(ifraufo pauschaliert - Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. - tzchriflleiluvg und SttsyaUuiifl: Prtiernova ulita Nr ü. leUphim 21. — Ankündiqungen nimmt die £er Man» und die Arau Von Rudolf Schneider. „Du bist nie eifersüchtig?* fragte sie. „Ich bin niemals eifersüchtig 1" sagte er mit sicherer Stimme. „Dann liebst du mich auch nicht . . Er legte den Kopf zurück und lächelte eitel. Sie war sehr aufgeräumt, trällerte vor sich hin »ad zog ihr hübscheste« Kleid an. E« goß in Strömen. Dann trat sie zu ihm tn« Zimmer und sagte: „Ich komme hier mit dem Verschluß nicht zu» recht; willst du mir nicht helfen f" Er stand gehorsam auf und hakte da« Kleid zu. Er sah da« seidene Hemd, da« »och die Bügelfalten zeigte, roch da« Parfüm, sagte aber nicht«. Sie hielt den Nacken gebeugt und schielte mlt einem lauernden Blick nach ihm, er aber hatte die Miene „harmloser Gutmütigkeit". Er stand da und rauchte eine Zigarette. „E« regnet 1" sagte sie mit Betonung. »Ja, da« ist wahr," erwideit« er zerstreut, „wann kommst du zurück?" „Sottl" sie wiegte den Kopf und zupfte an einer Schleife, wer kann da« so genau bestimmen? Hoffentlich zum Abendbrot. Wenn ich jedoch nicht rechtzeitig hier bin, dann »arte bitte nicht auf mich. Denn weißt du, dort . . Er unterbrach sie, wobei er in einem Buche blätterte: »Wohin — — da« heißt ..verstummte er sogleich und crrötete fast unmerkltch. nach Salzburg und Wien zieht. Hat Deutschland dies« große West-Ostveibindung in Händen, so sind die Verbündeten verkehrspolitisch von ihm ausS neue in Abhängigkeit. Anderseits ist es absolut notwendig, daß Deutschland nicht der Beherrscher der ganzen oberen Donau wird. Die Dona» in den Händen Deutschlands bis an die Ungarische Grenze würde diesen ein kommerzielles Uebergewichl gegen da« sich alle Donauschiffahitsabmachuligen als wirkungslos erweisem würden. Wie aber würde Deutschland eS ausnützen, wenn eö die Donau von Passau abwärts bis an die Leitha besitzen würde, wenn es Wien zu einem Stapelplatz d'es gesamten Orienthandels machen könnte! Die Wiedelaufnahme deS HandeliprogrammeS van Berlin nach Baadad wäre gegeben, wenn Deutsch« land Herr der Donau würde. Deutschösterreich behauptet in seiner Isolierung wirtschaftlich zugrunde gehen zu muffen, und eS scheint, daß die Behauptung nicht ohne gewichtige Gründe ist. Um so mehr ist es daher nötig, daß man die junge Republik auf den einzig de'- Politik der Alliierten entsprechenden Weg verweist, jenen der Gründung eines wirtschaftlichen DonanbundeS. Würde man von einer solchen absehen und die ein» zelnen Nachsolgerstaaten sich selbst überlassen, so würde sich daranS die Balkanisierung Europas bis in dessen Herz ergeben. Die Konsö»eration dagegen würde die Gegensatz; ausgleichen und versöhnend wirken!" In der Einbegleitung dieser «lesenswerten Aueßerung" bemerkt die ReichSpost so nebenbei, daß sich hier die Anschauung sehr maßgebender englischer Kreise spiegele und auch Lord Eurzon sich zu ähn-lichtn Anschauungen bekenne. Woher die ReichSpost, die nicht einmal den Namen der englischen Revue anzugeben vermag, weiß, daß diese Ansicht die An« „Zu . . .* sie schielte wieder nach ihm und lächelte, ohne daß er e« sah. „du weißt doch, zu diesem kleinen Tee dort . . . Helene . . . nun ja, e« könnte sein, daß wir nicht dort bleiben*. „So, so.* sagte er beiläufig, und er sah sich nach einem andern Buche um, „unterhalte dich gut!" „Wie seltsam du da« betonst?!" Ihr Blick war schillernd, sie sprach die Worte gedehnt. Aber er biß nicht an. Sie gaben sich einen flüch-tigen Kuß und sie v.rließ da« HauS. Doch kaum «ar sie draußen, begann er mit gerunzelter Stirne im Zimmer auf und cb zu gehen. Al« sie auf der Straße stand, verzog sie da» Gesicht zu einer belustigten und befriedigten Grimasse. Sie machte einige Schritte, doch regnete e« in dicken Fäden, und sie flüchtete unter die Hau«türe zurück. Unschlüssig blickte ste zum Himmel und nagte an der Unterlippe. Schon legte sie die Hand wieder auf die Türklinke, dann aber lachte ste lautlo« und rief ent« schlössen eine de» Wege« kommende Droschke an. Fahren Sie — so dahin . . .* rief ste dem Kutscher mit einer die Stadt umspannenden Gebärde zu, und al« dieser sie verständnislos anstarrte; „Run ja — zur M'schen Konditorei!* Doch al« sie eine Weile gefahren war, beugte ste stch plötzlich au« dem Wagen und befahl: „Fahren Sie zum Kinomaiographentheater!