wl. 248. Montag, 28. October 1895. Jahrgang 114. Mbllcher Zeitung. ^U»"?^«)«: Mit Postvciseiidling: ganzjährig fi. !ü, halbjährig fi, 7 50. Im «lomptolr: ^ ^3»!er°i.^^g fl. 5 50, Mr die ZilsWuiig ln« Hau« aMzMrig st, 1. — InsertlonSgebür: Für ^^^" v!« z„ 4 ^z^„ 25 li,, größere per ^elle 6 li,,- bei öfteren Wiederholungen per Zelle 3 tr. Die »Laib. Zeit,» erscheint tllglich, mit «lusnahme der Vonn- und Feiertage, Die «lbministiation befindet sich Lungressplntz 3tr. L, die Mednclion VahnbofgaNc Nr. 15. Sprechstunden der Redaction von « bis 11 Uhr vormittag«, Unfrankierte Briefe werden nicht angenommen, Manuscrlpte nicht zurückgestellt. ^ Mit 1. November eglnnt ein neues Abonnement auf die ^ Dailmcher Zeitung. " ^ er 8 n ^ " " uinerations - Bedingungen bleiben ^"bert und betragen: ^c*"llvttftndung: für «aibach: !"MhrF - - I» fl. — fr. ganzjährig . . II si. — kr. ^leiM°i ' ' ^ » »0 » halbjährig . . 5 » »« » ^°tlich ^ ' » » 7» » vierteljährig . » » 75 . >, > I, » 2üi I"! er ^"le eingebracht hat, sowie das Expose', mit H,, hause l^Vvrlage des Budgets begleitete, haben U°lcsse /?st lauten Beifall und das nachhaltigste und letzteres ist den Ziffern des ^Munap ?' noch mehr aber den hochbedeutsamen d ^Völker 6 Schatzkanzlers auch in allen Kreisen h^lllig ^""3 gesichert. Seitdem es gelungen ist, die lleul^ ConsI^""lichen Finanzgebarung herzustellen, <^?tte c> ^uoierung unserer Finanzen immer er-^^^"schritte aemackt. Es ist nun das achte Budget, welches eine Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben aufweist, welches mit einem Ueberschusse abschließt, und seit einer Reihe von Jahren ist es sogar der Finanzverwaltung möglich, ohne Beeinträchtigung der regelmäßigen Gebarung den Einnahmen eine nicht unerhebliche Summe zur Tilgung der Staatsschulden zu entnehmen. Die continuierlich wachsende Steuerkraft der Bevölkerung, die gleichen Schritt hält mit der wirtschaftlichen Erstarkung, gestattet es, den Ansprüchen, welche die Wehrkraft des Reiches, die culturelle und ökonomische Entwicklung an die Staatsfinanzen stellen und welche in einer stetigen Steigerung des Ausgaben-Etats zum Ausdrucke kommen, in weitgehendem Maße Rechnung zu tragen. Neuerlich zeigt dies der Staatsvor«-anschlag für das Jahr 1896. Um 17 Millionen Gulden hat sich das Gesammterfordernis gegenüber dem ^inanz-gesetze für das Jahr 1895 erhöht, und die Entgegen stellung der Ausgaben und Einnahmen ergibt noch einen Ueberschuss von über 200.000 Gulden, trotzdem der Finanzminister in der Präliminierung der Einnahmen die weitestgehende Zurückhaltung beobachtet hat. Es ist gewiss nur eine sehr bescheidene Berücksichtigung der günstigen Steuereingänge, wenn das Erträgnis der directen Steuern insgesammt nur um 1 -174 Millionen, jenes der indirecten Abgaben um 6-4 — darunter die eigentlichen Verzehrungssteuern um 3-7 Millionen — höher veranschlagt wird; als ebenso maßvoll, ja rigoros, wird die mit 9 Millionen präliminierte Steigerung der ordentlichen Einnahmen aus dem Staatseisenbahnbetriebe anerkannt werden müssen, wenn man erwägt, dass von dieser Summe 6 -1 Millionen allein auf den Streckenzuwachs infolge Verstaatlichung und Eröffnung neuer Staatsbahnlinien entfallen. Das Budget zeigt durchwegs eine solide Structur, seine Ansätze beruhen auf einer streng nüchternen und zurückhaltenden Veranschlagung der Einnahmen. So erfreulich nun auch die Lage unserer Staats-finanzen sich darstellt, so enthebt dies eine zielbewusste Finanzpolitik nicht der Verpflichtung, den Blick der Zukunft zuzuwenden und sich die großen Aufgaben vor Augen zu halten, welche der Staat zu erfüllen hat. Eine Reihe von Ausgaben theils einmaliger, theils dauernder Natur, welche im Rahmen des Budgets ihre Bedeckung unmöglich finden können, pochen an die Pforten des Staatsschatzes. Alle diese einmaligen Ausgaben sind bisher in verschiedener Form bedeckt worden, eine Form, welche indes auf die Dauer nicht aufrecht» zuerhalten ist und die daher für die Zukunft einer rationelleren Modalität der Bedeckung Platz machen soll, die im Wesen darin besteht, dass ein Inventions' fonds zu bilden wäre, dessen Verwendung unter gewisse Cautellen zu stellen sein wird und der den Vortheil hätte, dass das Budget nur mit den Zinsen und der Amortisationsquote der betreffeuden Ausgabe belastet wurde. Zu den dauernden Ausgaben gehört in erster Linie die Regelung des Pensionswesens, sowie die Aufbesserung der Bezüge der Staatsbeamten und Diener. Er wird gewiss in allen Kreisen der Staatsbediensteten einen freudigen Wiederhall finden, dass der Finanzminister in dieser Frage ein so warmfühlendes Wohlwollen an den Tag gelegt und die Abficht der Regierung verkündet hat, dieselbe bis zum Jahre 1897 der Lösuug zuzuführen, wenn das Parlament die Mittel hiefür bewilligt. Dr. von Bilinski hat sich über die Beschaffung dieser Mittel des näheren ausgesprochen, uud dieser Theil seiner Rede ist in ihrer programmatischen und finanzpolitischen Bedeutung von besonderem Interesse. Man wird anerkennen müssen, dass die Natur der be« deutenden Ansprüche, welche an die Mittel des Staates gestellt werden, die Vereitstellung der letzteren nicht nur rechtfertigt, sondern gebieterisch fordert, und dass der Finanzminister die Einnahmequellen auf Gebieten sucht, auf denen dieselben ohne Schädigung der Volkswirtschaft und ohne empfindliche Belastung hereingebracht weiden können. Ein weit ausblickendes, überaus reichhaltiges Programm ist es, welches Dr. von Bilinski heute entwickelte, ein Programm, welches zeigt, welche Bedeutung der Finanzminister den ökonomischen Fragen, welches hohe staatsmännische Verständnis er der Wirtschaftspolitik beilegt. Große Reformen sind durch das heutige Expose zur Discussion gestellt worden und sollen bald volle Actualität erlangen. Es ist zu erwarten, dass das Abgeordnetenhaus den Appell des Finanzministers, den Staatsvoranschlag so schnell als möglich zu beschließen, um so bereitwilliger beherzigen werde, als es nur in diesem Falle Zeit und Raum gewinnen würde, sich durch die Lösung bedeutungsvoller Probleme, insbesondere aber der Steuerreform, ein dauerndes Denkmal auf dem Gebiete der Gesetzgebung zu errichten. Die Erklärung des Herrn Ministerpräsidenten. In der Kronlandspresse wie auch in den Blättern deö Auslandes dauert die Erörterung der vom Herrn Ministerpräsidenten Grafen Badeni entwickelten pro-grammatischen Grundsätze an. Der «Tagesbote aus Mähren» rühmt an der Erklärung des Herrn Ministerpräsidenten, dass sie klarer und entschiedener ist, als Feuilleton. ^lizz« Lucia. "us dem Süden von Eugen Graf Aichelburg. H>>Ne^ 'st ruhig. Der Vollmond steht am V bo«/ 7?ster Pracht; sein Widerschein auf den ^ ^ H) ^klchsam eine weiße Marmorsäule in die ! silber. "^- Sanft und ruhig gleitet die Barke ^ti^'a W ^"'" zurücklassend. "R^. "St am Steuer und blickt in die grundlose ^>^FüSch er ist, euer Antonio l» unterbricht 'T't den M ^"schweigen. '^" meiner Stelle dürfte ^'^^ seines Glückes machen, ^ " daz dürfte, und er thäte es auch, mein >> '" ^ das?