XIX. J ahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule ZMZeLrTDTjLrg- Veröffentlicht von den Direction am Schlüsse des Studienjahres UU /e-k . / *■ 'feiIf kL '• ÄVTrÄ Inhalt. 1. Beitrag zur Kenntnis der Marhurger Brunnenwässer. Von Prof. Robert. Spill er. 2. Der Traum in der epischen Dichtung. Von Prof. Anton Nagele. 3. Schulnachrichten. Vom Director. Verlag der k. k. Oberrealsehule. Druck von Ed. Janschitz Ni^r. (L. Kralik) in Marburg a. D. J? 40, U Beitrag zur Kenntnis der Marburger Brunnenwässer. Von Prof'. Robert S p i 11 e r. Als die ersten und wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Gesundheitspflege müssen die Reinhaltung der menschlichen Wohnplätze von allen Aus-wurfs- und Abfallsstoffen und die Versorgung der Orte mit reinem Trink- und Nutzwasser bezeichnet werden. Je mehr sich die Erkenntnis Bahn bricht, dass die Brunnen größerer Städte durch verschiedene Einflüsse gewöhnlich in hohem Grade verunreinigt werden, desto allgemeiner wird das Verlangen nach der Einführung von Wasserleitungen wach, welche in den meisten Fällen allein im Stande sind, sowohl eine gründliche Reinigung unserer Wohnplätze und der Straßen und Kanäle zu ermöglichen, wie dem Bedürfnisse nach reinem, gesundem und wohlschmeckendem' Trinkwasser Genüge zu leisten. Zahlreiche Städte sind in den letzten Jahrzehnten, theils durch die hohen Sterblichkeitsziffern aufgeschreckt und durch die Mahnworte der Hygieniker zur Abhilfe gedrängt, theils nur von dem Wunsche geleitet, das erste und unentbehrlichste Genußmittel künftig in ursprünglicher Reinheit und Frische und in Fülle genießen zu können, zur Erbauung oft sehr bedeutender Wasserwerke geschritten. An noch zahlreicheren Orten, wo man nicht an die Errichtung kostspieliger Wasserleitungen denken konnte, hat man wenigstens die sorgfältigste öftere Untersuchung der Brunnen durchführen lassen, um über den Grad und die Art der Verunreinigungen des Wassers Aufschluss zu erhalten und um danach Schutzmittel ergreifen zu können. Seit einigen Jahren haben nun auch die Trinkwasserverhältnisse Marburgs die Aufmerksamkeit der Stadtvertretung auf sich gezogen. Bei dem that-kräftigen Aufschwünge, welchen unser Gemeindeleben gewonnen, konnte sich ohne zu lauten Widerspruch der bedachtsamen Sparpartei die Absicht kundgeben , die Stadt womöglich in den Besitz einer Quellwasserleitung zu setzen. Vorarbeiten für dieses bedeutsame Unternehmen wurden schon mehrfach unternommen, doch es scheint, dass sich der guten Absicht größere Hindernisse in den Weg stellen werden , als, man anfänglich ahnen konnte. Von dem breiten Rücken unseres Bachergebirges fließen sicherlich außerordentlich große Wassermassen zu Thal, doch hat es noch nicht gelingen wollen, bedeutende Sammelbecken oder mächtige Quellen aufzufinden, welche in jeder Jahreszeit den Wasserbedarf der Stadt genügend zu decken vermöchten. So mag im besten Falle noch manches Jahr vergehen, bis wir uns in Marburg an köstlichem Quell wasser werden laben können ; mittlerweile aber wird der Streit der Meinungen in der Wasserfrage wohl öfter laut werden. Der Zweck der vorliegenden Arbeit soll es nun sein, Allen, welche der Angelegenheit einige Aufmerksamkeit schenken wollen, Aufklärungen darüber 1* zu gehen, welche Ansichten über die Brunnenwässer die Wissenschaft heute vertritt, und weiters, auf Grund ziemlich zahlreicher Untersuchungen ein, wenn auch nicht erschöpfendes, aber wie ich glaube ausreichendes Bild von der Beschaffenheit unserer Trinkwässer zu liefern. 1. Die Beschaffenheit der natürlichen Wässer. Vollkommen reines Wasser vermögen wir in der Natur nirgends aufzufinden. Dass die offenen Wasserläufe unzähligen Verunreinigungen ausgesetzt sind, vermag jeder leicht zu entdecken, aber auch der krystallhelle Quell, der tiefe wohlgeschützte Brunnen liefern uns Wasser, welches beim Verdampfen ansehnlichen Rückstand hinterlässt. Selbst die meteorischen Niederschläge, welche wir in freier Luft aufsammeln und diejenigen Gewässer, welche dem ewigen Eise und Schnee der hohen Berge entfließen, enthalten neben gelösten Gasen auch immer feste Bestandtheile. Das Wasser ist eben das allgemeinste Lösungsmittel auf der Erde und im Stande, alhnählig auch die härtesten Ge-birgsgesteine anzufressen, zu zersetzen und endlich theilweise vollständig in Lösung zu bringen. Wesentlich erhöht wird die lösende Kraft des Wassers durch die gelösten Gase, namentlich die Kohlensäure. Während beispielsweise die kohlensauren Salze des Calciums, des Magnesiums und Eisens in reinem Wasser unlöslich sind, werden sie durch die Kohlensäure als saure Carbonate in Lösung geführt. Selbst Kieselsäureverbindungen können all-mälig zersetzt werden, wonach die darin gebunden gewesenen Alkalien als Carbonate in Lösung erscheinen. Die Menge der aufgelösten Bestandtheile wird ebeso abhänging sein von der Natur der festen Körper, welche das Wasser bespülte, wie von der Zeitdauer dieser Einwirkung. Die Regen- und S ch nee wässser kommen an Reinheit dem destil-lirten Wasser am nächsten, aber sie enthalten dennoch bis 5Hunderttausendstel ihres Gewichtes an festen Bestandtheilen, darunter Ammoniaksalze und organische Substanzen. Um diese Thatsache zu erklären, muß man sich des Umstandes erinnern, dass der Staub von den Winden bis zur Höhe der höchsten Berggipfel und der Wolken emporgetragen und auf ungeheure Strecken hin verbreitet wird. Der Staub enthält aber sowohl die feinsten Theilchen der verschiedensten zerriebenen Gesteine, als das bunteste Gemenge organischer Stoffe, vom Gewebsfaserchen bis zu Samenkörnern und Pilzsporen, Eizellen und selbst vollkommenen winzigen Lebewesen. Die Luft enthält weiters jederzeit und überall in Spuren Ammoniak, theils an Salpetersäure, theils an Kohlensäure gebunden. Die Quellwässer schließen sich in Bezug auf Reinheit an festen Bestandtheilen dem Regenwasser an, doch nur dann, wenn dieselben nicht aus kalkigem Gesteine entsprungen sind. Im Laufe über eine granitische oder gneisartige Unterlage nehmen sie hauptsächlich Kohlensäure und kieselsaure Alkalien und eine fast gleiche Menge von Kalk auf, ihr Gehalt an mineralischen Bestandtheilen steigt aber auch nicht über 5 Hundertausendstel. Diesen Quellwässern fast gleich verhalten sich die Gebirgsbäche und Flüsse, deren Lauf nicht über Kalkstein führt. Diese meist außerordentlich reinen weichen Wässer zeigen eine besondere Lösungskraft für jene Gemenge von Zersetzungsprodukten organischer Substanzen, welche man als Humus zu bezeichnen pflegt. Diese braunen, schwammigen Massen, welche keinem mit Pflanzenwuchs bedeckten Boden fehlen , sind selbst in beständiger weiterer Zersetzung begriffen, bis sie sich endlich vollständig in Wasser, Ammoniak und Kohlensäure unter Rücklassung der Mineralbestandtheile auflösen. Sie enthalten eine Reihe von Säuren, von denen einzelne für sich in Wasser, wenn auch nur in äußerst geringer Menge, löslich sind , andere es aber erst nach der Verbindung mit Alkalien werden. Selbst sehr verdünnte Lösungen solcher Humussubstanzen können in dickeren Schichten durch eine gelbliche oder bräunliche Färbung auffallen, wie dies manchmal bei den eben erwähnten sehr reinen Gebirgswässern der Fall ist. ' Wesentlich anders verhalten sich Quellen, welche aus kalkigem Gesteine entspringen oder aber über solches längere Zeit hinwegfließen. Immer wird nun von den gelösten festen Bestandtheilen der kohlensaure Kalk den größten Theil ausmachen, wenn auch die absolute Menge desselben noch sehr klein bleiben kann. Die Mehrzahl solcher Quellen liefert noch immer ein sehr weiches Wasser, welches auch frei ist von gelöster Humussubstanz, indem die Kalk- und Bittererdesalze dieselbe aus der Lösung ausfällen. Manchmal aber, vielleicht indem die Quellen vor ihrem Austritte unter hohem Drucke mit Kohlensäure gesättigt werden, nehmen dieselben so hohe Kalkmengen auf, dass sie in dieser Beziehung dem härtesten Brunnenwasser gleichkommen. Alle größeren Bäche und Flüsse führen meist ein sehr weiches Wasser, in welchem der Gehalt an festen Bestandtheilen sich nicht über 2 Zehn-tausendtheile erhebt. Ja sie werden in ihrem Laufe noch fortwährend ärmer daran, indem sie Kohlensäure verlieren, was zur Folge hat, dass sich ein Theil des gelösten Kalk und