Nr. 27 Tonnerstag, 4. Februar 1915. 134. Jahrgang. Oaibacher Zeitung bl« zu vier Zeile« ua d, grübe« ptr Z»!ls ,« t>! bt> üftenu Wlcbt^uiu»«e!> p.-l Zeil, » l,. Dll «Laibnchrr N, nschlw) »össüch. m« «u«nal,me dr, Eonu und Feiertage tie A>«i«ifirat<<»« befind stch UiNl>«iöfti«,fte Nr, l«: dic McdnkN»« Miu^^s^ake Nr. «, Kpvf«l,ftl'»bcn d» «tdallio» v«» 0^r voiunUags, Uüsiaulie^le Vriesc weide» »icht «uigcnomme». Naouilrlplc nlcht zurückgestellt. Telephon-Zlr. der Zledaktwu 52. Amtlicher Geil. Der k. k. Landespräsident im Herzogtume Kram hat dem Anton Kor at, Schlcifermcister in der Glasfabrik Sago< Wilhelm Abels Erben in Sagor, die mit dem Allerhöchsten Handschreiben vom 18. August 1898 gestiftete Ehrenmedallle für 40jährige treue Dienste zu-erkannt. ' ^ Die türkische Armee. In einem der /Pol. Korr." aus Konstantinoftel zugehenden Berichte wird auf Grund von Unterredungen mit Offizieren ausgeführt, daß in der türkischen Armee ein ausgezeichneter Geist herrscht, der in Anbettacht der hohen Bedeutung, die dem moralischen Eleinent in dem jetzigen Kriege zukommt, zu den günstigsten Hoffnungen Wr dic weiteren Fortschritte der osmanischen Waffen berechtigt. Es äußert sich darin außer den durchgreifenden Wirkungen, welche die Erziehung der Truppen in der letzten Zeit hervorgebracht hat, die Erkenntnis der entscheidenden Wichtigkeit des gegenwärtigen Kam^ifc^ der Türlei. Die traditionelle Tapferkeit der türkischen Soldaten wird durch das Bewußtsein erhöht, daß es sich um einen Heiligen «krieg handelt und ihr Mut wird durch die Siegeszuversicht, die sie erfüllt, gesteigert. Zur Erhaltung und Kräftigung dieser Stimmung trägt die Behandlung, welche die Mannschaft erfährt, und das vortreffliche Walten der Heercsintendanz wesentlich bei. Das Verhältnis zwischen den Soldaten und den Offizieren entspricht ganz den modernen Grundsätzen, und die Behauptung, daß die Offiziere sich Mißhandlung«! ihrer Untergebenen zuschulden kommen lassen, ift verleumderisch. Die Approvisiomcrung erfolgt mit tadelloser Regelmäßigkeit und die Zustände in den Milit'nfpitä-lern sowie die Sanitätseinrichtungen überhaupt sind höchst befriedigend. Die Hingebung, mit welcher sich Kriegsminister Enver Pascha der Aufgabe der Neugestaltung des türkischen Heeres gewidmet hat, und der erziehende Einfluß der deutschen Offiziere, die für diefen Zweck herangezogen wurden, haben überaus bedeutende Erfolge erzielt. Die Mängel, die dieser Armee früher infolge des Fcsthaltens an einem veralteten System anhafteten und welche das Heer bei Fcldzügen vielfach lahmten, sind fast bis auf die letzten Spuren getilgt. Es ist auch hervorzuheben, daß zwischen den musclmanischen und den nichtmufelmanischen Truppen durchaus ein kameradschaftliches Verhältnis besteht» welche Tatsache durch Äußerungen christlicher Soldaten, die vom Kriegs^ schauftlatz nach Konstantinoftel kommen, übereinstimmend festgelegt wird. Politische Mebersicht. Laibach, 3. Februar. Das französische Marineminifterium gibt folgende Note bekannt: In einer gewissen Selbstachtung hat die deutsche Marine bisher im allgemeinen Handelsschiffe der Verbündeten erst versenkt, nachdem sie die Besatzung aufgenommen oder ihr gestattet hatte, sich zu retten. Einen Vcrstoh gegen diese Regel hatte sie sich bisher nur bei dem verbrecherischen Anschlage negcn den französischen Post' dampfcr «Amiral Ganlaume" bei Boulogne vorzuwerfen, dcr. mit lielaischcn Frauen und Kindern besetzt, von einem Turpedo eincs deutschen Unterseebootes nctruffcn wurde, aber glücklicherweise die Küste acwinnen lunntr, unterstützt dun befreundeten Schiffen, die ün- Mehrzahl der Passagiere retteten. Heute hat sich die deutsche Marine entschlossen, planmäßig und leichtfertig dic Mcnschcnrcchlc zu oer. letzen. Die Offiziere habcn Befehl erhalten, nichts mehr zu achten und sich so aus der Liste der Menschheit zu streichen. Teutsche Unterseeboote schössen am A0. Jänner ohne vorherige Warnung vier englische Handelsdampfer an, davon zwei bei Havre, zwei in der Irischen See. Die ganze Welt wird sich mit Grauen gegen cin derartiges, einer zivilisierten Nation unwürdiges Kriegserfahren auflehnen. — Auch die enalische Admiralität veröffentlicht cin Ent-rüftungskommuniqus aeaen die deutsche EeetrienfUhrung, worin rs heiht. dah die deutsche Flotte offenbar entschlossen sei, das Völkerrecht bcwutzt und systematisch zu der» letzen. Sie stelle sich durch das Torpedieren lochrloser Handelsschiffe auherhalb der zivilisierten Gesellschaft. Aus Paris wird gemeldet: Die Frage einer japanischen Intervention in Europa, welche von der Presse eine Zeitlang nicht berührt worden ist, beginnt anschei» ncnd im Zusammenhange mit den Rückschlägen, welche die französische Armee in der letzten Zeit «litten hat, den He-aenstand lebhafter Erörterungen zu bilden. Der ..Temfts" erklärt, die japanische Regierung habe ihren Standpunkt offiziell noch nicht zu erkennen gegeben, doch stehe fest. oah ein Eingreifen Japans von territorialen Konzessionen nicht abhänge. Japan wünsche nur seine Entwicklung zu fördern. Die Kosten einer Intervention seien nicht unge» hcucrlich im Vergleiche zu den Kosten, die jede Kriegs« Woche den Verbündeten verursache. Jedes Zaudern vor dem Zusammenschlüsse mit dem Volke aus dem fernen Ostcn müsse vor der Erwägung schwinden, oatz der Bestand Frankreichs und aller freien Länder auf dem Spiele stehe. Man dürfe auf die japanische Intervention nur verzichten, wcnn es feststehe, datz sie auf unüberwindliche Hindernisse stotze. Darüber könne nur ein Schritt, den eine von der Bedeutung der Frage durchdrungene diplomatische Stelle in Totio unternehmen mühte, Klarheit schaffen. Die „Agence töl. ruumainc" meldet: In einem Lyo» ncr Telegramm wird bchcmptet, Rumänien habe in Lon» don eine Anleihe von 375 Millionen Franken abgeschlos' sen, und die Blätter ziehen daraus die ihnen passenden Folncrllnacn. Zwar sind die jetzigen Zeiten nicht danach, daß man Anleihen von Hunderten vun Millionen abschla» gen kann, aber die Einbildung der Schöpfer von Senscv» tionsuachrichtcn ist fruchtbar. Sie macht aus einer Sache con dcr geringsten Bedeutung cin grotzes Ereignis. Die oberwähnte Nachricht hat folgenden Ursprung: Ter größte Teil der Titres der rumänischen Staatsschuld befindet sich im Auslande und muh daher der rumänische Staat die Annuitäten im ausländischen Gelde zahlen und zwar in Deutschland, Frankreich und dcr Schweiz und selbst in England. Für die Bedürfnisse in Deutschland konnte man sich rechtzeitig mit Mark versehen, denn infolge des scit fünf Monaten auS dem Lande sich vollziehenden Exportes waren Mark leicht zu erhalten. Dagegen war es unmöglich, sich Franken zu verschaffen, trotz des erhöhten Preisange« botes. Zugleich verlangten die Kauponsbesitzer in Frankreich, der Schweiz und in Belgien, sowie die sie vertreten» Feuilleton. Ans dem Goldenen Buche der Armee. Reservezugsführer Josef Meier des Infanterie regiments Nr. 7. — In einem Gefechte kam die Kom panie, in welcher der Inqsführer diente, im Walde in eine Lage, wo sie, vollkommen isoliert, von einem über wächtigen Feinde angegriffen wurde und schwere Ver luste erlitt. Die Offiziere waren bereits teils gefallen, teils verwundet. Der Feind erneute mit gewaltiger über macht den Angriff und drohte die Kompanie zu erdrül ken. In diesem kritischen Augenblicke ergriff Reserve zugsführer Meier entschlossen und selbständig das Kommando, bog die Flügel der Kompanie znrück und leitete mtt unerschütterlicher Kaltblütigkeit, durch sein Person Uches Beispiel selbst ein mustcrbaftes Veifpiel von To desverachtung gebend, die Abwehr des feindlichen An ssnffes, der auf 15 Schritte vor der Stellung dcr Kom Vanie zusammenbrach. Nun ließ der Zugsführer das Feuer einstellen und ging im Sturme vor, wodurch dem fliehenden Feinde noch erhebliche Verluste zn gefügt w»r ben. Durch diese geistesgegenwärtige, entschlossene Tat Verhalf Zuasführcr Meier zu einer schonen Waffcntat und hat sie ohne Zweifel vor der Vernichtung bewahrt. Goldene Tapferkeitsmedaillc.) ^ Zugsführer Peter Merlan des Ulancnregiments - 6 war bei einem Palrouillenritte Spitzenreiter. Vor Km ^^^ ang.'lcngt, erblickte er dort v'er feindl che uua.crlsten, die er sofort aufs 5^rn n tnn und scmc -"':, fln>' Patronen auf sie abfeuerte. Drei der ^ei:ev j'ü^t^n, schwer getroffen, in die Häuser, der vicrtc galoppierte davon. Merlan fetzte ihm nach, schnitt ihm geschielt den Weg ab, crfaßle dessen Pferd beim Zügel und hielt ihm die ausgefchossene Pistole vors Glicht. Dcr Russe gab sich gefangen und der Zugsführer galoppierte mit ihm zu seiner Patrouille zurück. Unterwegs gelang es dem feindlichen Reiter, vom Pferde zu springen. Er griff nach seinem Gewehr und gab auf dcn mit dem erbeuteten Pferde davonjagenden Zugsführer einige Schüsse ab. In diesem Augenblicke kam der Pa-ttculllenkomtnandani mit dem Rest der kleinen Schar Merian zu Hilfe. Die Schüsse hatten aber das Dorf alarmiert und es wurde dort sehr lebendig. Aus allen Häusern kamen feindliche Soldaten heraus und eröffneten e>n lebhaftes Feuer auf die Patrouille, die im Anfang die Schüsse erwiderte. Als aber dcr Kommandant sah, daß ihm ungefähr eine ganze Eskadron gegenüberstehe, kommandierte er„ Kehrt Euch! — Galopp! ^ Marfch!" Bei dcr Wendung slürzie dcs Pferd des Patrouillen ^ummandantcn und begrub se'nen Reiter unter sich. Die übrigen Reiter, die dcn Unfall ihres Befehlshabers nicht l'cmcrkl hatten, waren schon weit entfernt, als ihnen das herrenlose Pferd ihrcs Kommandanten, das sich wieder "ijgcrassl hatte, nachgc.loppicrt kam. Als ZugKführcr Mericn dies sah, machte er sofort lehrt und eilte, das Beutepserd am Zügel, feinem bedrängten Kommandaiv wl 5,1 Hilfe. Dieser hatte beim Sturze eine Verletzung ocvongetragen, so dcß er ohne Hilfe nicht aufs Pferd tonnte. Ganz nahe waren die feindlichen Reiter bereits ?e ommen, doch Merinn verließ seinen Kommandanten n cht, hnlf ihm in dcn Sattel und rettete ihn durch sein unerschrockenes, aufopferungsvolles Ausharren bor der sicheren Gefangenschaft. (Silberne Taftferkeitsmedaßlle 1. Klasse.) Reservcsaftfteur Simon Svistak der 6./11. Sap-ftcurkomftanie war beim Herrichten einer Verteidigung^ stcllung bei einer Arbcitspartie zur Lichtung des Vorfeldes eingeteilt. Feindliche Patrouillen überraschten die Abteilung, so daß sie gezwungen war, bis in die Verteidigungsstellung zurückzugehen. Weiter ging aber Svi-stak auch nicht zurück. Tort kämpfte er mit der dem Land^ l^ehlinfantcricregimmt Nr. 29 angehörenden Besatzung wacker mit. Vor dem übermächtigen Feind mußtt' ein Teil dieser Besatzung zurückgenommen worden. Doch der Sapftcur blieb weiter dort, seinem Schicksal kaltblütig entgegensehend, und versteckte sich in einer Deckung. Die stürmende russische Abteilung bemerkte ihn nicht und drang, ihn überrennend, weiter vor. Das Gefecht hörte dnnn mit der einbrechenden Dämmerung auf. Svistak erhob sich, um einen Ausweg aus dieser fatalen Situation zn finden. Hicbei