«2. Donnerstag den 3. August 1837. V e u t s ch I a n v. t) ra n kfur t, 23. Juli. Wir vernehmen aus glaubwürdiger O.uelle, das; die endliche Einigung der betreffenden Eisenbahn-Comit^cn zm Erbauung einer Bahn von hin-nach Mainz auf dem rechten Main-ufer erfolgt ist, und alle seitherigen Hindernisse beseitigt worden sind. Dieses Resultat ist erfreulich und beweist, daß kleinliche und untergeordnete Rucksichten den Ansprüchen weichen müssen, welche das Gcsa-mmtpublicum an ein großartiges unternehmen ztt machen hac, dessen Früchte ihm allein und nicht besonderen Interessen zu Gute kommen sollen, (All.Z.) Frankreich. Paris, den 21. Juli. Privatbricfe aus Algier sprechen von der tiefen Entmuthigung, welche der Tractat des Generals Bugeaud bei der französischen ' Bevölkerung verbreitete. Man betrachtet diese Hand' tl'mg als den ersten Schritt zur Verlassung de'r Colonies «nb die meisten Landwirthe und Gewcrbslcute, die zur Gründung ihrer Niederlassungen offene Aussicht in die Zukunft nöthig hatten, verlangen ihre Pässe und reisen nach Frankreich zurück. Man sagt, diese Rückwanderung sey beträchtlich und drohe allgemein »u, werden. (B. v. T.) Nach dem National werden bei den Iulius-sesten auch vier neue Museen im Louvre eröffnet Karden; das Spanische, das Museum Vernet, das Museum Lelureur, und das Museum der Cartons großer Mcistn-. -. Am 29. Juli soll die Eröffnung der, von der Rüe de Stockholm'in Paris bis zum Pont du Pec an, großen The.is vollendeten Eisenbahn nach St. Germain vor sich ^hcn. Von diesem Tage an werden die Reisenden in eleganten Wagen mittelst tcr Locomotive«, mir einer Geschwindigkeit rcn ü Lieues auf die Stunde, befördert. Admiral Lalande, Oberbefehlshaber des Levants? geschwaders, ist in Toulon angekommen, und hat seine Flagge auf dem Linienschiff Jena aufgepflanzt. Das Geschwader soll nächstens auslaufen; nach den Einen würd,e es an der spanischen Küste kreuzen, nach Andern zwei Regimenter Verstärkung für die Expedition nach Constantinc an Bord nehmen. (W. Z.) Marseille, 18. Juli. Seit mehreren Tage» murmelt man vi?.l von einzelnen Cholerafallcn, die sich hier neuerdings ergeben haben sollen. Thatsache ist, das; ein junger Mann, der kürzlich mit dem konigl. Dampfboote Leonidasi hier angelangt war, an einer Krankheit verstorben ist, die sich nach genauer Untersuchung als die Pest erwies. Bis jetzt legt man auf jenes Gerede und auf letztern Vorfall wenig Gewicht. Isolirte Erscheinungen des einen und des andc-lM Übels kommen in unserer Hafenstadt wohl öfter vor — fast jedes Jahr seit 1835 -- ohne weitere Folge zu haben. (Allg. Z.) H p a n i e n. Französische Blätter schreiben ausMadrid vom 6. Juli-. Die Regierung hat Maßregeln angeordnet, um Don Carlos den Zugang zu der Hauptstadt zu versperren. Valdcz und Isidro sollen am Jucar in Valencia mit 12,060 Mann aufgestellt werden. Nar' vaez und Quiroga sollen die Hauptstadt decken. Nm diese Rüstungen ins Werk setzen zu können, hat die Königinn-Regcntinn ihren Mayordomo angewiesen, 3 Mill. Realen zur Verfügung des Ministeriums zu stellen, und fünf oder sechs reiche Bankiers haben, unter der Bedingung, dasi Madrid vor einem Überfalle geschützt werde, ein unverzinsliches Darleihen von 10 Mill, angebothen. — Nach einem Berichte aus Tortosa vom 29. Juni, welchen die Gaceta mittheilt, war vor dem Übergänge dcs Don Carlos üder den Ebro der Brigadier Vorso, der cine Stellung bei 246 Ierta eingenommen hatte, durch die Carlisten unter Cabrera angegriffen, und zum Rückzüge nach Tor-tosa genöthigt worden. Don Carlos stand auf tz^m linken Ufer des Ebro, während das Gefecht vorsiel. Nach dem für ihn günstigen Ausgange desselben ging er dann über den Fluß. Über Barcelona