- ^. ^ meinte eben euch allein und leine ^lZ/^se?"' Weshalb zweifelt ihr? Weshalb ?V lnich s, senden Wurm an mein Herz? M, Und n'eber Thörin, sofern ich euren Worten Augenblick Glauben schenken '""es K°/"bt mich, mich allein und mit vollster «Mag sein; weshalb kam er nicht, wenn er es versprach? Ihr habt ihn heute doch erwartet, so sagtet ihr.» «Weil er vielleicht erst morgens vom Fischfang heimgekehrt; weil er ermüdet, weil er krank ist — o638i Dia! Was weiß ich, weshalb!» «Oder weil er verhindert war.» «Verhindert? Was wollt ihr damit sagen?» «Nichts, gar nichts. Ihr werdet die Neugier bald befriedigen und dem Geliebten um den Hals fallen können. Ach, welche Ueberraschung!» «Ueberraschung, jawohl! Antonio ahnt nicht, dass ich so spät nach Muggia käme.» «Spät allerdings — zu spät.» «Rudert schnell, Giovanni! Die Sehnsucht verzehrt mich!» Wie Leuchtwürmchen im Moose tauchen allmählich kleine Lichter, eins nach dem andern, aus dem dunklen Hintergrunde auf. Dank Giovanni's kräftigen Nuder, schlagen haben sie die Küste von Muggia erreicht; sie verlassen die Barke. Ein schmaler Fußsteig führt in das am Gestade liegende Fischerstädtchen; auf den Gaffen herrscht bereits nächtliche Ruhe, nur aus den erleuchteten Fenstern ^ schallt ab und zu menschliches Treiben. ! «Ihr seid am Ziel, Lucia! Seht.' Dort winkt euch schon Antonio'S Haus entgegen.» Sie nähern sich demselben. «Hört, Lucia! Hört!» «Antonio's Stimme.» «Wie sanft sie klingt; was er nur flüstern mag?» «Der gute Antonio! Er sitzt bei seiner alten Mutter in der Pergola und erzählt ihr Geschichten vor, um ihr die Zeit zu vertreiben. Ob er wohl meine Nähe ahnt?» «Bei seiner alten Mutter?» «Gewiss! Er liebt sie heiß — ich weiß es — so heiß als mich.» «Und stärkt sich mit einem guten Tropfen. Liebe verlangt Blut und Blut Wein.» «Tretet sachte auf, Giovanni! Er darf uns nicht hören — ich schleiche an die Pergola und überrasche ihn.» «Thut das! Euer guter Antonio! Wie sehr er sich freuen wird! Ha, ha, ha!» «Still!» «Ich warte einstweilen hier.» Lucia schleicht auf den Fußspitzen über wenige alte, zerfallene Steinstufen, die zur Pergola führen, hinan; mit zitternder Hand und fieberhafter Anfregung vor Sehnsucht nach ihm, dem Heißgeliebten, biegt sie die dichtverwachsenen Weinreben auseinander, um durch dieselben zu blicken, und Antonio-------------- Ein Schrei des Entsetzens entringt sich ihrer Brust. Lucia wankt taumelnd die Stufen hinab und verschwindet — ein Schatten schwebt geräuschlos gegen das Gestade. Giovanni verfolgt ihn; als er die Küste erreicht, schaukelt seine leere Barke auf den leicht bewegten Meereswellen. Laibacher Zeitung Nr. 248. 2154 28. October Is^. im allgemeinen Regierungsprogramme zu sein pflegen. Es müsse allerorten einen guten Eindruck machen, wenn ein Mann, der zur Führung eines großen Staatswesens berufen ist, frei und offen vor die Vertreter des Volkes hintritt und mit aller Entschiedenheit und ohne Rückhalt ausspricht, was er will. Das habe Graf Badeni gethan. Was den politischen und socialpolitischen Theil des Programmes betreffe, so habe der Ministerpräsident die gehegten Erwartungen entschieden übertroffen, denn er habe durch seine Rede eine rückhaltslose Orientierung geboten und thatsächlich keinen Zweifel aufkommen lassen, welche Richtung er einschlagen wolle. Die «Gazeta Narodowa» findet die leitenden Gedanken der Regierungs - Erklärung «in der loyalen Beachtung der Rechte einer jeden Nationalität und eines jeden Landes, in dem Bestreben nach gleichmäßiger Entfaltung der organischen Kräfte des Reiches, ohne Schaden für das eine und ohne Vorurtheil für das andere Land, da nur Gerechtigkeit und Wohlwollen gegenüber allen Factoren des Staates dem vielfprachigen Oesterreich unerschütterliche Kraft und Zusammenhalt verleihen können.» Von auswärtigen Pressstimmen liegen uns heute folgende vor: Die Münchner «Allgemeine Zeitung» rühmt die seltene Gewandtheit des Herrn Ministerpräsidenten, dessen Ausführungen eine «recht angenehme Temperatur» im Abgeordnetenhause hervorgebracht haben. Die «Hamburger Nachrichten» sagen, Graf Badeni habe sich als vortrefflicher und gewandter Redner eingeführt. Politische Uebersicht. Laibach, 26. October. Unter dem Vorsitz des Obmannes Dr. Ruß hielt am 25. d. M. der Budgetausschuss eine Sitzung, welcher Finanzminister Dr. R. von Bilinski anwohnte. Der Vorsitzende begrüßt die Mitglieder des Ausschusses am Beginne einer arbeitsvollen Session und schlägt vor, die Theilberichte an die vorjährigen Berichterstatter wieder zu übertragen, was zur Beschleunigung der Arbeiten wesentlich beitragen dürfte. Der Ausschuss schließt sich diefem Vorschlage an. Die freigewordenen Referate des Obersten Rechnungshofes und «Subventionen an Verkehrsanstalten» werden dem Abg. Dr. Fux zugewiesen. Das Gesetz betreffend die Gewährung von Unterstützungen aus Staatsmitteln zur Bekämpfung des Nothstandes wird dem Abg. Dr. Ka-threin zur Berichterstattung zugetheilt. Der Obmann besprach das Arbeitsprogramm desBudgetausschusses und be« merkte, dass die kürzeste Frist, innerhalb welcher, unb zwar im Jahre 1893, der Staatsvoranschlag vom Ausschüsse zu Ende berathen wurde, fünfzehn sechs' stündige Sitzungen gewesen seien. Solle diese Arbeit in einer nicht längeren Zeit jetzt bewältigt werden, so müsse er drei, eventuell vier sechsstündige Sitzungen in der Woche in Vorschlag bringen. Er bitte die Mitglieder des Ausschusses, sich darüber zu äußer«. Es entstand hieranf eine längere Debatte, an welcher sich mehrere Mitglieder des Ausschusses und der Finanzminister betheiliglen, in welcher Debatte allgemein dem Wunsche Ausdruck gegeben wird, diese Arbeit so rasch als möglich zu bewältigen. Es wurde demnach dem Vorschlage des Obmannes mit der Einschränkung zugestimmt, dass der Montag oder Samstag einer jeden Woche auch für die Mitglieder des Budgetausschusses frei zu hallen sei, was von Fall zu Fall vom Obmann bestimmt werden könne. Der Obmann beraumte infolge dessen die nächste Sitzung für Mittwoch den 30. d. M. an und es melden sich für diefe Sitzung fünf Berichterstatter zum Referate, und zwar Abg. Dr. Ritter v. Kozlowski (Finanzverwaltung), Dr. Exner (Post^ und Telegrafthenwesen), Szczepanowski (gemeinsame Angelegenheiten), Dr. Fux (Aichdienst) und Dr. Bareulher (Veräußerung von unbeweglichem Staatseigenthum). Die ba irische Abgeordneten-Kammer nahm einstimmig die durch die Fuchsmühler Vorfälle veranlafsten Anträge Wagner und Daller auf Ab> änderung des Forstgesetzes an. Hierauf begann die erstc Berathung der Anträge Grillenberger (Social-Demokrat) und Ratzinger (Bauernbund) auf Einführung des all" gemeinen directen Wahlrechtes. Auch die Liberaler, brachten eincn Antrag auf Vorlage eines neuen Wahlgesetzes ein, welches nach Analogie der Reichsverfassung auf dem directen Wahlrechte beruht und Garantien zum Schuhe der Wahlfreiheit und des Wahlgeheimnisses bietet. Nachdem Grillenberger und Ratzinger ihre Nntärge begründet, wurde die Weiterberathung vertagt. Aus London meldet die «Kölnische Zeitung», in dortigen gut unterrichteten Kreisen werde die vou eingeweihter Seite stammende Nachricht, Lord Salisbury werde bei oder noch vor dem Zusammentritte des Parlaments das Portefeuille des Auswärtigen an Lord Dufferin abgeben, lebhaft besprochen. Bereits bei Bildung des «monistischen Cabinets sei die Uebel-nähme dieses Postens durch Dufferin geplant gewesen. Sollte nuumehr diese thatsächlich erfolgen, fo sei zu vermuthen, dafs etwas befonders Wichtiges in der auswärtigen Politik vorgehe, weshalb das ohnehin starte Cabinet Salisbury durch eine hervorragende Kraft wie Lord Dufferin verstärkt würde. Einer Depesche aus Portorico zufolge griffen mit Messern bewaffnete Bauern Gendarmen an und wurden