sah er in derselben Deckung einen russischen Soldaten sitzen, dcr beim Sturme zurückgeblieben war. Er entwaffnete ihn und suchte nun einen Ausweg, um samt feinem Gefangenen zur eigenen Truppe zu gelangen. Hiebci wurde er aber felbst von vier feindlichen Infanteristen überrascht, die ihn alsbald entwaffneten und gefangen nahmen. Svistak überredete aber die fünf russischen Soldaten, ihn nicht einzuliefern, sondern sich lieber selbst den österreichisch-ungarischen Truppen zu ergeben, wo ihnen ein sorgenloses Leben sicher sei-Die Nnssen ließen sich auch überreden und ergaben si« dem cnnclncn Manne. In der Dunkelheit «elana es ','M Svistal, sich durch die russischen Linien durchzi'schlc'") und den Anschluß an sein eigenes Reaiment A N" ^ wo er die fünf feindlichen Infanterlston als GHn« ablieferte. Von dort eilte er dmm "ettcr m d fand auw nach kurzer Zeit feine eigene Kompame. (S.lbcrne .ap fcrleitsmedaille 1. Klasse.) Laibacher Zeitung Nr. 27____________________________202__________________________________4. Februar 1915 den Bantcn beharrlich die Zahlung der Koupons ausschließlich in Franken, indem sie die Zahlung in Marl entschieden ablehnten. Die Kouftunzahlungstermine häuften sich an und die Beschwerden wuchsen. Angesichts dieser Lage hat das Finanzministerium in auswärtigen Münzen einzulösende Staatsbons ausgegeben und sie mehreren Ban-tcn angeboten, deren einigen es gelang, sie im Ausland zu placieren und so dem rumänischen Staate jene Menge von Franlen-Münzeu zu verschaffen, deren er bedürfte. Heute sind die Koupons der rumänischen Staatsschuld in Frankreich und der Schweiz sowie der ganze in Franken zu zahlende Koupon regulär eingelöst. Dies der Ursprung der Sensationsmeldung von den hundert Millionen. Wir begnügen uns augenblicklich mit etwa zehn Millionen. TaMlcznKitcn. — (Die patriotische Küchin.) Der deutsch-amerikanische Schriftsteller Dr. L. Tarmstädtcr erzählte jüngst folgeirde launige Geschichte- Allabendlich fuhr vor der Ausgabestelle der deutschen Zeitung in Cleveland ein mächtiges Auto vor, dem der Bcsiher einer großen, mehrere Meilen entfernt liegenden Farm entstieg. Obgleich Stockamcri-kaner, der kein Wort deutsch verstand, holte er allabendlich eine Nummer des deutschen Blattes und saufte wie-der l«im. Endlich richtete Dr. Darmstädtcr erstaunt an ihn die Frage: „Seit wann lesen Sie denn eine deutsche Zeitung?" — „Ich nicht, aber ich we es meiner Frau wegen oder Violmehr ihrer Köchin wegen," war die Antwort. „Das ist eine prachtvolle Köchin, sie ist aus der <5K-gend bei Danzig zu Hause und will wissen, wie es nnt der deutschen Sache in Wahrheit steht. Bekommt sie keine zuverlässigen Nachrichten, so will sie von uns nach einer Stadl, wo es eine deutsche Zeitung gibt. Aber meine Frcru lrnll diese Perle von Mädchen nicht entlassen, und so bleibt mir nichts anderes übrig, als täglich mit dem Auto Hieher zu lommen und Ihr Blatt zu holen." — Bei der Ausschiffung der afrikanischen Truppen) in Cctte (bei Marseille) erkannte ein Häuptling einen Schlveizcr Missionär. Er begrüßte ihn und bat ihn sofort um Aufklärung, warum man ihn und seine Leute zum Kampf gegen die Deutschen gerufen habe. „Sind die Deut. schen keine Weihen? Haben sie nicht denselben Gott wie die Franzosen? Warum sollen wir denn gegen sie kämpfen? Ihr lehrtet uns doch, man solle seine Feinde lieben?" fragte er. Der Missionär geriet in Verlegenheit und gab als Grund des Krieges den Einfall der Deutschen in Belgien und deren angebliche Greueltaten dort an. Darauf erwiderte der Senegalese: «Ah, das freut mich. daß die Belgier nun einen Stärkeren gefunden haben, der alle die Gnrusamlciten, die sie an unseren schwarzen Brüdern am Kongo begingen, rächen wird!" Der Missionär tvar ob dieser Logik so erschüttert, daß er sein Amt niederlegte und Sanitätssoldat in einem Grenzlazarett wurde. — (War sie schwer loSzulrieaen?) Alle von Soldaten nach Hause geschickten Briefe gehen durch die Hände eines Zensors. Ein englischer Soldat, von dem vier oder fünf Briefe durch den Zensor arg zusammengestrichen worden waren, beschloß, mit diesem Herrn quitt zu werden und schrieb daher ans Ende seines nächsten Briefes: „Guck, bitte, unter die Marke," Der Brief wurde in üblicher Weise von dem Zensor geöffnet und gelesen. Hierauf dauerte es clnc ganze Weile, bis es diesem gelang, die Marke abzulösen, aber seine Gefühle kann man sich besser ausmalen als sie beschreiben, als er die folgenden Worte las: „War sie schwer loszukriegen?" — („Narbaren"-Gcspräche im Schützengraben.) Worüber sich die „Barbaren" im Schüt.«ngraoen unterhalten, das zeigt deutlich eine Anfrage in« Briefkasten, die der «Allgemeinen Zeitung Chemnih" diesertage aus dem Felde zuging. Das Schreiben lautet: Sehr geehrte Redal« tion! Sie tuerden sich gewiß wundern, aus dem Felde eine Brieftastenanfragc zu bekommen. Wir liegen aber schon eine ganze Zeit lang auf einem Platz und diskutieren über alles Mögliche. Dabei sind wir in Differenzen geraten und würden Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie die nachfolgenden Fragen freundlichst beantworten würden: 1.) Wann war die Schutzfrist für „Parsifal" in Deutschland und im Ausland (Schweiz) abgelaufen? 2.) Wann wurde „Parsifal" in Chemnitz, Zurich und Straßburg zum ersten Male aufgeführt? Gefr. W. M. Z. Zt. Deutsch-Nvricourt (Lothringen). — (Feindlicher Fliegerbesuch mit Musikbegleitung.) Der „Berliner Lolalanzeiger" veröffentlicht den Brief eines in Flandern stehenden Offiziers, in dem u. a. zu lesen ist: .....Am Nachmittag verlebten wir einige aufregende Stunden. Das Musiltorps des ...ten Negiments spielte vor unserem Quartier. Währent» wir den Klängen eines flotten Wiener Walzers lauschten, sah ich plötzlich, wie der Posten mit über die Augen gelegter Hand den westlichen Horizont scharf beobachtete, und ich entdeckte sofort vier kleine schwarze Punkte, die in einiger Entfernung voneinander sich rasch auf uns zu bewegten. Mit Hilfe des Glases erkannte ich sehr bald feindliche Flieger. Auch der Herr Kapellmeister hatte sie entdeckt, und ich mußte wirtlich Icrut lachen, wie er tapfer, aber immer mechanischer, den Taktstock schwang, dabei das Neiße im Auge immer größer wurde und seine Pupillen intensiv dem Flug der Doppeldecker folgten. Immer näher und näher kamen sie, wie Ries^nvögel umkreisten sie das Dorf, jetzt auch dem bloßen Auge an ihrer an der Tragfläche angebrachten Ko« kardc deutlich erkennbar. Da plötzlich — bumml — bautz! — auf sechzig Schritte in der Wiese, auf der einige Nrtit-lericbagagcwägcn standen, krepierte die erste Bombe. Deutlich sah man den feurigen Kegel der trichterförmig ausein-anderfliegenden Sprengstücke. In einen schrillen Mißton, der dem seligen Strauß in alle Glieder gefahren wäre, tönte der Walzer aus, und im Nu war die gesamte Kapelle samt Instrumenten, Paule und Zuhörern in allen mög-» lichen Winkeln und Ecken verschwunden. Der Posten und ich, wir standen plötzlich allein auf weiter Flur . . ." Lotal- und Provilizial-Nachrichtm. Der Flecktyphus. Von Dr. Fritz Tfchamer. Nicht Granaten, Schrapnells und Gewehrkugeln allein jagen Tod und Verderben in die Neihen der Tapferen, die für ihr Vaterland kämpfen, und füllen die Verlustlisten mit Namen, die manchem nur Buchstaben, manchem aber alles bedeuten, sondern auch Krankheiten finden dort einen reichen, guten Boden und erjagen manchen als Beute, den die Kugel verschonte. Unter diesen Krankheiten stehen in erster Linie die Infektionskrankheiten, die ja das drohende Moment der Weitcrverbreitung in sich tragen und durch Verschleppung auch im Hintcrlande verlustreiche Epidemien erstehen lassen, wodurch sie eine große Gefahr für die Bevölkerung bilden können. Daher ist auch das Interesse der Bevölkerung, die ferne vom Kriegsschauplatz den Sieg ihrer Helden erhofft, mit Recht gerade auf diese Krankheiten gerichtet, die ihr selber als Schreckgespenster mit Gefahr drohen. Und unter diesen Infektionskrankheiten nehmen jetzt jene den ersten Rang ein, die, durch die Verhältnisse des Krieges begünstigt, mehr denn je als Kricgslrankheiten gefürchtet werden. In welchem Hause wurde nicht über die Cholera gesprochen? Aber gerade in der letzten Zeit ist viel bie Rede von einer neuen Ansteckungsgefahr, dem Flecktyphus. Während im Laicnpublitum vom Wesen der Cholera, der Kli^ nil dieser Krankheit, von den Heilungsbestrebungen und den Schutzmaßregeln gegen sie gar viel bekannt geworden ist, da wir ja auch sonst ab und zu die Cholera eingeschleppt bekommen, ist vom Flecktyphus in der Beziehung luenig, fast nichts bekannt, da er sonst unseren Gegenden fremd ist, sich nun aber zu den anderen Schrecken des Krieges zugesellt u. daher heute von großem, allgemeinem Interesse ist. In Rußland, Galizien. Spanien und Irland ist der Flecktyphus ein gar bekannter, stets vorhandener Gast, »vahrend ihn Deutschland, Frankreich und die anderen Länder fast gar nicht kennen. Freilich, zu Kriegszeiten blieb keiner der Staaten von dieser Krankheit verschont, die nach Angaben oft eine größere Anzahl von Opfern als die Kriege selber verlangte. Die erste sichere Kunde vom Flecktyphus liegt in der gründlichen Arbeit von Fracastorius aus dem Jahre 1501, der diese Krankheit als ein neues Leiden von Cyper« nach Italien eingeschleppt wissen will. Die vielen Kriegsjahre der folgenden Jahrhunderte trugen leicht erklärlich viel zur Verbreitung der Krankheit bei, und im Dreißigjährigen Krieg wie in den Napolconischcn Fcldzügen wütete sie in großem Maße. Mit dem Aufhören der Kriege ging auch die Krankheit überall an Zahl sehr zurück, hielt sich aber dauernd in Irland, weswegen von vielen für fie die Bezeichnung „Irischer Typhus" gewählt wurde. In den Kriegen des 19. Jahrhunderts herrschte der Flecktyphus wieder in großer Ausdehnung, so im Krim-krieg, dem italienischen Fcldzug 1859, dem Russisch'türti-schcn Krieg 1877/78 (wo im Kampfe 34.700 fielen, während die Seuche 44.000 Mann dahinraffte); die Kriege der Jahre 1864. 1866, 1870/1871 hingegen blieben von bieder Krankheit verschont. Die Epidemiologie des Flecktyphus ist äußerst interessant. Wie für viele Infektionskrankheiten eine gewisse Disposition, eine gewisse Schwäche des Organismus angenommen wird, so ist eine solche Disposition, wie vielfache Beobachtungen ergeben haben, auch bei der Infizierung mit Flecktyphus von der größten Bedeutung. Meistens traten Epidemien dieser Krankheit im Anschlüsse an allgemeine soziale Mißstände auf. die sich durch Verarmung in der Lebensweise und Ernährung der einzelnen Individuen sowie der ganzen Bevölkerung kundgeben. Unterernährung, Armut und die dadurch erzwungenen schlechten Wohnungen, die die Leistungsfähigkeit der einzelnen übersteigenden Das Glöcklein des Glücks. Roman von Ludwig Rohmann. (88. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ei, Kindchen — so recht weiß ich das nun auch nicht. Aber vorstellen kann ich mir schon, daß sich der Herr Professor überall wohler fühlt als gerade in Berlin. Und wenn cr schon einmal an den Menschn, dort genug bekommt — gemütlicher und ruhiger als hier kann er kaum wohnen. Das hat nun aber noch gute Wege. Der Herr Professor hat zunächst noch so viel zu tun, daß wir keine Bange deshalb haben müssen. Und was später geschehen wird, braucht uns heute den Kopf noch nicht warin zu machen." Als er ging, begleitete ihn Eve hinaus und durch den Garten bis zum Tor. Dann ging sie langsam durch den Garten zurück ins Haus. Frau Anna sah lhr mit einiger Unruhe entgegen. „Hat Onkel Poftlau noch von dem Herrn Professor erzählt?" „Nein," sagte Eve aus tiefem Sinnen heraus. Dann setzte sie sich ans Fenster und griff nach dem Buch. „Soll ich weiter lesen?" „Wenn du willst." Gve blätterte langsam, um die Seite zu finden, bei der sie vorher unterbrochen worden war. Dann ließ sie das Vuch sinken und sah zu Frau Anna hinüber. „Was denkst du eigeiülich i'wer den Verkauf, Mutter?" „Mein Gott, Eve — nichts Bestimmtes. Und ganz gewiß auch nichts Schlimmes. Mir kam nur so der Gedanke, weil der Verkauf des Hauses für uns so sehr günstig ist -" Mas für ein Gedanke?" „Es lohnt nicht, davon zu sprechen." „Mutter, sag's mir. Es quält mich sonst —" „Ist das denn so schwer zu erraten? Onkel Pövlau ist uns der treueste Freund und er steht ganz allein. Da kam mir der Gedanke, er könnte vielleicht selbst der Käufer sein." Eve stand auf und eine feine Röte stieg ihr ins Gesicht. „Aber Professor Schlegel ist doch der Käufer! Stünde nun Ontel Pöplau so, wie du meinst, dahinter — wie sollte er dann gerade auf den Professor als Helfer verfallen sein? Er kennt ihn doch kaum. Und Mutter, welchen anderen Grund sollte dann der Professor gehabt haben als Mitleid mit uns? Das aber könnt' ich nicht ertragen, Mutter —! Wir brauchen doch kein Mitleid, nicht wahr? Und seines vor allem würde mir auf dem Herzen brennen." „Warum seines vor allein?" „Ich weiß nicht. Es bäumt sich nur plötzlich alles auf gegen den Gedanken, daß er uns bemitleiden könnte -" „Wir können ja Mitempfinden für Mitleid setzen. Empfunden hat er doch mit uns, und wir dürfen ihm dankbar sein." „Ja, aber es ist doch nicht dasselbe." Eve schwieg einen Augenblick, dann ging sie wieder zum Fenster und sah verloren hinaus. „Ich habe dir viel Not gemacht in all der schweren Zeit, Mutter. Das sehe ich nun mit einmmal und ich schäme mich. Ich habe mich gehen lassen und einen Kultus getrieben mit dem, was mein Leid ist. Ich will stolz sein, Mutter, daß niemand mehr Mitleid mit mir haben lann —" „Ach. Kind — der Stolz ist kein einwandfreier Freund; jetzt aber könnte er dir helfen — besser al» ich und all meine Liebe." 17. Kapitel. Nach Marthas Abreise hatte Ulrich ein paar unruhevolle Tage verbracht. Was da gestern geschehen war, das entschied über sein Leben, aber es war so unvermutet und eigentlich ungewollt gekommen, daß er sich nun erst damit abfinden muhte. Nun mußte er vor allem doch bald wieder nach Wonneberg zurück. Die Notwendigkeit, Martha entbehren zu müssen, erschien ihm unerträglich. Zur Arbeit hätte er doch Ruhe notwendig gehabt und die fand er nun nicht mehr. Für die paar Tage bis zur Heimreise lohnte es sich auch nicht mehr, noch eine Wohnung zu nehmen und es mit der Arbeit zu versuchen. Dann kam nun doch auch etwas anderes noch hinzu: Vor ein Paai Tagen noch mußte er wenigstens als wahrscheinlich annehmen, daß er auf die eigene Kraft angewiesen sei und wirklich energisch arbeiten müsse, um vorwärts zu kommen. Von Wonncberg hatte er ja nicht viel zu erwarten, und mit Vaters Hilfe war nur unter sehr bestimmten Voraussetzungen zu rechnen gewesen. Die Heirat mit Martha, die nun ja nicht mehr fraglich war, mußte ihn nun aber zum reichen Mann machen, der durchaus unabhängig dastehen und ohne Rücksicht auf einen Vrotberuf an feiner Fortentwicklung arbeiten sonnte. Damit das alles nun aber auch vorwärt» kam, mußte er nach Hause und die Verbindung mit Martha war das nächste und zugleich auch das wichtigste Ziel, das « anzustreben hatte.--------lIortsehung i"lgt-i Laibcichcr Zeitung Nr. 27______________________________203____________________^^_____________4. Februar 1915 Physischen Anstrengungen, Aufregungen allcr Art, geistige Übermüdung, ungenügender Schlaf. Mangel an Pflege und Ruhe, wciters die durch das Zusammengcdrängtsein vieler Personen in lleinen. oft unsauberen Räumen bedingten schädlichen Verunreinigungen der Luft und nicht in letzter Linie der so oft mit menschlichem Elend gepaarte Persönli-chc Schmutz und eigene Unrcinlichteit sind die günstigsten Faktoren für die Weitcrvcrbreituna, der Krankheit. In England brach nach einer Handclstrise im Jahre 18L2, die eine Verarmung der Bevölkerung zur Folge hatte, eine grotzo Epidemie auü, und in Rutzland traf 1905 das Wachsen der Epidemie mit dem verminderten Wohlstand infolge des Russisa>japanischen Krieges und im Jahre 1908 mit der Verarmung der Bevölkerung nach den vielen Rcvolu-tionsjahren zusammen. Aber nicht soziale Tiefstände allein sind für die Entstehung des Flecktyphus verantwortlich zu machen. Auch klimatische Einflüsse wurden beobachtet. Meist wächst der Typhus im Winter und nimmt im Sommer ab, wenngleich das Vilo verwischt wird, datz eben im Winter häufiger Mangel an Nahrung und ein größeres Husammen-sscdrängtsein in Wohnungen vorkommt. Aber beide Einflüsse lassen den eisten Frühling als die günstigste Zeit für den Typhus erkennen. Auch eine gewisse, für uns wohl weniger in Betracht kommende Nafsencmftfindlichleit ist bekannt geworden, indem zum Beispiel die eingeborene mexikanische Bevölkerung weniger unter Flecktyphus zu leiden ha-t. als die hygienischer lebenden Europäer und Nordamerilaner Mexikos. (Schluß folgt.) — Mnc Entscheidung über die Landfturmpflicht.) Ne .Korr^ Wilhelm" meldet: Aus Anlaß mehrfache! Anfragen hat das Ministerium für Landesverteidigung en ichieden, daß die Erreichung der im Landsturmgesctz bestimmten oberen Altersgrenzen auf die weitere Land-Iwrinpfllcht während des Kriegszustandes ohne Einfluß lst, vielmehr jeder in dem Verhältnis, in dem er zur Zeit der von Seiner Majestät dem Kaiser anneordne ten Aufbietung des Landsturmes landsturmftsiichtig war, unverändert auch weiterhin bis zur Auflösung des Landsturmes nach s 4 des Landsturmgesctzes landslurniftslich ug bleibt. ~ (Verwundetenfürfllrge.) In wie aufopfernder Weise sich die Damenwelt für die Kriegsveiwundeten bo tätigt, davon belommt richtige Vorstellungen, »ocr Gc, legcnheit hat, in die Üeistunnsauswcisc der Hilfskomitees an den verschiedenen Verwundctenspitälern Einblick zu ,«hmen. Das Hilfskomitee der l. und l. Reservespi-la'löfiliale an der Laibacher k. l. Ttaatsge-werbcschulc beispielsweise hat seit Beginn seiner Tätigkeit, d. h. seit der am ?. September v. I. erfolgten Spitalseröffnung, eine Arbeit geleistet, die sich in Agenden, geradezu enorm hoch zu nennenden Ziffern abspiegelt: Neu genäht wurden 68 Hemden, von denen 12 im An-ftaltLspitale Verwendung fanden, während die übrigen dem Landes« und Frauen-HilfsVereine vom Roten Kreuze für Kram zugewendet wurden; wciters 253 ^ 265 Neinklei. der, 16 -> 24 Kisscnüberzüge. 120 Armbinden und 14 dem Roten Kreuze abgegebene Schlafsäckc. Ausgebessert wurden 14U9 Hemden. 1445 Beinkleider und 21 -7. 05 Leintücher. Gemerkt wurden 154 Hemden. 163 Beinkleider, 96 Kissen-überzügc und 6 Opcralionsmäntcl. Gesäumt wurden ^4 ->. 5W kleine Tücher. Fürs Rote Kreuz wurden gestrickt: 18 Hauben. 18 Paur Stutzen, 10 Paar Socken, 12 Bauchbinden und 34 Paar Pulswärmer. Für die k. und k. Rc-scrbcspitalsfiliale der Anstalt wurden hergestellt: 944 Ko-listodindcn. 27.000 Mulltnpfcr, 400 Mullrollcn uud 1080 Wattetupfer. Diese Leistung konnte freilich nur bei der ausdauerndsten Hingabe an die freiwillig übernommene Fürsorgetätigleit erzielt werden. Die vier Fachlehrcrinnen der Anstalt, die Fräulein Klemcntine Hrovatin, Anna Schmidt, Philomcle Scnctoviö und Maria' Ve-har, sind denn auch ohne Unteriah an jedem Wochentage sechs Stunden hindurch unermüdlich an der Arbeit, bei der sie von 16 ihcer vorjährigen Schülerinnen, die sich ihnen freiwillig angeschlossen habcn, aufs emsigste unterstützt werden, was um so mehr Anerkennung verdient, als die meisten der Hilfsdienste leistenden Schülerinnen von Haus aus unbemittelt sind und nach crfolgler Unterrichts-cinstellung für Erwerb sorgen könnten. Das Ausmcch der nach freiem Entschlüsse zu bewältigenden Arbeit bringt es mit sich, datz die Komitcefräulcin, Lehrerinnen wie Schülerinnen seit Tätigkeitsbcginu mehr tn Anspruch genommen sind, als sie es während der normalen Schulzeit wären. Trotzdem brachten es die genannten Fräulein Fachlehrerinnen zuwege, in Bekanntenkreisen soviel Nah-rungs- und Gemchmittcl, Nutzgcgcnständc und Nauchzeug und zu allcdem über ^00 Kronen Bargeld zusammenzu-bckommen, dah den Verwundeten der Rescrvespitalsfiliale an der Staatsgclverbcschule ein solenner Weihnachtsabend veranstaltet und die Kost die ganze. Christwoche hindurch feicrtagsmäszig aufgebessert werden konnte. - (ttranzablösuna.) Herr Schulrat Dr. I. I. Binder ha-t dem Kriegöfürsorgcschatze der hiesigen Männer-ortögruppe des Vereines „Südmark" den Betrag von 10 X an Stelle eines Kranzes für den auf drm Felde der Ehre gefallenen Herrn k. k. Leutnant i. d. N. Hellmut Rudolf Niegcr gespendet. — (Die Ziehung) der dritten Klasse der K. k. österreichischen Klasscnlotterie findet schon am U>. und 18. Februar statt. Die P. T. Interessenten verweisen wir auf das heutige Inserat der Geschäftsstelle der K. l. Klassenlotieric Laibachcr Krcditlxnil in Laibach. — (Postsparkasse.) Im Monate Jänner betrugen in Kram die Einlagen im Sparvortehrc 74.466 1< 44 ^ im Scheckverkehr 8,003.301 k 40 n, die Rückzahlungen im Sparbertchrc 39.280 K 4 l,. im Scheckverkchre 6.298.186 Kronen 97 K. — (Der Litalnicaverein in Rudolfswert) zählte zu Anfang des Jahres 1914 126 ordentliche imd 2 Ehren-Mitglieder. Im Laufe des Jahres sind 26 Mitglieder ad-gefallen und 12 Mitglieder zugewachsen. Der Verein zählt mit Ansang des Jahres 1915 112 ordentliche uud 2 Ehrenmitglieder. Im vergangenen Jahre verlor der Verein 2 Mitglieder, die mit dem Tode abgegangen waren; es sind dies die Herren Krcisgerichtspräsident Hofrat Josef Gerde^i?, und Obcrlandesgerichtsrat Albin Smola. Der Weltkrieg hat auch dem Vereine Wunden geschlagen. Fi'mfZchn Vereinsmitglicder stehen im Felde; andere werden ihnen nach folgen. Dadurch erfahren die Einnahmen eine empfindliche Einbuße. Der Vereinsausschuß hielt im ersten Halbjahre 10 Sitzungen ab. Seit Eintritt dcr Kricgsereignisse übten, da mehrere Mitglie» der des Ausschusses in den Krieg gehen mußten, alle Funktionen dcr Obmann, dessen Stellvertreter und der Kassier aus. In den Citalnicalokalitäten wurden mehrere Unterhaltungen und Theatervorstellungen veranstaltet, darunter ein Konzert und eine Theatervorstellung zu Gunsten des Roten Kreuzes sowie eine Theatervorstellung zu Gunsten dcr Ewdcnlcntnche. Mit Rücksicht auf die