.AK der Söhne des heiligsten Herzens Jesu Organ des Marien-Vereines für Afrika und des Theologen-Missions-Verbandes Österreichs Erscheint mciiatlid) einmal und kostet jährlich mit Post ZK - Ü MI. 3 Franken Inhaltsverzeichnis: Segenswünsche zum Jahreswechsel 1. — Die Magier auf der Tuche nach dem König der Juden 2. — Dr. Ignaz Kn ob lech er 4. — Wie stellst du cs nur an, immer froh und heiter zu sein '? 9. — Meine Erfolge als Arzt 12. — Missions-Nachrichten 15. — Missionshilfsdienst 15. Ich mag ihn nicht 19. Nachrichten des Theologen-Missions-Verbandes Österreichs 27. Abbildungen: „. . . Und sie faulen den Knallen mit Maria seiner Mutter . . . und sie brachten ihm Geschenke dar, Gold, Weihrauch und Myrrhen" 3. — Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provikar von 'Zentralafrika 6. — Türkischer Rauchfangkehrer 11). — Ein Blick ins stille Tal „Maria-Sorg" 14. Hilfsmissionärinnen der St. Petrus Claver-Sodalität in der „Setzerei" iiUMaria-Sorg 18.'— Hinrichtung in Tanger. Sabenverzeidmis vom 14, September bis 31, Dezember 1917. In K Äsers, N, N. 2,—, Pfr. F. 50, ; Affaltern, A. B. 45,—; Aggsbach, Pst. 2,—; Brixen, Prof. R. 9—, Exz. Fb. Dr. I. E. 300,—, Prof. K. 20,—, f.-b. Ordin. 1000,—, Prof. I. 3,—, Pros. L. 10,—, Mons. R. 8,—, Wwe. Toch. 100,— ; Braunau, I. W. 18,—; Bachwinkl, A. R. 3,—; Bozen, K. K. 8,—; Buchkirchen, M. L. 4,—; Bramberg, I. £.18,—; Dollberg, F. St. 300-—; Doren, A. F. 3,—, K. B. 8,—; Erding, F. Sch. 12,—; Eberstallzell, A. G. 10,—; Ebensee, F. H. 26,—; Feldpost, E. K. 45,—; Fürstenfeld, M. K. 5,—; Fürstenzell, S. 4,58; Gisingen, Pft. 100,—; Gföhl, A. A. 15,— ; Graz, M. K. 4,— ; Gries-kirchen, I. S. 3,—; Gries, I. E. 2,—; Hoch-kretscham, F. M. 42,—; Hafing, I. R. 4,—; Haiming, I. Sch. 48,—; Heiligenblut, E. B. 33,—; Irlbach, A. S. 6,-—; Jungholz, Pfr. A. 3,—; Jnnichen, J. Z. 3,—; Innsbruck, F. Tch. 2,—, M. Sch. 3,— M. G. 2,20, W. 4,— ; Kältern, I. L. 4,—, M. v. B. 18,—; Klausen, A. £. 18,—; £ana, F. O. 35,—; Linz, E. Z. 85,—-; Lochau, G. E. 3,— ; Milland, I. B. 3,—, I. £. 2,—, Mons. M. 150,—; Mühlwald, v. Mehr. 74,—; München, E. K. 10,—, A. 2. 12,—, 2. K. 4,50; Melk, or. M. 4,—; Maisau, Schw. O. 3,—; Neukirchen, M. K. 43,—, N. N. 50,— ; Nikolsdorf, I. P. 8,— ; Oh, I. K. 60,—, B. Sch. 6,—; Oberdrauburg, 0. W. 6,—; Oberlienz, von Mehr. 645,—; Op-ping, I. W. 5,- ; Pfunders, M. H. 24,- -, A. K. 10,—, Ung. 30,— Pcdraces, A. T. 100,^-; Pichl, 1. H. 8,—; Ramingsteg, 2. M. 10,— ; Regensburg, I. H. 3,—; Ranegg, F. W. 2,—; Rüstorf, T. Sch. 8,—; Nuprechtshofen, Ben. S. 20; Sier-»ing, K. Z. 125,—; St. Marein, Di. M. 2,- -; Salzburg, B. D. 4,—; Spital, K. I. 3,—; öt. Pauls, Ben. v. V. 8,—; St. Magdalena, P. A. 8,—; Steinekirch, D. 6,—; Schielten, von Mehr. 395,—; Terlan, A. D. 8,— I. C. 8,— ; Täufers, Koop. M. 46,—; Trient, M. P. 48,—; Tristach, Pf. Sl. 8,—; Taisten, A. S. 14,—; Unterdrück, I. H. 10,—; Untermoj, E. D. 10,—; Van-dans, C. Sch. 7,--; Waizenkirchen, R. K. 4,—; Wartberg, A. H. 4,—; Willersdorf, K. E. 38,— ; Wald, E. D. 12,—; Waldauerbach, M. T. 4,64. oiten: Zur Perfolvicrung von hl. Messen: Afers, N. N. 3,—, O. 2,— ; Albeins, I. M. 4,—, F. F. 4,—; liner, I. M. 10,- ; Brixen, N. N. 1,50, Al. 50,— ; Bludenz, A. P. 10,— ; Brohl, Pf. 2. 9, — ; Cöln, St. Mar. 55,10; Egglkofen, Benef. B. 928,05; Eisenbergeramt, A. A. 3,—; Flirsch, M. C. 20,—; Grieskirchen, M. H. 300,— u. 150,— ; Gufidaun, Pft. 4,—; Honsdorf, J. I. 45,—; Hochkretscham, F. M. 195,—; Jmmenstadt, , A P. 13,50; Klepsau, F. S. 30,—; Kesseling, G- Z. 66,— ; Linz, E. Z. 15,— ; Murnau, K. A. 22,72; Iiiederfeld, A. M. 6,— ; Pfunders, M. H. 12, -, 21, , A. O. 12,- ; Piering, K. S. 150,—; Rech, M. W. 6,—; Schidlberg, I. S. 4,—; (Sau lauf, Pfr. R. 15,— ; Salzburg, St. Petr.-Sod. 373,62; Sierning, 51. Z. 100,— ; Siegburg, K. M. 15,15; Schnötzing, F. S. 18,— ; Schärfling, M. H. 4,— ; St. Kassian, M. G. 50,—; St. Ulrich, D. H. 20, ; Toblach, S. B. 5,—; Unterbruck, I. H. 40, ; Untermoj, E. D. 10,—; Bahrn, M. P. 20,- -; Weitental, Ung. 10,—, A. H. 6,—. Für Bischof Geher: Münstereifel, Sch. C. 300,— (f. 100 heil. Messen); Freiburg, Herder 790,—, 27,27; Wien, I. A. 2,— ; Steyr, Br. C. 100,— ; Toblach, A. W. 10,-; Rüstorf, T. Z. 24,— ; Linz, M. S. 20,—. Zur Taufe von Heidenkindern: Brixen, Tertia 21,20; Coin, Sta. Mar. 60,— (Klothilde, Anna), 68,— (Maria, Anna); Egglkofen, G. P. 90, ; Hohenems, R. R. 20,— (Marianne); Jm-mcnstadt, A. P. 31,50 (Leo); Lana, F. O. 27,— (Alois); Maisau, Kind. G. 28,— (Karolina, Wilhelmine) ; Oberlienz, A. M. 40,— (Anton, Maria), Th. K. 40,— (Theresia, Franz); F. T. 60,— (Josef, Andreas, Karolina), M. K. 40,— (Barthol., Julie); Oh, J. K. 40,— (Josef Anton, Maria Josefa); Rheindorf, B. J. F. 37,50; Sier-ning, K. Z. 125,— ; Taisten, M. S. 20,— (Philomena) ; Wien, B. M. 30,- (Stephan); Wolfsegg, A. W. 40,— (Maria). Briefmarken liefen ein aus: Brixen, Innsbruck, Lcifcrs, Teis, Tutzla. Briefkasten, Infolge eines Versehens in der Expedition der Buchdruckerei „Earinthia" in Magenfurt gelangte ein Großteil der Nummer November-Dezember 1917 zur Versendung, ohne daß den Heften eine Zählkarte beigelegt worden wäre, so daß den P. T. Abonnenten bei Einzahlung ihres Bezugspreises infolgedessen eine Mehrausgabe an Porto erwuchs. Wir ersuchen um gütige freundliche Entschuldigung dieses unliebsameil Vorkommnisses seitens genannter Druckerei und bitten, dasselbe dem Umstande zugute zu halten, datz, wie überall, eben auch in diesem Betriebe mmäc MUK MU m derAegw. katholischeNisslonsmlschnst äerLöhne öes heüigstmßerLMS 3bu, (0rg§n des Manm-Verems für Biriča) Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung^ der [flissionstätigkeit der Söhne des heiligsten Berzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des ITlissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist des Sudan (Zentral-Hfrika)._____________________________________ Der „Stern der Reger" erscheint monatlich und wird vom IRisstonshäus HUIiand bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Hbounemeulspreis ganzjährig mit Postversendung 2 K — 2 Iük. — 3 Frc.' Der Heilige Vater Papst Plus X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, tieitmeritj Uinz, Olmüb, Marburg, Orient, Triest und Wien. Heft 1/2 Bänner/Februar 1918. XXL Jahrgang. II»I II * I n vere^X X X ■I s liefern u. Iieierinnen des „Sfera" : -........... entbieten wir zum üaftreswechfel die herzlichsten Grütze sowie unsere aufrichtigsten Segenswünsche! möge Sott der Herr [ich würdigen, in gegenwärtiger schwerer Kriegszeit besonders freigebig die Beweise feiner Süte und hiebe, sowie feines allmächtigen Schutzes euch allen zu geben, die ihr in edler Bundestreue dem Heiland behilflich seid, das Reich feiner hiebe in den Herzen der armen Heiden zu begründen und zu festigen. Die Redaktion. 1. i: I j O j S HK 1 •■■•i i Tl“ 1 1 €# I ri —■] i W 1J1 Die Magier auf der Suche nach dem König der Süden, :=ii n n n n I Die Offenbarung Christi vor der Welt beginnt bei den Heiden. Im Osten erschien den Magiern ein Stern und verkündete ihnen, den Fremden, die Geburt des Königs der Juden. Sie bringen alsdann die erste Kunde hievon nach Jerusalem. Aber statt Jubel und Freude ist Schrecken die Antwort, die fie in der Hauptstadt der Juden bekommen, Schrecken bei König und Volk. Und doch ist bei Israel die Offenbarung des Alten Bundes niedergelegt. —-Welch auffallender Gegensatz zwischen Heiden und.Juden! Diese heidnischen Männer inmitten Jerusalems als Verkündiger des Königs der Juden, der in Bethlehem geboren ist. Jahrhunderte hat man auf ihn geharrt, und bei der frohen Nachricht seines Kommens: Schrecken auf allen Gesichtern! So viel auch die Legende über die drei Könige zu erzählen weiß, das Evangelium sagt nur sehr wenig. Sie kommen aus dem Osten, find also Fremde in Jerusalem; sie fragen nach dem König der Juden, sind also selbst keine Juden. Von ihrer Zahl und ihrer königlichen Würde, ihrem engeren Vaterlande steht in der Heiligen Schrift nichts. Sie waren Magier: nicht Gaukler und Wahrsager, die sich damals in der römisch-griechischen Welt umhertrieben, wie Simon der Magier oder jener Elymas beim Prokonsul von Cypern, sondern Magier aus dem Osten, wo es in Babylonien, Medien und Persien „Magier" gab, angesehene Priester, die sich mit Sternenkunde und ähnlichen Wissenschaften abgaben. Ihnen erschien also der Stern des Judenkönigs bei seinem Aufgang. Daraus wissen sie, daß er geboren ist, und deshalb sind sie gekommen, ihm zu huldigen. Gott hat da- für gesorgt, daß sie die Bedeutung des Sternes'erkannten; wie, sagt das Evangelium nicht. Die Kunde, welche der Stern von der Geburt dieses „Königs der Juden" gab, schloß für sie die Weisung ein, ihn aufzusuchen und ihm zu huldigen. Das Wie ist uns wieder unbekannt. — Genug, sie sahen den Stern und verstanden seine Sprache; sie hörten seine Weisung und kamen nach Jerusalem, der Hauptstadt des Judenlandes. In Israels Metropole herrscht das Leben und Getriebe des Alltags, trotzdem kaum zwei Stunden entfernt das größte Ereignis der Weltgeschichte sich abgespielt hat. Was der fromme Sohn Abrahams seit Jahrhunderten ersehnt und erbeten, weiß man in der Hauptstadt nicht. Besser ist ihr die neueste Grausamkeit des fremden Tyrannen Herodes bekannt, die er soeben verübte, die Ermordung feiner zwei Söhne. Nun müssen von weither Heiden kommen, um die Juden auf ihr Glück hinzuweisen, das ihnen geworden ist in ihrer eigenen Mitte. Heiden wissen, daß der Messias geboren ist, denn sie haben seinen Stern gesehen. Auch sie hatten wohl auf ihn geharrt und freudig sind sie hergezogen, und was anderes als Freude und Jubel konnten sie in Jerusalem erwarten? Aber man weiß nichts! — Sollte nicht wenigstens ihre Botschaft helle Freude wecken? Doch Israel erschrickt bei der Kunde, daß der große „König der Juden" da ist, — und Herodes, der fremde Eindringling und Tyrann? Schnell hatte er seine Pläne gefaßt, als er von einem „neugeborenen König der Juden" hörte. Er wollte ihn veddlerben. Darum stellte er durch die Magier die Zeit «des Sternes fest, tole er Heft 1/2 Stern Cer Neger 3 auch zu diesem Zweck bei ben Juden sich den (SleiburtS'O'rt des Messias hatte angeben lassen. Mein er war nur ein Werkzeug in der Hand Gottes, der durch ihn die Magier auf den rechten Weg führen ließ und daun die Anschläge des Tyrannen selbst vereitelte. Nachdem die Weisen aus der Hand des He- zu sehen. Jerusalem liegt hinter ihnen, wo sie fast wie aus der Höhle des Löwen entronnen sind. Und vor ihnen strahlt am Himmel über Bethlehem das Licht des Sternes, der sie in Gottes Auftrag zum Heiland geleitet. Sie betreten das Haus und finden dort in dem Kinde auf dem , . Hub sie fanden den Knaben mit Maria seiner Mutter . . . und sie brachten ihm Geschenke si dar, Gold, Weihrauch und Myrrhen." _ , rodes entkommen waren, sandte ihnen Gott wieder den Stern, der ihnen bis nach Bethlehem den Weg zum Heiland zeigte und sie mit Freuden erfüllte, weil sie sich unter Gottes Führung wußten. Es ist ein tröstliches und erhabenes Bild, die Weisen so unmittelbar vor ihrem Ziele Schoße seiner Mutter den neugeborenen König der Juden, den sie gesucht hatten. Auch hier glauben sie dem Himmel, der sie geführt; sie fallen nieder und bringen dem Kinde huldigend ihre Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Es sind die Gaben der Fremde. Einst hatte Salomon seine Flotte ausgesandt, um aus der Ferne diese Schätze in sein Reich zu holen; zuin neuen Friedenssürsten kommt die Fremde selbst, sie ihm zu bringen. Das Land Israel hat keine Gaben für seinen König, aber die Fremde weiht ihm das Beste, was sie zu bieten hat; das Kostbarste, was sie besitzt, ist ihr Tribut an den neugeborenen König der Juden. Und sein Gegengeschenk übertrifft alles, was sie ihm geben können; denn er schenkt sich ihnen als Erlöser und damit alles, was nicht die Erde, sondern der Himmel zu bieten vermag. Wir alle stehen diesem Geheimnisse un-gemein nahe. Wir seheü in ihm unsere eigene Berufung zum Christentum vorgebildet. Die Könige sind die Erstberufenen und Erstlinge, die Stammesfürsten der Heidenkirche. Ihnen nach haben alle Hei-denvölker die Kreuzfahrt zu Christus angetreten, und wir sind die letzten Ankömm- linge. Wir sind in das Erbe der Juden eingetreten, nicht durch unser Verdienst, sondern durch die Gnadenwahl Jesu Christi, der uns, da wir fern waren, gerufen hat in das wunderbare Licht seines Glaubens und seiner Kirche. Dafür müssen wir aus ganzem Herzen dem Herrn Dank sagen. Die Betätigung dieses Dankes soll auch darin bestehen, daß wir etwas tun zur Bekehrung der Heidenwelt. Wie traurig, daß der größere Teil der Menschheit noch im Schatten des Todes sitzt! Deshalb flehen wir die Könige um ihre Fürbitte und den Heiland/ der das Licht der Heiden ist, um seine Barmherzigkeit an und beteiligen uns am Werke der Glaubensverbreitung. Das fordert der Dank für die große Gnade des Glaubens, das Mitleid mit den armen Heiden, unseren Brüdern, und der Eifer für das Reich Christi. P. Dl Ignaz KneMedier, apostolischer Provikar der katholischen mission in Zenfralafrika. (Zu seinem 60. Todestag, 13. April 1858.) Von Dr. 3. 