in Haft genommen. Die Regierung entsendete ein Bataillon Marine-Infanterie, um die Garnison von Portorico zu verstärken. Ueber die Beziehungen zwischen Schweden und Norwegen bringt «Stockholms Dagblad» einen längeren Artikel, in welchen es u. a. heißt: «In den letzten Wochen haben zahlreiche Volksversammlungen und die Mehrzahl der schwedischen Prrssorgane sich so entschieden gegen jede Gewaltpolitik ausgesprochen, dass es klar ist, dass diese Politik in den breiten Volksschichten eben so wenig Anklang gefuuden hat wie in der Regierung. Es ist demnach unzweiftlhaft, dass, sofern von norwegischer Seite kein revolutionäres Vorgehen erfolgt, der Friede auf der fkandinavifchen Halbinsel von gar leiner Gefahr bedroht ist. Was die beabsichtigte Revision der Unionsacte anbelangt, so hat der König bereits Verhandlungen eingeleitet, und da die norwegische Ministertrisis ihre Lösung gefunden hat, fo wird »hoffentlich die Sache in gesetzlicher Form ihren ruhigen Verlauf nehmen. Dann mufs es sich zeigen, ob eine Einigung zu beider Völker Frommen möglich ist.» Den «Times» wird aus Hongkong gemeldet, dass zwischen Russland und China ein Vertrag geschlossen wurde, durch welchen Russland das Recht erhält, seine Flotte in Port Arthnr ankern zu lassen und eine Eisenbahn von Tsitsihar nach Port Arthur und von Nertschinsk über Tsitsihar nach Vladivostok zu bauen und zu betreiben. Außerdem werden den Russen andere Handelsvortheile zugestanden. China behält sich das Recht vor, nach zwanzig Jahren die Eisenbahn zurückzukaufen. In ihrem Leitartikel sagen die «Times», dies würde das bestehende Gleichgewicht in fast uner- hört kühner Weise zerstören. Russland könnte ^ ^ nicht durchführen, wenn es sich nicht enW " ^ schloffen hätte, feine friedliche Politik zu vellM' ^ sich in weite und gefährliche Unterlleh'MU'g begeben. Tagesnemgleiten. . — (Graf Ta äffe.) Der Obmann d" I ^ Clubs Se. Excellenz Ritter von galesli erlM »^ Depesche aus Ellischau: «Ich bitte, dem zu '" ^hc ftl Sitzung versammelt gewesenen PolewClub um,o ^, dessen Aeußerung meinen allerherzlichsten Dan ^ ^ sprechen, als es sich hier um Männer handelt, ^ nicht nur politisch, sondern auch meinem Herzen stehen. In unveränderter Freundschaft Gras ^"' „cl> — (Der Statthalter von Ste'el ^, Der neuernannte Statthalter von Steicrmarl ^, Gacquehem hat am 25, d. M. die Leitung . ^ schäste der Statthaltern übernommen und im ^. Vormittags die Gremien der Statthatte«, und °" "^D» Landesdirection empfangen, welche ihm vom >V ' Statthalter Freiherrn von Kübeck vorgestellt n"" 'ag,) — (Johann Strauß' 7 0. Gebu l Johann Strauß feierte am 25. d. feinen 70- ^°"^ „»» der Meister ist von bewunderungswürdiger^"^^ spürt nur jetzt schon etwas Lampenfteber stlr, ^. nächsten Monate im Theater an der Wien i ^„ führung gelangende neueste Operette «Waldlne»!' ' ^, allen Seiten kamen dem Jubilar herzliche Gluctw"» > ^ — (Ein vergessenes Jubiläums ^l serer jubilierenden Zeit vergisst man der eines v>" .,^ z» in erster Linie würdigen Ereignisse. So vollenoelr > ^. diesem Monate ein Jahrhundert, seit der bnn^ ^ fahrer Vancouver von einer für die Erd!""" M« erfolgreichen Reife nach der Themfe 3""°^""^ October 1795). Die Entdeckung der amerilanlM .<« Westküste mit ihren zahlreichen Föhrden und v"«- l'< Inseln, deren größte seinen Namen trägt, ist ^"^^ Werk. Nach feiner Rilcklehr widmete er stch °" «„M gäbe seines großen Neisewerles, wobei er e»>^ ^b Störungen durch eine Duellangelegenheit erllll. ^l am 10. Mai 1798, gerade als der erste «°> he" «Voyages' mit großem Folioatlas «schienen n,^, Rest des Werkes vollendete sein Bruder 3^" "" iB Eine zweite Auflage in sechs Bänden " fv'^e B' Außerordentlich wichtig für die Völkerkunde l'"° ^e^ trefflichen Abbildungen zu dem Riisewerle ^ W^ welche uns die Eingeborenen an der Nordw^^^sse rilas noch frei und unberührt vom europa^n ^, darstellen, wo die Masken, Stäbchenpanzer, V^ , §,e tzereien u. s. w. in ursprünglichster Form erM» ^n Originalaquarelle sind jetzt in den Besitz " sehc Edward Uyer in Chicago übergegangen. W" '^ese" wenig über das Leben des verdienstvollen ^„lt, tennen nicht einmal das genaue Datum !^"^^rey, begraben wurde er zu Ham bei Richmond m ^^«I- — (Sport und Vollscharalter.) ^- " t" Minister des vorigen niederländischen C°bmets I^en Deoem, der im Anfange dieses Jahres in ^"^tB^ gestorben ist, hat über seine Erlebnisse und «"" ^ dep zahlreiche Briefe an seinen früheren AmtM»" hr ,^ Finanzminister Pierson, gerichtet, welche n« ^ «Gids. veröffentlicht werden. Einer der1"°' SW über den «Einfluss des Sports auf den "3" " Ansi» charalter», und van Dedem äußert sich " ^' ^ '" folgendermaßen: «Je mehr ich die EngMo ^ !« unmittelbarer Nähe lennen lerne, desto me^ ^^ auch einige ihrer Unweit des Ufers taucht ein Lichtschimmer auf; es naht eine Fifcherbarke. «Zu Hilfe! Rettet, rettet!» ruft Giovanni den Fifcherleuten zu. «Zu fpät!» erwidert eine tiefe Stimme. «Seid ihr es, alter Pietro?» «Ich bin's. Lucia ist —» «Todt?» Pietro seht an das flache Land; der matte Schein der Schiffslampe bestrahlt ein bleiches Antlitz. Giovanni besteigt die Barke und fällt vor Lucia aufs Knie. Er drückt den ersten Kuss auf ihre nasse Stirne, dann bricht er in laute Thränen aus. «Fährt ihr mit mir nach St. Andrea, Giovanni?» meint der alte Fischer. «Stoßt ab, Pietro! Lasst uns heimwärts ziehen.» Die See ist ruhig. Der Vollmond steht am Horizonte in hellster Pracht. Sanft und ruhig gleitet die Barke dahin. Da Plötzlich---------wäre es möglich? — Trügt der Schein der Lampe?--------Nein--------und doch! — Ja, ja! «Lucia lebt!» fchreit Giovanni plötzlich auf. «Ja, ja! Der Puls, Pietro, fühlt den Puls! Die Brust hebt sich leise, sie lebt! Sie lebt!» Lucia össuet die Augen und ihre Lippen flüstern: «Ihr rudert mich nach St. Andrea, Giovanni, und l«m anderer! Wo habt ihr eure Barke?» l Owe alte Oeschichte. Von <5. Wild. Durch das frifchgrüne Laub der jungen Birken strich mit leisem Kosen der milde Abendwind. Die alten Weiden am Ufer des Flusses lispelten sich unter geheimnisvollem Rauschen die süße Mär zu: «Er hat sie geküßt, er hat sie geküßt!» Und dann schlugen sie die schlanken Zweige aneinander, als seien sie den jungen Menschenkindern dort oben unter den Birken neidisch um ihr Glück. Das Mädchen hatte errathend den blonden Kopf gesenkt, die kleinen Hände spielten mit dem flatternden Bande des Hutes, den sie nur lässig hielten, und durch den jnngen Körper gieng ein leises Zittern und Beben. An ihrer Seite, den Arm um ihren schlanken Leib gelegt, stand ein hochgewachsener junger Mann Schön wie ein Apoll, mit kühnem, feurigem Blick und stolzem Wtsen, schien er nur zum Glücke, zum Siege geboren. Wie er den Arm um sie schlang und die bebende Mädchenknospe fester an feine Brust zog, da schien es, als sei er der Gewährende, Beglückende, sie die Empfangende. «Liane»,,, sagte er leise, das rosige Gesichtchen sanft zu sich erhebend, «Liane, du liebst mich? O, fage es mir noch einmal!» Sie hob die fanften, rehbraunen Augen in scheuem Aufblick zu ihm empor. «Ich^liebe dich!» hauchte sie, und ""eichest von ihrem eigenen Geständnis, barg !" ^ an feiner Brust. . ^ krunte" ^, Die jungen Birken schwiegen, aber o ^^ Flusse raufchte es unheimlich. Zw'lchen °"» M"^ hängenden Weidenzweigen kam ein v««^ M' antlitz zum Vorschein. Zwei ehrliche, ye"" ^f o-blickten mit dem Ausdruck höchsten Mt>eyr. junge Paar. anaelMte", ^„ Das Gesicht, dem diese Augen angey ^ "° nicht schön, aber eS war ein Zug darmn^ ^-Treue und Ehrlichkeit sprach; um °.en Zdrllcl "^ Flaum überschatteten Mund lag em " ^s "„ Güte, jener grenzenlosen Güte, dle " " ^c " glänzenden Eigenschaften zu Herzen sp/^ /„igsten .,„ muss diefe Sprache verstehen und die ' ^g'^ mögen dies ja. Das schlichte, blonde V" ^rn! „ jetzt wirr über die hohe, schbngew"0l ^^H " dumpfes Stöhnen kam aus seiner ArM" 5^,^ letzten Seufzer eines verendenden Ty'^"'kla'l'B M ganzen gedrungenen Körper g'eng /» ^ a" ^ Zucken und Schütteln, allein noch y" „M,^ Soviel es ihn auch kosten mochte, er ol ^ M"" , als der junge Mann dort oben st^ ",^ se^ Vih» neigte, um abermals in heißem "Uii hielt ^»s auf ihren frischen Mund zu drücken, ^ ' vie nicht länger. Mit einem wllden ^a" ' ^d e^, seinem Versteck hervor, die Anhöhe y""/. z« s"„ Ueberraschten Zeit gewinnen konnten, i jacher Zeitung Nr. 248. 