt entweder gar nicht gesagt weiden braucht oder aber durch eine Postkarte mitgeteilt werden kann. Diesen Eindruck erhält man unbedingt, wenn man dem »Fräulein vom Amt« nur eine Stunde einmal zuschauen und zuhören kann. Wie manches wirklich kriegswichtige Gespräch, von dem unter Umständen viel abhängen kann, muß zurückgestellt werden, weil die Leitungen anderweitig besetzt sind und der Teilnehmer im Augenblick nicht erreicht werden kann. Die Telefo-. ni«tinnen «ind wirklich bemüht, Jede Verbindung so schnell wie möglich her-mstellen Aber was nicht geht, geht einfach nicht. Darum sollte man jede unnötige Nachfrage nach einem angemeldeten Gespräch lieber unterlassen. Wenn man sich die Anmeldungen in einer Fernsprechvermittlung der Reichspost e1nm«il ansieht, dann schlägt mdn die Hände über den Kopf zusanvmen ob der vielen Wünsche. Tnusende und aber Tausende von Gesprächen müssen an einem einzigen Tage vermittelt werden — und da« alles unter den obwaltenden kriegsbedingten Schwierigkeiten. Man darf wohl mit Fug und Recht sagen, daß die Menschen heute «ehr bequem geworden sind und Jede Kleinigkeit am liebsten durch den Draht erledigt wissen möchten, auch im Ortsverkehr Wenn jeder die notwendige Zurückhaltung walten läßt, dann ist die Möglichkeit rascherar Erledigung aller Fernsprechwünsche gegeben. Abgawortene Krattstoffbehlltar dar loltwalla. Zur Erhöhung der Flugdauer Warden bei unseren Nachtjägern abwerfbare Kraftstoffbehälter mitgeführt. Die Form i«t ähnlich einer Bombe. Der Behälter wird nach Verbrauch des Brenn-«toffe« abgeworfen und durch den Ab-vnirf stark verformt sein. Am Behälter ist fo1q«nde Aufschrift angebracht; Ach-tunql Kraitstoffbehälteil Keine Bombel Sofort bei der nächsten Polizeidienststelle oder Flieqeihorst Lage des Behälters melden. Belohnunq 10 RM. Jeder Behälter bedeutet wertvolle« Rohmaterial, da« sofort der Weiterverwertung zugeführt werden muß. Es ist daher von jedem derartigen Fund — gemäß der Aufschrift — sofort die nächste Polizei-dienststella oder der nächste Fliegerhorst zu verständigen. Dort wird auch die BelohnurKT von 10 RM auaqerahlt. Offene« Licht Ist in der Nähe des Behälters lu vermeiden, da bei den Rest-mengen von Kraftstoff noch ETplosions-gefahr besteht. Handlanger des Feindes Sckwara Strafa fflr InndfuiikTarbTachar Die 47jährige Josefa Dechler aus St. Margarethen bei Knittelfeld, Kreis Judenburg hatte im vergangenen Jahre wiederholt ausländische Sender abgehört und In einem Falle die gehörten Nachrichten mit böswilligen Äußerungen gegen die Staatsführung weiterverbreitet. Die Angeklagte wußte, daß das Abhören ausländischer Sender verboten ist. Indem sie sich darüber hinwegsetzte, gab sie sich zum Handlanger des Feindes her. Vom Sondergericht Leoben wurde Josefa Dechler wegen Verbrechens gegen dfe Rundfunkverordnung und Vergehens qfqen das Heimtückegesetz zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Donnerstag in Trifail den verantwortlichen Männern des Grenzkreisc« «einen Dank aus für die bisher qeleistete vor» bildliche Arbeit und überreichte ihnen die vom Führer verliehenen Auszeichnungen. Mit anerkennenden Worten über die sichtbaren Erfolge, die auf allen Gebieten de« politisrhan, wirtschaftlichen und kulturellen Lebert« fe«t«tellbar sind, dankte er im besonderen Kreicführet Eberhardt, Landrat Frohner und Berqdi-rektor Köller fDrel deutsche Tänzc < von Beelhoven zu Gehör. Ilauptst« führer Haupt beqrüßte sodann die Gaste und Eltern, dcin und die rinrn Mmn er-•fhri6»(^n und einen zweiten schwer ▼erletzt halten, vnd cim 9. April 1!)44 in W i»>n von Reimten der KriminHlpoiize.i ▼erhflftet worden, Die Tat ist lestlos (ip- kl'Ut, Vnlkit*rhddling hingerichtet. Am 7 April 1144 ist der 4Riahriqe Wilhelm Hornig aus Wien hinqerichlef worden, den dös Sondorqcricht Wien als Volkft-•fhddlinq /um Todt! verurtoilt heil, llor-Ti;g hat Pakute, die er als Zollbodmler *iif ihren Tnh'ilt zu prüfen hotte, in qro-ßem Umfange beraubt. Dieb gibt Beule von 20 Millionen Lire curllck. Von Rene geparkt gab ein bisher noch unbekannter Dieb, f^rr ?tchmurkstürk(; und VVertqegenständrt von insgesamt 20 Mill. Lire gestohlen V/IRTSCHAFT UND SOZIAIPOUTIK Eigentum bleibt Eigentum Wann wird nach Fliegerangriffen geborgener Hausrat zugunsten des Reiches in Anspruch genommer. Auch wenn das Gebäude durch Fliegerangriff zerstört ist und der Eigentümer des geborgenen Hausrates vielleicht bei dem Angriff iims Leben gekommen Ist, bleibt Eigentum Eigentum. In diesem Falle können seine gesetzlichen bzw. testamentarischen Erben als Rechtsnachfolger selbstverständlich ihre nunmehrigen Eigentumsansprüche geltend machen. Prtrauf hinTuweisrn scheint deshalb von Bedeutung, well offenbar der Runderlaß des Reichsministers des Innern vom Ifl. Februar 1944 die Befürchtung erwerkt bat, der Staat rüttle am Privateigentum, d/is er doch qerade immer als eine Grund-Sdule des Rechtslebens anerkannt hat. Unter II Ziff. 3 Ist ausdrücklich gesagt, daß geborgener Hausrat der Verfügung des Eigentümers vorbehalten bleibt: „Für Zwecke des Gemeinwohls kann er zugunsten des Reichs nur in Anspruch genommen werden: a) wenn es nicht möglich Ist, den Eigentümer oder sonstigen Berechtigten zu ermitteln; b) wenn außergewöhnliche Umstände im Einzelfalle die Inanspruchnahme rochtforligeu und der Berechtigte hafte, seine Reute dem rechtmäßigen Besitzer zurück. Dem au« Neapel stammenden Prinzen Allinta wurde in seiner Wohnung am Gardasce k'irzllch «ein Schmvick gestohlen. Noch während der Ermittlungen der Kriminalpolizei in Verona brdchle der Geistliche der Gemeinde. in der der Prinz seinen Wohnsitz hat, die gesuchten Wortgegnnstflnde zurück. Unter dem Siegel des Relchtgeheimni«-«es wfiren sie ihm von dem Dieb zur Rückgabe anvertraut word'en. Die polizeilichen Nachforfichunqen führten in-zwifichen zur Fe.^lnahme des 23-jährigen Chiniffeurs des Prinzen. Raubmord bei Passau 5000 Mark Belohnung für Ergreifung des Täters l!)«r Poüz'^ipräslrtent in Wien gibt bekannt; Am Freitag, 31. März, spät abends wurde die 19 Jahre alte Hausdn-Oestellte Hildegard Bciumann bei Hai«, •fwa drei Kilometer atißerhalb von Pas-•an, von ein^m unbekannten Mann, der •ie hegleitet hatto, plötzlich überfrillen nrid nach heftigen Kampf in die Hz geworfen, wo d.i« Mädchen ertrunken i«t. Di« Leiche wurde geborgen. Da der von i|em MÄdchen mitgeführte Koffer bisher Bifht gefunden wurde, i«t anzunehmen, tfqUl ihn d€i Verbrecher, der nach der Tat di« Flurhl ergriff, geraubt hat. ni« Festitellungen haben ergeben, daß 4ie Baumann auf der Rückreise von Kernten bei einer bekannten Familie in Haie einen Besuch machen wollte, um dann zu Ihrer in der Schweiz wohnhaf-If^n Mutter zu reisen. Dag Mädchen kam vermutlich mit dem Wiener Schnellzug wm 20.t4 Uhr in Piwau an, um von hier UNSERE LUFTWAFFE NAH-UND FERNAUFKLÄRER s«h«n Fe/nd m die ffaiten. AuJiich allein gesicllt, überfliegen wie in großen Höhen den /eind-Jichen Luftraum. Dozu gehören •rtlklasMige Fluggeuffe. schn*H und tveiliiaffend. Tausende von Kilometern gehl es olt übe; Feind- ?ebie( hinweg. Nut begeisierie lieger von großem Können erreichen das Ziel: Aulklärer sein! JUNC DIE WAFFE JUNG IHft GEIST JUNG IHRE TRACER filch zu Fuß nach Hals zu begelien, Am Ortfiausganq von Passau wurde die Bau-jTiann in Begleitung eines mittelgroRen Miinnes gHtohen, der süddeutsche, vermutlich öfiterreichische Mundart sprach und einen Koffer trug. Offenbar handelt es sich um den Koffer des Mädchens, da e« kurz vor Hals den Begleiter aufgefordert hatte, ihm den Koller wieder zurückzugeben und »ie allein weitergehen zu laseen. Es entstand zwiachen beiden eine errente Aunsprache imd dann ein heftiger Kampf, in dessen Verlauf der Verbrecher da^ Mädchen in die Iii warf. Am Tatort hat der Täter winen Hut verloren, der «ichergestellt wurde. Es handelt sich um c.'nen dunkelgrünen Hut mit geflochtener dunkelgrüner Sw-denschnur. rier folgende Firmenbezeichnung enthalt: »Leopold Walter u. S, W, H. Neustadt, Hauplpltitz 2fl, Leoben.