0. mifterrutjner. BHHHHHHHeHHHHHaHaHHHHSEeHHHSHaHHalBSaiHHHeimBSBBaHHeBBmffl I. Knoblechers Jugendjahre, Studien, Bestimmung. „Er hat die Länder fremder Völker bereist und Gutes und Böses unter den Menschen erfahren. Sein Andenken wird nicht erlöschen und sein Name wird wiederholt werden von Geschlecht zu Geschlecht." Diese Worte — nach Sirach 39, 5. 13 — bilden Iben Anfang einer Inschrift auf dem Marmor-Denkstein, welchen die Walkern Slowenen einem ihrer hemorragenid-sten Söhne, dem apostolischen Provikar Dr. Knoblecher in der Kirche seiner Heimat gesetzt halben. Und in der Tat: steht Knoblecher als energischer und begeisterter Glaubens- bote in seltener Größe da, so glänzt er nicht minlber als kenntnisreicher eifriger Jünger urtlb Förderer der Wissenschaft und als einer der treuergebensten Söhne seines Vaterlandes. Es bedlarf also wohl keiner Entschuldigung, daß wir dem Apostel Inner-Afrikas durch diese kurze Le-bensskizze * auch ein ehrendes Andenken setzen. * Die hiezu notwendigen Daten verdanken wir teils den gütigen Mitteilungen des Herrn Pfcirrers von St. Cantian, Johann Kunstel; den Herren Professoren L. Hrovat in Nudolfswert und J. Marn in Laibach; dem Studierenden A. Fa bcic in Nudolfswert : teils entnahmen wir dieselben den Briefen des Verewigten und seiner Untergebenen, den Jahresberichten des Marienvereines und dem Büchlein: A buna So liman, welches Anton Umek im Jahre J863 zu Laibach in slovenischer Sprache herausgegeben hat. Heft 1/2 Stern d St. ©amtiern bei ©utenitoert (ŠBodjam pri Dobravi) ist sein Geburtsort, b>ex in Uuterkrain im Dekanat ©toffieib1 liegt und zur Diözese Laibach 'gehört. Seine braven Eltern (Ignaz und Ursula) besaßen dort ein mäßiges Bauernanwe-seu und hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter'. Unser Ignaz war der älteste Knabe, geboren am 6. Juli 1819. Da die Eltern an ihm gute Anlagen bemerkten, sch'ickten sie ihn im Alter von sieben Jah-ren in die Schule nach Kostanjevica (Land-straß) und ibag folgende Jahr nach ©ißt. In den Jahren 1829 bis 1831 finden wir ihn in der Normalschule zu Ritdolfswert oder Neustadt (Novomesto), wo er gleich im 2. Semester dH ersten Jaihres ein Bor-Zugszeu>gnis erhielt, das sich -aber im folgenden Jahre — ans uns unbekannten Gründen — in eines mit „drei mittelmäßig" verwandelte, weshalb man ihn verurteilte, diesen Jahrgang 'gründlich zu studieren, d. h. zu wiederholen. Im Jahre 1831 trat er in das dortige Gymnasium über, beffen Kataloge beweisen, daß er in den drei ersten Jahren ein recht braver, in den drei letzten ein eminenter Student war. Mer seinen ©hvrakter jener Zeit außer der Schule liegen uns einige Notizen vor, die wir der Aussäge seiner damaligen Qnartiergeber verdanken. „Knvblecher $)-atte ein tiefsinniges in sich gekehrtes Wesen: lustige lunlb lärmende Gesellschaften liebte 'er nicht, verkehrte viel lieber mit gereiften Männern 'als mit muntern Jünglingen, aber in Zirkeln, die ihm zusagten, konnte er sehr munter nrt!b liebenswürdig sein und war so der Liebling ernster Männer. An einem gefaßten Entschluß hielt er energisch fest und verteidigte seine Ansichten mit einem 'gewissen Starrsinn, der ihn der leichtern Jugend' gegenüber oft als 'abstoßend erscheinen ließ. Talent hatte er Neger 5 kein hervorragendes, dafür aber einen wahrhaft eisernen Fleiß. Des Morgens uni 4 Uhr aufzustehen', gehörte zu seiner Tagesordnung; des MbeUds Itojair er regelmäßig der Vorbeter beim Rosenkranz, im Besuche des Gottesdienstes pünktlich, auf betn Hin- und Rückweg meist ganz allein. Dabei war er ein warmer Freund der Natur: jede Pflanze, jedes Tierchen gab ihm Anlaß zu frommer Betrachtung." Schon als Studentlein hatte er eine dunkle Ahnung seines künftigen Berufes, der ihm denn auch vom Jahre 1836 an als der herrlichste erschien, nachdem er seinen berühmten Landsmann Baraga, apostolischen Missionär und späteren Bischof, bei den Indianern- Nordamerikas in Laibach gesehen und dessen Berichte gelesen h'atte. Von diesem Gedanken erfüllt bezog Knoblecher im Herbste 1837 das Lyzeum von Daisbach, die beiden philosophischen Kurse zu machen. Die Natur- und Weltgeschichte tonrat seine Lieblingsfächer; nebenbei betrieb er bet» Studium der neuern Sprachen, um sich so von der Ferne zu seinem Apostelamte vorzubereiten. Dieses Studium setzte er auch als Schüler der Theologie (1839—1841) im Klerikal-Se-minar zu Laib'ach eifrig fort und lernte in diesen zwei Jahren — ohne die theologischen Fächer zu vernachlässigen — mit Vorliebe hebräisch) arabisch,, syrisch! unlb chald ätsch Während des Zweiten theologischen Kurses wandte sich Knoblecher mit seiner Herzensangelegenheit an den Fürsten Altieri, damaligen päpstlichen Nuntius am kaiserlichen Hose zu Wien. Er empfing eine ermunternde Antwort. Nach Beendigung des Schulj-ahres verließ er am 27. August 1841 die Heimat und reiste nach Rom. Mit schwerem Herzen schied er von den Eltern, nur gestärkt buref)' den Hinblick auf die hohe Bestimmung unlb- aufgemuntert dutch 6 Stern der Neger Heft 1/2 die weihevollen Worte des damaligen Orts-Pfarrers Johann Zalokar. Am 7. September langte er, zu 3tom an. Besuch der Jesuiten^Kollsgien, wie auch die Sprachstudien in der Propaganda wurden ih!M lgestattet. Trotzdem, daß er schon die IH ;ix» iS' Ä$::pi AM Dr. Ignaz Knobiecher, Apostolischer Provikar von Zentramfrika. Er hatte gehofft, in der Propaganda Auf-italhme zu firuben, allein diese war ihm aus unbestimmte Zeit verweigert und nur der erste seiner Hoffnungen scheitern sah, ließ er sich nicht oBtoenlbigi machen, den betretenen Weg zu verfolgen, und keine Sorge, Heft 1/2 ©tern der Neger 7 fein .Summier entmutigten iben entschlossenen Jünglinge obwohl er sogar mit Naih-runggifioirigen kämpfen mutzte; iberan das wenige Reisegeld, eigentlich nur bis Rom berechnet, hatte er in fmtger Zeit verausgabt und so drückte ihn die Not täglich härter- Ganz fremd im Iber Weltstadt, fern von seinem Baterlonbe und von feiner Seite Abhilfe hoffend, erhob er das Herz zu Gott mit der glaubensfesten Ergebung: Herr! dein Wille geschehe! Knoblechers Briefe -aus Rom (vom 24, November 1841 und 11. Felder 1842) -gewähren uns einen Helfen Einblick in die äußerst drückenden Werth ältnisse, in sein unbegrenztes Gottoer trauen, seinen unerschütterlichen Mut, seine feurige ®egieifte= rung. „Oft ist es geschehen" — schreibt er — „daß ich eine Woche, auch ganze 14 Tage keine Warmen Etpeifen genossen und Brot unlb- Wein fast meine ganze Nahrung ausmachte ; dennoch bin ich viel lebhafter, -als ich es in Drain gewesen, habe eine blühendere Gesichtsfarbe und fühle mich, stärker als je. Von denn sog. Heimweh, worüber die Nordländer hier sehr viel klagen und deshalb oft in Schwermut und sogar in Auszehrung verfallen, empfinde ich wohl Wenig; was ich davon empfinde, nenne ich lieber Heimwohl als Heimweh; denn wenn ich an mein teures Vaterland zurückdenke, so werde ich, nur -erheitert -und gehe bann neu -aufgemuntert -an meine Berufsarbeit." — Als diese seine kümmerliche Lage in Laibach Besannt wurde, ermangelte ■ Iber dortige Fürstbischof Alois Wolf nicht, ihm eine ergiebige ,Gelbunterstützung zu senden, was später zu wiederholt-enmalen geschähen ist. Auch -unter der Landgeistlich-keit wurde eine Sammlung veranstaltet unlb deren Ertrag nach Rom -gesch!ickt. Obgleich diese (Mlber zur rechten Zeit in Rom eintrafen, gelangten sie doch nicht in die Hände des Adressaten, itmb während das Geld- beim Polftamle lag, mußte Knob-lecher buchstäblich „Hunger leiben" — erst nach acht Monaten fron er in dessen Besitz! Mittlerweile hatte ein Freund ihm eine Stelle als Erzieher bei -einer dänischen Familie (Tlhorwaldsen) gesunden. Nachdem er die Erlaubnis |bom seinen Vorgesetzten eingeholt hatte, Begleitete er im ©o-mmier 1842 diese Familie über Florenz, Verona, München, durch Böhmen, Sachsen, Preußen nach! Hamburg und von ba nach Kopenhagen. Hier blieb er bis zum Oktober; denn er hatte die Erlaubnis zur Reise nur unter der Bedingung erhalten, daß ihm ibief-e für seine Berufsbahn zu feinem Nachteil gereiche, weshalb er bis znm Beginn des SckMjähres (November) toieiber in Rom sein müsse. Die Rückreise machte er über Hamburg, Havre, Paris, Marseille, Civitavecchia. Ans Rom schreibt er (26. November 1842): „So- bin ich nun wieder im. Halfen der Ruhe, in der heiligen Stadt, frisch unlb gesund, neu belebt und noch! melhr begeistert und entschlossen, mich für den großen Kampf zn rüsten." Jetzt erhielt er auch die im Frühlinge aus Laibach! abgesendeten Gelder und- taarlb somit weiterer Näh-rungssorgen überhoben. Im Jahve 1843 wurde er unter die Zöglinge der Prvp-agand>a ausgenommen, unlb gelobte — nach herkömmlicher Weise — als unerläßliche Bedingung ant St. Petri-Fest 1844 feierlich: den Vorstehern berfellfien pünktlich zu gehorchen unb ihnen aus den europäischen Missionen jedes Jahr, aus denen in andern Welltieilen ober jedes zweite Jähr über das Gedeihen fei= mer Mission Bericht zn -erstatten. Aber Ben Empfang der heil. Weihen schreibt Knoblecher: „Am 2. März 1845 erhielt ich vom Kardinal Patrizi, Vikar Sr. Heiligkeit, in der Kap-elle des römischen Seminars die heil. Weihe des Sub- 8 Stern Der Neger Vest 1/2 bidfiomitS; am 8. März ton demselben Kardinal in der toetičeriitjimten Kirche St. Jph-ann von Lateran ine Weihe des Dm-teriats. Am 14. März brachte ich am Altare Fransvui, Präfekten der Propaganda, in seiner Hauskapelle die Weihe des Presby-tariats. Am 14. März brachte ich am Altare der Kirche des Profeßhauses der Gesellschaft Jesu bag erste heil. Opfer Gott dem Allmächtigen bar." — Nun sollte Knob-lecher einer Mission zugeteilt toetb-en. Aus einem Briese desselben ddo. Rom 10. Jänner 1846 ersehen wir, daß er anfänglich für eine Mission in Hittdostan bestimmt wurde. Er tour bereits reisäsertig und zählte nur nach wenige Tage bis zur Abfährt; allein plötzlich erfuhr er, bas; die Propaganda ihn zu ber katholischen Ge-mdnlbe nach^ Stockholm schicken wolle, da man von dort um einen der deutschen und französischen Sprache kundigen Priester gebeten hatte. Er trennte sich schwer von seiner Lieblingshoffnung, unter ben Heiden zu wirken; doch faßte er auch diese neue Bestimmung von höherem <5tanb= punkte aus. Die Ansichten, bie er in einem Briefe über beide Missionsplätze ausspricht, zeigen uns einerseits den tiefen Denker und anderseits den begeisterten Kämpfer für die Verbreitung des Glaubens. Allein auch nach Schweden sollte er nicht gehen, und in kurzen Zwischenräumen wurde er „für drei ebenso interessante als voneinander weit entfernte Missionen" vorgeschlagen, nämlich für eine neu zn eröffnende in Australien, für eine zweite in Hiudvstan, und für eine dritte in Persien. Mit -großer Sach- und Länderkennt-nis und einer des Gegenstandes würdigen Begeisterung entwirft er in dem erwähnten Briefe eine lebendige Schilderung der verschiedenen Missionsstationen. Er touübe für Persien bestimmt. Eilig brachte ihm sein väterlicher Freund Kardinal Mezzo- famii eine persische Grammatik, und mit der bekannten Energie und Ausdauer verlegte sich Knoblecher auf das Studium von Sprache, Lebensart, Sitten und Gebräuchen des seiner Tätigkeit bestimmten Wir-ikungskreisesl Mittlerweile hielt er mit noch neun Kollegen unter Leitung des Rektors in der Propaganda!, P. Maximilian Ryllo, Missionen im Apenningebirge bet Sabina, und er schildert uns seine Sage in dieser Zeit mit beredten Worten. Hier feierten diese ^Freunde auch ihr Abschiedsmahl, da sie in kurzer Zeit in alle fünf Weltteile zerstreut werden sollten. Während sich! offer der Glaubensapostel für seine Mission in Persien vorbereitete, erhielt er die Nachricht, daß er auf eine baldige Abreise -aus Rom verzichten sollte, indem die Propagaiida ihn dort behalten wolle. Es war nämlich im Plane, ein grie-chisch-ruthenisches Kollegium nebst einer altslawischen Lehrkanzel in der Propa-ganba / $u errichten. Knoblecher sollte diese Kanzel und die Stelle eines Vize-Rektors im neuen Kollegium übernehmen. Diese !hvhe Anerkennung seiner Tüchtigkeit und seines Glaubenseifers von seiten der Vorgesetzten nennt er „seine härteste Probe". Der lang gehegten Hoffnung auf eine auswärtige Mission entsagen zu sollen, habe ihm einen horten Kampf gekostet; und- in einem Brief schildert er uns diesen Seelenkampf, indem er uns zugleich ties in seine edle, begeisterte Seele hineinblicken läßt. Er en-tschied sich endlich, seine Ofern dringend zu bitten, die ihm zugedachte Auszeichnung einem andern zuzuwenden, ihn aber in eine auswärtige Mission zu schicken, Nur ungerne wurde ihm die Bitte gewährt, und er sollte „nach freigestellter Wahl" in das große Vikariat von Agra^nach Jndiensigehen. Allein auch bei dieser Bestimmung blieb es nicht, erschien für größere Zwecke vorbehalten zu sein. (Fortsetzung folgt.) Heft 1/2 Stern der Neger 9 ^BHa5E5B5E5EEH5BEE5E5E5E5HHHBE5H5H5E5H5E5E5B5E5H5HEHEH5E5E5^ jü Wie ff eilst du es nur an, immer kroll und heiter zu kein? cj H Bericht des P. B. O. M. J. ß ^5H5H5a5E5a5H5sa5HEESH5H5HSH5E5H5H5HEB5B5H5H5B5H5HSE5BEBSB5H^ In einem Negerdorfe, welches von dem Häuptling Lithlatfa beherrscht wird, wohnte vor drei Jahren eine erst kürzlich verehelichte junge Frau. Sie hatte den Unterricht der Protestanten besucht und war schließlich Calvinistin geworden. Die junge Frau war stets traurig, während eine andere junge Frau desselben Dorfes, die aber der katholischen Religion angehörte, immer froh und heiter ausschaute. Eines Tages ging die junge Protestantin zu ihrer