Wllllcher Zeitung. Nr. Y1. Pränumerationsprcis: Im Comptoir ganzj. fl. il ^ haldj. fl. 5>.50. ffür die Zustellung ins Haus haldj. 5N lr. Mit dcr Post «anzj. fl. 15. halbj. fl. 7.50. Donnerstag, 15. März Inserti onsgtb iih! bis 10 Zeilen: imal aa lr., lm. 8l) lr., 3m. I fl.,'sonst pr.Zeil« im. e m dcr Prcsse so lebhaft venlilirt, daß es an dcr A«t sein dürfte, einen Blick auf die Enlstchung und edcutuug dieser eigenthümlichen Instilntion zu werfen. .Die Einthcilung Ungarns in 72 Grafschaften, ulmlulu5, rührt vom ersten König dcS Landes, dem s' Stephan, hcr. Diese Einrichtung bezweckte eben so ^', eine leichtere Verwaltung des Landes herzustellen, h'e eine stets schlagfertige Wehrkraft zu fchaffcn. An r Spitze eines jeden KomitateS stand ein Graf, spä-u . ^liergcspan genannt, als oberste Zivil-, Militär- "o Gcnchlsautorität. (§r verwaltete die Einkünfte des den «' ^^ ^clhl und führte im Falle eines Krieges tun ^"'^ bic Komitalsmiliz zu. Außerhalb dcr Lei-Ck?ss . Olicrgcfpcms im Komitate standen nur die aes^. ^ Nachkommen der alten ungarischen Stamm-B 2 "' ^ "lw" dem König unterstanden. Die Ge ^',p '^ b" Komitatsllngclcgenhcitcn geschah in dcn Ko ,i^ .'^"^!'°""'' ""Wdcm wohntcn miS jcdcm Lan a. . '' Obergejpan sammt mehreren Herren dem fän2 ^V.?!" ^ der Jahrhunderte trat die an-2 ? ""l'tarlschc Wichtigkeit dcr Komitatc immer ")l in den Hiutcrgruud, dagegen erlangten sie in po- litischer Beziehung steigende Bedeutung. König Ludwig der Große aus dem Hause Anjou ertheilte dem Ober-gcspllu die Ermächtigung, auch ohne vorhergegangene spezielle königliche Erlaubniß, so oft cS die Angelegen» heilen des Komitatcs erheischten, die Generallongrega-lion desselben zn berufen, die in Polizei», Rechts- und Landcslullnrsachcn verhandelte. Behufs eiucr strengeren Ncchtscxctutive wurden die Komitate meist in je vier Bezirke eingetheilt, an deren Spitze immer ein Stuhl-richtcr stand; über den Stuhlrichlcrn cineS Komitalcs stand der Oberlichter, ihnen zur Seile die Rechts-geschworenen, die Iurassessorcn. Die Wahl dcr Ko-mitatsvcamtcn fand alle drei Jahre statt. Ebenso wie den Komitaten ward auch nach und nach dcn königlichen Frcistädten die Rechtspflege, Theilnahme am Landtage und die freie Administration ihrer Angelegenheiten gewährt, obgleich lange Zeit hindurch die Vertreter einer jeden Freistadt nnr einem einzelnen Edelmann gleich geachtet wnrdcn. Diese Gestaltnng ungefähr hatte das Komitat im Mittclaltcr gewonnen. Bei dcr Abwesenheit dcr Könige aus dem Lande und bei dcn überhaupt schwächeren Regierungen dcr folgenden Jahrhunderte erlangten die Obergcspänc eine unoerhültnißmäßig große Macht. Kaiser Josef !I, dessen zenlralistischcn Tendenzen die Ko« mitatc energisch Widerstand leisteten, rüttelte zuerst an dem Bestände derselben. Nachdem als Amtssprache die deutsche in allen Komitatcn eingeführt worden war, theilte er daS Land in zehn Distrikte, in deren jcdcm immer nur cin Obcrgcspan mit voller Amtswirlung fungirte; zugleich war der Obcrgcspan kaiserlicher Kommissär. Die General-Kongregationen wnrdcn eingestellt, ebenso die dreijährige Wahlperiode der KomitatSbeam-tcn; diese wurden nur für die Zeit ihrer Tauglichkeit gewählt, lounten aber, im Falle sie sich etwas zu Schulden kommen ließen, vom Obcrgcspan abgesetzt werden. Auch die Anzahl der KomitatSgerichtc wurde auf 38 herabgemindert, indem immer mehr kleinere Komitate zusammen einen Gerichtshof erhielten, dessen Gerichtsbarkeit alles umfaßte, was vorher zur Gerichtsbarkeit des StuhlrichlerS und VizegespanS gehört hatte. Am Ende seines LcbcnS, mittelst Reskriftt vom 28. Jänner 1790, nahm Kaiser Josef freilich alle diese Reformen znrück. In dcn nachjoscfinischen Zeiten sanl die Macht der Obcrgcspänc; dagegen machte sich ein anderes Element geltend, dcr kleinere ungarische Adel, der nun hauptsächlich die Komitalc beeinflußte, und da die KomilatS-Vertreter am Landtage von ihren Kommittenlen fortlau-feude Instruktionen empfingen, so ist eS begreiflich, daß der kleinere ungarische Adel auch dcn Landtag beeinflußte, so daß in der That oft nicht im Reichs- oder Landtag, sondern thatsächlich in den Komitaten die Entscheidung lag. Besonders bemerlcnswerth war dies Verhältniß unmittelbar vor dem