Illy^ifches Blatt. Donnerstag den 34. Jänner. Täuschung. H5D.U3 dc5 Südens milde» Auen. Kommt die Schwalbe leicht beschwinget Nach des Nordenö kalten Gauen, Wo den Lenz sie weckt und siügcc. Liederweisen, liebegliihend. Kündet ihre zarte Kehle, Die cniö heißer Brust sich mühend, Auch im Norden lönen helle. Tönen, sterbend doch verklingen, Wenn der Echwestein mnnt're Echaaröl«, Nach der Heimach rufend singen, Wo sie einst so glücklich wiren. Nut? die Schwalbe, traurig scheidend, Blicket »ach den blasse», Matten, Mei»t die Lieder ew'g bleibend, Die aus ihr geklungen hatten. CüßeS Thierchcn, wonnetrunken Ob der treuen, zarten Liebe, Die die Nelt au5 dir gctrunktn, Verge deines Herzens Triebe'. Mit des Fittig's letztem Schlage, Werden deine Iubelsänge Deine eig'ne Todtenklage; Den» so dankt die spröde Menge! Milk o. Vaterländisches. Gesammelt und mitgetheilt von L. III. Urban Ncxtor, Bischof zu Laibach. „Ul'ban Tenor, geringer Herkunft, von Karst, hatt.- das Bisthum in Krain nur seinem Neligions-eifer und seinen Wissenschaften zu danken. Er war, nach Valvasor, Beschreibung Krams, II. Th., 8. B. «6^, der vierte Bischof seines Vaterlandes, rieth Ferdinand dcm I., die GesellschaftIcsu in scineLänder einzuführen, und starb in der kaiserlichen Commission zu Donauwcrth, durch einen Fall über die Treppe, die boshafte Leute im Winter vorher mir Wasser begossen haben sollen." So Denis in seiner Buchdruckergcschichrc Wiens S. 461j zur Ergänzung Einiges aus einem Werk-chen, das den Titel führt: Oi-alio sunel)si5 6e mor-le I^veren6i58. in ^l,ri5to palrig et vumini V. Ilibani I^piscnpi I^adaccnsiZ elc. ^utl^ore Oon-zlanliilu 3t.>l«n6ro (lüaclancnsi) a et leg. et glo!. in <. D.r Verfasser stand mit dcm heiligen Manni in cngercm Verhältnisse; »miln «micissimus" sagt er stlbst, man kann dahcr mit Grund voraussetzen, das: er von den,, was er berichtet, genaue Kenntnis; gchabt hab.-. Nach einigen allgemeinen Bcmerkung^n üb.r die hohc Würde cincs Bischofes, übcr die sel>-tcne moralische Höhe seines Freundes, fährt cr forr: Or!u5 eliäm e!>t !l!u5tri (ut 2cc<'pimu5) sglnüi«, ^U2« snetale murumc^ue inN'griläle cc,n5pi( u«, >,o-mine prullenliac: ven^i-alicic, , luce virtlUuni lI«,Ä lllil^ unlle et ipso liic cc>ele5li cnnl«!lNl>I»!.il)lii in-culiuil, lil. mnmcnl2neum res^iiuncli vix zil^i s>l<»-mizeiit otinll^m. Einem solchen Manne musite die Einführung der Jesuiten zu einer Zeit, wo beinahe aller Glaube zu verschwinden drohte, schr am Herzen liegcn; nur durch die jugendliche Krafr dicsVs Ordens konnte dcm schon tiefwM'zclndcnllcbcl abgcholfcn werden. Kais.r Fcrdinawd I. (» c^uo eH'uzizLime llllectu8 sliit) lics; auch wirklich durch ihn »impen-Li5 lon^e iNÄxilniz" die Jesuiten aus Nom kommen, und ihrem Thatcncifcr zuerst in Prag ein angemcf-senes Feld einräumen. Des eifrigen Odcrhirtvn mächtiger Einfluß auf den Herrscher und die Grosien des Landes blieb aber hin- nicht stehen. Uebcrzcugt, das; zweckmäßige Erziehung allein nur zur Begründung einer höheren moralischen Kraft des Volkes führe, suchte er vor Allcm die Verbesserung des Schulwesens und die Errichtung guter Landschulen zu er- 14 wirken, und dadurch hat er wohl vorzugsweise gerechten Anspruch auf dankbare Anerkennung der spätesten Nachwelt. — Schöne Beweise ausgezeichneter Verdienste um die Wissenschaften überhaupt, und insbesondere um so manche Gelehrte seiner Zeit, liefern auch einzelne Wienerdrucke; unser Redner bezeichnet sie in kurzen aber kräftigen Umrissen. Er unterstützte, wo er