katholischen Freundin und sagte: „Wie stellst du es nur an, immer so froh und heiter zu sein? Gib mir doch deinen Katechismus und dein Gebetbuch, ich möchte sie so gern näher kennen lernen!" Natürlich lieh die junge Katholikin ihr die gewünschten Bücher mit größter Bereitwilligkeit, und als die Protestantin sie ihr nach drei Tagen wiederbrachte, sagte sie: „Wie glücklich bist du doch, einer so schönen Religion anzugehören. Sie enthält wirklich alles, was den Menschen glücklich machen kann. Ihr habt zum Beispiel die Beichte. Wir haben wohl auch eine Art Beichte, wir sollen unsere Sünden dem lieben Gott bekennen, sagen unsere Missionäre. Es ist freilich nicht schwer, seine begangenen Fehler dem ließen Gott zu bekennen, der sie ja ohnehin schon weiß, sehr schwer aber ist es, zu wissen, ob der liebe Gott uns dieselben auch wirklich verziehen hat. Ihr dagegen habt in eurer Religion ein ganz untrügliches Kennzeichen der erlangten Verzeihung. Ich erinnere mich, einmal in meiner Bibel einige Worte gelesen zu haben, die mir viel Kopfzerbrechen verursacht haben, nämlich: „Empfanget den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie vorbehalten werdet, denen sind sie vorbehalten." Gott hat also Menschen, seinen Jüngern und ihren Nachfolgern die Gewalt verliehen, Sünden zu vergeben. Ihr Katholiken seid also sicher, daß ihr wirklich Verzeihung eurer Sünden erlangt habt, wenn ihr dieselben beichtet und alle von euren Priestern geforderten Bedingungen erfüllt, sobald der Priester die Lossprechungsworte über euch ausspricht. Wie glücklich muß euch diese Gewißheit machen. Außerdem habt ihr in eurer Religion die wirkliche Gegenwart des Herrn. Wenn der ließe Gott wirklich so gut ist, wie unsere Missionäre es uns unaufhörlich wiederholen, so hätte er doch auf der Erde irgendetwas von sich zurückgelassen, als er in den Himmel zurückkehrte; nicht nur eine Erinnerung, wie unsere protestantischen Missionäre sagen, sondern etwas von ferner heiligen Person; von einer bloßen Erinnerung hat man nicht viel, das genügt dem liebenden Herzen nicht. Das finde ich nun eben in eurer Religion. Der Herr ist bei euch im Tabernakel wirklich persönlich gegenwärtig, zwar verborgen unter der Gestalt des Brotes, aber doch wahrhaftig gegenwärtig, um eure Huldigungen, eure Bitten in Empfang zu nehmen. Er will zugleich auch die Nahrurrg eurer Seele sein. Ich kann es nicht mehr länger so aushalten, führe mich zu eurem Missionär, ich will katholisch werden." Die junge Frau erfüllte sogleich die Bitte ihrer protestantischen Freundin und führte sie zum katholischen Missionär. Als derselbe staunend bemerkte, wie gut sie unterrichtet war, und als er ihr glühendes 10 Stern der Neger Heft 1/2 oder protestantischen Gefährtinnen mitzubringen, um sie auf diese Weise mit uns Missionären bekauntzumachen. So gelang es ihr innerhalb eines Jahres, mehrere zu bekehren. Der wahrhaft bewunderungswürdige Seeleneifer dieser jungen -Frau und die immer größer werdende Anzahl der Katholiken in ihrem Dorfe bestimmten mich endlich dazu, daselbst eine Missionsstation zu gründen. Sobald mein Plan bekannt wurde, Boten die Protestanten alles aus, um denselben zu vereiteln. Die Frau und die Mutter des Häuptlings, welche protestantisch waren, suchten bei demselben ihren ganzen Einfluß geltend zu machen, damit er uns seine Erlaubnis verweigere. Zum Glück beteten unsere Christen unterdessen eifrig zuUnserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, welche die neue Mission geweiht werden sollte. Nach mehreren Verhandlungen bewilligte mir der Häuptling endlich eine Audienz, damit ich das zur Gründung erforderlicheTerrain selbst auswählen könne. Ich sagte ihm kurz und bündig, daß ich ein Terrain mit gutem Wasser haben müsse. Er zeigt mir nun ein feuchtes, sumpfiges Stück Land zur Linken seines Dorfes. „Wenn du dieses Land haben willst, so schenke ich es dir," sagte er. — Dieses Stück Land kann ich nicht gebrauchen," antwortete ich ihm, „du hast Kinder und du wirst nicht wünschen, daß sie krank werden, das würde aber unfehlbar der Fall sein, wenn ich in diesem Sumpfe eine Schule baute." Darauf zeigte er mir ein anderes Terrain. Dasselbe war malerisch auf einer kleinen Hochebene gelegen. „Siehe," sagte er, Verlangen mtd) der Taufe sah, nach der sie sich so sehnte, um beichten und kommunizieren zu können, taufte er sie ausnahmsweise schon nach dreiwöchiger Vorbereitung, während sonst die Katechumenen mindestens ein Jahr lang unterrichtet und geprüft werden. MEMMM Die junge Christin zeigte sich für die empfangene Gnade nicht undankbar. Stile Sonntage kam sie zur heiligen Messe, obgleich sie elf Meilen weit zu gehen hatte. Niemals erschien sie allein, stets wußte sie die eine oder die andere ihrer heidnischen Stern der Neger 11 Heft 1/2 „das ist ein sehr gesunder Ort, willst du ihn haben?" — „Er kann mir ebenfaus nichts nützen," antwortete ich, „der Ort hat kein Wasser, und ich habe nicht wie du eine Menge Frauen, die das Wasser aus der weit entfernten Quelle holen können. Zeige mir ein anderes Stück Land." Jetzt zeigte er mir den Abhang eines ziemlich entfernten Hügels, wo sich mehrere schöne Quellen befanden. „Möchtest du deine Mission nicht auf diesem Abhange erbauen?" fragte er mich. — >,Jch kann nicht, das wäre zu weit entfernt vom Dorfe und deine Kinder würden zu müde werden, wenn sie in die Schule gehen." Nun begann er unwillig zu werden und sagte: „Du bist wirklich sehr schwer zu befriedigen, wo willst du denn eigentlich deine Mission errichten?" — „Hier," sagte ich, indem ich ihm ein schönes, von einer prächtigen Quelle 6ietoäffeTtelg Stück Land zeigte, welches am Fuße des Felsens, wo wir standen, und ganz in der Nähe des Dorfes lag. „Das ist für mich leie geschaffen." — „So? Aber ich kann es dir beim besten Willen nicht geben, das Land gehört meinem Onkel, er hat es von meinem Großvater, dem König Mosesch, erhalten, ich kann es ihm doch nicht wegnehmen, um es dir zu geben." Bei diesen Worten wandte er sich an sein Gefolge sogenannter „Räte", hoffend, daß sie seine Weigerung bestätigen würden. Diese jedoch sagten im Gegenteil, daß man mir das Stück Land sehr gut überlassen könne. Der Häuptling mußte also gute Miene zum bösen Spiele machen und sagte: „Wenn du es durchaus haben willst, so muß ich es dir wohl geben. Du Bannst dich also hier niederlassen." Da ich jeboe^' immer noch fürchtete, er würde sein gegebenes Wort zurücknehmen, wurde ein schriftlicher Kontrakt geschlossen und einem der fürstlichen „Räte" übergeben. Die Mutter Gottes hatte also wieder einmal über die Umtriebe der Protestanten gesiegt. Der Häuptling kam oft, um die begonnenen Bauarbeiten zu besichtigen, seine Frau und seine Mutter wagten allmählich auch, uns zu besuchen, und schließlich interessierten sie sich so sehr für die entstehenden Gebäude, daß sie deren Vollendung gar nicht erwarten konnten. Diejenige jedoch, welche die eigentliche Veranlassung zu dieser Neugründung gegeben hatte, sollte den Beginn derselben nicht schauen. Ihr Gatte hatte noch vor der Ankunft der Missionäre das Dorf verlassen, um sich wo anders anzusiedeln. Natürlich mußte seine Frau ihn begleiten. Sie setzt aber in der neuen Heimat ihr Bekehrungswerk eifrig fort und bringt jeden Sonntag einige ihrer Freundinnen zur heiligen Messe in die nächste Missionsstation mit. So ist denn die neue 'Station zu Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe gegründet —- aber es fehlt ihr noch alles. Kirchengeräte, Paramente usw., nichts ist vorhanden. Auch die Schule wartet noch auf ihre innere Einrichtung, und sie wird wohl noch lange warten können, wenn niemand uns zu Hilfe kommt. Ich erlaube mir daher, die Bitte auszu-sprechen, diese unsere neue Station der Mildtätigkeit der großmütigen Leser om-zuempfehlen, sie werden ihr dieselbe gewiß nicht verweigern. Ein auberesmal erzähle ich bann von unseren übrigen Missionen, besonders im Basutolande; es fehlt uns nur an Personal, um die schönsten Blüten und Früchte zu erhalten. Möge Ihr so schönes Werk uns für beides sorgen helfen, die innigsten Dankesworte unserer Missionäre und Christen werden es Ihnen vergelten. meine Erfolge als flrzi Von einem Missionär. Ich habe immer sagen hören, daß es gut ist, wenn ein Missionär etwas von der Arzneikunde versteht. Leider konnte ich während meiner Vorbereitungszeit nichts derartiges lernen, und meine Begriffe nach dieser Richtung hin waren also höchst mangelhaft, als ich von meinen Obern nach Pangalala, in den Bergen von Zanguebar, geschickt wurde. Allzu demütig will ich aber doch nicht sein und deswegen gleich einräumen, daß ich in verschiedenen Fällen die heilsame Wirkung des Bittersalzes erprobte und mir bald meine Geschicklichkeit in Anwendung desselben nicht mehr verhehlen konnte. Doch machte ich auch einige schlimme Erfahrungen, die mein Vertrauen wieder erschütterten. So kam eines Tages mein Koch auf mein Zimmer gelaufen und hielt mir heulend seinen verbrannten Zeigefinger hin. „Was hast du denn gemacht?" fragte ich ihn mitleidig. „Den Finger zu tief in den Topf gesteckt," erwiderte er. „Ich habe sehen wollen, ob deine Fleischbrühe heiß genug ist." Obwohl mich die Entdeckung, daß die schwarzen Finger meines Koches als Thermometer für meine Fleischbrühe dienten, nicht besonders a.ngenehm berührte, so wollte ich doch dem Leidenden meinen guten Willen zeigen. Ich ging also an meine Hausapotheke, d. h. an das Glas mit Bittersalz, und rührte ihm eine gute Dosis mit frischem Wasser an. Er wehrte sich jedoch ganz entschieden gegen die Medizin und sagte mir unverblümt heraus, daß sie seinen verbrannten Finger nicht heilen könne. Ich suchte ihn vom Gegenteil zu überzeugen, allein es war verlorene Mühe; kaum hatte ich den Rücken gewendet, so goß er den Trank in meine Fleischbrühe. „So, jetzt kannst du es ja selbst trinken, wenn es so gut ist!" sagte er dazu mit schadenfrohem Grinsen. Erst sechs Monate später erfuhr ich von dem unehrerbietigen Benehmen meines Koches; ein anderer Schwarzer war dabei gewesen- und erzählte es mir wieder im Vertrauen. Ich nahm mir nun vor, meine medizinischen Kenntnisse soviel als möglich zu erweitern und mich nicht mehr auf die Bittersalzmethode zu beschränken, als ein unvorhergesehenes Ereignis mich plötzlich bei der schwarzen Bevölkerung in großes Ansehen versetzte. Eines Morgens bekam ich hohen Besuch. Es waren drei vornehme Neger, welche einen weiten Marsch gemacht hatten, um mich in einer wichtigen Sache zu befragen. Nachdem die Grüße ausgetauscht worden waren, sagte der Älteste: „Wir sind hieher gekommen, um dich zu sehen und mit dir zu sprechen." „Ich freue mich, euch zu sehen," entgeg-nete ich höflich. „Wo ist euer Dorf?" „Weit von hier, ganz dort unten." „Wie heißhderHäuptling?" fragteichweiter. „Gerade wegen des Häuptlings sind wir da. Er hat eine Krankheit, welche kein Ende nimmt. Unsere Medizinen will er nicht nehmen; er sagt, du sollst ihn behandeln. Er ist ganz steif und kann sich kaum bewegen, gehen kann er gar nicht mehr. Ich bin sein erster Minister, hier ist sein Neffe, welcher auch sein Erbe ist. Er will sehen, ob der Alte so weiter macht.... Verstehst du?" Heft 1/2 Stern der Neger 13 „Nicht besonders. — Vor allem sei so gut und sprudle mir die Worte nicht so ins Gesicht, damit ich mich nicht beständig abtrocknen muß. — Was den Häuptling betrifft, so muß ich erst seine Krankheit wissen, wenn ich ihn behandeln soll." „Die Krankheit sollst du uns sagen," bemerkte der Minister. Da war guter Rat teuer... . Ich besann mich einen Augenblick und sagte dann halb selbstbewußt, halb verlegen: „Es ist eben eine Krankheit.. ." ■ „An welcher der Al4e noch nicht stirbt," fiel der Erbe mir ins Wort. Ich muß gestehen, daß mir diese Bemerkung auffiel, aber wenn man über jedes Wort, das einem auffällt, nachgrübeln wollte, käme man ja gar nicht aus den Grübeleien heraus. Ich fuhr also fort: „Es wird so eine Krankheit sein, wo der Patient sich recht elend fühlt." »Ja, ja, recht elend!" riefen die drei. „Er kann nicht mehr gehen, sich nicht mehr bewegen, nicht wahr?" „Das habe ich dir ja schon gesagt," brummte der Minister. Etwas ärgerlich suchte ich jetzt rasch zu Ende zu kommen. „Die Krankheit ist eben, was sie ist," entschied ich, „aber wenn ich ein Heilmittel geben soll, so muß ich absolut die Zunge des Häuptlings sehen." „Die Zunge des Häuptlings?" fragten sie erstaunt. „Ja, die Zunge." „Und du kannst darauf lesen, was in dem Körper steckt?" „Das brauche ich euch nicht zu erklären." „Ach, ich verstehe es doch," sagte der Minister. „Die Weißen sehen die Sachen eben anders als die Schwarzen. — Aber weil du nicht zu dem Häuptling gehen kannst und der Häuptling nicht zu dir kommen kann und ich sein Minister bin, so ist es ge- radeso gut, wenn du meine Zunge siehst" — und ohne meine Antwort abzuwarten, streckte er sie mir in ihrer ganzen Länge entgegen. Ich schwieg ein paar Minuten, um mich von meiner Verblüffung zu erholen und mir zu überlegen, was ich eigentlich tun sollte. Wegen dringender Geschäfte konnte ich unmöglich den kranken Häuptling gleich besuchen; ich mußte also, um die Leute loszuwerden, einen Ausweg ersinnen. „Deine Zunge sagt mir zwar nicht, was dem Häuptling fehlt," hub ich endlich wieder an, „aber ich kann dir doch einen Trank fürchn