ernsten Zeiten entfiel dcr übliche Silvesterabend. Statt dieser Unterhaltung widmete die i'italnicct je 25 X den kkrantcnhausvcrinaltungen in Kandia und Rudolfswert als Beitrag zum Wei'hnachtsgesckcnl, für unsere verwundeten Soldaten Das Vermögen des Vereines hatte mit Jahresschluß 1914 einen Wert von 64.168 /v 14 /l. N. (Licferunasausfchreibung.) Das t. l. österreichische Handelsmuseum in Wien teilt der Handels- und Gewerbe-kainmer in Laibach mit, daß dic Direktion dcr bosnisch-herccgovinischen Landesbahncn eine Liefcrungsausschrei-bunss über verschiedene Materialien und Vcrbrauchsacaen« stände für das Jahr 1!)l5 und das erste Halbjahr 1916 mit dem Eiureichungstermin vom 15. d. M., 12 Uhr mittags erlassen hat. Tiefe Lieferungsausschreibung betrifft Baumaterialien und Gcbäudebcstandicilc, Nclcuchtungs-, Brenn-, Dichtungs-, Putz- und Echmicrmatcrialicn, Er-sahbestandtcilc für Maschinen und Wagen. Eisenwarcn, MctnIIwarcn, Färb- und Kittwarcn, chemische und Naturprodukte. Materialien für Sattler und Tapezierer, Kautschuk-, Leder- und Tcxtilwarcn, Schläuche, Glaswaren und sonstige verschiedene Vcrbrnuchsgcgenstände. Nähcrc Daten können bei der Direktion des k. k. österreichischen Han-dclsmuseums in Wien, IX/1, Bcrgaassc Nr. 16, cin-geschen werden. — (Gefunden) wurde eine goldene Damcnuhr. Sie lann beim Schneidermeister M. DcrLaj, Maria Thc-resicnstraßc 6, abgeholt werden. — (Verstorbene in Laibach.) Ursula Costa, Private, «4 Jahre:' Matthäus Doleuc, Besihcrssohn, 17 Jahre; Maria Huber, Private, 86 Jahre; Heinrich Iuh, Schuh-mnchcr und Burner, 87 Jahre; Iosefine Tilgncr, Private, 5? Jahre; Franziska Ncbolj, Keuschlcrbgattin, 44 Jahre; Franz Iereb, Tteucrcxcluwr, 58 Jahre; Jakob Iercbic, Landsturm mann; Nikolaus Echcrzer, Gerichtsdicncr i. R., 72 Jahre; Theresia 5wdiunig, Etcueramtskoutrollorswitwe, 71 Jahre; Anton Cvelbar, Landsturmmann; Anton 2agar, Landsturmmann. Mnenlatonrnfth „Ideal". Heute letzter Tag des schönen Programmes mit dem Drama „Die Ehre des Kassiers". Freitag auf vielseitiges Verlangen „Ewige Zeugen". Sen» sations-.Nriminalroman. Samstag: „Die schreckliche Erdbebenkatastrophe in Italien". Der Krieg. Telegramme des k. k. Teleflraphen-Korrespmwent-Vureaus. Afterreich «Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 3. Februar. Amtlich wird vcrlautbart: 3. Februar 19l5 mittags. In den Oftvestidcn wurden neue, sehr heftige Angrifft, die auch nachts andauerten, wieder unter schweren Verlusten der Nüssen zurückgeschlagen. Tie Kämpfe im mittleren Waldgebicte nehmen einen günstigen Verlauf. Die verbündeten Truppen, die gestern vom Feinde hartnäckig verteidigte Höhenstellungen er. "berten. machten tausend Gefannene und erbeuteten meh. rere Maschinengewehre. In Polen und Westgalizien ift die Situation unverändert. Es herrscht arößtentells Nutze. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: "- Höfer, FML. Kaiserliche Handschreiben. Wien, 3. Februar. Seine Majestät der Kaiser yat nachstehende Allerhöchste Handschreiben erlassen: Lieber Freiherr von H au ensch ild-V au er! Auf Ihr Anstichen enthebe Ich Sie unter gleichzeitiger Genehmigung Ihrer Übernahme in den dauernden Ruhe-^Md m Gnaden von der Stelle des Präsidenten Meines fersten Rechnungshofes Indem Ich Ihnen bei diesem blasse für Ihr vieliährigcs ausgezeichnetes Wirken Meine volle Anerkennung aussprcche, verleihe Ich Ihnen taxfrei Meinen Leopold Orden erster Klaffe. Wien, am 3. Februar 1915. Franz Joseph m. p. Stürgkh m. P. ! Lieber Prinz zu H oh enl ohe-'Sch ilNngs-fürst! Ich ernenne Sie zum Präsidenten Meines Obersten Rechnungshofes. Wien, am 3. Februar 1915. Franz Joseph m. ?. Stürgkh m. p. Wechsel im lärntnischen Landespräsidium und in der tllstenländischcn StaMalterc,. Wien, 3. Februar. Wie das t. k. Telegraphen.Korie-spondcnzburcau erfährt, wurde der bisherige Landcspräsi-oent in itärnten. Dr. Alfred Freiherr von Frics-Slene, an Stelle dcs Prinzen Hohcnlohc zum Statthalter in Trieft und im Mstcnlande unv ver im Ministerium dcs Innern in Verwendung stehende tzofrat Doktor Karl Graf Lodron-Lateranozum Landespräsi. denten in Kärntcn ernannt. Eine gemeinsame Ministerkonferenz. Wien, 3. Februar. Heute fand unter Vorsitz des Ministers dcs Äuhcrn eine gemeinsame Ministerlonferenz nistcrkonferenz statt. An derselben nahmen dir Ministerpräsidenten Grafen Stürglh und Tisza, dcr gemeinsame Finanzminister Ritter von Bilinöki, Kriegsminister Ritter von Krobatin, dcr Stellvertreter de8 Marinelommanoan-ten Vizeadmiral von Keiler tcil, seitens dcr österreichischen Regierung dcr Minister für Landesverteidigung Freiherr von Gcorai. dcr Handelsministcr Dr. von Schuster, Finanz« minister Freiherr von Engel, seitens der ungarischen Regierung Honvcdminister Varun Hazcn, FinanzministeL Dr. Tcleszkh, Handclsministcr Harkany. Das Protokoll führtc (^m'ralkonslil Ritter von Günther. Varon Burian nab zunächst eine eingehende Darlegung der nutzeren politischen Situation. Dann wurden laufende gemeinsame Angelegenheiten beraten. Hieran schlotz sich eine Diskussion über einige'finanzielle und wirtschaftliche Fragen, die mtt dem Kriege im Zusammenhange stehen. Der Bud aft ester Bürgermeister an der Front. Budapest, 2. Februar. Das Ung. Tel.-Korr.-Aur. meldet aus dem Kricgsftresseqliarticr: Der Vuracrmelster der Haupt- und Residenzstadt Budapest, Dr. Varczv, «N aus der Front vom Besuche des Budapester Korps yeu^ früh im Standorte des Armecoberko.nmandos enu c'"' sen'um Seiner k. und k. Hoheit dcm Arme"derlomman dantcn Fcldmarschali Erzherzog <5rledrlch,ul lad.ing zmn Besuche der Vudapcfter Truppen ,«n Laibachcr Zeitung Nr. 27___________________________204________ 4. Februar 1915 tcrtänigslen Dank auszudrücken. Bürgermeister Doktor Varczr» Hut Seiner t. und k. Hoheit von den nuf der Reise aus der Front empfangenen Eindrücken Bericht erstattet. Der Bürgermeister besuchte die Vudaftester Truppen in ihren Stellungen bis zur äußersten Schützenlinie. Der Bürgermeister hat eine Menge von Liebesgaben mitgebracht. Er sprach mit wahrer Begeisterung über die in der Front herrschende Stimmung. Ten Truppen sieht man die Strapazen der vergangenen Monate nicht an. Man gewinnt im Gegenteile dm Eindruck, daß die schweren Proben unsere braven Soldaten an Seele und Körper unvergleichlich widerstandsfähig gemacht haben. Der Zustand der Truppen ist ein vorzüglicher. Die Ausrüstung ist den erhöhten Anforderungen vollständig entsprechend, die Verpflegung reichlich und gut. Die Truppen sind in dem erhebenden Bewußtsein der bisherigen Leistungen von stolzer Zuverficht erfüllt. Auch die sanitären Verhältnisse sind tadellos. Der Bürgermeister wurde anch vom General der Infanterie Frei-herm Conrud von Höhendorf, dem Ehef des General-stabes, empfangen, zum Dejeuner bei Seiner ?. und k. Hoheit dem Erzherzog Friedrich geladen und sehte am Nachmittag seine Reise nach Budapest fort. Kriegseriunerungsartilcl. Wien, 3. Februar, über persönliche Initiative des Ministers Trnka wurdc im Ministerium für öffentliche Arbeiten eine neue Aktion vorbereitet, die den besten Er« folg verspricht. Es wurden künstlerische Entwürfe und Modelle von ^ricssserinnerungsarliteln, vorwiegend Gc-brauchsgcncnständcn, erworben, aus denen dann eine Auswahl von Objekten getroffen wurde, die von tüchtigen Produzenten, vorwiegend unter Heranziehung der Hausindustrie, hergestellt und in beschränkter Anzahl bestellt wurden. Diese Objekte sollen in einer demnächst zu eröffnen« den Verkaufsausstellung dein Publikum zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung wird demnächst im österreichischen Museum für ilunst und Industrie eröffnet worden. Keine Erhöhung der Zuclerpreise. Wien, 3. Februar. Der Zentralverein der Rüben-zuckerindustric Österreichs und Ungarns teilt mit: über Anregung der Regierung fanden sett längerer Zeit Verhandlungen innerhalb der Zuckerindustrie statt, dnmit die Öffentlichkeit darüber beruhigt werden könne, daß bis zur neuen Ernte der Preis für Konsumzuckcr keine weitere Erhölmng erfahren werde. Da es sich ergab, daß die Raffinerien die zur Deckung des voraussichtlichen Inlandsbedarfes erforderlichen Nohzuckcrmengen bereits gesichert haben, wurde in der heutigen Vollversammlung der vereinigten österreichischen Zuckcrraffincrien, in der fast alle arbeitenden Raffinerien vertreten waren, der einstimmige Beschluß gefaßt, in den nächsten Tagen der Regierung die bindende Erklärung abzugeben, daß die Raffinerien mindestens 100 Prozent des Inlandsrasfi-naoelontigents während der heurigen Naffinationskam-pagne erzeugen und bis zum Beginn der neuen Ernte zum unveränderten derzeitigen Großftreise von 79 X für 100 Kilogramm Basis Prima Raffinade Großbrote dem Handel und dem Konfum znr Verfügung stellen werden. Welters haben die Raffinerien beschlossen, soweit sie auf Gnmd ihrer Rohzuckcrdcckung in die Lage kommen, über l00 Prozent dos RaffinadekontingeM hinaus noch weitere fünf Prozent in Weißzuckcr vorzubereiten und gleichfalls bis zur neuen Ernte für den Inlandverbrauch zu reservieren, um bei allenfalls eintretenden: Bedarf an Zucker zum Zwecke der Vermischung mit Vnckmehl über die erforderlichen Vorräte zu verfügen. Hinrichtungen in Sarajevo. Sarajevo, 3. Februar. Heute um 9 Uhr früh wurden im Hofe des Fcstungsgefänquisfes die im Hochverratsprozesse zum Tode verurteilten Veljko (!ubri-noviö, Miüko Iovanoviö und Danilo Ili6 hingerichtet. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Die gleichfalls zum Tod^ verurteilten Jakob Milovi6 uud Njedol Kerovi6 wurden begnadigt und die Todesstrafe in lebenslang» lichen, beziehungsweise 20 jährigen schweren Kerler umgewandelt. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 3. Februar. Meldung des Wolff-Bureaus: Oroßei Hauptquartier, 3. Februar. Westlicher Kriegs-schcn plch: Französische Angriffe gegen unsere Stelln«» gen bci Perthes wurden abgewiesen. Auf den übrig..« Fronten fanden nur Artillerielämpfe ftatt. — Östlicher Kricsisschauftlatz: Von der oftpreußischen Grenze nichts Neues. In Polen nördlich der Weichsel haben die Ka-vallcrlctämpfe mit dem Zurückwerfen der Nüssen sseendet. Südlich der Weichsel führte unser Angriff östlich Bnli. mrlu zur Eroberung des Dorfes Humin; um Wola-Hzi-dlowiccla wird noch gclämvft. Seit dem 1. Februar sind hier über 400N Gefangene gemacht und acht Maschinen-gewehrc erbeutet worden. Russische Nachtangriffe siegen unsere Stellungen an der Vzura wurden abgewiesen. Oberste Heeresleitung. Dcr Ncichslanzlcr über das bayrische Heer. — Aus» fprüche Kaiser Wilhelms. Mümhen, 2. Februar. Die Münchener Neuesten Nachrichten" bringen in ihrem Morgenblalte von den Nciseschilderungcn Ludwig Ganghofers zur deutschen Front den fünften Brief unter der Überschrift: „Im Hauptquartier", in welchem Ganghofer eine Unterredung mit dem Reichskanzler von Vethmaun-Hollweg schildert. Dabei kam der Reichskanzler in anerkennenden Worten nuf die verläßliche Tüchtigkeit des bayrischen Heeres zu sprechen. Er äußerte sich folgendermaßen: Bewunderns-wect ist, was zu Hause an Opferwilligkeit geleistet wird, abci die Unruhe, die sich daheim in manchen Erscheinungen äußert, begreift »nan hier im Felde nicht ganz. Zu irgend n, clcher Unruhe ist doch nicht der qeringste (^rund v'chan'tn. Eine Zeit, wie die jetzige, ist imm.'r schn-er fü" ^llc nnd jeden. Das muß eben überwund'n n^oen, und wir werden es überwinden. Wenn mcin sicht, wie tu-ytig i.nd beharrlich im Felde gearbeitet wird, n.cht nur '»?: dc Front, sondern auch hinter der Front n.