« Die Revölk«>rung der Alpen- und Donnuqaui» wird dringend um Miitarboit gebeten, damit der Verbrecher, der nach der Tat vermutlich nach der Ostmark zurückgekehrt ist, der gerechten Strafe 7uae-führt werden kann. Folgende Fragen eind dabei besonders wichtig: 1. Wer hat bis zum 31. März einen solchen Hut getragen und trSqt ihn seitdem nicht mehr? 2, Wer hat hei einem M.inn mittleren Alter« und mittlerer Größe mit dunklem oder qrauem Mantel, vielleicht auch Regenmantel, einen japanischen Reiaekoffer bzw, Korb nvit Lederriemen und Lederqriff gesehen? 3. Wer hat am 31. März Im Wiener Schnellzug, der abend« in Passaii ein-trnl, ein Mädchen eventuell in Herren-Unterhaltung gesehen? 4. Wer ist durch sein eigenartitre« Verhalten aufgefallen und könnte mit dem Verbrechen in Zusammenhang nebracht werden? Das Reichssicherheltshduptamt hat fiir die Ergreifung des Täters eine Belohnung in Höhe von 5000 RM ausgeaetzt. kein begründetes Interesse an der alsbaldigen eigenen Verwendung geltend macht." Da der Eigentümer, wenn er vorüber-gehend abgewandert Ist — r. B. well er sein ausgebombtes Geschäft an einem Auswelchort weiterführt — regelmäßig mit seiner bisherigen Wohnung irgendwie in Verbindung bleibt, wird es sich bei den nicht zu ermittelnden Berechtigten meisten* um die Erben handeln. Es empfiehlt sich deshalb, daß wenigstens die Bewohner der luftgefährdeten Gebiete diejenigen, die einmal ihr Erbe antreten sollen, schon jetzt von dieser Absicht iif' Kenntnis setzen, damit sie, sobald sie von Terrorangriffen auf den betreffenden Ort hören, mit dem Erblai* icr Fühlung nehmen und lich in seinem I Todesfall sofort um ihr Erbe kümmern und bei dem Landrat oder Oberbürgermeister melden können. Die Erben müssen dann ein begründetes Interesse an der alsbaldigen eigenen Verwendung geltend machen. Das wird in den meisten Fällen nicht schwer sein. Ist es aber ausnahmsweise nicht möglich und wird deshalb der Hausrat für Zwecke des Gemeinwohls, z. B. für andere flie-gergeschädiote Personen, in Anspruch genommen, so gelten die Sachen als durch das Krtegserelgnls in Verlust geraten und geben den Berechtigten einen Anspruch auf Schadenersatz nach der Kriegssachschädenverordnung. In diesem Fall kann die Sachentschädigung ohne Nachprüfung des Verwendungszweckes alsbald gewährt werden. Das Getreidefeld im Wald Die Ausnützung der Kahlschläge und Forstpflanzenkulturen Der Reichsforstmeister hat schon im vergangenen Jahr verfügt, daß im Staats-wald die Flächen der Kahlschläge und Forstpflanzenkulturen für den Anbau von Getreide und Gemüse an geeignete Bewerber, in der Regel unentgeltlich, zu überlassen sind. An anbauwürdigen Zwischenkulturen im Wold gibt es Je nach Boden, Klima, Lage und forstwirt-schnftUchen Betriebsverhältnissen «ine große Auswahl. Besondere Bedeutung kommt dem früher in vielen Waldgebie-len, heute noch vorwiegend Im Sudetenland und im böhmisch-mährischen Raum, angebauten Waldstaudenroggen (Johan-niskorn) zu. Das Jobannlskorn Ist ein besonders hochwertiges Brotgetreide. Es besitzt eine hohe Beslockungskraft, eignet sich aber nicht für den Anbau außerhalb des Waldes. Aus einem einzigen Saatkorn wächst eine Staude von etwa 60 cm Durchmesser mit etwa 120 vegetatlons-fähigen Stengeln. Mit Rücksicht auf die auf gleicher Fläche stehende Forstkultur darf aber nur sehr sparsam gesät werden. Die beste Anbaufläche für das "Wald-korn Ist der frische Kahlschlag in den besseren und mittleren Lagen bis 700 m Höhe. Nach der Holzabfuhr und Beseitigung des Schlagabraums wird die Fläche mit 175 kg Hafer je ha und hinterher sofort mit 40 kg zweijährigem Staudenroggen besät. Mit Rechen wird die Fläche durchgeharkt, Pflugarbeit sowie andere Bodenbearbeitung ist nicht nötig. Der Hafer bringt im Wald bessere Erträge.als auf dem Acker. Da das Johanniskorn Im zweiten Jahr geetntet wird, bringt eine einzige Saalarbeit zwei Ernten, Der Gemüseanbau kommt als Zwischenkultur vor allem für die forstlichen Saatflächen und Pflanzgärten in Frage. Man beginnt im ersten .fahr mit der Aussaat von Griiüdungspflanzen. 'Im zweiten Jahr ergeben auf diesen Flächen Kohl, Rote Rüben, Rettiche, Sellerie, auf leichteren Böden auch Buschbohnen und Zwiebeln hoho Erträge. Gute Erfolge hat man in Pflanzgärten mit einer Fnichtwechselwirtschaft erzielt. Wenn diese vom Reichsforstmeister gezeigten Möglichkeiten tatkräftig genutzt werden, könnte der Wald wahrscheinlich einen nennenswerten Beitrag zur Nahrungsversorgung leisten. Auiitiegimöglichkeitcii iür ältere Bergmänner In dem Bestreben, in allen Berufen tüchtige Unterführer herantubilden, ■wurde jetzt im Gau Westfalen-Süd auch für ältere, bewährte Bergleute im Rahmen des Leistungsertüchtigungswerks der Deutschen Arbeitsfront die Möglichkeit beruflichen Aufstiegs vom Hauer zum Fahrhauer und vom Fahrhauer zum Steiger geschaffen. Da die Bergschule nur jüngere Jahrgänge aufnimmt, war diesen älteren Fachkräften die Aufwärtsentwicklung in Unterführerstellungen bisher verschlossen, Nun können tüchtige Hauer in Lehrgemeinschaften von 42 Doppelstunden zu Fahrhauern und bewährte Ffthrhauer in 4.5 Doppelstunden zu Steigern ausgebildet werden. Wichtig ist die aus den ersten Ergebnissen gewonnene Erkenntnis für den übrigen Bergbau, wie durch Lehrgemeinschaften des Leistungsertüchtigungswerks der DAF in verhältnismäßig kurzer Zeit Lei-stungsreserven erschlossen werden konnten, die noch unter den älteren, bewährten Gefolgschaftsmitgliedern vorhanden sind, denen außerdem durch diesen Aufstieg ein Ansporn und das Bewußtsein der Anerkennung mitgegeben wird. Herstellunqsreqelunq für elektrisch« Fahrradbeleuchtunqen. Für die elektrische Fahrradbeleuchtung ILlrhtmaschine, .Scheinwerfer und Rücklicht) wird la'it Anordnung Nr. 5 de« Leiters des Son* deraueschusees Kteinfahrzeuqe im Haupt-aiMwchuß Kraftfahrzeuge beim Relchi-minister für Rüstung und Kriegsproduktion als Einheitsleistunq 2,1 Walt 6 Volt festgelegt. Der Leiter det Sonderaus-schusees Kteinfahrzeuqe kann Auanah- men lulassen, wobei jedoch die Eineatz-und Fertlgqewlchte der Normalaniaqe nicht überschritten werden dürfen. Her-flteller von Tarnscheinwerfern bedürfen ebenfalle einer Genehmiqunq, desgleichen ist die Heretelhing von Ersatzteilen für bisher gebaute Modelle von Fall zu Fall genehmigunqepflichtiq. Die Anordnung gilt auch in der Untersteiermark und In den besetzten Gebieten Kärntens und Kralns. Angehöriger der BRK darl nicht Mitglied einer Ersslzkasse sein. Nach einem Erlaß de« Reichsarbeitaministers vom 21. März 1944 können krankenverslcherungs-pflichtige Gefolgschaftsmltqlieder von Betrieben, Dienst- und Verwaltungsstellen, für die die Betriebskaise de« Reichs zuständig ist, nicht Mitglieder von Er-sotzkassen sein. Sind «le auf Grund de« bisherigen Rechte bereits Mitglieder einer Ersatzkasec oder werden Mitglieder von Ereatzkaesen in Zukunft Gefolg-schaftsmitglleder der vorbezelchneten Stellen, «o ruhen die Ersatzkaaeenmitglie-derschafl und die «ich aus Ihr ergebenden Rechte