2155 28. October 1895. un""' besonder« aber hat mich ihre Liebe für den Sport ^lleiik» l 5W» den derselbe auf einige Generationen be> ibn, c ' ""genehm berilhrt. Diese Leidenschaft ist lutchtba l' ""^wurzelt, dass leine Hitze, fie mag nach so ^lt » l ' ""d "uch kein Lebensalter sie davon zurück« b« Bi ^°" °" Montag in Calcutta die at dome» ^lelbe?^""km2 von Vengalen, so sieht man, wie ^hl !. ^" Hemdärmeln am Cricket betheiligt, wie-^hlt si^ ?^^ "" s^^er Sechziger ist; denn niemand b°»ll«f,.^'" ^u alt dazu. Kommt man auf einen Null, kl g^l "an denselben Vicegouverneur, die Mitglieder btn «l» ^^" Indien und den Nrmeecommandanten ^kifel"? ^^"^ ^"ö". Es leidet denn auch leinen ^ltli',5 ^ dle Engländer ihrem Sport eine kräftige ^tve? Constitution, eine große Gewandtheit in der Vtiftez. 2 '^" Körperlrast und einen hohen Grad der tzM ^enwart verdanken. Dies gibt ihnen ein starkes ftll^°"trauen, da die physische Kraft auch die intellectuelle «ch F Elne Antwort auf die Frage, wie die Stiftung Billion ""2 ^" indischen Reiches mit seinen 300 zu em. Einwohnern durch eine Handvoll Engländer ^llch "" 'st, dürfte sicher sehr schwierig sein, meines Wen " ^ °ber leinen Zweifel, dass die Eigen-lii,^ '.selche die Vritten dem Sport zu danken haben, Hz^?^tigen Factor dafür bilden. Was ich von diesen z«!^?t.en gesehen habe, bestärlt mich in der Ueber-»>lht.'tt ^ Körperübungen und Sport auch bei uns hier h?!Ä^ Werden sollten. In erster Linie muss aber ^det /^"lliche Meinung das ihrige thun; ein Eng-°Il ej' "" mit Sport nichts zu thun haben will, wird »tlhrl Anales Wesen betrachtet, wer ihm huldigt, wird ^ llh« t ^ '^ "^ den '^"'"" des ^"d H""'^' »hlll ^lL ^" Gouverneurs von Bombay, nennen hören, 6l,^°" einer der Anwesenden alsbald hinzufügte: llio ^e>»l ., ^l- of I^n^iunä. Bei uns würde mau in ^lo ^kn Falle leicht an das yui ä« uno äioit, äo l»lw , ^ denken; ganz anders hier, es ist eine Huldi« '^" der man sich gedrängt suhlt.» d°i, »yl^^ln Schifsszusammenstoß.) Aus Lon-^l«r o "°n, 24. d. M. berichtet: Als der neue Kreuzer TchiH, ^"s!e «Nordella» heute nach vorgenommenen sließ ^"suchen in den Hafen von Portsmuth einfuhr, I»hy. ^t dem Flaggen schiffe «Royal Sovereign» zu- ^ Neide Schiffe sind wenig beschädigt, »uz ^, (3abrils brand.) In Kehlheim brannte, wie wrina "^en telegraphiert wird. die Cellulose-Fabrik der «nbetH./?^onius H Comp. ab. Der Schaden beträgt btolloz Billionen Marl. Hunderte von Arbeitern sind -^Mvorden. ^- M Provinzial-Nachrichten. ^ ^llg zu einer staatlichen Erdbeben-H. Versicherung. ^tsich" h°ben uns jüngst mit einem Aussatze über die Kulant ^" Erdbebenschäden befasst, der in der , ^fass^handelszeitung veröffentlicht wurde. Während ""k ein! r lener Abhandlung der Ansicht ist, der Staat ^"' tveil ^^ Versicherung felbft nicht gut ins Leben ^lhy^.l er hei einer größeren Katastrophe ohnehin L^nien . " ^llhtung hin sehr bedeutend in Anspruch "tlM»l und seine Kräfte noch für manch andere s ^ b°her ' bie täglich eintreten tonnen, sparen müsse, 'K"de H °uf das Privatcapital hinweist, zieht die nach->^^«rürterunll den Staat hiebei in Betracht. Bei ^"d au^^ Mischen sie gestürzt, sie mit kraftvoller . Nie ""°"°er drängend. ^. silinss>^ Aasender fiel er über den Begünstigten ^Lill,?^r Ninth ihn beim Halse packend. Da gehend ^ angstvoll zwischen beide. «Anton,» rief ^ sein Q ""^ "vr ihrem beschwörenden Blicke wan- °.. Er,ft°? slch in Wehmuth. ?'"end s ^ den Angegriffenen los und blieb tief auf- ^b; w ^^' Die zur Faust geballte Hand sank matt Ascher """drücktes Schluchzen gieng es ihm durch ^ tv«/'^^ ^" also wirklich?, murmelte er. «O, s, 'Ez f h°st du mir das angethan?» b 'Ick » "^^ l"^ch wie Sturmesgewalt.', flüsterte ^unz Me "^t widerstehen! Anton, vergib, i". 'I^k""te finster das Haupt. k,^bie "N" ks nicht, ich kann es nicht!» rief er '?!"' wend.«? ?5^"^ und sich zu dem jungen tni^b an, ,? ' s"hl er fort: «Victor, von dir hätte K lnit, Herwenigsten erwartet. Nein. sprich nicht k/i?' Das« ? kW" den Ton deiner Stimme nicht ^n err W dich liebt, das hat dich aus meinen ^ Er ?"let, sonst-.. '>i?>nd K"e nicht. Mit jäher Bewegung sich ^ei ij^. /^ ^ in den Wald hinein, die beiden sink Nane MWo. stF°t vor s'^ ." leises Weinen aus. Victor sah bt3' guini!3- ^"' Wer hätte auch dem sonst so "h zugetra ^/^" Menschen einen so wilden Aus- (Fortsetzung folgt.) dem Interesse, das immerhin derlei gut gemeinte Vorschläge beanspruchen, geben wir der Abhandlung ohne weiteren Commentar slaum. » Die Hilfsaction zugunsten der durch das Erdbeben beschädigten Bewohner Laibachs ist nun in ihren Hauptzügen beendigt und wenn dieselbe auch manche Hoffnungen unerfüllt ließ, so werden den großartigen Spenden sowie der ergiebigen Hilfe des Staates gewiss allenthalben die besten Danlesgefühle entgegengebracht. Muss ja doch beim Mangel jeglicher privater oder staatlicher Institution, sich gegen Erdbebenschäden durch Assecuranzen zu sichern, jegliches Geschenk und gleichermaßen die Gewährung von unverzinslichen Staatsdarlehen, so schwer sie auch den Hausbesitz bclasten, dankbar angenommen werden, als die einzige mögliche Hilfe in diefem großen Unglücke. Es bleibt indes die Sorge ob der möglichen Wiederlehr des Elementarereignisses! Wiewohl aller Erfahrung und Wahrscheinlichkeit nach unbegründet, wird diese Sorge blich thatsächlich fortandauern und sie erfcheint in ihrer naturgemäßen ökonomischen Wirkung vollauf geeignet, die Vaulust sowie den Hypothelarcredit zu beeinträchtigen und hiedurch die Sanierung der wirtschaftlichen Verhältnisse in eine unbestimmbare Ferne zu rücken. Diese Sorge zieht jedoch auch weitere Kreise und sie ist für den Beobachter der an Erderschütterungen so reichlichen abgelaufenen Periode darnach angethan, das Interesse nicht nur der Bewohnerschaft Laibachs und seiner Umgebung, sondern das allgemeine Interesse und das Bestreben nach Vorbeugung und Schutz allenthalben wachzurufen, wo Voraussicht und Fürsorge für das Gemeinwohl die leitende Richtschnur bilden. Denn nirgends in unserer Reichshiilste, und diese behalten wir zunächst im Auge, ist die Möglichkeit von Erdbeben-Katastrophen ganz und für immer ausgeschlossen, und bei der Unerforschlichleit der waltenden Naturkräfte mag es keinen Punkt im weiten Kaiserstaate geben, welcher sich der völligen Immunität vor Erderschütterungen, sei es tectonischer oder vulca-nischer oder sonst irgendwelcher Art, mit Zuversicht rühmen könnte. Solchergestalt