>:d zwiirbcn den Kämpfen, dann wird man >hig, fü?/'. sich sichcr, wird vertrauensvoll und wird im nötigen Maße pednsdig. Ganghofer erzählt sodann über den Kaiser: Auch in der heißesten Erregung verliert der Kaiser nie dic Herrschaft über sein Wort. Ganghofer hörte den Kaiser in einem solchen Falle sagen: Das ist stark, aber dumm ist es auch. Ein Glück, daß die Wahrheit auf die Tauer immer klüger ist und die schnelleren Beine hat. Ein ritterliches Verhalten einzelner Gegner erfreut ihn, Noch kaum einen zweiten Deutschen habe ich über die guten Eigenschaften, über die zähe Tapferkeit und die klil ^stechnischcn Leistungen unserer Feinde so obMir, so gereckt und anerkennend urteilen hören, wie dn» Feu!-^chen Uai'tt. Auch gegen England hörte ich vom Kaiser lein inl Zorn maßloses Wort. Im Gespräche mit dem V.":,lt!.'r ..ncs neutralen Staates sagte dcr Kmlcr- (5ie sind doch Sftortsmann. Wenn beim Wettrennen nach und i.-nh aür icl'.wächcrcn Konkurrenten aussll, l^r. ringen nur noch zmci der stärksten Pferde um den Sieg Huben S,e schon einmal gesehen, daß der Iodo^ dcs ,^icrdc?, wolclics nachzulassen droht, mit der Pcltsch? nach dem Jockei) des Pferdes schlug, das ehrgeizig und besser bci Kräften ist? Darauf ein Kopfschüttcln des Bpon^man-ncs. Nun, warum schlägt dann Englanu nach uns, warum schlägt es nicht nach seinem s^:r werdenden Oaul'c und noch ein anderes Kniserwort, von dem ich glaube, daß es festgehalten werden muß: Viele von dnl Leuten, die uns Deutsche immer nach Äußerlichkeiten dcs Schliffs beurteilen, uns immer Barbaren ncnncn, scheinen nicht zu wissen, daß zwischen Zivilisation und Kultur ein großer Unterschied ist. England ist gewiß eine höchst zivilisierte Nation. Im Salon merkt man das immer, aber Kultur haben, bedeutet tiefstes Gewissen, höchste Moral besitzen. Wenn man im Auslande von mir sagt, ich hätte die Absicht, ein Weltreich zu gründen, so ist das der hellste Unsinn, der je über mich geredet wurde. Aber in der Moral, im Gewissen und im Fleiß der Deutschen steckt eine erobernde Kraft, die sich die Welt erschließen wird. Die württcmbergifche ltammer. Ttuttaart, 2. Februar. Die Kammer trat nachmit» tags zu einer kurzen Kriegslagung zusammen. Ministerpräsident von Wcizsäclcn führte untcr anderem aus: Dcr König hat mich beauftragt, in seinem Namen den Ständen auszusprcchcu, lvas sein Herz tics und unablässig belvcgt. Sich vom Geiste der tapferen Württembergcr, die in noch nie dagewesener Zahl zur Verteidigung dcs deutschen Vaterlandes hinausgezogen sind, zu überzeugen und aus berufenstem Munde das Lob ihrer Tapferkeit zu vernch-men, war dem Könige die freudigste, vollste Genugtuung. Jeder fühlt bis inS Innerste die Gerechtigkeit dcr deutschen Sache und ihres KampfcZ um Sein oder Nichtsein. Uns alle, dürfen wir sagcn, packt ein hciligcr Zorn, dcnn wir wissen, daß die deutsche Politil cine Politik des Fric-dcns war. Der Deutsche erstrebt nichts als freie Weiterentwicklung zum Schutze des Friedens. Auch zu Hause wol-lcn wir und müssen wir bis zum guten Endziele durchhalten. Dazu gehört besonders die vaterländische Pflicht, jene entschlossene wirtschaftliche Sparsamkeit, die uns auch auf diesem Gebiete dcr Zukunft ohnc So>.-ge entgegensehen läht. Hier bedarf es auch dcr öffentlichen Hilfe. Der vorliegende Gesetzentwurf, ein Nachtrag zum Finanzgeschc, ist bestimmt, dcn finanziellen Anforderungen, dic an dcn Staat gestellt werden, zu genügen. Die Staatsrcgierung zweifelt nicht an der einmütigen Haltung der Stände, ihrerseits zu tun, was ihre Pflicht ist. Ein Volkskrieg ift es, den wir mit der Wucht unserer Kraft führen. Die Früchte werden reifen für alle Teile unseres glänzend j bewährten Volkes, zum Höile der jugendfrischen, aufstrebenden deutschen Nation. Die deutsche Sozialdemolratie gegen Liebknecht. Berlin, 3. Februar. Der „Vorwärts" veröffentlicht folgende Erklärung: Die fozialdemotratischc Fraktion dcs deutschen Reichstages hat in ihrer Sitzung am Dienstag nach eingehender Besprechung folgendes beschlossen: Die Fraktion schließt sich den über die Abstimmung Liebknechts abgegebenen Erklärungen des Fraktionsvorstan-dcs vom 2. Dezember 19l4 an, verurteilt den von Liebknecht begangenen Disziplincrrbruch auf das schärfste. weist die von ihm verbreitete Begründung seiner Abftim-mung als unvereinbar mit den Interessen der deutschen Sozialdemokratic entschieden zurück und verurteilt ebenso die von Liebknecht im Auslande verbreiteten irreführenden Mitteilungen über Vorgänge innerhalb der Partei. Da der Fraktion nach dem Organisationsstatut die Handhabe zu weiteren Maßnahmen nicht zusteht, muß sie die endgültige Entscheidung dem nächsten Parteitag anheimstellen. Ferner beschloß die Fraktion: Die Fraktionsab-stimnmng im Plenum dcs Reichstages hat geschlossen zu erfolgen, fowcit nicht für dcn einzelnen Fall die Abstimmung ausdrücklich freigegeben wlrd. Glaubt ein Fraktionsmitglicd nach seiner Überzeugung an der geschlossenen Abstimmung in der Fraktion nicht teilnehmen zu können, so steht ihm das Recht zu, der Abstimmung fern zu bleiben, ohne daß dies einen demonstlrariven Charakter tragen darf. Ein Lehrturs für Redner ilbcr die Bolköcrnährung im Kriege. Berlin, A. Februar. Minister dcs Imicrn Dr. Dcl-brück eröffnete heute den von ihm veranstalteten Lehrturs für Redner über die Voltscrnährung im Kriege vor cttva 650 Rednern des ganzen Reiches und aller Berufskreis«. Die wehrpflichtigen Belgier. Berlin, 3. Februar. Das Wolff-Vureau meldet: Die holländische Zeitung „Tclegraaf" läßt sich aus Oberpelt in dcr belgischen Provinz Limburg berichten, daß alle dort ansässigen jungen Belgier vom Militärgouverneur den Nefehl erhielten, sich auf dem Rathausc zu melden, um in das deutsche Heer eingestellt zu werden. „Tele-graaf" selbst gibt dm Bericht seines, wie er sagt, zuverlässigen Korrespondenten mit dem Vorbehalte wieder, er lasse die Frage ofscn, ob nicht eine unrichtige Auslegung des deutschen Befehles durch die untergeordneten Beamten vorliege. In der Tat ist an der Nachricht kein wahres Wort. Wohl sind die militärpflichtigen Belgier zur Kontrollvcrsammlung einberufen worden, aber es wurde den Leuten versichert, daß die Kontrollversammlungen lediglich den Zweck hätten, eine tlbersicht über die nn Lande verbliebenen Wehrpflichtigen zu erhalten. Eine Absicht, sie in das Heer einzustellen, bestehe nicht. Im übrigen trat der Militärgouverncur schon am 1. November 1914 Gerüchten gleichen Inhaltes durch einen zweisprachigen deutschen und vlämischen Anschlag in der Provinz Limburg entgegen. Der Berichterstatter deL „Telcgraaf" unterrichtet also in diesem Falle, mag er ttuch sonst noch so zuverlässig sein, sein Blatt in irreführender Weise. Eine Fahrplanlsnferenz in Milnchen. München, 3. Februar. Heute vormittags begann im Verkchrsministcrium die Fahrplankonfcrcnz für dcn Som» mcrdienst 1915. An der Konferenz nahmen Vertreter deutscher, österreichischer und ungarischer Staatscisenbahnvcr-waltungen, dcr größeren Privalbahncn der beiden Staaten und dcr Schiffahrtsuntcrnehmungcn, ferner Vertreter Dänemarks, Italiens, Luxcmburgs. dcr Niederlande, Norwegens und dcr Schweiz teil. Für die zweitägigen Beratungen wurden bisher 102 Einzelvorträge angemeldet. Frankreich Deutsche Flieger über französischen Städten, Paris, 3. Februar. Der „Temps" meldet: Ein deutsches Flugzeug überflog Nancy und warf Bomben >nd Pfeile ab, die, ohne Schaden anzurichten, im Viertel des Gütcrbahnhofes niederfielen. Durch Platzen einer Bombe wurde ein Knabe im Schulhose leicht verletzt. Zwei deutsche Flugzeuge überflogen Luneville. Eines wurde bci Vathimenil zur Landung gezwungen, das an° dcre cntlam. Gin deutsches Flugzeug warf Bomben über Rcmircmont ab. Eine Vomve platzte vor dem Schul-hausc, es wurde jedoch niemand verletzt. Auf Fabriken in Cheaufontain und die Automobilsabrik Lorraine Ditrich wurden von einem Flugzeuge Bomben geworfen, verursachten aber nur geringen Materialschaden. Paris, 3. Februar. „Petit Parisien" meldet aus Dünlirchen: Zwei deutsche Flugzeuge wurden in der Nähe von Dünkirchcn schwer beschädigt aufgefunden. Sie werden augenblicklich einer Ausbesserung unterzogen. Man glaubt, daß die Flugzeuge an dcn letzten Angriffen auf Dünlirchcn teilnahmen und von Granaten getroffen wurden. Die Insassen konnten im Schutze der Dunkelheit fliehen. In dcr Nähe dcs Balmhofes Dünkirchen wurde auch eine deutsche Flugzeugschraube gefunden. Herabsetzung der Studiendauer an der Marineschule. Paris, 3. Februar. Nach dem «Temps" wurde die Studiendauer auf der Marineschule durch ein Dekret auf zehn Monate herabgesetzt. Die Schüler der Marineschule erhallen demnach nach einem zehnmonatlichen Studium den Rang eines Marinc-Aspiranten. ! Mißliche Lage der freien Verufe. Paris, 2. Februar. Dem ..Temps" zufolge legte eine Abordnung von Vertretern der freien Berufe dem Justiz« minister Vriand ihre durch dcn Krieg verursachte mißliche üage dar und drückte dabei den Wunsch aus, die Regierung Lmbacher Zeitung Nr. 27______________________________205_____________________________^_______4. Februar 1915 möge dessen eingedenk sein, wenn die Frage der Mictzah- lung im Parlamente zur Erörterung stehen wcrde. Vriand versprach, im nächsten Ministerra-t dic berechtigten Wünsche der Abordnung vorzutragen und zu unterstützen. Die Zensur. Pari», 3. Februar. Zum ersten Male hat die französische Zensur nun auch die Militärkritik beanständet, und zwar kritische Äußerungen?>es Generals Berthaut im «Petit Journal", worin er sich anscheinend über den russischen Verbündeten auslich. Der Fall Desclaud. Paris, 3. Februar. „Petit Parisien" meldet: Rechtsanwalt Labori hat es abgelehnt, die Verteidigung des Genera Izahlmcisters Desclaud Zu übernehmen, da es ihm unmöglich sei, angesichts der Angriffe eines gewissen Teiles der Presse gegen Desclaud als ehemaligen Kabinetts-chef Caillaux' und als Zeuge im Prozesse Caillaux die Verteidigung unbefangen durchzuführen. Her Seekrieg D« Operationen der deutsche,» Unterseeboote. London, 3. Februar. „Central News" erfahren aus Oaris, baß der englische Dampfer „Ikaria" der bei Vavre torpediert worden wnr, im Hafen aesunken ist Hin Teil der Bemannung wurde gerettet ' London. 