geben, derihmhoffentlich guttun wird." Nun ging ich rasch in die Küche, füllte eine Flasche mit warmem Wasser, goß der Farbe wegen Kaffee dazu und fügte zur Versüßung etwas Zucker bei. Nachdem ich die Flasche sorgfältig in Zeitungspapier gehüllt hatte, übergab ich sie dem Minister. „Ihr werdet dem Häuptling ein paar Tage lang davon zu trinken geben," sagte ich, „dann komme ich selbst, um nach ihm zu sehen." Der Thronerbe schien nicht ganz zufrieden. Leider dachte ich nicht an die Verkehrtheit der nach Herrschermacht strebenden Menschen, sonst wäre wohl ein gewisser Verdacht in mir aufgestiegen. „Es muß rasch gehen," bemerkte der erste Staatsbeamte. „Die Leute werden ungeduldig, weil der Alte nichts mehr tut. . . . (Und ich glaube wirklich, daß er oder ein anderer noch Beifügte: „Wir brauchen eine Regierung, die regiert"!) „Ja, das ist wahr!" riefen alle drei wie aus einem1 Munde. „Wie muß man ihm den Trank geben?" fragte mich dann der Minister. „Vor allem darf er ihn erst! nach Sonnenuntergang nehmen, und außer euch soll niemand dem Kranken dabei behilflich sein. Bevor ihr den Trank verabreicht, müht ihr ihn gehörig schütteln.." „Gehörig schütteln?" fragte der Neger, welcher bis jetzt mehr zugehört als gesprochen hatte; der Kriegsminister war es mit eisernem Arm und Bulldoggengesicht. „Ja, gehörig schütteln, denn sonst schmeckt der Trank bitter," antwortete ich. „Das Schütteln übernehme ich," sagte er energisch. Meine drei Besucher traten jetzt schleunigst den Heimweg an, doch am folgenden Abend schon sah ich sie zu meinem großen Erstaunen wiederkommen. „Hier ist mein Geschenk," sprach der Thronerbe, in Dem er mir ein Zicklein überreichte. „So ist er also tot?" „Fest tot und alle Leute sind so glücklich!" fuhr der Thronerbe mit großer Seelenruhe fort. „Die Leichenfeier findet morgen statt und du mußt auch dazu kommen. Das ganze Dorf wird dir zujubeln; denn dir verdanken wir ja diesen glücklichen Ausgang." Das war also der erste große Erfolg, den ich als Arzt errungen hatte! Jedermann wird mir gerne glauben, daß ich nicht eitel darauf wurde. Als Missionär konnte ich aber, Gott sei Dank, doch einen Triumph verzeichnen: die Seele des armen Häupt- „Du mußt dich jetzt mit uns und unserem ganzen Dorfe freuen!" „Wie, der Trank hat also gewirkt?" fragte ich etwas unsicher. „ 0, er brauchte ihn nicht einmal zu trinken!" „Erzähle mir doch, wie ihr alles gemacht habt!" „Wir haben es so gemacht, wie du gesagt hast. Als die Sonne fort war, hat ihm der General angekündigt, daß er ihn schütteln müsse, und sogleich ist er mit aller Kraft darangegangen und hat ihn geschüttelt, bis der Alte mäuschenstill war. Geschnappt hat er noch einmal, aber dann war es fertig." lings war nicht gestorben, sondern zum Leben eingegangen. Ich hatte nämlich den würdigen Vertrauensmännern einen christlichen Negerjungen nachgeschickt mit dem Auftrage, nach dem Kranken zu sehen, ihn zu unterrichten und nötigenfalls zu taufen. Mein Abgesandter kam zwar wegen der Leichenfeier nicht pünktlich, ich konnte ihm aber dach nicht böse sein, denn er hatte den alten Mann getauft, und kaum war es geschehen, so hatten ihm die anderen das bißchen Lebenslicht, welches noch in ihm war, gründlich ausgeblasen. Heft 1/2 Stern Der Nelger 15 • |H0 Et! miHions-iladiridifen. EE WA 00 mi—^ izlili P. Bebn s csji F. 8. C., Kitgum, Sudan, schreibt unterm 8. Juni 1917 an die -St.-Petrus-Claver-Sodalität: „Cs sind nun so ungefähr zwei Jahre, seit ich nach Kitgum kam, einer Station, die kurz vorher gegründet wurde; für den Bau des Hauses für die Missionäre, das Kirchlein, die Schule und das Obdach für die Kate-chumenen gab ich nicht einmal 500 Franken aus, weil ich mit Lehm und Stroh baute, nur nackte Wände hinstellte und außerdem die Räume recht klein bemaß. Und nun nach so viel Mühe und Arbeit drohen diese Gebäulichkeiten einzustürzen infolge der tropischen Regengüsse. — Die Bekehrungen nehmen immer zu; von den Acrolis zählen wir hier schon 150 Neubekehrte und viele sind in Aussicht. Am Himmelfahrtstage werden mindestens weitere fünfzig die heilige Taufe empfangen, andere fünfzig am Rosenkranzseste, und dann zu Mariä Empfängnis usw. — Wo sollen wir aber diese vielen Christen, die so begierig nach den Sakramenten verlangen und alle Tage den Leib des Herrn empfangen möchten, unterbringen?" „Korrespondenz Afrika." [Müonshilfsdieiifk m 6 m p eu3 etp r? q? qp-5? qisp q? qp sprfsp ! „So gelhet denn auch ihr in meinen Weinberg..." Nicht von der eigentlichen Missionstätigkeit, vom Hinausziehen in ferne Lande soll hier die Rede fein, auch nicht von der feit langem seitens des weiblichen Geschlechtes geübten Betätigung der Missionsliebe durch Anfertigen von Paramenten, Kirchenwäsche, Negerkleidchen und dergleichen. Der Beruf einer Missions/chwester mit seinen Freuden und Leiden, die verschiedenen Arbeiten weiblicher Kunstfertigkeit sind hinlänglich bekannt und finden auch allerorts entsprechende Würdigung. Weniger bekannt, ja manchmal verkannt ist aber das Werk, dessen Besprechung die nachfolgenden Zeilen gewidmet sein sollen, ein Werk, das seinen Mitgliedern Gelegenheit gibt, ihre ganze Kraft, die ihnen von Gott verliehenen Talente für die Missionen einzusetzen, ohne selbst die Heimat zu ver- lassen. Hilfsdienst lautet zur Zeit das Losungswort! Was bedeutet es anders als, ahne sich an dem eigentlichen Kampfe zu beteiligen, mithelfen zur Erzielung eines glorreichen Sieges durch Übernahme jener Arbeiten, denen man gewachsen ist, und bie Verhüttnisst und Kräfte gestatten. Auf das Missionsgebiet übertragen finden wir diesen Gedanken verkörpert in der St.-Petrus-Claver-Sodalität, die eigens dazu gegründet wurde, den in Afrika arbeitenden Missionären jene Dienste zu leisten, die unsere Helden an der Front von der Heimat erwarten; die.Unterstützung ihrer Bestrebungen durch Gebet, Opfer und ! unermüdliche Sorge für Munition. Durch eine überaus glückliche Verbindung von religiösem, weiblichem Institut und weltlichem Verein mit Mitgliedern beiderlei Geschlechtes bietet die Svdalität den Katholiken aller Stände Gelegenheit, auf leichte Weise ihrer Missionspflicht zu genügen, für missionsliebende Jungfrauen aber ist sie eine gerofoep ideale Einrichtung. Sein Leben durch die hl. Gelübde dem Heiland weihen, an der eigenen Heiligung unermüdlich arbeiten, und ebenso unermüdlich sorgen, daß auch andere Seelen ihn finden, ihn verherrlichen in Zeit und Ewigkeit, ist das nicht das Höchste, was sich denken läßt? Wenn Gott einer Jungfrau apostolischen Eifer ins Herz legte, ihr aber nicht die zur eig!entlichen Missionsarbeit erforderliche Gesundheit gab, oder ihre Verhältnisse so gestaltete, daß ein Verlassen der Heimat unmöglich ist, wie froh wird sie dann sein, in der St.-Petrus-Claver-Sodalität Gelegenheit zu finden, dem Drang ihres Herzens doch zu folgen, den geliebten Missionen zu helfen, und so mitzuarbeiten an der Fortsetzung jenes Werkes, dessen Gründung der Heiland die Tage seines Erdenwallens weihte. Aber diese Art Hilfsdienst ist noch zu wenig bekannt. Wie manche würde sich melden, wenn sie davon wüßte! Einige kurze Notizen dürften daher vielen recht willkommen sein, denn wie leicht kommen zum Beispiel die Vorstandsmitglieder der ma-rianischen Kongregationen einmal in die Lage, raten zu sollen bei der Berufswahl. Eine ausführliche Schilderung, der Gründung, sowie der Entwicklung der St.-Petrus-Claver-Sodalität kann hier füglich unterbleiben (näheres darüber findet sich in den von der Sodalität herausgegebenen Berichten), nur das Wesentliche, was jedes Vorstandsmitglied von der St.-Petrus-Claver-Sodalität wissen sollte, möge hier kurz zur Sprache kommen. Ehe man jemanden zum Eintritt in die St.-Petrus-Claver-Sodalität ermuntert, wird man naturgemäß fragen: i st sie auch kirchlich approbiert? Die Antwort lautet: Ja, und zwar wurden ihre Satzungen nicht nur bald nach ihrer Gründung in den verschiedensten Diözesen approbiert, sondern es wurde ihr auch die ganz außergewöhnliche Gunst zuteil, daß nach im Jahre 1902 erfolgter erster Approbation von seiten der Propaganda der Heilige Stuhl bereits 1910 enb gültig-ihre Satzungen genehmigte u n d b e st ä t i g t e. Somit überflügelte die Sodalität eine ganze Reihe älterer Gründungen, die bis heute noch der päpstlichen Approbation entbehren. Nach dieser Frage taucht eine zweite auf: wem kann man zum Eintritt in die Sodalität raten? Antwort: allen Jungfrauen, bei denen sich Liebe zu den Missionen mit Beruf zum Ordensstand verbindet, denn bei der verschiedenartigen Arbeit können sowohl Damen als auch einfache Mädchen in der Sodalität vieles zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen wirken, wenn sie bereit sind, sich nach ihren Fähigkeiten verwenden zu lassen. Allerdings wird man auch auf, gewisse Eigenschaften bei der Betreffenden sehen müssen. Ein heiterer, offener Charakter ist Grundbedingung, Opfergeist und strammer Gehorsam unerläßlich, ebenso Liebe zur Arbeit und zu einem geregelten Leben. Finden sich diese Anlagen in einer Seele, dann mag sie getrost bei der Sodalität anklopfen, sie wird einem tiefen großen Glücke entgegengehen und nicht nur die eigene Seele retten, sondern auch Tausende und Tausende dem Himmel zuführen. (Näheren Aufschluß über das, was eine Hilfsmissionärin erwartet, gibt das Büchlein: der Beruf einer Hilfsmissionärin, das von der Filiale der Sodalität (Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 12) gegenEinsendung von 30 h bezogen werden kann. Ja, aber was tun denn diese Hilfsmissionärin nen? Womit Heft 1/2 ©tern d er Neger 17 beschäftigen sie s i ch denn? Ihrer Betätigung öffnet sich ein weites Feld. Vornehmlich sind ihre Arbeiten schriftlicher Natur. Die Sodalin n en redigieren und administrieren Zeitschriften, übersetzen Missionsberichte und Briefe, verfassen Artikel und Aufsätze, korrespondieren mit den Missionären aus allen Teilen Afrikas, quittieren die vielen einlaufenden Missionsalmosen, verrechnen dieselben und versenden sie monatlich nach Afrika; sie besorgen Satz und Druck von Büchern in den Sprachen der Eingeborenen, um sie dann den Missionären zu liefern; sie beschäftigen sich auch mit Anfertigung und Auffrischung von Paramenten, mit der Verpackung und Versendung von Gegenständen für die afrikanischen Missionen usw. Die Gehilfinnen der ©oötoKtät (respektive deren Laienschwestern) sind teilweise, nach dem Grade ihrer Schulbildung, den Sodalinnen bei den geistigen Arbeiten behilflich, teilweise besorgen sie die Arbeiten in der Schriftsetzerei, Druckerei und Buchbinderei, sowie das Expedieren der Zeitschriften; ein Teil endlich obliegt den für den guten Fortgang des Ganzen ebenso notwendigen und daher ebenso verdienstlichen häuslichen Arbeiten in Küche, Nähzimmer, Waschküche, Garten und — wo Ökonomie ist — auch sin Stall und Feld. In den Städten, wo die Sodalität Filialen besitzt, kommt zu dieser Tätigkeit der Sodalinnen noch eine andere hinzu: der Verkehr mit dem Publikum, um dasselbe durch Wort und Bild für die Missionen zu gewinnen. Daher sind solche Filialen mit einer Kanzlei, einem Arbeitszimmer und einem Museum verbunden. Die Kanzlei, welche von früh bis abends geöffnet ist, dient zur Entgegennahme von Mifsionsspenden in Geld und Gegenständen. In dem Arbeitszimmer versammeln sich ein- bis zweimal in der Woche die exter- nen Mitglieder und Förderinnen zur Anfertigung von Paramenten. Das Museum endlich gibt den Sodalinnen eine vorzügliche Gelegenheit, den Besuchern von den Missionen zu sprechen und sie für dieselben zu interessieren. Ferner veranstalten die Leiterinnen solcher Filialen, nach Gelegenheit und mit Hilfe externer Mitglieder, Missionskonferenzen, Lichtbildervorträge, Ausstellungen, afrikanische Theateraufführungen, Wohltätigkeitsbasare usw. usw. Mit einem Worte, die Sodalinnen grer-fen überall an, wo es im Rahmen ihrer Berufstätigkeit etwas zugunsten der Missionen zu tun oder zu schaffen gibt und streben an, dadurch den schönen Beiwamen von „Hilfsmissionärin nen für Afrika" zu verdienen. Soviel über die erste Art des Hilfsdienstes für die Missionen.* Eine zweite stellt sich dann dar in der Möglichkeit des Anschlusses als externes Mitglied (im Gegensatz zu den Internen, den eigentlichen Hilfsmissionärinnen.) Zu den externen Mitgliedern zählen vor allem solche Fräulein, die sich selbst, ihre Person und ihre Kräfte ganz der Sodalität zur Verfügung stellen zur Leitung von Filialen oder zur Mitarbeit in den Zentralen des Werkes, ohne deshalb Mitglieder des religiösen Institutes zu sein. Sie weihen sich durch einen privaten religiösen Weiheakt erst probeweise auf ein Jahr, sodann auf drei Jahre und endlich lebenslänglich. Eine solche ausschließliche Hingabe an den Hilfsmissionsdienst ermöglicht naturgemäß eine weit erfolgreichere Tätigkeit als eine nur nebenbei betriebene, gelegentliche. Nichtsdestoweniger können auch solche Personen externe Mitglieder werden, die sich, wenn auch in der Welt und * Wegen Aufnahme wendet man sich am besten direkt an Die Generalleiterin der St. Petrus Claver-Sodalität, Gräfin Ledächowska, zur Zeit Salzburg, Dreifaltigkeitgasse 12. 