Magnesiumcarbonates wieder abscheidet. Ebenso werden aber auch die etwa von Gebirgsbächen zugeführten Humussubstanzen wieder ausgefällt. Thatsäelilich findet man alle Flußwässer, wenn sie nicht den Unrath sehr bevölkerter Städte oder großer Fabriken aufnehmen müssen, sehr arm an gelösten Bestandtheilen. Der Rhein bei Basel enthält in einem Liter seines Wassers nur 17 Centigramm gelöster Substanz, davon 14 Genti-gramm Kalk und Bittererde, die Donau bei Wien nur 12 Centigramm fester Stoffe, davon über 9 Centigramm Kalk und Bittererde, die Themse dagegen über 30 Centigramm fester Stoffe, von welchen etwa 17 Centigramm auf Kalk und Magnesiumcarbonat kommen, der Rest aber auf Sulfate, Chloride und gelöste organische Substanzen entfällt. Wenn nun auch Quellen wie Flüße meistens an Mineralstoffen arme Wasser liefern, so sind dieselben in anderer Beziehung keineswegs gleich zu schätzen. Das Quellwasser hat sich in den oberen durchlässigen, mit Humussubstanzen durchsetzten Schichten, welche es durchflossen hat, reichlich mit Kohlensäure gesättigt, welcher es seinen erfrischenden Geschmack verdankt. Das fließende Wasser gibt den größeren Theil dieses Gases wieder ab, schmeckt daher auch meist fade. Die organische Substanz des Quellwassers ist fast in allen Fällen nur gelöste Humussubstanz, die des fließenden Wassers aber rührt häufig von viel bedenklicheren Stoffen her, von den Fäulnisprodukten thierischer Abfälle , von den Kanal- und Schmutz wassern der Städte und der Fabriken, endlich von lebenden kleinsten Organismen thierischer und pflanzlicher Natur. Fast an allen Orten findet man, wenn man einen Schacht in die Erde abteuft, in mehr oder weniger bedeutender Tiefe Wasser, welches sich hier über undurchlässigen Gesteinsschichten, am häufigsten über einer Thonlage, an gessarmi! eit hat. Es ist dies das Sickerwasser der atmosphärischen Niederschläge und das aus der Luftfeuchtigkeit durch die Flächenanziehung des Bodens verdichtete Wasser. In manchen Fällen tritt mehr oder weniger reichlich noch Wasser aus Bächen oder Flüssen hinzu, welches in das lockere Erdreich rasch einzudringen vermag. Dieses sogenannte Grundwasser, welches alle Theilchen des Erdbodens durchtränkt und ein ungeheures unterirdisches Meer vorstellt, ist nun in beständigen Flutungen begriffen. Reichliche Niederschläge und niedere Temperaturen lassen es hoch anschwellen, in der trockenen heißeren Jahreszeit sinkt es immer tiefer und tiefer und das austrocknende obere Erdreich füllt sich in den Zwischenräumen mit Luft. Von den Culturstätten des Menschen erhält dieses Grundwasser beständigen Zufluß von meist durch organische Abfallstoffe äußerst verunreinigtem Wasser. Die obere trockene Erdschichte solcher Orte ist meist ganz erfüllt mit verwesenden Massen, welche bei ihrer Zersetzung nebst noch vielen ungekannten Zwischenprodukten endlich Kohlensäure, Ammoniak und salpetersaure Salze liefern. Diese Verbindungen werden durch das tieferdringende Wasser der Niederschläge dem Grundwasser zugeführt. Je höher das letztere gestiegen ist, desto kleiner wurde die eigentliche Fäulniszone des Bodens, je tiefer es sinkt, desto ausgedehnter werden die Zersetzungen in den Gultur-schichten. Die Beschaffenheit unserer Brunnen, welche durch dieses Grundwasser gespeist werden, muß vor allem von der Beschaffenheit des Erdreichs und der Gesteinsart, in welche der Schacht niedergegraben wurde, abhängig sein. Bei vorhandener Humusschichte wird sich das Wasser immer sehr kohlensäurereich zeigen und sonach auch im Stande sein, bedeutendere Mengen von Mineralstoffen in Lösung zu führen. In seltenen Fällen zeigt sich zwar auch das Brunnenwasser sehr arm an festen Bestandtheilen, in der Regel aber, besonders wenn es au? kalkigem Boden zusammensickerte, übertrifft es darin weitaus alle anderen süßen Wässer. Die auch in den reinsten Brunnenwässern in verhältnismäßig größter Menge vorkommenden Stoffe sind der kohlensaure Kalk und der schwefelsaure Kalk (Gyps). In geringerer Menge finden sich schon das kohlensaure und schwefelsaure Magnesium, Chlornatrium (Kochsalz) und Kieselsäure. Thonerde, Kali und Phosphorsäure erscheinen gewöhnlich nur in Spuren, während mitunter ansehnlichere Mengen von Eisenoxydul durch Kohlensäure in Lösung geführt werden. Die Kalk- und Magnesiasalze — hauptsächlich sind es der saure kohlensaure Kalk und der schwefelsaure Kalk — bedingen jene Eigenschaft des Wassers, welche man als seine Härte bezeichnet. Ein an solchen Salzen armes Wasser wird weich genannt. Hartes Wasser trübt sich auf Zusatz einer weingeistigen Seifenlösung mehr oder weniger stark nach dem Maße seines Salzgehaltes und diese zersetzende Einwirkung' der Kalk- und Magnesiaverbindungen auf Seifenlösung wird auch zur Bestimmung der Härle verwerthet. Die Einheiten von Kalk (CaO) und Magnesia (in der äquivalenten Menge Kalk ausgedrückt) in 100.000 Theilen Wasser nennt man deutsche Härtegrade. Hartes Wasser eignet sich aber wegen dieser Wirkung nicht gut zum Waschen mit Seife, sowie es auch zum Kochen der Speisen aus mehrfachen Gründen weniger gut taugt als weiches Wasser. Hülsenfrüchte, darin gekocht, bleiben hart, damit bereitete Brühen erlangen nicht den vollen Wohlgeschmack, den weiches Wasser an sich gezogen hätte. Beim Kochen , #zum Theil schon bei längerem Stehen an der Luft wird hartes Wasser trübe, indem ein Theil der Kohlensäure entweicht, was die Abscheidung von unlöslichem neutralen Kalkcarbonat zur Folge hat. Beim Eindampfen des harten Wassers bildet sich endlich in den Abdampfkesseln eine feste kristallinische Ablagerung, der Kesselstein, welcher von dem ausgeschiedenen schwefelsauren Kalk herrührt. Natürlich wird in diesem Kesselstein, welcher in Dampfkesseln oft dicke Krusten bildet, auch kohlensaurer Kalk eingeschlossen sein, aber dieses letztere Salz für sich allein bildet niemals einen festen Stein, sondern bleibt pulverig. Da das Brunnenwasser nun in der Regel hart ist, so erklärt sich, dass man zu gewerblichen Zwecken, zum Speisen der Dampfkessel, in der Färberei u. s. w. demselben das weiche Flußwasser vorzieht. Die möglichen Schwankungen in der Zusammensetzung von reinen natürlichen Wässern (d. h. von solchen, welche nicht durch die Abfallstoffe aus menschlichen Niederlassungen verunreiniget sind), welche aus verschiedenen geologischen Formationen stammen, lassen sich aus folgenden analytischen Angaben ersehen, welche R ei char dt als Mittelzahlen aus zahlreichen Untersuchungen abgeleitet hat. 1. 100.000 Th eile Wasser, welches der Granitformation entstammt, enthalten durchschnittlich : Feste Rückstände. Salpetersäure. Chlor. Schwefelsäure. Kalk. Magnesia. 2'44 — 033 0.39 0.97 0.25 Die Härte dieses Wasser beträgt im Mittel D27 deutsche Grade und 1 Liter reduciert 3—4 mgr. Kaliumpermanganat. 2. 100.000 Theile Wasser, welches der Formation des bunten Sandsteins angehört, enthalten durchschnittlich: Feste Rückstände. Salpetersäure. Chlor. Schwefelsäure. Kalk. Magnesia. 12-5—22-5 Spur 0'42 0-88 7-3 4'8 Die Härte dieses Wassers beträgt im Mittel 14 deutsche Grade und 1 Liter reduciert 2'7 mgr. Kaliumpermanganat. 3. 100.000 Theile Wasser aus der Formation eines dolomitischen Muschelkalkes enthalten durchschnittlich: Feste Rückstände. Salpetersäure. Chlor. Schwefelsäure. Kalk. Magnesia. 41-88 0-23 Spur 3.1 14 6*5 Die Härte dieses Wassers beträgt im Mittel 23-1 deutsche Grade und 1 Liter reduciert 1 mgr. Kaliumpermanganat. 4. 