Jahre 1848, wo der kleinere Adcl fast sämmtlich der Oppositionspartei an« gehörte. Die Gesetze vom Jahre 1848 mit ihrer Forderung cincS zentralislischcn Parlamentes stellen „atiillich die Komitate, in denen ein ebenso ausgesprochenes dezentra- 414 Fachmanne aus dem Kreise der oberösterrcichischen Advokaten selbst eine Zuschrift, in welcher diese Mittheilung der „Presse" folgcndcraßcn argumentirt wird: „Ohne die Frage zu erörtern, ob die Frcigebung der Advokatur wünschenswert!) ist oder nicht, ist zu konstatircn, daß ein Gesetz, die Advokaten-Ordnung vom Jahre 1849, besteht, welches ausdrücklich verfügt, daß der Iuslizminister zwar l'.icht au die bisher bestandene Festsetzung einer Zahl gebunden ist, aber von Fall zu Fall über Anhörung deS Gutachtens des Oberlandcsgcrichtcs und der Ndvokatcnlammcr darüber zu entscheiden hat, ob die bestehende Zahl der Advolatenstellen vermehrt oder vermindert werden soll. Dieses Gesetz kann nur im verfassungsmäßigen Wege aufgehoben oder abgeändert werden, — es lann aber auch dem Munster nicht erlaubt sein, es faktisch dadurch aufzuheben, daß er jeden Kandidaten, also auch den, der vor drei Jahren die Schule vcrlicß uud schnell die Advokalcnprüfung machte, zum Advokaten ernennt nnd damit ohne Zahl uud Wahl die Stcllcu vermehrt und daS berechtigte Gutachten der Obcrgcrichlc und Advokatenkammeru gar nicht vernimmt. Damit wärc ja zugleich aber scldst übcr den Beschluß des von der „Presse" so hoch geschätzten Abgeordneten-Hauses writ hinausgegangen, welches blos im Prinzipe dic Frcigcbung der Advotatic anerkannte, aber die Fest« stcllung von, wi.c aus dcr Debatte hervorging, ziemlich rigorosen Bedingungen, vor Allem einer längeren Praxis, verlangte. Man sollte doch von einem Blatte, das so schr für den Rechtsstaat, also für den Staat, in welchem dic Gesetze geachtet werden, schwärmt, verlangen dürfen, daß cS nicht den Ministern zumuthct, wcgeu deS „allgemeinenWunsches" gesetzwidrig vorzugehen." (Dcb.) — Die vom kroatischen Landtage uotirte LandtagS-Wahlordnung ist mit geringen Modifikationen genehmigt worden, nud dürfte sich die bezügliche Ausfertigung bereits auf dem Wege nach Agram bcfiudcn. (Deb.) — Die Direktion der l. k. priv. öftcrr. National-bank veröffentlicht folgende Kundmachung: Vom 3. Aplil 1866 angefangen werden dic Kassen der priv. österr. Natiunalbank in Wien, Agram, Viclitz, Vrünn, De» lircczin, Fiumc, Graz, Hcrmannstadt, InnSbrnck, Ka-fchau, Klagcufurt, Krakau, Kronstadt, Laibach, Lci..bcrg, Linz, Olmütz, Pest, Prag, illticheuberg, Tcmcsvar, Trieft und Troppan in Banknoten zahlbare Anweisungen von fünfzig Gnldeu aufwärts in jedem beliebigen Betrage gcgcnscitig auf einander ausstellen uud dic auf sie von den anderen dazu berechtigten Nautkasscu auö-gcstcUleu Anweisungen einlösen. Provisioustarifc werden bei den genannten Bankkasscu unentgeltlich erfolgt. Verona, 10. März. Der „Presse" wird von hier geschrieben: Die telegraphische Vcrufuug dcS Fcldzcugmcistcrs Ritter v. Benedei nach Wien, wohin derselbe in Begleitung dcs Ehcfs seine« GcncralstabcS uud seines ersten General-Adjutanten abgereist ist, hat natürlich auch hier große Sensation erregt und zu mau- ^ mgfachcu Konjekturen Anlaß gegeben. Daß die Bern-> fung dcs Fcldzcugmcistcrs mit der Berathung übcr gc-wisse kriegerische Evcntualitätcu im Zusammenhang stehend dürfte, ist nicht schr wahrscheinlich; dcr eigentliche Zweck! dcr Berufung soll aber, wie man hier in wohlnuterrich» ^ tctcn Kreisen bestimmt zu wissen glaubt, mit einigen umfassenden administrativen und organisatorischen Reformen, welche in dcr Armcc bevorstehen, zusammenhängen, worüber man den Rath dcs Fcldzcugmcistcrs einzuholen wünscht. Nebst dcr Verschmelzung der Adjntantur mit dem Gcneral-Quartiermeistcrstabe soll nämlich auch die Absicht der Ncnformirung dcr Infanterie in hundert Rcgimcnlcr wieder in den Vordergrund gctrc< ten scin, nod da dcrlci dcn Organismus dcr Armcc berührende Maßregeln längere Zcit in Anspruch nehmen und blos bci gesicherten friedlichen Verhältnissen ohne, Gefahr uud Gefährdung der augenblicklichen Schlagfer-tigkcit dcr Armcc durchgeführt werden können, so ist cö natürlich, daß mau dic Stimme cincs so hervorragenden Führers dcr Armee