konnte; reichten seine Mtttel nicht mehr hin, suchte er Hilfe bei vermögenden Freunden. Ich eile zum Schlüsse der Rede, mit der Hoffnung, daß ein so hochverdienter Priester bald, zumal jetzt Unbedeutenderes wicdcr an das Tageslicht gezogen wird, eine vollendete Würdigung finden werde, und überlasse es den Lesern, zu beurtheilen, in wicsvrn nachstehende Bericht von dem Tode des gewiß seltenen Man-nei mehr Glauben verdiene, als Anderer Nachrichten. Hier die ganze Stelle: Nll^sa^lNTlL nel)clu6lneczi2ec>culcii'um piavcnientcm, ljui m0sl)U5 verli^a, clicitui'. Inlii-linlÄtem, l^ina lentci, iiiachiiali, inoi-^inlltoczua Iiumoris et 5j)il-i- cc>^)ili5 colicjuc?5lu5 65t. 8t>n«ctuiesn,<^uao I^zg ^»l ge-5enN5 murUä ininime sillläx inclicium. <^Uln itac^lic I^r^ncoscil-liinm roliquizzet 2tc^u<3 Viennam cum Imperator« ÜVIaximo ^lii-^inanciu ^et«l-«t, 'I'kanH-veilHgin vLnienz in g,«c!e sacrit oraNoln consulia mc»re l^6l)ilu8, 26 cocliluam seu s^alam rotunciam perveniens 6e5cen5uru5 lartc:: V«rt!^ine ^oi-re^tuz cuclclit vitamc^uc: «um inorte commulavit, atttuc ila ox cor^or«, lwc est, llnimi carcere, ex exitia, aerumna ot miZ^ria, 26 ^atrigm vei am, lid^i-latcm uc !)e2tituc^:l>LM p^rvonit 5l?m^itern2lN, do c^uo null» bonolucn tlul^ium c?2t." Die stille Stadt. Nenne wir die stille Stadt, Die den ew'gen Frieden hat, Deren düstere Gemächer Sanft sich bauen grüne Dächer: Ueber ihrer Häuser Zinne Wandert ernst der Fremdling hin, Ziehet fort und halt nicht inne, Granen fasset ihm den Sinn. Aber endlich tritt er wieder Zitternd auf das morsche Dach, Uud die Wölbung sinket nieder, Das; er siürzt in daS Geinach. Drunten m den Hallen traurig, Sieht er da die Bürger ruh'n, Alle liege,! stumm und schaurig, Mögen seinen Gruß ihn, lhiin. Die geschlossn« Pforte kündet Ihm sein ewig Bürgerrecht. U«0 der acine Wand'rcr findet Valo ein Vettlein recht und schlecht. Ist des Prunkens müde worden. Schickt sich in den stillen Orden, Legt sich nieder in der Stadt. Die den ew'gen Frieden hat. G. Schwab. Der Glockenthurm von St. Marcus in ^ Venedig. (Aus dcm Tagcbuche mcmcr Reise».) Von Jean Laurent. Wenn ich auf meinen Reisen in einer fremden, Stadt anlangte, so war mein Augenmerk immerdar hin gerichtet, einen erhabenen Punct zu erklimmen, um mir mir einem Blicke das Bild der Stadt und ihrer Umgebungen einzuprägen; — und das um so mehr in Venedig — eine Stadt, deren eigenthüm-liche Lage die herrlichste Ansicht darbietet. Ich erstieg daher in der besagten Absicht den Glockenthlll'M von St. Marcus, ein schönes viereckiges und freistehendes Gebäude, dessen Grundstein bereits im Jahre 888 unter dem Doge Pietro Tribuno gelegt wurde, aber erst im Jahre 1148 unter dcm Doge Domenico Morosini zur Ausführung kam. Die Spitze des Thurmes, Anfangs nur von Holz, brannte im Jahre 1^09 ab, und wurde sodann von Meister Buono aus Stein aufgeführt, wie sie noch dermalen zu sehen ist. Der Thurm mißt bis zu den Glocken 168 Fusi, und in seinem Innern erhebt sich bis zu dieser Höhe wieder ein Thurm, wo in dcm Zwischenraume der beiden Thürme eine mäßig geneigte Fläche hinaufführt, so zwar, daß man wohl hinauf reiten könnte. Von hier aus erheben sich 12 viereckige Säulen, die nebst der Umfassungsmauer eine colossale Pyramide von 154 Fusi Höhe tragen, an deren Spitze ein 16 Fuß hoher Engel von Bronce steht. — Die Glockcngalle.