enthalten französische Blätter Nachrichten aus Valencia vom 9. Juli. An diesem Tage wurde in Valencia der Eid auf die neue Constitution geleistet, und man feierte fröhlich dieses Ereignis;, während Don Carlos einige Stunden von der Stadt als unumschränkter König von Spanien begrüßt wurde. Eine cngllsche Fregatte und zwei französische Kriegsbriggs lagen im Haftn vor Anker. Noch an demselben Tage sollten 250 brirtische Marine-soldaten und eine Anzahl engllscher Kanoniers ans Land gesetzt werden. Madrider Blatter vom 10. Juli enthalten über die Bewegungen der Christinischen und Carlistischen Armeen nähere Details, die jedoch durch die neuern directen Nachrichten ihr Interesse größten Theils verloren haben. Nach dem Espannol hat Don Carlos in der Gegend von Cantavieja alles Silbergeräthc, so wie die Kirchen - Ornamente für seine Capelle wegnehmen lassen; auch bemächtigte er sich aller Maulesel, um das schwere Geschütz von Cantavieja zu trans-portiren, mit welchem die befestigten Plätze angegnffen werden sollen. GeneralEspartero meldet der Regierung, daß er in Folge des erhaltenen Befehls mit der Garde-Division nach Calatayu'o marschire, um den Feind zu verfolgen. (Seine Ankunft in jener Stadt wurde bereits durch den Telegraphen gemeldet.) Aus Pam-peluna schreibt man, daß Carlistische Guerillas auf der Linie von Zubiri die Verbindung mit Frankreich unterbrechen. Muchacho hat sich erbothen, mit 30 Scharfschützen und 10 Pferden die Straße zu schützen. Der Espannol meint, man hätte schon längst den Carlistischen Guerillas Christinische entgegenstellen sollen. — Die Division Ribera soll m Guadalaxara angekommen seyn. — Der Brief-Courier aus Andalusien und der Mancha wurde eine Viertelstunde von Madrid durch Räuber (wie der Espannol sie nennt) angefallen, die ihm seine Briefschaften nahmen, dagegen das Geld und andere Effecten unberührt ließen. Nach einem Schreiben aus Bayonne vom 14. Juli begleitetGomez die navarrcsische Expedition nicht/ sondern ist noch in Segura in strenger Haft. Auch Casa Eguia, welcher wegen des Mlßlingens der Belagerung von Bilbao bei Don Carlos in Ungnade siel, ist gefangen gesetzt worden. Der Kriegs-Minister, Graf Almodovar, welcher seit lange kränklich ist, hat seine Entlassung genommen. (W. Z.) Pau, 15. Juli. Don Carlos, mit 11 Bataillonen und etwa 500 Pferden, vollendete erst am 30. dtt, Übergang über den Ebro, den er am 29. begonnen; am 1. blieb er den ganzen Tag bei Cherta campirc, dan» marschlrte er in drei Colonnen, wovon die eine nach der Cenia, die andere über Galera, die dritte über Pauls nach Cantavieja die Richtung nahm; Quilcz war mir der Cavallerie gegen Alcaniz vorgerückt, nM das Land zu recognoscircn; seitdem weisi man nichts, als dast die Armee zwischen Cantavieja und Uldecona stationirt, aber man sagt nicht, weder daß sie Morella, welches in der Mitte dieser Linie liegt, genommen, nach Tortosa, welches ihren Rücken bedroht, blockirl, noch daß sie Vinaroz und Benicarlo, wodurch sie, ihre linke Flanke bis ans Meer verlängerte, besetzt habe. Die Carlistische Expedition täuscht durch die fortwährende Ungewißheit ihres Ziels, wie die Christinischcn Generale bisher durch ihre unbegreifliche Unfähigkeit alle Wahrschemlichkcitsberechnungen getäuscht haben. Die Expedition zieht ungehindert von einem Königreich Spaniens zum andern; aber sie unterwirft nirgends eine Stadt von irgend einer Bedeutung. Die Hauptmacht des Don Carlos war fast bi< vor die Thore von Valencia gerückt, das ebenfalls Nllr eine höchst unbedeutende Besatzung, unterstützt von einer kleinen Anzahl englischer Artilleristen, hatte. Man fragt sich, ob gegen diese Stadt ein Versuch gemacht . werden solle, um in ihr, die von einer fast