erschöpfend zu vernehmen und feinen Rath und feine Vorschläge eingehend zu besprc-! chcn wünscht. Außerdem sind uoch andere, dic innere Administration dcr Armcc betreffende Maßregeln in der Schwebe. Ausland. Man schreibt dem „Frdbl." aus Frankfurt: Der Rücktritt dcs Grafen Bismarck ist trotz aller Dementis nicht so sehr unwahrscheinlich, vollständig falsch aber ist die Annahme, daß mit dem eventuellen Ausscheiden deö Grafen aus dem preußischen Ministerium die Si» ^nation cine friedlichere werden würde. Dic Lö> ^suug dcr schlcöwig'holstciuischcn Frage kann nicht mehr ^aufgeschoben wcrdcn. Preußen will die Annexion; zn idem inneren Fiasco kämc das äußere, falls cS ^ von diesem Plane zurückweichen wiirdc, und dcr voll« ständige politische Bankerott wäre fertig. Dics ist wört- , !lich dcr Ausspruch eincs hier lebenden preußischen Diplo-! matcn. Noch immcr hofft mcm auf ciu friedliches Aus« kommen mit Oesterreich, freilich, ohnc eiucu Zoll' , breit zu weichen vou dcr nunmehr bci Hof und Mini st c r i u m cutschicdcu uud offcn prollamirtcn A n u c-!z.'io n. In Rhcinprcußcn ist dic Stimmung freilich gegcu dcu Kricg, abcr noch mchr gegen Bismarck; fällt dieser und alzcptirt ciu liberales nachfolgendes Ministerium scin ^äußcrcs Programm, so ist die Znkuuft gauz uuberc-chcubar. Vou Napoleon verficht man sich uichts Ucbles, wcdcr in Berlin bci Hof, uoch in dcr Nation; uns klimmt dicsc Zuversicht jedoch etwas zu weitgehend vor. München, w. März. In dcr zweiten Hälfte dieses Monals werdcu die Vertreter der dculschcu Mittcl- und Kleinstaaten sich zu ciner Koufe-renz in Würzburg versammeln, nm die näheren Angelegenheiten der großen In d u strie ° A uS st el l ung in Paris zu besprechen. Das dcr Konferenz vorliegende , Thcma wird sich vorzugsweisc auf die AuSthcilung dcs Raumcö, dic Art dcr Auoslcllung, dic Weisc dcr Dc< ^ lorationcn crstrcckcn, und wcrdcn überhaupt alle auf dicse Ausstellung bezüglichen Fragcu nähcr erörtert und Beschlüsse darüber gefaßt werden. Es wird deshalb schon am 17. März dic Zcutlalkommissiou dort zusaunueutrc» ten, und dieser cngcre Ausschuß, welcher aus dcn Herren: Gchvimrath uud Ministerialdirektor Dr. Wciulig in Dresden als Vorsitzendem, Obcrmünzmeistcr v. Haiudl in Ätünchcn, Präsidenten u. Stembcis in Stuttgart, Direktor Karmarsch auS Haunovcr uud dcm geheimen RefcrcndariuS Dicz auö Karlsruhe besteht, wird scinc Llnsichtcu uud gcfußtcu Bcschlüssc dcr Plcuarucrsamm-^lnng, dic am 21. d. dort znsammentrifst, zur Prüfung, und Genehmigung vorlegen. Dic Sitzuugcn dieser Kon-fcrcuz fiudcn in dcm großen Sitzungssaal dcs l. Rcgic-rnngSgcbäudcS statt. ! Berlin, 9. März. (Vaterland.) Die hiesige Rc< gierung wird, bcvor sic in die in Aussicht genommenen Konferenzen zur Regelung dcr Donanfürstenthüiucr-Frage cintrilt, auf eine genaue Umgrenzung dcs Bcra-thuugsgcgeuslaudcö Bedacht nehmen, um zu verhiudcrn, !daß aus dcn gedachten lediglich -«l lm« znsammcntrc. tcudeu Konferenzen etwa unter dcr Hand dcr bekannte uapolconifchc curopäifchc Kongreß sich cutwickclt, >wie auf dcm Pariser Kongreß von 1850 weuigstcnö versucht wurde, zum Beispiel dic römische Frage hiu« einzuziehen. Weist doch schon die „Indcpcudance" auf z dic Möglichkeit eincr solchen Umwandlung drr gedach- listischeS Element liegt, iu deu Hiutcrgrund. Inöbc» sondere wird dem Komitate als solchem, da dic Reichs-tagSdcputirtcu nicht vom Komitatc, sondern vom Wahl« bezirk gewählt wcrdel', die Thrilnahmc und dcr Einfluß in Laudcsangclcgcnhciten ganz abgeschnitten. Fällt dann noch das administrative Element dcr Gemeinde zu, dauu sind die Kou'itatc eben nur cinc leere Form, ein uu-lebensfähiges u»d darum unnützes Institut. Zwar ist durch die Gesetze vom Jahre 1848 dic Komilatseinrich. ttmg noch nicht endgiltig geregelt, abcr es scheint, daß man dcn General-Kongregationen vorzüglich nur das Nccht dcr Entgegennahme dcr RcichstagSbcschlüsse eingeräumt dic Ausführung der Gesetze aber einem aus der General-Kongregation zu wählenden stabiieu Ausschuß übertragen scheu will. Je mehr Bedenken mau überhaupt allenthalben gegen die Durchführung des Parlamentarismus, wie ihn die Ungarn auf Grundlage der Gesetze vom Jahre 1848 habcn wollen, hegen muß, dcsto mchr empfiehlt sich auf