und Pflichten. Die Betriebs-krankenknsee des Reichs (BKR), als Ver-«Icherungsträqer für alle bei ihr versicherungspflichtigen Gefolgschäft^mitqlie-der, führt eine etwa bestehende Zusatzversicherung der zu ihr überführten Er-satzkasfienmitglieder fort. Dieeer Erlaß tritt für Gefolgschaftsmltqlieder von Betrieben Dienet- und Verwaltungsstellen der Wehrmacht, soweit sie Gehaltsomp-fänqer sind, mit Wirkung vom 1. Dezember 1943, soweit sie Lohnempfänger »ind, rrvit Beqinn des ersten Lohnabrechnungs-zeitraumes im Dezember 1943, im übrigen hei Gehaltsempfängern am 1. April 1944, bei Lohnempfängern mit Beginn de« ersten Lohnabrechnungszeitraumes im April 1944 in Kraft. w ^ YYerschetzer tat Ein loman von Bauern und Reitern Von Karl von Möller G. WrHernunn. Br«unin.liwfig Paron Cappaiin wohnte in der Schloß gasse. Er überquorlß den PtUddeplat/ und bog in dris ruhige (JdfW hen ein. Das heifit, ^brn hallte es darinnen recht liut, recht schrill in deutscher und welscher Sprache. Siablühtei des grimmigen Werhsf'lrhores war ein langer Korl. Den Takt schlug er dul Soldateniütken, nach .Soldatenkopfen Eine Schmach für die kaiserliche Ar-dachte der Rittmeister, wenn die Verprügelten auch bloH »Peilsrherlhusa-len« waren, Roßknerhte, Bäcker und dergleichen. »Recht geschieht euch, ihr Viecher, ganz rechtl« horte der Barnn •Ine Frauenstimme rufen Das kommt mir beinahe auch so vor. flHchte Herr von Tapp,um. Er üherblirkt«» riin das Vorkommnis. Als uie Radaubrüder ihn wahrnahmen — nicht eher, hevor er unter ihnen stand —, wurde Ihnen trotz ihrct schnapss^ligen Rennm-Tn»nhelt übel Sie bemühten slrh, mil'-türiifhe Haltung anzunehmen. Her reckenhafte Mann, der die Sol-rinten so arg verhauen hatte, unterrlrh-t««te den Offizier mit knappen Worten über den Vorfall. Die Kerle dort an der Hauiwand hätten das Mädchen da, welch»« um einen Arzt gehen müßte, ;ie-mein angegriffen, es hiibe slrh freilU h tapfer verteidigt, bis er herangekommen sei und die Trunkenbolde Mores gelehrt habe. Rittmeister von Cuppaun machte kurzen Prozeß. Er Meß die Lumpenbagage antreten, »vergattern«, dann kommandierte er mit seiner messerscharfen Her-renstlmme: »Rechts um! Marsch!« und lenkte die angstbetäubten Ruhestörer zur nahen Wache. Dort wurden sie eingelocht, mit der Aussicht, am kommenden Tage gefuchtelt zu werden, sintemalen man in solchen Folien keinen Spaß verstand, Hernach begleiteten der Offizier und der Premde Margroth Lind /ur Wohnung des ArzU-s. Der Rittmeister schellte selber und nicht zu schwach. »Heraus aus dem Dachsbauli lachte er zum Fenster hinauf, als es sich kurz darauf geöffnet hatte, festgehalten von fler Hand des Doktors. »Eine leidende Ntenschheit begehrt dei Herrn Eisen-b-irtii- »Na ja, Sie!« knurrte der Verschlafene »Was soll ich denn?« »Fieber, Cnizündunrten Alter oder so was in den Meierhrtfen! *>N5eierhöfe! Be? dem Sturm!« Well er aber voller Pflichtgefühl war. sputetf» er sich. Von seinem mit einer Laterne und einem tüchtigen KnüHcl bewaffneten Faktotum gefolgt, watschelte er auf (j'chtkranken Beinen die Treppe hinab 7u den Störenfrieden. Als er auch die Margreth ang.'hört hatte, nlfkte er kurz mit seinem Wuschelkopf und trat den Marsch schwerfüßlg an, indes Herr von Cappaun sich verabsrhiedetr »Ihr habt mir Euren Namen noch nicht gesagt, Handfester , sagte der Offizier. »Ihr heißt?« »Johann Jakob Hennemann aus Werschetz,« 2. Johann Jakob Hennemann aus Werschetz aß beim Rittmeister Freiherrn von Cappaun, Intcrimskommandantan «inar KüraMlerdivision, Mittagbrot. Wie denn das mit dem kranken Onkel des Mädels ausgegangen sei? Der Arzt habe keine Hoffnung. So, so! Das müsse einem um des jungen verwaisten Geschöpfes willen leid tun. Um so mehr, als auch die Tage der Tante gezählt seien. Hennemcinn kenne den Großvater der Margreth in Weiß* klrchon, wohin das Mädel nach dem Tode der Verwandten hier allenfalls gehen könnte. Wenn aber nicht, so wird für sie auch in Werschelz noch eine Futterstelle frei sein. Cappaun kannte den einen Ort nicht und den anderen nicht. »Nette Nester, wie man hört?« »Freilichl « »Ein bißchen... hm... ausgesetzt jetit? Nahe der Donsu, nahe dem wala* chiachen ünfried im Gsbirg?« »Allerding«. Doch stehen Tausend« Soldaten im Banat und in Syrmien. Wenn die Kaiserin im Siebenjährigen Krieg zuletzt eine solche Arme« besessen hätte für Schlesien, ei, der Maria Theresia wäre geholfen gewesen.« »Habt Ihr gedient?« Jakob Hennemann nickte, »Ich bin freiwillig eingerückt mit siebzehn Jahren. Grenadierbalaillon Grün-Laudon, Inhaber Generei Laudon.« »Bataillen mitgemarht?^ Wiederum nickte der Werschetzer: »Liegnitz und kleinere«.« «Allerhand! Hält' Euch für jünger taxiert.« »Ich wurde vier Jahre nach dem Tode der Majestät Karl de« Sechsten geboren.« »Die Sippe lang in Werschetz?« »Hatte im Jahre 1722 schon Grund und Haus.« »Aua dem Reiche zugezogen?« »Wahrscheinlich vom Eugenschen Heere abgerüstet und angesiedelt.« »Aha, drum die Kriegafurial« Hennemann lächelte. Er hatte eine Art, dabei den Mund zu stellen, die den Rittmeister ansprach, Erstaunlich war der Schliff des — wie es sich herausstellte — viel heilmqekommenen Mannes. Dem Offizier fiel ein alter Allerhöchster Befehl ein, dar den Offizieren untersagte, «Ich an der Hoftafel da« Maul am Tischtuch ahtuwlichen oder sich darelnzuschneu-zen. Nun lag diese Zelt freilich einlgei-maßen zurück, zumal Joseph der Zweite Wert auf gutes Benehmen seiner Offiziere legte, er, der selber vornehmlich Uniform trug. Der da hätte vor Jenen rauhbeinigen Herren manches vorausgehabt, wie man beim Essen sah. »Erzählt doch über Euren HeimaUortl« Hennemann packte bereitwillig aus, »Wieviel Einwohner?« unterbrach Cappaun. »Sechseinhalbtausend.« »Davon Deutsche?« »Mehr als die Hälfte; das andere sind Raltifen.« »Verlragt Ihr euch miteinander?« »Ja. Wir haben« — er lächelte — »für alle Fälle getrennte Magistrale.« »Und was Ist mit den Walathen im Cehlrg?« MARBURGER ZEITUNG Sport und hinten Zehnmal um Punkte In beiden Gruppen der «telrischen GduklaMä werden am Sormtag bedeutsame Punktespiele abgewickelt. In der Gruppe B, in der die Untersteiermark mit viel Elfer und auch Erfolg mlttul, werden drei Wettkämpfe ausgetragen. In Marburg trifft Rapid Marburg mit der spielstarken BSG Rosenthal zusammen, also mit einer Mannschaft, die mit zu den aussichtsreichsten Titelanwärtern gezählt werden muß. Herbstmeister Tri-fall empfängt zu Hause die Tus Lelbnltz und wird gewiß alles daransetzen, seine Spitzenposition In der Gruppe B noch mehr zu festigen. Das dritte Spiel sieht in Clin die SG Cllli und den Grazer SC ale Gegner. In der Gruppe A stehen gleichfalls drei Kämpfe am Programm und zwar GAK—Kapfenberg, Puch-Reichsbahn Graz und Donawitz—Mürz-zuschlag Auch in der untersteirlschen Pußball-melsterschaft werden drei Spiele abgewickelt In Edlingen tritt Rapid Marburg II gegen die SG Edlingen an, In Eichtal empfängt die dortige Sportgemeln-Schaft die zweite Mannschaft der BSG Trlfall und In Cllll kommt es zum großen Kräftemessen zwischen Cllll II und der BSG Westen. Die HandballmelBterschaft bringt das Prauentreffen zwischen Rapid Marburg und der Tus Lelbnltz. Der Marburger Staffellauf Anläßlich des dritten Jahrestages der Wiederhoimkehr der Untersteiermark findet am Sonnlag ein Frühjahrsstaffellauf des Steirischen Heimalbundes im Stadtgebiet von Marburg stall. Von Rapid Marburg werden hierzu drei Staffeln gestellt, die unter der Leitung des Kameraden Schescherko am Donnerstag ab 18 Uhr auf dem Rapidsportplatz