100.000 Theile Wasser einer Gypsquelle enthielten: Feste Rückstände. Salpetersäure. Chlor. Schwefelsäure. Kalk. Magnesia, 236.5 — 1-61 110-8 76-6 123 Die Härte dieses Wassers betrug 92'75 deutsche Grade, die reduci erende Wirkung auf Kaliumpermanganat war nicht bestimmbar. Die Menge der Kohlensäure im Brunnenwasser übertrifft wohl häufig die des Quellwassers, immer die des fließenden Wassers, dagegen ist der Luftgehalt darin etwas geringer als im letzteren. Während im Liter Flußwasser 6 bis 9 cm3 Sauerstoffgas und 13 bis 20 cm3 Stickstoffgas Vorkommen, enthält gutes Brunnenwasser bis 8 cm3 Sauerstoff und 17 cm3 Stickstoff'. Befinden sich in einem Wasser leicht oxydirbare organische Substanzen, so kann der Sauerstoffgehalt bedeutend abnehmen, indem er zur Oxydation solcher Stoffe dienen muß. Die Menge solcher organischer Substanzen ist in den Brunnenwässern meistens sehr gering ; selbst wenn in den oberen Erdschichten soviel davon in Lösung ging, dass das Wasser dadurch gelblich gefärbt wurde, wird man in den tieferen Schichten theils in Folge der Flächenanziehung der Feinerde, theils wegen der raschen Zersetzungsvorgänge sehr wenig organische Masse mehr vorfinden. Ist das Erdreich der tieferen Schichten selbst noch nicht sehr verunreinigt, so hält es auch die Phosphate und/' das durch den Zerfall der organischen Massen gebildete Ammoniak zurück und nur die Chloride und Nitrate gelangen in den Brunnen. Hat sich der Untergrund aber im Verlaufe von Jahren mit organischen Abfallstoffen voll gesogen, so vermögen dieselben nicht mehr rasch genug in vollständige Zersetzung überzugehen, die weitere Bindekraft des Bodens ist erschöpft und nun gelangen nicht nur. mehr die früher genannten Salze, sondern auch Ammoniak und im Zerfall begriffene organische Massen in das B r u n n enwass e r. Wenn man mehrere nebeneinanderliegende Brunnen einer Stadt oder größeren Ortschaft auf ihre Bestandtheile untersucht, so findet man, trotzdem dieselben sich über den gleichen Gesteinsarten ansammelten, meist eine große Verschiedenheit in ihrer Zusammensetzung. Diejenigen Mengen gelöster Bestandtheile, welche man nach der Beschaffenheit des Untergrundes erwarten könnte, zeigen sich in der Regel weitaus überschritten, vor allem aber überrascht meist ein so hoher Gehalt von Nitraten, wie er sich in reinen natürlichen Wässern nie findet. Die Beschaffenheit unserer Brunnen - und das wird so vielfach übersehen — wird eben auf das allerwesentlichste durch den Zustand ihrer nächsten Umgebung beeinflusst. Man braucht mitunter nur die Lageverhältnisse eines Brunnens anzusehen, um auf die Beschaffenheit des Wassers einen Schluss ziehen zu können. Befindet sich ein nur aus lockeren durchlässigen Steinen aufgemauerter Brunnenschacht in einem unsauberen Hofraume oder hart neben der schmutz - und stauberfüllten Straße, vielleicht sogar in unmittelbarer Nähe einer Senkgrube oder eines Düngerhaufens, deren Fäulnisflüssigkeiten ohne Schwierigkeit in das Erdreich eindringen können -, zieht sich ein ebenfalls nur aus losen Steinen ausgeführter Canal, welcher die Schmutzwässer eines Hauses oder der Straße ableitet, hart neben dem Brunnen in der Erde hin — dann wird man ganz sicherlich auch das Wasser in hohem Grade verunreinigt finden, obgleich es ganz klar, frisch und wohlschmeckend sein kann. Jede, auch die kleinste Fäulnisstelle in der Nähe eines Brunnens macht sich in der Regel sofort in der Verunreinigung des Wassers merklich. Die Brunnenwässer der Städte könnten trotz aller ungünstigen Einflüsse, die sich nicht beheben lassen, doch meistentheils weitaus reiner als gewöhnlich sein, wenn, nicht soviel erstaunliche Sorglosigkeit und Leichtfertigkeit bei der Anlage der Brunnen oder andererseits der Abzugscanäle, Unrathgruben und anderer Schmutzsammelstellen der Häuser herrschte, wenn überhaupt mehr peinliche Sauberkeit in den Hofräumen zu finden wäre. Senkgruben und Schweinestallungen, wie sie in Marburg noch in einzelnen Häusern anzutreffen sind, sollten aber überhaupt innerhalb einer Stadt nicht mehr geduldet werden. Wie nun die Brunnenwässer nahe gelegener Häuser sich äußerst verschieden zusammengesetzt zeigen können, so findet man auch in der Beschaffenheit eines und desselben Wassers zu verschiedenen Zeiten oft bedeutende Unterschiede, welche durch die Schwankungen des Grundwasserstandes veranlasst werden. Aus diesem Grunde vermag uns auch eine einmalige, zu beliebiger Zeit ausgeführte Analyse von Trinkwässern kein richtiges Bild von der durchschnittlichen Beschaffenheit derselben zu geben; wir gewinnen dasselbe erst durch Vergleichung der Resultate zahlreicherer, zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführten Untersuchungen. Von hoher Bedeutung für die Beschaffenheit eines Brunnenwassers zeigt sich immer die mehr oder weniger größere Tiefe, in welche der Brunnenschacht niedergeführt wurde. Hätte man zufällig in den oberen Schichten hinlänglich Wasser angetroffen und sich demnach mit einem sogenannten Flachbrunnen begnügt, so wird derselbe von allen äußeren Verhältnissen auf das allerempfindlichste beeinflusst werden. Abgesehen davon, dass solche Brunnen in der trockenen Jahreszeit leicht versiegen, ist ihr Wasser am leichtesten schädlichen Infiltrationen ausgesetzt. Ein Tiefbrunnen dagegen, dessen Schacht sorgfältig ausgemauert wurde, ist gegen das Eindringen der unreinen Wässer der oberen Erdschichten geschützt, das Wasser, welches sich auf seinem Grunde sammelt, kommt an Reinheit dem guter Quellen sehr nahe, es ist ungemein arm an organischer Substanz und seine Temperatur wird von den verschiedenen Jahreszeiten nicht merklich beeinflusst oder schwankt höchstens um 3—5° G. Liefert ein Brunnen im Sommer laues, im Winter eisig kaltes Wasser, so deutet dies, da bereits in einer Tiefe von 5—6 Metern der Einfluß der Sonnenwärme aufhört, auf ein ziemlich rasches Eindringen der unreinen Tagewässer, welche die äußere Temperatur besitzen. 2. Die sanitäre Bedeutung der Verunreinigungen. Es ist bezeichnend für die moderne Lebensweise, dass eine gewisse Gleichgiltigkeit gegenüber der Beschaffenheit des zu Gebote stehenden Trinkwassers fast allgemein herrschend werden konnte. Wie viele haben es ganz vergessen, dass reines kühles Wasser das köstlichste erfrischendste Genußmittel ist, das einzige, welches wir nie entbehren sollten, nie entbehren könnten, welches Jung und Alt, Gesunden und Kränken gleicherweise reinste Labung bietet! Wer aber, und wäre er auch im dumpfen Bannkreise der Stadt ein Verächter des reinen Elementes gewesen, in weiter Wanderung durch Gebirg und Thal sich Herz und Sinne erfrischt, der lernt bald wieder den Trunk aus kühlem, klarem Quell schätzen, der erfasst wieder den Segen des überreichlich fließenden reinen Wassers, das in den Gebirgsdörfern vor jedem Hause Tag und Nacht aus dem Brunnenrohre sprudelt. Wie lange gab man sich in unseren Städten mit dem zweifelhaftesten, oft abscheulich zu nennenden Wasser zufrieden ! Man verzichtete lieber auf den Trunk, ehe man daran denken wollte, wie er reiner und schmackhafter zu beschaffen wäre. Die letzten Jahrzehnte haben nun mit der Entwickelung der öffentlichen Gesundheitspflege auch hier der besseren Einsicht zum Siege verholten und wir kehren zu Einrichtungen zurück, welche die großen Culturvölker schon vor Jahrtausenden in theilweise unerreichter Großartigkeit ausführten. Wie einzelne Stellen alter Schriftsteller beweisen, erkannte man schon zu jener Zeit sehr wohl die gesundheitschädliche Wirkung des stehenden Wassers (vor allem desjenigen aus Sümpfen) wie theilweise des Flußwassers , sogar die Selbstreinigung des letzteren nach längerem Laufe war der Aufmerksamkeit der Beobachter nicht entgangen. Unsere Kenntnisse über die Zusammensetzung der Wässer, die Ursache und Arten der Verunreinigung sind gegen die alte Zeit unendlich größer geworden, über den Einfluß der verschiedenen Trinkwässer auf die Gesundheit gehen die Ansichten heute noch mehrfach auseinander. Fortgesetzte, äußerst zahlreiche und genaue Beobachtungen haben ergeben, dass gewisse epidemische Krankheiten, besonders Cholera und Typhus durch das Trinkwasser verbreitet werden können. Zuerst waren es englische Arzte, welche auf Grund eines reichen Materiales die Verbreitung des Typhus durch das Wasser als bewiesen erachteten, ihnen schlossen sich dann deutsche Ärzte an, welchen wir ebenso ausgedehnte Studien über die Verbreitung der Cholera durch die Brunnen verdanken. Es ist hier nicht der Ort, auf alle die zahlreichen Angaben, welche in dieser Beziehung gemacht wurden, einzugehen, umsoweniger, als andererseits sehr hervorragende Hygieniker die direkte Übertragbarkeit der epidemischen Krankheiten durch das Trinkwasser läugnen und die Frage sonach noch immer nicht abgeschlossen erscheint. Wenn aber auch über die Größe des Einflusses, welchen das Trinkwasser auf die Verbreitung von Krankheiten haben kann, die Ansichten noch auseinander gehen , in einer Beziehung stimmen sämmtliche Ärzte überein, dass nämlich reines Trinkwasser eine der ersten Forderungen der Gesundheitspflege sein müsse. M. v. Péttenkofer, welchem wir die ersten grundlegenden Arbeiten über den Zusammenhang des Grundwassers mit den Gesundheitsverhältnissen der Städte verdanken, bezweifelt zwar, dass die Ursache einer Choleraepidemie im Trinkwasser zu suchen sei, er spricht sich deshalb nicht minder entschieden für die Nothwendigkeit reinen Genußwassers aus. In einer seiner Schriften äußert er sich: „Es ist mit dem unreinen Trinkwasser wie mit dem Schmutze im Hause. Beide sind schädlich, auch wenn keine Epidemie herrscht. Man würde den Wert von reinem Boden, reinem Wasser und reiner Luft viel zu gering schätzen, über Gebühr herunterwürdigen, wenn man annähme, dass diese Dinge nur bei einzelnen zeitweise auftretenden, specifischen Krankheiten von Wert und Einfluß wären; sie sind es immer, denn sie ersparen unserm Organismus fortwährend viele unnütze Reibung und Abnützung und damit auch Kraft, sie machen uns dadurch überhaupt gesünder und stärker und widerstandsfähiger gegen alle Krankheiten und damit selbstverständlich auch gegen Cholera und Typhus.