dcr anderen Seite bic Restauration dcr Komi-lalseiurichlung. Auf dieselbe müsseu dic konservativen Stimmen des Landes ebenso wie die Slaven und Rumänen in ihrem eigenen Interesse hinwirken. Letztere namentlich, dic Slaven und Rumänen nämlich, werden nur im rcstaurirtcn Munizipium, ,iic aber im ungarischen Zcutralvarlamcut hinreichende Garantien für die Berücksichtigung ihrer Interessen finden; fllr sie ist dicsc Nestauratiou cinc Lebensfrage. Sie müssen ' darum wenigstens darauf hinwirken, daß cin Hauptnachdruck auf dic Wiederherstellung dcr altcn Komilatc gclcgt werde, daß nicht alle Interessen dcs Landes im Zentral.Parla. mentc anfgchcn. Freilich wird sich nach dieser Richtung hin cinc i-<"'Ij!ul!l> iu in!<><;mm nicht auSführcu lasfcu. Ein von der Gcmciudc, respektive vom Komitatc uuabhäugi-' gcr Richter ist eine nothwendige Fordcrnug dcr Zcit, licgt im Geiste dcr Justiz, gleichwie im Interesse dcr Bevölkerung selbst. Darum wcrdcu vom Staate eingesetzte Richter wohl cinc unabweisbare Nothwendigkeit sein. Dagcgcn sollte mau dcm Komitatc dic Admiui» stration seiner Augclcgcuheiteu wieder überlasse!!. Es wate dics cinc Maßregel, dic bci dcm Zwaugc dcr gegenwärtig täglich vorwärtsschreitenden Knlturzuständc uud bci dcm Zwange, dcr gcradc iu ihucn licgt, nur vom größten Vortheil scin könnte. Gcradc in dcr Administration dcS Komitatcs wird dcr zukünftige Vertreter dcs- ^ selben am Larldtage oder Reichstage dic Zustände und Bedürfnisse scincr Heimat am bcstcu tmnru lernen. In l dcn Kongregationen dcr Komitatc wcrdcu sich dann, sicher uicht blos tüchtige Rcducr, sondern auch Vcrtrc-tcr bilden, dic wissen, waö dcr Fördcruug dcS VolkS' wohlstaudcS am mcistcu Noth thut. Dauu muß aber auch dcm Komitatc wieder seine Vertretung am Land-odcr Reichstage gewahrt wcrdcn, kurz, cS muß als Basis rcstaurirt wcrdcn, auf dcr sich dic ucuc Verfassung Ungarns aufbauen kann. Dann, abcr auch nur dann wird daS Komitat ein „Bollwerk" dcr ungarischen Vcr< fassung scin, denn mir eine solide Basis, und dazu läßt sich das Komitat gestalten, bictct ciucr Verfassung hinlängliche Sicherheit und Daucr. (Ocslcrr. Ztg.) ten Konferenzen in einen allgemeinen Kongreß hin, dem auch dic schlcSwig-holsteinische Frage zur „Lösung" anheimgestellt werden könnte. Graf v. d. Golh ist be< rcitS, wie ich höre, mit Instruktionen in dcm erwähnten Sinne versehen. Bukarest, 8. März. Es ist eiuc bcmerkenswerthe Thatsache, daß trotzdem, daß die hiesigen Agenten der Großmächte schon am 26. Februar amtliche Mittheilung darüber erhielten, daß der Bruder deS KöuigS dcr Belgier dic ihm angebotene Krone der Moldau-Wallachci definitiv abgelehnt habe, die provisorische Regierung noch immcr behauptet, cinc bestimmte Autwort vom Grafen vou Flaudern noch nicht erhalten zu haben. Es sind deshalb die Zivil- nnd Militärbcamten deö Staates auch noch sämmtlich dcm erwählten Fürsten Philipp l. vcrcidct uud läßt sich bciuahc annehmen, daß die provisorische Regierung von irgend eincr Seite cinc Zusichcruug crhaltcu habcu muß, welche erklären würde, daß sic dic Hoffnung auf einen fremden Fürsten mit aller Hartnäckigkeit festhält. Sie richtete auch an die Generalkousulc dcr garantirendcu Mächtc cinc Note, in wclchcr sie dic Nothwendigkeit der Einsetzung eiucs fremden Fürsten für dic Donnufürstcnthllmer zu beweisen sucht uud darin das einzige Mittcl sieht, die Zustände in dcr Wallache! und Moldau zu bcsfcrn und zu lon-solidiren, nachdem dic unverantwortliche i)tcgierungsweisc dcS Fürsten Kusa das Laud an dcu Naud dcS Verderben« geführt und die Vorgänge dcs 23. Februar her-!uorgcrufeu hnbc. Es geht aus dieser Note allerdings hervor, daß dcr Wunsch nach einem fremden Fürsten bci dcn Moldau-Wallacheu dringend und aufrichtig ist; aber cS wird durch dieselbe keineswegs bewiesen, daß dieser Wunsch auch berechtigt sci. Es ist uuzwcifclhaft, daß die Rcgieruug dcs Fürstcu Kusa, welcher uach uud nach sämmtliche Stützen abhanden gekommen waren, sich uicht mchr länger halten konnte, wie sich dieselbe auch nicht mchr länger von der Vcvölkcrung ertragen lieb; doch liegt dcr Grund dafür in der schlechten Verwaltung, uicht abcr dariu, daß Kusa kciu fremder Fürst war. DaS Schucn der Moloau'Wallachcn nach einem