trainieren werden. Es haben sich nochstehende Fuß- und Handballer sowie Leichtathleten pünktlichst einzufinden: Lokar, Simonitsch, Barl, Wtilsch, Kokot, Di Muro, Straub, Hardinka. Sinkowitsch, Janusch, Kram, Schorn, Knopp, Fasching, Witlek, Thejßl, Fekter, Slernat, Zorzini, Seiko, Barlowitsch, Seunik, Janschek, Konilsch, Schescherko, Michelltsch, Schmid, Hammer, Skof, Herilsch, Ing. Brunflicker, Kleinwächter. Vlenna wurde bestimmt Wie anders nicht zu erwarten war, hat Gaufachwart Müller (Wien) Vienna Wien zum Fußballmeister von Donau-Alpenland bestimmt. Die Döblinger könnten theoretisch nur noch vom Florids-dorfer AC eingeholt werden, würden selbst dann aber fraglos auf Grund des weitaus günstigeren Torunterschiedes an der Tabellenspize verbleiben. Mit der Vienna beteiligen sich an den Vorrundenspielen zur Deutschen Fuf^ballrael-slerschaft nunmehr endgültig allein siebzehn Titelverteidiger, eine Erscheinung, die sicherlich auch krleqsbedingt und bisher einmalig In der Geschichte des deutschen Fußballsports ist. * Kroatien — Slowakei 7:3, In Agr«m fand unter Leitung des deutschen Schiedsrichters Srandwelner ein Puflball-länderspiel 7wi«chen Kroatien und drr Slowakei stall. Die Kroaten stützten sich fa^it ausnahm'slos auf Kräfte der Meisterelf Gradjanski und «ieoten vor 12 000 Ziisrhauern mit 7-3 f3-l). .CV Wie ous dem Ei gepeiif bin Ich, die Pellkartoffel, rundlich,glatt, nahrhaft,ohntSchöl-Verluste und für alles zu gebrauchen. Mit mir spart man. Zeit, Geld und Vorräte. Daher: »Armes Volk, lungernde Hirten, hal-ten's Maul offen und warten auf die gebratenen Tauben. Ganz berüchtigt ist ihre Ortschaft Komorischte und deren Pope Brenk«. Ja eigentlich ist er Jedoch nur ein Räuber. Aber kommen Sia doch einmal zu uns, Herr Rittmeisterl Bin schöner Ritt von elf Meilen. Meine Prsu und Ich würden uns freuen, wenn wir Sie in unserem bescheidenen Hause begrüßen dürften.« »Wird gemacht. Und wie ist das mit Weißkirchen?« Auch darüber wußte Hennemann Viaren Bescheid zu geben. Er kannte das südliche Banat wie seine Tasche. Dort sei Soldülenland und such der Walache schon ansehnlicher. Aber jetzt... Hennemann erhob lich. Herr von Cappaun stand auf, er streckte seine langen Beine. »Was habt Ihi vor?« »Ich möchl' in den MeierhÖlen nachschauen bei der Margreth « »Ausgezelchnet. Da geh* Ich mit. Wieviel Uhr ist's? V'ier? Fütterung ist um sechs. Also los!« Ein Tag blaute über der Stadt daß d e Spatzen vor Entzücken «ich wie toll ge-bärdelen und die Mädel ganz glänzende Augen machten. »Wohl doch bald Frühling«, warf der Rittmeister hin. »Es gibt In Werschelz Herrische, di^ seit vorigem Sommer nur noch mit dem halben Gesäß daheim sind.« »Viel Vergnügen.« »Sie halten seit damals Wagen gepackt mit den Sachen, die sie geborgen sehen möchten.« »Vorschlmmeln am Ende noch die schönen Sachen.« MARBURGER ZEITUNG Donnerstag. 13 April 1944 * Nr. 104 * Seite 5 STADTTHEATER MARBURG-Drau Donnerstag, 13. April, 19 30 Uhr: TANZABEND. Preise II. Fraltag, 14. April, 19.30 Uhr: DER GEIZ, HOCHMUT, DcR BILDSCHNITZER, Einakter. Preise II. Kartenvorverkaül ab Mittwoch, 12. Aprill UNTERSTEiRlSCHE LICHTSPIELTHEATER makbuk^ OKAU I B U R G - L I C H T S P I E L t Hi>ute IS 17 40. 19 45 Uhi Pernrul 2?1' Wenn dor Wu;nfii Waller hoflähicj wjtcIp — tlif Schiommelmiislk bestand untl besteht neben Ihm al* Volksgut urwüchsiger Lebenstieudp und yamülvullen unsterbllihen Wii uns' Schrammeln Ein «chtisi, Bin eiiniidnijei l-ilin mil Mdrte HareM Paul HOrbigor, Hant Moser, lldns Holl, rrttz Imhofl. PUt Jugendliche (inlei 14 Jahren nicht rugi^UssuiiI So 15. 17.30 IH 4.S Uhr Wo lä. 17,3n, 4.') Ut.t ESPLAN/kOF IN Ft^AGRANTI Ein Bairaria-Piltn mit Pcrdlnflnd Marian Margot Hlelichet Oikar Slraa, FrJt* Kamper», Ll/il Holi-sfhuh und Jane Tilden. — Muslt! Pe er Kroudot Für Jngenrtllibe zugelaitenl r ^chtspiele Bnmndorf__ Donneislxg, 13. April, um Ifl l.S ühr Ein Mann auf Abwerten Pflr Jagtndllche nlclil riigclaiiuni Buril-L^chtspiele CiU» Wo 17 0 n. JO Uh. Sdi straDe So 14.30 \f J t» ,»0 Uhr Bl» Monlag. 17. April JOHANN Eine köstllchp Fll.nKtinuulte di Davarln mll Theo Llngen. Fit« Beakhotf, Irene v. Meyendurli und Hermann Thimig. — Mufcik: Wernri Buchiiidiin Füi Jugendllchr nicht zuqfjUissPul A''et»'ono!-F-p/ b*p'>iclc Cilli Splalielt; W 17.30 und 20 Uhn S 15 17.30 und 20 Uht Donotritay, 13. Apill Reisebekanntschaft Ein Wlen-Pllai mu Hdn« M«ier, LlirUde Datrlg. Woll Albach-Rctty Lotte Lanq, Lii/i MuUsrhuh, Annle Rosar, Frlt» Imholf und Rudnll CflrI. — Niitli dem (jlolchnamlg'n Luslsplol von Pnt? Gotlwnl'l. nti Jugendl'.rtip iiigci.5nenl TonlichtspieH Hei'tschcs Haus P e 11 a u Frellafli H. um in.4.'i Uhr, Sonnl^g, Ift. uni 15, 17-M) u. 19.45 l'hr, M-JuUg, 17. Apr'l «m 17.10 i(. 1<1 Vi Uhr Der dunkle Ta^ mit Marie Hnrell, Willy Birgel und Ewald BaUcr. FQr Jugpndllrh« nirhl luittHiisii-nl Ton-Licbtspiele Stadttbcater P e 11 a u Spielzeit- W 17 10.*S, Uhr. S 14.30, 17. I«.45 Uhi Donnerstag wegen Theater geschlossen. Fro'iag, 14., Saniilrig, 15.. Siinntitg, tß. und M-^nlag. 17 April Harry Baut, H«>nnv I'orlfn, CUola tlili'ii, .Norbrrl ^ohrlnger und Alboit Flor.xlh in d-.n yirindioiipn musikalischen Drama Symphonie eines Lebens FUr Jugendliche nirhl tuyoldssenl Freitag, Stiinslng und Montag, Urjllrh tim 14 10 Uhr. Sonntag um 9 30 Uhr - M ATINFE-PROGBAMM Meer, See und Tümpel FUr Jugendliche itigelassenl Licntsp*eltb<>atf;r Trifail_ Donnerstag, 13. April Es leuchten die Sterne Ein Tobls-Pllm mit La Jana, Rudi Godden, Carla Rust Uiw, — Spielleitung: Hans A Zcvlrlt. — Musik: Leo LtMiK. FUr JugendlUhe nirhl rugelaksen) FHmtbeater Tüffcr Tel 24 Donneritag, 13. April, um Ifi iTl und Hl.30 Uhr Verwehte Spuren FOr Jugendllchi' uuhi lugtldsseu' Heidebesen eingelangt bei LEDERER & MELLITZER vormalfi Chemindustrie Marburg, Tegetthoffstraße 44 Amtliche Bekanntmachungen DER OBERBÜRGERMEISTER DER STADT MARBURG/DRAU ■ Gewerbe- und Marktdmt A. ZI : 1.30/L-34-1 44 Marburg, den 12. April 1944 ^ FHichtveikauKszcitcn (Ladenschluss) im SiaJtkreis Marhuig-Drau. Abänderunj^ tni Sinne des Erlasses des Chefs der Zivilverwaltung in der l'ntcrsleierniaik vom 4. April 1944 ändere ich meino Veildutbdrung über den Ladenschluß vom 3. Juli bzw 22. Ok-tobei 1943 insofein ab ddR ich ab hjute den Nlchtlebens-mlltelge .chältcn die Schließung Huer Laden an jedem Donners tarjnaLhmittüg ycnehmiye. Zugleich m^che tch aulmerksam, dofl die Nichtlebens-mitte!ge&chi)tle moigens um 8 Uhr geot^net weiden miisäen Alle über diese Genehmigung hinausgehenden Sondcr-bewiliigungeiv soweit sie sich auf «inen anderen Tag als Donnerstag beziehen, sind aulgehobfn Im librigen werden die in der Verlduthtirung über den Laden«-hlufl vom 3. Juli 1943 festgesetzten PfUchtverkaufs-7eitfMi für die anderen Gewe bebetriebe bzw. Geschaflslöden nicht berührt Die festgesetzten Pllichtverkrtulszeiten sind genauestena einzuhalten, inshesonders sind frühe.'-e Schließungen als vor 1fl.30 Uhr für NichtiebensniittelgRüchcifte und vor 19 Uhr lür Lebensmittelgeschäfte strengstens untersagt. Übertretungen werden bestraft. IcH fl.lfK- meine PmxLs loiecler aii/tiowinmen Dr. Wagner, praktischer Tierarzt Pettau, Schlachthof, Fernsprecher 145 mos Kleiner Anzeiger Jedti» Woi' Ku*i fui Slf|ieiu|e»'iij» ft Rui dat fetrqedrurU« Won Jf Rpl «j| fJeld Redlitaieoverlreh' 0> elwHr^itel und rieirat 13 Rpl fenqprtMKkie Wurt »f) Wpt »11». in>rtqpn Wnrt«n?