-rie bietet eine der schönsten Aussichten dar, die sich dem menschlichen Auge darstellen kann. Da liegt zu den Füßen des Hinabsehenden die mitten im Meere liegende Inselstadt mit ihren Canälen , ihren Thürmen und Pallästcn, da sucht der Blick umsonst cine Siste, wenn er sich gegen Süden über die Fläche des offenen Meeres ausdehnt, und findet sie nur gegen Norden und Westen, wo die Alpen den Horizont begränzen. l)ni, mi lüi-lno! rief ich aus, wie einst derSängcr auf den cuganäischen Hügeln, und will träumen und schwelgen in den Herrlichkeiten, die sich meinem,Blicke darbieten. Da enthüllten sich die Schleier der Vergangenheit, und ein Zeitraum von 14 Jahrhunderten zog meinem Gemüthe still vorüber. Ich sah — wie sich einst der Flügellöwe auf die noch öden Inselm 15 die jetzt Venedig bilden , nicdersenkte, und die Fluch des Meeres zur Braut erkohr. Eine einzelne Kirche, dem heiligen Jacob geweiht, erhebt sich auf der Insel Nialto, als Vorbothe künftiger Herrlichkeiten, und versammelte um sich die Gründer eines blühenden Staates. Bald gestaltet sich cin Leben voll Thätigkeit auf den benachbarten Inseln, es erheben sich allenthalben Wohngcbäude und Kirchen, und bilden eine Stadt mitten im Schooße des Meeres. Handelsschiffe, die Quellen des Reichthums eröffnend, beleben das Meer, und dic noch jugendliche Flotte zieht gegen Navcnna, wo sie über den Gothenkönig Totila ihren ersten Sieg erringt. — Nun entfaltet sich der Löwe nach und nach riesenhaft, und beherrscht mit seinem Flügelschlage die unermeßlichen Flächen seiner Braut. Paolo Anafesto, der erste von den hundert zwanzig Dogen Venedig's, vereinigt die bis nun zersplitterten Kräfte des empor strebenden Staates, und Pietro Orseolo begründet den Bau der Marcus» kirche; das inncre Leben hebt sich, eine lange Reihe von Dogen folgt, mcist des erhabenen Standpunctcs würdig, und Sebastiano Ziani, indem er vom Boro des Bucccntaurus bei S. Nicolo di Lido, den Vcr-lobungsring Valtradens, seiner Giovana nachwarf, wird der Stifter des berühmten Festes der Meere s-Vermählung das sonach durch Jahrhunderte am Himmelfahrtstage gefeiert wurde. — Da wird Enrico Dandalo zum Dogen erwählt; dic Sucht, das hellige Land zu erobern, erfüllt die ritterlichen Gemüther des Mittelalters; alle Staaten Europa's geben ihre Contingente zum Heere der Kreuzfahrer, Monarchen stellen sich an die Spitze desselben, und Dandalo wird Admiral ihrer Flotte. Die Treulosigkeit Mur-zulfs führt die Eroberung Constantinopel's herbei, und Dandalo pflanzt dle Fahne des Flügellöwen auf dis Wälle dieser Stadt. Eine Krone ausschlagend, zieht er es vor, ein Bürger Venedig's zu bleiben, das sich vun auch Candia und Morea unterwirft. Es erhebt sich durch Andreas Pisano das Arsenal, das eine Geburtsstätte von Flotten wird, die alle Meere beherrschen, den Ruhm der Stadt unsterblich machen, und den Welthandel an ihre Macht knüpfen. Nun verdüstert sich der Lauf der Zeit, Marino Falliero verschwört sich gegen sein Vaterland, und verfallt dem Hochgerichte mit Filippo Calcndario, dem berühnnm Baumeister des Dogen - P.Uastes. Foscan w.rd undankbar abgedankt, und um einen unwurd.gen Preis wird der unglücklichen Cor-naro die Insel Cypern abgenöthigt. Nc.d HNd unmännliche Eifersucht begründen langwierige Kriege mit Genua - aber Venedig besiegt durch seine inncre Kraft, durch kluge und weise Lenkung derselben glücklich seine Feinde, und erblüht im fünfzehnten Jahrhundert zu dcm Gipfel seiner Größe. Da erhe- ben sich nach und nach die herrlichen Kirchen, als Meisterwerk der Baukunst, da die Palläste der Gri--mani, Corner, Foscari, Pesaro und alle die übrigen, die noch heut zu Tage jedes Auge mit Bewunderung