fremden Fürstcu, dcr dcm Lande wo möglich als Mitgift dic vollständige Unabhängigkeit von der hohen Pfortc, krast eiucs europäischen Beschlusses zubriugt, ist gcwiß sehr begreiflich, abcr cs ist deshalb uoch uicht berechtigt. So lauge Europa das Prinzip nicht aufgibt, die Ncchtc der Türkei gegen jeden Ucbcrgriff gemeinsam aufrcchtzucrhaltcu, löuncu dicse Rechte auch nicht zu Gunsteu der Donaufülstenthümcr ucrlctzt werdcu. Hagesneuigkeiten. Sc. t. t. apostolische Majestät hadcn mit allerhöchster Entschließung vom 28. April v. I. aUergnädigst zu gestatten geruht, daß Klcmcns von Saint-Iulicn Graf zu Wallsee als Iustizrittcr in den souveraincn Iohamntrr-Ordcn eintreten dürfe. — Das Justizministerium hat unterm 14. d. M. eine Verordnung bezüglich der V esch äftigui< g der Straf« linge erlassen. Die Kernpunkte der Verordnung lassen sich in Nachfolgendem zusammenfassen. Jeder Strttfting ist zu eincr regelmäßigen Beschäftigung anzuhalten, und es darf unter kciner Bedingung geduldet werden, daß ein Sträfling nnißiggchc. Die Beschäftigung soll täglich nicht mehr als 10, und nicht weniger als 7 Stunden in Anspruch nehmen. Die Sträflinge können sogar an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Die freien Stunden sollen, zumal an Sonn» und Feiertagen, so viel als möglich dcm Unterrichte und der Lektüre gewidmet weiden. Da die LeltNre bestimmt ist, den Charakter dcr Sträflinge zu veredeln, so tonnen den Strafe lingen anch UuterhalNmgsschrifte» übergeben werden. Bei der Verthcilung der Arbeiten an die Sträflinge ist deren Bildungsstufe und frühere VcschäftiguiigZwcise zu berücksichtigen und sorgfcMg zu verhüten, daß junge Sträflinge, zu solchen Gefangenen gesellt werden, welche einen Verderb lichen Einfluß auf sie üben könnten. Jene Sträflinge, welche eine gewerbliche Fertigkeit besitzen, find nach Thunlichkcit mit 'ciner derselben entsprechenden Arbeit zu beschäftigen. Den übrigen Sträflingen soll Gelegenheit geboten werden, irgend eine Beschäftigung zu erlernen. Zur Verrichtung mechani' scher Arbeiten sind jene Sträflinge, welche nach ihrem Ail< dnngsgcmge zu geistigen Arbeiten befähigt erscheinen, nicht' ;u verwenden. Dcn zu geistigen Arbeiten befähigten Straf' jlingcn kann, wenn sie für die Vcrpflegskosten vollen Ersatz leisten, gestattet werden, daß sie den Gegenstand ihrer Beschäftigung frei wählen. Die Lektüre der amtlichen 3tegie< rnngs-Zeitung.cn und anderer periodischen Druckschriften völlig nnbedcntlichcn Inhalts soll gestattet werden. — Vor wenigen Abenden lam cin kränklich aussehen« dcr Mann, mit dem Vcrdienstlrcuz und dem doppelten Dienst' zeichen geschmückt, in Drehers Bierhalle in Wien und bot verschiedene Gegenstände aus Pappendeckel feil. An cinew Tische angelangt, bci welchem mehrere Kadetten sassen, wurde cinc Lizitation veranstaltet, die Sachen mit 6 M. erstanden und dcm Manne das Geld sammt der Waare eingehändigt. Gleich daranf ging cin Herr aus dem Zivilstande auf den Mann zu, frug ihn, ob er lesen und schreiben könne u"v eine Vcdicnslung annehmen wolle? Freudig überrascht, t^' jahte der cticmalige Krieger die Fraqe dieses Herrn, der ihm allsoglcich eine Alifsehcrstclle bei einem Eisenwert in Ste»er« mark verlieh, nachdem er ihm auch seine Adresse cingclM» digt hatte, aus wclchcr mau ersah, daß der Herr einer der angesehensten Bürger im Vczirk Neubau ist. 415 — Die Terrasse am Zirkusgebäude in Graz umstand ^ am 12. d.M., Nachmittag 5 Uhr, eine große Menschen«! masse. An 5 — 600 Personen, Männer, Frauen, Kinder, wurden Karten vertheilt, gegen deren Abgabe Jedes eine tüchtige Portion geräuchertes, prächtig aussehendes Schweinefleisch erhielt. Herr Schivcinznchtcr Bernhard hatte diese AuZschrottung veranlaßt, um den Beweis zu führen, dah 5>ie Trichincnfurch t inSteicrmarl citcl sei. Die Empfänger begleiteten die Verthcilung mit den verschiedensten Glossen; einige derselben gipfelten in der Phrase, daß das „Geselchte" sicher gut schmecken werde, aber noch besser mun« detc, wenn für einen Pfiisf Nein oder ein „Seitel Punti-gamer" Sorge getragen worden wäre. — Dem „Tagesb." wird aus Przibram unterm 8. d. M. versichert, daß im bisherigen Laufe der gericht« lichen Untersuchung außer mehreren Hüten - Arbeitern