«igen II) Rpl iettqH(1riii IT',. Wnii Ri Riil De. Woriptpi» qt|1 bi» ju IJ Bufh itdtien ip Wor' Kt nwnrlqpfiflhi hpi Ahtiinpn um IC Um Klnint* Anrpigen wprripn iiir gegen VotPinspndiinq de» 6« •ttciP"- iniirh qitlfit). Rrlplmrtikeiil (luiqenntntnPD Mln.'t^iilaehlthi (fti kiti* Kle np An. eiqp ' HM 1093 1. V. gez. Dr. Kiipnik. DER OBERBtlRGERMEISTEn DER STADT MARBURG/DRAU ZI. 701/lb.44 Verlautbarung Im heurigen Frühjahr werden vom staatlichen Veterinäramte die Schulzimpfungen gegen Rotlauf der Schweine durch-gefülirt werden Um eine rechtzeitige Impfung zu ermöylicheu, fordere ich die Schweinebesitzer auf, bis zum 18. Ap;;il ihre Schweine bei den zuständigen Beziiksdieiietstellen, in dei Stadtmitte beim landwirtschaftlichen Referenten, Maibuig a d. Duiu, Kdiatnerstraße 12/1, anzurnplden. NachträvfiiichG Anmeldungen können erst nach Durthlührung der Haiipt-impfung btrücksichtigl werden und tiarjen die .MehrkosLtn einer udchLräglichen Scliutzimplung die Schweinebesilzer selbst. ]Qf)2 fm Auftrage: Johann Voller, Stadtoberinspektor. Zu ^ Funrlo , Verluste Goldenes Ohrgeh,inge m licht-bliuipm Stein von Drauweiler bis Kadetfenschule verloren. Der ehrliche Finder wiid nebe-ten, qeqen gute Belohnunq am Fund?mt oder Drauweiler, Zep-pelinqasse 14, abzuqeben. _2fl67.13 Kleiner Hund, Ev.-Nr. 240, verlaufen. Adresse in der M. Z. 2fl47-n Vorsicht vor Anw RcKunvl Ein« kleine, durch Nach'M,5l^lteU htf. »orferufene Amteckucp ha' haut.j eire icliwtrwitgenj* FrkranK-mE rur Folgt. Dünn wird die Aügemt.nhelt durcJi Arb«it(auifall h« N.clil lagitüch sein, aber vor« cht.g! 'ni Eiirilfille sind die rictitisen Oeeen-mUtel, 1. B. Cll;VüSOL, trliaiuich. DER REICHSMINISTFT» Fr« RÜSTUNG UND KRIEGSPRO-ÜIjKTION, Chel der Trciii ,port-einheilen, Bei Im NW 4i», Ai-senslr. 4. Tel. UIj.tHI t>uf.h'; Kraftfahrer, Krattlahran eru-linge, rafhkräHe d-r Auln-hranche filier Art, VulLani-seure, Slellmafher, M .cbi-nenbuchhalterl-lnnenl, .Xdre-niarräger(-innen), A'>re( hner l-innenl, Kontinnenlbu« hhal-l»'r- u, Lohnburhhalter(-iniiPr), gelernte Kaufleute, N'tdljuri-sten, Zahnärzte u. Zahntechniker, Köche, Ulumarher, Kontorist nnen, Slenotvijislin-nen, Küchenhilicn. E-nsitz im Reich und den bfset/.lfn (je-biftpn DIR Nettes Ehepaar sucht Hausmei-sierslcllc. Adiesse in der M Z. 2B60-5 'THlMIIÖ «V T a: i,. y" f 0? nlleii Tieferschüttert geben wir die traurige Narh-. " ' rieht, dd[? unser Bruder, Schwager und Onkel Johann Sicgmund Bcziiksoberwdchtmcisler der Gendarmerie am 15. März 1944 im Kampfe gegen die Banditen in tapferer Pflichterfüllung für Führet und Volk den Heldentod erlitten hat. Tüffer, Ratschach, Rann, Thüringen, im Aptil 1944. In tiefem Leid: Ewald. Roberl, Siegfried Siegmund, Brüder; Klara Kropf, Berta Kren, Schwesternj Maria, Elisabeth, Maria Siegmund, Schwägerinnenj Johann Kropf, Schwager, und dllo übrigen Verwandten 1090 mrf ■bi '4< ■ flL ^ Wir geben die traurige Nachricht, daß unser iunigslgelit bter, einziger Sohn, Bruder, Ünkel und Schwager Josef Reich Alleinstehende Frau sucht kleinen Hausmoi«terpostcn. Adres- "p in der M. Z^__ 2855-5 Gew. MitlelschuHehrer, 35 Jahre alt, mit Korre«pondenz, Ruf-Biirhhaltiinq u. Masch:nsr)i'ei-h-^n ptwT-( ^'ertraut, 6u..h^ Stolle iim lirbs'nn seU)Sldn ii'ia Ar-Iinit. Unter »Sofort 285,i ( an die M. 7.____ Junqr^ ''üciihaller'n sucht h.Tlb-tnqiqe BP'^rhäftiqunq. S'h'"iftji-rhe A nqebote an die M 7 im-'"r i^IO.l', 2fl'!8-5 ^■"rhh';l'Pr, vertraut mit DuTh--hreibehurhhaltunq neb«t an-'Trn Kanylevirbeiten, hilanz-'hifi. sucht Str!lr> in nröBp'-fm '"tr'pb ab 1. Mai 1941 Zu-hriften erbeten unter »300 — '44« an die M. Z 23V-5 Offene Stellen v/or E-iiisirliunn von VThoiiikitiUfn • lUÜ (l.f/iislimnuinii (li:5 iUhl ndn|fn ■\rl ivi- Mm Vuto-Mrrhanlker fCaraqenmei-tpr| woniöql verheiratet, an ■elbfit. .Arbeiten rjewöhnl. sucht •^er sofort oder in Küize Molkerei, Prttau.__ 1060 6 Flotte Slemtypisfin zum sofortigen Dienstantritt für Radkers-burg gesucht. Vorausset^'ung Sicherheit in Stenograph'? und Maschinenschreiben sowh' in Her deutirhcin Rechtschreibung. Bei Bewährung Aufstiegsf.ög-lichkeiten. Zuschr'ften unter »St-ebs.im< an rlie Verw.-'ltunq des Blnttes. 1079-G .Aufräumerln,, ehrlich und rein, für einiqe Stunden am Vormit-*aqe gesucht. 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Wolle, sehr fiu' erhalten, für l'Tnge qraue fMfi/irrshnse — 1 lorst Wrssel-Strafic 24-1. »^echts 2.171-14 nöuRcr !!?!ri(ie von Slaatsfernden m der Unlerstrin-mark vom 15 Marz 1944 — Bekanntmachung üoer die Bchtfllung von Kreishttaultragten lür Naturschutz vom 1.3. März 1944 — Erlaß betreffend Verein-tdchung des Hdush<>lts-, Kassen- und Rechnungswesens dor kreisangohörigoii t«e-meinden in dor Untersteiermark vom 13. März 1944 — .Anordnung 2/44 über die Einführung vifhwirtschditlicher Maßnahinfn in der Untersle'ermdrk vom 0. Mäiz 1944 — .Anordnung über Frzeugprpieise und Handelspannen für Brennscheitholz in der Llntersteierm^irk vom 3. März 1944 — lir-Iflß betreffend Alt- und .Ablcillstotle, Schulsammlung, vom 4. Februar 1944 — L-rlaß betreffend Einrichtung von Schulheller-tehrgängen vom 1 März 1944 — Frlaß he treffend Schulhelfpr-Vorbereitungslehrganq, Mithille der Schulbeauftragten, vom 6 März 1944 — Erldü betreffend Oster- und Pfingstferien 1944 vom 7. März 1944 — Erlaii betreffend Geschichtelernlnich lür die Ilauptschiilen vom 11. März 1944 — Erlaß betreffend Genehmigung von Lernbüchern für den Naturlehrfuntericht in der 2. Klasse der Hauptschulen vom 11 März 1944. Einzelpreis 15 Rpf. Erhältlich heim Schalter der Marburger Verlans- und Druckerei-Ges m. b. II., Marburg/Drau, Badgasse 6, bei den Geschäftsstellen der »Marburgor Zeitung ; in Cilli, Markplatz 12 (Fernruf 7). in Pullau, Ungar-torgas6e. Herrn Georg Pichler und bei den sonstigen Verkaufsstellen. — Bezugsprein; Monatlich RM 1.25 (stets ini voraus zahlbar) ßepbel für das Osutsclie Rote Hreuz! SammeltAttfälli Altpapier, Ha den . Srbneirter abschnitte. lex-tilabfälle. 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Kroatisches Festkonzert in Wien Im Rahmen der .Ausstellunq »Uns^^r Heer« veranstaltete das Wehrkreiskom-mmdo XVII am 12, April im Wiener Konrerthau« e'n »Kroatisches Festkon-rp'-t'», da« von dem bekannten kroati- hen Kompon'sten und Diriqenten Lovro vnri Mataclr qeleitet wurde und in Volk^-wpi<*en, Marschen. Chorälen, Opern und I nfon'schcn Werken die qanze Volks-spple Kroatiens — ihre überschäumende I phpnsfrpiide, t'efe Heimatliebe und echte Frömmiqkeit, aber auch da« in jahrhun-rlerfelanqen Kämpfen erprobte Heldentum den kroatischen Volkes, «einen Drnnn nach Freiheit und Unabhänniq-Veit, 7iim Kl'nqen brachte. Neben ersten Pnlokr^ffön der Aqramer Staatsoper wirkti^n der Fanfarenzuq des Poqlavnik, der Chnr der Erziehunqsabteilunq des kroit'srhen Wehrmachtsministeriums, p n M^isikkorps und ein kroatischer Sol-d?>tpnrhnr mit. Die Münchner Philharmoniker in Salzburg Einen in Salzburq selten qehörten Bei-fa!l#i€turm löste am Ostermontaq ein Konzert der Miinchener Philharmoniker unter Oswald Kabasta aus. Auf dem Pro-O'-amm «fanden neben Beethovens Siebenter qleich zwei Salzburqer Erstauf-fiihninnen; Franz Schmidts »Variationen iibi»r ein Husarenred« und das Violin-koiTprl D-Dur op. '2H von Wolff-Ferrari. Ts war eine Frühl'nqsfeier aus den rein-fien Quellen deutschen Wesens. Der erste kroatische Spielfilm Die kroatische Filmproduktion hat sich nicht damit begnügt, lediglich Wochenschauen und Kulturfilme herzustellen Sie wagte — die ersten Vorbereitungen fallen noch in das Jahr \^A2 — den weit größeren Schritt zur Herstellung eines abendfüllenden Spielfilips, der am Ostersonntag in Agram seine Uraufführung prlebte Der- Titel des Films beißt »Lisinski« und behandelt den Lebensweg des Komponisten der ersten kl optischen Oper »Kabale und Liebe«, X'atroslav Lisinski. Der Film gilt dem Ne'itor der kroatischen Musik, und der nationale Charakter des Werkes von Lisinski, der iich trotz aller Bemühungen nicht durchsetzen konnte, wird darin bp'^ondp'^i unterstrichen. nr>r Film ist herrlich photographiert und qu' gespielt zwei Anerkennungen, dio umso höher zu bewerten sind, als rirri Boteiliqien jegliche Filmerfahrung fiii diesp Aufgabe fehlte Die Hauptrollen mit Mitgliedern der Agramer SitiriKbiihnen besetzt, die ihr bewährtes KöniT^T in den Dienst einer ihnen neuen .