18 Slern der Neger Heft 1/2 in ihren Familien verbleibend, innig an die Sodalität anschließen und in engem Zusammenwirken mit den internen Mitgliedern für die Zwecke der Sodalität tätig sein wollen. Auch sie können außerordentlich viel zur Verbreitung der Missionsliebe tun, sei es durch mündliche Propaganda im engeren oder weiteren Kreise, sei es durch schriftliche Arbeiten, Verfassen von Artikeln, Übersetzen von Missionsberichten und Briefen usw. Eine dritte, jedem Katholiken mögliche Art „Hilfsdienst" zu leisten ist die Werbetätigkeit mittels der van der Sodalität zu diesem Zweck herausgegebenen Zeitschriften und Flugblätter, Kalender und Broschüren. Die Einnahmen für die Missionen würden ums Doppelte steigen, wenn die Not mehr bekannt wäre und die Überzeugung, daß wir schon aus Dankbarkeit für die uns von Gott verliehene Gnade einfach verpflichtet sind zu helfen, sich immer mehr Bahn bräche. Und beides erstrebt ja die Sodalität mit ihrer Propaganda. Abonnenten auf die Zeitschriften „Echo aus Afrika", „Das Negerkind", die „Katholische Missions-Propaganda" gewinnen (Probenummern können von Salzburg, Dreisaltigkeitsgasse 12, bezogen werden), den afrikanischen Meß-, Missions-und Kinderbund verbreiten, Claver-Kalen-der, sowie Kinderkalender verkaufen, an Bekannte und Verwandte aufklärende Flugblätter verteilen, ist somit ein verdienstvolles Werk, ist Heim- und Hilfsarbeit für das Göttlichste des Göttlichen, die Rettung der Seelen. Diese an sich so einfache Tätigkeit trägt nicht wenig dazu bei, die Liebe zum Heiland und unserer himmlischen Mutter Maria in Afrika zu verbreiten, und kein Marienkind sollte sich davon ausschließen. Wen aber Gott zu seinem engeren Dienst beruft, der ergreife mit Freuden die Gelegenheit, dem Heiland in seinen verlassendsten Brüdern zu dienen und folge eilends der Einladung des göttlichen Meisters. Allerdings hat der Beruf einer Hilfsmissionärin nicht das heroische Gepräge wie der der Missionsschwester und während dieser auch bei Andersgläubigen Bewunderung erregt, hat man für die Hilfsmissionärin mitunter sogar in katho-l i scheu Kreisen rum: eine gewisse Geringschätzung, eine Erfahrung, die leider jetzt auch so manche im Hilfsdienst fürs Vaterland stehende Frauen machen müssen, obschon sie genau so gut wie die an der Front Kämpfenden ihr Möglichstes zur Erlangung des Sieges tun — aber das schmälert ihr Verdienst vor Gott keineswegs, im Gegenteil! Wer es fassen kann, der fasse es! Hilfsmissionärinnen der St. Petrus Claver-Sodalität in der „Setzerei" in Maria-Sorg. Heft 1/2 .Stern der Neger 19 ich mag ihn nickt. Eine Erzählung von ©. v. H.-M. Im Hause des Kaufmanns Möller herrschte seit dem Weißen Sonntag große Geschäftigkeit. Es wurde geputzt und gescheuert, man bearbeitete jedes Stück des altväterlichen Mobiliars mit Staubtuch und Federbesen, man bahnte den Fußboden und reinigte die Fenster, auf denen den Winter lang Wasser, Schnee und Staub recht liebliche Landkarten gezeichnet hatten. Um Ostern ist die gründliche Aus-fegung einer Wohnung nichts Außerordentliches; aber beim Kaufmann Möller hatte sie diesmal einen besonderen Grund. Er erwartete nämlich den Besuch seines Schwagers aus Innsbruck. Dieser, einge-schätzter Werkführer in der ersten Tiroler Glasmalerei, war, seit er Wallers jüngstes Söhnchen aus der Taufe gehoben hatte, nicht wieder nach Wien gekommen, denn der rege Geschäftsgang machte seine Anwesenheit in den Jahren der Neuorganisation der Fabrik unentbehrlich. Kaufmann Möller seinerseits war durch seine stark frequentierte Farbwaren- und Drogenhandlung so in Anspruch genommen, daß er sich außer der Männerwallfahrt nach Maria-Zell abfolut keine Ferienfahrt gönnen konnte. Frau Resi endlich hätte ihren Bruder von Herzen gern besucht und machte jährliche Reisepläne — aber du meine Güte! Ein ganzes Hauswesen, drei Kinder, zwei Dienstboten — das alles im Stiche zu lassen, brachte die wackere Frau nicht über sich. So vertröstete man sich gegenseitig durch elf Jahre, bis einst ein Brief aus Innsbruck einlangte, mit dem verheißungsvollen Inhalt: „Lieber Heinrich und liebe Rest! Endlich find wir mit unserem Neubau fertig. Gott sei Dank! Um Ostern herum könnt ihr ein Feldbett vom Boden herunterholen und für eine Person mehr kochen lassen. Der alte Alois Tschur-tschenhofer." Allseitige freudigste Überraschung! Es braucht Wohl keiner Erwähnung, daß man es mit dem Feldbett nicht bewenden ließ, sondern das hübscheste Kabinett der ganzen Wohnung für den werten Gast einrichtete und ihm zu -Ehren das ganze Haus scheuerte vom Keller bis zum Dachboden. Am 16. April, 3 Uhr nachmittags, ertönte die elektrische KlingeUim Vorzimmer der Wöllerschen Wohnung. Frau Rest, die eben in der Küche mit Bügeln beschäftigt gewesen, ließ Stahl und Wäsche im Stich und flog ins Vorzimmer. Sie riß die Tür auf — tat einen hellen Schrei — er war's, der gute, der liebe Bruder, und hatte noch. dasselbe freundliche Gesicht wie vor elf ^ Jahren, nur breiter war's geworden und bärtig um und um. „Grüß Gott, Rest!" rief er in seinem volltönenden „tirolernden" Baß. „Wie geht's dir, deinem Mann und dem kleinen Völkel?" Frau Möller konnte vor Jubel und Rührung nicht antworten; nachdem sie den Bruder sattsam geherzt, brachte sie erst allerhand Ungereimtes und dann die Antwort auf seine Fragen heraus: „Mein Mann, die Agnes und der Heinrich sind drin. — Der Alois kommt um vier aus der Schule. — Aber leg' ab, mach" dir's bequem. Du meine Güte! Zwei Trümmer Reisetaschen! Da hascht du dich ja fürchterlich abschleppen müssen!" Auch sie tirolerte, aber nur ein wenig, nicht arg. „'s ischt nicht so arg!" lachte der Bruder, „zum Glück gibt's Träger auf den Bahnhöfen. Stern der Neger, 20 Jetzt geh', Resi, tu mich drüben anmelden, sonst erschrecken die andern vor mir so wie du. Mir war die Zeit oft nach euch lang. Wann nur euer Weschtbahnhof nicht gar so weit vom Jnnschbrucker Bahnhof wär'!" Eine halbe Stunde später, nachdem die zweite Begrüßungsszene vorbei war, scheu wir Onkel Alois am Ehrenplätze des großen Klapptisches im Wohnzimmer zwischen seinen Verwandten sitzen, ein Bild der Wohlbehäbigkeit und des Wohllebens. Frau Rest deckt im nebenliegenden Raume den Tisch zur Festjause, zugleich bleibt ste ab und zu an der Tür stehen, um dem Gespräch zu lauschen, das sich drin entspinnt. Jeder weiß, wie viel es bei solchen Anlässen zu reden gibt. Erst wird die Reise besprochen, dann folgen in sehr buntem Durchs einander die Ereignisse der letzten Jahre, zuletzt betreibt man Tages- und Zukunftspolitik nach Noten. Als Herr Möller seinem Schwager die Reorganisierung des Geschäftes genau entwickelt und einige „Hausherrnschmerzen" wegen der Wasserleitung und der schadhaften Fenstevkreuze des näheren erörtert hatte, begann die kleine Agnes, ein munteres Ding von neun Jahren, das in der Schule der Ursulinen die vierte Klaffe besuchte: „Wir haben uns alle ganz unsinnig auf Sie gefreut, Herr Onkel! Aber am meisten doch der Alois. Der wird Augen machen, wenn er Sie steht!" „Ja, der Alois! Muß schon sagen, auf den bin ich neugierig. Der ischt ja so ein braver 'Bub, wie ihr mir immer schreibt, und hat so viel Luscht zum Lernen. Ich mein', die Rest und der Herr Schwager werden's nicht übel aufnehmen, wenn ich gesteh', daß mich meischtenteils der Alois hergelockt hat. Ich muß doch sehen, ob er sich verändert hat, seit ich ihn im Steckkissen zur heiligen Taufe getragen hab', und —" „Glaub's wohl," fiel Herr Möller dem Heft 1/2 Onkel ins Wort. „Ist er ja doch schon ein Gymnasiast, lernt er doch Latein, Geometrie, Algebra und was weiß ich!" Das sagte der Voter mit unverkennbarem Stolze. Der frische, lustige, talentvolle Alois war eben das Herzblätter! der ganzen Familie, zumal, seitdem er im Gymnasium und auf und auf der war. Der stille, blonde Heinrich, welcher. dem Vater im Geschäft half und nicht durch besondere Geistesgaben glänzte, ließ sichs gern gefallen, hinter seinem jüngeren Bruder zurückstehen zu müssen; ja er fand das ganz in der Ordnung. Alois gewann eben im Sturme alle Herzen. Das des Onkels würde er natürlich auch gleich gewinnen. — Die ganze Familie brannte förmlich darauf, ihn dem werten Gast vorzustellen, weil er nicht bloß sehr begabt, sondern auch bescheiden und gefällig, dabei luftig und zu jedem Spaß bereit war — ein echtes Wienerkind im besten Sinne. „Ja, der Alois!" begann Herr Möller wieder. „Zu viel geschrieben haben wir dir nicht, das ist dir ein Bub, ein Prachtbub ist er!" „Die Herren Professoren sind alle ganz weg über ihn," berichtete Frau Rest, welche indessen die Vorbereitungen zur Jause beendet und sich zu den übrigen gesellt hatte. „Er studiert aber auch mit einem -Eifer, daß mir manchmal angst und bange wird." Der Onkel nickte mit unverkennbarer Befriedigung. „Und was will er denn werden, der Tausendsassa, Professor oder —?" „Ach, beileibe! General will er weüden! Ganz im Ernst! Nach dem Gymnasium auf die Neustadt will er! Wird einmal ein tüchtiger ©dlhot werden, Schwager, das sag' \~j dir!" „Mir hat gestern 'träumt, daß er ein Generalstäbler war," sagte Frau Rest -verschämt. „Mit der Goldborten halb' ich ihn marschieren gesehen, gerad' vor unserem Kaiser vorbei." Stern der Neger 21 Heft 1/2 „Es interessiert ihn auch in b|er Schule nichts so sehr, »als die Geschichte; er 'kann nicht genug von den Kriegstaten österreichischer Helden hören!" begann Heinrich. Er hatte sich den Satz lange zurecht 'gelegt. Nun mußte auch die blondköpfige Agnes ihren Text dazugeben. „O, Herr Onkel, Sie sollen nur den Alois hören-, wann er so militärisch red't! -Vorgestern hat er mir gesagt: Ich wollt', die Türken kämen wieder zu uns, wie vor 200 Jahren. Ich bin erschrocken und hab' geschrien: Aber Alois, das wär' ja schrecklich! O nein, hat er darauf 'geantwortet, ich möcht' sie «alle heimjagen; mein Blut möcht' ich für die christliche Religion unld mein lickbes Österreich vergießen!" „Jg, Schnurren hat er schöne, der Bub, aparte!" begann wieder 'Frau Rest. „Wenn er sich spielt, muß es immer was G'schei-tes sein und muß immer einen Sinn haben. Was für ein Stücke! er da vor zwei Jahren 'aufgeführt hat. 's war 'grad Quatember, da hab' ich einen Fisch aufs Eis in die Speisekammer hingestellt. Ich will ihn in die Küche tragen, was sch' ich 'ho?. Me ganze Schüssel wimmelt von Bleisoldaten. Du meine Güte, ruf' ich, das!h>at der Alois getan unlb kein anderer. Der Spitzbub' kommt grad' herbeigesprungen: Fa, Mutter, 'ich war's! Ich hab' den Rückzug der Franzosen über die Beresina vorstellen wollen, wie die Brücke durchbricht und alle zwischen die Eisstöcke geraten." „Hahaha!" lachte der Onkel, „blühende Phantasie! Nun, wenn der Bub zu mir nach Jnnschbruck käm' auf eine Visite, da verwüßt' er sich nicht vor Staunen und Verwundern. Der Jselberg mit dem Heeresmuseum, das historische Kabinett im „Ferdinandeum" und gar die Franziskanerkirche, wo die eisernen Ritter und Rit-tersfrauen herumstehen, und wo das herrliche Hoser-Denkmal zu schm ischt, das ischt ganz angetan, den Alois zu begeisch-tern. Was meinscht, Rest?" „Ei freilich!" gab- die Au geredete zurück, indes sie mit ihrem Gatten einen fragen Blick 'wechselte. Hatten sie beide ja längst geahnt, daß Onikel Alois sein Patenkind zu einer Ferienführt nach Tirol einlüden würde. Soeben schickte sich der Vater au, von her Vorliebe seines Alois für österreichische Geographie zu sprechen, als rasche Schritte im Vorzimmer ertönten. Die Tür ward mit Ungestüm aufgerissen, und ein frischer Knaben trat h>astig ein. Er war von schlanker, zarter Gestalt, aber sein Aussehen verriet Fülle der Gesundheit. Die hübschen Züge des offenen Kinderge-stchtes tonnen ansprechend gewesen, hätte sie nicht in diesem Augenblicke ein Ausdruck des Trotzes und Unwillens verfinstert. „Der Onkel, Alois, der Onkel!" 