als Stehlern und den bekannten Aufkäufern des Silbers noch lein Hütten-Aufseher gcfänglick eingezogen oder als kompro-wittirt erkannt worden ist, umsowenigcr ein Beamter. Von den Beamten des Vergoberamtcs tonnen alle mit ruhigem Gewissen dem Ansgange der Untersuchung entgegensehen, und von dem angeblich üppigen Kavalierleben derselben, von dem die föderalistischen Blätter erzählen, wisse niemand etwas, der Przibram lcnnt. — Das „Memorial diplomatique" erfährt aus glaubwürdiger Quelle, daß bereits seit mehreren Wochen ein Konkordats » Entwurf zwischen dem heil. Stuhle und Mexiko in Nom ausgearbeitet und nach Mexiko ab« gesandt worden ist. Es wird hinzugefügt, daß die Grundlagen zu diesem Konkordat vom Kaiser und von seinen Aäthen angenommen wären und daß die Unterhandlung in ihrer Gesammtheit als zur Befriedigung der Abfchließcnden beendet betrachtet werden kaun. fokales. Sc. Exzellenz der Herr Statthalter hat an alle k. k. Bezirksämter die strengsten Weisungen zur Ucbcrwachung des Verdächtigen Gcsindcls, welches die öffentliche Sicherheit hie und da gefährdet, erlassen. — In Folge Beschlusses der Direktion derNational -dank ist die hiesige Filiale ermächtigt, vom Z. April d. I. an Vankanwei s u n g e n für Wien und für fämmt-liche Bankfilialen auszustelleu. Der unter Einem ausgegebenen Provisionstabelle entnehmen wir, daß die für folche Anweisungen zu bezahlende Provision für je 100 fi. ö. W. für Anweisungen vom hiesigen Platze auf A gram 4, Vielitj 0 , V r ü n n 7, Debrccziu 9, Fiumc 4 , Graz 4, Hcrmannstadt 10, Innsbruck 0, Kaschau 9, Klagen« fürt 3, Krakau 9, Kronstadt 10, Lemberg 10, Linz 0, Olmütz L, Pest 6, Prag 8, Neich en li erg 9 , Temes-Var 8, Trieft 3, Troppau 8 und Wien 0 Kreuzer 0. W. beträgt. — Die ausführliche Provisiouswbelle wird Übrigens im Bureau der hiesigen Filiale an Parteien unentgeltlich verabfolgt. — Das an den TonncrstagZabenden der heurigen Fastenzeit von dcr S ch ie ß statt g e s e ll schaf t veranstal' tete Besttegelschieben erfreut sich einer so regen Theils nähme und es herrscht dabei eine so animirto, heitere Stimmung, daß wir cs nicht unterlassen können, zu bemerken/ daß heute bereits die vorletzte dicscr angenehmen Abend» Unterhaltungen stattfindet, daher um so zahlreicherer Besuch bevorsteht. — Die Wohnungen im Schlosse Untertlnirn (Tivoli) sind bereits alle vergeben. Der erzielte Miethzins beträgt für Iabr und Tag 1450 fi. Vorläufig wird weder ein Gast- noch ei» Kaffeehaus im Schlosse bestehen. ^ — Die „Mittheilungen" des historischen Vereins für! den Monat Dezember 1605, deren Ausgabe durch die Abfassung eines möglichst vollständigen Registers und andere zufällige Ursachen verzögert wurde, enthalten.- Krainische Voltöpocsie, von Leinmüllcr. — Reihenfolge dcr Lan^ deshauptlcute, Landcsverweser und Verordneten, Stadtrichtcr! Und Bürgermeister von Laibach, von P. Hi hing er. —! Zur Inschriftenkunde, von A. Müllner. ! — Dcr kärntnerische Landcsauöschuß hat sich an den hiesigen mit dem Ersuchen gewendet, ihm Näheres über die Einrichtung der hiesigen Hufbeschlag- und Veterinär« fchule mitzutbcilcu, da in Kärnten die Errichtung einer ähnlichen Anstalt beabsichtigt wird. — An dcr sogenannten Schusterbrücke wirb bereits das Gerüste für den herzustellenden Kcttenstcg auf-' gestellt. — Der ehemalige Kaplan an dcr hiesigen Domkirche hochw. Herr Kosmac ist am 9. d. M. im Grazer Irren-' bausc gcstorbcn, nachdem er vorher vollständig erblindet war. bekanntlich war derselbe in dcu Jesuiten-Orden getreten. — In der Nacht auf den 14., ungefähr 4 Uhr früh, snid in Et. Veit 3 Häufer nebst mehrercu Wirthschafts-^ gedäuden abgebrannt. Dcr Entstehungsgrund des Brandes 'st noch uicht bekannt. — Wie die „Danica" meldet, ist dcm lrainischcn Ms-swnär Andreas Slopcc in Nordamerika das Unglück bc< ^gnet, auf dem Wege nach Piltsburg in einer einsamen fegend sich den linken Fuß zu brechen, so daß er längere Zeit ohnc Hilfe liegen bleiben mußte. i — Auch in K rain burg wird in den crslcn Tagen' "ach Ostern eine Bescda zum Besten der Nothlciocnden Unter-lrainer stattfinden. Ins icn Landtagen. Prag, 12. März. Abg. Schary begründet seinen^ Alttrag, Sc. Majestät um Anflassnna. Prags als Festung zu bitten. Dcr Antrag wird