^llfg.^bp stel'ten Die Musik schrieb flrr nrof^r Könner Boris Papandopulo, fif'r, wo er sich nicht der Motive Li-siiiski<> hedienfr' mit seinen Inspirationen doch immer aus dem Volksmelos schöpfe. ilc'mz Crurrett Ein^bedcti'ender slowakischer Komponist Der Vp«;tor der slowakischen Komponisten Nikolaus Mayzes, ist in Pre-*rhfju (OatslowfVeil Im Alter von 72 .lah on fffs^orben, Mayzes war zuerst Krhrrr, später leblp er aussrhlieIMi,ch scinrrn musikalischen Schaffen, von dem seine Messen und Chöre hervorzuheben sind. Besondere Veidienste prwarh er sich um dir Sammhinq und Bearbeitung slo\'. fikisf her Volkslieder. Finp Rostocker Musikwoche findet. \Mi in den Vir-j.ihien, auch in diesem .If.hre VlittP Mal unter Mitwirkung der Spielschar der Hitler-Jugend, eines neuen, flpiii städtischen Konservatorium an-neschlossenen Opernstudios und nam-hal'er Kiinsflei statt. Dr. Mamoru Watanafte: Den Japanern missfällf „Madame Butterfly" Die europäische Musik in Nippon Der Verfasser dieses interessanten Aufsatzes über das Musikleben in Japan ist einer der /ührenden Journafisten und Rundfunksprecher seines Landes. Die ,,westliche Musik", so nennt man die europäische Musik in Japan, um «ie von der eigenen zu unterscheiden. Aber für die junge Cjeneration ist sie ein wesentlicher Teil des täglichen Lebens geworden. Für sie ist Musik schlechthin europäische Musik und nicht alte japanische. Mozart und Beethoven sind für uns Japaner keine Komponisten eine3 fremden Kultiirkreises mehr. Tatsächlich ist der Eifer für die europäische Musik so stark, daß man hier den IJnterscbted der Rassen fast nicht empfindet. Ein besonderer Beweis dafür ist wohl, daR für Schallplatten der symphonischen Musik Japan der größte Abnehmer der Welt ist. Der Musikunterricht in den Volk.*-schulen und Gymnasien unterscheidet sich in keiner Weise von dem in Europa. Man legt großen Wert auf die A\isbil-dung der Gohörsempfindung. Staatliche Musikakademie gibt es jetzt in Japan nur eine, die ,,Tokio-Musikakädeaiie", die im Jahre 1879 gegründet wurde. Außer ihr bestehen aber zahlreiche private Musikschulen. Keine Musik ist in Japan so beliebt wie gerade die Symphoniemusik. Du diese nach dem Kriegsausbruch in Groß-Ostasien von der japanischen Regierung als eine der gesündesten geistigen Unterhaltungen betrachtet wurde, erhielt sie von Seiten des Stnates auch große Unterstützung. In der Hauptstadt Japans, die fa.st 8 Millionen Einwohner zählt, gibt es 4 große Symphonieorchester. Jedes von ihnen beschäftigt mindestens 80 Künstler. Das beste von ihnen ist das „Nippon-Symphonieorchester", bis vor einigen Jahren das „Neue Symphonieorchesler" genannt *ind von Graf Hidemaro Konoye geleitet. Es hat jährlich 10 Abonnementkonzerte, und obwohl jedes dieser Konzerte zweimal gegeben wird, können es trotzdem nicht alle, die meist schon lange und mit Sehnsucht darauf warten, hören. Hier gastieren auch viele ausländische Dirigenten. Das zweite, das „Tokio-Symphonieorchester", hatte ursprünglich seinen Sitz in Nagova, vor kurzem ist es ihm aber mit staatlicher Unterstützung gelungen, nach Tokio zu übersiedeln. Sein Haupt- dirigent, Manfred Gurlit, veranstaltet jährlich 12 Abonnementkonzerte. Auch die staatliche Musikakademie hat ein Orchester, das durch einen eigens aus Deutschland gesandten Dirigenten, Helmut Fermer, geleitet wird. Das vierte Orchester ist das Rundfunkorchester von Tokio, genannt^ Symphonieorchester „GroB-Ostaiicn". Die Künstler aller dieser Orchester sind ausschließlich Japaner. Das Repertoire der Orchester steht in setner Auswahl der Musik und seiner künstlerischen Gestaltung in keiner Welse hinter dem der großen europäischen Musik-städte zurück. Die deutsche Musik von Bach bis Richard Strauß ist in Japan am beliebtesten. Jedoch sind auch Namen wie Dobussy, Ravel und Honegger bei den .Iflpanern geläufig geworden. Vor nicht langer Zeit wurden die Kolo-Sym-phonie von Gotowac und der Soldatenchor von Stravinsky in Tokio erstaufge-ffihrt. Die neunte Symphonie von Beethoven steht jährlich mindestens zweimal im Programm. Außerdem werden das Requiem von Verdi und die großartige ,,Verdammung Fatists" von Berlioz auch jedes Jahr einmal aufgeführt. Japan hat bis jetzt schon mehrere ausgezeichnete Instrumentallsten in die Welt geschickt; doch haben ihre Leistungen noch nicht diejenigen europäischer und amerikanischer Künstler er-rf3ichtr denn dazu fehlt ihnen noch die hier unbedingt notwendige Tradition. Die Musikerziehung der japanischen Jugend ist aber erstaunlicherweise so entwickelt, daß die ganze Welt bestimmt schon In wenigen Jahren durch ihr Können eine Überraschung erleben wird. Schon in den Gymnasien von Tokio und Osaka hat jede obere Klasse durchschnittlich sieben bis acht Mädchen, die Franz Liszfs Ungarische Rhapsodie ganz ohne Schwierigkeiten und fehlerlos spielen können. ITm die musikalischen Leistungen zu steigern, werden seit 1932 jährlich verschiedene Musikwetthewerbe durchgeführt. Der größte davon wird von der Zeitung Tokio-Nichinichi veranstaltet. Er wird in vier Gruppen unterteilt, in denen die Künstler um den Sipg ringen können: die Vokalmusik, Geige oder Cello, Klavier und Komoosition. Außer-dpm nibt es noch Wettbewerbe für Chöre, Blasorchester und Chor der Volk.s-sc.'iulen. Die Oper hat sich in Japan verhält- nismäßig wenig entwickelt. Auch heute noch haben wir kein ständiges Operntheater. Die Ursache dafür mag in verschiedenen Belangen zu suchcn sein. Ausschlaggebend aber ist wohl, daß die Stimmen der Japaner und Japanerinnen wegen ihrer zu geringen Stärke nicht für die Oper geeignet sind und daß das japanische traditionelle Musikdrama „Kabuki" noch zu starken Einfluß hat. Aber wenn auch nicht ständig, so werden doch oft italienische Opern aufgeführt. „Madame Butterfly" allerdings wird trotz der Schönheit ihrer Musik selten gegeben, da die Einzelheiten des Inhalts für die Japaner allzu unwahrscheinlich und „exotisch" sind. Was die deutschen Opern betrifft, so war die erste Aufführung ,,Orpheus" von Gluck im Jahre 1P03. „Lohengrin" wurde erst voriges Jahr erstaufgeführt und war damit die erste vollständige Aufführung einer Wagneroper. Eine der wichtigsten Aufgaben der gegenwärtigen japanischen Musiker ist wohl die der Verbreitung der Musik im neuen Ostasiatischen Raum. Auch für diese Propaganda der japanischen Musik kommt die eigene nicht in Frage da sie für Fremde zu schwer verständlich ist. Es muß daher auch für diese Zwecke als Grundelement die euiopäische Musik dienen, die dann mit schönen Melodien AUS der japanischen Musik ausgeschmückt wird! Die japanischen Orchester und Musikanten sind bereits nach dem Süden auf Tournee gegangen. In Süd-Ostasien hat die Hauptstadt der Philippinen, Manila, größtes Verständnis und Interesse für die