3. Februar. Die .Shipping Gazzette" setzt e.ne Vclolimmn von 500 Pfund Sterling für d e Ve-mannunss d^enigen Handelsschiffes aus. das zuerst "n deutsches lwersoeboot zum Sinken br na/ Verl.n. 3. Februar. Aus sicherer Quelle wird folgender Gehennbefehl der englischen Admiralität bekannt- Wc-!?cn Auftretens deutscher Unterseeboote im englischen und bischen Kanal sollen sofort alle englischen Handelsschiffe neutrale Flaggen hissen u. alle Abzeichen, wie Reederei-eichen. Namen ufw. verdecken. Hausflaggen sind nicht zu fuhren. Dieser Vefchl ist geheimzuhalten. London, 2. Februar. ..Lloyds" erhöhen infolge des Angriffe deutscher Untcrscelioole dic Velsicherungs-rate um 20 bis !00 <>/'' für Fahrten nach allen Richtungen. Paris, 3. Februar. Das „Journal" äuhert sich in lobenden Ausdrüclcn über den Kommandanten des Unterseebootes 21. der zunächst für die Rettimg der Mannschaften gesorgt habe. Die Angelegenheit sei nicht ohne Trag. weite und man müsse staunen, dah Deutschland so viele Offiziere habe. die imstande seien, so gefährliche Leistun^ gen auszuführen. Paris. 3. Februar. Der Vorstoß der deutschen Ulltech'cboote in der Irischen See und die Versenkung von vier englischen Handelsdampfern erregt in Frankreich großes Aufsehen. Die Presse tröstet' dns Publikum mit dem Hinweis darauf, daß nur wenig Unterseeboote eine derartige Leistung vollbringen kö'un-ten, welche von der Besatzung große Kühnheit und vom Boot große Leistungsfähigkeit verlange. Wenn me deutsche Marine Handelsschiffe versenkt, ohne der Besatzung Zeit zum Verlassen des Schiffes zu geben, sn dies eine neue schreiende Verletzung der Menschen-Techte. Newyort, 3. Februar. „World" schreibt zum Angriffe des deutschen Unterseebootes in der Irischen See: Der Angriff vom Samstag ist eine Warnunss für den größeren Teil des britischen Handels. Zukünftig werden die Verbindungswege zwischen Newyork und Liverpool, so gut sie auch in der Mitte des Ozeans abpatrouillicrt werden mögen, in der Nähe der englischen Küste Gefahren ausweisen, die nicht außeracht gelassen werden dürfen. Das bedeutet für die Vereinigten Staaten elne ebenso große Unannehmlichkeit, wie für Großbritannien und Frankreich. Die Frachtsätze und Versicherungen werden in die Hohe gehen. Vis jetzt vermochte die Seemacht der Verbündeten den neutralen Handel mit den verbündeten Ländern zu schützen. Wenn aber feindliche Tauchboote an dem Ausgange der britischen Handels-nute mn Werke sind, laufen war Gefahr, die Haupt-markte zu verlieren und haben verschiedene andere Kom-pmationcn zu gewärtigen. Der Bedarf an amerikanischen schiffen wird jetzt größer sein als je. Der 34. Grimsbycr Fischerdampfer verloren gegangen. London, 3. Februar. Der Grimsbyer Fischer-oampfer „Earl Oward" wird samt der Besatzung verloren gegeben. Es ist der 34. Grimsbycr Fischerdampfer, der seit Beginn des Krieges verloren gegangen ist. Gute Prisen. L'ndvn. 3. Februar. Das deutsche Segelschiff ..Viga° nella" wurde zusammen mit anderen kleinen Schiffen als «Ute Prise erklärt. Die Schiffsverkänfe in Amerika. London, 2. Februar. Nach einer Vieldung des „Daily hvonicle" aus Newyorl tft die „Dacia" gestern von Gal» vefton nach Rotterdam mit einer Ladung Baumwolle im Werte von 75.00U Pfund Sterling mit der Bestimmung nach Bremen abgegangen. Das frühere deutsche Schiff „Pionier", das von der Staudard Oil-Company angekauft und in das amerikanische Schiffsregister eingetragen worden ist. fuhr mit einer Ladung Petroleum ab. Morgen wird noch ein anderes ehemaliges deutsches Schiff. „Mo-rene", folgen. England «icreiichall, britische Gnroctompanicn vermißt. London, 3. Februar. Wie „Daily Chronicle" erfährt, worden feit den letzten Kämpfen bei La Vassse vierein-halb Kompanien der britischen Garde vermißt. Die Anaft vor den Zeppelinen. London, 8. Februar. In Woolwich verlautete gestern, dah fünf Zeppeline über Hornchurch und über anderen Orten gesehen wurden. Tic Stadt wurde sofort verfinstert, jedoch bald wieder erleuchtet. In London wurden besondere Poliznmannschaften aufgeboten. Aus dem Obcrhausc. London, 2. Februar. Lord C r e w e teilte mit, die Regieruug beabsichtige nicht, Vorlagen einzubriugen, die im Zeichen von Parteigegensätzen stehen, sonderu sich ausschließlich auf Arbeiten zu beschränken, die die Fortsetzung des Krieges betreffen. Aus dem Unterhause. London, 2. Februar. Das Unterhaus trat zur Wiederaufnahme der ordentlichen Session zusammen. Nona r Law führte aus, obwohl die Verantwortung de? die Kriegführung bei der Regierung liegen müsse und obwohl es der Opposition freistehe, Kritii zu üben oder sich der Kritik zu enthalten, werde sie sich nur durch nationale Rücksichten und nicht von Parteiintcressen leiten lassen, wenn sie Kritik übe. Premierminister Asquith erklärte, die Regierung übernehme die alleinige Verantwortung für die Kriegführung, mache aber nahezu täglich der Oftposition Mitteilungen über diplomatische und an-dcre Fragen. Die Opposition leiste der Regierung eine unschätzbare, patriotische Mitwirkung. Kundssebungeu acgcn die Teuerung. Kondon, 2. Februar. Das Organ der Londoner Arbeiterpartei, „Daily Citizen", tüiidigt an, daß am 13. d. M. in 44 größeren Städten Kundgebungen gegen die Teuerung stattfinden werden. Norwegen. Eine Sympathiekundgebung, des früheren Staatsministers Kollnow fUr dic Entente. Köln, A. Februar. Nach einem Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" erklärte vor kurzem in einer Studentenversammlung der frühere norwegische Staats-ministcr Konnow, unbeschädigt der Neutralität müsse dic öffentliche Meinung zu Tatsachen, wie dem Schicksal Bei» gicns. entschieden Stellung nehmen. Das Verhältnis Nor« wegens zu Deutschland sei zwa-r in diesem Kriege stets freundlich gctvescn; die Sympathien der Norweger seicn aber überwiegend auf Seite der Entente. Englands Sieg gelte als selbstverständlich. — Hiezu wird in dem Telegramme bemerkt: Sollte es die Absicht des Ministers gewesen sein. seinen Landsleuten Pa-rteinahme für Belgien und England anzuraten, so würden wir eine solche öffentliche Aufforderung zur Sympathiekundgebung für unsere Gegner niit der Neutralität Norwegens schwer in Einklang bringen können. Wir hoffen, uns nicht zu täuschen, wenn wir voraussetzen, daß die Ncde des Staatsministers in der uonvegischen Öffentlichkeit selbst nicht unwidersprochen bleiben wird. Die Folgerungen, die Deutschlands Feinde aus den Erklärungen des StaatsministcrS ziehen könnten, werden vielleicht diesem selbst nicht erwünscht sein. England, das die norwegischen Schiffahrtsintcrefsen so wenig rücksichtsvoll behandelt, kann durch solche Mhcrungen nur in der Meinung bestärkt luerdcn. dah es sich in Norwegen noch mehr erlaiiben darf. Rumänien. Gegen de« lärmenden Patriotismus. Bukarest, 3. Februar. „Viitorul" wendet sich gegen den lärmenden Patriotismus, wie ihn die „Nationale Altion" und andere ähnliche Unternehmunaen unter anderem Namen betätigen und die „Epoca se,t kurzem betreibt. Die öffentliche Meinung bewies durch chre Haltung, daß sie sich eines reineren, aufaeNarten Pawotis-mu; befleißige. Auch die tendenziösen Erfindungen der „Epoca" werden daran nichts ändern. Neuerliche Versuche des Blattes, die Diskussion über dic Zweckmäßigkeit einer rumänischen Altion wieder 3« eröffnen werden wie bisher die Regierung in kemer Weise beeinflussen. Die verantwortlichen Kreise haben heute Besseres zu tun, als die Phantasien der einen oder der anderen ench zu nehmen. Bulgarien. Die Durchfuhr bulgarischer Waren durch Rumänien. Sofia, Z.Februar. (Agence Mgrafthique Bulgare.) Der Direktor der bulgarischen Eisenbahnen ist gestern nach Bularcst abgereist, um die technischen Einzelheiten der Durchfuhr bulgarischer Waren durch Rumänien zu regeln. Diese Regelung wird voraussichtlich auf der Grundlage erfolgen, dah die Anzahl der Wagen, die dem bulgarischen Handel werde zur Verfügung stehen können, festgesetzt wird. Die Türkei Meldungen von muselmanischen Kriegsfreiwilligen. Konslantinopel, 2. Februar. Noch immer melden sich zahlreiche muselmanische Kriegsfreiwillige. Etwa 300 Afghanen find von hier und aus der Provinz bereits nach dem Kriegsschauplatz abgegangen. Ein aus den Mewlewi-Dcrwischen gebildetes Bataillon wird in einigen Tagen ab» gehen. Mehr als 1000 kurdische Reiter sind auf dem meso» ftotamischcn Kriegsschauplatz eingetroffen. Der mächtige Arnberhäuptling Emir Ibn Reschid wird in Bagdad er« wcrrtet. Ennlische Umtriebe in SUdperfien. Konstantinopel, Ü. Februar. Das ottomanische Infor-mationsburcau erfährt, dah England beabsichtige, in Süd» persicn einen musclmanischcn Emir als Prinz einzusehen, um die ^wirkliche Gewalt in diesem Gebiete auszuüben. Der für diesen Posten auserschene Kandidat ist der musel-manische Inder Agathan, der der Sekte der Ismailiten angehört und von einer alten persischen Familie abzuftaM' men behauptet. Er ist alö Söldling Englands bekannt und genießt in Indien keinerlei Achtung, geschweige denn in Persicn. Dasselbe Bureau erfährt, dah der indische Stamm Hostval, der an der indisch-afghanischen Grenze wohnt, sich empört und Tudschi angegriffen habe. T>ie Vereinigten Staaten von Amerika Eine Ncntralitäwliaa. London, 8. Februar. Die „Times" melden aus Washiuglou: Das Mitglied des Repräsentantenhauses, Vartholdt, hielt in Washington eine Versammlung der Tculsch-Ameritancr ab, worin eine amerikanische Neutra» litätsliga gegründet wurde. Der Korrespondent der «Times" erblickt in der Gründung einen Erfolg der Propaganda Dernburgtz. Das Ziel der Liga, die von Vertretern deutsch-mnerikanischer Vereine gegründet und von den Iren unterstützt wird, ist, bei den nächsten Wahlen Ein» fluh auszuübcu. Die Mitgliederzahl der deutschen Ver« eine wird auf fünf Millionen geschätzt. Der Korrespondent der ..Times" meint, dah die deutschen Stimmen nicht nur bei der Präsidentenwahl einen wichtigen Faktor ausmachen, sondern, da die Deutschen über vie ganze Union verbreitet seien, sie auch imstande sein werden, einer gro« hen Zahl der Kongreßmitglieder Unannehmlichkeiten zu bereiten, luenn diese auf die Wünsche der Neutralität»» liga keine Rücksicht nehmen. Das erste Ziel der Liga ift, „die wirkliche amerikanische Neutralität herzustellen und die Neutralität von der Dicnstbarkcit gegenüber den For« derungcn fremder Mächte zu befreien". Die Liga steckte sich weiter als Ziel, die freie offene See für den amerikanische!! Handel und den unbehinderten .^xmdel für folche Güter zu erlangen, wc nach dem Völkerrecht keine Konterbande sind. Die Liga tritt ferner für die fofortige An» nähme des Gesetzentwurfes ein, wodurch die Ausfuhr von Kriegsvorräten verboten wird, fowie für die Annahme des Gesetzes über den Ankauf von Handelsschiffen. Die Liga fordert weiter, dah Unterseekabel zwischen den Vereinig, ten Staaten und Deutschland gelegt werden. Der Korre« spondcnt der „Times" fügt hinzu, dah in politischen Krei» sen Entrüstung über die Ncutralitütsliga herrsche, lxch aber die Entrüstung mit Besorgnis gemischt sei. Die Schiff ankaufsbill. Washington, 3. Februar. Im Weißen Hause fand heute eine Konferenz statt, nach welcher mitgeteilt wurde, daß die Regierung der Vill über den Ankauf fremder Schiffe wahrscheinlich dic Erklärung hinzufügn werde, daß sie lein einziges Schiff taufen würde, desse» Anlauf einen Konflikt mit den europäisch^' Kr'eaf^ren. den entstehen lassen könnte. Präsidcnt W'lso" M^ einem solchen Kompromiß geneigt, um o,e «"< v des Gesetzes zu sichern. Laibacher Zeitung Nr. 2? 