“ Die gesundheitschädliche Wirkung eines Trinkwassers wird nun in erster Reihe von einer ein getretenen Verunreinigung mit organischen Zersetzungsprodukten herrühren. An früherer Stelle wurde bereits darauf hingewiesen, wie rasch sich aber unter Umständen die organischen Reste zersetzen, so dass man in vielen Fällen nichts mehr von ihnen im Brunnenwasser aufzufinden vermag. Man wird dann an ihrer Stelle mitunter Nitrite, gewöhnlich aber ansehnliche Mengen von Nitraten und bei sehr großer Menge der Verunreinigung Ammoniak antreffen. Die Bestimmung aller dieser Bestand theile wird daher zunächst zur Beurtheilung eines Trinkwassers unumgänglich nothwendig sein. Organische Stoffe. Frei von gelösten organischen Massen ist kein Wasser, die Natur derselben kann aber äußerst verschieden sei. Von humusreichem feuchtem Boden können Wässer abfließen, die gelblich erscheinen, trotz der reichlich gelösten pflanzlichen Stoffe aber kaum bedenklich sein werden. Andererseits kann ein vollkommen klares, schmackhaftes Wasser mit dem Inhalte der Kanäle und Senkgruben verunreinigt worden sein. Manche Wasser wimmeln von Mikroorganismen, von denen einzelne geradezu die Verbreiter von Krankheiten sein können. Die chemische Untersuchung wird aber die organische Substanz nur bestimmen können, indem sie misst, wieviel Sauerstoff zur vollständigen Oxydation derselben erforderlich ist . . oder aber, wenn sie mit der bis jetzt möglichen größten Genauigkeit Vorgehen will, indem sie eine Elementaranalyse des trockenen Verdampfungsrückstandes des Wassers vornimmt. In diesem Falle erfährt man auch, wieviel Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff im Durchschnitt in der organischen Masse enthalten war — von der eigentlichen Natur derselben weiß man dann auch fast gar nichts. Trotzdem ist es schon von Wert, wenn man nur im Stande ist, die Gesammtmenge dieser einzeln für sich unbekannten organischen Massen annähernd zu bestimmen. Die stärkere oder geringere Oxydir-barkeit eines Wassers steht nämlich in einem, zwar noch nicht ganz klar festgestellten, aber unläugbaren Zusammenhänge mit der mehr oder weniger nachtheiligen Wirkung desselben. Außerdem besitzen wir andere Anhaltspunkte , welche die Entscheidung gestatten, ob die gefundene organische Masse pflanzlichen oder thierischen Ursprunges ist. Im ersteren Falle können salpetersaure Salze und Ammoniak ganz fehlen oder höchstens in Spuren vorhanden sein, im zweiten Falle werden sie sich stets, besonders die Nitrate, in erheblicher Menge vorfinden und wird auch der Gehalt der nie fehlenden Chloride bedeutend gesteigert erscheinen. Führt doch ein einziger Liter Harn im Durchschnitt 11 Gramm Kochsalz (Ghlornatrium) und 23 Gramm Harnstoff, aus welchem 13 Gramm Ammoniak entstehen können, in das Wasser ein. Seit der Zeit, da man die Ursache der meisten ansteckenden Krankheiten in gewissen kleinsten Lebewesen, den sogenannten Bakterien (Spaltpilzen) gefunden hat, war man nun eifrig bestrebt, die verschiedenen Trink-und Nutzwasser auf diese gefährlichen Organismen hin zu untersuchen und es hat sich so eine eigene Methode der bakteriologischen Wasseruntersuchung herausgebildet. Die Bakterien sind so klein, dass ihr Durchmesser nur G'0005 —0 001 mm. beträgt und von einzelnen gegen 600 Millionen erst einen Kubikmillimeter erfüllen, sie vermehren sich aber — und dies bedingt die außerordentliche Gefährlichkeit gewisser Arten — mit so ungeheurer Schnelligkeit, dass aus einer einzigen Zelle durch Zweitheilung und nun fortgesetzte Spaltung der neu gebildeten Zellen in 24 Stunden über 16 Millionen derselben entstehen können, wenn ein geeigneter Nährboden vorhanden ist. Fortgesetzte Untersuchungen haben die Anwesenheit solcher Bakterien nicht nur im Staube der Luft, in den meisten Gewässern, dem Erdboden, sondern auch in den meisten thierischen und pflanzlichen Flüssigkeiten dargethan. Überängstliche Naturen mögen in Folge solcher schreckenerregenden Enthüllungen vielleicht schon aus Bakterienangst krank geworden sein — that-sächlich hat man erst eine sehr kleine Zahl solcher Organismen als pathogen, das heißt krankheiterregend erkannt. Die Mehrzahl derselben scheint völlig harmlos, viele sind im Haushalte der Natur von der größten Wichtigkeit oder geradezu unentbehrlich. — Man hat es nun durch scharfsinnig erdachte Methoden dahingebracht, die Bakterien wie Zimmerpflanzen auszusäen, aufzuziehen und zu vermehren; man zählt dieselben in einem Tröpfchen Flüssigkeit ab und vermag dann die Anzahl in einer größeren Flüssigkeitsmenge abzuschätzen. Sicherlich ist die mikroskopische Prüfung der Trinkwässer und besonders ihrer Verdunstungsrückstände von höchstem Werte zum Zwecke ihrer Beurtheilung, vorläufig ist aber die Kenntnis der einzelnen Bakterienarten noch nicht so weit gediehen, dass das Mikroskop allein genügen und die chemische Untersuchung entbehrlich machen könnte. In reinem (duellwasser, solange dasselbe noch nicht mit dem Staube der Luft oder mit der Oberfläche der Erde in Berührung gekommen ist, findet man keine Bakterien. Die Brunnenwasser zeigen sich in dieser Beziehung ziemlich verschieden; während manche von ihnen fast frei davon sind, kann man einzelne aul-linden, welche durch die ungeheure Anzahl der schwimmenden Bakterien (nicht vielleicht von aufgeschlemmten Mineralsubstanzen) trüb erscheinen. Alle offen fließenden Gewässer sind mehr oder weniger reich daran. In den seltensten Fällen ist es aber bis jetzt gelungen, auch wenn die Wässer sonst reich an Keimen waren, pathogene Bakterien in ihnen aufzufinden. Es ist sicher, dass, wenn Cholera, Typhus und andere Infectionskrankheiten durch das Eindringen der Bakterien in den menschlichen Körper veranlasst werden können, das inficierte Wasser das gefährlichste Verbreitungsmittel dieser Krankheiten wäre. Da erscheint es wohl von Bedeutung, wenn C. Kraus (Archiv für Hygiene 1887) feststellen kann, dass pathogene Bakterien im Leitungs- und Flußwasser nach wenigen Tagen verschwinden oder entwicklungsunfähig werden. Choleravibrionen waren schon nach 24 Stunden, Typhusbacillen nach 6, Milzbrandbacillen nach 3 Tagen aus dem damit versetzten Wasser verschwunden und zwar erfolgte diese Vernichtung ebenso rasch in dem reinsten Wasser wie im verunreinigten. Wenn Kraus die Ansicht äußert, dass dies die Wirkung der gewöhnlichen Wasserbakterien sei, so steht dieselbe in Übereinstimmung mit anderen Erfahrungen, wonach die rasche Aufschließung der in den Wässern vertheilten organischen Substanzen und die Selbstreinigung der fließenden Gewässer wesentlich von der Anwesenheit der Bakterien abhängt. — Der rein chemische Befund und die Ergebnisse der bakteriologischen Wässeruntersuchung scheinen sich — so weit die bis jetzt vorliegenden Ausweise einen Schluss gestatten — in der Weise zu ergänzen, dass in den Wässern mit der Menge der chemisch bestimmbaren leicht oxydationsfähigen organischen Substanz gewöhnlich auch die Zahl der Bakterien zunimmt, wie es ja nach den Lebensbedingungen dieser Mikroorganismen auch nicht anders zu erwarten ist. H. Weigmann (Zeitschrift für Medicinalbeumte 1888) kommt bei einer vergleichenden Wertschätzung der beiden Untersuchungsmethoden zu dem