europäische Musik. Deshalb wurde dort auch schon ein Symphonieorchester von der Regierung gegründet. Einer der vielversprechenden Komponisten Japans, Tayjiro Kure, hat die Oper „Madame Rosalia" komponiert. Darin ist die Liebesqeschichte eines jungen japanischen Gouverneurs und eines Mädchens von den Philippinen behandelt. Diese Oper sollte im Jänner in Tokio uraufgeführt werden und dann mit den japanischen Künstlern in Manila als Gastspiel zur Aufführunq gelangen. Diese Uraufführung wird von allen mit besonderer Spannung erwartet, denn der Künstler hat in seiner Musik viele Volksmelodien von Japan und den Philippinen verwendet. Es wird auch sehr interessant sein, wenn diese Oper in Europa gezeigt werden sollte. Die jüngste Wissenschaft: Kriegsgeschichte Militärische Probleme der Historik Der junge Kärntner KriegshistO' riker Dr. Otlwin Heiß hielt kürzlich einen fnteressantcn Vortrag über die strategischen Probleme des Balkans. Anschließend aprac'^ • er einige grnndsätzJIchc Worte zur Wissenschaft der Kriegsgeschichte, die wir hier wiedergeben. Im großen Kreise der Historiker bilden die Kriegshistoriker eine engere Fachschaft. Die Kriegsgeschichte als Wissenschaft im eigentlichen Sinne ist noch jung; sie war früher mit der allgemeinen Geschichtswissenschaft verschmolzen. doch hat es sich gezeigt, daß ihr Fachgebiet so weit ausgedehnt ist, daß ein Ausscheiden aus dem engeren Rahmen der allqemeinen Geschichte notwendig war Die Kriegsgeschichte als Wissenschaft selbst teilt sich nun wieder in einzelne Fachgebiete, so in Be-waffnunqslehre, Heeresqesrhichte, d. h. Entwicklungsgeschichte des Heerwesens, und, als wesentlichen Teil, in die Geschichte der operativen Kriegführung. Den gesamten kriegsgeschichtlichen Stoff faßt man unter der »Wehrwissenschaft« zusammen. Wie im allgemeinen keine Wissenschaft in sich qeschlosflen ist. also, mit anderen Fachgebieten zusammenhängt, so trifft dies auch für die Kriegsgeschichte zu. Am engsten ist sie mit der Geschichtswissenschaft selbst verbun- den, deren Teilgebiet sie auch noch jetzt ist: dazu kommt eine enge Anlehnung an die Geographie, soweit sje «ich mit der Staaten- und Länderkunde befaßt (besonders Wehrgeographie) und an die Wirtschaftswissenschfift. Alle diese Fachgebiete kann man unter dem Namen »kriegsgeschichtliche Hilfswissenschaften« zusammenfassen. Während sich die Bewaffnungslehre und die Entwicklungsgeschichte des Heerwesens weniqer problematisch gestalten, liegen die Dinge bei der Geschichte der operativen Krieqführung anders. Wie bei den vorgenannten Teilgebieten muß auch hier auf Quellen und Darstellungen zurückgegriffen werden. Es ist aber nicht möglich, allein aus Quellen und Darstellungen alle Sachverhalte und ihre Grünr'e aufzuzeiner., der Kriegshistoriker muß siirh beim Studium der Feldzüqe stets in die Laqe des betreffenden Feldherrn versetzen, muß nachforschen, welche Ursachen den einzelnen Entschlüssen zugrunde laqen, und muß daher immer Psycholoqe sein. Dazu kommt noch, daß da« Streben jedes Historikers auf größtmögliche Objektivität gerichtet ist, alk'rdings im vollen Bewußtsein der Veipflichiunq, die ihm als deutschem Historiker zufällt. In diesem Streben nach Objektivität und zur Erkenntnis der tieferen Zusammenhänge krieasneschichtlicher Ereignisse ist es auch notwendig, sich ganz zurückzuver-spnken in die Vergangenheit. Denn nur dann, wenn man »ich die Gesamtlage vor Augen hält, die jeweilige geschichtliche Epoche miterlebt, kann man da« Wesen operativer Entschlüsse erfassen. Gilt das eben Dargelegte auch für den Historiker im allgemeinen, so sind für den Kriegshistoriker noch andere Momente wichtig. Vor allem das Sich-h'neindenken in die Ideen de« Gegners, ohne das man ein völlig falsches Bild der operativen Entschlüsse der Feldherrn erhalten würde, Ist wichtig. Der Kriegshistoriker hat kein Recht, über führende militärische Persönlichkeiten ein Urteil abzugebeni denn nicht zum Richter über sie ist er berufen, sondern nur zum kritischen Beobachter ihrer Taten. Schon aus dem Gesagten ergibt sich aber, daß es auch in der Betrach-tunq einzelner Taten verschiedene Auffassungen geben kann. Uber ihre Richtigkeit kann oft nicht entschieden werden; der einzige Weg zur Lösung ist schließlich der historische Ablauf. Ein geeignetes Mittel zur Erfassung alrate-gisrher Probleme ist die vergleichende Strateqie. Sie besteht in der Herauslö-sunq der wichtigsten Oporationsmomen-te aller erfolgreichen und oescheiterten ; Feldzüge und in der Darstellung der tra-I nenden Grundideen, die das strategi-' sehe Gesetz formen. Die Persönlichkei- Die junge Weide Wie liebilch neigt die kleine Trauerweide Dos flaumigblonde Haupt Im lauen Wind, Der ihrer Blätter schimmernclzarte Seide Mit seinem blütensüßen Hauch umspinnt. Wie leuchtet, mild ^om Abendsrhcin durchflössen, Ihr lichter Wipfel aus dem Himmelsblau l'nd aus den ßtltchen, die sie frisch umsprossen. So freudig In der Straße Dämmergrau/ Sie sinnt wohl zärtlich über alle Liehe, Die ihr das junge Sein beglückend bringt. Auf einem Ihrer tierlichschwanken Triebe Wiegt ruhefroh die Drossel sich und singt. Margarete Diederlchs Birken / Von Herbert Lestiboudois Im März schon rührte und regle es sich in den Birken an meinen Wegen. Ein zarter, grüner Hauch überhuschte ihr Gezweig. Und die Sonne zauberte ein goldenes Blinken hinein. Es machte mich fröhlich, sie so bräutlich weiß und bei zärtlicher Zwiesprache im Winde sich Wiegen zu sehen. So langp ich zurückdenken kann, wandere ich gern unter den Birken der Heide. Wie ich überhaupt die Birken vor allen anderen Bäumen liebe: ihren schlanken, biegsamen Wuchs, die bald so verspielten, bald sehnsüchtigen Gebärden ihrer Zweige und Ruten — und dabei doch dieses Herbe und Frische ihres Wesens, wie PH den hochgewachsenen, blonden Mädchen des Nordlandes eigen ist Sie 'Sl eir> rechtcr Baum des Frühlings. Und dieser Eindruck verliert sich auch nicht im hohen Sommer, wenn schon ein lichtes Goldgeriesel ihr Blattwerk durchwirkt. Der Zfluber ewiger Jugend verschönt noch ihr Alter. Sie bleibt schmiegsam und biegsam, wenn andere Bäume knorrig und verwachsen werden, Wunden über Wunden durch die Stürme des Herbstes zugefügt bekommen und oft sogar, morsch und brüchig geworden, darunter zerbrechen und zwischen Laub und Gräsern vermodern. Ich glaube, daß eine geheime Kraft in den Birkon wohnt — eine Kraft, die auch auf uns übergreift, wenn wir Ihren Duft atmen, diesen köstlich belebenden Früh-jahrsregpn Wir recken und strecken unsere Gestalt, der Schritt wird leicht und ledernd, und wir fühlen es ganz deutlich, wie wir wachsen in uns — wachsen wie die Birken, die uns auch immer glauben machen, als wüchsen sie sichtbar in den Himmel hinein. Ob es wohl Menschen gibt, die keine guten, klaren Gedanken haben, wenn sie unter Birken dahingehen? Es gedeiht nichts Unreines oder Verworrenes in ihrer Nähe, sie stehen auf weitem, flachem Land, auf der Heide oder im Moor, der Himmel ist wie eine große gläserne Glocke darüber gewölbt, und sehr viel Licht neht zwischen diesem Himmel und dem Auge des Wanderers dahin und daher. Eine Birke kann nicht im Schatten leben, kaum, daß sie einen Schatten wirft mit ihrem schlanken Leib und dem zarten Filigran ihrer Verästelungen. So kann auch kein Schatten in die Seele fallen, es bleibt hell in der Brust, die Gedanken ijehen weite Wege mit Wind und Gewölk, und immer ist es eine Lust, mit ihnen Schritt zu halten. Und Immer auch bin ich mit diesem Gedanken