ausschließlich -carlistlsch-gesinnten Landbevölkerung umgeben ist, eine für Don Carlos würdige Residenz zu gewinnen. Die nachfolgende Depesche zeigt, daß auch diese Vermuthung eine irrige war. Don Carlos ,st an Valencia vorbei, nachdem südlichen Murcia gezogen, wo, wie im ganzen Süden, die Bevölkerung weit weniger auf seiner Seite scheint, so daß dieser ganze Zug bis jetzt nur wie eine Wiederholung des früher von Gomez unternommenen aussieht. Paris, 22. Juli. Während die gestern im Moli iteur mitgetheilte telegraphische Depesche dic Erwartung aussprach, Don Carlos werde sich gegen Murcia wenden, ergibt sich aus dem heute eingelaufenen Bericyte, daß Don Carlos den Marsch gegen Madrid «icht aufgegeben hat, da die Defiliecn von Cabrillas, durch die er, diesem Berichte zufolge, zogs auf der Hauptstraße liegen, die über Utiel (lange Zeit Cabrera's Hauptsammelpunct) , Cucnca und Tarancon nach der spanischen Hauptstadt führt. Det 247 Bcrichchautct: »Lilnoux, 21-Juli. General Oraa, der sein Hauptquartier in Quarte hatte, kam am 14. »ach Valencia. Am 15. Morgens 9 Uhr entspann sich ein Treffen bei der Venta del Poyo, zwischen der Vor. Hut Oraa's und der Nachhut des Don Carlos. Dis Insurgenten sitzen ihren Marsch durch die Dcfilccn von las Cabrillas fort. Man schlug sich bis zum Abend. In Valencia sind viel Verwundete eingetroffen. Barcelona war am 18. ruhig." (Allg. Z.) Portugal. Das Morning -- Chronicle enthält Nachrichten aus Lissabon vom 1. Juli. Dcncn zufolge fanden zwischen den Truppen der Königinn und Nemcchido in Algarbien cmige Scharmützel Statt. Am 15. Juni überfiel der Rcbellenchef nah: bei Almodovar die Constitutionellen .und schlug sie mit überlegenen Kräften. Jedoch einige Tagc später zog er in einem Gcftchte bei Selcr das Kürzere, und mußte fich mit dem Verluste aller bei Almodovar gemach-re« Beute und Gefangenen nach St. Barnabe zu» rückziehen. (B. v. T.) Das im Diariodo Govcrno veröffentlichte Schrei-bcn des Ministers des Innern an den Cardinal-Patriarchen von Lissabon lautet: »Pallast Necessida-des, I. Juli. Ihre Majestät die Königinn wird «m 20. d. M. den achten Monat ihrer Schwangerschaft vollenden. Belieben Ew. Eminenz in allen Pfarrkirchen, vom 21. Juli an, Gebete pra l^üce partu anzuordnen, und damit täglich fortzufahren bis zur'Feier des Tcdeums, das nach der Geburt des Prinzen oder der Prinzessinn gesungen werden soll, womit es Gott diefts Land zu segnen gefallen möge. Antonio Diaz de Olivcira.« — Der Hof hat wegen des Ablebens Sr. Majestät des Königs von England vierwochentliche Trauer angelegt. Die Thronbesteigung.der Königinn Victoria wurde von den im Tajo liegenden englischen, französischen und portugiesischen Schissen Mit doppelten königlichen Salven begrüßt. — Der Correspondent der Times schreibt, aus Lissabon ftycn in Einer Nacht 50 Menschen, darunter einige Offiziere, entwichen, um sich mit Remcchido's Corps zu vereinigen. — Nach Privatbriefen aus Lissabon (un True Sun) ist der Wagen des englischen Gesandten schon einige Male vom Pöbel auf dcr Straße angehalten worden, weil man ihn im Verdacht hat, das, er sich zur Hofpartei hinneige. (Ost. B.) HroHbritannien. >.lm 17. Juli verfügte sich die Königinn in gro-sier Ceremonie w das Oberhaus, um das Parlament i" prorogiren. Das Haus both einen ebcn so glänzenden als belebten Anblick dar. Alle Plätze warcn eingenommen; die Damen waren in großem Trauerputz. Um 2 -Uhr langte die Königinn an; vor ihr gingen Lord Melbourne und die vornehmsten Staatsbeamten. Die Mitglieder des Unterhauses wurden sogleich durch den Hmssier mit dem schwarzen Stäbe berufen. Nachdem die Königinn sich auf ihrem Throne niedergelassen, und einigen Bills, die ihr vorgelegt wurden, die Genehmigung ertheilt hatte, erhob sich'Ihre Majestät und sprach folgende Ncde: »Meine Lords und Herren!