* Die Droschke hielt, ste stieg auS und rannte fast mit einem noch ziemlich jungen Herrn zusammen, der sich entschuldigte und, sie erkennend, sogleich lebhaft begrüßte. /chauungen maßgebender englischer Kreise wieder spiegelt, ist ihr GcheimniS, viel räher liegt die A nähme, daß der Artikel der englischen Revue die A;i» schauungen der maßgebenden Kreise in P angibt wiederspiegelt, Anschvuimgei', die man allerdings nicht wagt, unmittelbar in d«r dcuischösterreichischm Presse, sondern nur auf dem Umve^e über die Ententeländer und die Schweiz in KarÄ zu setz'". Daß England sich sür die Donauscage außer» ordentlich interessiert, ist allbekannt, allein dieses Interesse richtet sich nach der ganzen Lage der Dinge nicht gegen Deutschland, sondern gezen Frankreich und dessen kontinentalen Hcrrschaftsplane. AuS diesem Grunde hat sich England beeilt, sich in Budapest einen starken Brückenkopf sür seine West-Ost» Beziehungen zu schaffen und dadurch Frankreich von der vermittels der Tschechoslowakei erstrebten Land» Verbindung mit dem Osten abzusperren. Um diese in Budapest gewonnene Position noch zu verstärke», hat das englische Kapital aber auch noch sämtliche deulschösterreichischen und ungarischen Donau-Schis» sahrtSgesellschaslen unter seine Kontrolle gebracht. Damit ist daS Interesse Englands an der Donau» frage vollständig befriedigt und Deutschland ist eben» sowenig in der Lage, sich durch den Bayrischen Lloyd zum Beherrscher der Donau auszuwerfen, wie^ Frank» reich mit der tschechosloivalischen Donau«Damps« schiffahrt gegenüber der englischen Machtposition immer in der Hinterhand bleiben wird. Die Donaufrage ist somit keine Angelegenheit mehr, wegen welcher England Bedenken gegen den Anschluß hätte, und daS gleiche gilt von der Arl» berglinie, die ja im besten Falle nur eine Hilfs» route auf dem Wege nach dem Osten ist. Daß die ReichSpost den offenbar nur für die Ententeleser, nicht aber für daS Wiener Publikum bestimmten „Auch ich wollte hier hinein I" log er mit bitten» den Augenauischlag. Sie stutzte und blickte scharf an Ihm vorbei. ES entstand eine Pause. Dann maß sie feine ganze Gestalt, schloß die Lider ein wenig und sagte errötend: „Nun also in GotleSnamen, Sie lästiger Mensch, dann kommen Sie mit herein! — Aber wenn uns nun je« mand steht V Sie lachte kurz auf, sah stch um und schritt hastig voran. Der Mann, der im Zimmer zurückgeblieben war, hatte eine Zigarette nach der andern geraucht. Er setzte stch, blätterte in ein:m Buche, legte e« wieder fort und starrte auf einen Punkt an der Wand. Plötzlich ergriff er da« Bild der Frau, da« vor ihm stand, und schaute e« aufmerksam an. Dann erhob er stch, «an» derle hin und her, blieb am Fenster stehen und trom« melte an die Scheiben. Er sah nach der Uhr und zog die Stirn in Falten. Manchmal atmete er schwer und warf einen finsteren Seitenblick auf da« Bild. Zuletzt verließ er den Raum und begab stch über den Korridor in da« Zimmer der Frau. Dort blieb er an der Tür stehen und spähte vor» fichtig umher. Sein Auge verweilte bei einem kleinen Damenschreibtisch, auf dem eine geöffnete Briefmappe lag. Rasch tat er einige Schritte darauf zu. Aber er unterbrach die Bewegung, machte ein wütende« Gesicht und stand einige Zeit regung«loS mit hochgezogeaen Schultern. Dann jedoch trat er eilig an den Schutt« tisch heran, blätterte in der Mappe, besah stch einige Bogen Papier und zog schließlich ein paar Schubladen Sri:e 2 Satz hat strhtn lassen, in dcm dic Befürchtung au»-geiprochcn wird, daß Deutschland im Falle des An-schlnsieS „Wien zu einem Etapelplatze deS gesamten Orienthandels" machen könnte, wird dcn Anschluß-willen Dcutschöste^rcichS umsoweaiger erschüttern, als — und daS war der Zweck der U^bunz— am Schliche der »lcjeiiSwertcn Acnßerüng* der alte Ladenhüter der „Konsöderation" der Nachsolgerstaaten in der bengalischen Beleuchtung einer „die Gegensätze aus» pleichcndc» und v r'öhnendcn^ Losung aus» eindring-lichste empsohlen wird. Daß das habsburgischc Presjiburean in der Schweiz, das, wie man sich erzählt, auch mit einem W euer Nachrichtmbureau in Verbindung steht, Mittel und Wege gefunden hat, um nicht nur in der jranzösi'chcn, sondern auch in der englischen Presse feine „Auffassungen' zu verbreiten, ist immerhin interessant genug, um festgehalten zu werden. Politisch«' Rundschau. Inland. Der Streit um den Vikar von Fiume. Die Ernennung des Italieners Celso Constantini -um Vikar von Fiume zieh! immer weitere Kreise. Die jugoslawische Ocffentlichkrit zeigt sich beunruhigt und erbittert über diese Handlungsweise des römischen EtuhleS und befürchtet, daß durch die Vorentscheidung des Papstes der Gang der Verhandlungen zwischen unserer und der italienischen Friedcnsdclegation in der Fiumrr Frage zu unseren Ungunsten beeinflußt werden könnte. Während aber die kirchliche Richtung, wie z. B. die jugoslawische kaiholische akademische Jugend, die politischen Führer und katholischen Würdenträger auffordert, durch eine energische Ber« mittlung beim Vatikan die dem Staate und der Kirche drohenden Gefahren zu bannen, scheint die freifinnige Richtung, di« vom Agramcr Tagblatt vertreten wird, der Ansicht zuzuneigen, daß die politischen Folgen der Ernennung unabwendbar seien und von de» katholischen Südslawen zur Sühne für den beleidigten Patr>o:iSnsu« mit einer LoS-von-Rom B-wegun^i beantworte! werden müßte». Magyarische Truppenansammlungen an unseren Grenzen. Belgrader Blättrrmcldungen zufolge zieht der magyarische General Molnar an unseren Grenzen unermüdlich Truppen zusammen. In den letzten Tagen feien au? dem Innern Ungarn?, in Groß« kanischa, wo sich daS Zentrum der militärischen Aktion befinde, mehr al« 4000 Soldaten eingetroffen. Gleichzeitig würden unter der Zivilbevölkerung zahl» reiche P,o!est»ersammlungen abgehalten, die sich gegen die Zerreißung de« ungarischen Königreiche« wenden und als einzig zuständige Instanz über das auf. Mitten in dieser Beschäftigung aber schüttelte er sich; er wandte sich hastig ab und drehte sich um. „Widerlich!