viel, vie' weiter gekommen als mit jenen, die in der Enge der Städte und St"ben zwischen Büchern, Menschen» und tausend Dingen einer geschäftigen Umwelt groß wurden. Das leise Windgeläut der Birken gab seine schöne Melodie dazu. Lächelt nur! Vielleicht meint ihr, daß es Unsinn sei, von einem Geläut der Birken zu sprechen. Aber Ich sage euch daß man nur Sinn dafür haben muß, im Herzen nicht minder wie im Ohr — dann hört man vieles sonst Unhörbarcs und sieht wohl auch maoches mehr, als nur die groben sichtbaren Erscheinungen. Der Unsinn blüht laut und augenfällig genug überall, ihn braucht man nicht in der wundersamen Melodie des Birkenbaumes zu suchen, nur weil man taub dafür ist. Schaut euch das Blattwerk anl Wie aus dem Herzen seiner Landschaft spricht das Birkenblatt zu mir, denn es ist selber dieses Herz geworden: Schcu aus der Knospe blühend und herbsüß im Frühjahr, im Sommer dann lichtgrün und hoffnungsfroh entfaltet, kaum daß ein Körnchen Staub sein Leuchten trüben kann — — bis es im Herbst, ein Herz wie Gold, noch einmal sich verschwendet, eh' es zu Boden sinkt und stillsteht. Immer steigt dann der Gedanke in mir auf, daß ein Herz wohl stillstehen kann, wie die Blätter der Birken einmal still in lleide und Moor liegen, bis sie in Erde übergehen, aber seine Lauterkeit, der Atem eines reinen Lebensund seine guten und hellen Gedanken, dio es bildete, stehen niemals still, sie wirken und wachsen über alles Sterbliche hinaus, wie ja auch die Birke ohne Ihre Blätter über den Winter hinaus die geheimen Kräfte in ein neues Werden hinüberwirken läßt. Das Geheimnis ewiger Jugend tut nun seine Wunder. O, Menschenherzl Du kannst es nicht lernen, ewig jung zu sein aber du könntest es sein, wenn du nur wärest, wie du sein solltest! Und du könntest sehr wohl dann danach lehren und bilden erziehen und gestalten, daß es wie ein Geläut überall durch die Menschen gehl, vor dem sie andächtig werden und In welcher Harmonie sie ihre eigene getrübte Harmonie wiederfänden. Das könntest duj denn du bist das Instrument Gottes, das dafür gestimmt wurde Die Birken am Wege sind nur ein schönes Gleichnis dazu unter seinem hohen Himmel, ten der Feldherrn als colche sind untereinander natürlich nicht vergleichbar, weil jede Persönlichkeil einmalig istj bei Ihrer Methodik ist dies jedoch sehr wohl möglich. Endlich noch eine grundlegende Feststellung: der Kriegshistoriker ist kein Generalstabsoffizier, Er läßt nicht nach Studium des Geländes und des Gegner« Armeen und Divisionen «ich entwickeln, sondern er leitet aus den historischen Begebenheiten die operativen Ideen ab. Kriegsgeschichte ist also im Grunde die geistige Form, in der sich die Wissenschaft Rechenschaft abgibt über die soldatische Vergangenheit ihre« Volke«. Neues Berliner Streichquartett Das Hofmann-Quartett der Berliner Staatsoper, von dem jungen, auch in Marburg bekannten Geiger Norbert Hofmann geleitet, ist mit Erfolg bemüht, sich in die erste Reihe unserer Kammer-musikvereinigungen zu stellen. In einem Berliner Kammermusikabend ließ es bei der Nachschöpfung des Klarinettenquin-tells von Brahms die kernige Männlichkeit dieses Werkes, die so seltsam mit einer verträumten Melancholie kontrastiert, seine verhaltene Leidenschaft, aber auch eine erhabene Resignation zum Leuchten bringen. Mozarts D-dur-Quar-tett atmete volle Frische und Heiterkeit. Den Abend krönte Schumanns Klavierquintett, das sich in seiner vorbildlichen Wiedergabe als eine geistvolle Diskussion zwischen Streichern und dem Klavier charakterisierte. Theo Bürde Ein deutscher Maupaasant Der Dichter Heinz Tovote, der in diesen Tagen zu Berlin sein 90 Lebensjahr vollendet, geriet als ein begabter Erzähler von starker Erfindungsgabe und großer Schilderungskunst früh in den Bann der französischen Sittenschilderunqen Guy de Maupassanls und wählte mit Vorliebe zur Gestaltung ähnliche Stoffe aus deutschem Großstadtleben. Er besitzt viel von der feinen seelenmalenden Kunst des französischen Meister-Feuilletoni-sten, den er auch vortrefflich ins Deutsche übertragen hat, und so legte man ihm dessen Namen bei. Seine Romane und »Nervösen Novellen«, die er in schier unerschöpflicher Fülle und Arbeitskraft geradezu hinausschleuderte, sind blendend In ihrer Farbenfreudigkeit und geschliffenen Form, aber künstlerisch sehr ungleichwertiq. »Im Liebes-rausch«, »Mutter«, »Frühlinqssturm«, »Das Ende vom Liede«, »Der letzte Schritt«, »Fallobst«, »Heißes Blut« — und wie sie alle heißen, erlebten zum Teil sehr hohe Auflagen, sind aber heute wohl kaum mehr bekannt. Auch als Bühnenautor hatte Tovote Erfolg. Einige Jahre lang ist er Pre«9echef der Ufa gewesen. Seit zwei Jahrzehnten aber ist die Zelt über ihn hinweggegangen. Edward Münchs NachlaB Der künstlerische Nachlaß des kürzlich verstorbenen großen norwegischen Malers Edvard Münch hat sich als wesentlich umfangreicher erwiesen als man zunächst angenommen hatte. Münch hat, wie schon gemeldet, die Stadt Oslo als Erben eingesetzt. Seit seinem Tode sind mehrere hervorragende Fachleute damit beschäftigt, die einzelnen Werke zu registrieren und abzuschätzen. Wie die Osloer Zeitung »Morgenposten« erfährt, handelt es sich um eine überaus beachtliche Anzahl wertvollster Gemälde, die den verschiedensten Schaffensperioden des Künstlers entstammen. Daneben nimmt das graphische Werk einen breiten Raum ein. Obwohl die Zusammenstellung noch nicht abgeschlossen ist, hat man bereits die Gewißheit erlangt, daß sich die Zahl der graphischen Blätter auf weit mehr als 1000 beläuft. »Maggie musicale« in Florenz Die musikalischen Mai-Festspiele (Maggio musicale), die zum neunten Male in Florenz staltfinden, begannen diesmal schon zu Ostern mit einem Konzert geistlicher Musik Im Teatro commu-nale. Die Tatsache, daß trotz der vielen Schwierigkeiten technischer Art, die sich dem Beginn der Festspiele entgegenstellten. der »Maqgio musicale« auch in ^loApm Jahr durchgeführt wird, bedeutet einen bemerkenswerten Erfolg der Veranstalter. Im ersten Konzert kamen In prachtvoller Ausführung u. a. Werke von Animuccia Jomelli und Monteverdi zu Gehör. Von Rossini kamen Teile de« »Stabat mater« zur Aufführunq. Den Höhepunkt des Konzerte« bildete die Wiedergabe des »San Francesco Assisit von Francesco Malipiero für Männerchor und Orchester. Als erste Opernaufführung wurde im Sladttheater Donizet-tis »Lucia von Lammermoor« gespielt. Staatsschauspfelerin Lude Haillch wird die Leitung der Schauspielabteilung des Konservatoriums der Seestadt Rostock übernehmen. Das 25)ahrfge Bestehen des Bochumer Sladtlheaters begeht die Gauhauptstadl Bochum am 22. und 23. April mit mehreren Veranstaltungen. In einer Morgen-feier sollen führende Kulturpolltiker das Wort ergreifen. Salndin Schmitt inszeniert Goethes »Iphigenie auf Tauris« und Schillers »Don Carlos« neu. Professor Huqo Balzer, der Genoralmusikdirektor der Stadt Düsseldorf, begeht am 17. April 1944 seinen fünfzigsten Geburtstag. Ihm ist es nicht zuletzt zu verdanken, daß Düsseldorf trotz der Heimsuchung durch schwerste Terror-anqriffe auch heute noch ein reges Musikleben besitzt, an dem die ganze Bevölkerung Anteil nimmt. Professor Richard Dothleffen, der frühere Konservator der Kunstdenkmäler Ostpeußens und der Wiederhersleller dos Königsberger Domes, ist im Alter von 80 Jahren zu Königsberg gestorben. Eine staatliche Chemikerschule, die in einem fünfsemestrigen Studium zur staatlichen Abschlußprüfung als Chemiker führt, wurde am 12, April in Katto« wiU eröifnat.