Schlüsse, dass, da die chemischen Anzeichen einer Fäulnis auch dann noch vorhanden sind, wenn die bakteriologischen fehlen, man die chemische Untersuchung eine sicherere Methode für die Beurtheilung der Trinkwässer nennen muß, als die zweitgenannte. Ein nach dem Ergebnisse der chemischen Analyse als schlecht zu bezeichnendes Wasser habe auch in dem Falle als schlecht zu gelten, wenn die bakteriologische Untersuchung ein äußerst günstiges Resultat ‘geliefert hat, während dies umgekehrt nicht statthaft sei. Aus den früheren Darlegungen ist leicht zu erkennen, wie schwierig und eigentlich willkürlich jede Aufstellung von Grenzwerten für die zulässige Menge von organischer Substanz im Trinkwasser ist. Die Forderungen der verschiedenen Hygieniker und Wasserkenner weichen auch hierin erheblich ab. F. Schulze nennt solche Wässer noch gut, von denen 1 Liter 10 mlgr. Kaliumpermanganat entfärbt, mittelmäßig jene, welche 20—30, und schlecht erst solche, welche über 30 mlgr. des genannten Salzes entfärben. Nach Pettenkofer soll ein trinkbares Wasser im Liter höchstens 50 mgr. durch übermangansaures Kali oxydirbare organische Masse enthalten, wobei nach Kübel angenommen wurde, dass 1 Theil Kaliumpermanganat durchschnittlich 5 Theilen organischer Substanz gleichkomme. Kübel will für den Liter höchstens 30—40 mgr. organischer Masse zugestehen. Reichardt zieht die Grenzen noch enger, indem er für den Liter Leitungswasser höchstens den Verbrauch von 3 - 4 mlgr. Kaliumpermanganat zulässig erklärt und Wasser, von welchem 1 Liter 6—13 mgr. des Salzes entfärbt, entschieden bedenklich erachtet. Unter allen Umständen können die Zahlen für die organische Substanz erst dann gewürdigt werden, wenn man mit ihnen diejenigen für den Ammoniak- und Salpetersäuregehalt vergleicht, worauf schon früher aufmerksam gemacht wurde. Salpetersäure. Die eingetretene Verunreinigung unserer Brunnenwässer wird gewöhnlich am auffallendsten kenntlich gemacht durch den mehr oder weniger hohen Gehalt an Nitraten der Erdalkalien und Alkalien. Die überwiegende Mehrzahl der Quellwässer ist vollkommen frei davon oder enthält höchstens Spuren (einige wenige Quellen nur weisen im Liter einen Gehalt bis zu 6 mgr. N20B) selbst das Wasser der großen Flüsse, welches in seinem Laufe so zahlreiche Verunreinigungen erfahrt, zeigt sich in dieser Beziehung fast immer rein, ln den Brunnenwässern der Städte fehlen die Nitrate dagegen nie und wachsen off zu solcher Menge an, dass das Wasser anfängt, bitterlich zu schmecken. Nach den bereits früher erörterten Entstehungsbedingungen der Nitrate haben wir in ihnen einen Theil der letzten Zersetzungsprodukte organischer Massen zu erkennen. Die Nitrate an und für sich in den doch immerhin geringen Mengen, wie sie sich gewöhnlich in den Wässern finden, kann man wohl nicht als bedenklich oder schädlich erachten, sie erhöhen sogar in der Regel neben den Chloriden wesentlich den Wohlgeschmack der Wässer — und dennoch muß die Bestimmung ihrer Mengen (darin kommen fast alle Chemiker und Hygieniker überein) für die Wertbestimmung der Trinkwässer als wesentlich angesehen werden. Plötzliches Anwachsen derselben oder ein im Verhältnisse zur Umgebung auffallend hoher Gehalt davon in einem Brunnenwasser beweisen eben eine gefährliche Infiltration eines Brunnens durch organische Abfälle, welche zur größten Vorsicht mahnt. Ein Wasser mit an«-sehnlichen Salpetersäuremengen könnte 'in einem bestimmten Zeitpunkte vielleicht noch ganz unschädlich sein — der nächste Augenblick könnte aber ebensowohl noch unoxydirte Fäulnisstoffe eindringen lassen und dadurch das Wasser thatsächlich vergiften. Über den noch zulässigen Gehalt der Trinkwässer an Nitraten weichen die Ansichten und Angaben verschiedener Sachverständiger ziemlich ab. Wenn es sich um Leitungs- und Quellwasser handelt, wird man unbedenklich dem Berichte der Wiener Wasserleitungs-Commission zustimmen können, welcher als Grenzwert den Gehalt von 4 mgr. Salpetersäure (N2Ob) im Liter festsetzt. Für städtische Brunnenwässer muß man aber, wenn man nicht überhaupt dieselben unbedingt verwerfen wollte, was doch sicherlich eine arge Übertreibung wäre, eine viel weitere Grenze ziehen. Kübel und Tiemann finden dieselbe bei 15 mgr., Ferd. Fischer bei 27 mgr. Salpetersäure (N205) im Liter. Die Annahme solcher Grenzwerte ist hier nicht minder willkürlich, wie für den Gehalt an organischer Masse — man wird sich aber bei der Beurtheilung eines Trinkwassers auch nicht pedantisch an solche Ziffern halten. Einmal werden die durchschnittlichen Verhältnisse des ganzen Wasserbezirkes berücksichtigt werden müssen und dann können im einzelnen Falle Wässer sicherlich noch als brauchbar (aber kaum als gut) bezeichnet werden, wenn dieselben auch bis 40 mgr. Salpetersäure enthalten, aber frei von niederen Organismen,'von Ammoniak und salpetriger Säure und arm an oxydirbarer organischer Masse und Chloriden befunden werden. Wässer, welche noch erheblich größere Menge von Salpetersäure besitzen (GO—80 mgr. und darüber) sind unbedingt als verdächtig oder schlecht anzusehen. Salpetrige Säure. Das Regenwasser enthält wohl jederzeit merkliche Mengen von salpetrigsaurem Ammonium; Quellwässer und Flußwässer, wenn letztere nicht allzu verunreinigt sind, zeigen sich dagegen stets frei von Nitriten. In verunreinigten Brunnenwässern tritt die salpetrige Säure häufig auf. Ihre Menge ist zwar auch hier außerordentlich gering, dennoch wird allgemein die Bestimmung derselben für die Beurtheilung der Trinkwässer als unerläßlich erachtet. Der Grund ist nun nicht darin zu Suchen, weil die Nitrite als reducie-rende Substanzen auf den Körper schädlich einwirken, denn so außerordentlich geringe Mengen, wie sie in den natürlichen Wässern Vorkommen, sind in dieser Beziehung ohne Bedeutung. Wohl aber zeigt die Anwesenheit der salpetrigen Säure an, dass der Boden oder das Wasser, welches sich in ihm sammelte, erst vor kurzem durch stickstoffhaltige organische Abfälle verunreinigt wurde, welche noch nicht zur völligen Oxydation gelangen konnten. Die Mengen der Nitrite in einem bestimmten Wasser sind sehr veränderlich. Kurze Zeit nach dem Eindringen der Fäulnisstoffe in den porösen Erdboden können als Oxydationsprodukte derselben Nitrite in das Wasser übergehen, diese werden nun selbst sehr rasch zu Nitraten weiter oxydirt, welch letztere sich mehr und mehr und oft zu sehr bedeutenden Mengen ansammeln können, während die salpetrigsauren Salze nur in dagegen verschwindend geringen Mengen aufzufinden sind. Ein Wasser mit nicht unbeträchtlichem Salpetersäuregehalt kann unter Umständen noch immer ganz brauchbar und zuträglich sein — Spuren von Nitrilen machen dagegen ein Wasser bereits verdächtig, Zehnmilliontheile davon lassen es als schlecht und unbrauchbar erscheinen. Ammoniak. Vollkommen frei von Ammoniak sind wenige Wässer, denn Luft und Erdreich zeigen immer Spuren dieses Gases. Von diesen äußersten gerade noch erkennbaren Spuren abgesehen, findet man aber sehr wenig Wässer ammoniakhaltig. Als eines der ersten Zersetzungsprodukte stickstoffhaltiger organischer Massen bildet sich dieses Gas fortwährend in den oberen Cultur-schichten des Erdreichs, es wird aber von dem Boden selbst so rasch gebunden und festgehalten und weiters von den Pflanzen aufgenommen, dass nur bei theilweiser Überladung des Bodens mit Fäulnissubstanzen oder bei directer Infiltration des Wassers Ammoniak in dem letzteren in einigermaßen erheblicheren Mengen nachzuweisen ist. Dieser Umstand erklärt es also, dass man der Bestimmung dieses Bestandthciles für die Beurtheilung eines Wassers die höchste Wichtigkeit beimisst. Ein gutes Wasser darf gai- kein Ammoniak enthalten. Mengen von 0'1 mlg. im Liter aber lassen dasselbe bereits als ungenießbar erscheinen. Die Härte des W asse r s. Die Wiener Wasserversorgungs- Commission sprach sich seinerzeit (18G4) in ihrem Berichte dahin aus, dass nur ein weiches Quellwasser allen nothwendigen Forderungen genügen könnte, und dass die Gesammtmenge der alkalischen Erden eines Wassers höchstens 180 mgr. im Liter, entsprechend 18 Härtegraden, betrügen soll. Diesem Verlangen schließen sich, insofern die Versorgung einer Stadt mit Leitungswasser in Frage kommt, auch heute wohl noch alle