* sagte er laut, schloß mit spitzen Fingern die Schubladen und ging hinau«. In seinem Zimmer lief er zunächst einige male auf und ab. Nach und nach erhellten stch seine Züge, wurden ironisch und überlegen. Er läutete dem Dienst. mZdchen: .Ich gehe au«. Wenn die gnädige Frau zurück-kehrt, so sagen Sie ihr, sie möchte nicht aus mich warten. — E» ist ganz unbestimmt ... — — Und halt — lausen Sie rasch hinunter und holen S!e mir ein paar Blumen, gelbe Rosen, hören Sie! Nur gelbe." Er lächelt schadenfroh, als »r der Davoneilenden nachblickte. Die Vorstellung im Kino war zu Ende und der junge Herr schlug vor: „Gehen wir noch ein paar Schritte — »der haben Sie Eile?' „Nur unter der Bedingung,* sagte sie. unbe-stimmt lächelnd. „daß sie mir >ine dunkelrote Rose schenken.*' Al« sie stch trennten, geschah e« mit einem viel-sagenden Blicke. Die junge Frau »andte ror einem Schaufenster den Kopf zurück. Sie war in bester Laune, angeregt und frisch: an ihrem Kleide trug ste eine duftende rote Nose. In rascher Gangart eilte sie nach Hause. Sie läutete gar nicht erst sondern schloß selbst auf, lief mit flinken Schritten über dcn Korridor, de-sah sich in einem Spiegel und rieb sich die Wangen L i l l i l r Zeit»»!! Schicksal des Landes den nnbeeinflußtcn Volkswillen anerkennen. Die Seele dieser Bewegung ist der Pfarrer Podrovcc aus Medjumurje. Die Handelsbeziehungen mit Deutschösterreich. Die Kündigung de« Kompensationsvertrages mit Deutschöstcrreich hat unhaltbare Zustände ge-schaffen, da gewisse Waren und Artikel wie Loko-Motiven, Oel, Papier von wohlfeilsten und raschesten nur auS »er dkutfchösterreichischen Republik bezogen werden können. ES sollen daher zur Wiederherstellung eineS geregelten, wc»n auch auf das notwendigst» Maß beschränkten Güteraustausche« zwischen den beiden Staaten zu Beginn des M»uateS Juni in Belgrad Beratungen abgehalten werden, an denen sich von drulschösterreichischer Seit« auch zwei Mi-nister beteiligen werden. Der früheste Termin der Parlamentswahlen. Dem Slgramer Novssti zufolge werden die Par« lamentt wählen im besten Falle im Monate November vorgenommen werden. Selbst wenn die Nalionalvcr-tretung die Wahloorlage ohne Verzug verabschieden sollte, würden die technischen Vorbereitungen soviel Zeit in Anspruch nehmen, daß die Wahlen nicht vor diesem Termine angesetzt werden könnten. Erhöhung der Beamtengehalter. Der Ministerrat hat nach einer längeren AuS. spräche beschlossen, die Beamtengehälter mit dem Datum vom l. Juni vorläufig im Bausch um 25 v-LH.j Zu erhöhen. Dies« vorläufige Gehaltsregelung soll b S zur Fertigstellung bezw. bis zur parlamentarischen Genehmigung der endgültigen Pragmatik in Geltung bleiben. Bevorstehende Neugestaltung der Landesregierungen. Einer Belgrader Meldung zufolge haben alle Landesregierungen bis auf die slowenische ihren Rücktritt angeboten; doch sei auch hier ein baldiger Wandel zu gewärtigen, da der Innenminister Davidovit dcn Landespräsidenten Brejc bereits zur Demission aufgefordert habe. Aufhebung des versammlungs verböte«?in Kroatien und Slowenien. In der Sitzung dcS Ministerrates vom 21. Mai wurde über Antrag des Ministers Svetozar Priblkevik beschlossen, das von der kroatischen und slowenischen Regierung erlassene BersammlungSverbot außer Krast zu setzen. Austand. Undurchfllhrbarkeit des Friedens-Vertrages von Versailles. Eine New Aorker Zeltung meldet, die Finanz, sachverständigen deS RcparatiousauSschusfcs hätten ihr Gutachten dahin ausgesprochen, daß die wirt-schastlichen Bestimmungen des FriedenSvertrageS von ein wenig rot. So, wie sie war, im Hute, ging sie nun trällernd zu dem Zimmer des Manne», öffnete mit einem Siegerlächeln und trat ein. Der Raum war leer. Da« Trällern erstickte in ihrer Kehle. Eine Falte erschien aus ihrer Stirne. Sie läutete heftig nach dem Mädchen. ..Wo ist ... 7" fragte sie. „Der gnädige Herr ist weggegangen." Da« Mädchen unterdrück«« ein hämische« Lächeln: „Erhaben sich einen Strauß gelber — er verlangten solche besonder« — gelber Rosen bolen lassen und haben besohlen, der gnädigen Frau ju sagen, daß e« unbestimmt sei, wann er wiederkomme." Daö Mädchen ging. Die junge Frau drehte sich langsam um, ihr Kopf sank zur Brust berab, sie ging mit schlaffen Schritten zu einem Stuhle und li.