« »Ich war ungeduldig, die erste Gelegenheit zu ergreifen, um Mich in Ihrer Mitte zu sehen, un> Ihnen Meinen Dank für Ihre Theilnahme an dem Verluste des seligen Königs persönlich zu bezeigen, so wie für die Beweise von Sympathie und Zuneigung, die Sie Mir bei meiner Gclangung zum Throne ge-geben haben. Ich erneuere von Herzen die Versicherung Meiner Absicht, die protestantische Religion aufrecht zu erhalten, so wie sie durch die Gesetze fest«-gesetzt ist , jede freie Ausübung des Gewissens zu sichern, die Freiheiten zu schützen, und mit Meiner ganzen Macht zum Gemeinwohls aller Classen beizutragen.« Ich freue Mich bei Meiner Thronbesteigung, dieses Land in freundschaftlichen Beziehungen mit allen fremden Mächten zu sehen. Indem Ich Meine mir der Krone übernommenen Verbindlichkeiten treu er» füllen, und mit dcr größten Sorgfalt über die In-tercssen Meiner Unterthanen wachen werde, wird es dcr fortwährende Gegenstand Meines Bestrebens seyn, Ihnen die Wohlthaten dcs Friedens zu er-' halten." „Meine Herren vom Hause der Gemeineni Ich danke Ihnen für dic liberale Bewilligung der Alts-' gaben auf den laufenden Iahrcsdienst, so wie füc' die Vorsorge, womit Sie wegen der die Civilist? bl--' treffenden üblichen Zahlungen vorgekehrt haben. Ich werde-Beföhle gcben, daß die öffentlichen Ausgaben' in allen ihren Zweigen nur mit dcr größten Sparsamkeit Statt finden sollen.« „Meine Lords und Herren! Indem Ich von diesem Parlamente Abschied nehme, danke Ich Ihnen für die Thätigkeit und den Elfer, womit Sie sich den Geschäften des Landes gewidmet haben. Wiewohl Ihre Arbeiten unerwarcct unterbrochen wurden, durch das schmerzliche Ereigniß, welches dazwischen trat, so schmeichle Ich Mir doch, daß sie den glücklichen Erfolg haben werden, die Fortschritte der Gesetzgebung in einem neuen Parlamente zu begünstigen." »Ich sehe zu Meiner Zufriedenheit, dasi Sie ei- 248 nige nützliche Maßregeln zur Reife gebracht haben, unter welchen Ich mit besonderem Interesse die in dem Criminal - Gesetzbuchs eingeführten Verbesserungen und die Verminderung der Fälle bemerke, welche die Todesstrafe nach sich zichen. Es schmeichelt Mir, diese Milderung der Strenge des Gesetzes als eme günstige Vorbedeutung beim Anfange Meiner Regierung anzusehen.« »Ich besteige den Thron mit einem tiefen Gefühle von der Verantwortlichkeit, die auf Mir lastetj allein Ich werde durch das Bewußtseyn Meiner guten Absichten und durch Mein Vertrauen in den Schutz des Allmächtigen emporgehalten. Das wird der Gegenstand Mcmer Sorgen seyn, unsere bürgerlichen und kirchlichen Institutionen durch umsichtige Verbesserungen zu befestigen, wenn d^ese Verbesserungen erforderlich ftyn werden, und alles zu thun, was in Mcmer Machr seyn wird, um jedes Gefühl von Leidenschaftlichkeit und Zwiespalt zu besänftigen und zu yerhüthcn.« „Nach diesen Grundsätzen handelnd, werde Ich Mich in allen Gelegenheiten mit Sicherheit auf die Weisheit dc's Parlaments und auf die Llebe Meines Volks stützen; da befinden sich die wahrhaften Stüz' zen der Würde des Thrones und eine sichere Bürgschaft für die Stabilität der Constitution"- Der neue Gouverneur von Van-Diemens-Land, Sir John Franklin, scheint sich sehr beliebt zu machen. Bei seinem ersten Lever wurden ihm 6- bis 700 Personen vorgestellt. Seine Reise in das Innere der Insel hatte er bald nachher angetreten, und war am 2. Febr. in Launceston angekommen, wo ihm, 3 Meilen von der Stadt, 300 Reiter und beinahe 109 Equipagen entgegengekommen waren. Aus der Co-lonie am Schwanenflusse meldet man, das; man eine größere Expedition o'stllch und nördlich vom