Sachverständigen an. Etwas anderes ist es aber, ob man ein gegebenes Brunnenwasser nur um seiner Härte willen beanständen dürfte. Boussingault glaubte auf Grund seiner Fütterungs-Versuche mit Hausthieren den Kalk als wesentlichen Bestandteil des Trinkwassers bezeichnen zu müssen und auf seine Autorität hin wird diese Angabe noch heute von verschiedenen Seiten wiederholt, obwohl mittlerweile in den Berechnungen dieses berühmten landwirtschaftlichen Chemikers Fehler aufgefunden wurden, welche die gezogenen Schlüsse hinfällig erscheinen lassen. Von einer physiologischen Bedeutung des im Trinkwasser vorhandenen kohlensauren Kalkes kann nach der heutigen Ansicht der Wissenschaft keine Rede sein. Sicher ist es aber, dass mäßig hartes Wasser viel erfrischender und besser schmeckt, als ganz weiches. Ebenso schwer wie die Nützlichkeit dürfte aber die Schädlichkeit des Kalkearbonates zu erweisen sein, wenn man von dem störenden Einflüsse großer Härte bei häuslichen und gewerblichen Verwendungen des Wassers absieht. Englische Wasser - Commissionen haben sich sehr eingehend mit Studien über den Einfluß der harten Wässer auf die Gesundheit beschäftigt und sind zu dem Schlüsse gekommen, dass mäßig harte und weiche Wässer, wenn sie in anderer Beziehung rein sind, gleich gesund zu schätzen sind, dass der Genuß des harten Wassers möglicherweise geringe Übel nach sich ziehen kann, die Mortalität aber dadurch nicht beeinflusst wird. Wird ein hartes Wasser aufgekocht, so scheiden sich bis auf einen ge-ge rin gen Rest (der etwa 2 Härtegraden entspricht) die Carbonate der alkalischen Erden ab, es können jedoch noch ansehnliche Mengen von Sulfaten derselben in Lösung bleiben, welche die sogenannte bleibende Härte des Wassers hervorrufen. Ein hoher Gehalt an Sulfaten ist nun unzweifelhaft für ein Trinkwasser viel bedenklicher wie eine größere Menge des Kalk-carbonates. Die Menge der Schwefelsäure kann nach Reichardt in guten Wässern von 2—50 mgr. im Liter schwanken. Eine Steigerung über 63 mgr. im Liter hält der genannte Chemiker für bedenklich, sowohl wegen der raedi-cinischen Wirkungen der Sulfate (dieselben sollen bei längerem Genüsse Verdauungsstörungen hervorrufen, und nach Bergeret begünstigt gypshaltiges Wasser Kropfbildung und Gretinismus), wie andererseits wegen der schlechten technischen Verwendbarkeit eines Wassers mit höherem Gypsgehalte. Als zulässige Grenze für den Schwefelsäuregehalt kann man mit Ferdinand Fischer 80 mgr. im Liter annehmen; gute Trinkwässer werden wohl immer bedeutend weniger enthalten. Bedenklicher wie eine Steigerung der Kalksalze, deren Schädlichkeit doch nicht hinreichend erwiesen, sondern nur auf Grund von Hypothesen ausgesprochen wurde, erscheint ein verhältnismäßig höherer Gelmlt von Magnesiaverbindungen im Trinkwasser. Längere Zeit genossen, soll ein solches Wasser nach der Ansicht vieler Ärzte Verdauungsstörungen und Diarrhöen hervorrufen können. Man war auch hier bestrebt, einen zulässigen Grenzwert aufzustellen; Schulze nimmt denselben mit 100 mgr. Magnesia in 1 Liter Wasser an. Wenn nun weiche und ziemlich harte Wässer unter Umständen als gleich gut und zuträglich befunden werden können, worin liegt dann eigentlich der Wert der Härtebestimmung, welche doch bei jeder gewöhnlichen Wasser- Untersuchung als unerläßlich angesehen wird? Schon früher wurde hervorgehoben, dass die verschiedenen Brunnen eines und desselben Wasserbezirkes höchst verschieden zusammengesetzte Wässer liefern können, ja dass ein und dasselbe Brunnenwasser zu verschiedenen Zeiten große Veränderungen aufweisen kann. Dies gilt vor allem auch für die Härte der Wässer. Wenn man nun die Härtegrade der verschiedenen Brunnen mit den Ziffern für die aufgefundenen Nitrate und anderen Verunreinigungen vergleicht, so ergiebt sich, dass diese Grössen im Zusammenhänge stehen und fast regelmäßig mit einander steigen und fallen. Die Salpetersäuremengen zeigen sich freilich in sehr verunreinigten Wässern weitaus größer, als der Zunahme der Härte entsprechen würde, ja häufig überhaupt größer, als dass die vorhandenen fixen Basen und das Ammoniak zu ihrer Sättigung ausreichen könnten, so dass es nach den Ausführungen Dr. Tiemanns im höchsten Grade wahrscheinlich ist, dass diese Säure in manchen Wässern an noch unbekannte organische Basen, welche durch Fäulnis-processe entstanden, gebunden ist. Eine gegen die benachbarten Brunnenwasser auffallend gesteigerte Härte, besonders die bleibende, weist aber sofort auf eine größere Verunreinigung mit organischen Zersetzungsstoffen hin. Hohe Härteziffern haben also, wie dies ja auch für die Salpetersäure und salpetrige Säure und das Ammoniak gilt, zunächst eine symptomatische Bedeutung. In zweiter Linie ersehen wir aus ihnen die größere oder geringere technische Verwendbarkeit des Wassers. , In jedem, auch dem reinsten natürlichen Wasser lässt sich eine, wenn auch geringe Menge Chlor nachweisen, welche in den meisten Fällen ausschließlich an Natrium gebunden erscheint. Es wurde bereits erwähnt, das geringe Kochsalzmengen eben in Luft und Boden immer vorhanden sind. Da der Salzgehalt des Bodens an verschiedenen Orten aber sehr schwankend ist, so lässt sich kaum für die Chlormengen des Wassers ein allgemein gütiger Grenzwert aufstellen, wenn auch die Erfahrung gezeigt hat, dass reine Wasser aus nicht salinischem Boden durchschnittlich nicht über 30—35 mgr. Chlor im Liter enthalten. Während nun eine einzige Wasseranalyse uns über die Bedeutung der gefundenen Chlormenge ganz im unklaren lassen kann, gibt wieder die Vergleichung der Zusammensetzung zahlreicher Wässer desselben Gebietes wertvolle Aufschlüsse. Zeigt sich der Chlorgehalt eines Wassers gegen die benachbarten Brunnen wesentlich gesteigert, so folgt daraus, besonders wenn auch noch namhafte Mengen von Nitraten oder gar Ammoniak zugegen ist, dass eine Infiltration des Brunnens durch Ablaufwässer oder durch Harn stattgefunden hat. Fassen wir nun schließlich alle Anforderungen zusammen, welchen ein gutes Brunnenwasser Genüge leisten soll. 1. Das Wasser muss vollkommen klar, farblos und geruchlos sein, es darf nicht salzig oder bitterlich schmecken und seine Temperatur darf in verschiedenen Jahreszeiten höchstens um 4—0° schwanken. 2. Es soll keine Mikroorganismen enthalten und 1 Liter desselben darf höchstens 8—10 mgr. Kaliumpermanganat reducieren. 3. Es soll keine oder höchstens nicht mehr bestimmbare'Amm oniakspuren, ebenso kéine salpetrige Säure enthalten. 4. Es soll ein Liter höchstens 20—30 mgr. Salpetersäure, 20—30 mg r. Chlor, und 80—100 mgr. Schwefelsäure enthalten. 5. Die Härte desselben sollte nicht über 18—20 deutsche Grade, die bleibende Härte nicht über (3—8° betragen. Nachdem die angegebenen Grenzwerte doch mehr oder weniger willkürlich angenommen sind, so wird man sich bei der Beurtheilung des Trinkwassers wegen einer kleinen Überschreitung eines oder zweier derselben auch nicht zu ängstlich zeigen müssen, finden sich aber mehrere dieser Werte beträchtlich überschritten, dann ist ein Wasser sicherlich als bedenklich oder-schlecht anzusehen. 