ß stch dort nieder. Einige Minuten blickst sie starr vor sich hin, dann stieg«» ihr Tränen in die Augen. Sie zog die Rose au» dem Güitel, zerpflügte sie und verstreute die Blätter auf dem Boden. Ihre Tränen begannen zu fließen . . . Zur selben Zeit stand ein sorgfältig gekleideter Herr auf d-r Brücke de» Kanal» und blickt finster in die braune, lehmige Flut, die gemächlich dahinfloß. In einem Augenblick, in dcm stch ring»um kein Mensch befand, zog er eilig einen unler den Arm ge-steckten Strauß gclber Rosen hervor und schleudert ihn in weiiem Bogen in da« schmutzige Wasser. Nummer 4! Versailles undurchführbar seien und deshalb abge-ändert werden müßten. Französisch - englische Unstimmigkeiten. Die englischen Bemühungen, Frankreich als den unerbittlichen Feind Deutschlands hinzustellen und ihm die Schuld an den harten Vertragsbestimmungen des Friedens von Versailles aufzubürden, beginnen schon Erfolge zu zeitigen. Die öffentliche Meinung in Deutschland, die früher sehr englandseindlich war. scheint sich umzuwandeln und in Rachegefühl gegen Frankreich umzuschlagen. DaS Räukespiel der briti-Ichs» Diplomatie hat daS Mißtrauen Frankreichs erweckt und der Pariser Presse schon manchen Ruf deS Mißbehagens und Grolls abgepreßt. S» schreibt z. B. der Geschichtsforscher uno Politiker Professor Äuland in der Europe Nouvclle: Die Engländer sprechen von der Revision deS FriedenSvertrageS und stellen ihre Scelengüte der Härte Frankreichs gegen-über. Nun wohl eS feil könnten wir sagen, man wird den Vertrag revidieren, aber warum soll man nur die französischen Klauseln revidieren? Gehen wir an die Arbeit i Revidieren wir die kolonialen, revidieren wir die n,aritimen Klauseln! Dieser Revision der kolonialen und maritimen Klauseln, die im Grunde genommen die einzig berechtigte wäre, brauchte Frankreich sich nicht gut Gründen de« «eigenen Interesses zu widersetzen. In dem Augen, blicke, wo wir dic« anSsp ächen, wäre dem Wirken der Engländer der Erfolg genommen. Die französisch - russischen Beziehungen. Der russische VolkSkommissär für Süßer« An-gelegenheiten Tschitscherin erkläru dem Vcrlr?',?- 'i-fs sranzösischcn Blatte«, daß kein Staat eine Hetze gegen Rußland betreibe wie F.ankreich. Solange dieser Zustand andaucre, sei eS ziemlich unwahr» scheinlich, daß Rußland die Schulden an Frankreich bezahlen werde. Polenfeindliche Kundgebungen in Prag. In einer großen Prager Versammlung, in welcher Vertreter aller Nationalitäten in Rußland, wie Groß und Weißrussen, Ukrainer v. a. zu Worte kamen, wurde das russisch-polnische Gcmctzil als slawischer Brudermord bedauert und die polnische Gewalttätigkeit ausS heftigste verurteilt. Die einmütig angenommene Entschließnng klingt in den Ruf aus: Genug des BluleS I ES lebe der Friede aller arbeiten» den Menschen auf der ganzen Erde l Der tschechische Beamtenstaat. Die tschechoslowakische Rcpubl'k zählt gegen-wärtig 525.125 Angestellte. Hievon entfallen auf pragmatische Beamte 53.633, auf staatliche Arbeiter und «ngrstellte 44.149, aus Lehrer rund 40.000. aus die Gendarmerie 14.261, Osfiziere 8000. Unter-osfiziere 2300, Soldaten und Legionäre 190.000, auf Eisenbahnbeamte und Angestellte 155.330, auf G-ist-liche und Nonnen 16.779 und aus verschiedene 240. Rcchnct man die Hülste der Angestellten als ver-heiraut, mit 4 Personen im Haushalte, so muß die Staatsverwaltung für ungesähr 1'/, Millionen sorgen. Rechnet man die Beamten im Landes-, Gau-, Bezirks- und Gemeindedrenste, die Pensisnister», Witwen und Waisen, 100.000 Invalide und 100.000 Arbeitslose hiezu, so ergibt daS weit über 1 Million. Eine italienische Schlappe in Albanien. Die arnautischen Siämme haben die Italiener bei Pliniste Mrem» überfallen und zur Ueber gäbe gezwungen. Die Beute besteht auS Waffen, Munition und Zugtieren. Die Ausständischen säuberten das Mirditengebiet vom Eindringling und setzten die albanische Regierung wieder ein. Aus Lilildl und jsnü. Pfingsten, das liebliche Fest, diese« Goethcsche Lpithcion dringt« sich Heuer jedem auf die Lippen, der sich trotz allen WchsalS der Gegen-wart einen offenen Sinn für die Schönheit der Natur bewahrt hat. Ein herrlich blauer Himmel, von dem die Sonne flimmernd herniederstrahlte, lockte ungezählte Menschen scharen hinaus in die prangende Landschaft. Eilli war wie auSgestorben, nur wenige blieben daheim. Dafür aber gab e« fröhliches Treiben auf Berge» und Matten. Männlein und Weiblein kraxelten auf den Höhen herum und stärkten sich nach vollbrachter Kletterübung in den rühmlichst bekannten Schenken und Gastwirtschaften. Viele sprachen den Wunsch auS, daß doch auch dir Schutzhüllen in den Sanntaler Alpen eröffnet werden möchten. An dcn Rändern der Wiesen, wo schon die Heumahd beginn», so daß heuer eine dritte Grummet-mah» in Aussicht steht, tummelten sich fröhliche Nummer 41 Kindericharen