erscheint es angezeigt, der Versicherung gegen Erdbebenschäben das Augenmerk zuzuwenden und insoweit solche möglich und durchführbar ist, deren Inangriffnahme je eher je besser anzustreben. Ein Vorschlag in diesem Sinne, unvorgreiflich allen näheren Modalitäten seiner Ausführung, ist der Zweck vorliegender Zeilen. Der Staat als das in absehbarer Zukunft prädestinierte Institut für jederlei Assecuranzen, möchte nämlich einstweilen die Versicherung gegen Erdbebenschäben übernehmen, und zwar auf Grundlage eines hiesllr zu schaffenden Garantiefondes. Privatunternehmungen eignen sich ja zu solchen Versicherungen nicht wegen des zu sprunghaften Risicos und ganz insbesondere, da ein genügender gufluss freiwilliger Versicherungswerber auf die Dauer nicht zu erwarten ist. Anders der Staat! Dieser vermag in Wahrnehmung seines Wohlsahrtszweckes und des hier so eminent betroffenen Gemeinlnteresse« die obligatorische Versicherung für diese Form der Elementarunsälle durchzuführen, und nur dieser Modus einer allgemeinenVersiche rungs Pflicht kann bei den dadurch bedingten geringeren Prämien für die eventuell in Betracht kommenden hohen Schadenssummen entsprechend auskommen, nur die staatliche Versicherung da« angestrebte Ziel a« verlässlichften und billigsten erreichen. Es könnte, wie erwähnt, ein Garantiefond gefchaffen werden. Diefer Fond würbe durch Zuschläge zur staat' lichen Gebäudesteuer gebildet werden — etwa mit 2 bis 3 Procent der HauszinSsteuer und entsprechenden fixen Einsätzen bei den Hausclassensteuer-Objecten am flachen Lande. Die Gebäudesteuer beider Kathegorien hat nach dem letzten Budget die Iahressumme von 33 Millionen Gulden überschritten; bei einem Zuschlage im obigen Ausmaße würde sich daher ein Betrag von jährlich mehr als einer Million für Rechnung des Fondes ergeben und es könnte diefer letztere in 15 Jahren, unberücksichtigt den Zinfen-zuwachs und die stetige Tteuerzunahme, die Summe von 20 Millionen erreichen. Nach Erreichung dieser oder allenfalls einer noch höheren Ziffer möchte sich die successive Reduction des Steuerzuschlaa.es auf ein geringeres Pro» cent empfehlen und derselbe lönnte endlich ganz entfallen, wenn der Fond bis zu einem gewissen Maximum — allenfalls auf 100 Millionen — angewachfen sein wird. Die Höhe d?s verfügbaren Fondes hätte die jeweilige Grenze der staatlichen Garantie für Erdbebenschäden zu bestimmen und es müsste so im Falle einer vorzeitigen größeren Katastrophe eine nur verhältnismäßig? Schabenvergütung, bei Zulänglichleit jenes dagegen die volle Vergütung platzgreifen. Allerdings wäre es vielleicht thunlich, die Versicherung bis zu einer gewissen Grenze auch schon sofort mit dem Inkrafttreten des bezüglichen Gesetze« eintreten zu lassen, wodurch unaufgefchoben die Erdbebenversicherung ihre beruhigende Wirkung auf den Immobilienbesitz ausüben lönnte. Ohne mit den vorstehenden Andeutung?« einer anderweitigen Regelung der obligatorischen Erobebenver« sicherung von Staatswegen vorzugreifen, als welche ja in letzter Linie auch nur bie Umlegung einer Quote der wirklich sich ereignenden Schäden auf die Gesammtheit der Gebäudesteuerpflichtigen nach Art einer wechselseitigen Versicherung gebacht werden könnte — möge schließlich noch ein Moment hervorgehoben werden, welches die Begründung gerade eines Garantiefondes als ein auch in anderer Hinsicht vortheilhaftes, höchst actuelles AuslunftS-mittel erscheinen lässt. Nur das Capital des erwähnten Fondes nämlich hätte dem Zwecke der angeregten Versicherung für Gebäude-Objecte zu dienen. Die laufenden Zinfen dieses Capitals dagegen würden früher ober fpäter die Bestimmung erhalten, bei anderweitigen, nach den bestehenden Nssecuranzstatuten nicht verficherbaren Elementarschäden, eingerechnet Schäden am Mobilare, Verwendung zu finden und so eine Zubuße zu den regelmäßig wiederlehrenden staatlichen Nothftandsactionen zu bilden. Diese den concurrierenden Haussteuerträgern zwar zunächst nicht zugute lommende Verwendung möchte ihre Rechtfertigung in der Opportunität und Billigkeit finden, welche einerseits nach einer möglichst einfachen Remedur gegen die ungemessene Vermehrung des Garantiefondes verlangt (die ja bei Nichtvorlommen von Erdbebenschäden in längeren Zeitläufen schließlich eintreten würde), anderseits ein Aequivalent dem Staate gewähren soll für die Verwaltung des Fondes felbst und im Falle der anfänglich etwa übernommenen höheren Garantien für diese. Nichtweniger würden auch social'politische Erwägungen dafür sprechen, diese Zinseneinkünfte, welche mit der Zeit zu nennenswerter Höhe gedeihen würden, den erwähnten Wohlsahrtszwecken zu überweisen. ! Wir übergeben den vorstehenden Vorschlag in seinen cruden Umrissen der Oeffentlichleit und sind der Ueberzeugung, dass die darin angeregte Mehrbesteuerung des Hausbesitzes bei ihrer verhältnismäßigen Geringfügigkeit und ob der großen für die Sicherung von Hab und Gut sich ergebenden Vortheile, wohl auf widerspruchslose Zustimmung aller einsichtigen Interessenten zählen kann. __________ Dr. C. ?. — (Evacuierung der Baracken.) Der Magistrat hat mit Rücksicht darauf, als die vorgerückte Jahreszeit ein weiteres Bewohnen der für eine Ueber-winterung nicht hergerichteten Baracken unthunlich erscheinen lässt, beschlossen, solchen Bewohnern, denen es nicht gelingt, einen anderweitigen Unterstand zu finden, Wohnungen in der ehemaligen Zuckerraffinerie anzuweisen. Einige Familien wurden bereits in der sogenannten burger-lichen Kaserne, einige im Redoutengebäude bequartiert. — (Personalnachricht.) Per beim l. l. Steuer-amte in Krainburg in Verwendung stehende l. k. Adjunct Herr Anton Preutz ist nach 41jähriger Dienstzeit in den Ruhestand übertreten. Derselbe trat am 5. October 1854 beim k. k. Steueramte in Krainburg als Praktikant ein und hat durch volle 41 Jahre ununterbrochen bei demselben Amte gedient. — (Rinderprämiierung.) Anlässlich der Thierschau in Treffen fand am 26. October unter großer Betheiligung der Viehzüchter aus der Umgebung Treffen eine Rinderprämiierung statt. Besondere Anerkennung fanden die Collectionen der Herrschaft Treffen und des Grundbesitzer« Alois Schleipach von Großlack. Die Jury bildeten die Herren: Vicepräsident Joses Friedrich Seunig, der k. k. Landesthierarzt Johann Wagner sowie die Delegierten von Treffen. Stierpreise erhielten folgende Besitzer: Frau Mary Greßel, Herrschaft Treffen, 25 fl.; Franz Glicha aus Oberdorf 15 fl.; Johann Saje aus Iablanitz, Johann Novak aus Racje Selo, Anton Peften aus Unterwald und Anton Drenil aus Altenmarkt je 10 fi. Privatpreise zu je 5 fl. erhielten: Julius Treo aus Kleindorf, Franz Mesan aus Steinbach und Theresia Zore aus Treffen. Preise für Kalbinen erhielten: Alois Schlcipach aus Großlack 20 fl.; Michael Urbankic aus Iellenik, Anton Pismach aus Zagorica, Franz Kamin aus Verh und Frau Mary Greßel aus Treffen je 10 st. Preise für Kühe erhielten: die Collection der Frau Mary Greßel aus Treffen 20 fl.; Alois Schleipach aus Groß« lack, Julius Treo aus Kleindorf, Mathias Pasic aus Allenmarlt und Johann Kamin aus Schenil je 10 fl. — (Hohes Alter.) Man schreibt uns: Die ehrwürdige, von den Laibachern allgemein «Großmutter» genannte Matrone, die in Tivolis Mauern nun 26 Jahre weilt — Frau Iosefine Waschnitius, feierte am 21. d. M. im Kreise ihrer Lieben in voller Geistesfrische und Rüstigkeit ihr neunzigstes Geburtsfest. Frau W., eine gebürtige Iaringerin (Steiermark) ist eine jener seltenen Frauen, die infolge erlittener schwerer Verluste, welche ihr armes Mutterherz getroffen, sich dem Rath» schlusse des Allmächtigen gefügt und trotz des ergrauenden Scheitels nie und nimmer alt erfcheint, denn ihr reger Geist und liebenswürdiges Herz wurzelt voll in der Gegenwart. Sie hat sich nebst einem gesunden Humor, ein frisches Fühlen und Denken bewahrt, und was die Gewaltigen der Erde und gute Menschen dachten und schufen zum Wohle der Menfchheit — in ihrem Hause fand es stet« freudiges Verständnis. Und Frau W. ift heute noch eine gar fleißige Leserin; im traulichen Lese-eckchen verbringt fie ihre Stunden, neben dem Tischchen, das noch aus jener guten entschwundenen Zeit, Laibacher Zeitung Nr. 248. 