'riefen ihm Vater, Mutter tmlb Geschwister entgegen. Der Bub tat 'die schwarzen Augen groß auf, sah einen Gedanken, über gar nicht viel freundlicher drein und gab dem Onkel die Hand. Der Onkel schüttelte sie ihm kräftig: „Groß bischt du, Alois; kennen, auf Ehr', tät' ich dich- nicht me!hr, wenn ich's nicht wüßte. Wie gcht's, wie steht's? Was machen die Studien'?" Alois murmelte hal&ei ein paar Worte, die gar nicht festgemäß klangen. Da'nn 'ging er ins Nebenzimmer uNd warf dort seinen Ranzen auf die Erde, düß her 'Federstiel klirrend herausfiel. „Was hat nur der Bub? Was mag ihm begegnet sein?" fragte Onkel Alois mit einem Nachdruck, der von unangenehmer Überraschung zeugte. „Ich weiß nicht," antwortete Frau Rest in großer Verlegenheit. „Er ist sonst immer so fnenniMidjl und höflich —" Nach einer peinlichen Pause kehrte Alois zurück und setzte sich still und verdrossen zu den übrigen. Der Onkel richtete einige 22 Stern der Neger Heft 1/2 Fragen am ihn, die er einlfiffiiig und zerstreut beantwortete. — Die fesselnde Beschreibung der Glasmalerei, welche Onkel Malis zum besten -gab, um das Interesse seines Patenkind-es zu erregen, fand bei dem Knaben keinen Anklangt — Als das Glasfenster mit der Zeichnung des Ritters Georg, das soeben in Arbeit war, hinlänglich erklärt worden, brach der Onkel plötzlich ab und bemerkte: „Jscht ba§ der Prachtbub, der Tausenidsassa — hm?" Der Knabe rückte unruhig -auf feinem Sessel. „Mir scheint, mir scheint" — ein satirischer Zug umspielte die Lippen des Gastes — „man hat mir von dir -a wengerl zu viel erzählt? Du machst'ja ein Gesicht wie sieben Tag' Regenwetter." „Wart, ich will ihn zum Lachen Brim gen!" rief Agnes schelmisch. „Eine ton den Fräulein aus d-er Präparand-ie, die.zu uns in die vierte Klasse praktizieren kommen, sagt immer, wenn -eine finster dreinschaut: Du bist mit dem linken Fuß aufgestanden. Mir scheint, d-aß der Alois. „Sei still, du muht -auch immer schnattern. Wenn du wüßtest, warum ich schlecht aufgelegt Bin . . ." „Nun, was ist's denn so Großartiges?" fragte der Onkel in jenem scherzhaft wichtigen Ton, Iden man ei-getrsinni-gen Kindern gegenüber oft anschlägt: „Laß hö- ren-!" :,Der Rudolf Biene ist wieder eingetreten, wißt ihr, Eltern, d-as ist der kleine Duckmäuser, von dem ich euch schon im Herbst erzählt habe. Er h-at vom Oktober an nicht ko-mmen können —- wegen Hustens older was es sonst war, und nun drängt er sich -gerade zurecht ein, um mir vor Schnlschl-uß den ersten Platz zu stehlen." „Na, die Gefahr wird nicht so drohend sein," beschwichtigte der Onkel. „Wenn dein Kamerad, tote du eben gesagt hast, alle Stunden vom Oktober bis April versäumt hat, wird er kein gefährlicher Rivale werd-en." „O, Herr Onkel, -Sie kennen -den Biene nicht! Dem hat seine alte Großmutter -einen Korrepetitor -gehalten, jetzt ist er uns alten im Lernen voraus und hat scho-n ein „-Vorzüglich!" aus bte lateinische Komposition bekommen." „Der Biene!" sagte Frau Rest, „das ist ja ein armer Hascher; ich Senne ihn und seine Großmutter aus d-er Pi-aristeukirche. Sie ist ein so alt's, schwach's 'Frauerl —" „Aber doch hängt er immer an ihren Rockfälten, ohne sie wußt -er nicht was -ansangen. Wie ein Mäd-el. Mutter, -eine Wut hab' ich auf ihn. -Wie kann man Biene heißen! So ein id-ummer Name! Und der Professor aus Deutsch, sagt d-er h-eute nicht: ISTomen est omen! Sie sind- -bienenfleißig! Was Bin berat dann ich?" Der Onkel bewegte d-en Ko-p-f mit immer unzufriedenerer Miene hin und- her. Die Mutter machte dem aufgeregten Knaben w-ied-erho-lt -ein Zeichen-, der Vater hustete, aber Alois fuhr fort, in immer -größeren Zorn sich hineinzureden. „Fangt er nicht heute gleich in der Reli-gionsstunde to-idber an mit seinem dummen Verein! Nichts -als Michtigtuerei ist das, d-amit ihn- der Herr Katechet -auszeichnet, d-esh-alb macht er sich so fromm, er hat sich scho-n früher bei ihm fort und fort eingeschmeichelt, der H-err Katechet ist so — so — gut und- merkt es nich-t. Ab-er dem Mene, dem -werd' ich einmal ein Merks geben, wart'!" „Was 'für -ein dummer Verein soll denn das sein?" fragte der DrtlM kurz und schier barsch. „Der — d-er — ich weiß nicht mehr." Alois fingerte, doch etwas verlegen -geworden, an seinen Kn-öp-fen. „Mit den- Moh- Heft 1/2 Bietn ve r Neger 2 reu- und ®f)mefenfinbern hcDs der Biene immer. Wps denn die uns «tigieifym!" „Also !rod£)l ein Mission sverein," Bie> meiste Onkel Alois. „Das sind rgiute Vereine, Bub, verstanden?" „Ist mir alles eins, aber daß sich der Biene Beim Herrn Katecheten damit einschmeichelt, dos leid' ich nicht. Nehmens nur für ihn Partei, Herr Onkel, mach' mir gets nichts draus." Bei diesen SBoeten. stand Alois auf und ging, rat vor Zorn, wieder ins «mstoßende Zimmer. Die Mutter eilte ihm nach. Sie war fast in Tränen vor Beschämung. „Alois, Alois, was ist denn das! Bub, Bub, fomime zurück, bitte dem Herrn Onkel deine Unart ab." Der Knabe schüttelte trotzig den Kohf. Weinend verließ die Mutter das Zimmer. Sie fürchtete born erzürnten Onkel eine Standrede; er überging aber Iben Zwischenfall mit scheinbarer Gleichgültigkeit. Ganz gemütlich begann er seine Pläne für die nächsten Tage zu entwerfen. Mit lauter Stimme, Mb Alois im Nebenzimmer sedeš Wort bersteten mußte, sagte er: „Morgen vormittag zwischen 11 und 12 Uhr geh' ich in die Kaisergrnft zu unserer giu= ten, seligen Kaiserin beten. Vielleicht begleitet mich da der Heinrich nicht ungern. Nächstens gell)’ ich in die kaiserliche lSchatz-fcimmer, das wird meine Agnes interessieren. Dann steigern wir zusammen auf den Stephaustum, ich!, der Heinrich urtb die Agnes, das Iheischt, wenn sie schwindelfrei sind. Zuletzt möchte ich in. den Prater oder nach Schöitbrunn fahren, weil idj schon einmal in der schönen Wienerstadt bin. Da I muß sich der Herr Schwager vom Geschäft ! losmachen, die Reist von ibe'r Hauswirt- j schalst, und natürlich nehmen wir den Hein- , rich und die Agnes mit. Das versteht) sich." „Nur den Heinrich mtb die Agnes?" ! frug Frau Möller und sah den Bruder flehend an. „Ja." Er winkte ihr mit den Angen. „Ich nährn' gewiß den Alois 'auch mit — 'aber -weischt, Resi, so ein Bosniggel, wie er ischt, könnt' er mir ja muf der StvaheN eine Szene machen. — Ja — wann er gescheit ist — und hereinkommt und mir sagt: Es ischt mir leid---------" Der Onkel ließ eine Pause eintreten, alle blickten Iframig erwartend nach der Tür. Es rührte sich nichts; Alois kam nicht. 1Er saß neben dem Hausaltar der Mutter unib wischte sich die Tränen, deren er sich schämte, mit den geballten 'Fäusten weg. — Mar dieser Onkel extra aus Innsbruck gekommen, um ihn zurückzusetzen und ihn zu kränken, ihn, der so gut lernte, der der Stolz von Vater und Mutter war? — Um Verzeihung Bitten den bösen Onkel? Nein! — Ich hab' ihm ja nichts getan. 'Keck bin ich ein bißchen gewesen — aber da kann ich nichts ibalfür — der Biene ist schuld, der Biene ist an allem schuld'. O, bem will ichs noch zeigen!-------- „Er kommt also nicht," sagte der Onkel, nachdem er eine Weile zugewartet. „Nun, so will auch ich mich weiter nicht um ihn kümmern." „Armer Mais!" seufzte die Mütter. — Armier Alois! Nun beginnt für dich eine traurige Zeit. Der Onkel, von dessen Aufenthalt in Wien du wochenlang geträumt und dir goldene Berge v>ersprochen haft, kümmert sich kaum um dich und zieiht bei jeder Gelegenheit deine 'Geschwister vor. Du Buntest es anders haben, >aber du willst nicht! Anstatt der mahnenden Stimme des Gewissens zu gehorchen, den Onkel um Verzeihun'g zu bitten und ibie gänzlich unberechtigte Abneigung geigen seinen Mitschüler zu bekämpfen, verrannte sich' Alois immer mehr in dieselbe. Alle Kränkungen, 24 Stern der Neger Heft 1/2 die ilh>m zu -Hause und in der Schule widerfuhren, schob er -auf Rudolf Biene, Er mochte nicht mehr lernen; alle Aufgaben kmgtodlten ihn. Auch beten konnte er nicht. Eine Gewitterstimmung lastete auf bem Hause Möller. Frau Resi litt am meisten. Ihr mütterliches Herz blutete bei jeder Zurücksetzung ihres Lieblings. Herr Wöl- ßinricfifung in üanger. Tanger, eine wichtige Hafenstadt in Marokko, liegt an der Meerenge fvon Gibraltar und ist der wichtigste Handelsplatz Marokkos, weshalb sich daselbst auch viele Europäer, namentlich Spanier aufhalten. Die Stadt, die heute etwa 20.000 Einwohner zählt, ist uralt und bildete einst eine römische Kolonie. Dem letzten Aufstande der Bevölkerung gegen das französische Protektorat fielen viele Franzosen zum Opfpr. "Sie. meuternden Truppen ermordeten zahlreiche aus ihnen, schnitten denselben die Köpfe ab, steckten sie auf ihre Bajonette und trugen sie als Siegeszeichen durch die Stadt. Wenn er am Abend vor dem Bilde be§ guten Hirten kniend seine kurze Andacht verrichtete, bewögten sich die Lippen mechanisch, aber die Seele schweifte anderswo hin. ler versuchte umsonst, mit mildem Zu-spruche unlb väterlicher Strenge auf Alois einzuwirken. (Forts, folgt.) F i! II II II II fiachridifen des Theotogen=IMfions=Verbandes Österreich. (Th. HI. Vb. Ö.) 1 i I Die UMionsbewegung der Uheologen Österreichs. ©tniige Punkte zur Orientierung über den gegenwärtigen Stand des österreichischen Dheo'logen-Misstoln-Verb-andes. 1. Der Theologen - Missions-Verband Österreichs (Th. M. Vb. £>.) ist der organisierte Zusammenschluß von Misstonsvereinen österreichischer Theologen; er wurde gegründet im Jähre 1912 im Anschluß an den eucharistischen Koirgreß von Wien auf der Dhevlogen-Missions-Kdnferenz im Mis-sionWaus St. Gabriel in Mödling bei Wien. Er entsprang! dem Bedürfnis, die Missionsarbeit der Theologen Österreichs in geordnete Bahnen zu lenken. 2. Zweck dieses Verbandes ist, Missions-verstünldnis und Misstonsbetätigung im heranwachsenden österreichischen Klerus zu wecken und zu fördern. 3. Zur Ordnung der igemeinfamen Interessen und Geschäfte w>ählen die Vereine (Gegenwärtig führt der Misfionsverein in Brixen ben Vorort.) 4. Mitglielder des Verbandes sind gegenwärtig 10 österreichische Theologen-Mis-sionlsvereine: (Brixen, Budw-eis, Graz, HeiligeNkreug, Klagenfurt, Köntggrätz, Leit--meritz, St. Florian, 'St. Pölten, Weidenau.) '5. Ms BerbaardAorgan dienen die „Akad. Miss.-Blätter" (Administration: Frl. phil. Ulrich Minster i. W., Dodostraße 7), jährlich in zwei Heften -erscheinend (BezuK-preis für akad. Missionsvereine je 30 Pfg.) und zur Besprechung der 'speziellen österreichischen Angelegenheiten der „Stern der Neger" (Missionshaus MillaNd bei Brixen), dessen Redaktion dem Th. M. Vb. Ö. monatlich vier 'Seiten dazu zur 'Verfügung stellt. (Wonn.-Prei's für Th-eo-logen jährlich 1 K.) Der Vorort des DH. M. Vb. Ö., Briren, einen Verein auf zwei Jahre zum Vorort. | Priesterseminar. Bedeutung der äußeren Million für die tteimcitleellorge. Der Missionszirkel von Klagenfurt ließ dem V. O. -ganz unabhängig von dessen diesbezüglicher Vereinbarung folgende treffliche Ausführungen zukommen: Im Misstonszirkel toutlbe der Gedanke aufgegriffen, am besten hener über d>as Thema: Mission u n d S e e l s o r g e, zu verhandeln. Dieser Gedanke ist zu begrüßen -aus zweifach-er Rücksicht oder besser gesagt zu Begrüßen deswegen, toetl er die zwei Hauptaufgaben eines idealen modernen Priesters berührt: nämlich die Wiedergewinnung nnferes Volkes und die Bekehrn ng der Heidenwelt. 26 Stern Der Neger Heft 1/2 Inwiefern ibi-efe zwei Ziele in eine Ar-beitstätigkeit pfammenfliegen mnlö doch beide erreicht trerben, ist Mar einzusehen. Wenn wir, -abgeselhen von ben wirtschaftlichen, politischen, nationalen unlb sozialen Folgen des Krieges, nur die ethischen in Betracht ziehen, so ergeben sich zwei -große Wunden, die am Körper unseres Volkes sich eingefressen haben, zwei sehr gefährliche Erscheinungen. Das eine UM ist eine sehr materialistische Lebensauffassung, der auch schon die breitesten Schichten huldigen. Hartherzige Selbstsucht, das kalte Nachjagen nach Gewinn, die fress übe Unsitt-lichkeit, bie Mitleidlosigkeit gegenüber ben Armen, d-as alles sind Zeichen einer sinnlichen Zukunft, Erscheinungen eines neuen, starken Materialismus. Das zweite ttel der Gesellschaft ist eine Folge des ersten: Die religiöse Erkaltung. Man kann sie finden int Hinterlaude, sie Breitet sich unheimlich rasch 'aus im Felde, die Kinder, bie Jugend wird mitfortgerissen. Iiöer die Ursachen dieses tatsächlich bestehenden unb gefährlich werbenden Übels kann man -geteilter Meinung sein, aber sie ist da, unlb der Seelsorger wird es als Pflicht gutpfiuden, diesen -eisigen Strömungen im VoMskörp-er entgegenzutreten. Für beide Krankheiten aber gibt es ein heilendes Hilfsmittel in d-er Ansbreitung des Missio-nsged'ankens. 'Für beide? Ja! Dem harten, kalten „Ich", d-em toibertoermiinftigen Sichselbft-suchen wird im MissionsgeldaUken die Weltznsammen-gchöri-gkeit, ein christlicher Universlalismus, der wahre katholische Gedanke gegenübergestellt. Dem Eigennutz, bie hilfsbedürftige Lage der Heiden, bie aufopferungsvolle, oft aussichtslos erschei-nenlbe Arbeit der Missionäre. Alle menschlichen Rücksichten': Elternliebe und Liebe zur Heimat to erben zurückgestellt! Dann die freiwillige Armut! Diese Heroen, das sind sie, toerben unwillkürlich das Bolk anziehen. Der entmertienben Unzucht stellt die Mission Beispiele von Helden und Heldinnen gegenüber, welche der Welt entsagten und sich für dieselbe -opferten; die iCugenb der Keuschheit! Und wie steht es mit der Rückgewinnung des Volkes stir den alten Wauben? Auch hier wird die Missionsarbeit riel mitwirken. Unserem Volke ist das Verständnis für die Schönheit und das Glück eines katholischen Kind>es, eines Kindes Gottes d6= hlaüben gekommen. Hier wäre nun anzufangen. Dem Volke muß klar -gemacht werden, daß die Religion die Kultur bedingt, daß wir unsere Kultur der Religion zu danken haben. Das Volk muß den Vorzug -einsehen, ben ein Christ in jeglicher Hinsicht besitzt; besonders die übernatürliche Schönheit feiner Seele. Mer wie Bann das d-em Wolke beigebracht werden? Am ehesten wohl, w-enn man unsere Schönheit, unsere Vorzüge mtilen «würde auf den schwarzen Hinter gründ des Heidentums. Hier -müßten die Unterschiede in die Augen stechen. Der soziale Tiesstaud-, die wirre Sitt-en-lofigkeit, die unheimlichen 'Geisterkulte, der Teufelskult, die Öde ihrer Religionen, die große Sehnsucht nach W-aihrheit, >d>as traurige Jenseits -der Heideuwelt, dies alles wird d-em Volke die überragende Bedeu-tun-g des christlichen Glaubens für die Menschheit bildlich ibcrftettetn. Auch wird gar mancher moderne Mensch in diesen Bildern sich selber fintiern' uiid wird sehen, daß er den Heiden an Sittenl-olstglkeit, Glau-bensöde und seelischer Zerwürfnis in Nichts nachsteht. Das muß ihn zum- Nachdenkett zwingen. Heilsam wirb der Missionsgedanke wirken. Das muß -er an unlb für sich, weil unser Volk — eine hart geworbene Materie — nur durch -große Beispiele wird zu getoinuen fein. Nicht Ermalh-nung, Beleb- rang, sondern Beispiele. Diese bietet die Mission. Wenn ein Priester sich mit diesen Beziehungen befreundet unlb sich darin zurechtgefunden Hat, so wird er beides erreichen, seine Schäflein wird er zurückgewinnen, mittelbar aber -auch den Heidenvölkern tausende neuer Freunde zuführen, bem Heilswerk einen neuen Schwung verleihen. — Die -ganze Welt muß Mifsions-orfeit leisten! Der jetzige Krieg scheint in dieser Hinsicht proivlidentiell zu sein, um den S-eelsorger notgedrungen zur Heranziehung der Mission in die Heimiatseel-svrge zu bestimmen. Und- die Aussichten sind gute. Ideale Christusliebe und ein tiefes religiöses Gemüt muß unserem Volke-gegeben werden, und daran wird auch die Heidenwelt gesunden. Noch eine Rücksicht spricht für die Notwendigkeit der Seelsorge in Verbindung mit dem Missionsgedanken. Die heutige Welt, -das Volk ist demokratisch geworden, das ist ohne Zweifel. Wenn sich- der demokratische Gedanke -mit dem materialistischen verbindet, dann sehen wir einer traurigen Zukunft entgegen. Gerade gegen diese Gefahr kann man mit der Mission erfolgreich- ankämlpfen, weil der katholische Misstonsgedanke in sich schon die Idee der Gleichheit und Brüderlichkeit birgt, also seine Zugkraft bestimmt äußern wird-. üliHionsbibliothek. Praktische Winke vom M.-Verein in St. Florian, Oberösterreich. Einen Priester ohne Handbibliothek könnte ich mir nicht vorstellen, Der Priesterwohnung würde eine unerläßliche Einrichtung fehlen. Bücher sind ja die besten Lehrmeister, die treuesten Freunde. Sie belehren, helfen und trösten; machen reich an Kenntnissen jeder Art; bilden den Verstand, veredeln das Herz, richten den gesunkenen Mut wieder auf und erfrischen den Geist; sie sind ein -gutes Mittel gegen Langweile und geben Frieden, reichen Frieden. Ein gutes Buch ist eine Stufenleiter zu Gott, von dem jedes Wissen kommt, zu dem es führt. Was ist — so frage ich kurz — ein Th. M. V. ohne Missionsbibliothek? Dasselbe, was ein Handwerker ohne das allernotwendigste Handwerkszeug ist. Darin liegt schon ein Beweis für die Notwendigkeit. Woher schöpft der St. Z. den Stoff für Borträge? Wo holt sich 6er Misstons- freunb Verständnis, Weitblick fürs weltumspannende Werk der Glaubensverbrei-tunig als eben aus 6er M. B.? Ein Th. M. V. ohne Bibliothek käme mir vor wie ein Körper ohne Seele. Das Agens, die treibende Kraft würde fehlen. Die M. B. ist der Jungbrunnen, aus dem ewig frisches Leben sprudelt. Um aber dies zu erreichen, soll die M. B. auch möglichst viel bieten. „Viel" nicht im Sinne einer chaotischen Masse, alles durcheinander. Gott bewahre! Eine gewählte Bibliothek wollen wir. Stoffliche Ordnung, aber doch auch fürs Auge gefällig. So soll es sein, daß die Bücher lieb lockend mit beharrlicher Zudringlichkeit jedem zurufen: „Tolle, lege!“ Der Bibliothekskasten soll so angebracht sein daß man ihn recht oft zu scheu bekommt; in einem Lokal, das man öfters des Tages Betritt. Bei uns in St. Florian ist es der schönste Hörsaal, der zugleich aucki 28 Stern der Neger Heft 1/2 . außer Kolleg als Missions-Lesezimmer gilt. Das ganze Vereinsleben spielt sich darin ab. > Jederzeit steht die Bibliothek den Mitgliedern offen. Wer ein Buch nach Hause mitnehmen will, muß Namen, Datum und Buchnummer in ein bereitliegendes Heftchen eintragen. Die Bücher sind in einem mit Glasfenster versehenen Schrank untergebracht. Dies hat den großen Vorteil, daß mau die Bücher sieht und durch ihren Anblick bestochen sich in sie vertieft. Es liegt mehr Anziehungskraft darin. Ein zweiter Kasten steht darunter, der als Archiv zur Aufbewahrung einlaufender Schriften der säuberlich geschriebenen Vorträge der St. Z. und sonstiger Bedarfsgegenstände dient. Später, wenn oben sich kein Platz mehr zeigt, wird er als Bücherschrank in Verwendung kommen. Disce ab alio! Vielleicht findet mancher einen Fingerzeig. Selbstverständlich muß, wie schon angedeutet, in der M. B. auch eine gewisse Ordnung herrschen. Ordnung ist Harmonie, ist Schönheit, erfreut Geist und Herz. Wenn halbwegs möglich, sollen die Bücher nach der Größe eingestellt werden. Es ist häßlich, wenn große und kleine BücherZm bunten Wirrwarr durcheinander dastehen. Für die großen Bücher vielleicht die untere Stellage, die zweite für die mittlere Größe und für die kleinen das oberste Fach. Stoffliche Ordnung muß berücksichtigt werden. Bücher, die zusammengehören, sollen beisammen bleiben; z. B. Missions-Wissenschaft, Soziales, Kulturelles usw.; kurz nach den Gesichtspunkten, denen gemäß bei der Einteilung vorgegangen wird. Praktische Winke zur Anschaffung notwendiger Bücher wird das treffliche Werk geben: Robert Streit O. J. M.: „Führer durch die deutsche kathol. Missionsliteratur", Herder, Freiburg, 1911 (2 Mk. 40 Pf.) Diesen Führer sollte sich jeder Verein anschaffen. In erster Linie muß für „Missionswist senschaft" gesorgt sein. Ihr gehört der Ehrenplatz primo loco. Denn si e ist der Nährstoff für den Studienzirkel. Aber auch den anderen Fächern wende man das Augenmerk zu und lasse auch das „Unterhaltende" nicht ganz aus dem Spiele. Aber nur Gutes, das man nie ohne praktischen Nutzen, nie ohne Missionsgewinn liest. Sehr zu empfehlen wären als handliche Broschüren: „Im Kampf fürs Kreuz" von den Benediktiner-Missionären St. Ottilien und „Blüten und Früchte vom heimatlichen und auswärtigen Missionsfelde", dargeboten von den Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria (Hüns^Id bei Fulda), und Sonstiges. Variatio delectat! Darum auch in der M. B. harmonisch wohltuende Abwechslung! So wird Allseitigkeit erzielt, so wird die Leselust rege gehalten und Liebe zur M. B. erweckt. Nicht zu übersehen sind anregende Biographien, Vortragsskizzen, Predigten usw.; eine reiche Mannigfaltigkeit! Die Zeitschriften, die im Vereine zirkulieren, sollen nach Jahrgängen geordner und mit einer Schleife versehen untergebracht werden. Sie binden zu lassen, wird sich nicht auszahlen; kostet zu viel. Den Zeitschriften soll gerabe nicht der erste Platz reserviert werden, mit rühmlicher Ausnahme die „Zeitschrift für M.-Wissen-schast", die am geeignetsten ins Fach „Missionswissenschaft" eingestellt wird, und der „Kathol. Missionen". Das sind Zeitschriften, zu denen man bei Vorträgen und Aufsätzen immer wieder greifen muß. Missionskalender schalte man ganz aus. Zur Erhaltung der Bibliotheksordnung schlage man am Kasten eine Tafel, resp. einen Zettel mit einigen recht beherzigens- Heft 1/2 Stern der Neger 29 werten Paragraphen an und stelle ihre Beobachtung dem besonderen Eifer der Mitglieder anheim. Alle Bücher müssen mit Etikette und laufender Nummer versehen und sorgfältig mit Verfasser, Titel, Verlag und Auflage ins Bücherverzeichnis eingetragen werden. Ob dazu ein Heft oder ein sogenannter Zettelkatalog verwendet werden soll, wird wohl der Bibliothekar am besten beurteilen können. Beide haben viel für sich. Nach meinem Ermessen dürfte bei einer größeren Bibliothek dem Heft der Vorzug gebühren, besonders wenn es recht übersichtlich angelegt ist. Die einzelnen Fächer müssen genau ersichtlich sein und bei jedem für weitere Eintragungen genügend Raum gelassen werden. So wird dem Suchenden rasch die Fährte gewiesen und ihm Zeit und Mühe erspart. Dem Bibliothekar soll die Ordnung recht am Herzen liegen. Die Bibliothek soll sein Stolz, seine Freude sein. Der Verein wird ihm Dank wissen. Aber auch die Mitglieder sollen die Bibliothek achten, fleißig benützen und selber viel auf Ordnung halten. Wenn man ein Stündlein hat, das sich sonst nicht recht verwenden läßt, dann hin zur M. B. und in ihre Schätze sich vertieft; das Stündlein ist gut verwertet. Da braucht man nicht sagen: „Diem perdidi.“ Gewonnen oft!! Zum Schlüsse möchte ich noch recht ausdrücklich darauf hinweisen, daß das für die M. B. verausgabte Geld gut verwertet ist. Die M. B. ist ein Kapital, das wieder reichste Zinsen abwirft. Kein Verein scheue die Kosten der Ausgestaltung: es kommt ja doch wieder der M i s s i o n s s a ch e zugute. Sollte es in einem Verein noch recht arm mit der M. B. bestellt sein, so wende er sein Augenmerk aus diese wichtige Sache. Fehlen die Mittel zur Beschaffung der Literatur, dann werden die Missions-Gesellschaften auf eine Bitte hin gerne einen Grundstock beistellen. Wir haben es ja auch anfangs so gemacht. Oder ein schreibgeübtes Mitglied übernehme die Rezension eines Werkes in der Zeitung oder in einer Zeitschrift und erbitte als Entgelt einen billigen Preis. Auf solche Weise lassen sich auch manche teure Werke um annehmbaren Preis erwerben. Vi-deant consnles! Da diese Arbeit die erste ist, die ich den schwarzen Lettern übergebe, so werden Wohl Fehler und Mängel sich eingeschlichen haben. Ich wollte nur der Sache nützen, weiter nichts. Ist dieser Zweck erreicht, so bin ich zufrieden. Für andere Winke und praktische Anregungen öffnet „Der Stern der Neger" gern seine Blätter. Skizzen für ITliffionspredigfen. (Von ewtn Missionsfreund). 1. Für das Fest der hl. drei Könige, Predigt über die Festepistel. V o r s p r u ch: „Siehe, Finsternis be- deckt die Erde und Dunkel die Völker; über dir aber geht aus der Herr und seine Herrlichkeit erscheint in dir. (Is. 60. 2, aus der Festepistel.) Thema: Christus — das Licht in der Nacht des Heidentums. P r e d i lg t z i e l: Hochschätzung des großen Glückes der Erleuchtung im währen Gliaulben und- Bezeigen der Dankbarkeit hieifür dadurch, daß wir den Heiden, die noch in „Finsternis und Dodesschatten sitzen", zum Glücke des wahren GlaubenS-lichtes verhelfen. 30 Stern der Neger Heft 1/2 Skizze: ©.inffieiiung,: Hinweis >auf den Festgedanken im iSbangdinm und in der Epistel des Tages. Andeutung des Boldes, d>as Jsaias uns in der Epistel entwirft: Die .Finsternis des Heidentums; die Erleuchtung durch Christus. Ausführung: I. „Siche Finsternis bedeckt die ©rtfre und Dunkel die Völker." Die finstere N a ch t d es Heiden-t u m s. 1. in ihrer L e h r e: Die Früge über das Woher und Wohin, — was sie von Gott nicht wissen (Heiligkeit, Einheit, Liebe), — was ihre Religion über Gott lehrt (Götterkult; csr. Pf. 113, 4—7); 2. in ihren Sitten: (Herausgreifen eines Übelstandles, z. B. Sklaive-mi). (tifr. Riom. 1, 21. s.); 3. in ihreu G ua d e n m i t t e l n: sie entbehren die hl. Sakramente, kurzes Durchgehen derselben, (efr. Threni, 4, 4). Überleitung: Dieses Elend löst in ihnen das Verlangen nach einem Erlöser aus; „Tauet Himmel . . ." (Js. 45. 8). „Denn sichle, Finsternis bedeckt ine Erde und Dunkel die Völker." II. „Über dir geht aulf der Herr und (eine Herrlichkeit erscheint in dir." Die E r l e u ch t u n g. Es kommt der Erlöser. (Sap. 18, 14; Math. 18, 11; I. Tim. 2. 4; Luk. 2, 32; Js. 60. 1.) 1. Die hl. drei Könige beim Herrn — die erste Morgenröte des anbrechenden Tages (kurze Schilderung der Begchenheit). 2. Die W i e d e r h o l n ng des D r e i k ö n i g s t >a g e s in der Geschichte. Die Missionierung der Welt, auch unserer Länder. (Ps. 71, 11; Matth. 28, 19; Js. 9, 2; Js. 60. 3.) 3. D i e Wiederholung des D r e i k ö n i g s t a g e s i n d e r Gegen-w a r t. Erfolge d>er Missionäre — Aufgaben dler Missionäre für die Zukunft. (Malach. 1, 10). Parän e 's e: D a n k für die Befreiung aus der Nacht des Heidentums dlUrch Hochlschätzung des Glaubens und der 'Gna-benmitM und besonders durch Mithilfe am Werke der Bekehrung der Skiben, damit S chluß bald auch der weitere Teil des Bildes in der Festepistel wahr werde; nämlich: Js. 60, 4, 5. * 2. Für das Fest der hl. drei Könige. Predigt über das Festevangelinm. Matth. 2, 1—12. V o r s p r u ch: „Sie brachten ihm Geschenke dar, Gold, Weihrauch un!b 'Myrrhe." Matth. 2, 11. Thema: Die Notwendigkeit der Mithilfe am Missionswerk. Pre d i g t z iel: Mithilfe am Mis- sionswerk als Liebesgabe für den Heiland in der Krippe. Skizze: Einleitung: Der allgemeine Heilswille Gottes, wie er sich heute zeigt. Notwendigkeit Iber Mithilfe der Menschen. Deshalb wollen wir dem Heiland' in der Krippe eine Freude machen dadurch, daß wir chm für die Bekehrung der Heiden Opfer darbringen, unld zwar dieselben Opfer, die die hl. drei Könige gebracht: Golds Weihrauch und Myrrhe. Berg!, hiezu: Huonder: „Die Mission auf der Kanzel und im Verein." I. üb. Eventuell kann der zweite Teil der Predigt als eigene Predigt behandelt werden. A u s süh r u n g: I. G o l lix Notwendigkeit der G e I d Hilfe. Möglichkeit der Geldhilfe (Ersparnisse durch kleine Bergichte), ©eigen Gottes gerade auf den kleinen Gaden der Armen (das Opfer der Witwe, Lu!k. 21, 2—4). Slitlffo-rfberomg zum Opfer 'bei der Dreikönigskollekte oder (je nach den Umständen) zum Beitritt zu irgendeinem im Orte eingeführten Missionsverein. XI. W e i h rauch = Die Notwendigkeit bet Gebets Hilfe. Das Wichtigste die Gnade Gottes. Darum Gebet für die Missionäre und für die Heiden. (I. Cor. 3, 6.) Aufforderung zum Gebet für die Heiden bei bestimmten Anlässen (Messe, Kommu-niion, MendroseNkrlanz) itnb an bestimmten Tagen' (z. B. Apofteltage). III. Myrrhe = Opfer bringen für die Bekeh>rnng 6er Heiden. (Die Myrrhe etwas Bitteres = Opfer). a) Aufopferung der Leiden und Arbeiten durch die gute Meinung für die Missionen. b) Gebet um Miffionsberufe. Das Opferleiben eines Missioinärs. Mangel an Missionären. Das Wort des Herrn: Bittet den Herrn der Ernte. (Luk. 10, 2.) Schluß: Der Dank ber hl. drei Könige: sie haben in ihrer Heimat vom Herrn erzählt und für den Herrn gearbeitet. Auch unser Dank stir den Glauben: Aüoere zum Herrn hinführen durch Mithilfe am Mis-sioinswerk durch Gold>, Weihrauch uüd Myrphe. Der Llpostellohin hiefür im Hi'm-mel. 3. Für das Fest Maria-Reinigung. (2. Feber). Christus — das „Licht zur Erleuchtung der Heiden". (Luk. 2, 32, aus dem Fest-evangelium). Vorspruch: Meine Angen haben dein Heil gesehen, ein Licht zur Erleucht tnng der Heiden. Luk. 2, 30. 