in übermütigem Spiel. Der üppige Blütensegen, der das Auge allenthalben umfängt, bannte die Sorgen deS Alltag«: denn er füiikcr der darbenden Menschheit die Wiederkehr besserer Zeiten. Da» Getreide w«gl in voller Blüte. Weizen und Haser haben stch recht gesputet und »U Gerste, deren Drusch gewöhnlich auf die Zeit um Peter und Paul fällt, dürste heuer einen Vorsprung von drei Wochen haden. Sin reicher GNreide- und Odstfegen ist zu gewärtigen und inbrünstige Gebete steigen empor zum Lenker der Wellen, daß er keinen Hagel sende und die frohen Hoffnungen nicht knicke. Auf den Hingen blüh! die Weintraube in verheißungsvoller Pracht und ihre Rcifez-it wird heuer wohl um diei Wochen früher anbrechen. Hoffentlich wird der edle Saft doch wieder einmal auch gewöhnlichen Sterb-lichen, die nicht KriegSgeminner sind, zu einem er-schivinzlichen Preise zugänglich sein. PsingstdienStag war ei» Lostag und eine alte Regel lautet: Urbani ohne Regen bringt großen Weinsegen. Hoffentlich erweist sich diese alte Prophezeiung, die sich auf die Autorität eine« Heiligen beruft, verläßlicher als e» die offiziösen altösterreichifche» Voraussagen über das Kriegsende waren. Wer aber seine ausgetrocknete Kehle nicht auf die Weinernte vertrösten will, der pilgere hinan* zu der von fünf Stellen zugänglichen Seidlquclle; das Wasser kostet nicht«, ist ärzt-lich empfohlen und dürfte mit seinen 71/,0 Remiiuur zumindest ebenso abgekühlt sein wie das Bier, das ohne Eisabkühlung in den Gasthäusern kredenzt wird. Dir Sann weist eine Temperatur von 17l/f Grad Reaumur auf und hat reinlichkeitSliebende Menschenkinder schon längst in ihre Fluten gezogen. Selbst daS städtische Sannbad, daS sich sonst zag-haft verschlossen zeigt, ist bereits geöffnet. Cillier Stadtkinder, welche mit Recht aus ihre Vaterstadt stolz sind und mit Pietät vom Sannsluß singen und sagen, behaupten, das Wiener Gäusehäufel sei hier-her übersiedelt. Em so warme« Jahr wie Heuer, ist, wenn man vergilbten Kalendern Glauben schenken darf, schon lange nicht mehr dagewesen: aber «an muß sich ans alte Auszeichnungen »erlassen, denn 24 0 Rcaumur im Schalten um diese Jahreszeit wurde» da« letztemal 1822 registriert und keine« ;) itgenossen Erinnerung reicht soweit zurück in die i ' mfi'iu Zeit. 5 !e'itarschast»spiel« in Laibach. Erster ?aa("jiiic>stsoln-?ag): Sportverein Cilli gegen Slovan, Siaibca;; 2:2 (1:1) Slovan hat Abstoß, legt ein sS:rs<§ Tempo an, die Cillier geben einen würdigen Gegner ab, inderzweiundzw^nzi^ften Minute jedoch fällt daS erste Tor gegen Cilli; nach längeren scharfen An-griffen der Cillier gelingt eS ihrem Mittelstürmer, da« ausgleichende Tor unhaltbar einzusenden. In der zweiten Halbzeit erzielen die Laibacher gleich bei Beginn des Spieles einen Tresser und «S hat den Anschein, al« ob die Cillier diesem scharfen Spiele nicht gewachsen wären. Der Mangel an Urbung macht sich sehr stark geltend, doch scheitern alle Angriffe au dem tüchtigen Tormann der Cillier. In der zwanzigsten Minute schießt der Cillier Mitteldecker ans einem Elfmeter-Strasstoß da« zweite Tor für Eilli. Ein gleich daraus abgegebener Eismeter-Strafstoß gegen Slovan prallt an der Tvrstange ab und kann an dcm Ergebnis 2:2 nicht« mehr ändern verband«-schiedSrichter Enpot war vollkommen einwandfrei. Jllyria Laibach gegen Rapid Marburg : 10:0 f3:0). Rapid Marburg stellt eine sehr gut« Mannschaf», kann aber gegen die wettspielerfahrene Jllyria Laibach nicht aufkommen, insbesondere deshalb nicht, wiil der Marburger Tormann gänzlich versagte. Zweiter Tag (Pfingstmontag): Jllyria Laibach gegen Sport-verein Cilli: 10:0 (4:0). Auch den Cilliern ist, wie vorauszusehen war, kein bessere« Lo« beschieden al« ihren Marburger Sporikollegen. Die Cillier Mannschaft leistet ihr bestes, um der Jllyria «inen halbweg« guten Gegner abzugeben; jedoch wegen der Indisponiertheit des Cillier Tormannes ist die schwere Niederlage nicht auszuhalten. Die Mannschaft im Felde war durchweg« gut, insbesondere fiel der . Cillier Mitteldecker allgemein ans. Slovan Laibach gegen Rapid Marburg: 3:0 (1:0). Die allgemeine Ansichi war geneigt, der Marburger Mannschaft einen sicheren Sieg zuzusprechen, doch ist Slovan auch om zweiten Tage derart spielstark, daß die Marburger glatt abgefertigt werden. Der Marburger Tormann war an diesem Tage bedeutend bess r al« am Vortage. An beiden Tagen hatte sich auf dem Laibacher Sportplätze «ine 6000 bi« 8000 Köpfe zählend« Zuschauermenge angesammelt, welche die Gäste außerordentlich sympathisch begrüßte und dem Spiel mit großer Aufmerksamkeit und Unparteilichkeit folgte. Da« Publikum benahm sich durchwegs groß-städtisch und erwie« sich frei von jeder lokalen Vor-eingenommenheit. Die nächsten Meisterschaftsspiele Cillier A e i i u n g werden sich zum großen Teil in Cilli auf dem Platze des Sportvereine« abspielen. Trauung. Der Ministerialsekretär beim