2156 26. OctoberI895^ in welcher «der Großvater die Großmutter nahm», Frau W. hat ihren geliebten Gemahl, den im Jahre 1877 in Laibach verstorbenen k. t. Bezirlsvorfteher i. P. Karl W>, der ein großer Wohlthäter der Bauern war und sich besonders durch die Anlage von Straßen in Unterkrain einen Namen gemacht und deshalb auch von der Gemeinde Ratschach zum Ehrenbürger gewählt wurde, nun um 18 Jahre überlebt. In Treue, eifriger Arbeit und Mildthätigkeit hat sie als Muslerhausfrau und Mutter ihr Leben verbracht, und wo immer sie während der vieljährigen Dienstzeit ihres Gatten in Krain geweilt, überall gewann sie die Herzen der Armen und Bedrängten. Sie sorgte dasür, dass die Landbewohner in Fällen der Noth nicht unberalhen und flühelos seien, ja, sie trat gar oft mit hausmütterlicher, schlichter Wohlthätigkeit in die Hütten und hielt mit dem Rechte des Helfers deren Bewohner bald mit milden, bald mit strengen Worten zum Guten an. Welch gewaltige Stürme, Schmerzen, Drangsale und auch freudige Momente haben dieses 90jährige Herz durch-zitterl! So sah sie vor 21 Jahren zwei hoffnungsvolle, im besten Mannesalter stehende Söhne ins Grab sinken. Am 22. Juni 1874 verlor sie ihren Liebling, den wegen seiner Herzensgüte von der Landbevölkerung hochgeschätzten Bezirls-arzt von Nassenfuß, Fridolin W., und ein Jahr darauf, am 4. November 1875, starb ihr jüngerer Sohn, der bei den alteren Laibachern noch in bester Erinnerung stehende Beamte der öfterr.-ungar. Nationalbank Karl W. Von ihren sieben Kindern sind ein Sohn, Heinrich, und zwei Töchter, Christine, verehelichte Kaucic, und Philomena, verwitwete Engel, am Leben. Außerdem verschönern der guten Groß- und Urgroßmutter acht Enkel und sechs stramme Urenkel das Leben. Möge der liebe Gott sie ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten noch viele Jahre erhalten'. ** — Landescommission für agrarische Operationen.) Die Nmtslocalitäten der Landescom-misfion sür agrarische Operationen (Departement VI der Landesregierung, Referent Landesregierungsrath Schaschel) sowie die Amtslocalitiiten der drei Localcommissäre: Be« zirlshauptmann Gras Margheri für Oberkrain, Landes-regierungssecretär Onsel für Innerlrain, und Gerichts« adjunct Dr. Volcii! für Unterlrain nebst den ihnen zugewiesenen technischen Abtheilungen befinden sich von heute an im II. Stockwerke des Casinogebäudes. — (Slovenisches Theater.) «Mam'zelle Nitouche» erzielte infolge des wohlverdienten Renommees, das sich Fräulein Polakova in der vorjährigen Saison als Trägerin der Titelrolle erworben, bei der vorgestrigen Aufführung ein total ausverkauftes Haus und einen durchschlagenden Erfolg. Die nunmehr als Gast aufgetretene Darstellerin glänzte bereits in der vergangenen Saison durch die überaus natürliche, man könnte sagen, dem Leben abgelauschte Art und Welse, wie sie die dal'.lbare aber auch schwierige Partie der Denise wiedergab, und es erschien uns ganz außer Zweifel, dass die jugendliche Schauspielerin, welcher in der Rolle der Nitouche auch die entsprechende äußere Erscheinung sehr zugute kommt, ein vielversprechendes Talent besitze, das zu zeitigen der weiteren Ausbildung vorbehalten bliebe. Fräulein Polalova ist nun inzwischen mehreremale in Wien mit Erfolg aufgetreten und hat, wie die vorgestrige Vorstellung bewies, ihrem natürlichen Können einen guten Theil der Kunst hinzugefügt, so dass durch ihr fein nuan« cierteS Spiel und durch ihre brave gesangliche Leistung das Publicum noch unvergleichlich mehr befriedigt wurde. Fräulein Polalova spielte einzelnes mit bezaubernder Anmuth und mit gratiöser Natürlichkeit, dabei aber mit einem Feuer, welches auch das übrige Personale zur entsprechenden Mitthätigleit hinriss. Wir wollen übrigens nicht untersuchen, ob sie sich, vielleicht im Eifer des Spieles oder angesichts ihres großen Erfolges, zu einigen weder in der Natur ihres sonstigen Auftretens noch in der Rolle der Denife gelegenen unzarten Uebertreibungen verleiten ließ, würden aber diefelben bei der morgen Dienstag stattfindenden Reftrife der «Nitouche» viel lieber missen. Das Publicum zeichnete den beliebten Gast zu wiederholtenmalen durch langandauernden Beifall aus, folgte aber auch der übrigen Vorstellung mit regem Interesse. Herr Podgrajsli ist ein steißiger Schauspieler und hat einige ihm zusagende Partien, die er sehr wohl zu gestalten weiß; neben der Rolle des Hirtenbuben im «Nullerl» dürste die des Cöleftin zu den besten seines Repertoires gehören. Fräulein Slavkeoa behandelte ihre episodistische Partie mit jenem Geschick, an welches wir bei ihr bereits gewöhnt find, und ihre äußere Erscheinung wurde durch ein sehr geschmackvolles Costüm noch gehoben. Ohne indessen prüde zu sein, würden wir der Dame ein decenteres Spiel bestens anempfehlen. Den Major gab Herr Inemann wie immer fein und gelungen in Spiel und Maske. Eine fehr gute Figur lieferte auch Herr Verovsel; bei Herrn Danilo hingegen scheint seit einiger Zeit der Gebächtnisapparat nicht recht sunctionieren zu wollen — übrigens ein Uebel, an dem er, der Abwechslung halber, in jeder Saison einigemal« erkrankt. Herr Vucicevic bemühte sich, die neulich von uns gerügten Fehler abzustreifen und grsiel uns demnach besser. Mit Hinblick auf die braven Leistungen der Hauptlräfte und auf das zutreffende, nahezu tadellose Ensemble nehmen wir leinen Anstand, die Vorstellung zu den besten der bisher gebotenen Aufführungen einzureihen. —n— * (Deutsches Theater.) Das Märchen von der holden germanischen Märchenprinzessin «Aschenbrödel», als glitzernde und sunlelnde Feerie mit tausend Ausstattungswundern vor Jahren ein Cassenmagnet in Laibach, gieng gestern in einfacherem Gewände, aber trotzdem zur Freude zahlreicher Engelsköftfchen als Nachmittagsvorstellung in Scene. Nachdem das kleine und große Publicum ! sich ungemein dankbar zeigte, erübrigt uns nur beizufügen, dass die Darfteller ihre Aufgabe nicht allzu nachmittagsmäßig erledigten und Fräulein Arlo das Aschenbrödel recht lieb und anmuthig gab. Da Kindervorstellungen sich großer Beliebtheit und auch eines angemessenen Besuches erfreuen, wiederholen wir den im vorigen Jahre geäußerten Wunsch, die Freude der Kleinen durch irgend eine Zwischenactsmufil, und wäre sie auch bescheidenster Art, zu erhöhen. — Abends gelangte die graziöse, Melodien-! reiche Operette «Orpheus in der Unterwelt» zur Wieder-! holung. Es geht den Offenbach'schen Operetten genau so,! wie einem Fässchen guten Cognacs: Der Stoff ver-> dunstet von Jahr zu Jahr mehr, was zurückbleibt, wirkt aber auch umso stärker. Der Ausführung, die echt