ansieht. Die berühmtesten Bildhauer schmücken sie mit ihren Statuen, und Maler, wie ein Tltian, Paulo Veroncsc, Aretino, Palmo, Vassano und alle die andern Heroen mit ihren unsterblichen Gemälden -— denn diese Künstler finden großherzige Mäcenc in den Bürgern der Republik. Und wenn dann die Sonne in das Meer ver-sinkt, und der Abend mit seiner labenden Kiihlung herbeizieht, da ruhl die thätige Regsamkeit, und das Vergnügen durchzieht in hundertfachen Gestalten die Stadt. Da wogt dic Menge des Volkes auf dem herrlichen Marcusplatze; Maskeraden, Harlcquins, Taschenspieler, Musikanten, Possenreißer und alle Gestalten des travcstirten Ccmus lenken willkührlich die Blicke des Volkes nach den Phantomen Seifenblasen der Lust, — und abenrheucrlichc Gestalten lauern im Hinterhalte, welche von der unter der Mütze hervorragenden Stirnlocke des Ciuffo — a!5 Bravos bezeichnet werden. Die sonst schüchterne Schöne bewegt sich freier in dem traulichen Halb-dunkel der Nächte, die der milde Himmel Italiens darbietet, und Amor waltet schelmisch in den viel-verzweigten Straßen der Stadt. Der angenehme Gesang italischer Kehlen ertönt, in bunten Maskeraden durchzieht der Scherz die Straßen, und die Gondeln beleben die Canäle. Nur dort, wo sich die Scuf-zerbrücke wölbt, bleibt die Fluth meist einsam und unbefahren, dort verstummt der Gesang dcsGondo-liers, und rascher enteilt er der unheimlichen Stätte. Plötzlich erbraust der Zeitstrom ! — und die Mec-resbraut wird dem Flügellöwcn treulos. Die Entdeckung von Amerika, dic Lige von CaM-bray, die Kriege gegen die Pforte, obgleich unter Morosini den Peloponesen, der Friede von Passaroviz, ziehen als drohende Ungcwittcr herbei, die nördlichen Nebenbuhler werden immer mächtiger, und entreißen ihm den alleinigen Besitz der Braut, bis endlich der Held des achtzehnten Jahrhunderts auftritt, dessen alles umstaltcnde Eroberungen, auch die Sclbststän-digkeit Venedig's vernichten! — da senkt der Löwe seine Flügel, und entschlummert in dem zauberhaften Hort, den er sich im Schooße seiner Braut erbaute. ------------ »n,---------------- Selbstbiographie eines Schüchternen. Es gibt Menschen, die es nicht über sich bringen können, die Blicke Anderer zu ertragen, und die, so weise, so gut und liebenswürdig sie im Verborgenen ihrcsHauses auch seyn mögen, gleichwohl die alb.-rnste Figur machen, sobald sie mir Jemanden zu thun be- 16 kommen, von dem sis nur von fern glauben, daß cr sie seiner Kricik unterzöge. Ein armer Schüchterner dieser A>'t war es, den wir yier seine Lebensgeschichte in einem Briefe, den er selbst schrieb, wollen erzählen lassen, und die also lautet: »Meine Seele arbeitet unter cinem Leiden, das mich, wie ich sehr furchte, endlich ganz und gar aus der Gesellschaft der Menschen vertreiben wird, worin ich doch so gern erscheinen möchte. Ich will Ihnen eine Skizze meiner Abkunft und meiner gegenwärtigen Lage geben, und Sie dadurch in dcn Stand setzen, sich von meinem Leiden einen Begriff zu machen. Mein Vater war ein unbemittelter Pachter, ohne alle wcitern Kenntnisse, als die cr sich in «iner Wmkelschule hatte erwerben können. Meine Mutter starb, als ich noch ein kleiner Knabe war. Da mein Vater nicht wieder heirathen wollte, so blieb ich der einzige Sohn, und genoß ganz meines Vaters Liebe. Er war entschlossen, mir eine gelehrte Erziehung gcden zu lassen, weil cr sich einbildete, daß ihm selbst nur diese gefehlt habe, um ganz glück-lich zu seyn. Leute seines Standes pflegen sich von der