3. Die Marburger Brunnenwässer. Nachdem eine schon im Jahre 1884 vorgenommene einmalige Untersuchung von 20 Marburger Brunnenwässern die Mehrzahl derselben als ziemlich verunreinigt erkennen lassen hatte, beschloss ich, um zu einer genaueren Kenntnis der Wasserverhältnisse der Stadt zu gelangen, die Untersuchung auf noch zahlreichere Brunnen auszudehnen und, wie dies schon in anderen Städten ausgeführt worden war, die einzelnen Wässer selbst mehrmals und zwar zu verschiedenen Jahreszeiten zu prüfen, um den Einfluß der Grundwasserschwankungen zu ersehen. Da es mir nicht darauf ankommen konnte, die Beschaffenheit jedes einzelnen Hausbrunnens festzustellen, beschränkte ich mich darauf, von den hauptsächlichsten Gassen und Plätzen der Stadt je nach der Ausdehnung derselben etwa 5-6 Brunnenwässer zu entnehmen. Die Magdalenavorstadt ließ ich vollständig fort. Frühere Untersuchungen hatten mir ergeben, dass dieser Stadtheil, wie es auch die Analysen der Brunnen der beiden Kasernen erkennen lassen, viel weicheres und reineres Grundwasser besitzt als die eigentliche Stadt, wohl Quelhvasser des Bachergebirges, welches in tausend Adern sich verbreitet und dem Strome zueilt. Auch von den Brunnen der tiefgelegenen Stadttheile, welche fast reines Brauwasser liefern, untersuchte ich wegen Mangel an Zeit nur einzelne. Im ganzen wurden 63 Stadtbrunnen, und zwar die Mehrzahl davon 4—5mal untersucht. Die Analyse beschränkte sich auf jene Bestandtheile, welche zur sanitären Beurtheilung der Wasser zunächst wichtig sind, nämlich auf die Bestimmung der Härte, der Salpetersäure, der salpetrigen Säure, des Ammoniakes und der organischen Substanz. Eine kleinere Zahl von Wässern unterzog ich einer genaueren Analyse. Die Ergebnisse derselben sind in einer zweiten Tabelle zusannnengestellt. Die Wässer wurden sämmtlich unter meiner eigenen Aufsicht in mit eingeriebenen Glasstopfen versehene Glasflaschen gefüllt, nachdem die Gefäße am Brunnen jedesmal mit dem zu sammelnden Wasser 2mal tüchtig ausgespült worden waren. Je 6 Wasserproben wurden dann, so rasch es die verfügbare Zeit gestattete, auf einmal analytisch aufgearbeitet. Ich halte es für zwecklos, die zur Anwendung gebrachten Methoden der Analyse ausführlich zu beschreiben. Dem Nichtchemiker wären doch alle Auseinandersetzungen unverständlich oder wertlos, dem Fachmanne sind die Methoden ohnehin bekannt, sie brauchen nur genannt zu werden. 1. Die Bestimmung der Härte geschah mit titrirter Seifenlösung nach der von Faisst und Knauss verbesserten Clark’schen -Methode. 2. Der Kalk wurde durch Fällung in ammoniakalischer Lösung mit Vio »ormai er Oxalsäure und Titrircn des Überschusses der letzteren mittelst Permanganatlösung bestimmt. 3. Die Magnesia wurde annähernd aus der Differenz zwischen der Ge-sammthärte und dem Ergebnis der Kalkbestimmung berechnet. 4. Die Bestimmung der Salpetersäure wurde nach der von Trommsdorf verbesserten Methode von Marx mittelst titrirter Indigolösung und con-centrirter Schwefelsäure vorgenommen. 5. Die salpetrige Säure wurde nach der Methode von Trommsdorf kolori-metrisch mit Jodzjnkstärkelösung und Kaliumnitritlösung ermittelt. (i. Die Schwefelsäure wurde nach dem Verfahren von Wildenstein maßanalytisch bestimmt. 7. Das Chlor wurde durch Titrircn mit ]/io normaler Siberlösung, wobei Kaliumchromat als Indicator diente, bestimmt. 8. Die Bestimmung des Ammoniaks geschah kolorimetrisch nach dem Verfahren von Frankland und Armstrong mit Nessler’s Reagens. 9. Die Bestimmung der organischen Substanz wurde in saurer Lösung nach dem Verfahren von Kübel vorgenommen. Als Ergebnis sind die Milligramme Kaliumpermanganat angegeben, welche zur Oxydation der organischen Massen in 1 Liter Wasser erforderlich sind. Tabelle I. Wasseranalysen. Lage des Brunnens Zeit der Unter- Härte N, 0, 1 Salpeter- ; säure N,0, Salpetrige1 Säure NH, Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch au Kaliumpermanganat suchung M i 11 i g r a m m i m Liter Jänner 1885 15-5 Bl.H. 6.3 58 5 0 0 2-21 Hauptplatz April 1885 18-7 88-6 0 0 3" 16 öffentl. Brunnen Februar 1886 18.7 624 0 0 3-79 Juni 1886 16.3 66:9 0 0 2-528 Dezeinb. 1884 14-3 Bl.H. trö 29 002 0 2-21 Herrengasse 3 April 1885 15 38-6 0 0 3-47 Februar 1886 18 29-2 0 0 2-21 Juni 1886 16 31 0 0 3-79 Dezemb. 1884 13-7 Bl.H. 5-3 31.2 0 0 316 Herrengasse 13 April 1885 16-5 418 0 0 41 Februar 1886 18.2 34-1 0 0 3-79 Juni 1886 163 74 0 0 *13-9 Dezemb. 1884 13-7 Bl.H. 8-5 37-7 Spur 0 1-896 Herrengasse 20 April 1885 18-6 518 0024 0 3-47 Februar 1886 18 8 341 0028 0 1-58 Juni 1886 16-3 37.6 0028 0 4-74 Dezemb. 1884 142 Bl.H. 7-1 37-2 0 0 2 84 Schulgasse I. April 1885 16-3 590 0 0 2-84 (Café Furche) Februar 1886 18.6 48-7 0 r o 2-52 Juni 1886 16-5 429 0 0 2-52 Brunngasse Dezeinb. 1881 14-6 Bl.H. 6-9 20-7 0 0 2-21 April 1885 20-2 61 3 0014 0 2-84 öffentl. Brunnen Februar 1886 18 30 0 0 2-52 Juni 1886 17 42 0056 0 1-896 April 1885 16-5 31 0 0 253 Burggasse 2 Juli 1885 18.7 34-2 0 0 2-53 Dezemb. 1885 21 38-6 0 0 2-844 Mai 1889 16 16 0014 0 1-896 * Wasser gelb von organischer Substanz. Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte N, o, ; Salpeter- | äure N, 0, Salpetrige 1 Säure NH, Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im Liter Dezemb. ISSI 15 Hl.H. 7-8 13-8 Spur 0 2-528 Buvggassc 4 April 1885 18-5 763 Spur 0 2-84 Juli 1885 186 61 3 0 0 3-79 Dezemb. 1885 20-2 66-6 0 011 0 316 Mai 1886 182 812 0027 0 2-84 Burggasse 8 April 1889 15-04 547 Spur 0 2'212 Mai 1886 16 28 0 0 2*21 Burggasse 12 April 1889 14-6 35.7 0 0 1-58 Dezemb. ISSI- 15-2 Bl.II. 8-6 23 Spur 0 3-47 Burggasse 22 April 1885 16*8 442 Spur 0 5-68 Juli 1885 17-7 58 0 0 3-16 Dezemb. 1885 20-9 60-4 0 0 4.108 April 1885 18-5 768 0024 . 0 2-844 Burggasse 18 Juli 1885 18-6 75-5 0 0 316 Dezemb. 1885 20-7 33'3 0011 0 5-05 Mai 1886 22-8 967 0033 0 3-79 Dezemb. 1884- 14-7 BUI. 6-9 13 8 0 0 5.37 Burggasse 24 April 1885 18 84-2 006 0 3-16 Juli 1885 17-4 419 0 0 3-79 Dezemb. 1885 20-9 48-8 0 Spur 4-42 Mai 1886 18 32 8 0 0 3-79 Dezemb. 1884 15 BUI. 6-6 12-4 Spur 0 1-58 Theatergasse April 1885 16-7 20 0 0 2'52 öffentl. Brunnen : Juli 1885 16-4 19-3 0 0 3-16 Dezemb. 1885 20 21 0 0 2-212 Mai 1886 16-4 119 0 0 T58 Dezemb. 1884 16-4 BUI. 7-2 28'5 Spur 0 7-26 Schillerstraße März 1885 21 589 0-015 0 3-476 29 Juli 1885 18-9 36-1 0 0 3*16 Dezemb. 1885 23-9 32.9 0014 0 2-844 Mai 1886 20-8 39 0 04 0 3-16 Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte N, 05 Salpetersäure N, 0, Salpetrige Säure NH3 ! Ammoni- 1 ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im Liter Dezemb. 1881- 17-7 Bl.IL 6-7 30-3 Spur 0 6-95 Schillerstraße März 1885 19-2 484 0015 0 2-844 26 Juli 1885 19-3 25'8 0 0 2-844 Dezemb. 1885 20-9 28-4 0 005 2-844 Mai 1886 20-7 40 0 0 1-26 Dezemb. 1884 19 Bl.H. 9 40 0-8 0 5-372 Schillerstraße März 1885 20-5 815 0015 0 316 18 Juli 1885 21-4 66-5 0 0 2-844 Dezemb. 1885 23-6 484 0 015 3-16 April 1889 17-5 16-8 0 0 2-528 Schillerstraße Mai 1886 25-8 250 0 0 4-74 17 April 1889 27-4 192 0 0 4-108 Schillerstraße Mai 1886 22-4 68 0 0 1-58 14 April 1889 18 30-73 Spur 0 2-528 Schillerstraße 12 Dezemb. 1884 März 1885 ' 19-3 Bl.H. 9 19-5 52-8 76 3 0 0 0 0 3-476 3-476 Juli 1885 20 1161 0 0 3-79 Dezemb. 1885 28-6 108-3 0071 0 3-476 Dezemb. 1884 17-5 Bl.H. 8 26 597 002 0 2-21 Schillerstraße März 1885 19 74‘7 0.01 0 3-47 6 Juli 1885 18 78-7 0 0 5-37 Dezemb. 188h 17 814 0014 0 3-79 Mai 1886 20 561 0 0 2 21 Schillerstraße 10 Dezemb. 1884 März 1885 17-4 Bl.H. 9-3 18-4 413 60-5 Spur 0 , o 0 3-16 3-16 Dezemb. 1885 21 72-5 00714 0 3-79 Mai 1886 19-5 477 0 0 2'21 Tappeinerplatz Brunnen vor der Oberrealschule Dezemb. 1884 März 1885 Juli 1885 Dezemb. 1885 193 Bl.H. 9 22 19 4 28-5 36-7 31 742 121-5 Spur 0 0014 0024 0 0 0 005 3.16 4.42 3.16 4.108 Mai 1886 20 35-8 0 0 2.21 Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte N, 0, Salpetersäure N.Q, I Salpetrige Säure | nh3 Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat M i 11 i g r a m m i m Liter Tappeinerplatz Mai 1886 20 13-1 0 0 2-84 3 Mai 1889 16 21-4 0*014 ; 0 5"688 Novemb. 1884 16-7 Bl.H. 7-8 464 0 0 3-476 Kaiserstraße Marz 1885 21-4 65-8 0013 0 2-84 4 Juli 1885 18 42 0 0 4-1 . Dezemb. 1885 21 39'5 0 0 3-476 Novemb. 1884 16 Bl.H. 6 10-1 002 0 397 Kaiserstraße März 1885 18-0 21 0*016 0 2-81 12 Juli 1885 18 10-1 0 0 3-79 Dezemb. 1885 22-2 20-9 012 0 1 2-21 Kaiserstraße Novemb. 1884 19-5 Bl.H. 10 6 413 0 0 3-97 März 1885 19 21 0016 0 4-1 14 Juli 1885 19-6 677 0 0 4-74 Dezemb. 1885 23-6 404 0016 0 4-42 Novemb. 1884 16-2 Bl-H- 6-5 188 0 0 316 Kaiserstraße März 1885 18-6 19 0013 0 3-47 16 Juli 1885 19 24-5 0 0 2-84 Dezemb. 1885 23-6 31-6 0 0-05 2-21 Jänner 1884 16 11-5 0*02 0 Xh CO März 1885 17-5 11 0 0 3-79 Ferdinandstraße 3 Juli 1885 17 12-9 0 0 505 * Dezem 1885 20-2 22-5 0 1-1 *3-47 Mai 1886 18-6 19-5 0 0 2-84 Novemb. 1881 16-4 16 0 0 3 79 März 1885 18*8 34-2 0 0 5-68 Bürgerstraße 37 Juli 1885 17-2 25.1 0 0 316 Dezemb. 1885 22-8 499 0-01 0 4-74 Mai 1886 20 26-8 0 0 3-16 Novemb, 1884 15-4 9-65 0 0 2-528 März 1885 17 14-2 0 0 2-84 Bürgerstraße Juli 1885 16 9-6 0 0 2-52 42 Dezemb. 1885 16-8 16-9 0 0 4-1 Mai 1886 17-8 17 0 0 3-79 * Nach einer Verunreinigung durch einen Düngerhaufen im benachbarten Hofe. Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte .N, Ö, Salpeter- säure N, 0, Salpetrige Säure NH, Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im Liter Novenib. 1884 19-3 64 3 0-02 0 41 Bürgerstraße 46 März 1885 Juli 1885 Dezemb. 