Handelsministerium in Belgrad Dr. Baue Radej wurde am 17. Mai mit Fräulein Nada PreSern aus Cilli getraut. Strähenpolizei. Im Straßenverkehr herrscht schon feit längerer Zeit vollständige Anarchie. Fuhr-werke rasen ohne Rücksicht aus die Passanten durch die Straßen und gefährden dadurch deren körper-liche Sicherheit. Vergangenen Freitag entging in der nächsten Nähe der Grazer Maut eine Dame mit knapper Not der Gefahr, übeisahreu zu werde«. Samstag vormittag scheute ein Pferd, da« vor einen Leiterwagen gespannt war. in der Alexandergasse und rast« in die PrcSerngassc, wo vor dem Geschäfte Stermecki die beide» Insassen aus dcm Wagen sielen; zum Glück gelang e« doch iwch. da« Pferd aufzu« halten und in der verkehrsreichen Straße unadseh-bareS Unheil zu vermeiden. Um die Mittagszeit deS gleichen Tage« ereignete sich ein ähnlicher Vorfall wieder an der Straßenkreuzung vor dcm Kaffee-Haus Merkur. Wir meinen, daß es Sache der Po-Uzei wäre, hier Ordnung zu schaffen nud unvor-sichtige Fahrer unter allen Umständen der strengen Strafe zuzusühreu. Das schnelle Fahren über die Straßenkreuzungen muß endlich einmal aufhören, denn wir können nicht annehmen, daß der Stand unserer SicherheitSwüche nicht ausreichen sollte, um in den Straßenverkehr endlich einmal Ordnung zu bringen. Von verschiedenen Seiten kommen uns auch Beschwerde» üb«r >ortwährende Störunzen der Nachtruhe zn. ES ist in der letzten Zeit üblich ge-worden, nächtlicher Weile in den Gassen und Straße» Gesaugsiibungen zn veranstalte», welche bis in die frühe Morgenstunde dauern und gegen welche gleich-falls nicht eingeschritten wird, so daß ein Schlafen bei offenen Fenstern unmöglich ist. Auch diesem Uebelstande ließe sich bei einigem gute» Willen leicht abhelfen. Unbegreiflichkeiten des neuen Post-tarifes. Die mit 16. Mai in Kraft getretene Er-höhung der Portozebnhrea gilt nur für den Inland-verkehr und für den Verkehr mit der Tschechoslowake', mit Deutschösterreich und Ungarn, während für den Verkehr mit dem ganzen übrigen Auslande die früheren Au«landgebühren gellen. Das Porto für einen einfachen Brief beispielsweise »on Cilli nach Gaberje kostet 1 Krone, von Cilli nach Peking aber nur 75 Heller, ein eingeschriebener B «es ist im ersteren Falle mit 1 Krone 80 Heller, im letzteren aber nur mit 1 Krone 20 Heller zu frankieren, wie sich jedermann au der Hand de« offiziellen Pofttarise« leicht überzeugen kann. Eine nachträgliche Banknotenumwech selung für alle jene richtiggestempelten Krvnenbank-noten, welche au« irgend einem Grunde in der vorge-schrieben« Frist nicht« Kconendinarbanknoten umge-lauscht werden konnten, hat der Finanzminister für den 30. und 31. Mai und für den 1., 2. und 3. Juni angeordnet, mit der Beifügung, daß dies« UmwcchSlung weder verlängert noch wiederholt werde» wird. Die Umwechsluug der ausschließlich von der FinanzlandeSkasse in Laibach und von de» Steuer-ämtern vorgenommen werden. Die Mehlpreise, deren rückläufige Tendenz von nn« aus Grund von Agramcr Blättermcldnngcn 'in der Nummer von 20. Mai registriert wnrde, haben un« zwei Richtigstellungen eingetragen. Ein Kausmann, der dieser Tage von einer Geschäftsreise au« A^ram zurückgekehrt ist, teilte er uns mit, daß weißes Mehl in der kroatischen Hauptstadt im Kleinverkauf nirgend« unter 18 K das Kilogramm zu erhalten sei. Daß Banaler Juden bisher geheim gehaltene Borrät« zum Vorschein bring'« und mir dem Verkaufspreise bi« zn 7 K für da« Kilogramm heruuter gehen, sei jedenfalls eine der großen Ocffentlichkeit unbekannte Einzelerscheinung geblieben. Bon einer anderen Seite, der nach unserer Kenntnis der Dinge ein sachkundige« Urteil in dieser Frage wohl zusteht, ist uns zum Gegenstände unter dem 21. Mai folgende Zuschrift zugekommen: In Ihrem geschätzten Blatte erschien die Mitteilung, daß sich der Preis de« Weizens auf 7 K ermäßigte; auch andere Zeitungen brachten ähnliche Meldungen. Diese Nachrichten de-ruhen jedoch nicht aus Tatsachen, sondern drücken nur den Wunsch der Verbraucher nach PreiSermäßi« gungen auS: sie sind aber sehr geeignet, Unznsrie-denheit in der Bevölkerung hervorzurufen, die da sieht, daß die Mehlprrise nicht billiger geworden sind. Deshalb ist e« notwendig, Ihre Leser dahin aufzuklären, daß die rapide Preissteigerung in Ge-treibe und sonstigen LebenSmitteln derzeit wohl ein Ende gesunden hat, daß aber von wesentlichen Sr-Mäßigungen noch nicht gesprochen werden kann. Für Seile 3 Weizen z. B. wurden im Banal, in Syrmicn und in Kroatien vor einem Monat die höchsten bisherigen Preise, das ist K 11 — für das Kilogramm verlangt; derzeit kann Weizen hie und da mit K 9"— das Kilo beschafft werden, aber selbst zu diesem Preise gibt es wenig Verkäufer. Die Landwirte und Speku-kanten, welche noch Getreide besitzen, haben durchaus keine Eile ihre Ware zu vcrkanfe», weil sie über genug Geld v.