32. The m a: Christus das Licht in der Nacht des Heidentums. P r e d i g t z iel: Wie bei Nr. 1. Skizze: ©inlet tu n g: Die Lichter am Licht-meßtage in ihrer Bedeutung. Ausführn 'tv g: Es kann dieser Predigt derselbe @r.un6ge6anfe wie bei der Predigt Nr. 1 zugrunde gelegt werden mit Auslassung der auf das Dreikönigsfest sich beziehieüdeu Stellen. 4. Kinderanfprache vor der Krippe. Thema: Die Arjmut des Ghristjkini-des in der Krippe und die Armut der Hei-denkinder. P r e d i ig t z i e l: Ziehe und Mitleid zu den armen Heiden aus Liebe zum armen Jesuskinde in der Krippe. Skizze: C i n l e i t u n >g: Hinlen'kuug der Aufmerksamkeit b'er Kinder auf die Krippe. A u s s ü h r u n ig: I. Sie A r m u t des Jesukindes in B e t hle h e m. (Ein Stall, die harte Krippe, finstere Nacht, bald kommt die Flucht ins ferne Ägypten vor Herodes, wo neue Not wartet). 32 Stern der Neger Heft t/2 Anwendung und Überleitung: Wie gerne würden wir dem Jesukind etwas geschenkt haben, ibamit es weniger Not leiden muß, wenn Maria und Josef uns um ettoa§ gebeten hätten. Nun sagt aber der Herr: „Was ihr dem '©ermgften meiner Brüder getan, das $)idbt ihr mir getan." Wer sind die geringsten Brüder des Heilandles? IL D i e H e i d e n k i n d e r in ihrer Armut und Not. Schilderung der Ähnlichkeit in der Nor des Heilandes und ber Heidenkinder (Armut, Flucht; Kindermordle; Sklavenver-kauf in die Fremde). Mr diese seine armen Brüderlein bittet uns das Jesükind von der Krippe au§ um Hilfe. Daher: HI. Hilfe für die armen heidnischen Brüder u n d S ch w e st e r n- Wie Kinder geholfen haben (Markensammeln, Stanniol, Beten, brav folgen, mit Erlaubnis der Eltern kleine Gäben). Beispiele. Wie auch wir Helsen können. Eventuell Hinweis aus die große Armee des Kindheit-Jesu-Ver-eines und Werben dazu. * Schluß: Dann wird der Herr es den Kindern einmal lohnen, als wäre es ihm getan. * „Handbüchlein des Kin dheit-Jesu-Vereines." (Zunächst für die Leiter dieses Werkes.) Aachen, Zentrale des Kindh. Jesu-V. — Ausgabe für Österreich: Kinderfreund-Anstalt, Innsbruck. Mitteilung des Vorortes. Nach den Bestimmungen 'ber Geschäftsordnung hat sich der V. O. für die Veröffentlichungen im St. N. während dieses Schuljahres ein Programm festgelegt, um den Stoff wenigstens einigermaßeä zu umgrenzen. Als solches Programm wurde bestimmt die „Missionsbetätigung in der seelsorglichen Praxis". Damit sind selbstverständlich anberse passende Artikel nicht ganz von der Veröffentlichung ausgeschlossen. Alle werten Vereine sind Hiemit freundlich zur Mitarbeit eingelaiben und sind diesbezügliche Anträge an den V. O. jederzeit erwünscht. Scv weitaus größte Teil der älteren und geschulte» Arbeiter unter den Waffen steht und darum nur ein unzureichendes und vielfach ungeübtes Personal mit der Ausführung der Aufträge betraut werden mußte. - Auch bitten wir alle jene Abonnenten, welche keine November-Dezember-Nummer erhalten haben sollten, um gefl. Mitteilung, damit ihnen dieselbe mit dem nächsten Hefte zugesendet werden sonn. Diejenigen unserer verehrten Leser, welche mit dem Bezugspreis für das Jahr 191.7 oder für noch frühere Jahre im Rückstände sind, ersuchen wir höflichst, denselben mittels des beiliegenden Schecks gefl. ehestens an uns gelangen zu lassen. -4- Noch ein Wort über die großen Verzögerungen im Erscheinen des „Stern der Neger". -Jeder unserer Leser wird uns gewiß das Zeugnis geben können, daß wir in Friedenszeit stets schon vor dem Ersten des Monats mit dem „Stern" zur Stelle waren. In gegenwärtiger schwerer Kriegszeit jedoch ist diese Pünktlichkeit einfach eine u n'm ögIiche Sache geworden, und zwar in allererster Linie zu un- serem ureigensten Leidwesen und Bedauern. Um die von den Lesern vielfach so hart empfundene Verspätung einigermaßen erklärlich zu finden, halte man sich vor Augen: die Papternol, die selbst unsere Tagesblätter zwang, ihren gewohnten Umfang bedeutend einzuschränken; die denkbarst ungünstigen Verkehrsverhültnisse, da namentlich hier im Bereiche der Südbahn, weil der ersten Bahn hinter der Front, jede nicht unbedingt nötige Sendung erbarmungslos verschoben wird; zu diesen zwei Nöten gesellt sich dann noch der Mangel an Arbeitern, an Öl, an Farbstoff usw. W i r bieten alles auf, um ein halbwegs rechtzeitiges Erscheinen der Hefte zu ermöglichen, aber Unmögliches zu leisten, kann wohl niemand von uns fordern. - Namentlich danken wir an dieser Stelle so recht von Herzen unseren Förderern, die trotz der ihnen aus diesen Verzögerungen erstandenen Unannehmlichkeiten treu ausgeharrt haben, und Bitten sie, in dieser ihrer Treue auch weiterhin zu verharren. 6ebefserhörungen und -empfetdungen. P. S., Pustertal. Dank den armen Seelen für glimpflichen Ausgang einer gerichtlichen Angelegenheit. Veröffentlichung versprochen. ■— I. M. aus S. bittet um das Gebet zu den armen Seelen zum Troste für seine verstorbenen Eltern. — Auch empfiehlt er angelegentlichst dem Gebete eine unglückliche, religionslose Geschwisterehe und deren Folgen für die Kindererziehung. Dem Memento werden empfohlen: Feldturns, Magdalena Hofer; Grein, Frau Baronin von Brasseur; Grieskirchen, Hochw. Herr Dekan; Meran, Herr Bezirksschulinspektor i. R. Josef Christanell; Tramin, Hw. Herr Th. v. Elzen-baum. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. „Mehr Freude." Von Dr. P. Wilhelm von Keppler, Bischof von Nottenburg. Volksausgabe, WO. bis 125. Tausend. 12°. (XX u. 160 S.) Freiburg, Herdersche Verlagshandlung. Kart. Mk. 1,75, in Pappband Mk. 2,20. Daß dieses Büchlein seit 1909 in bereits mehr als 100.000' Exemplaren abgesetzt wurde, spricht ganze Bünde für die Vortrefflichkeit desselben, und es kann unb soll dessen Ankauf jedermann angelegentlichst empfohlen werden. ^ „Die Mission im Festsnnle." Grrmdsätzliche Darlegungen mit einer reichhaltigen Sammlung von Gedichten, Liedern, Schauspielen und Programmen für außerkirchliche Missionsfeiern von Bernard Arens S. J. (Gehört zur Sammlung „Missions-Bibliothek".) (Gr.-Oktav. (VIII und 216 S.) Freiburg 1917, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 4,50, in Pappband Mk) 5,50. Die außerkirchlichen Missionsfeiern haben den ungeteilten Beifall des katholischen Voltes gefunden, und überall regt sich das Verlangen, Mis-sionsfeste und Missionstage zum Gemeingut der Gläubigen zu machen. Aus ihnen entspringt ja nicht nur Liebe und Begeisterung für das Apostolat der Kirche, sondern sie sind auch ein vorzügliches Mittet, die Glaubensfreudigkeit der Gemeinde zu stärken und den sittlichen Ernst zu heben. Großartige Missionsfeste haben manche unserer Städte gesehen; aber auch schlichte Bauerndörfer haben erhebende Missionsfeiern veranstaltet. Vorliegendes Büchlein nun möchte ihnen allenthalben Tür und Tor öffnen helfen: in den großen Vereinssülen der Städte und de» bescheidenen Lokalen des entlegensten Dorfes, in den weiten Festsülen unserer Lehranstalten und Pensionate und in dem kleinen Klassenraume der Dorfschule. Alle diese Verhältnisse berücksichtigt das Buch „Die Mission im Festsaale". Es bringt Gedichte und dramatische Szenen in reicher Fülle von anerkannten Dichtern aus älterer und neuester Zeit, eine Übersicht über die brauchbaren Missions-Theaterstücke, Lieder und zahlreiche Programme für verschiedene Tage und Stände. Vor allem wird der Kinderwelt und der studierenden Jugend gedacht. Mit Hilfe des hier gebotenen gediegenen Stoffes wird das Abhalten einer außerkirchlichen Missionsfeier überall ermöglicht. Somit dürfte das Büchlein weitesten Kreisen zu empfehlen sein: den Pfarrseelsorgern in Stadt und Land, den Religionslehrern an unseren höheren Schulen für beiderlei Geschlechter, den Vorstehern und Oberinnen unserer religiösen Lehranstalten, der gesamten Lehrerschaft und allen Leitern der verschiedenartigsten Vereine. Linzer Dombau-Zeitschrift „Ave Maria", illustrierte Monatshefte zur Erbauung, Belehrung und Unterhaltung, jährlich 12 Hefte. PreiS durch die Post K 2,76, nach Deutschland K 3,30, mit der Kinderzeitschrift „Kleines Ave Maria" K 6,76, nach Deutschland K 4,50, nach den übrigen Ländern Frk. 3,50, resp. Frk. 4,50. Die born Generaldirektor der kcithol. Pretz-bereinsdruckercicn in Linz, Kons.-Rat Friedrich Pescndorfer, gegründete und bon ihm redigierte Zeitschrift hat sich in den 24 Jahren ihres Bestandes einen außerordentlich großen Leserkreis erworben und ist durch ihren reichen Inhalt und ihre geradezu mustergültige illustrative Nusstat-rung eine der hervorragendsten katholischen Zeitschriften Österreichs und Deutschlands geworden. Äus dem Inhalt heben wir Herbor: Religiöse und populär-wissenschaftliche Artikel von ausgezeichneten Mitarbeitern, die Bilder und Beschreibungen des neuen Domes in Linz bon Generalvikar Prälaten Scherndl, die äußerst beliebten Reisebeschreibungen aus der Feder des Redakteurs, welche uns in die verschiedensten Länder der Welt führen und deren Kunstschätze und Volksleben in anschaulicher und humoristischer Weise, geschmückt mit den trefflichsten Original-Bildern, vor Augen stellen; illustrierte Beschreibungen der berühmtesten Wallfahrtsorte der ganzen Erde, zahlreiche Lebensbeschreibungen und kurze Biographien, Beschreibungen der Stifte Oberösterreichs, vorzügliche längere und iürzcre Erzählungen, Gedichte, apologetische Är-:ikel und eine jedesmal vorzüglich durchgearbei-!ete Wcltrundschau aus der Feder des Seckauer Benediktiners P. Wolfgang Das I u b e l h e f t, Heft 1 des 25. Jahrganges, bringt, glänzend ausgestattet, mehrere Bitter in Dreifarbendruck, außerdem Origitmlbei-. rage von Baronin Enrika Handcl-Mazzetti, -Prälaten Monsignore Scherndl, Domkapitular Schöfecker, Pfarrer Katheiningcr, F. Pcsendor-ser, P. Hildebrand Waagen, Schulrat Berman-schlüger, Anna Esser und Prof. Dr. H., drei Er-uihlungen usw. Probehefte der Zeitschrift können bezogen werden born Verlag Preßverein Linz a. D. Wer die Zeitschrift nicht abonniert, sondern nur das Jubclheft allein bestellt, hat dafür 1 K zu bezahlen. In den 13. Jahrgang tritt die Illustrierte Frauenzeitschrift „Elisabcthblatt", Monatschrift für die christliche Frauenwelt/ Herausgeber Präses des christlichen Müttervereines Friede. Pe-scndorfer in^Linz, redigiert von einem Komitee katholischer Schrittstellerinnen. Jährlich 12 Hefte k 2,76, nach Deutschland K 3,30, mit der Kinderbeilage „Kleines Ave Maria" K 3,76, nach Deutschland K 4,50. Während ihres zwölfjährigen Bestandes hat die Zeitschrift, welche gediegene Artikel über Charakterbildung der Frauen, Kinderpflege und Kindererziehung, bildende Lebensbeschreibungen hervorragender Frauen, kleine Erzählungen, Gedichte, populär-medizinische Aufsätze von einem ärztlichen Mitarbeiter, einen ärztlichen Frage-kasten', eine Fraurnrundschan und die Rubriken: Mode-, Handarbeits- und Wäschczeitung, die praktische Hausfrau, für Küche und Keller, für Hof und Garten, für Blumcnfreundinncn usw. bringt, sich viele Tausende von Abonnentinnen gewonnen üNst wird gegenwärtig von 30.000 Frauen gelesen. In manchen Pfarreien, in denen Müttervereine bestehen, wurden in einem Jahre über 100 Abonnentinnen' gewonnen. So hat- der hochw. Herr Dechant in Aussec im letzten Jahre für seinen neugegriinbeten Müttervcrein 105 Abonnentinnen angemeldet. Wir empfehlen die vorzüglich geleitete Zeitschrift, welche gerade im Weltkrieg eine treue Freundin, Beraterin und Trösterin der viel heimgesuchten Frauen war, dem Klerus aufs wärmste zur Wcitervcr-brcitung. Hbonnemento-EmeuemngerL 3, 20, 104, 155, 170, 210, 211, 312, 357, 361, 196, 449, 472, 476, 492, 511, 535, 551, 573, 575, r 82, 589, 597, 598, 604, 632, 641, 696, 746, 757, 780, 792, 805, 847, 875, 885, 915, 927, 930, 984, 987, 1013, 1049, 1207, 1228, 1235, 1244, 1249, 1253, 1298, 1305, 1315, 1323, 1Ö69, 1370, 1406, 1425, 1436, 1437, 1461, 1475, 1507, 1524, 1558, 1665, 1692, 1693, 1774, 1797, 1799, 1809, 1830, 1852, 1877, 1897, 1911, 1927, 1932, 1939, 1950, .039, 2041, 2067, 2091, 2099, 2103, 2119, 2125, ::182, 2194, 2356, 2360, 2365, 2384, 2451, 2466, 2475, 2555, 2557, 2580, 2601, 2611, 2616, 2636, 2693, 2763, 2773, 2797, 2804, 2863, 2990, 3003, Handwerker, wie Schuster, Schneider, Tischler usw. finden als __ Laienbp ü et <& r = —-........... - Aufnahme im Missionshaus in Mill and bei Brixen. Junge Leute Sf vcEsaaresaambsii 3029, 3085, 3099, 3100, 3109, 3122, 3151, 3177, 3257. 3302, 3410, 3419, ‘ 3449, 3464, 3477, 3618, 8522, 3658, 3696, 3726, 4006, 4085, 4097, 4180, 4182, 4198, 5017, 5035, 5040, 5048, 5051, 5057, 5068, 5074, 5075, 5102, 5103/5116, 5144, 5160, 5198, 5208, 5262, 5305, 5375, 5399, 5403, 5420, 5443, j 5444, 5481, 5486, 5493, 6404, 5531, 5543, 5561, : 5571, 5636, 5675, 5680, 5687, 5690, 5759, 5951, : 5957, 6404, 6452, 6533, 6539, 6636, 6639, 6648, 6682, 6743, 6941, 6949, 6964, 6990, 6992, 6994, 6999, 7021, 7033, 7036, 7066, 7099, 7133, 7146, 7169, 7224, 7270, 7297, 8026 Wen I» & n n sz n t .*? n zße nntzeenvdentWtze |$r&rsei B |f $ g ns st @ gerr»Khr?t