Mo. XII. Wöchentlicher Ausznlg ' von Zeitungen. Laybach den 19^» Merzen 1783. Heil Dik/ Freudengeber Joseph! Viele, Grosie Freude blühn um D:innt Thron! Und des Deutschen warme Dankgefthle, Seme gan^e Liebe sind Dein Lohn. N.om dcn iten März. AXcn znen Ienner dies Jahrs ist ^^ ln Gott verschieden, Se. Eminenz Hr. Kardinal Johannes Kosme vonKunha, Erzbischof v. Evora, in dem 67 Jahre seines Alters, durch dessen Tod nun is Kardinalshüte zu vergeben sind. Der neulich schon erwähnte Brief der rußischen Kaiserin an ihren Am-baffadeur zu Warschau, macht hier viel Aufsehens und scheinet die Aufmerksamkeit Sr. Heiligkeit sehr zu beschäftigen. Das geheime Konsistorium ist nun auf den i?ten festgesetzt. Neapel den zten Hornung. Die Nachrichten von Mesima, und Kaladrien wegen den großen Schaden , den daß Erdbeben solle verursachet haben, waren zu übereilend gewesen ; denn, ob man schon den bestimmten Schaden, und die Zahl der Todten nicht weiß, so ist es doch zu-verlaßlich, daß der Schaden, und idie Anzahl der Todten weit geringer seye, als man erzehlt hatte. Was aber die Oerter a: belangt, welche in Kalabrien dem Erdbeben unter-lworfen waren, so sind diese folgende : 6irace) Hiuopoli , <üa-Mnuovo? LaLU2t3) KoäalQO) ?a1- Florenz den :t?n März. Indeme Se. Majest., die Kaiserin von Nußland / die Jesuiten in ihren vorigen Institut behalten will, so hat Sie aus dieser Absicht dem Hrn. Be-nislawsky, Domherrn, Primicerium und Koadjutoren des Erzbischof Stanislai von Mohilov, nach Rom zu <^r. Heiligkeit geschikt, welcher dcn i8ten Hornung nach Florenz gekommen, und bey dem Kardinal Hcr-zan :c. in Rom die Wohnung haben wird. Er erzchlte in Florenz, daß die Monarchin, und alle Grossen des Reichs denen Jesuiten ungemein ge- z neigt sind, und ihren P. Vikarium j Genera'em in besonderen Ehren ha-l! bei?/ und in Petersburg sind alle Per-, sonen einstimmig, um ihre Kirchen nut der Lateinischen m vereinigen, daß in Petersburg s Jesuiten sind, denen die katholische Kirche anvertrauet! worden, samt den dabey gelegenen großen Gcbaude, allwo sie sich immer in Unterrichtung deren Christ-glaubigen beschäftigen, aus dicstnAb-schen werden auch viele Jesuiten in die entfernsten Landschaften dieses Reiches als Mißionarii verschickt, dann in diesem Reich werden über 2 Millionen Katholicken gezahlet, welche aus Mangel deren Priestern der geistlichen Nahrung beraubet sind. In Weißrußland sind nun cmjetzo 202 Jesuiten/ und 22 Novizen. Se. Heiligkeit hatten auf das Schreiben Sr. Majest. von Nußlano gcantwor-zet/ Sie könnte das Institut von Jesuiten, aus erheblichen Msachen, nicht zulassen. Die ganze Welt aber ist einer erstaunlichen Beobachtung auf diese außerordentliche Gesandschaft. — Ich habe diesen Artikel aus einem Ital. Batt entlehnt. Amsterdam den i6tcn Ho nung. In England sind kais. Komissairs angekomcn, um Matrosen und Werkleute, welche durch den Frieden Feyerabend bekommen, einzuladen, nach Trieft zu kommen, wo sie Arbeit und gute Bedingungen finden würden. Wieder ein fataler Schlag für unsere Handlung ! Nach einer neuen ^Verordnung in Dännemarkt soll, !wie verlautet, den fremden Schiffen künftig nur erlaubt seyn, in die dänischen Kolonien einzuführen, keineswegs aber, e5 sey was es wolle, aus-zufül)N'N,so daß hinführo diese Schisse mit blossen Pallast zurücklehren müßten. Bonden den izten Hornung. Es wird jezt ein Kriegsgericht über den Obristlicutenant Kokburne, wege seinem Betragen zu St» Eustatz, gehalten. Bon Neuyork sind viele Loyalisten nach Schottland gegangen, und im April erwartet man bey 200 Familien daselbst; jede erhält 600 Morgen Landes, und es ist ihnen verwilliget >worden , eine Stadt von 220 Hau-'sern/ auf einem ihnen gefälligen Platz zu zu bäum. Sie erhalten überdies von der Negierung Lcbcnsmittel auf 12 Vonate, und alle Gcräthschaften zum Ackerbau und Fischfang. Man wird alles anwenden um die Fischerey in Grosbrittanien in Aufnahme zu bringen. Zu St. Johns auf Terreneuve wiro jederzett eine starke Besamung liegen, welcl^ auf die genaue Beobachtung der Traktaten