Glückseligkeit der Gelehrten einen hohen Begriff zu machen, und sie glauben daher, für das Glück ihrerKinder nicht besser sorgen zu können, als wenn sie dieselben aus dem Boden, in dem sie geboren sind,' mit Gewalt in die Gärten der Gelehrsamkeit verpflanzen. Diese Grille hatte auch mein Vater, und ihr gemäß wurde ich zuerst in eine lateinische Schule geschickt, und dann auf die Akademie, um mich da dem Studium der Rechtsgelehrsamkeit zu widmen. Da mir me!n Vater nicht viel geben konnte, und ich überdies; von furchtsamer, scheuer Gemüthsart war, so hatte ich gar keine Gelegenheit, das mir von meiner Geburt und ersten Erziehung anklebende schüchterne Wesen abzureiben, welches die leidige Ursache meines Seelenleidens ist, wovon ich wohl schwerlich geheilt werden kann. Ich bin vor. magerm und schlankem Wüchse, von angenehmer Gesichtsdildung, und habe ein helles Flachshaar. Dabei besitze ich aber eine so außerordentliche Empfänglichkeit, mich zu schämen, daß bei dem kleinsten Anlasse von Verwirrung all' mein Blur in die Wangen strömt, und mein Gesicht wie eine aufgeblühte Rose glühet. Das Bewußtseyn dieses unglücklichen Fehlers machte, daß ich alle Gesellschaften mied, und mich ganz in die abgezogene sitzende Lebensart verln-bte. Auch sogar dem Umgänge mit meinem Vater und meinen Verwandten wich ich aus, weil ihrBetragen und ihre Sitten nicht dazu dienten, auf mein Benehmen zu wirken. Ich war entschlossen, auf der Akademie zu bleiben, Magister zu werden, und durch Correcturen und andere literarische Arbeiten, wozu ich mein Zimmer nicht zu verlassen brauchte, meinen Unterhalt zu verdienen. Zwei unerwartete Vorfälle änderten ganz den Plan meines Lebens, nämlich der Tod meines Vaters, und die unvermuthete Ankunft eines reichen Oheims aus Ostindien. Dieses Oheim» hatte ich meinen Vater nur selten erwähnen hören. Er pflegte ihn gemeiniglich einen Landstreicher zu nennen, der den schönen Spruch aus der Bibel vergessen habe: »Bleib im Lande, und nähre dich redlich." Da er nie etwas von sich hatte hören lassen, so hielt man ihn schon seit langer Zeit für todt» Aber wenige Tage nach meines Vaters Beerdigung überraschte cr mich durch seine Ankunft an meinem Geburtsorte, da ich eben im Begriffe war, mit meiner geringen Erbschaft mich in meine Einsamkeit auf der Akademie zu begraben, und hatte indeß ein Vermögen zusammengescharrt, das, wie er sich rühmte, einen Reichsgrafen glücklich machen konnte. Nach seiner Denkungsart mochte cr freilich Recht haben, da cr anderthalb Tonnen Goldes mit aus Ostindien zurückbrachte, und wirklich baute er hierauf die glänzende Hoffnung einer nie endenden Glückseligkeit. Während er mit Entwürfen und Planen zu Grös-c und Vergnügen beschäftigt war, wurde er von einer Krankheit, woran vielleicht die Veränderung des Eli-ma's Schuld war, befallen, die seinem Leben und mit demselben seinen Träumen von Glück und Freuden, in wenia Tagen ein Ende machte, und mich ali einzigen Erben in den Besitz scines großen Vermögens sttzre." (Veschlusl folgt.) Sylben räthsel. ».Dreisylbig.) DeL Worte» erstes Sylbeupaar Ist aus den, Licht geboren; Der T>ig ist's, wenn er sonnenklar Tritt aus den Himmclsthoren. Zwei aod're Sylben rührte« laut Der Leier gold'ne Saiten; Viel Hohes hat ihr Mund vertraut In frühen Heldenzeiten. Das Ganze diente tapf'rcr Hand, Den Sieg sich zu velschasscn. Und ist wohl überall bekannt, Gedenkt man alter Waffen. AuMmg des Räthsels aus dem Illyr. Blatte Nv. 3'. Der Kalk. Verleger: Hgna; M. Eoler v. Kleinmazzr.