-rsügen; außerdem ist der Bedarf für zumindest zwei Monate noch zu decken, während die B»rräle im Königsreiche nicht so groß sind, um zu jedem Preise losgeschlagen werden zu müssen. Ueber-die« sieht der Landwirt nicht ein, warum er sein Getreide billig abgeben soll, während er sämtliche Bedarfsartikel zu höchsten, je dagewesenen Preisen bezahlen muß. Eine ausgiebige Preisermäßigung kann erst dann eintreten, wenn die neue Ernte wirklich gut au«fällt und schon g« sichert ist, und wenn der Außenhandel in geeigneter Weise geregelt sein wird. Bad Töplitz in Unterkrain ist um den Betrag von einer halben Million Kronen in das Eigcn'nm einer kroatischen Gesellschift übergegangen; der bisherige Besitzer war Fürst Karl AncrSperg. Neues Hartgeld des lateinischen Bundes. Die Währnngskonferenz deS lateinischen Bunde» yat für den Bereich der verbündeten Völker Frankreichs, Belgien«, Jlalicn», der Schweiz und Griechenland» die Prägung von Kleingeld ouv Bronze und Aluminium zu 50 CnttimcS und 2 Lire be-schlösse». Da« neue Kleingel» wird äußerlich dem Goldzelde ähnlich sein, natürlich v el leichter. Die neuen Münzsorten fallen in ungesähr drei Monaten dem Verkehr« übergeben werden. Drahtnachrichte» der Cillier Zeitung. Aleldungen des kaibacher Nachrichtenamtes. Gastspiele eines tschechischen Orchesters in Jugoslawien. Laib ach, 25. Mai. In den nächsten Tagen trifft in Trieft mit dem Dampfer Grant ein weiterer tschechoslowakischer Transport ein, der aus Sibirien über Wladiwostok aus der Heimkchr begriffen ist. Den Transport begleitet ein Orchester von tausend Milgliederu unter der Führung de« Komponisten Franz Karl. Da« Orchester wird in Laibach, Mar-bürg. Agram und nach Möglichkeit auch in Belgrad und in anderen Städten Südslawien« Konzerte ver-anstalten. Fall« der Zug auch in Cilli einen län-geren Aufenthalt haben sollte, wird da« Orchester auch auf dem Cillier Bahnhofe konzertieren. Feldmarfchall Svetozar Boroevi«-gestorben. Laibach, 25. Mai. Eine aus Klageusurt eingelangte Meldung besagt, daß der ehemalige österreichisch-ungarijcheFel»marschall Svetozar Boroe« vir in Klagen für! in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai gestorden ist. Die Stärke der deutfchösterreichtschen Garnisonen. Wien, 24. Mai. Wie die Montagblätter schreiben, wird die deutschösterreichische Republik 30 Garnisonen zählen. Die größte wiid in Wien stationiert sein, nämlich 8^00 Mann; die Garnison in Graz wird sich aus 2150 Mann belaufen, in Linz aus 1850, in Klagensurt auf 1150 Mann, in Siockeran auf 1000 Manu. Die kleinsten Satzungen werden in Krem«, Radkersdurg und Schwaz sein, deren jede 1000 Mann zählen »ird. Untersuchung gegen Professor Wagner-Saurrgg. Wien, 22. Mai. Wie die Arbeiterzeitung mitteilt, hat der Ausschuß zur Feststellung nWtäri. scher Delikie gegen Professor Waguer-Jauregz wegen seiner Heilungsmethode während des Krieges eine Untersuchung eingeleitet. (Wie bekannt, wurde dem genannten Professor der Vorwarf gemacht, bei Tauglichkeitsgraden parteiisch vorgegangen zu sein). Ein unredlicher Staatsbahnkaffier in Wien. Wien, 23. Mai. Wie dir Korrespondenz Wilhelm berichtet, wurde bei einer Kasseniiberprüsung der Heizhausleituug auf dem Wiener Franz-Josef-Bahnhos ein Abgang von etwa drei Viertel Millr-onen Kronen sestgestellt. Der schuldtragende Kassier Obrrrevideut der StaatSbahn Petzold wurde verhaftet; beim Verhör legte er ein teilweise« Geständnis ab. Seite 4 <§ i II i et Zeitung Nummer 41 Schaffung eines Wiener Oberbllrger- Meisters. Wien, 24. Mai. Hiesigen Blättermeldungen vom Montag zufolge wird ,» gut unterrichteten Kreisen die Frage der Schaffung «ine« Oberbürgermeister« erörtert, btr außerhalb der politisch?« Par« teitn stcl>en soll. Seine Funktionen würden sich nur auf Ntpräs«,.tarr Holzenrlde. Prag. 23. Mai. Wie die deutschen Blätter melde», würde Über Hohenelbc wegen der letzten Hungerrevulten der «uSnahmSzustand verhängt. Die Regierung hat 150 Mann Militär nach Hohenelbe eiUjeudet. Bisher wurden 18 Personen verhaftet. Verhinderung von nach Polen bestimmten Munitionssendungen. Prag, 23. Mai. Cesko Slovo meldet auS Sutifcer.turg, daß die dortigen Eisenbahner vier WsgconS mit Munition, die für Polen bestimmt waren, aus ein Nebengeleise gestellt haben. Sie erklärten, auch weiteihin Munitionösendungen nach Pole» aushalten zu wollen. Tschechisch-polnische Reibereien im Karwiner Revier. Warschau, 24. Mai. Die polnischen Berg-leule in K^irwi.» stellten der BolkSabstimmungG-komm.ssio» ein bis zum 25. Mai befristete« Ultimatum, wsrin sie die Äuslösung der tschechischen Gendarmerie und die Einverleibung des Kartonier Reviers in da« polnüche BerwaltungSgebiet »erlangen. Infolge Eingreifens der tschechischen Gendarmeri« kam eS zu Unruhen, wobei die tschechische Bevölkerung von Karwin und der umliegenden Ortschaft«» vertrieben wurde. Die Lage wird als ernst bezeichnet. Besetzung von Enzeli durch die rote Flotte. Moskau, 23. Mai. AuS dem Frontberichte vom 23. Mai geht hei vor. daß die rote Flotte an der kaspischen Front am 18. d. M. die Stadt Enzeli nach kurzer Beschießung besitzt hat; hiebei wurde die Denikinich« Flotte, darunter 10 Kreuzer und 7 Trantporldampser sowie eine Menge Kriegsmaterial aller Art erbeutet. Die Austeilung der deutschen Kriegs-entschädigungssumme. P a r i S. 23. Mai. Ministerpräsident Millerand erklär!