206 4. Februar 1915 Ein Anschlag auf die Canadian-Pacific. Rcwyork, Z. Februar. Es wurde ein Attentat verübt, das bezweckte, die Bahnbrücke der Canadian« Pacific°Bahn zwischen Vanceboro im Staate Viaine und Saint Croix in Neu-Vraunschweig mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Auf der amerikanischen Seite der Brücke wurde ein Mann unter dem Verdachte, dah er die Explosion verursacht habe, verhaftet. Offiziell wird erllärt, daß die Brücke nur leicht beschädigt wurde. Montreal, 3. Februar. Die Explosion auf der Brücke der Canadian-Pacific-Bahn hatte nur eine kurze Verspätung für die die Brücke passierenden Züge zur Folge. Newyorl, 3. Februar. (Reuter-Meldung.) Zu dem Dynamitanschlage gegen die Vriicle von Vauccboro wird weitcrs berichtet: Der Verhaftete gab an, Werner von Horn zu heißen und 37 Jahre alt zu sein. Er gestand ein, das Dynamit zur Explosion gebracht zu haben, weil Kanada ein Feind feines Vaterlandes sei, und sagt, er könne nicht ausgeliefert werden, weil es sich um ein politisches Vergehen handelt. Eifcnbnhnunalllck. Wien, 3. sscbruar. Dic k. k. Direktion für die Linien der StaatsbahlMscllschaft teilt mit: Tcr heute in Wicn Ostbahnhof um 7 Uhr 40 Minuten früh fällige Mistelbacher Pcrsoncnzun Nr. 230 ist auf den vor der Station Gcras-dorf cmgchaltcncn, in Wicn Ostbahnhof um 6 Uhr 55 Minuten früh fälligen Präger Schnellzug Nr. 208 zweifellos bei dichtem Neucl aus einer bisher noch nicht sichergestellten Ursache angefahren, wobei von den in dem letzten Wagen des Schnellzuges befindlichen Nciscndcn vier schwere und 15 leichte Verletzungen erlitten. Der Schnellzug Nr. 208, von welchem die letzten zwei Wagen entgleisten, setzte mit den intakten restlichen Wagen die Fahrt nach Wien Ostbahnhof fort und brachte die Verletzten mit. Das Sanitätslorps der Nahn und die freiwillige Rct-tungsgesellschast leisteten den Verletzten die erste Hilfe. Die Schwerverletzten wurden in ein Spital gebracht und die Leichtverletzten der häuslichen Pflege übergeben. Die bahnamtlichen Erhebungen sind im Zuge. Wien, 3. Februar. In Ergänzung der Verlautbarung über den Vcrkchrsunfall l'ei der Sta-tion Gerasdorf wird mitgeteilt, dah die amtlichen Erhebungen über die Unfallsursache mit allem Nachdruck geführt werden und noch nicht abgeschlossen werden konnten. Soviel bis jetzt festgestellt worden ist, mußte der Vrünncr Schnellzug Nr. 20« vor der Station Gerasdorf, in welcher infolge starken Verkehres die vorhandenen Geleise durch Kreuzungszügc besetzt waren, angehalten werden. Der diesem Zuge nachfolgende Mistelbacher Personenzug Nr. 230 überfuhr das angeblich auf Halt gestellte Raumabschlutzsignnl und gelangte infolgedessen an den Zug Nr. 208. Die Ursachen des Unfalles sind bis jetzt noch nicht vollständig mifgeklärt. Unzweifelhaft hat jedoch die durch den außerordentlich dichten Nebel gehemmte Fernsicht zum Umfange desselben wesentlich beigetragen. Bei dem Unfälle wurde der Ne-ferbcleutnant Heinrich Köhler des Landsturmbataillons Nr. 56 getötet. Schwer verletzt wurden: Friedrich Kolcila, 34 Jahre alt, Infanterist des t. und l. Infanterieregiments Brunn, Vruch des rechten Unterschenkels und Quetschung der Brust, ferner Otto Lewy, 28 Jahre alt. Zugsführer des Eisenbahnrcgimcnles aus Prag, Quetschwunden der Nase lind des Hinterhauptes. Beide wurden im Garnisons-spitnl Nr. 2 untergebracht. Außerdem sind 30 Personen leicht verletzt, von welchen fünf der Spitalsbchandlung übergeben wurden, während die übrigen 25 sich in häuslicher Pflege befinden. Ziehung der Tilrkenlose. Wicn, 3. Februar. Bei der heutigen Ziehung fiel der Haupttteffer mit 2W.0W Franken auf 3ir. 944 l U3. Je 4000 Frautcn gewinnen 405.914 und 1,469.413. Nach Zchluß des Blattes eingelangt. Lyon, 3. Februar. „Nouveliste" meldet aus Soissons: Die Trinkwasscrbehälter in Soissons erlitten durch die deutsche Beschießung bedeutenden Schaden, der jedoch nach zweitägiger Arbeit wieder aufgebessert werden konnte. Der Bürgermeister von Eoissons hat Maßnahmen getroffen, um die Wirkung der Vrm,dgranaten zu bekämpfen. Lundun, 3. Februar. Auf der Greal-Wcstern-Vahn wurde gestern in der Nähe von Avonmouth der Versuch gemacht, einen Eisenbahnzug. in dem Truppen und Munition vermutet wurden, durch Auflegen von Klippcnstückcn auf die Schienen zur Entgleisung zu bringen, doch wurde durch die Wache der Versuch rechtzeitig entdeckt. — (Der städtische Vislaufplat» unter Tivott) ist be reits eröffnet. Iabreskarlcn sind bei der Stadtkasse und beim Hausbesorger am Gislaufplahe, Tageskarten bei der Tageskasse am Eislaufpletzc erhältlich. Zur Erleichterung für Nesilchcr, die nicht Saisonkartcn lösen, sind Vlocks zu 12 Slück Karlen eingeführt, die 4 /< 80 k kosten. Deu Liebhabern des Eislnnfsports ist dermalen Gelegenheit geboten, den Weltmeister im Eislaussftort, Hem, Ernest Oft ft ach er aus Wicn, zu beobachten, der täglich in den Abendstunden auf dem Eislausftlcche die schwierigsten Figuren und Evolutionen mit der größten Eleganz ausführt Theater, Kunst und Literatur. — lEin Konzert in der Domtirche.) Der Domftfarr-Cäcilienverein in Laibach veranstaltet Donnerstag den 11. d. M. iil der Domkirche ein Konzert, bestehend aus Orgel- und Gesangsstücken. Als Organist wird bci diesem Konzerte Herr Gnslon Zuccoli aus Trieft, Professor am Konservatorium in Trienst, mitwirken. Das Programm wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Der Eintritt zu diesem Konzert wird unentgeltlich sein; wohl aber werden freiwillige, auch kleinste Gaben — zu Gunsten dcs Roten Kreuzes — am Abend des Konzertes bei dem Haufttkirchcntor und bci dem Nebentor dankbarst entgegengenommen werben. Emil Marriot Knstänäige Frauen Neuester Vanä äer AUstein-Vücher VerlagVIlsrein^o.Vcrlin-Mlen Iu beziehen äurch: lg. V. 31sini22^r H ?eä ZHmdsrgZ Meteorologische Beobachtungen in Laibach Teehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm "7s 2 U. NT^ "^4 ^i ^b^9 ^U^schwaH^s^tMb^bewT"! ^9«i.Ab. 43 8-11? »_________heiter 4,> 7 U. F. I 42 b> -9 0j SN. ichwach > bewöltt >00 Ta5 TageZmittel Krr gestrigen Tnnvcratm «»eträßt -10 b». Normale -14». Vlonatvübersicht. Der verflossene Monat Jänner wa> mild, dabei aber trüb und nah. — Die Beobachtungen am Thermometer liefern durchschnittlich ü: Cclsiusgraden: Um 7 Nhi friid-2 0'. um 2 Uhr nachmittags 1b', um 9 Uhr abends -0 8°, s° daß die mittlere Lufttemperatur tns Monates-0 4« beträgt, um 19" über dem Normale; Maximum 8 8» am 4,. Minimum -17 v" am 31. früh. - Die Beobachtungen am Barometer geben 72?-A mm als mittleren Luftdruck, um 6 6 mm unter dem Normale; Maximum 744 7 am 20. früh, Minimum 71^-5 am 23 mittags. — Nasse Tage gab rS 18. darunter 13 mit Schnee und 3 solche, wo drr Niede, schlag weniger alo 1 0 mm betrug; es fülen im ganzen 1?6 b mm. Regen und Schnee, wouon 29 7 mm Ncgrn als Mristdetraq auf orn 3. entfallen. — Die Witterung war im ersten Diittel eine Fortsetzung des milden und regnerischen Wetters im vorigen Monate; im zweiten Drittel begann der cigenNiche Winter mit Tempcratlnen unter dem Orsncroimlt und fast »nunter« broch»'nen Tchnerfällen; doch waren inzwischen auch einige nnlde Ta,ie Elst im letzten Drittel vi-rscharste sich der ^>ost und oerst,eq sich am letzten des Monates nach er olgter Äush'lterung f»st auf -18°. - Ausfallend ist der nird,ige Valometc,stand währeud des ganzen Monates; nur um orn 20. h.,>m erhob sich derselbe einigermohrn. sonst blieb er immer niedrig und slink mitunter in seltene T'esm; die rom O/^ean lommenden Dünste fanden am Luftdruck leinen erheblichen W^eistind. kamen in Massen herangezogen und vcrd,chtet^l sich leicht zu wüsseiincn Emue,flocken. Ein Vollbmittel. Als solches darf der als schmerz« stillende, Ätustcl nud Nerven lräftigeude Ciureibung bestbetannte «Molls Frauzbrannlweiu und Salz» gelten, der v« Gliederreihen und den andeien ssolqen von Ertältungen allssemeinste und erfolgreichste Anwendung findet. Preis «iner Flasche li 2 —. Täglicher Veriaud gegen Postnachnahme durch Apotheker A Moll, tu l Hoflieferaut. Wien, !., Tuchlaubrn 9, In den Depots der Piouiuz verlange man ausdrücklich Mol ls Präparat mrt dessen Schutzmarke und Untelschrist. b218 2 Anzeige. Den P. T. Käufern des Kokses machen wir die höfliche Anzeige, daß wir von nnn an bis ans weiteres keinen Koks mehr verkanfen können. Laibach, am 2. Februar 1915. 272 Gasanstalt. Tonhalle - Großer Saal Samstag den 6. März 1915, abends V*8 Uhr Klavier-Abend JULIUS VARGA. 270 Näheres wird nooh bekanntgegeben. 2—1 Ä Woll (sonnBeitig), bestehend aus zwei Zimmern, ' Badezimmer, Kal>iuett. Küche, Speisekammer samt Zugehör 3 1 ist zum Maitermin zu vergeben: Rudolfsbahnstp. 7, bei 3. Buggenig. Sehr schöne drei-, event, vier-zimmerige, auch für Kanzlei geeignete 223 3 Wohnung im I. Stock, am schönsten Platze Slovenski trg Nr. 8 (Gerichtsplatz) ist per sofort zu vergeben. Vom Schlnerze tief gebeugt, geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannte« die traurige Nachricht, daß unsere innigstgeliebte Mntter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante, Frau HlrlMa Oosta am 1. Februar d. I. nach längerem schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, selig im Herrn entschlafen nnd Mittwoch den 3. d. M. auf dem Friedhofe zum Hl. Kreuz zur ewigen Ruhe bcigcscht worden ist. Für die uns erwiesene Teilnahme sowie für das zahlreiche, ehrende Geleite der teueren Dahingeschiedenen am letzten Wege sprechen wir allcn uuseren innigstgefühlten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen. Stäbliscke VeNaltunMustllll L°!b°ch. Lmbocher Ieitun« Ni. 27 207 ________________^___________4. Febru« 191 ö____ Amtsblatt. 219 3-3 g. 2165. Kundmachung. Nus der Friedrich Giegmund Frei« "Herr von Gchwitzen'schen Stiftung für wahrhaft arme, notleidende, in Laibach wohn» hafte Witw n und Fräulein uom lrain. Herren« stände gelangen pro 1915 drei Stiftung«« Prübenden zu je 1!52 li (zweihundertzweiund« fünfzig) zkioiien zur Verleihung. Ve:wandte des Stifters bis zum 4. Grade, wenn sie auch nicht von diesem Stande wären, und unter den übrigen Bewerbeiinuen jene, welche sich wegen Krankheit in erhöhter Notlage befinden, haben den Vorzug. Die Vttteihung dieser Stiftungspräbenben erfolgt nach Anordnung des Stifters jeweilig für ein Jahr, doch lann ausnahmsweise die Verinhung auf Lebenszeit an solche Bewerbe, rinnen erfola.cn, welche mit einem chronischen unheilbaren Leiden behütet find und dies durch «in ärztliches Zeugnis nachweisen. Bewerberinnen um obige Stiftungsprä-benden haben ihre Gesuche bis längstens 20. Februar 1915 bei der l. l. Landcssezierung i« Laibach eixzu» bringen und sich über Älter, eiwaige Kranlheit, Vern,0genSlofiglcit und sittliches Verraten, ferner »it der B.statigMg des lrainischen Landesausschusses, daß ihre Familien dem lraunschen Herrenstande angehören, oder in welchem Grade sie mit dem Stifter verwandt sind, endlich über den ledigen oder Wiiwenstand und über ihren Wohnort in Laibach do» lumrntarisch auszuweisen. Ein aNfälliger Kranlheitszustand ist durch nn ärztliches Zeugnis zu erweisen. K. k. Landesregierung für Kram. Laibach, 27. Jänner 1915. 