halten soll. Die Tuchhändler haben jezt einen sehr großen Abgang, mehrere haben ihr ganzes Waarenl;ger verkauft. ' DieAmerikanerw,llenallcnFrem-dsn, die sich bey ihnen niederzulassen gesinnet sind, eine völlige Gewiffens-sreyhcit veriwtten ; doch solle die PresbyterianischeReligion, die Herrschende im Staat seyn. Paris den 22ten Aornung. Die französischen Weine künftigbin wie die portugiesischen in England eingeführet und keinen starkern ^oll zahlen dürfen, so wird dieses für unsern Handel/ einen Gegenstand von 16 Millionen ausmachen. Der Herr von Arkon, Erfinder der schwimmenden Battcrien/ befindet sich wirklich hier. Herr v. Vergennes ist zum Grand d Espagne der ersten Klaffe ernannt worden, und hat den Orden des goldenen Miesses erhalten. Se. Majestät der König baben Dero Botschafter am Londnerhofe cmen jährlichen Gehalt von 160,000 ^lv. ausgeworfen, d nuit Se. Exzellenz imt allem Der>) Stellezukommenden Pracht erftheinen können. «Aorhero bestand die Bestallung dic- ">r Gesandschaft aus 1^022 Liv. jährlich. Der General, Graf von Roch am-oeau, welcher die königl. Armee in Nordamerika anführte, ist am i8ten allhier zurück angekommen. Hiev ist das Gerücht, das englis. Ministerium sey mit dem Grafen von Aranda in Unterhandlung wegen Abtrettung von Gibraltar. "Warschau. Aus Petersburg wird unterm 2len Febr. folgendes gemeldet : " Der Obristlieutenant von N'plujew, ein Sohn des geheimen Raths und Sc-nateurs von Nepjulav, kam den 2ten dieses aus der Krnnm hier an, und wurde von Ihro Majeji. der Kaiserin zum Obersteil avancin. Er kom-mandirte die Avantgarde von dem Korps des Grafen von Balmain, mit welcher er gegen den Aufrührer Batir Geari, Bruder des regierenden Chans, abgeschi.kt war, den er auch in den Karas Baftrschen Gebirgen, in einem Dorfe Tausch-Akr-schura, mit etwa 1000 Mann antraf. Durch ein geschicktes Manöuvre mit seinem kleinen Kommando von 200 Mann, überfiel er die Rebellen in diesem Dorfe, tödtete 70 Mann, zer-streuete die übrigen, und bemachtig-jte sich ihrer ganzen Bagage. Beatit Gcrai rettete sich zwar durch die Flucht, der Oberstlieutenant höhlte aber denselben ein, und nahm ibn nahe am schwarzen Meere, bey der Schwester des Chans, wohin er Ze-siüchtct war, gefangen. ' » Aus »W Aus Vähmen. M k Es wurde vor wenig Wochen bald duV'ch Reisende, bald durch schriftliche Nachrichten berichtet, daß in den Militär-Oekonomiehäusem alle Arbeiten eingestellet seyen. Ein öffentliches Blatt behauptet das Gegentheil. Wien. Es haben Se. k. k. Majest. das Cckatzmeisteramt des Großfürsten-thums Siebenbürgen, welches schon seit mehr als 50 Jahren erledigt war/ zu erneuern, und den Herrn Grafen 1 ^eleki für diese Würde zu ernennen^ geruhet. Alle ausländische Abbees, die sich bloß von der Messe ernähren, sollen > sobald als möglich abgeschaft werden. Zu Trieft kommen viele jüdische Famili n aus der Türkey an/ aus Furcht eines nahen Krieges. Todtenverzeichmß. Nro. 90. auf der Vorstadt, deniQ. März, der Florian Lipitsch, Fleisch-hackerknecht, alt so Jahr. Nro. 41. in derKrakau, den loten März, dem Hrn. Franz Martinz, Kanzellist, s. S. alt 6 Jahr. Nro. 24. aufder Pollana, den n. dem Mathias Inglitsch, Tagl. sein S- alt 2 Jahr. ' Nro. 12. vor dem deutschen Tb or, den 11. März, der wohlcdlgcb. Herr Joseph Garzarolli, k. k. Postmeister, und Richter zu Oberleybach, alt 6c> Jahr. Nro. 241. in der Spitalgasse, den 12. März, Barth. Iuliani, alt 60 I. Nro. zo. vor dein deutschen Tbor, den 12. März, dem Michael Wardch s. K. Nothgetauft. Nro. 12. vor tcm Spitaltbor, den 73. März, der wohlehrwürdige P. Fortunat Kuß, Augustiner, alt 59 I. Nro. 33. aufder Pollana, den 13. März, dem Barth.'Thümnick, s.S. alt 1 Jahr. > Nro. 59. aufdem Schabieg, den 14. März, dem Bencdikt Hofcr, s. T. alt 9 Monat. Nro. 2s. in der Kröngaffc, den 14. dem Barth.Urbas, s. Weib, alt 33I. Brodgewicht. ^aut der nüt iZten Dec. i782.besche-henen Ausrechnung, solle künftighin pr. 1 kr. L Sold - 29z 1 Label pr. 5 Sold - j 1 4 2 Gedruckt in der Kleinmayrischen Buchdruckerey, log. in der St.PetersvorstMNro. 31.