1885 19 19-6 23-8 28-4 29 32 9 o o o 0 0 005 5'37 3-47 6-32 Mai 1886 21-3 30 0 0 4-74 Dezemb. 1884 16-5 01.11. 7-7 165 o 0 3-16 Burg März 1885 19 18-4 0 0 2-84 Juli 1885 19 27-7 0 0 2-53 Dezemb. 1885 20-5 55 5 0 0 2-84 Juni 1886 18-6 425 0 0 3-47 Dezemb. 1884 15-5 Bl.11. 7-5 17 Spur 0 2-21 Burgplatz öffentl. Brunnen März 1885 Juli 1885 19 26-3 426 0 0 0 0 2"21 2 84 Dezemb. 1885 20-7 502 » 0 2-52 Juni 1886 16-4 17-9 0 0 1-896 Jänner 1885 155 Bl II- 7 28-9 0 0 1-58 Viktringhofg. April 1885 19 552 0 0 2-84 1 Juli 1885 18-1 483 0 0 316 Februar 1886 19-6 339 0-014 0 1-896 Juni 1886 17 49 5 0-02 0 01 1-896 Jänner 1885 14 Bl.H. 71 48 7 0 0 2-21 Viktringhofg. April 1885 16-8 526 00166 0 2-21 10 Juli 1885 181 53 5 0 0 2*21 Februar 1886 18-9 53 0 0 1-896 Juni 1886 15-5 26-8 0 0-1 1896 April 1885 16-5 110 00833 0-2 3-79 Viktringhofg. 16 Juli 1885 Februar 1886 21 3 18 107 1 53.9 0-06 0016 0 0 4-74 2-844 Juni 1886 16-5 63 8 0 024 021 4-108 Mai 1889 14-5 50.8 0 0 2-528 / Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte N, Ö~ Salpetersäure 1 N, O, Salpetrige j Säure ! nh3 I Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im Liter Januar 1885 15'5 Bl.H. 7 36-8 0 0 1-896 Viktringhofg. Api il 1885 18-2 503 0 0 2-528 offeriti. Brunnen Juli 1885 18 3 535 0 0 3-8 Februar 1886 18-3 36-7 0014 0 4-74 Juni 1886 15-5 424 004 0 1 2-528 Januar 1385 16 Bl.H. 7 98 0-04 0 3.16 Viktringhofg. April 1885 21-2 131-4 0 0 2-844 Freihauskaserne Juli 1885 19 83 8 0 0 4-74 Januar 1886 19 000 0 0 2-844 April 1886 20-4 70 0 0 3 16 April 1885 16 042 0 0 3-476 Allerheiligeng. Juli 1885 22 109 0-04 0 4-424 offeriti. Brunnen Juni 1886 19-1 824 0010 0-05 5*056 *Mai 1889 14 526 0 0 5-37 Lederergasse 2 i März 1886 17-7 605 Spur 0 316 Kärntnerstraße Juli 1886 16 92 1 0 0 2-844 2 Mai 1889 12 34 0 0 2*212 Kärntnerstraße Januar 1885 13-4 Bl.H. 5-7 21-1 0 0 2-21 3 April 1885 15-7 22-4 , 0 024 0 4-108 März 1886 15-7 21-4 0011 0 2-52 Kärntnerstraße Juli 1886 16 23-1 0 0 2*212 10 Mai 1889 12-2 16 0 0 1-58 März 1886 12-5 8-8 0 0 1-896 Lendgasse 4 Juli 1886 12 5-8 0 0 1-58 Mai 1889 11 9.12 0 0 0 948 März 1885 16 15-2 0033 0 4-42 Schmidererallee März 1886 15-4 15-6 0 0 2-212 öffentl. Brunnen Juni 1Ì886 16-8 28-2 0 0 2-528 April 1889 14-2 21-0 0 0 1 1-58 Kasernplatz j Januar 1886 14-8 16-4 0 0 2-212 Draukaserne 1 April 1886 13-8 13-9 0 0 2-84 Ostbrunnen Juni 1888 9-6 19 0 0 2-21 * Der Brunnen wurde kurz zuvor gereinigt. Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härte N, 0- Salpeter- äure Nj 03 Salpetrige Säure NH, Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im Liter März 1886 14-7 16-6 0 0 4-74 Kasernplatz 4 Juli 1886 12 26-8 0 0 1-58 Mai 1889 12-9 10-5 0 0 2-528 April 1885 17 45 00166 0 316 Eathr.ausplatz März. 1886 17 5 29'2 0 0 3-476 öffentl. Brunnen Juni 1886 17-2 441 0 0 3-16 Mai 1889 12-5 , 24-4 0 0 2528 Domgasse städt. Yersorgungshs. April 1885 März 1886 Juni 1886 April 1889 18-3 18 171 14 534 36-1 60 40 00166 0 . 0 0 0 0 0 0 3-79 3-47 1-896 Z-212 April 1885 18 539 00166 0 4-108 Pfarrhofgasse März 1886 18-5 536 002 0 3-16 1 Juni 1886 17-1 411 0 0 3-16 Mai 1889 14 33-2 002 0 2-528 Pfarrhofgasse Juni 1886 17 50 0 0 2-528 15 April 1389 13-8 25-6 0 0 0-948 Sparcassage-bäude Domplatz März 1886 * Juni 1886 April 1889 16-8 17-6 14-2 15-6 411 21-0 0 0036 0 0 0 0 1.896 2.528 0-948 Verpflegsmaga-zin Domplatz April 1885 Januar 1886 April 1886 18 20 16 551 60 413 0 0014 0 0 0 0 3-476 3-16 4-10 Urbanigasse Juli 1886 15 38-4 0 0 2-212 öffentl. Brunnen Mai 1889 131 4912 0 0 2"528 Dezernb. 1884 13-4 Bl.H. 7-2 10-6 0 0 3-16 Casinogasse 10 April 1885 17-5 465 0 0 2-844 Juli 1885 18-7 35 5 0 0 3-79 März 1886 18-7 33-2 0014 0 2-212 April 1885 20 27 0 0 2-844 Tegetthoffstraße Juli 1885 18-7 30-4 0 0 3-79 3 März 1886 19 41 0 11 0 2212 i Juni 1886 18 17-9 0 0 3-16 * trübe. Lage des Brunnens Zeit der Untersuchung Härle N, 9, Salpetersäure N2 ", Salpetrige Säure. MI, Ammoni- ak Organ. Substanz Verbrauch an Kaliumpermanganat Milligramm im 1 .iter Tegetthoffstraße 13 April 1885 Juli 1885 Mürz 1886 Juni 1886 19-7 235 20-2 21-6 502 97 1 45-8 66-8 0 002 0 0 0 0 0 0 3-16 253 4-424 2-212 Tegetthoffstraße Militärspital Januar 1885 Juli '885 Februar 1886 April 1886 15-8 81.14. 7.5 23 23 18-6 32-1 54 412 29-1 0 0 0 0024 0 0 0 0 2-84 2-81 5-37 60 Tegetthoffstraße 14 April 1885 Juli 1885 März 1886 Juni 1886 22 21 236 24 84-7 85-7 946 1092 0-0166 Spur 0024 0-02 0 0 0 0 316 3-4-7 2-844 3-792 Tegetthoffstraße 21 Juni 1886 Mai 1889 25*8 21 128-3 561 0017 Spur 0 0 4-424 2-528 Tegetthoffstraße 24 April 1885 Juli 1885 März 1886 Juni 1886 20-5 225 20-2 216 612 82-5 58 5 633 0 0 0-009 0 0 0 0 0 3-16 5-37 2.844 1-896 Tegetthoffstraße 38 öffentl. Brunnen April 1885 Juli 1885 März 1886 Juni 1886 257 218 20-5 20-5 93 645 38 74 002 0 0 0052 Spur 0 0 0 4-108 3-16 3-476 2-212 ! Tegetthoffstraße 49 Juni 1886 Mai 1889 20-9 42 417 203-5 0 017 0028 0 0 3-729 5-688 Meiling 46 (?) März 1886 28-5 126 6 0 Spur 10-7 Landwehrkaserno Meiling- Januar 1885 April 1886 15-5 a) 14-5 b)17-8 5-8 13-5 14-7 0 0 ' . 0 0 0 0 2-84 505 5-37 Franz-Josefs-Kaserne Kördl.(Trink)Br Januar 1886 April 1886 6-28 7-6 7-55 65 0 0 0 0 4-1 2-8 Cavai lerie-Kaserne Officierstract Januar 1886 April 1886 Juni 1888 8 7-2 6-4 9.3 7‘7 7-8 0 0 0 0 Spur 0 2-212 2"52 . 2-84 CM CO o o co co O o o o 00 CM O -70 O xt< O co I o o o o o to GO GO GO O co CM O C5 o ib co tb (M O 00 Z) 00 GO Z GO C5 X 00 GO Zj 00 GO X X CD O CO J- o o p p-i m CD co OD cp CO CO o CO IO CO CD G0 GO OD GO GO GO CO C0 GO GO CO p p* m Q0 l> OD p Pl m GO GO CO 'M t-H O Ö CM 00 o Ó o Ö o co co o Ò co l> oo l> OD GO OD GO 4h OD 00 O a O) CD GO OD O co co >o o h- GO OD iO à> iO en o CO lO O ài OD t^x co •o iO oo GO 00 GO GO GO 00 00 00 GO OD CZ) GO GO CZ) O ti C3 S J-t ti ti ti g So E LO o F- M ti r-> CD Za 'o 'S ’Eh M CD -p-» ZP ° g 5S ^ O o 2 9' 1 I U 2 3 G 52' Summe . 44 28' 24 20 15 8 8 147' 7. Classification. CI a s s e Zusammen a) Zu Ende des Schuljahres 1888/9. 1. 11. III. IV. V. VI VII. I. Fortgangsclasse mit Vorzug . . . . 5 4 5 3 2 3 1 23 I. Zu einer Wiederholungsprüfung zuge- 30 17 14 15 11 5 7 99' lassen 2 3 4 2 11 II. Fortgangsclasse 4 3 1 1 9 III- . Zu einer Nächtragsprüfung krankheits- 3 1 — , — — — 4 halber zugelassen — — — — 1 1 Ausserordentliche Schüler — — — — — — — — Summe . b) Nachtrag vom Schuljahre 1887/88. 44 28' 24 20 15 8 8 147' Wiederholungsprüfungen waren bewilligt 3 4 3 3 2 2 2 19 Entsprochen haben Nicht entsprochen haben (odei 2 4 3 \ 2 2 2 •— 15 nicht erschienen sind) . . I — — 1 — 2 4 Nachtragsprüfungen waren bewilligt . Entsprochen haben .... Nicht entsprochen haben . . Nicht erschienen sind .... Darnach ist das Endergebnis für I. Fortgangsclasse mit Vorzug . . . 6 4 3 1 2 2 1 19 I. , 25 25 17 14 7 7 3 98 II. , 4 3 2 3 1 1 3 17 III. •• l 1 — — 5 Ungeprüft blieben — — — 1 — — — 1 Summe 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet 38 33 23 19 10 10 7 140 im 1. Semester 46 20 16 11 8 5 7 113 im 2. Semester *23'/, 19 16 13 7 7 7 92 V, Zur Hälfte waren befreit im 1. Semester — — im 2. Semester 1 — — — — 1 Ganz befreit wären im 1. Semester . . — 10 13 8 7 4 1 43 im 2. Semester . . Das Schulgeld betrug im ganzen 20 10 11 7 8 1 1 58 im 1. Semester 690 300 240 165 120 75 105 1695 il. im 2. Semester f337-5 285 240 195 105 105 105 1372-5 fl. Zusammen . 1027 5 585 480 360 225 180 210 3067-5 fl. Die Aufnahmstaxen betrugen . . . 945 8-4 10-5 6-3 4-2 21 126 fl. Die Lehrmittelbeiträge betrugen Die Taxen für Z eugnis dup li cate betrugen — — -r- 1 — — — 1 fl. Summe . 9. Besuch des Unterrichtes in den relativ-obligaten und nichtobligaten Gegenständen. 94-5 8-4 10-5 7 3 4-2 2-1 127 fl. Slovenische Sprache 21 6 12 9 48 Englische Sprache — — — 11 2 4 17 Analytische Chemie — — — — 3 3 — 6 Stenographie II. Curs . . . .1. Sem. — — — — 9 8 1 18 11. Sem. — — — 8 3 — 11 Gesang 1. Curs I. Sem. 21 9 5 1 — — — 36 II. Sem. 10. Stipendien. 13 5 4 1 23 Anzahl der Stipendien ... j im — 1 — 2 — 1 4 Anzahl der Stipendisten . . 11. u. II. — — 1 — 2 — 1 4 Gesammtbetrag der Stipendien \ Sem. — — 100 — 300 — 200 600 fl. *) Dabei ist 1 Schüler, der in Graz gezahlt hat, mitgezählt. t) Dabei ist das von einem Schüler in Graz gezahlte Schulgeld nicht mitgerechnet. , / », - 'i'v’i ■ ' •.. •"-> W 'r<