262 Präs 2'4 4d/15/1. Vezirksgerichtsvorstchcrstelle. Beim k. t. Bezirlsgerichte Pöllau ist die Neurtsgerichlsvorsteherstelle der VIII. Rangs» llasse zu besehen, Gesuche bis längstens 14. Februar 19lb an das l. l. Landesgerichts'Piäsidium Graz. K. k. LandesgerichtsPräfidinm Graz, am 1. Februar 191b. 244 C 15/15/1 Oklic. Marija Mulej, zasebnica na. Milah at. 13, toži Franceta Trobevšok, po-sestnika iz Praprotnega Zakalora St. 11, sedaj neznanega bivalisèa v Ameriki, Be je podala pri c. kr. okr. sodniji v Kamniku tožba zaradi 3Ü0 K s prip. Na podstavi te tožbe se je doloèil narok na dan 10. februarja 1915 dopoldne ob 9. uri pri podpisanemu sodišèu soba St. 6. V obrambo pravic toženca se postavlja skrbnikom za èin Jos. Prus-öik iz Kamnika. C. kr. okrajno sodišèe Kamnik odd., IL, dne 29. januarja 1915. 245 E 214/14/9, E 223/14/14, E 320/14/9 Versteigerungseditt. Beim unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, werden nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert: 1-) das Hans in Windischdorf Nr. 22 !amt Grundstücken Grdb. Einl. 297 auf k 8227 40 b bewertet, am 24. Februar 1915, vormittags 9 Uhr, 2.) das Haus Nr. 7 in Knmmerdorf >anlt Grundstücken und Znbehör, Grdb. E'nl. 9 u»d 97 auf 4^!98 k 95 n bewertet, am 10. Februar 19 15, vormittags 9 Uhr, 3.) das Ha»s samt Grundstucken und Zubehör in Wosail Nr. 3, Gldb. Einl, 3 bewertet anf 2021 k 08 d. Grundstücke 's- Z. 9. 22, 23, 24, 54. bewertet aä 9 "uf 1295 k 82 d, »6 22 ans 146 K 20 d, ».ä 23 auf 230 k 44 ll, aä 24 «Uf 17? X 44 1. und »ä 54 auf 1206 L "5 d. Grundstücke E. Z. 149 und 255 »ä Osiluitz, bewertet auf 120 3 99 d und 5 X 30 n, am 2 4. Februar 1915, vormittags 10 Uhr. Das geringste Gebot, unter welchem ein Verkauf nicht stattfindet, beträgt: kä 1.) 2865 k 96 t». llä 2.) 5484 k 99 k und aä 3.) zusammen 3469 k 46 n. Die Versteigenlilgsbedingungen, und die diese Liegenschaften betreffenden Urkunden, künnen beim unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 4 eingesehen werden. Rechte, welche diese Versteigerung unzulässig machen würden, sind spätestens im anberaumten Verstcigerungstermine, vor Beginn der Versteigerung, bei Gericht an« zumelden, widrigens sie zum Nachteile eines gutgläubigen Erstehers in Ansehung der Liegenschaft selbst nicht mehr geltend gemacht werden könnten. Von deu weiteren Vorkommnissen des Versteigernngsverfahrens werden die Per-sonen, für welche zur Zeit an den Liegenschaften Rechte oder Lasten begründet sind oder im Laufe des Versteigerungsverfahrens begründet werden, in dem Falle nur durch Anschlag bei Gericht in Kenntnis geseht, als sie weder im Sprengel des unten bezeichneten Gerichtes wohnen, noch diesem einen am Gerichtsorte wohnhaften Zu° stellungsbevollmächtigteu namhaft zu machen. K. k. Bezirksgericht Gottschee, Abt. II., am 26. Jänner 1915. 214 3—3 T 2/15/2 Uvedba postopanja, da se za mrtvega proglasi Franc Cigale. Le-ta je bil rojen 2. oktobra 1867 T Novem svetu župnije Hotedršice kot zakonski sin posestnika Jurija Cigale in njegove žene Lize, rojene Tomažin. Odšel je leta 1891 v Ame-riko, delal pri nekem kanalskem podjetju in stanoval pri Gregorju PetrovèiÈ. Kakor so iznovedali po-jasnilniki in tudi Gregor Petrovèiè je leta 1893 zginil. Govorilo se je, da je prišel v bolnišnico in tarn umrl. Tozadevne poizvedbe, ki so se vršile pri c. in kr. gen. konzulatu v Cbicagi so pa ostale brezuspešne. Ker utegne potemtakem nastopiti zakouita domneva smrti po zmislu § 24 at. 1 o. d. z. po besedilu s ces ukazom z dne 12. oktobra 1914, St. 276 d. z. upeljane novele k drž. zakonu, se uvede na prošnjo Ivana Cigale, koèarja v Martinovem hribu, posto-pauje vnameu proglasitve pogrešanega za mrtvega. Vsakdo se torej pozivlja, da sporoèi sodišèu ali skrbuiku go-spodu Janezu Šemrov, posestniku v Hotedršici, kar bi vedel o imenovanem France Cigale se pozivlja, da se zglasi pri podpisanera sodišèu ali mu na drug naèin da na znanjc, da še živi. Po 20. februarju 1916 razsodilo bo sodiaèe po zopetni prošnji o pro-glasitvi za rartvega. C. kr. deželuo sodišèe Ljubljana, odd. I1L, dne 20. januarja 1915. ~218 " Sa 2/15/6 Oklic. V poravnalnem postopanju Franja Mlakarja, trgovca v Lescah, se imenuje mesto odstopivsega gospoda Ivana Zarka za novega poravnalnega upravi-telja g. Ivan Cvar, posestnik v Lescah. C. kr. deželno sodiS6e Ljubljana, odd. III., dne 27. januarja 1915. 207 Firm. 38, Gen. IV, 240/15 PMBmbe pri žb upisonl zadrugi. V /adruznem registru se je vpisala dne 25. januarja 1915 pri zadrugi: Vodovodna zadruga v Spodnji Šiški registrorana zadruga z omej. zavezo, Wasserversorgungsgenossenschaft in Unterschischka G. m.b. H. prememba. Sklenila se je na obÈnera zboru dne 14. prosinca t. 1. razdružba in je stopila zadruga z likvidacijo. Firma se glasi odslej tako, da se pristavite registrovanemu besedilu še besedi: „v likvidaciji'', odnosno „in Liquidation". Likvidatorjem sta izvoljena Eduard Zelenka, posestnik in Fran Borštnar, pristav južne železnice v Spodnji Siški. Upniki naj se zglasijo pri zadrugi. C. kr. deželno kot trgovsko so-dišèe, Ljubljana odd. III., dne 25. januarja 1915. 3—1 215 3—2 T 27/14/4 Uvedba postopanja, da se za mrtvega proglasi Tomaž Meden. Le-ta je bil 7. decembra 1810 v Begunjah štev. 36 kot zakonski sin Andreja in Helene Meden rojen. Po smrti svoje žene je pred 55. leti nenadoma izginil iz domaÈega kraja; od tistega Èasa ni bilo veè glasu o njem. Ker utegne potemtakem nastopiti domneva smrti po zmislu § 24 St. 1 o. d. z., se uvaja po prosnji Janeza PetriÈ, posestnika iz Begunj štev. 51, zastopanega po notarju Završniku v Cerknici, postopanje v namen proglasitve pogrešanega za mrtvega. Vsakdo se torej pozivlja, da sporoÈi scdišèu ali skrbuiku gospodu Jerneju Debevc, posestniku v Begunjah St. 20, kar bi vedel o imenovanemu. Tomaž Meden se pozivlja, da se zglasi pri podpisanem sodiäcu ali mu na drug naèin da na znanje, da še živi. Po 20. februarju 1916 razsodilo bo 8odišÈe po zopetni prošnji o pro-glasitvi za mrtvega. C. kr. deželno sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 20. januarja 1915. 211 Firm. 32, Einz. II, 205/3 Premembe pri že vpisani firmi. V registru se je vpisala dne 25. januarja 1915 pri firmi: besedilo: Maria Cik sedež: Ljubljana obratni predmet: prodfvja obleke naslednja prememba: Imejiteljica tvrdke Marija Cik umrl a. Trgovino opravlja za èas zapu-šèinske razprave in na raèun zapušÈine gospa Marija Polach. Tvrdko podpisuje Marija Polach na ta naèin, da podpiše besedilo firme. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe Ljubljana, odd. III., dne 25. januarja 1915.__________________________ 210 Firm. 41, Rg. A I, 194/2 Premembe pri že vpisani firmi. V registru se je vpisala dne 25. januarja 1915 pri firmi: besedilo: Maèek & Co. sedež: Ljubljana naslednja prememba : Izstopil je dru-žabnik Gilbert Schiffermüller s 1. ja-nuarjem 1915. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe Ljubljana, odd., III. dne 25. jauuarja 1915.__________________________ 140 3—1 Firm. 28, Gen. V, 199/8 Premeinbe pri že vpisani zadrogi. V zadružnem registru se je vpisala dne 13. januvarja 1915 pri zadrugi: Živinorejska zadruga v Gorenjem Logatcu, registrirana zadruga z omej. zarezo, naslerlnja prememba: Na obènem zboru dne 27. decembra 1914 se je sklenila razdružitev in likvidacija. Likvidatorjem soizvoljeni dosedanji èlani naèelstva : Franc Isteniè, Franc Tomazini, Josip Šemrov in Matija Gosar. Firma se glasi odslej: Živinorejska zadruga v Gorenjem Logatcu, r. z. z o. z. v likvidaciji. Upniki naj se zglasijo pri zadrugt C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljnni, odd. III., dne 13. januarja 1915. Dražbeni oklic. E77/14/u Dne 19. februarja 1915 predpoldne ob 9. uri bo na lieu mesta na Selu pri Strelaeu po posameznih parcelah na podstavi odobremh pogojev dražba sledoÈih nepremiènin : ZemljiSka Vloi. pare. Oznaèba nopremiènin Ceailn» vred.ost ^jmanj^ knjiga ät. ßt. r________________________ _____ | _______________________________ K | h | K 1 h Družinska va» 111 1?3 2 hiši, 2 Bvinjaka, hlev, 892 skedenj, kozolec 635 — 424 — , , 328 1 gozd 8B3 69 576 72 , > 328/ 9 » 544 26 802 84 , , 32H/26 > 2a6 08 170 7sä ! , , -Ö28I21 > 103 60 69 «6 I , 333 pašnik 18 52 1_ 34 , » 870/1 njiva 624 12 436 08 » 872/2 » 249 84 166 56 I , » 877/1 » 488 04 326 36 i » «31/2 . 123 40 8. 26 I , > 8S9 vrt 146 28 97 62 , » 890 njiva 918 — 612 — , » 8^2 vrt 257 28 171 62 , » 900 njiva 406 40 20 92 > 901/2 padoik 99 60 66 40 I » »102 njiva 301 68 201 12 » » M05/2 travnik 176L — 1174 — » »912/1 njiva 4H7 20 311 4ß » 915/1 pafinik 49 63 33 02 » 446/4 » 264 10 169 40 > 682/6 * 304 07 207 70 I » 112 904/1 go_d 194 46 129 6* ! » » 905/1 travnik 923 40 615 fO I » 291 963 nj.ra 4H0 8« 320 JJ Belacerkev 766 1936 vinograd 405 60 <"U w C. kr. okrajna sodnlja v Rudolfovcm, odd. lVn dne 14. januvarja 1915. Laibacher Zeitung Nr. 27__________________________203_____________________________________4. Februar 1915 Besitzen Sie schon ein Los für die 3. Klasse der K.k.österr. Klassenlotterie? Ziehung am 16. und 18. Februar Es bommen zur Verlosung 4000 ßewinne «on H 1,130.800 - Preis für neueintretende Spieler: i ^ 11 "Ti r~^ 11 ~° |K 120-1 I K 60- I I K 30- | | K 15- | Preis für Besitzer des Loses der Vorklasse: v v v v /1 /2 /4 /8 I K 40-1 | K 20- I I K 10- I K 5-- I Bestellung per Karte genügt. Spielpläne gratis und franko. Bestellen Sie sofort bei der Geschäftsstelle der k. k. österr. Klassen • Lotterie -,,, , Laibacher Kreditbank in Laibach und deren Filialen in Klagenfurt, Görz, Triest, Cilli und Spalato. Die alljährlichen Unterstützungen der Dr.Löschner-Mader-Stiftung für arme Witwen und Waisen der Mitglieder des Vereines der Ärzte in Krain werden im Laufe des Monatos Februar 1915 verteilt. Gesuche, belegt mit der amtllohen Be »tatiguug der Düiftitfkeit, müssen "bis 2CX Fe"bruax 1- T- an den AupRoluiß des Äizie-V< reines geleitet werden. Auf später einlangende Gesuche wird keine RückMCht g« uoinmt u. Laibaoh, 3. Februar 11)16. 267 Dr». A. Praunseis, J>x». V. Gregori6, dsa Schriftführer. ' dzt. Präses. Schönes, großes 227 3~3 Monatzimmer mit elektrischer Beleuchtung, ist zu vergeben: Dalmatingasse 15, II, St., rechts. Zu Vermieten sofort oder zum Maitermin ein schönes Lokal Im Hause Nr. 1 In der Sohellenburg-gatae, K»-u*-mib'-r dein Kasino. Nil'ieri-B ebenda, im 1. Stock oiler aus jFr*»ni»<»li< bktsit im Friseurlokal ilex E. Na-Viniek. 251 2 1 Geld-Darlehen »tich oMie Hürgcn, ohne Vorspoaen, erhalten Personen je;,meu) he> K 4' monuilicIiiT Abzahlung *oww Hypo thekar-lVirl-hoi. -ff¦¦kmi.-n