« im Unterausschuß für Finanzen und für äußere Angelegenheiten, daß die Festsetzung der von Deutschland zu zahlenden Bct,äge weder eine Ber» letzung noch' eine Revision deS FriedenSvertrageS darstelle. Hinsichtlich der Austeilung der Lnmme von 120 Milliarden Goldmmk sei auch mit Präsidenten Wilson ein Eiuveruebmtn erzielt worden. Frankreich «»halle 80 Milliarden Goldmark; die ganze Ent schädigungssumme, die Frankreich zugewiesen wurde, betrage 15,2 Milliarden Francs für die z-rftörten Gebiete und 58 Milliarden Francs als Kapital für Pensionen. Eine Goldmark fei ein Viertel Dollar wert, 66 Milliarden Sold^arl entsprechen also fast genau 210 Milliarden Francs, sodaß die ganze Entschädigungssumme erreicht sei. Belgien, hab« bereits erklärt, mit der vorgeschlagenen Aufteilung rinver-standen zu sein. Die Zinsen seien roch nicht fest« gestellt worden, jedoch würden ste, wie eS scheint, nicht niedriger sein als seinerzeit in Versailles beschlossen wurde, da» heißt 6#/0 und 1 '/„ Amortisation. Paris, 23. Mai. Im Bcrlaufe feiner weiteren Ausführungen erklärte Ministerpräsident Millerand, daß das Einvernehmen von Hylhe in der Tat nur allgemeinen Charakter getragen habe. Das Verhältnis der Austeilung der deuischen Kriegsentschädigung, die in Hythe festgestellt wurde, und zwar für Frank-reich mit 55% nud für England mit 25®/0, entspreche vollkommen den Bestimmungen deS Friedens-Vertrages. Millerand legte dar, warum man sich auf die Ziffer von 120 Milliarden Goldmark g«° einigt habe. Die restlichen 20°/0 entfallen auf Belgien, mit welchem bereits ein Abkommen geschlossen wurde, ferner aus Serbien und Italien. Entsprechend dem Borschlage der französischen Regierung seien in die Summe von 120 Milliarden Goldmark die Liefe.ungeu in nintura wie Kohle als Entschädigung für die zerstörten Bergwerke, oSer Material und Vieh als Ersatz für Verwüstungen und Diebstähle nicht ein-bezogen worden. Unfall des Präsidenten Deschanel. Paris, 24. Mai. Präsident DeSchanel isi auf der Fahrt nach Mantbrisou aus dem Zuge ge-stürzt und hat hiebei Verletzungen, glücklicher Welse nicht schwerer Natur, erliten. Er wurde mittels Automobil nach MontargiS gebracht. Sein Gesund» Heilszustand ist zufriedenstellend und zur Beunruhigung kein Anlaß vorhanden. Beschlüsse des BSlkerbundrates. Trieft, 22. Mai. Ueber den Abschluß der Sitzungen des Völkerbnndralet veröffentlich n die römischen Blätter nachstehenden Bericht: Der Rat deS Völkerbundes h^t am 19. Mai seine ley'e Sitzung abgehalten. Den Vorsitz führte Tittoni, der in längerer Rede über die drei Hauptfragen, die zur Erörterung standen, Bericht erstatteie, Aas polnischem Gebiete wurde beschlossen, daß alle Staaten, welch« im Völkerbunde vertreten sind, alle abgeschlossenen Verträge dem Völkerbünde zur Genehmigung vorlegen müssen. Auf wirtschas.lick?m Gebiete vurde das Programm für die nächste ia Brüssel stattfindende Fi lanzkonferenz festgestellt. Auf sozialem Gebiete wurden die Richtlinien vereinbart, die für die inteinaiionuU Arbetterstifiung, in welcher die kapitalistischen und Ardeikerregierungen vertreten sein und denn sich alle größeren indujlriellen und Arbeiterverbände aller größeren Staate» anschließen werden, verpflichtend sein sollen. H-erauf sprachen noch die Vertreter einiger anderer Staaten, woraus die Sitzung geschlossen wurde. Bisher gehören lern Völkerbünde 37 Staaten an und zwar: Argentinien, Belgien. Bolivia. Brasilien, Gcoßbrilanui^n, Kanada, Australien, ^Neuieelai», Zndien, Syile, Columbia, Ecuador, die Tschechoslowakei. Dänemark, Frankreich. Griechutland, Guatemala, Italien, Japan. Ja;o-slawien, die Niederlande, Norwegen, Panama, Paraguay, Persien.Peru, Polen, Portugal, RimSn'en, San Salvador, Ziam, Spanien. Schweden, die Schweiz. Uruguay und Ben-^uela. (Der Eiwähirung Süd-amcrikaS als deS 37. Staates liegt jeden sallS eine Verwechslung zugrunde, da ja die sü«amerikarischen Republiken einzeln aufgezählt sind; die nordarreri-kanische Union hat aber, einer früheren Meldung zufolge, ihren Beitritt zum Völkerbund« vorläufig abgelehnt). Ermordung des Generals Tarranza. N e w - A o r k, 22. Mai. Nach einer Meldung aus Mexiko ist Geaeral Earranza Donnerstag vor. mittags ermordet worden. Die Baumwoll-Spinnerei und Weberei Neumarktl in Triiö sucht einen tüchtigen, bilanzfähigen Bachhalter oder Buchhalterin der slowenischen oder serbokroatischen und deutschen Sprache in Wort und Schrill mächtig. 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