Offen-bach'scher Geist belebte, kann man nur das Beste nachsagen; das Publicum erwärmte sich für die fo oft gehörten Melodien und ergötzte sich an der geistvollen Persiflage in einem Maße, wie es bei neueren Operetten bei weitem nicht der Fall war. Wenn uns nicht alles täuscht, dürste Orpheus auch eine dritte Aufführung bei gut besuchtem Hause erleben. Die vortrefflichen Leistungen von Fräulein Alt, Herren Winter, Felix und Ramharter fanden reichen Beifall. Hinsichtlich der Besetzung der Rolle des Pluto käme allerdings zu bemerken, dass wir bisher gewohnt waren, diese in den, Händen eines jugendlichen Gesangskomilers, beziehungsweise Tenorbuffos, zu fehen. Das Theater war gut be-fucht. ^. — (Hochwafser.) Der andauernde Regen der letzten Tage hat ein rapides Steigen der Gewässer und die theilweise Inundation von Überschwemmungsgebieten zur Folge gehabt. Gestern ist die hochangeschwollene Lai-bach aus ihren Ufern getreten und hat einen großen Theil des Moores unter Wasser gesetzt. Wegen Ueber-schwemmung des Bahngeleists zwischen der Station Gutenfeld-Zobelsberg auf der Unterlrainer Bahn ist der Eisenbahnverkehr gestern auf dieser Strecke eingestellt worden. Die Feiftritz in Bisce-Iauchen ist aus den Ufern getreten und ist die Überschwemmungsgefahr dort eminent. Da es die ganze Nacht hindurch heftig regnete, stieg die Laibach neuerlich und überschwemmte noch die übrigen Theile des Moores. Vom Schlossberge aus glich heute das ganze Moorgebiet einem großen See. Die armen Morastbewohner, durch die Frühjahrsüberschwemmung und die Erdbeben-Katastrophe aufs härteste in Mitleidenschaft gezogen, sehen neuem Elend entgegen. Die nöthige Hilfsaction wurde eingeleitet. Die Laibach ist übrigens später etwas gesunken. In der Strecke Kreßnitz' Littai wurde ebenfalls über Nacht der Gesammtverlehr wegen Hochwasser eingestellt;. es wurde um 9 Uhr früh der Personenverkehr wieder eröffnet. Zug 1 von Trieft gieng von Kreßnitz aus nach Laibach retour und fuhr als Courierzug 2 nach Trieft. Der Zug 9 wartete in Kreßnitz, die Züge 8 und 2 warteten in Littai die Fahrbarmachung der Bahn ab und werden alle jetzt in Verkehr gesetzt. Zwischen Cilli und St. Georgen ist der Gesammtverkehr wegen Ueberflutung der Bahn bis auf weiteres eingestellt^ ebenfo zwischen Polftrau und Csakathurn. Die Dauer der Verkehrsstörung ist noch unbestimmbar. Die Station Store' ist ganz überschwemmt. — (Gemeindevorstands.Wahlen.) Bei der am 21. September d. I. stattgefundenen Wahl der neuen Gemeindevorftehung für die Gemeinde Gereuth wurde Anton Brencic, Besitzer in Ziberöe zum Gemeindevorsteher, Johann Pettovsel, Besitzer in Gereuth, Jakob Kunc, Besitzer in Gereuth, Franz Lulan, Besitzer in Prapretnobrdo, und Caspar Kavcic, Besitzer in Gereuth zu Gemeinderäthen gewählt, — Bei der am 15. September l. I. vollzogenen Wahl des Gemeindevorftandes der Ortsgemeinde Ustja wurden gewählt: Franz Stibil zum Gemeindevorsteher, Anton Bratina und Josef Cermel zu Gemeinderäthen. — (Versetzung.) Der Strasanstaltsdirector Herr Karl Paraslovich wurde zur Strafanstalt in Wiesnicz versetzt. — (Zug «Verspätung.) Der gestrige Nach-mittagspoftzug der Südbahn (Trieft - Wien) erlitt wegen Untauglichwerden der Zugsmaschine in der Station Rakel 1'/« Stunden Verspätung. — (Deutsches Theater.) Mittwoch den 3U. d. beginnt die l. l. Hosschauspielerin Frl. Hedwig Bleibt reu, die bekannte erste Liebhaberin des Hofburytheaters in Wien, ein kurzes Gastspiel in unserem Landestheater. Frl. Bleibtreu, als Ideal sür Maler und Bildhauer geschaffen, wie ein Kritiker begeistert schreibt, hat sich als Vertreterin sür Frau Wolter den wohlbegründeten Ruf einer vorzüglichen Künstlerin erworben. Frl. Bleibtreu tritt hier als Hero in Grillftarzers herrlichem Schauspiel «Des Meeres und der Liebe Wellen» auf, und geben wir hier die Kritik über die Darstellung der Hero durch ------------------------------------------------------------------^ Mg' Fräulein Vleibtreu wieder: «Die Traditionen ° ^ ^ theaters, alle Vorzüge der Wiener Schule M" ^ Spiel. Sprache, Plastik des Frl. Bleibtreu """ '^, Wort des Dichters erfüllt voll und ganz seme " W Ohne der Leidenfchaft Schranken zu setzen, '>''.^il^ abgemessen, Haltung und Bewegung von " ^M< Plastik. Die Hero des Frl. Bleibtreu 'st^i^rB kung, ein farbrngesättigtes Bild, wie es der ^ . ^i leine ideale Gestalt voll Kraft und Poesie. " ^»se Publicum zu einem Beifall hin, wie wir m om ihn selten gehört.» ^____^-^ Neueste Nachrichten. GelegratNine. ^„ Gödöttö, 27. October. (Orig.-Tel.) S^N «a dass König Menelil todt ist und Ras Ma"'"« den Italienern verhandelt. ^______>--^ Verstorbene. Im Siechcnhause. , .^ ?4 5' Am 26. October. Iofefa Kosir, Inwohner", Tttberculose. _________.— Lottoziehung vom 26. October. Linz: 20 61 85 7s ^' Trieft: 81 7 69 24«^^ Meteorologische 3 ZZ-2 Z« 5Z^ Z KZ 5Z>: ffZ Wind dc«H«"°"" Zß, > ^___»Ä^ü_________ .. 2 Ü^T^Tiib^ ^^-"W. schwäch ^"" _^ 9 » Ab. 7267 7-6 NW. schwach^^E!-^^ ' 7ÜlÄig7^?25-2 6 9 NNO. mäßig AAN ^,l, 27.2. N. 723-7 70 NW. mäßig AU, _^-" »Ab. 727'4 6-8 NW. säMch^^W^T^ 28.I?U.Mg.j 728 8 , 23, NM. schwach , ben""^^ »„d Das Tagesmittel der Temperatur von« S">^ ve» Somitan 7 5" und 6 9", bezw. um 10 und i » Normale.______________________^^______"^cho^" Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-Jan"'" Ritter von «Mitt^rao. ^u^ Tiefbctrübten Herzens geben w>r hu" ,^ Verwandten und Bekannten dic traunssl,". ' -^ dass unser innigstgeliebter Gatte, bez,eyu"u l Vater und Bruder, Herr Wenzel Payer ^ Hausbesitzer, Kaffcesicdcr, Oemeinderath, K"" ' ^ Mitglied und Vertrauensmann der frelwMM > wehr in Vischoflack ^. heute um halb 8 Uhr abends nach lH^erl'^ schmerzvollen Leiden, versehen mit den )r> - , ;,„ saeramentcn. in seinem 54. LebensMe , Herrn entschlafen ist. Mrbliche'"" Die entseelte Hülle des wird Dienstag den 29. d. M. um 4 Uhr "°" 'sea'N't im Trauerhaüse in Bischoflack feierlM ' ''^igc" nnd sodann auf dem städtischen Fnedho,e z Ruhe bestattet werden. . ^„renKircl>e" Die heil. Seelenmessen werden m meyrel gelesen- . ^ >..... scommell«" Der theure Verblichene wird dem l" denten empfohlen. , Bischoflackden 27. October ^ ^,. Die trauernden HinterMbe«! Die i>. 5. ^t>ou^"^" < «Kaibacher Zeitung», bei «"»" ^yel? Abonnement mit diesem M"w e Pra werden höflichst ersucht, die n", , B numeration t>»i<1i^t zu "' ^nla!! die Expedition ununterbrochen " zu können. ^aibacher Zeiwng Nr. 248. 2157 28. October 1895. Course an der Wiener Börse vom 26. October 1895. ^« de« «Menm «5°^««« Sl»at»Hnl,h,n. «eld Ware «l"Z^°'"o in N°te>. !nA°t?" "°"knibei - ^ - 10020100-40 >. Lil^ '' 9cbrual°«lunuN 10020 1004!» „ '"" »erz. Icinner-Iuli 100 «0 100-80 l^er«/ ^." Npril-0ctober 100 «0,100-80 l"«"tt b°,° ^°"«l°sr . »50 ft, 1495U!l50-50 l^Uei «,° " yanze 50« fi, 152'— 15250 ^"i L,° ..." 3u»ftel «X, l. I59-- 160- ^ «I°°t«loje . . ,uu K. 19750 1985N '»tyw.ck^ ' - bN fi. 19750 198 50 " Mbr. ll 120 fi. . . IbU 7b 1l>7 75 "/° 0e» ^drente. steuerfrei 120 45 120 Y5 "^ b!° w/° °"«>>le. stcxerfrei -'--------- .>N, ° ^" Kronenwähr.. '»dt« ^"^W^onenÄlom. 100 80 10,- . ' °'°- per Ultimo . . 100 80 101 — ^Ud U°>,ln G.. steuerfrei ^b,E,vf^A°h" i>, Nilber ^!). ü7"""w.sleuerf.('dl>)'. ^ t°r I,"" l" «°m. . . 89'- 9980 ^l°in^fls iWst, Mm. -'----------- » ÜU.^»,b'^< '..... 844'—246 50 «^^""°W-Ä.20<>fl,1I8 75 «tlijabrthbahn, 400 >i. 2000 M. 200M. 4°/„...... 121 50 122 — ffranz Ioseph-V., Vm. 1884, 4°/^ 9950 IU0'50 Galizlschr Karl -Ludwig - Bahn, 90 121 10 dto. Rente in Kronenwähr., 4°/„, steuerfrei für 200 Kronen Now. 9905 99 2 k 4"/„ bto. bto. per Ultimo . . 9905 »925 0to.St.E.Al.Vold10Nfi.,4>/,°/„ 123-75 124 65 dto. dto. Eilber 1UN fi., 4'/," „ 101-25 102 25 dto. Staats-Oblig. (Ung, ONl>.) v, I, 187«. 5°/„..... 120-80 121 30 bti),4>/2"/„Echa!!liegal-Abl.°Obl, 1U0>25 101-z», dto. Präm,-Nnl. k, 100 fi. ü. W. Ikl 50 1^2-50 dto. dto. k 50 fl. 0. W. 1«l-50 i«2-50 Iheiß-Reg.-Lose 4"/« 100 ft. . l4t-ß(> 145 ltd Grundentl. - Gbligationen (fiir 100 ft. CM.). 5°/» «alizische...... —>— —-- 5"/« niederosterreichlsche , . . 108-75 — — 4"/a lruatische und slavonische . —-. . —--- 4°/„ ungarische (100 fi. ö.W.) . 9775 98-?o Andere össentl. Anlehen. DonauMeg.Lose 5°/».... 13«-— I3l — bto. -«Nlclhe 1878 . . 10?-75 10875 ?Iulel,en der Stadt Görz. ., . l12'- —'— Anlehen b, Stlldtnemeiude Wien 105'— 105-70 VInleurn d. Stadtgememde Wien (Sttber oder Gold) . . . , 128-- 12880 Piämien-Anl. b. Staotgui, Wien 171 75 172-75 BörsrbauAnlehen, verlosb. ü°/„ 100-- 101' - 4"/„ Krainer UandesUnlehen . 8985 — — G«ld Ware Ksandbri»ft (fürioofi.). «obcr.allg.öst.ln5NI.vl.4°/„V. 120-50 12150 dto. „ „ in 5« „ 4°/n 9870 1N0'!>0 dto. PräUl,-l2chldV.3°/„,I.Vm. 11675 117-25 dto. dto. 3°/„, II. 0 0est.°ung. Banl Verl. 4'/,°/» . --——-— dto. dto, „ 4°/l, . . 100-20 101'-- dtu. dto, 50jähr. „ 4°/n . . lOO-20 101 — Lparcasfe, 1.öst.,80I. 5>/,«/a v!. 10150 —-— Pril>rität« - Obligationen (für 100 fl.). fferdinanb« Nordbat,!! Em, I886 IU0'25 101-25 Oesterr. iliordwestbahn . . . 110'5<» 111-bv Staatsbalin....... 218>5U 220 — Lüdblllm il 8«^..... 168-»ä 109 ZU dto. k b°/„..... 13120 13220 Unn.-galiz. Nahn..... 1N8e0 1„9 0U 4°/„ Unterlrainer Bahnen . . 99-50 I00-— YiVtls» Los» (per Stücl). Budapest-Nasllira (Dombau) . ?-7« 8 — Creditlose 100 ft...... ü01'- - 202- - Clary Lose 40 fl. CM. . . . bl>'50 5850 4n/„Dona!l-Dllmpfsch. i00fi.«. t??'»5 178 25 Banlvere!», Wiener, 100 fl. . 16560 16660 İdcr.Mnst.,Oest.,20Ufi,V.4«°/o 514-— 518 — Crdt, «nst, f. Hand.«,«. 160fl. —-- —-— dto. dto. per Ultimo Teptbr. 39660 »97-10 Lredltbanl, Mg. ung., 200 fi. . 477K0 478'- Depositenbank «Ng., 200 fl. > 2b1 50 »52K0 VscompwVel.. Ndrüst., 500 fl, 815 — 925 — Vlro-u. Cassenv,, Wiener,200fl. 322— »25 — Hypothelb.,Oest,,200si. 25°/„0 417-50 Buschtiehraoer Eis. 500 fl. CM. 14LU 1475 dto. dto. (lit. U) 200 st. . 544- - 54«--. Donau - Dampfschiffahrt« - Ges., Oesterr., 500 fl. CM. . . . 502— 506 — Drau-E,(Vatt,.Db,-Z,)20Ufl.S. —'— —'- Dux°V°denbacherC-.°Ä.200fl.T. 8»-— 90 — Ferdinauds-Norbb. 1000 fl. CM. »450 »470 Lemb.- Czernow.-Iassy - Eisenb.- «eseUschaft 20» fi, S. . . . 30960 310-6» Lloyd, Ocst., Trieft, 50« fl. «IM. 525— 526— Oesterr. Nordweftb. 200 ft. S. . 265-50 2U3— dto. dto. (lit. U) 200 fl. S, 276-75 27? 25 Prag-Tuier Elsrnb. 150 fl, S. . 105-50 I0H-K!, Sicuenblirgcr Eilrubahn, Erste —--- —— Staatseiseiibahn 200 fl. S. . . 392 75 393-25 Snbbali» 20« fi. S..... 112 25 112-75 Südnorod. Vcrb.'A. 200 ft. CM. 215— 216 50 Tramway-Vef.,Wr.,170fi>Ü.W. 583 — 58l>— bto. Em.l»87,« n'*W«sl.le>ML« Schauspiel in fünf Auszügen von Fr. Grillparzer. 1 ' • Frl. Hedwig Bleibtreu vom k. k. Hosburgtheater in Wien als Gast. Bestellungen für Billets zu dieser Vorstellung werden von heute ab angenommen. ">-^__ 2 Die Direction der dentsohen Vorstellungen im Landestheater. ^desMeaier in Laibach. '' (Im Abonnelnellt.) Ungerad. Tass. Montag deu A8. October ^ ^retten - Novität von IeUer ^^tiin Nicol oder die Car- ^ bonari. "' drri Acten Uon H. Wcst. - Musik ^"^ ^ Uhr. Ende gegen 10 Uhr. -^gledališèe v Ljubljani. K. u/*^ ------- Y Dr. pr. 671. J**ek dne 29. oktobra oPete™**'zeUe Nitouche. - in A iS ^ejanjih. Spisala H. Meilhac **eteic ' aild- Godbo zložil Herve. ^^^Polu 8. uri. Konec ob 10. uri. Ü^ue Wohnung ** 5* 5a* rn' Küche etc- ist im Leuz" vfertt, °©k ' Resselstrasse Nr. 1, \$V ' Per 1. November d. J. zu ^-^___^^ (4711) 3—2 M halbeToge uA"gen ° Wird für die deutschen Vor-¦v/*Qg. lö der Administration dieser ^^__________^^ * ^bliertes, geräumiges I \" ' Ü. s°tVembor Trlesterstrasse \^^^ «took, rechts, zu vermieten. ^"9rv^—______ (4792) 3"1 ^ ^^ Nr. 20.832. ^ !!?^b°st°llun!l. ^ '^chn^ kecutlonssache des Franz <^N""^ter in Laibach (durch ^Mter ,', ?egen Johann Wölfling, ^s<' i. A ?^ i" Trieft, pol«. 282 fl. V°tl>^ ' wud für den Nachlafs des '^ i^ Cu^?"^ Herr Ludluig Wölf-^ l' dies" "? ^ ^"um bestellt und ^ ' ^ttH "^^e Executionsbefcheid "t. "er 1895, Z. 20.832, zu- " ^ ^tt^^i^l. Bezirksgericht Laibach Grabkränze in hochfeiner Ausführung, vom billigsten bis zum feinsten (4639) empfiehlt 6—5 hochachtungsvoll Kiiii Recknag^el (4640) 3—2 Nr. 2955. Executive Feilbietung. Vom k. k. Bezirksgerichte Seisenberg wird hiemit bekannt gemacht, dass auf Anfuchen des Georg irische von Altlag Nr. 71 gegen Johann König von Rothen-stein Nr. 11, nun unbekannten Anfent-haltsortes, ,>Lto. 35 fl. 94 kr. f. Anh. die executive Feilbietung der gegnerischen Forderung ftr. 100 fl. f. A. aus dem Ehevertrage vom 13. April 1875 der Nufsandnngsnrkunde vom 13. Juli 1877, intabuliert' auf deu Realitäten des Georg König von Rothenstein Nr. 11, Einlage ZZ. 161 und 162 der Catastralgemeinde Langenthon, bewilligt und zur Vornahme die Tagsatzungen auf den 15. November und den 13. December 1895, vormittags 11 Uhr, Hiergerichts mit dem Bemerken angeordnet, dass die Pfandforderung nur bei der zweiten Tagfatzung eocntnell unter dem Nominalwerte an den Meistbietenden hintangegeben wird. K. k. Bezirksgericht Seifenberg am 2. September 1895. (4754) 3-2 Nr. 9267. Curatorsbestellung. Vom k. k. Bezirksgerichte Gottschee wurde iu der Executionssache des Josef Mausser von Ebenthal gegen Florian und Gertraud Oberster in Setfch wegen defsen unbekannten Aufenthaltsortes Herr Anton Helezniker in Gottfchee zum Curator bestellt und diesem der die Feilbietungen der Realität Einlage 1.140 ud Cat.°Gemeinde Ebenthal auf den 3 0. October und den 4. December 1895 anordnende Bescheid vom 19. September 1895, Z. 8018, zugestellt. ___Gottschee am 24. October 1895. (4584) 3-3 St. 18.666. Razglas. C. kr. za m. del. okrajno sodišèe v Ljubljani naznanja, da se je vsled tožbe Urše Likoviè iz Sneberja proti Mikl. Likovièu, oziroma neznanim nje-govim pravnim naslednikom, zaradi priposestovanja lastninske pravice de praes. 16. septembra 1895, št. 18.566, slednjim postavil gospod Luka Strah v Zadobrovi skrbnikom na èin in da se je za skrajšano razpravo doloèil dan na 10. decembra 1895, dopoldne ob 9. uri, pri tem sodišèi. Ljubljana 17. septembra 1895. (4744) 3—2 St. 4196. Oklie. C. kr. okrajno sodišèe v idriji daje na znanje, da se je na prošnjo Uršule ^igon iz Lomov proti Ignaciju Von-èini iz Predgriž v izterjanje terjatve 100 gold, s pr. z odlokom dne 13ega oktobra 1895, št. 4196, dovolila izvr-šilna dražba na 400 gold, cenjenega nepremakljivega posestva vlož. st. 36 zemljiške knjige kat. obè. Èrnega Vrha. Za to izvršitev odrejena sta dva röka, na 9. n o v e m b r a in na 14. decembra 1895, vsakikrat ob 11. uri dopoldne, pri tem sodišèi s pristavkom, da se bode to posestvo pri prvem röku le za ali nad cenilno vrednostjo, pri drugem pa tudi pod njo oddalo. Pogoji, cenilni zapisnik in izpisek iz zemljiške knjige se morejo v na-vadnih uradnih urah pri tem sodišèi vpogledati. C. kr. okrajno sodišèe v Idriji dne 13. oktobra 1895.