an den ^andeöauS« fchuß gewiesen. Hierauf Verhandlung übcr das B e-zirkSeintheilungsgcsctz. Ii, dcr Generaldebatte sprechen Sadil, Hariach, Herbst; der RegicrungSucr« lretcr Graf LazanSly bemerkt: Die Regierung hat bei der Vorlage nur die administrative GebictScinthci-j lung für ihre Behörden beabsichtigt, gedrängt hiczu! durch die vorlängst beschlossene, jetzt in Ausführung' kommende Trennung der Justiz von dcr Administration. Hierauf Spezialdcbatte über die Ausschnßanträ'gc. (is wird beschlossen: Eö möge sich darauf beschränkt werden, die gegenwärtig bestehenden Bezirke nach Zulaß der Bedürfnisse dcS öffentlichen Dienstes nnd nach Maß« gabc der örtlichen Verhältnisse zu größeren politischen Verwaltungsbehörden zu vereinigen, dabei, so weit es thnnlich, die bisherigen Krcisgrciizm einer weiteren all-mäligcn Entwickelung zu überlassen. Ueber Antrag Trojans wird zugleich ausgesprochen: In jedem po» litischen Verwaltungsbezirke können nnd werden mehrere Bczirliwcrtrctuna.cn bestehen; die Oczirlsuertrelnng sei an den Ort dcr politischen Behörde nicht gebunden. Weiter wurde beschlossen: Dcr Landtag legt Gewicht darauf, daß die BezirlsuettretungSgebictsgrenzen poli« tische Vc»lvaltmigSbcz,rlöa.rcl!zcn nicht durchschneiden, und auf die Nothwendigkeit, an dcn Vcrwallungöliezirlögren-zcn nichts zu ändern, bcoor nicht dic Grenzen dcr Ve-zirlSvettrctunMebictc legislativ geändert sind. DaS aus den Beschlüssen des Landtages hervorgehende Opc-rat ist eine gutachtliche Aenßcrnng übcr die Regierung«, vorläge; hiczn wird übcr Hcrbslö Antrag die Anffas. sung des Landtages dahin erklärt, daß die jetzt beste, hcuden Gerichtsbezirke bis zur Gcrichtöorganisation be-stehen bleiben sollen. In die Detailberathnng einzelner Bezirke wurde eingegangen und 22 Aczirtc erledigt. — Nächste Sitzung morgen. Pest, 13. März. Der Adrcßcntwurf ist fertig nnd wird morgen dem Plenum vorgelegt. Heule wird er für die Kommissionsmitglicdcr in 9 Exemplaren abgeschrieben. Die Mitglieder haben sich das Wort gegeben, den Entwurf vor der morgigen Sitzung nicht mitzutheilen. Dcr Entwurf zählt 48 Alineas. Astram, 13. März. (Dcb.) Der gestrige Beschluß betreffs dcr Zchcntabgabc wurde verworfen nud hcntc der Beschluß gefaßt, daß alle Grnndloökaufs. Verhandlungen sistirt werden sollen. Dieser letztere Beschluß dürfte bei den Grundhcrrschaftcn allgcmeilic Mißimmnng hervorrufen. Neueste Nachrichten und Telegramme. Qrigiual - Telegramm. Wien, »H. März. Der Ädreßentwurf auf das königliche Reskript au dcn ungarischen Landtag wiederholt den Inhalt und die Motive der ersten Adresse und fleht schliesslich das väterliche Herz des Kaisers um Wiederherstellung der Landesverfassung an. Der „Präger Zeitung" zufolge sind die Schüttenhofer Exzesse von viel bedeutende« rem Umfange als die Hostomitzer. Prag, 13. März. Das Abendblatt dcr „Präger Zeitung" bringt folgendes Telegramm auS Pisck vom heutigen Tage: In S chüttcn h o f en sind Gewaltthätig leiten gegen Juden vorgefallen. Eine Militärabthcilullg von 50 Mann ist heule Morgens dahin abgegangen. Kreiövorstand Urban begibt sich nach Schüttcnhofeli. Agram, 13. März. (N. Frdbl,) Einem Tclc< gramme ans Wien znfolge ist die Vcrtagnng des kroatischen Landtages seitens der Regic-rnng beschlossen. Anfangs Mai dnrftc der Landtag wicdcr zusammentreten. Man spricht wiederholt davon, daß für die nn g aris ch - kr o at i sch en U n« tcrh andlnngcn nicht Pest, sondern ein n en-traler Ort, etwa Wien, Prag, Graz, gewählt wcr-dcn wird. Diese Unterhandlungen beginnen nach Ostern. Berlin, 13. März. Der Austausch dcr Ratifikationen des Han dclsuertrages zwischen Italien und dcm Zollverein hat gestern hier stattgefunden, i Florenz, 12. März. Das Gerücht von einer Mobilmach n n g ist vollständig c r f undo n. Bloß dic Reserven werden zu den gewöhnlichen zwcimv' nallichcn Einnlmugcii einberufen. ! Madrid, 12, März. In Beantwortung einer Interpellation kündigt das Ministerium an, das; dcr Bclagcrnngsznstand in dieser Woche aufgehoben werden wird. London, 12. März (Nachts). In dcr heutigen Sitznng des Unterhauscö cxponirt dcr Schatz« lauzler dic N es or m bill, deren Hanplvcslimmnn-gcn folgende sind: Der Grafschaftözcnsns soll von 50 ! anf 14, dcr Stadtzcnsus