Flusse unternommen habe, um sich endlich über die Eriftenz des großen, von den Eingeborncn Moleycn genannten/ Binnensee's in'ö Klare zu setzen. Auf der Reise fand Man wenig Wasser und endlich einen 40 Aards breiten Strom, dessen Wasser aber salzig war. Nach dem Herald ist ein auf Gegenseitigkeit beruhender Handelsvertrag zwischen Großbritannien und dem Königreiche der Niederlande abgeschlossen, und niird öffentlich verkündet werden, sobald die Ra« tificationen ausgewechselt sind. (W. Z.) Der erste Anfall an die Krone, welcher unter dcr Nc-glerung der jungen Königinn Victoria Stattgefunden hat, ist der des Vermögens eines Herrn Wcston, cine5 natürlichen Sohnes, der ohne Erben und ohne Te- stament gestorben ist. Das Vermögen beträgt crwa 50,000 Pf. St. Bekanntlich ist, nach den englische» Gesetzen, der Souverain der Erde aller narürlichc» Kinder, aller Geisteskranken und Blödsinnigen. (Öst.B.) Nach Briefen aus Ober-Canada bis zum 16. Juni kommen in Kingston täglich zahlreiche Einwan. derer an, und Arbiter, besonders Maurer, sind um theuren Lohn gesucht. Die directe Waarencinfuhr aus Europa in diese Colonie war im Steigen. In Portsmouth sind von San Sebastian zwei Schiffe, das eine mit 300, das andere mit 150 Mann der vormaligen brittischen Hülfslcgion ange-kommen. Auch in Plymouth sind viele Soldaten der ' Legion ausgeschifft worden. Sie sind in emem sehr abgerissenen Zustand, und haben noch Soldrückstände zu fordern. In Allem dürften nur noch 1000 Mann aller Waffengattungen von diesem Corps in San Sebastian zurück seyn. ^Hlg. Z.) N u H l a n V. Nbcr die großen Manöver, welche im südliche»» Rußland Statt finden sollen, melden nun die Petersburger Zeitungen Folgendes: »Nachrichten aus Wosrn'sscnZk, im Gouvernement Cherson zufolge, wird Se, Majestät der Kaiser in der Umgegend dieser Stadt, im Monat August, eine Ncvue über die g»? sammte Reservc-Cavallerie halten. Die VorbereitUN« gen zu dlvser Revue und zu den mit derselben ver«? bundenen Cavall^riemanöver werd«,'», bereits mit dcr größten Thätigkeit betrieben. Ihre Majestäten dcr, Kaiser und die Kaiserinn werden in Woönessensk, den von dort eingelaufenen Nachrichten zufolge, in dcr zweiten Hälfte des August erwartet. Se. kaiserliche Hoheit dcr Großfürst Thronfolger wird sich daselbst seinen erhabenen Acltcrn anschließen. Da ein Theil des kaiserlichen Hofes und viele ausgezeichnete Personen des Auslandes ebendaselbst erwartet werden, so wird dies; um so Mehr zu dem Glanz des Besuches d^'r allerhöchsten Kaiserfamilie im Süden Rußlands betragen. In der Umgegend von Wos-ncsscnsk werden zu der Revue 350 Escadrons Ca-vallerie, aus allen Militär - Ansiedlungen und de» übrigen Corps zusammen gezogen; außerdem'23 Bataillons Infanterie, gebildet aus den auf unbestimmte Zeit beurlaubten Kriegern, die nicht weniger als 20 Jahre im wirklichen Dienste gestanden haben,, und aus 16'l Gcschützen der ratenden Artillerie. Die für die Revue bestimmten Truppen werden sich bald dahin in Marsch ^'tzcn. Die in Wosncssensk zusammengezogene Masse vön Cavallerie wird eine dcr bedeutendsten seyn, die je, seit der Gründung regulärer Truppen in Europa, in ciner Ebene manö: vnrt h'iben. Die Manöver werdcn einige Tage dauern, und ohne Zweifel ein Schauspiel darstellen, welches der Aufmerksamkeit der hohen Besucher würdig ist. Man vermuthet, daß Ihre kaiserl. Majestäten, nach Beendigung dcr Manöver, sich nach den Küsten des schwarzen Meeres und in die Krimm begeben, und daß Se. Maj. der Kaiser die Flotte des schwarzen Mecres uno verschiedene in Nlkolajew und Seba-stopol im Werk befindliche Arbeiten in Augensch.'in nehmen werden." (Ost. B.) Vevacteur: F^r. kau. Weinrich, ^erlegcr: Mnn M. Vvler v. Rlelnmapr.