auf 7 rcdnzirt weiden. Micthö-lcnlc möblirlcr odcr unmöblirtcr Stnbcn von 10 Pfd. St. jährlichem Miclhswcilh erhallen daö Slimmrccht, desgleichen Icdcr, dcr zwci Jahre hindurch 50 Pfd. ^t. in einer Sparkasse crlicgcn hat. 3tach einiger Dislns« sion erfolgt wahrscheinlich (?) die erste Lesung; dic zweite Lesung wird anf den 12. April anberaumt. Die Regierung will dies blos als einen Theil weiterer Reformen betrachtet wissen nnd hofft dadurch cinc schnellere Erledigung herbeizuführen. Bukarest, 12. März. (N. Frdbl.) Man be-fürchtet einc Auflehnung der Moldau gegen die provisorische Regierung. Die letztere sucht die aufgeregten Gemüther dadurch zu beschwichtigen, daß sie dic Einsetzung eines frcmdcu Prinzcu auf den rumänischen Thron als gesichert erklärt. Dcmcter Kolladini (?) wurde mit dcn Vollmachten eiueS Diktators nach Iassy entsendet. Er erhielt dcn bestimmten Auftrag, jcdwedcö Trc nuuugs gelüste mit aller Streu ge zu uut erdrücken. Bukarest, 13. März. In dcr gestrigen Kammer-sitzung wurde das Gesetz zur Errichtung der National-garde votirt. — AuS der Moldau trcffcu erschütternde Nachrichten übcr die dort herrschende Hungers-noth ein. New-A"rk, 28. Februar. Johnsons Veto gcgcn die Frecdmtnbnrcaubill wird überall gebilligt und vertheidigt. Der Präsident wird demnächst pro-llamircn, daß den Südstaaten, da ein dauerhafter Friede hergestellt sei, die selbständige Verwaltung zugestanden werden könne. Trieft, 13. März. (Nebcrlandvost, mittelst deS Lloyddampfcrs „Egitto" eingetroffen.) Alexandrien, 7. März. Ragheb Pascha wurde zum Minister ohnc Portefeuille ernannt. Salem Vey wurde statt Lautner Bey zum Delcgirtcn bei der E h o lerako n ferc uz in Konstantiuopcl ernannt. — Hongkong, 1. Februar. In dcn hiesigen Gewässern nehmen Seerän bereien übcrhand. Ein starkes RcbcllcnkorpS n-ähcrt sich Hankow; dcr dortige chinesische Gouverneur ersucht bei d'cn Konsuln um Hilfe. — Der belgische Gesandte ist mit Ber-ttagSliorschlaa.cn in M cd do eingetroffen. Die Daimios besuchten die fremden Gesandten und beglückwünschten dieselben anläßlich dcr VcrtragSratisikation. — Dcr englische Oberbefehlshaber in Neu - Seeland uahm die Hanptlicfcsligung dcr Eingebornen; der Krieg ist that-j sächlich zu Ende. Vier Regimenter bleiben in Neu« Seeland. Telegraphische Wechselkurse vom 14. März. 5perz. Metalliqneö 61.10. — 5pcrz.Nat!0nalNnlrhe» 63.20. — Bankaktien 731. — Krcditallicn 142.50. — 1860er Slaalöanlehcn 7l).I5. — Silber 101.60. - London 102.15). — K. l. Dukaten 4.86. 5 I)i0 orsto Auimußr äo» 2. (Hu^rtuig VOIN « ^ 13t bor6it8 orLcIiionon uuä in äor I^neliiiancllun^ ^ ^ von Ir^ fi. lr. fl. lr. Weizen ftr. Mctzen -'— 3W Vntlcr pr. Pfund -j45—'— Korn „ — — 2 70 Eier pr, Stüct — 1z—— Gerste „ —-- 2 iiü Milch pr. Maß —>10 '— Hafer „ —— 1 75) Rindfleisch pr. Pfd. - l«— — Hnl!)frim,t „ - - 2 92 Kalbfleisch „ —18—!— Hcidsn „ -— 232 Schweinefleisch,, ..»16—^— Hirse „ —^— 2 35> Schöpsenfleisch „ —!------!— Kntnnch „ —'— 2 52 Hähndcl pr. Stllck — 50 — — Erdäpfel „ 14<) ^ — Tauben „ -!i6------- linsen „ 5----------- Heu pr. Zentner —!----------- Erbsen „ 4 50— Stroh „ —----------- Fisolen „ 5^-------— Holz, hart., pr,Klft. —'— ?5>» Nindüschmalz Pfd. —52—!— - weiches, „ —-- 5 50 Schweineschmalz „ — 40 —^— HUein, rather, pr. l Spccl, frisch, ' „ — 25—I—, Eimer —,—13 — — cMnchcrt „ — 38 -^— — weißer „-------14 — Theater. Hcntc Donnerstag den 15. Mclrz: Hnm Vortheile dcr Schanspieleriil Hcrmine H c r r m a n u. Maria Ttuavt. Trauerspiel in 5 Anfzügen von Friedrich von Schiller. ^tel^rolli^ischo ^eoüüchlmlgm in Lailiach. 6U.Mg. "^73 ^'l^ ^.o 0, schwach fftegen^ ^ 14. 2 „ N. 317.7l '^- 5.8 SW.schwach größth. bew. ,^'^.. 10 „ Ab. 318.,w l-l- 2.4 SW,schwach theilw. bew., ^g"l Vormillac, Ncgcn, auf den höheren Bergen Schnecfall. Nachmittag Wolkendecke zerrissen, thcilwcisc anfgchcttert. Nach 7 Uhr Mendö war im aufgeheiterten Wchen durch beiläufig cine Stiuidc das Zodiatallicht sichtbar als heller, kegelförmiger streifen uon grußcrcr Lichte als der Schimmer der Milchstraße, ohne deutliche Abgrenzung nach den beiden Seiten, vom westlichen Horizont iibcr das Stcrubilb deS Widders sich erstreckend. Sternschnuppen. Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr.